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steigert wird. Um eine Uebereilung zu vermeiden, veantragen wir Ausschußberatung.

Nach kurzer Debatte wird der Antrag auf Ausschußberatung abgelehnt. In der zweiten Lesung bemerkt:

Stadtrat Raft: Bor kurzem ist mir ein höheres Gebot auf das Grundstück gemacht worden.( Burufe von den Sozialdemokraten Hört, hört!) Ich bin noch nicht fertig. Es handelt sich um ein Mehr von 7000 M. Der heute vernommene Reflektant hat nun erklärt, daß ihm 3000 M. gezahlt werden sollten, wenn er unter bestimmten Umständen zurüdträte.( Hört, hört!) Die Sache liegt ganz ähnlich wie kürzlich bei dem Grundstück in der Seestraße in Friedrichshagen  .

Stadtv. Brunzlow: Daraus erkennt man, wie oberflächlich folche Gebote find. Ich bitte, den Magistratsantrag anzunehmen. ( zurufe: Machen wir ja!)

Stadtv. Hinge: Ich erneuere hiermit den Antrag auf Aus­schußberatung. Es sind also Leute vorhanden, die mehr zahlen wollen.( Burufe: Ne! Ne!) Man weiß ja nicht, auf welcher Seite die Schieber figen. Das Grundstück ist wunderschön gelegen, wir fönnen 25 Proz. mehr herausschlagen. Nachdem Stadtrat Raft auf eine amtliche Mentabilitäts­berechnung hingewiesen hat, die den offerierten Preis durchaus rechtfertige, wird der Antrag auf Ausschußberatung abermals ab­gelehnt, der Magistratsantrag angenommen.

bon

Zur Vorlage betr. die unentgeltliche Desinfektion ebammenwohnungen bemerkt Stadtv. Dr. Weyl( Soz.): Wir begrüßen die Vorlage freudig als einen bemerkenswerten Schritt für die Besserung der groß städtischen Gesundheitsverhältnisse; wir bedauern aber, daß auch hier die Staatsverwaltung den Magistrat erst veranlassen mußte, daß dieser den wiederholt geäußerten Wünschen der Hebammen und Aerzte nachtam. Bedenken haben wir dagegen, daß nur das Zeugnis eines Amisarztes, nicht auch das des behandelnden Arztes die unentgeltliche Desinfektion verfügen tann. Dadurch können bebauerliche Verzögerungen eintreten. Es gibt nun noch ein letztes Glied in der Kette der notwendigen, tostenlos bor­zunehmenden Desinfektionen. Ich freue mich, daß Kollege Sonnen feld vorhin in unserem Sinne sprach. Es handelt sich darum, daß bei Umzügen Tuberkulöser   eine unentgeltliche Desinfektion der von ihnen aufgegebenen Wohnungen erfolgt.

geber hinzugewählten Vertreter eine Art Korrettiv gegen die denken geltend gemacht hatte, zurückgezogen. Während die Negie. Bertretung der Arbeiterinteressen im Arbeiterausschuß sein. rungsvorlage mit allen gegen 9 Stimmen abgelehnt wurde, wurde Der§ 80f d war von den Konservativen böllig untlar ab- der Antrag der Konservativen, der alle 3 Teile Werksverwaltung, gefaßt. Ein sozialdemokratischer Antrag brachte erst Sinn und Belegschaft und Staatskasse- belasten will, mit 14 Stimmen a n- Verstand hinein. Das war den Konservativen sehr unangenehm; genommen. Die nächste Sibung findet bereits am Freitag statt; sie ersuchten deshalb, den sozialdemokratischen Antrag zurüdzu auch am Sonnabend foll eine Sigung stattfinden, da man das ziehen, weil sie für die zweite Lesung eine Verbesserung herbei- Gesetz möglichst schnell zu Ende beraten will. führen wollten. Der Gefallen wurde ihnen nicht getan, und so mußten sie wohl oder übel für die sozialdemokratische Verbesserung Dem Entwurf eines Weingesetzes hat der Bundesrat ihres eigenen Antrages stinemen. Es handelte sich dabei um die gestern( Donnerstag) in der vom Reichstage beschlossenen Wahl von Arbeiterausschußmitgliedern für die Belegschaft über Lage, die im Wege der Verhältniswahl vorgenommen werden soll. Fassung die Zustimmung erteilt.

Nunmehr kamen

die Aufgaben der Sicherheitsmänner,

Die Kommission für das Reichsbankgeset hielt am 23. März eine dreistündige Abendfizung. Zu Artikel 2 lay bie§ 80 f g regelt, zur Beratung. Im ersten Absatz war vor ein Antrag Arendt   bor: die Notensteuer abzuschaffen und dafür gesehen, daß die Sicherheitsmänner einmal im Monat ihre jährlich drei Millionen Mart Reichstassenfcheine durch die Reichsbank Steigerabteilung zu befahren haben und daß die Befahrung in Be- aus dem Verkehr ziehen zu lassen und dem Reich kostenlos zur gleitung eines Aufsichtsbeamten erfolgen soll. Den Tag und die Vernichtung zu übergeben. Der Antrag wurde einstimmig ab­Schicht der Befahrung soll der Sicherheitsmann bestimmen. Auch gelehnt! die zu diesem Paragraphen gestellten sozialdemokratischen und Der Artikel 2 der Regierungsvorlage fand hierauf Annahme Bentrumsanträge wurden glatt abgelehnt. Die Sozialdemokratie gegen die Stimmen der Antisemiten und der Sozialdemokraten  . beantragte, die Befahrung in jeder Woche und die Begleitung Genosse Frant erklärte, daß wir gegen die Erhöhung des steuer­des Aufsichtsbeamten nur auf Erfordern des Sicher freien Notenkontingents stimmen wie gegen jede Maßregel, die das heitsmannes erfolgen zu lassen. Das Zentrum wünschte Reich zugunsten der Anteilseigner benachteiligt. eine dreimalige Befahrung im Monat, während die Freikonserva Der Artikel 3, der die Reichsbanknoten als gefeßliches Zahlungs­tiben noch eine erhebliche Verschlechterung einführen wollten, und mittel erklärt, wurde angenommen, nachdem ein Antrag des Zen­zwar dahin, daß selbst die einmalige Befahrung erst nach vor- trums abgelehnt war, der verlangte, daß die Noten der Privatnoten­herigem Beschluß des Arbeiterausschusses( dessen Berufung gar banken bei den öffentlichen Kassen des Reiches und der Bundesstaaten nicht monatlich zu erfolgen braucht) ausgeführt werden soll. Dieser in Zahlung zu nehmen seien. Antrag wurde aber zurüdgezogen, um bei der zweiten Refung in berbesserter" Form wieder eingebracht zu werden.

Genosse Singer erklärte, daß die Sozialdemokraten gegen jede Ausdehnung der Privilegien der Privats Die Abfäße 2 und 3 desselben Paragraphen, die dem Sicher- notenbanken stimmen. heitsmann die Befugnis geben, an den Unfalluntersuchungen teilzue Bei Artikel 4 Abfat I wollte Graf Kaniß die Gelegenheit nehmen und ihn zu den einmaligen Befahrungen verpflichten, wenn benigen, in aller Eile und Stille die Doppelwährung einzuführen! der Arbeiterausschuß diese beschließt, wurde ohne Debatte an- Er beantragte in fouberaner Nichtbeachtung des deutschen Münz­gefeßes daß die Reichsbant ihre Noten in Gold oder Gilber einlösen könne!

genommen.

Aus der Partei.

ordentliche Befahrung auf Beschluß des Arbeiterausschusses zuläßt, ratung steht eine Resolution reth: den Reichskanzler um die Beim§ 4, der außer der regelmäßigen Befahrung eine außer Die nächste Sigung findet am Montagabend statt. Zur Be­wurde von der Sozialdemokratie beantragt, daß nicht nur eine Borlegung eines Gefeßentwurfes zu ersuchen, der die Veröffent­ratung steht eine Resolution reth: den Reichskanzler um die sondern mehrere Befahrungen zulässig sein sollen. Dieser An­Die Vorlage wird unverändert angenommen. trag wurde aber abgelehnt. Dafür stimmten nur 5 Mitglieder, lichung der Bilanzen durch die Depofitenbanken regelt und ein Mit allen gegen 1 Stimme hat der niedergesetzte Sonderaus- darunter neben den Freisinnigen und   Polen bloß ein Zentrums- Muster für die Aufstellung der Bilanzen vorschreibt. schuß die Vorlage wegen Festsetzung der Fluchtlinien für einen mitglied! Das Zentrum wollte die einmalige außerordentliche Be Ein Antrag Faßbender berlangt ein Aufsichtsamt fiic Straßenzug zur Berlängerung der Alten Jakobstraße fahrung nur abhängig machen von der Mehrheit der von den Ar- Bankwesen in Verbindung mit dem Aufsichtsamt für Privat­von der Gitschinerstraße bis zum Planufer angenommen. beitern gewählten Bertreter. Dieser Antrag wurde angenommen, verficherung. Bugleich hiermit wird beraten die Vorlage wegen Erbauung womit der tonservative Antrag teine wesentliche Werbesserung er einer Brüde über den 2andwehrtanal in Zuge der hielt. Alten Jakobstraße. Absah 5 bestimmt, daß die Werksverwaltung für jeden Sicher­Referent Stadtv. Dr. Glazel weist auf die langjährigen, bis- heitsmann ein besonderes Fahrbuch anzulegen hat. In dieses her ergebnislosen Verhandlungen mit den Besitzern des Grundstücks Jahrbuch soll der Sicherheitsmann sogleich nach beendigter Be- des Gewerkschaftstartells und der Vorstände der verschiedenen Ge­Maifeier. Eine gemeinsame Sigung des Wahlvereinsvorstandes, Der Berliner Stadtmission wegen Durchlegung der   Mittenwalder fahrung das Ergebnis eintragen. Der Betriebsführer soll das werkschaften zu Rost od lehnte eine vom Kartellvorstand ein Straße hin; es werde aber auch weiter alles getan werden, um Fahrbuch nach jeder Befahrung einsehen, er soll auch befugt sein, gebrachte Resolution ab, die befagt, daß für die diesjährige Mai dieses Projekt zu fördern. feine Bemerkungen zu den Eintragungen des Sicherheitsmannes feier eine Propaganda für Arbeitsruhe nicht erfolgen könne. An­zu machen. Hier wurde von den Sozialdemokraten beantragt, daß statt des bisher üblichen Ausmarsches am Morgen soll eine Ber der Sicherheitsmann bei den Eintragungen nicht beaufsichtigt wer- fammlung abgehalten werden. Der Nürnberger Parteitags­den darf. Gr wies darauf hin, daß im Saargebiet ein beschluß über die Lohnabführung gelangt zur Ausführung. Obersteiger einen Sicherheitsmann an der Gin­Wahrnehmungen tragung feiner gehindert Reichstagskandidatur. habe, eine Tatsache, die der Minister zugeben mußte! Von den Nationalliberalen wurden verschiedene Borschriften für die Ein- In der gut besuchten Generalversammlung ihres Kreises stellten. tragung beantragt; das Zentrum wollte, daß die Eintragungen mit die Barmen-   Elberfelder Genossen letzten Montag den Genossen Friz inte zu geschehen haben, und der Minister sagte zu, daß in den bert( Mitglied des Parteivorstandes) als Reichstagslandidaten Ausführungsvorschriften diese Anträge Berüdsichtigung finden auf. Ebert wurde mit allen Stimmen- gegen eine nominiert. sollen. Der sozialdemokratische Antrag, betreffend die Nichtbeauf­fichtigung, wurde gegen 6 Stimmen abgelehnt. Dafür stimmten Karl- Marg- Straße. außer dem sozialdemokratischen Vertreter der Vertreter der Frei Der Stadtrat der Brüsseler Vorstadt Anderlecht beschloß, der finnigen, der   Polen und 2 Bentrumsmitglieder. Das Zentrum bisherigen Rue de la Dolitude, einer der wichtigsten Berkehrsadern hatte noch beantragt, daß der Sicherheitsmann die Befugnis haben von Anderlecht, den Namen Rue Karl Mary" zu geben. Starl foll, fich zu überzeugen, ob die von ihm in das Fahrbuch einge- Marg hat bekanntlich drei Jahre feines Lebens( 1845-1848) als tragenen Mißstände auch beseitigt find. Aber auch diefer Antrag Flüchtling in der belgischen Hauptstadt zugebracht. wurde von der arbeiterfeindlichen Mehrheit gegen 10 Stimmen abgelehnt!

Beide Vorlagen werden nach kurzer Debatte angenommen. Sodann berät die Versammlung die nachträglich auf die Tages. ordnung gejezte Borlage betr. die Regelung der Schulspeisung bedürftiger Gemeindeschulkinder vom 1. April 1909 ab, in Verbindung mit dem Ausschußbericht über den Antrag Dr. Arons( Soz.), denselben Gegenstand betreffend.

Der Ausschuß, für den Stadtv. Rosenow berichtet, hat die Magistratsvorschläge angenommen. Danach soll die Speisung durch den Verein für Kindervollstüchen erfolgen, mit dem auf ein Jahr ein Vertrag geschlossen werden soll, wonach für die Portion 11 Pf. zu zahlen sind. Für die Speisung in Schulen soll in der Gemeindeschule Dieffenbachstraße ein Versuch gemacht werden. Es follen außerdem regelmäßige Revisionen stattfinden und die Güte der Speisen geprüft werden. Die Kosten werden durch eine Etats­position von 100 000. gedeckt.- Der Versuch der Speisung in den Schulen soll nach dem Wunsch des Ausschusses auf 5 Schul­speisungsstellen ausgedehnt werden. Der Antrag Arons soll mit dieser Beschlußfassung als erledigt gelten.

Stadtv. Borgmann( Soz.): Jm Ausschuß ist geltend gemacht worden, daß die Speisung der Schulkinder in den Ferien nicht mit der allgemeinen Schulpflicht in Zusammenhang gebracht werden fann. Ich kann dieser Auffassung nicht beistimmen. Der Schul­unterricht fann freilich nicht das ganze Jahr erteilt werden, bie Bausen müssen sein, um den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten. Es fann danach keine Rede davon sein, die Speisung während der Ferien einzustellen. Die Ferien sollen doch eine Erholungszeit für die Kinder sein; wo bleibt die Erholung, wenn die Kinder während der Zeit keine Nahrung haben? Ich hoffe, der Magistrat wird in diesem Punkt seinen Standpunkt noch rebidieren. Will man ferner Erfahrungen über die Speifung in den Schulen selbst sammeln, so darf man die Probe nicht auf eine einzelne Schule beschränken, denn die Bevölkerung der verschiedenen Stadtteile ist ganz ber­schieden zusammengefeßt. Wir hoffen, daß der Magistrat sich der vorgeschlagenen Resolution anschließen wird. Unter den obwaltenden Umständen ist es ja taum möglich, von Ihnen zu dem Antrage Arons die Zustimmung zu erlangen; aber aufgeschoben, darf nicht aufgehoben sein. Sie werden auch noch zu der Erkenntnis kommen, daß es viel richtiger ist, daß die ganze Unternehmung durch die Etadt durchgeführt wird. Wir stimmen für jetzt für die Magistrats­vorlage, halten aber für nötig, doch hier auch dem Verein für Stinderboltsküchen noch ein Dankeswort zu fagen, zumal er manche Angriffe erfahren hat. Seine Arbeitsfreudigkeit hat er dadurch nicht verloren; mit der alten Liebe hat er sich seiner Sache weiter gewidmet. Dafür gebührt ihm unser Dank.

Arbeiter im Theater.

Der Absatz 6 bestimmt: Der Wertrevierbeamte ist jederzeit Das Unter dem Sammelnamen Die Voltsbühne gibt der Bildungs­befugt, die Fahrbücher der Sicherheitsmänner einzusehen. gleiche Recht steht dem Arbeiterausschuß zu." Hierzu war von der ausschuß der Gesamtpartei seit einiger Zeit in zwanglofer Folge Sozialdemokratie beantragt, daß die Fahrbücher auch für die Be- Einführungen in Dramen und Opern heraus, auf die wir die Auf legschaft offen liegen sollen, wodurch erreicht werde, daß die Beleg- merksamkeit der Arbeiter und Arbeiterinnen lenten möchten. Es schaft felbft kontrollieren könne, ob der Sicherheitsmann alle ihm genügt dem wißbegierigen und schönheitshungrigen proletarischen mitgeteilten Mißstände eingetragen habe; diese Einrichtung habe Theaterbesucher meistens nicht, daß er die Vorgänge auf der Bühne sich in   Frankreich außerordentlich gut bewährt. Die Mehrheit der einfach an Auge und Ohr vorüberziehen läßt, er hat den über die Bedeutung des Kommission stimmte bem Antrage nicht zu; nur 4 Stimmen er- Wunsch, über den Dichter und über Dramas in fünstlerischer und historischer Beziehung näheres hoben fich für ihn. eine Beim Absatz 7, der bestimmt, daß Eintragungen in das Jahr zu erfahren; er möchte gern aus kundigem Munde buch, in denen die Besorgnis einer dringenden Gefahr ausgeichlichte, liebevolle Erläuterung der Handlung, ber Charaktere ber sprochen wird, unverzüglich durch den Betriebsführer zur Kenntnis handelnden Personen, der feelischen Konflikte hören. Diesen be­des Werkrebierbeamten zu bringen sind. Auch hier wollte ein rechtigten Wunsch bildungseifriger Arbeiter will Die Volksbühne" fozialdemokratischer Antrag, daß der Sicherheitsmann ebenfalls die erfüllen: als einfache, nicht aufdringliche Führerin den Arbeitern Befugnis haben soll, eine Abschrift der Eintragung dem Wert- und Arbeiterinnen bei einem Theaterbefuch die Hand reichen und rebierbeamten zu übersenden. Selbstverständlich wurde auch dieser ihnen alles Wiffenswerte über das betreffende Stüd fagen. Antrag abgelehnt, selbst das Bentrum stimmte da. Bis jetzt sind folgende Einführungen erschienen: gegen!

Nach Absak 8 soll der Sicherheitsmann auch im übrigen ver pflichtet sein, die zu seiner Kenntnis gelangenden Zustände und Vor­gänge, die geeignet sind, das Leben oder die Gesundheit der Arbeiter zu gefährden, seinem Vorgesetzten unverzüglich zu melden. Die Stonservativen beantragten noch, daß er ebenso alle von ihm be­merkten, die Sicherheit der Grube gefährdenden Uebertretungen der Stadtb. Sonnenfeld: Den leßten Worten kann ich mich nur an- bergpolizeilichen Vorschriften zu melden habe. Die Nationallibe schließen. Die Privatwohltätigteit hat auf diesem Gebiete biel ralen wollten, daß er insbesondere jebe Uebertretung der Gutes gewirkt; aber gerade deshalb wollen wir sie nicht ausschalten. Vorschriften durch die Arbeiter anzuzeigen habe, was Dem vom Magistrat vorgeschlagenen Versuch der Speisung in den gleichbedeutend wäre mit der Schaffung eines Berggendarmen gegen Schulräumen stimmen wir zu, weil Versuche machen niemals schaden die Arbeiter, statt eines Sicherheitsmannes. Die Konservativen kann. Aus der Schulpflicht kann man die Notwendigkeit der gaben ihrem Zusaß eine Erklärung, wonach der Zweck derfelben Speifung der Kinder auch in den Ferien nicht herleiten. Die Maß- fei, daß der Sicherheitsmann verpflichtet sein soll, nicht jede Ueber regel gründet sich nicht auf die Schulpflicht, sondern stellt die Betretung zu melden, sondern nur die ben Arbeitern zur Last zu friedigung eines Bedürfnisses und insoweit eine Maßnahme der legen find"! Danach bedeutet der konservative Busatz eine Aus­Armenverwaltung, sodann eine Maßnahme der allgemeinen Ge- nahmebestimmung gegen die Arbeiter. fundheitspflege dar.

Die Ausschußanträge werden mit großer Mehrheit zum Be. schluß erhoben; gegen den Antrag, den Antrag Arons für erledigt zu erklären, stimmen die Sozialdemokraten.

Mit der Festsetzung von Fluchtlinien auf dem Gelände der Gilla- Bobowschen Erben, zwischen Ibinger Straße, Greifswalder Straße, Ringeisenbahn und Sniprodestraße, hat sich der Ausschuß unter geringen Modifi­tationen einverstanden erklärt. Referent ist Stadtv. Key Ilmann (( Fr. Fr.).

Die Ausschußanträge werden ohne Diskussion angenommen. Mit Rücksicht auf die umfangreiche Tagesordnung für die ge­heime Sigung werben hier die Berhandlungen abgebrochen. Die öffentliche Sibung schließt um 49 Uhr.

Parlamentarifches.

Bon sozialdemokratischer Seite war beantragt, daß der Sicher heilsmann die zu seiner Kenntnis gelangenden Zustände und Vor­gänge auch dem Werkrevierbeamten zur Kenntnis zu bringen habe. Man folle das ausdrücklich in das Gefeß auf nehmen, damit später dem Sicherheitsmann aus einer folchen Meldung nicht eine lebertretung seiner Befugnisse vorgeworfen werden könne. Der Antrag wurde aber mit allen gegen 4 Stimmen abgelehnt. Auch das Zentrum ftimmte geschlossen bagegen. Der konservative Antrag wurde selbstverständlich mit der üblichen Mehrheit angenommen

1.   Schiller, Kabale und   Liebe", bearbeitet von Franz   Mehring. 2. Jbjen, Nora", bearbeitet von Konrad Schmidt.

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8. Langmann, Bartel Turafer", bearbeitet von John   Schikowski. 4. Rosenow, Kater Lampe", bearbeitet von Hermann   Wendel. 5. Wagner,   Tannhäuser", bearbeitet von Wilhelm Mauke. 6. Seleift, Der zerbrochene Krug", bearbeitet von Franz.

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7. Leffing, Nathan der Weise", bearbeitet von Franz   Mehring. 8. Anzengruber, Der Pfarrer von   Kirchfeld", bearbeitet von Ernst   Kreowski.

9. Salbe, Jugend", bearbeitet von Hermann Wender. 10. Sebbel, Maria   Magdalena", bearbeitet von R. Korn. 11.   Gogol, Der   Revisor", bearbeitet von Ernst   Kreowski. 12. Jbsen," Ein Boltsfeind", bearbeitet von Rudolf Franz. 13. Goethe, Faust", bearbeitet von Kurt   Eisner.

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14. Schiller, Wilhelm Tell", bearbeitet von Franz   Mehring. 15. Shakespeare,   Hamlet", bearbeitet von Starl Storn.

16. Hauptmann," Die   Weber", bearbeitet von Franz   Diederich.

Der Bildungsausschuß empfiehlt diese Einführungen besonders den Bildungsausschüssen, Gewerkschaftskartellen und sozialdemo fratischen Vereinen, die in Verbindung mit einem Theater Bolts­vorstellungen veranstalten. Jedem Besucher einer solchen Vorstellung follte eine Einführung in das betreffende Drama mehrere Tage vor der Aufführung in die Hand gegeben werden. Der Preis für die Einführungen ist bei Massenbezug so gering bemessen, daß die Organisationen die dadurch entstehende geringfügige Erhöhung des Eintrittspreises den Besuchern ihrer Vorstellungen ohne Besorgnis zumuten dürfen. Auf Wunsch und bei rechtzeitiger vorheriger Be stellung wird gegen einen mäßigen Preisaufschlag auch die ent­sprechende Anzahl von Personenverzeichnissen für die besondere Vor­stellung in der betreffenden Stadt beigefügt. Ueber diese geschäft­lichen Angelegenheiten gibt der Verlag der Einführungen, die Buch­handlung Vorwärts(   Berlin SW. 68, Lindenstr. 69), an die auch alle Bestellungen zu richten sind, Auskunft.

Debattelos wurden die Ziffern 9 und 10, die bestimmen, daß der Sicherheitsmann auf Erfordern den Bergrebierbeamten bei feiner Befahrung der Grube zu begleiten habe, angenommen. Eine lebhafte Debatte rief die Bezahlung für die Befah­rungen der Sicherheitsmänner hervor. Die Regierungsvorlage wollte, daß die Werksverwaltung alle Rosten zu tragen habe. Die Sozialdemokraten beantragten, die Kosten der Staatstasse Aber auch der einzelne Theaterbesucher und jeder literarisch aufzuerlegen, und zwar im Interesse der Unabhängigkeit der Sicher­heitsmänner. Die Nationalliberalen wollten die Kosten der Wertsverwaltung und der Belegschaft auferlegen, während die Konservativen beantragten, daß die einmalige Befah­Die Berggefeskommission des Abgeordnetenhauses rung im Monat von der Werksverwaltung, die von den Arbeiter hielt am Mittwoch eine 6stündige Sigung ab und brachte die Beausschüssen beschlossene außerordentliche Befahrung und auch die ratungen der ersten Lesung ein großes Stud vorwärts. Unter   bor- den Sicherheitsmann verpflichtende einmalige regelmäßige Be­wärts" ist zu verstehen: weitere Verschlechterungen im konservativen fahrung, wenn sie vom Arbeiterausschuß beschlossen wurde, von der Sinne. Der Minister gab leichten Herzens die im Saargebiet vor- Belegschaft des Bergwerks bezahlt werden, und daß im Falle der handene uneingeschränkte Arbeitervertretung preis und bemerkte, Begleitung des Bergrebierbeamten durch den Sicherheitsmann die daß den Arbeitgebern auch die Möglichkeit geschaffen werden müsse, Kosten die Staatskaffe tragen soll. für die Unorganisierten eine Vertretung im Arbeiterausschuß her. Der sozialdemokratische Antrag, die Staatskasse zu belasten, beizuführen! Für die Konservativen sollen die vom Arbeite wurde, nachdem der Minister verschiedene rechnungsmäßige Bes

interessierte Arbeiter kann die Einführungen zum Preise von 10 f. pro Heft in jeder Buchhandlung erhalten. Wer sich die ganze Sammlung der Boltsbühne" anschafft, erhält damit im Laufe der Zeit eine Übersicht über die wichtigsten Erzeugnisse der dramatischen Dichtkunst. Da wir bisher in der Parteiliteratur leider noch keine zusammenhängende Darstellung der Literaturgeschichte besigen, so können vorläufig die Einführungshefte der Boltsbühne als ein bescheidener Erfaz dafür dienen.

Der Bildungsausschuß wird die Reihe der Einführungen fort­feßen. Wenn lokale Bildungsausschüsse Einführungen in Dramen wünschen, die in der obigen Aufstellung fehlen, so bittet der Bil­dungsausschuß, solche Wünsche seiner Geschäftsstelle(   Berlin SW. 68, Lindenstr. 3) mitzuteilen.