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Nr. 82. 26. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste. Auf wiederholte Anfragen teilen wir mit, daß bas Lokal Freunds Infelgarten", Bichelswerder, nach wie bor der Arbeiterschaft zur Verfügung steht. Die Lokalkommission. Bierter Wahlkreis. Am Sonntag, den 11. April, 1. Ofter feiertag, finden in den Lokalen Sanssouci  , Kottbuser Straße 6 und in Freyers Festsälen, Stoppenstraße 29, je eine Matinee unter Mit wirtung der Liederfängerin Fräulein Marianne Geyer, des Rezi­tators und Dialekthumoristen Herrn Otto Wiemer  , und der Gesell­schaft Strzelewicz statt. In beiden Lokalen Konzert. Da offene Stasse nicht stattfindet, bitten wir die Mitglieder, sich rechtzeitig mit Billetts zu verfehen. Der Vorstand.

fümmern.

Berliner   Nachrichten.

Bon den Amtsräumen der Armenvorsteher.

gesucht werden

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Mittwoch, 7. April 1909.

von ihnen losgesagt hat und wen sie noch zu den Ihrigen rettende Frankfurter noch nicht mit staatlichen Lieferungen bedacht rechnen dürfen. Anderenfalls wäre nicht zu verstehen, warum so oft fein, so mag er sich schleunigst öffentlich melden. Der Kommerzien Personen, die längst aus der Kirche ausgetreten sind, noch mit einer ratstitel und der Rote Adler ist ihm sicher. Onfel Scherl muß es ungerechtfertigten Veranlagung zur Kirchensteuer belästigt werden, ia am besten wissen. so daß sie sich mit einer Reklamation wehren müssen. Für die Für 9000 M. Handschuhe gestohlen. Reiche Beute machten Ein­fatholischen Gemeinden ist die Zahl der Austritte leider im brecher, die nachts in das Handschuhlager von Steindorff, Dircksen­Jahrbuch nicht mitgeteilt. Es ist aber nicht daran zu zweifeln, daß straße 46, eindrangen. Die Diebe, die mit den verschiedensten Ein­sie auch hier in den legten Jahren zu bedeutender brecherwerkzeugen ausgerüstet waren, verschafften sich in der üb­lichen Weise mit Hilfe von Dietrichen, Stemmeisen und Nach-­öhe emporgeschnellt ist. schlüsseln Eingang zu den Lagerräumen. Sie suchten sich große Poften an Herren- und Damenhandschuhen aus und packten die Beute in große Tücher ein. Die bestohlene Firma ist durch die breiste Bande um 9000 M. geschädigt worden. Jedenfalls dürften die Täter den Versuch machen, die gestohlenen Handschuhe an ge­eigneter Stelle an den Mann zu bringen.

Noch bemerkenswerter" erscheinen uns die Angaben, die das Jahrbuch über die kirchlichen Amtshandlungen macht. Hier sind neben den evangelischen Gemeinden auch die katholischen be­rücksichtigt worden, doch liegen diese Zahlen nur erst bis 1906 bor. Gemindert hat sich die Neigung, bei der Eheschließung außer dem Standesbeamten auch noch den Pastor zu bemühen. Von 1905 zu Ein schrecklicher Unglücksfall hat sich gestern abend um 1906 fant der Anteil der kirchlichen Eheeinsegnungen an der Gesamt 1/8 Uhr am Moltenmarkt zugetragen. Der 45 Jahre alte zahl der standesamtlichen Eheschließungen bei den reinevangelischen Magistratsbeamte Neffig aus der Lichterfelder Straße 3a hatte Ehen von 63,84 Proz. auf nur noch 60,47 Broz, bei den reinkatholischen einen Motorwagen der Linie 38 während der Fahrt besteigen In dem Beleidigungsprozeß, der gegen den Vorwärts"-Ghen von 84,52 Proz. auf 81,20 Proz. In demselben Zeitraum wollen. Er trat fehl, tam zu Fall und geriet unglücklicherweise Rebatteur Genossen Weber angeftrengt worden war, um dem fich ging zurück der Anteil der Kindertaufen an der Gesamt dem Verunglückten über Brust und Kopf hinweg. Ein Stück wurde Die Räder gingen unter den nachfolgenden Anhängewagen. gekränkt fühlenden Armenvorsteher Gemeindeschullehrer Krienelle zahl der Geburten bei den Kindern evangelischer Eltern von N. mitgeſchleift. Nachdem er aus seiner schrecklichen Lage befreit die gewünschte Genugtuung zu verschaffen, wurde von dem Ange- 88,64 Proz. auf 84,47 Proz., bei den Kindern katholischer worden war, wurde er nach der Unfallstation am Spittelmarkt ge­flagten auch die Frage aufgeworfen, welche Anforderungen man an Eltern von 71,84 Proz. auf 69 Proz. Diese Zahlen zeigen, wie sehr bracht, wo aber der Arzt leider nur noch den inzwischen ein­den Amtsraum eines Armenvorstehers zu stellen habe. Im Hin- auch bei denen, die noch nicht sich offen von der Kirche losgefagt getretenen Tod fonstatieren konnte. Die Leiche wurde polizei­blick auf die eigenartigen Ansichten, die Herr Krienelte dort vor- haben, die Schwärmerei für den Pastor nachläßt. Dasselbe gilt von lich beschlagnahmt und nach dem Schauhaufe gebracht. trug, haben wir inzwischen es als unsere Pflicht erachtet, uns ein der Mitwirkung der Geistlichen bei Beerdigungen. Von 1905 Eine aufregende Bootsfahrt unternahmen gestern mehrere bißchen um die Amtsräume der Herren Armenvorsteher zu zu 1906 ermäßigte fich der Anteil der Beerdigungen mit Mitglieder der Berliner   Jugendwehr. Die jungen Leute, die der einem Zu diesem Zwecke haben wir am 1. April Pastor an der Gesamtzahl der Beerdigungen( wenn die Abteilung Marinekompagnie angehören, waren auf einem größeren Tage, an dem die Armenvorsteher besonders viel von Armen heim- Beerdigungen Totgeborener außer Betracht bleiben) bei den Evange- Ruberboot die Spree hinuntergefahren. In der Nähe der eisernen eine erste Besichtigungstour unternommen. Die lischen von 53,22 Proz. auf 51,46 Proz., bei den Katholischen von Brücke bei Oberschöneteide sprang einer der Ruderer, der 19 Jahre Aufgabe, die wir uns da gestellt hatten, war natürlich nicht so 49,58 Proz. auf 45,61 Proz. Jimmer mehr bricht die Einsicht sich alte Carl H., Wallstraße 99 bei den Eltern wohnhaft, ins Wasser. Die Kameraden machten sich sofort an die Rettung des Lebens­ganz einfach. Sie war viel weniger einfach für uns, als sie es Bahn, daß auch hier der Pastor entbehrt werden kann, müden, und es gelang ihnen auch, H. wieder aus dem Fluß heraus­für die Armendirektion wäre, wenn diese fich mal die Mühe machen und daß es würdelos ist, ihn wenigstens noch als Dekorationsstüd zuholen. Man vermutet, daß H. aus Furcht vor dem bevorstehenden wollte, durch eine bei allen Armenvorstehern vorzunehmende zu benutzen. Militärdienst die Tat verübt hat. Revision zu ermitteln, welche Räume von ihnen als Db es den Kündern des Gotteswortes ein ausreichender Trost Die Ohrfeigengeschichte zwischen einem Dberfellner und einem Amiszimmer angesehen und benutzt werden. In ist, daß wenigstens in den wohlhabenderen Bevölte- Beutnant v. D., über die wir dieser Tage berichteten, hat sich, wie die Wohnungen der Herren Armenvorsteher können wir ja nicht rungsschichten immer noch die alte Scheu besteht, offen auf die wir auf verschiedene Anfragen hin nachtragen wollen, im Hotel Hinein. Wir werden höchstens, wenn wir während der Sprech- Segnungen der Kirche zu verzichten? Die befizende Klasse selber Continental zugetragen. stunde eines Vorstehers die ihrer Abfertigung harrenden Armen wird sehr wenig davon erbaut sein, daß fie mit der Möglichkeit auf dem Treppenflur umherstehen sehen( wie wir das jetzt am rechnen muß, fich fchließlich mit ihren Paftoren 1. April beobachteten), uns unsere Gedanken darüber machen, wie allein zu sehen. Was kann ihr die Kirche noch sein, wenn es drinnen zugehen mag. Auch bei Herrn Krienelte war das sie ihr nicht mehr als Schutzwehr gegen die besiglose Klasse zu wurde vor Gericht festgestellt der Treppenflur als Warteraum dienen vermag! benutzt worden, während der Korridor dem Herrn Vor­steher als Sprechzimmer diente. Aber mitunter wird einem doch die Arbeit des Revidierens recht bequem gemacht, und zivar durch den Herrn Vorsteher selber. Am 1. April sahen und hörten wir einem Armenvorsteher Samulowicz zu, der in der Klemen Hamburger Straße das Gewerbe eines Gastwirtes betreibt. In der hinteren Hälfte seines Gastzimmers, das ihm als Amtsraum diente, hatte er auf einem der Tische seine Papiere ausgebreitet, und er ließ nun die von der Straße in das Lokal hereinkommenden Armen nacheinander herantreten. Wir hatten uns in dem Lokal als Gast niedergelassen und wurden mühe­Los Augen- und Ohrenzeuge der Amtstätigkeit des Herrn Vor­stehers. Der Mann übte das geschilderte Verfahren mit einer so verblüffenden Selbstverständlichkeit aus, daß wir schließlich zu der Ansicht gelangten, auch er halte gleich Herrn Krienelte fich des vollen Einverständnises der Armendirektion versichert. Bei einem anderen Armenvorsteher namens Müller, der in der Sophienstraße eine Farbenhandlung hat, beobachteten wir, daß er die Armen in seinem Geschäftslotal empfing. Während er mit dem einen verhandelte, standen auf dem Hof im ftrömenden Regen andere und warteten, bis sie vorgelassen wurden. Uns wird versichert, dieser Zustand sei hier von anderer Seite schon früher oft beobachtet worden. Auch von diesem Vorsteher müssen wir annehmen, daß er so verfährt in der Ueberzeugung, es der Armendirektion recht zu machen.

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Förderung von Schülerwanderungen.

Im Wintergarten erregt außer dem üblichen Variétéprogramm eine technische Neuerung Intereffe, die ein Lösungsversuch auf dem Wege zur lebenden Photographie in natürlichen Farben ist. Die neue Erfindung, die sich Kinemacolor nennt und hier zuerst in Deutsche land gezeigt wird, sucht die Farben der Natur durch die Benutzung zweier Farbenfilter, von denen der eine überwiegend die roten, der andere die grün- blauen Strahlen durchläßt, in der Photographie Das Kuratorium der Julius Bleichröder- Stiftung hat in seiner festzuhalten. Bei der Projektion werden wieder die beiden Filter Sibung am Montag beschlossen, im kommenden Sommer zu Ferien- paffiert( alle Aufnahmen sind doppelt); die beiden Bilder vereinigen wanderungen bedürftiger Gemeindeschüler und Schülerinnen zehn- fich dann auf der Projektionsebene. Die Resultate sind im Ver­tausend Mark zur Verfügung zu stellen. Und zwar sollen erhalten gleich zu ben bisher mit angetuschten Films erzielten sehr er die Vereine Berliner Turnerschaft" und" Turnwart" je 2000 m. freulich. Man hat wirklich den Eindruck, die reiche Farbenstala und der Zentralverein für Ferienwanderungen" 6000 M. Im natürlicher Blumen und Tiere, die farbigen Lichter bewegten Waffers vergangenen Sommer standen für diesen Zwed im ganzen 5000. vor sich zu sehen. Freilich überwiegen die rot- grünen Töne, die am zur Verfügung und sind dafür im ganzen 287 Kinder in fechstägigen besten gelingen, und sieht alles etwas gar zu farbenfroh aus. Aber Wandertouren hinausgefandt worden. Die Turnvereine haben, als Station auf dem Wege zum Ziele betrachtet, ist der Kinemacolor wie auch das Statut der Stiftung vorschreibt, die Wanderungen als bedeutsamer Fortschritt zu begrüßen. Vortreffliche Hündchendreffur, tragifomische Abenteuer mit Tellern durch die Mark und angrenzenden Gebiete vorgenommen. Der Zentralverein hat die Kinder seinen Wandergruppen eingegliedert, und sonstigen Berbrechlichkeiten( Baggesen) und fabelhafte und un die zum Teil nach dem Riesengebirge  , Sächsische Schweiz  , Harz   und erschöpfliche Jongleurfünfte( Salerno  ) sieht man außerdem. Ats Helgoland   gingen. Die Kosten betragen pro Kind und Tag bei der dem fernen Often bringen acht Geishas, sehr puppenhaft und kindlich Turnerschaft 2,80 W., beim Zentralverein 8 M., bei der Berliner ausschauend, Tanz und( europäiſierte) Musit. Die neuesten und 3 Turnerschaft 3 bis 4 M. für Leitung, Fahrkarten und Verpflegung. ältesten Größen imitiert der Mimiker Amann, Marcel und Boris leisten Bei besserer Organisation wird es möglich sein, die Durchschnitts- Hervorragendes im Handstand und für Pariser Gefang und musikalische foften herabzusehen, um dadurch mehr Kindern die Wohltat und Faßbinderfünfte ist auch gesorgt. im nächsten Freude zukommen zu lassen. Jedenfalls werden Sommer zirka 700 Kinder auf solche sechstägige Wanderungen hinausgehen können.

Mit dem Hammer seine Frau erschlagen hat in der Nacht zum Dienstag der 56 Jahre alte Instrumentenfabrikant Hermann Hertig, Borhagener Straße 2. H. wohnt mit seiner 50jährigen Ehe­frau Anna feit acht Jahren in dem genannten Hause, in welchem er als Spezialität Bitherfabrikation betrieb, während seine Frau Die Annahme von Arbeitern für den Schillerpark ein kleines Musikaliengeschäft leitete. Das Ehepaar war feit 28 scheint nach recht eigentümlichen Grundsägen vorgenommen zu Jahren verheiratet und lebte in glücklichster Che. Dieser waren werden. Wir haben schon dieser Tage über einen Fall be- zwei Kinder entsprossen, die beide verheiratet sind und in Berlin  richten können, in welchem ein Arbeiter abgewiesen wurde, wohnen. Seit einiger Zeit war Hertig nervenleidend und zeitweise weil er 50 Jahre und infolgedessen zu alt war. Der Mann wie geistesabwesend. Die Frau und Kinder drängten darauf, daß ging hin und erhängte sich in seiner Verzweiflung. Heute der Fabrikant ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollte, was jeboch werden uns Mitteilungen anderer Art gemacht. Ein Arbeiter dieser entschieden ablehnte. Hertig glaubte, daß von selbst Besse­G., Thunerstraße wohnhaft, hatte vom Arbeitsnachweis in rung eintreten werde. Gestern morgen gegen 8 Uhr erschien H. auf Reinickendorf   beim Schillerpart Arbeit nachgewiesen bekommen der Wache des 66. Polizeireviers in der Frankfurter Allee   und teilte und begab sich nach dem Baubureau in der Türkenstraße, dort mit, daß er seine Frau getötet habe. Der Reviervorsteher be­dort seine Arbeitsnachweiskarte und Invalidenkarte vorzeigend. gab sich daraufhin nach der in dem Parterregeschoß des Hauses Nach Durchsicht der letzteren meinte der Bauführer, es habe Borhagener Straße 2 hinter dem Laden belegenen Wohnung und doch keinen Zived, weil G. Steinmetz sei, er bleibe dann doch fand dort die Angaben des Mannes bestätigt. Frau Anna Hertig nicht da; ein Schuhmacher wurde aus dem gleichen Grunde wurde im Schlafzimmer neben dem Bette, nur mit einem Hemd bekleidet, leblos in einer großen Blutlache aufgefunden. Ein von abgewiesen. Wir verstehen diese Handhabung nicht und es wäre der nahen Unfallstation in der Warschauer Straße hinzugerufener bringend erwünscht zu wissen, nach welchen Grundsätzen der Arzt vermochte nur den schon vor mindestens drei Stunden er­Magistrat bezw. die Parkverwaltung bei Annahme von folgten Tod der Frau festzustellen. Ihr war mit einem neben der Arbeitern für die Arbeiten des Schillerparts verfährt. Da hat Leiche aufgefundenen Hammer der Schädel zertrümmert worden man großes Wesen gemacht von der Hilfe, die Arbeitslosen und außerdem waren zahlreiche Messerstiche sichtbar. Ueber die Tat gewährt werden wird durch Jnangriffnahme dieser Arbeiten, selbst konnte Näheres noch nicht festgestellt werden. Hertig, der in und nun wird bei der Auswahl der Arbeiter in einer Weise Haft behalten wurde, erklärte auf die Frage, weshalb er seine Frau verfahren, für die uns jedes Verständnis fehlt. Wir fragen getötet habe, nur: Das weiß ich nicht." Jedenfalls ist er in der hiermit: Billigt die Parkverwaltung bezw. der Magistrat das Nacht von einem Tobsuchtsanfall ergriffen worden, hat dann seine Verfahren der mit der Annahme von Arbeitern betrauten rau, die vielleicht aufgestanden war, um zu flüchten oder auch um denstranten zu beruhigen, mit dem Hammer niedergeschlagen. Personen? Hertig blieb dann stundenlang bei der Leiche, bis er wieder zur Besinnung kam und begab sich dann zur Polizei, um die Anzeige zu erstatten. Er wurde im Laufe des Vormittags nach dem Polizei­präsidium übergeführt, während die Leiche der Getöteten beschlag­nahmt worden ist.

1906 unb 1907 bringt.

Los von der Kirche!

entlassen.

Das Aprilprogramm des Walhalla- Variété- Theaters enthält diesmal fast durchweg gute Attraktionen. Battys dressierte Bären benehmen sich so artig und gravitätisch, daß sogar mancher Zuschauer von ihnen noch etwas lernen könnte. Der Tanz hat seine Vertreter in den Duo Romanis   mit ihrem Apachentanz und vor allem in den sechs Roding   Girls mit ihren Barfußtänzen. Erstklassig sind auch die Leistungen der Obrac- Truppe als Erzentrif- Afrobaten sowie der vier Dematos als Luftgymnastiker. Ganz futsch aber war das Publikum durch die föstlichen Parodien auf Sylvester Schäffer durch den Komiker Paul Bendir. Es wurden Tränen gelacht.

Im Passage Theater ist es neben anderen Jala. shad, die als maurische Schlangentänzerin auftritt. Die Tänze, die etwas mystisches an sich haben und die an Nuth St. Denis er­immern, werden ausgeführt unter Verwendung zweier großer lebender Schlangen, die sich um den Körper der Tänzerin schlängeln. Außer­dem ist es noch die Garland- Negeroperetten- Compagnie, deren 14 Mitglieder über gute Stimmen verfügen und die sich auch auf dem Gebiete der Komik und des Negertanzes produzieren. Ueber besondere Gewandtheit und Kraft verfügen die Nelsons bei ihren eraften gymnastischen Produktionen.

D

Straßensperrungen. Die Köpenider Straße von der Eifen­bahnstraße bis zur Beughofstraße( einschließlich Kreuzdämme) wird behufs Asphaltierung sofort bis auf weiteres für Fuhrwerte und Reiter gesperrt. Das Nord- Ufer von der Tegeler Straße bis zur Lynarstraße wird behufs Asphaltierung vom 15. b. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerte und Reiter gesperrt.

Schöneberg  .

Vorort- Nachrichten.

Die Stadtverordnetenversammlung beschäftigte sich in ihrer letzten Sigung mit folgendem Antrage der sozialdemokratischen Fraktion: Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen, den Magistrat aufzufordern, seinerseits anzuordnen, daß

a) Personen, welche mit Lebensgefahr erkrankt sind,

b) Personen, welche durch die Art ihrer Erkrankung eine Ge­fahr für die Bürgerschaft bedeuten,

c) Bersonen, welche mit ansteckenden Krankheiten behaftet find, im städtischen Krankenhause fofortige Aufnahme finden, ohne daß die Frage der Kostentragung bei der Aufnahme ere örtert wird."

Die Neigung weiter Kreise des Volkes, fich von der Kirche ab zuwenden und in aller Form sich von ihr loszufagen, hat in den Letzten Jahren immer mehr zugenommen. Ueber die bisherigen Gr­gebnisse dieser Bewegung, die die Geistlichkeit und ihren Anhang Die Nachforschungen nach dem Räuber, der in der Besselstraße Stadtv. Magnan( Sog.) begründet den Antrag. Er führte begreiflicherweise mit wachsender Sorge erfüllt, kann man sich aus den Geldbriefträger Eulenburg überfiel, find bisher ohne Ergebnis aus: Als die Erhöhung der Verpflegungssäße für das Schöne dem Statistischen Jahrbuch der Stadt Berlin   unterrichten. Soeben geblieben. Einige der Tat Verdächtige, die verhaftet worden waren, erschien der 31. Jahrgang dieses Werkes, der die Statistik der Jahre fonnten ihr Alibi nachweisen und wurden wieder aus der Haft berger Krankenhaus beschlossen wurde, mußte sich jeder klar werden, daß die Inanspruchnahme der Krankenhauspflege Le­deutend nachlassen würde. Die sozialdemokratische Fraktion har In dem Abschnitt über die Neligionsverbände wird da als Geschäftstüchtige Sozialistenfresser. Im Berliner   Lokal- seinerzeit schon darauf aufmerksam gemacht und auch gegen die Er­bemerkenswert hervorgehoben, daß die Austritte aus der Anzeiger" stand am 29. März ein Inserat, mit welchem Storrefpon- höhung der Verpflegungsfäße gestimmt. Jetzt versucht man nun, evangelischen Landeskirche sich gemehrt haben. dentinnen und Stenotypistinnen nach Frankfurt   a. M. gesucht diesen Ausfall dadurch wieder einzubringen, daß man andere Innerhalb der zur Berliner   Stadtshnode gehörenden Kirchen- werben. Darin war, wie der Zeit am Montag" mitgeteilt wird, Institutionen, so die Krankenkassen, dafür haftbar macht, daß die Strantenhausfosten auch voll bezahlt werden; die Krankenkassen gemeinden purden im Jahre 1905 erst 653 Kirchenaustritte der folgende prächtige Saz enthalten: 1907 aber wurben für dieses" Töchter von Arbeitern und solche, welche sozialdemokratischen sollen also die Garantie für die Bezahlung der Kosten über­bollzogen, aus 1908 und nehmen. Mit der Durchführung dieser Bestimmungen wird von Gebiet 3274 und 3510 Austritte bekannt. Aus 1908 ist das Prinzipien huldigen, ausgeschlossen." Derartige Ausfälle von Geschäftsleuten, die doch alle mehr oder seiten der Verwaltung des städtischen Krankenhauses in der aller­Ergebnis noch nicht veröffentlicht, doch darf schon jetzt aïs ficher angesehen werden, daß es über diese Zahlen noch weniger die Knochen des Arbeiters so nötig brauchen wie das Salz rigorosejten Weise vorgegangen. Redner führt dafür eine lange weit hinausgeht. Die obigen Angaben der Kirchengemeinden zum Brot und von derselben Knochentraft ihr genußreiches Leben Reihe von Fällen an. Nach dem 1. April find Krante einfach ent­führen, sind die natürlichen Folgen des Vernichtungskampfes", der lassen worden, ganz gleichgültig, ob sie gesund waren oder nicht. sind übrigens nur mit Vorbehalt zu benutzen, fie bleiben von oben herab gegen die Sozialdemokratie gepredigt wird. Wahr- Man hat fogar Familienangehörige aufgefordert, dafür zu sorgen, wahrscheinlich hinter der Wirklichkeit recht beträchtlich zurück. scheinlich handelt es sich um eine Firma, die an der großen Staats- daß der Kranke mittels Krantenwagens abgeholt wird. Auch an Die Kirchengemeinden selbst wiffen fa gar nicht, wer sich trippe mitfrißt oder die einen Zammerlohn zahlt, Sollte der staats- die Arbeitgeber der Kranten hat man fich wegen ber Softenbedung