Nr. 75. 26. Jahrgang.
2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Partei- Angelegenheiten.
Die Generalversammlung der Wahlvereine Groß- Berlins hat am Sonntag mit einer kleinen Majorität den Beschluß gefaßt, den Monatsbeitrag für die weiblichen Mitglieder auf 20 Pf. festzusetzen. Mit diesem Beschluß haben sich nunmehr die Genossen Berlins an die Seite der vielen Parteiorganisationen gestellt, die schon längst diesen Beitrag erheben und borgebeugt, daß erst der kommende Parteitag die hiesige Organisation nötigen muß. Gewiß: die Gründe, die für den 10 Pf. Beitrag vorgetragen wurden, waren nicht von der Hand zu weisen; allein, unserer Meinung nach war der nunmehr gefaßte Beschluß nicht mehr zu umgehen und nach Lage der Weiter soll arbeitslosen Genossen, denen schon bisher der Vorwärts " unentgeltlich gegeben wurde, das Parteiblatt kostenlos in die Wohnung gebracht werden. Alle Hinweise, erst genügend Unterlagen zu sammeln, um die finanzielle Tragweite einer solchen Maßnahme klar übersehen zu können, fanden nicht genügende Beachtung.
Sache am Plaze.
Schließlich verhalf die Generalversammlung durch einen Machtspruch der Anspruch der Rirdorfer Genossen auf die Neue Welt" zu seinem Recht.
Dritter Wahlkreis. Heute, Dienstag, den 30. d. Mts., abends 8 Uhr, findet in Kellers Neue Philharmonie", Köpenickerstr . 96/97, eine Volksversammlung statt. Genosse Reichstags- Abgeordneter Wolf gang Heine spricht über: Kriegsminister und Sozialdemokraten". Zahlreichen Besuch erwartet Der Vorstand.
--
Dienstag, 30. März 1909.
die Polizei derartigen staatsumstürzenden Veranstaltungen widmet. in der städtischen Frren- und Idiotenanstalt Dalldorf untergebracht Und so griff sie denn auch mit der ihr eigenen Wachsamkeit am werden. Das sei der einzige Weg, durch den er etwas von der Sonntag ein und verbot in zwölfter Stunde die Ausführung des Aufenthalt der Glaubensgenossen in Dalldorf erfahren und die Festprogramms, ausgenommen die Festrede. Warum? Angeblich aus herrschenden unwürdigen Verhältnisse bessern könne. formellen Gründen, weil der Veranstalter das Festprogramm der verwaltung in Dalldorf den allzu regen Verkehr katholischer Geiſt Wir finden es durchaus richtig, daß die städtische IrrenhausPolizeibehörde nicht zur hochwohllöblichen Begutachtung unterbreitet licher mit Geistestranten und besonders mit Idioten nach Möglich hatte. Entsetzlich! Und da eine solche Nichtachtung der hohen feit unterbindet, da in dieser Beziehung früher, als die Geistlichkeit Autorität für das Weiterbestehen des preußischen Staates die ver- im Frrenhause noch freies Terrain hatte, recht üble Erfahrungen gehängnisvolsten Wirkungen in sich schließen würde, verbot man macht worden find. Die katholische Kirche möchte es am liebsten furzerhand die Aufführung des Programms. Von Rechts wegen! sehen, daß ihr die geistestranten Schäfchen zwangsweise in die Fang Verstanden? Die Polizei läßt sich aber bei ihrem Vorgehen nur arme getrieben werden und daß der Geistliche ungehindert Zutritt von den allerbesten und reinsten Beweggründen leiten. Sie ist für zu allen Stationen erhält. Schon im Interesse der psychiatrischen Die städtische Frrenden ungefährdeten Bestand der Staatsordnung den weltlichert und Heilbehandlung kann davon keine Rede sein. wir in sträflichem Zweifel, daß sie im gleichen Falle bei einer Ver- ist derselbe Geistliche, der jegt den großen Berliner Pilgerzug nach auch den himmlischen Autoritäten verantwortlich. Zwar glauben Hausdeputation hat denn auch bisher allen Anzapfungen in dieser Beziehung ein entschiedenes Nein entgegengefeßt. Herr Scheidtweiler anstaltung der christlichen keuschen Jünglings- und Jungfrauen der katholischen Goldquelle Lourdes , dem berüchtigten Krückenbereine, der Jugendwehr oder Heilsarmee bestimmt nicht eingegriffen museum, arrangiert. Solche Eiferer kann die katholische Kirche , mit hätte. Aber Bauer, das ist eben auch was anderes. Nur schade, der es langfam bergab geht, heutzutage brauchen. daß die ganze Aftion nichts genügt hat. Heinrich Schulz hielt Gewerbeinspektionsbezirke: Am 1. April 1909 wird für feine prächtige Festrede vor einem enggedrückten Auditorium doch, und den Landespolizeibezirk Berlin eine neue Gewerbeinspektion wenn auch der künstlerische Teil des Programms für diesen Tag weg mit dem Amtssik in Nixdorf errichtet. Gleichzeitig werden fallen mußte, so hat doch das polizeiliche Verbot als Bombenreklame für die Bezirke der Gewerbeinspektionen für den Landespolizeidie in kürze stattfindende Jugendfeier gewirkt, in der die Thron und bezirk Berlin , wie folgt, abgegrenzt: Altar gefährdenden Rezitationen und Gesänge erst recht zu Gehör 1. Gewerbeinspektion Berlin C., NO. 18, Elisabethgebracht werden, wovon wir heute schon als wirksamen Schlußstraße 50-51, umfassend die Polizeireviere 1, 2, 12 bis 16, 19 unserer Schilderung eine Strophe bringen wollen: bis 21, 27, 38 und 40.
-
2. Gewerbeinspektion Berlin SO., SO. 26, Oranienstraße 14, umfassend die Polizeireviere 25, 26, 29, 43, 49, 53 bis 55, 70, 79, 86 und 87.
3. Gewerbeinspektion Berlin SW., W. 30, Schöneberg , Eisenacher Straße 87-88, umfassend die Polizeireviere 3, 31 bis 37, 39, 56, 63, 71, 73 und 77 und die Stadtkreise Schöne berg und Dt.- Wilmersdorf.
Gewerbeinspektion Berlin W., Charlottenburg IV, Sybelstr. 64( vom 1. Oktober 1909 ab: Westend , KastanienAllee 22), umfassend die Polizeireviere 4, 64, 74 bis 76, 83, 84, 100 und 104 und den Stadtkreis Charlottenburg .
Die ihr auf harter Erde haust, Den Höhen fern und fern dem Licht, Hört hin, wie rings ein Sturmwind braust, Der alles Morsche knickt und bricht! Schöneberg . Heute, Dienstag, den 30. März, abends 8 Uhr. Hört, wie er lacht und gellend pfeift, findet in den Neuen Rathausfälen, Meiningerstraße 8 ein LichtHört, wie er braust um Dach und Turm: bildervortrag über die badische Revolution 1849 Der Sturm, der neue Saaten reift statt. Referent: Reichstagsabgeordneter Genosse Ad. Zum Erntetag. Wir sind der Sturm! Ged. Die Mitglieder werden ersucht, pünktlich und zahlreich zu erscheinen. Der Vorstand. Die Untergrundbahn der Berliner Bororte. Groß- Lichterfelde . Die Versammlung des sozialdemokratischen Der Eisenbahnminister hat ein warmes Herz nicht nur für die Wahlvereins findet heute Dienstag, abends 8 Uhr, im„ Kaiserhof" Große Berliner, sondern auch für die Hoch- und Untergrundbahn. statt. Tagesordnung: Vortrag des Stadtverordneten Genossen Das hat er deutlich in einer Konferenz zum Ausdrud gebracht, die 5. Gewerbeinspektion Berlin N., N. 20, Prinzenallee 88, Obst- Schöneberg über:" Die deutsche Revolution von 1848". Bericht am Sonnabend im Eisenbahnministerium stattfand und in der beerstattung von der Generalversammlung des Kreises und von Groß- raten wurde über die von den Gemeinden Schöneberg , Wilmersdorf umfassend die Polizeireviere 9 bis 11, 17, 46, 50, 59 bis 62, Berlin . Maifeier. Vereinsangelegenheiten. Aufnahme neuer Mit- und Charlottenburg geplanten Untergrundbahnen. 88 bis 90, 97, 99 und 109. glieder. Der Vorstand. Der Darlegung der Charlottenburger Vertreter, daß das von 6. Gewerbeinspektion Berlin NW., N. 39, MüllerSteglis. Heute abend 8%, Uhr findet die Mitgliederversammlung Charlottenburg geplante Unternehmen den Intereffen aller Be- straße 159a, umfaffend die Polizeirebiere 5 bis 8, 57, 58, 69, des Wahlvereins bei Schellhase, Ahornstr. 15a, statt. Auf der Tages- teiligten gerecht werde, trat Bürgermeister Peters aus Wilmersdorf 82, 91, 101, 107 und 112. ordnung steht u. a. ein Vortrag des Genossen Kurt Heinig über Die waltung entgegen. Für Wilmersdorf habe der vorgeschlagene An- Straße 19, umfassend die Polizeireviere 18, 51, 68, 80, 81, unter Zustimmung des Vertreters der landwirtschaftlichen Ver- 7. Gewerbeinspektion Berlin NO., NO. 18, Elbinger Abschaffung der Todesstrafe". Lantwis. Die am Mittwoch fällige Mitgliederversammlung des schluß seiner Bahn an die Charlottenburger Linie auf dem Kurfürften- 92, 98, 105, 106 und 113. damm die erheblichsten Nachteile gegenüber der mit der Hochhiesigen Wahlvereins fällt umständehalber aus. Der Vorstand. und Untergrundbahngesellschaft und der Dahlem Kommiffion Straße 70, umfassend die Polizeireviere 22 bis 24, 44, 45, 52, 8. Gewerbeinspektion Berlin O., O. 34, Warschauer Zehlendorf. Heute abend 81/2 Uhr findet bei Midley, Potsdamer vereinbarten Einführung der Wilmersdorfer Bahn in den Straße 25 die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Auf Untergrundbahnhof Wittenbergplatz. Schöneberg fand dagegen 65, 66, 93 bis 96, 102, 103, 108, 110 und 111, den Stadtder Tagesordnung steht u. a. ein Vortrag des Genossen Wilhelm feine Interessen durchaus gewahrt und sogar gefördert durch die freis Lichtenberg und die Landgemeinde Borhagen- Rummelsbon Charlottenburg vorgeschlagene Zusammenführung der Char- burg. Eichwalde - Zeuthen - Miersdorf . Am Mittwochabend 82 Uhr findet lottenburger und Schöneberger Linie auf dem Rollendorfplatz. 9. Gewerbeinspektion Berlin S., S. 53, Gneisenaustr. 55, in Eichwalde in Wittes Waldschlößen die General. Die Hoch- und Untergrundbahn glaubte nach wie vor an ihrem umfassend die Polizeirebiere 28, 30, 41, 42, 47, 48, 67, 72, 78 bersammlung des Wahlvereins statt. Die Tagesordnung lautet: Plane festhalten zu müssen, der in Uebereinstimmung mit Wilmers- und 85. 1. Erfahwahl des Vorstandes. 2. Unfre diesjährige Maifeier. 3. Be- dorf dahin gehe, bei Auflösung des Gleisdreieds die von dort aus richt von den Gemeindevertreterwahlen in Eichwalde und Miersdorf . nach dem Wittenbergplatz zu führenden besonderen Gleife auf fassend den Stadtkreis Nixdorf. 10. Gewerbeinspektion in Rirdorf, Hermannstr. 74, um4. Bericht von der Kreisgeneralversammlung. Der Borstand. türzestem Wege nach Wilmersdorf und nach dem Dahlemer Gelände Rummelsburg . Heute Dienstag, abends 8 Uhr, findet im Saale zu geleiten, denn nur auf diese Weise, nicht aber bei dem Charder Witwe Weigel, Türrschmidtstr. 45, eine Mitgliederversammlung lottenburger Blane werde ein hinreichend großes, zum erheblichen des Wahlvereins statt. In dieser Versammlung erstatten unsere Ge- Teile schon dicht befehtes Verkehrsgebiet in zweckmäßiger Weise aufmeindebertreter ihren Tätigkeitsbericht. Außer Erledigung von Verund angeschlossen. angelegenheiten findet Berichterstattung von der Verbandsgeneralbersammlung von Groß- Berlin statt. Der Vorstand.
Im.
Jugend- Weihe.
Eine sehr hübsche Jugend- Weihe hatte die Berliner Freireligiöse Gemeinde im großen Freyerschen Rofale in der Koppenstraße am vergangenen Sonntag beranstaltet. Die Beteiligung war staunenerregend. Jeder Winkel
Eine internationale Ballonwettfahrt will der Berliner Verein für Luftschiffahrt schon wieder veranstalten, und zwar am 20. Mai, am Himmelfahrtstage. Wieder ist die Stadt Berlin angegangen worden, das zur Füllung der Ballons nötige Gas von etwa 5000 Subitteilweise nachkommen und das erforderliche Gas zur Hälfte des meter nnentgeltlich zu liefern. Der Magistrat will dem Ersuchen gewöhnlichen Preises zur Verfügung stellen.
Unternehmungen zu teil werden lassen könne, die sich in ein den Der Minister führte aus, daß er seine Förderung nur solchen Verkehrsbedürfnissen Groß- Berlins Rechnung tragendes Schnellbahnnez atvedentsprechend einfügten und die ferner nicht andere Linien durch Wettbewerb in ihren wirtschaftlichen und finanziellen UnterDie pathologisch- anatomische Anstalt des Krankenhauses Moabit lagen gefährdeten. Dies gelte insbesondere auch von dem Einflusse foll umgebaut und erweitert werden. Die Kosten dafür hat der neu entstehender Bahnen auf das vorhandene und in erwünschter Magistrat bereits in Höhe von 260 000 m. bewilligt. Mit dem Bau Ausdehnung begriffene Unternehmen der Hoch- und Untergrundbahn. soll noch in diesem Jahre begonnen werden. Die finanziellen Grundlagen sowohl dieses auch etwaiger anderer In dem orthopädisch- chirurgischen Juftitut von Dr. Blumenthal Schnellbahnunternehmen vor Erschütterung durch einen Wettbewerb zu und Professor Dr. Hildebrandt, Alexanderstr. 36 a( am Alexanderschüßen, der durch Forderung des Verkehrs nicht hinreichend begründet sei, plag), werden wochentäglich von 12-1 Uhr poliklinische Sprechstunden geböte weniger die Rüdjichtnahme auf das Privatkapital, als das für Unbemittelte abgehalten. öffentliche Interesse, das erfordere, daß auch die mit Privatkapital Ein Schlafftellenschwindler betreibt feit einiger Zeit in den des Riesensaales war vollbesetzt, es hätte buchstäblich fein gegründeten Schnellbahnunternehmungen lebens- und ertveiterungs nördlichen Vororten sein Unwesen in großem Umfange. Jit den Für seine, des Ministers, Beurteilung des Charlottenburger lebten 14 Tagen find nicht weniger als 23 Anzeigen über Schlafplanes tomme zunächst in Betracht, daß die Stammstrede der Hoch- stellendiebstähle, die sämtlich auf ein und dieselbe Person zurückzuund Untergrundbahn dadurch Abzweigungen erhalten würde. Er- führen sind, bei der Polizei eingelaufen. Der Gauner ist ein junger, Hochführen strebenswert sei an sich, daß jede Schnellbahn für sich betrieben werde. beim Mieten der Schlafstelle gewöhnlich ein Padet mit, in dem sich etwa 25jähriger Mann, blond und zirka 1,70 Meter groß. Er führt wäre dies nicht zu erreichen, so sei wenigstens eine Steigerung der abzweigenden Linien über zwei hinaus zu vermeiden, da sonst die angeblich seine Sachen befinden. Diese Padete, die er beim VerAußenstrecken nicht hinreichend bedient werden könnten. Ferner aber laffen der Wohnung zurüdläßt, enthalten jedoch nur Preßfohlen, Zeitungspapier und andere wertlose Gegenstände. Dafür nimmt babe er den Eindruck, daß die von Charlottenburg geplante Bahn der Schwindler aber aus den Wohnungen der Vermieter Wäsche, in das Berkehrsgebiet der beſtehenden Untergrundbahn in nicht Kleidungsstücke, Wertsachen aller Art mit. In den bisher zur Angerechtfertigter Weise eindringe. Dazu komme, daß die auf zeige gelangten Fällen hat der Bursche Gegenstände im Werte von dem Nollendorfplat geplanten Bahnhofsanlagen in die Baupläne der Hoch- und Untergrundbahngesellschaft, die
Apfel mehr zur Erde fallen können. Das Podium war von einem üppigen Pflanzenschmuck umkränzt und zwischen dem tiefen fatten Grün der Blätter leuchteten lieblich bunte Blumen auf. Neben den vielen Jugendlichen hatten sich auch Eltern und Gäste in reicher Anzahl eingefunden. Es war ein herzerfrischender Anblick, die vielen jungen Gesichter zu betrachten, wie sie im Banne der weihevollen Stimmung doch den Ernst dieser Stunde mit iener beneidenswerten Unbefangenheit überwanden, die nun einmal das glückliche Vorrecht der Jugend ist.
bon
50-300 M. erbeutet.
"
Die Knaben trugen an dem Knopfloch ihres schwarzen Anzugs ein kleines Sträußchen, während die Mädchen im der Auflösung des Gleisdreiecks zusammenbingen, störend ein- Wie man billig zu einem Mittagessen kommen kann, zeigte ein weißen Gewande und mit frischduftenden Buketts in den greifen könnten, er aber allem auf das Bestimmteste entgegentreten unbekannter Bechpreller in der Rosenthaler Straße. Bei einem GastHänden erschienen waren. Tiefe Stille trat ein, als hinter müsse, was zu einer Hinauszögerung der aus Gründen der wirt fehrte dort ein Mann mit zwei gutgekleideten Knaben von 13 dem dichten Pflanzenarrangement ein Harmonium das Betriebssicherheit ihm verlangten Gleisdreiecksauflösung und 14 Jahren ein und bestellte dreimal Kalbsbraten und drei Glas Der Minister stellte daher den Vertretern Bier. Nachdem alle drei ihr Mittagbrot verzehrt hatten, bestellte Niederländische Dankgebet" inszenierte und die weichen, Anlaß geben fönnte. feierlichen Plänge fich über den Saal ergossen. Golden brach fernerhin für notwendig, erachten, eine Charlottenburgs anheim, für ihre Bahn, wenn sie sie auch der Gast drei Tassen Kaffee. Jetzt fragte er den Kellner nach Kuchen. anderweite Linien- Als ihm bedeutet wurde, daß der nicht vorhanden sei, erklärte der die strahlende Frühlingssonne durch die hohen Bogenfenster führung, zum mindeſten in ihren beiden Endstücken nördlich Gaft, daß er dann aus einer gegenüberliegenden Bäderei selbst einen und erhöhte den gewaltigen Eindruck dieses Moments. Als des Stadtbahnhofs Charlottenburg und östlich des Wittenberg schönen Kuchen holen wolle. Damit ging er weg und kam nicht die letzten Akkorde verklungen waren, folgte heller jungend- Blazes, in Erwägung zu ziehen. Er ties darauf hin, daß wieder. Der Kaffee stand schon lange bereit, aber die frischer Gesang von Knaben und Mädchen. Dann nahm bielleicht eine Bahn sich empfehle, die den Kurfürstendamm Knaben warteten immer noch vergeblich auf den Kuchen. Vogtherr- Wiesbaden das Wort zu einer Festrede, vom Bahnhof Halensee ab in feiner ganzen Länge durchfahre und Endlich fragte der Kellner: Wo bleibt denn nur Euer Vater mit die er mit einem Gedicht aus Otto Krilles Neue Fahrt" ein- dann entweder unter Benuzung der Kurfürstenstraße über den dem Kuchen?" Antwort: Unser Vater? Wir haben keinen Vater leitete. In packenden, zu Herzen gehenden Worten zeichnete ügowplatz den Anschluß an die Schöneberger Linie auf dem mehr, der ist schon sechs Jahre tot. Unsere Mutter ist Witwe und Magdeburger Plage gewinne, oder zuerst in den Bahnhof eine Waschfrau. Wir wohnen in der Aderstraße. Wir standen", so der Redner den aus der Schule Entlassenen eine Richtlinie Wittenbergplatz selbständig eingeführt werde und alsdann durch die erzählten die Jungen weiter, an der Normaluhr auf dem Hackeschen für den neuen Lebensweg in Worten, die von der gewaltigen Nettelbedstraße den Lügowplatz und den Magdeburger Plaz erreiche. Markte. Da kam ein Mann und fragte uns, ob wir mal gut zu Kraft einer hohen, sittlichen Weltanschauung getragen, ihre Oberbürgermeister Schustehrus erklärte die Bereiwilligkeit Mittag effen wollten. Weil es bei uns zu Hause gerade Kohlrüben Wirkung sowohl bei den Jugendlichen, als auch bei den Er- Charlottenburgs, in eine Prüfung dieser Anregungen einzutreten gab, jo gingen wir gerne mit, und der Kalbsbraten schmeckte febr wachsenen nicht verfehlten. Hierauf brachten Karl Herzer und mit den beteiligten Nachbargemeinden nach einer neuen, alle schön." Die Jungen hatten, wie die Ermittelungen ergaben, man gelogen. Aber die Beche konnten sie natürlich nicht bezahlen und und Else Röhling ein Gedicht recht wirkungsvoll zum möglichst befriedigenden Lösung zu suchen. der Bechpreller blieb verschwunden. Vortrage. Diesen folgte die Ausgabe einer Erinnerungsgabe, ein Buch im Prachteinband, von denen jedes einzelne wald, Friedrichshagen , Grünau , Tegel usw. Straßenbahnen, AutoUngewöhnlich groß war am Sonntag der Verkehr nach dem Grune mit einer schriftlichen Widmung Vogtherrs versehen war, mobilomnibusse, Eisenbahnen uit. waren nachmittags und abends bei und die dieser jedesmal vorlas, wenn er das Geschenk dem der Rückkehr von vielen Menschen wie an schönen Sommertagen Betreffenden mit einem herzlichen Händedruck verabfolgte. überfüllt. Erst nach längerem Warten gelang es vielen Familien Ein Lied, vom freireligiösen Männerchor gesungen, brachte mitzukommen und unter dem üblichen Gedränge die heimischen werbsunfähig, da er einen schweren Unfall erlitten hatte. Die die schöne Feier recht stimmungsvoll zum Abschluß. Nach Penaten wieder zu erreichen. einem fernigen Schlußwort des Landtagsabgeordneten Adolf Hoffmann zerstreuten sich die Teilnehmer.
Auf der Döberitee Heerstraße entwickelt sich der Wagen und Automobilverkehr immer mehr, zugleich aber auch der Staub, der den Fußgängern das Wandern auf dieser meilenlangen Straße sehr Ein Heldenstück der Berliner Polizei. berleidet. Ein Sprengen der Straße wäre angebracht. Der Jugendausschuß für Groß- Berlin hatte für den vergangenen Katholische Propaganda im Irrenhause. Pfarrer Bruno ScheidtSonntag im Moabiter Gesellschaftshaus, Wiclefstr. 24, eine große weiler in Reinickendorf , mit dessen Seelenfängerei wir uns schon Jugendfeier für die arbeitende Jugend Berlins veranstaltet. Nun mehrfach beschäftigen mußten, erläßt in der Germania " einen Aufist ja längst und sattsam genug bekannt, welche liebevolle kürforge ruf, ihm Mitteilung zu machen in allen Fällen, in denen Katholiken
Verzweiflungstaten. In seiner Wohnung Schönebergerstr. 19 beging in der Sonntagsnacht der 60jährige Portier August Hilbig Selbstmord, indem er sich eine Revolverfugel in die rechte Schläfe jagte. Der Unglüdliche war feit mehreren Monaten er Verzweiflung drückte ihm nun die Waffe in die Hand. Die Leiche wurde nach dem Schauhause geschafft. H. war mehr als 10 Jahre in der Echönebergerstraße als Portier tätig. Aus Not irre finnig geworden ist der in Neinickendorf wohnhafte Schlosser Herrig. H., ein fleißiger Arbeiter und braver Familienvater, war seit Jahren in der Maschinenfabrik von Feska beschäftigt. Infolge der ungünstigen Konjunktur sah sich die Fabrik veranlaßt, die Arbeitszeit herabzusehen, wodurch der Verdienst der in Afford arbeitenden Angestellten wesentlich zurückging. Serria fab
-