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Münchener, Allgemeinen Zeitung " das Folgende: 1 Preußische Gefälligkeiten. Man schreibt uns: Kürzlich sind Potsdam verhandelt worden ist, waren zwei Schrift Die Mittheilung der„ Germania ", daß Herr Gröber seinen einige Russen aus Berlin ausgewiesen worden, deren politische se Berlehrlinge als Reugen vorgeladen worden, un Bericht erst nach den Ferien beenden und der letztere somit Sarmlosigkeit feststeht. Es ist ihnen denn auch weiter nichts geschehen, über den Verfasser der betr. Artikel vernommen zu werden erst gegen Ende April zur Vertheilung gelangen könne, hat als daß der gastliche Kulturstaat Preußen sie des Landes ver- In den Potsdamer Nachrichten" war nämlich der Zeichen die ohnehin kaleidoskopartig wechselnden Nachrichten zur wies; der Auslieferungsvertrag, so biegfam er ist, konnte nicht transport vermittelst Sundewagen in Born Militärvorlage um ein neues Bild bereichert. Neu insofern, auf sie angewendet werden. Aber die zarte Rücksicht unserer fache ein Verfahren vor dem hiesigen Schöffengericht an als die offiziösen Federn verschiedenster Raugstufen sich stedt gerügt, und wegen dieser angeblich unrichtigen Thatgerade in den jüngsten Tagen bemüht hatten, die zuerst an Behörden gebt weiter, als der beschränkte Unterthanenverstand hängig gemacht worden. Es erfolgte jedoch FreiDieser Stelle gemachte Andeutung, daß die zweite Lesung fich träumen läßt. Der Erbireund im Osten ist viel zu zivilisirt, iprechung, da der Beweis der Wahrheit im Hauptder Vorlage im Plenum erst nach der Rückkehr des Kaisers als daß unsere Regierung nicht sich beeiferte, ihn bei guter verhandlungstermin als erbracht erachtet war. In dem aus Rom , also Anfang Mai, zu erwarten sei, zu bestreiten Stimmung zu erhalten, und da ihm das Budget der sibirischen Referat über diese Echöffengerichts- Verhandlung wurde und auf den Auflösungsvollzug mittels telegraphischer Ordre Verschickungen, das Budget der Kerker und des Galgens am Pfarrer Dr. Pietschter scharf angegriffen, weil er im aus Rom oder Neapel hinwiesen. Nun sind wir aber des Herzen liegt, so darf es an freundnachbarlichen Liebesdiensten Termin erklärt hatte, ihm sei von einem derartigen Leichenweiteren der Ansicht, daß Rom in dieser Angelegenheit nicht fehlen. Was braucht„ Väterchen“? Schäßbares Material, transport auf einem Hundewagen niemals etwas zu Ohren allerdings eine Rolle spielt ,, wenn auch nicht als Auf eine Beile, fo harmlos, wie ein Gevatterbrief, und er bringt den gekommen. Die über den Verfasser befragten Beugen ver gabestation für die Auflösungsordre. Am 23. April weigerten die Aussage, weil sie als Schriftseter, die findet der Besuch des Kaisers im Batikau Empfänger in die Peters- und Paulsveste oder in den Todeszug mit dem Satz der Artikel zu thun gehabt, sich nach der statt, und ich möchte, anknüpfend an die päpst der Verbannten. Bei den aus Berlin ausgewiesenen Russen sind Entscheidung des Reichsgerichts gegebenen Falls selber der lichen Worte„ unité et sagesse"( Cinigkeit und Klugheit) Papiere beschlagnahmt worden, u. a. auch die des Bruders Strafverfolgung durch ihre Aussage aussehen würden. Der die Meinung aussprechen, daß dieser Termin für die Bericht eines der Ausgewiesenen. Die preußische Polizei liefert Gerichtshof beschloß, daß die beiden Lehrlinge gezwungen wären, erstattung des Herrn Gröber nicht ohne Bedeutung ist. In diese Schriftstücke, trotzdem die Peziehungen zu den Freunden über bestimmte Fragen Beugniß abzulegen. Als die Lehrwelchem Sinne darüber werden wir uns in einiger Zeit und Verwandten in Rußland rein privat, familiär, unpolitisch linge hierauf auf die Frage, ob sie das Manuskript der vielleicht des Näheren unterhalten können; jedenfalls wird find, an die sarischen Behörden aus. Wozu hat Ruß- Artikel gesehen und von wem dasselbe herrühre, ferner bei die Zentrumsfraktion vor dem kaiserlichen Besuch im land seine Gendarmen? Unschuldige junge Männer, meistens ihrer Verweigerung der Zeugnißabgabe beharrten, wurden Vatikan nicht in die Lage gebracht werden, im Plenum universitätsstudenten, belastet dadurch, daß sie im Briefwechsel standen Geldstrafe von je 50 M. event. 10 Tage Haft genommen, fie, wegen unberechtigter Zeugnißverweigerung, in eine endgiltig Stellung nehmen zu müssen." Das Zentrum, dessen Wunden noch bluten von den Wahlschlachten in mit Leuten, die das konftitutionelle Preußen auswies, werden ver- wobei ihnen zugleich gesagt wurde, daß, falls sie bei ihrer Kelheim und Olpe- Meschede , wird die Volksstimme baftet. Und jedermann weiß, was die Einkerkerung in Rußland Weigerung verblieben, ihnen eine Straferhöhung event. Haftdiesmal, meinen wir, richtig verstehen, da sonst der Verlust bedeutet, im besten Falle unsäglich schwere, lange, qualvolle strafe bis zu 6 Monaten bevorstehe. Die Frage verlor zahlreicher Wahlkreise und das Bersten des rissig gewordenen Untersuchungshaft. Schon der Verdacht ist die Verurtheilung. hierauf ihre praktische Bedeutung durch eine Wendung in Thurmes unvermeidlich wären. Keine neuen Steuern, keine Wir erheben auf das Allerentschiedenste Einspruch gegen diese dem Prozesse. Der frühere verantwortliche Redakteur der Militärlasten mehr, ist die Losung auch der katholischen fulturwidrigen Dienste, die dem barbarischen Despotenthum ge Wähler. Und an diesem durch die wirthschaftlichen zu leistet werden. Was hier geschah, ist ein Liebeswerk, woran noch ftände und die wachsende politische Aufklärung der Massen Kritik zu üben, unsere Leser beleidigen hieße. Wird die preußische auch in den rabenschwarzen Bezirken bedingten Thatbestand kann niemand etwas ändern, nicht Leo XIII. , nicht Regierung, nachdem dem Zarismus diese Opfer gebracht sind, Wilhelm II. - auch ferner dulden, daß preußische Behörden sich zu derartigen Die Norddeutsch e" erklärt offiziös: Die ver Handlangerdiensten hergeben, die unwürdig sind eines gefitteten bündeten Regierungen stehen nach wie vor auf dem Stand Gemeinwesens? Wäre das preußische Abgeordnetenhaus nicht punkte, daß die volle dreijährige Dienstzeit der zweijährigen ein tapitalistischer Klüngel, so hätte dieses die Pflicht, mit Thatals solcher vorzuziehen sei, und deshalb haben sie die Vor- fraft einzugreifen. Doch ihm blüht der Frühling einer Steuerlage auch nicht eingebracht, um die zweijährige Dienstzeit reform, die den Junker mit neuen Vorrechten ausstattet und den zu gewähren", sondern sie haben sie eingebracht, weil sie Reichsunmittelbaren ihre Privilegien bestätigt. Feigen sind nicht überzeugt sind, daß eine wesentliche Berstärkung der vom Dornstrauch zu lesen. So muß das Volk vernehmlich zu den Feldarmee im Interesse unserer Sicherheit nach außen un bedingt nöthig fei"." Im Interesse des deutschen Herrschenden sprechen. Boltes liegt die glatte Ablehnung der Vorlage.
Unser Gewährsmann schöpft aus guter Quelle. Bestätigt sich seine Mittheilung, dann ist sein Urtheil sicher nicht zu scharf sugespitzt. Die preußische Regierung aber möge in ihrem eigenen Interesse sich amtlich über diese Angelegenheit erklären. Fordert nicht schon die viel berufene ,, Staatsraison" ein formelles Dementi? Je, eher, desto besser.-
Beitung nämlich bezeichnete darauf den Herausgeber der " Botsdamer Nachrichten" als Verfasser, und wurde hierauf Breßfreiheit im Deutschen Reiche, von Haus aus schon ein gegen Beide wegen Beleidigung auf Strafe erkannt. Die bleichsüchtig- kraftloses Wesen, wird dank dieser rechtsgelehrten Richterdialektik bald ihren legten Athemzug gethan haben.
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Ein Kartell in Dortmund . In der Frank, furter Beitung" liest man folgende Dortmunder Korrespondenz: Das Reichstagsmandat des Herrn Möller sollte bekanntlich wegen der Vorkommnisse in Hörde, wo man mit den Stimmzetteln unerhörten Unfug getrieben hatte, für ungiltig erklärt werden. Bei der bevorstehenden Ersaywahl wird ein derartiger Unfug ausgeschlossen sein, da die Nationalliberalen, die Freisinnigen und die Zentrumsleute durch ihre Vorstände beschlossen haben, Stimmzettel von gleichem Papier und Format zu benutzen, die in einer Truckerei hergestellt werden sollen. Die Vorstände haben sich auch das Versprechen gegeben, in dem Wahlkampje alles Persönliche zu vermeiden. Hoentlich wird dieses Abkommen der Vorstände auch von den Wählern gehalten werden."
Reichs- Seuchengesetz. Offiziös schreibt die" Post" Zu den Vorlagen der Reichstags- Session, auf deren Durch berathung von seiten der verbündeten Regierungen bes sonderer Werth gelegt werden dürfte, gehört u. A. auch das Reichs Seuchengeset. Es bestehen im Reichstage gutem Bernehmen nach Meinungsverschiedenheiten, ob es Die Sonntagsruhe im preußischen Eisenbahn- Wirklich also jeder derartige„ Unfug" wird ausnicht räthlicher gewesen sei, statt eines allgemeinen Senchens Güterverkehr, so fümmerlich ihre Anfänge waren, ist doch geschlossen sein. Hat die Frankfurter Zeitung " denn in ein spezielles Choleragesetz zu fonftruiren. Doch darf wohl als der erste Ansatz zu sozialpolitischen Schutzmaßregeln be- ihrer Freude über diese Uebereinkunft vergessen, daß 1890 angenommen werden, die Mehrheit werde dem Umstande willkommnet worden. Jedoch mit der Unternehmerschaft ist Herr Wöller mit dem Kandidaten der Sozialdemokratie Rechnung tragen, daß es nicht gerade leicht war, die An- nicht zu spaßen, Herr Thielen hat ein williges Ohr in Stichwahl kam, daß dieser im ersten Wahlgang 10 422, gelegenheit bis zu dem Punkte zu fördern, bis zu welchem für die beweglichen Klagen der Kapitalisten, und so tam Wöller 11 815 Stimmen erhielt, während in der Stichwahl sie glücklicherweise jezt gediehen ist. Für Preußen bildet es wie es fommen mußte. Die Schutzmaßregel wird auf der Nationalliberale 19 867, der Sozialdemokrat 17014 St. das Zustandekommen des Reichs- Seuchengesetzes eine der einem kleinen, aber sicheren Umwege im Juteresse der profit erhielt? Eine verhängnißvolle Gedächtnißschwäche, die bei dem Voraussetzungen für die Inangriffnahme einer gründlichen süchtigen Juduſtriellen und Händler wieder beseitigt werden. an sich nur zu billigenden Stimmzettel Bertrag die Medizinalreform und damit zugleich für die Wie die Zeitung des Vereins deutscher mächtigste Gegenpartei einfach bei Seite läßt, sodaß die wiederholt als dringlich bezeichnete Besserstellung der Eisenbahnverwaltungen" meldet, haben meldet, haben die sozialdemokratijchen Stimmzettel sofort als solche zu erkennen Kreisphysiter"..Maßnahmen zur Einführung der Sonntagsruhe im Eisen- sind. Und so wäre der schmählichste Druck auf die bahnverkehr so mancherlei Unzuträglichkeiten zur Folge ge- wählenden Arbeiter, denen die Hungerpeitsche des brutalsten Aus dem Abgeordnetenhause. Hinweg mit habt, daß deren weitere Durchführung ernstliche Verkehrs- Unternehmerthums droht, erst recht erleichtert. 8war geMiquel! ericholl der Schlachtruf der Kölnischen", weil er störungen besorgen ließ". Es ist den fgl. Eisenbahn - bietet nicht mehr Herr Massenez ihnen in der Wahlrechts, reform" nicht ganz zu Willen direktionen anheimgegeben worden, von denselben abzusehen, halb sein Werk weiß weswar, und das Fiasto folgt auf dem Fuße. Das Abjoweit die Verkehrsverhältnisse dies erfordern". Auf diese gearbeitet. Der Wahlbeeinflussung ist Thür und Thor gein Hörde, aber in seinem Geiste wird weiter geordnetenhaus hat in seiner ersten Sigung nach Weise wird der Sonntagsruhe der Garaus gemacht, wenn öffnet, wenn unsere Genossen nicht dieselben Stimmden Osterferien, am 11. d. M., ben von uns mehrfach be auch thatsächliche Gründe für den Rückschritt gar nicht angettel liefern können, wie die vereinigten Gegner. In der sprochenen, Antrag der Nationalliberalen, wonach die Be- geführt werden. So mögen denn die Eisenbahnangestellten, hat, die Demokraten und Deutsch freisinnigen stimmung, daß die Einkommensteuer über 2000 m. nich chlecht bezahlt, straff überwacht und ausgenügt bis zum Dortmunds befunden eine wahrhaft freiheitliche Ge gerechnet werden solle, zu streichen sei, in nament äußersten, fortfrohnden und die Sonntagsruhe als schönen finnung durch den Abschluß dieses Wahlbündnisses! licher Abstimmung mit 155 gegen 124 Stimmen ab Traum betrachten. Aber höher und höher steigt die Biffer gelehut. Der Gesezentwurf betreffend die Aenderung der Eisenbahnunfälle und die Erkrankungshäufigkeit und des Wahlverfahrens wurde darauf in der giveiten Sterbeziffer der Bahnproletarier. Abstimmung angenommen. Der Wadelstrümpfler Rickert sprach und stimmte natürlich für den nationalliberalen Antrag Eynern.-
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Die öffentliche Gesundheitspflege darf nicht in Widerstreit gerathen mit großkapitalistischen Interessen, jonst wird sie ohue weiteres bei Seite geschoben. Aber die Zeugnißzwang gegen Seherlehrlinge! In einem Mansfelder Gewertschaft, deren Knappen zu Prepprozeß, der dieser Tage vor der Straftammer in fuüppelfestem Patriotismus erzogen werden, ist eine so
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einem Aufruhr" ausarten konnte, beunruhigt, erließ der präsidenten- eine Dame von über allen Zweifel erhabener Morgens, das den Gerichtssaal unheimlicher als sonst erGouverneur der Provinz den geheimen Befehl, daß Loyalität ein neues rauschendes Seidenkleid, ihre Juwelen, icheinen ließ. Die sechs Kerzen in filbernen Armleuchtern der vorsitzende Richter und der Staatsanwalt die Sache ihr eigenes pausbäckiges, glänzendes Gesicht zur Schau. gaben dem Richtertische ein düsteres, grabähnliches Aussehen. beschleunigen und das Urtheil eiligft herbeiführen sollten. Sie fürchtete sich schrecklich vor diesen Nihilisten und tani Das dicht gedrängte Publikum war fast stumm, nur Die Formalitäten wurden in Bausch und Bogen schnell ab- nur, weil ihr eine Freundin gesagt hatte, daß es so ent- wenige diskutirten über den wahrscheinlichen Ausgang der than, das Gerichtsverfahren mit furchtbarer Gile beietlich interessant werden würde. Sie fürchtete Debatten, welche vermuthlich in dem Berathungszimmer der trieben. Die Komödie nahte sich schnell ihrem tragischen Ende. sehr, daß die gefangenen Frauen laut schreien Richter zur gleichen Zeit vor sich gingen. In der Stadt war es bekannt, daß der Urtheilsspruch und hysterische Anfälle bekommen würden, vas Von der Anklagebant her konnte die schweigende Menge am Donnerstag, dem fünften Tage der Verhandlungen, aus ihre allzu zarten Nerven angreifen tönnte. An der Seite ein Gesumme gedämpfter Stimmen vernehmen. Die Gegesprochen werden würde. Die Erregung der Massen war der dieser guten Dame konnte man ein Mädchen erblicken, in fangenen wußten, daß man sie nach der Urtheilsfällung artig, daß die Behörden gegen einen etwaigen Ausbri ch der man leicht an dem fühnen, ernsten Ausdruck des Ge- trennen und vor dem Tag der Hinrichtung nicht mehr zu der Wollsleidenschaft Maßregeln trafen. Die Gänge und ichtes eine Nihilistin erkennen tonnte, obgleich fie langes einander lassen würde. Sie waren daher bemüht, die kurze Säle des Gerichtshofes waren mit Soldaten und Polizisten Haar und ein freilich nur zu diesem Zwecke entliebenes, Beit, die sie noch zusammen zubringen durften, auszunügen. vollgestopft. Ein Bataillon Infanterie und eine Schwadron ziemlich feines, blaues Seidenkleid trug. In den hinteren Nach ihrem ununterbrochenen und schnellen Gespräch zu urRosaten wurden in dem Hofe des nebenan liegenden Reihen zeigten sich unverkennbare Nihilistengesichter, Stus theilen, schienen sie in bester Lanne und nicht im Geringften Museums unter Waffen gehalten. Die Polizeipatrouillen denten und furzhaarige, unmodern gekleidete Mädchen. Das durch das ihnen bevorstehende Geschick niedergedrückt zu wurden verdoppelt. lockige Haupt und liebliche Gesicht der Warja Wennowna sein. Das Publikum tonnte aber keinen von ihnen sehen, war unter ihnen sichtbar. Sie hatte von der Frau eines da sie alle sechs auf den Holzbänken saßen und von Gerichtsdieners ihr Billet bekommen. Um die schüchterne zwölf Gendarmen mit geschultertem Seitengewehr umgeben Frau zu gewinnen, hatte sie versprochen, im Falle einer waren. Entdeckung zu sagen, daß sie es bei einem Besuche von Tische genommen habe.
Aber die Zahl derer, die den Plaz umdrängten, hatte fich vervierfacht. Am Abend, nach Schluß der Werkstätten, gefellten sich noch Arbeiterhaufen zu ihnen. Die Polizei wußte, daß sie nicht start genug sei, um diese ohne Fener waffen zurückzuhalten, und von denselben wollten sie nicht zu früh Gebrauch machen.
Die außerhalb des Gebäudes stehende Menge, welche von den schläfrigen und erschöpften Polizisten sich selbst Der Gerichtshof zog sich um 1/211 Uhr Nachts zurück, überlassen wurde, war weder so ruhig, noch so geduldig. In dem Gerichtssaale selbst hatte das Aussehen des um in der doppelten Eigenschaft als Richter und Ge- Die unruhigsten Schichten der Bevölkerung hatten sich Publikums sich in diesen fünf Tagen bedeutend verändert. ichworene über die Schuld und die Strafe zu entscheiden. zusammengefunden. Ihr Sieg über die Polizei hatte sie Durch Bilten und Drängen bei thren hochstehenden Freun- Erst um 1/23 Uhr Morgens traten sie wieder ein. Aber erregt. Die nihilistischen oder richtiger gesagt die liberalen den und Verwandten wie auch durch gelegentliche Benur sehr wenige von den Zuschauern hatten daran gedacht und fortschrittlichen Elemente waren start vertreten, Ais stechung eines Wärters war es denen, die gerade fern ge- fortzugehen. Das Urtheil mußte bestimmt ausgesprochen ein Theil der Wienge, durch das lange Warten ermüdet, halten werden sollten, gelungen, Zutritt zu erhalten. werden. Sie wußten, daß sie in ihren Erwartungen nicht sich nach Hause begab, wurden die zurückbleibenden Sowohl Gefangene als Richter waren, wenn sie auf getäuscht werden würden, und je länger fie warteten, desto Elemente vor dem Gerichtsgebäude zusammengebracht. Viele die Zuhörer blickten, erstaunt, daß sie nicht mehr weniger fühlten sie sich veranlaßt fortzugehen. Der die sich zufällig fannten, machten ihren Gefühlen im Ge so durchaus achtbar" waren, wie zuerst. Neben hohen Gerichtshof konnte jeden Augenblick zurückkehren, und das spräche Luft und zeigten dadurch, daß sie noch keine BerBeamten von denen einige dick, andere mager, alle aber Publikum wartete und wartete. Die Zeit schlich langsam schworenen waren.
Das
glatt rafirt waren, wie sich's für Beamte gehört, unter dahin, die Luft in dem dem vollgestopften Saale war An einem Fenster zeigte sich ein Taschentuch. mit Orden behängten Obersten und Generälen, die das sehr schwül, da die Fenster sorgfältig verschloffen Urtheil!" schrie eine Stimme in der Menge. Jedes Geunzweifelhaft loyale Element darstellten, konnte man Leute waren, um um jede jede mögliche Verbindung zwischen dem räusch verstuinmte sofort und die Menge drängte sich mit entdecken, deren Aussehen mehr neutral und hier und da Publikum drinnen und der draußen stehenden Menge erhobenen Gesichtern gegen die Fenster. Innen verkündete Männer und Frauen, deren Loyalität aller Wahrscheinlich zu verhindern. Dies verlieh dem ganzen Bilde noch mehr den die Stimme eines Beamten, daß die letzte Szene der schamteit nach von der verfehrten Farbe war. Charakter der Erschöpfung und fleberhaften Spau- lofen Posse gespielt werde. Der Gerichtshof war im Begriff
In der zweiten Reihe trug die Frau des Gerichts- nung. Dazu das graue, trübe Licht des herannahenden einzutreten und das Urtheil zu verlesen.( forts. folgt.)