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Nr. 111.

26. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Partei- Angelegenheiten.

Erster Wahlkreis. Der vierte Bortrag über das Erfurter Pro­

Werder lösten."

Freitag, 14. Mai 1902.

Wie steht es mit der Neueinteilung der Stadtbezirke? Welche Sivil, die auf Grund der Vorlegung eines tIeinen gelben Schritte sind seit der am 11. Februar durch den Magistrats- Schein 8 zwei Militär fahrkarten zur Baumblüte nac bertreter abgegebenen Erklärung getan worden? Warum können diese Herren, wenn sie in 3ivil nach Werder  Die Bürgerschaft Berlins   hat einen Anspruch darauf, daß gramm, gehalten von Dr. Oslar Cohn, findet am Dienstag, der Magistrat endlich zu Entschließungen kommt, nach welchen fahren, nicht auch Bivil preise zahlen? den 18. Mai, abends 8 Uhr, in Dräsels Festsälen, Neue Friedrich- die Rechte der Wählerschaft einigermaßen berücksichtigt werden. Straße, statt. Die Genossen werden ersucht, für zahlreichen Besuch Bei dem jetzigen Dreiflassenwahlrecht wird der Wille der au sorgen. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand. Bürgerschaft ohnehin gefälscht, die jetzige Einteilung der Wahl­Brit- Budow. Sonntag früh 8 Uhr von den bekannten Stellen bezirke setzt der Entrechtung der breiten Masse der Wähler aus Handzettelverbreitung. und das sind die Arbeiterwähler die Krone auf. Montag abend 1/29 Uhr findet im Lokal des Herrn K. Gruhn ( Lindenpark), Chauffeestr. 18, eine öffentliche Versammlung statt. Tagesordnung: 1. Die politische Situation. Referent: Genosse B. Ulm. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Der Vorstand.

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Biesdorf  . Parteigenossen! Heute Freitag abend 1/8 Uhr findet eine äußerst wichtige Handzettelverbreitung statt. Es ist Pflicht aller Genossen, pünktlich im Lokal von Gust. Berlin   zu sein. Sonntag, den 16. Mai, nachmittags 4 Uhr: Deffentliche Ver­fammlung im gleichen Lokal. Tagesordnung: Die neuen Steuern, ein Raubzug auf die Taschen der Un­bemittelten". Referent: Genosse Splindt. Der Vorstand. Neuenhagen  , Fredersdorf  , Petershagen  , Bruchmühle und Rade­brück. Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins für Monat Bezirk Waidmannsluft. Die Mitgliederversammlung des Wahl­vereins findet Sonnabend, den 15. b. Mts., abends 81%, Uhr, im Bergschloß", Waidmannsluft, statt. Tagesordnung: Vortrag des Gen. Schütte über: Die Baltan­Die Bezirksleitung. Wahlverein Wannsee  . Morgen Sonnabend 8 Uhr abends im Fürstenhof" Versammlung.

Mai fällt aus.

Staaten".

Berliner   Nachrichten.

Die Kirchenaustrittsbewegung

Selbstmord eines Armenvorstehers. Aus seiner Wohnung in der Eberthstr. 39 im Osten Berlins   hat sich gestern der 43jährige Armen vorsteher Mukulus auf den Hof herabgestürzt, wo er tot liegen blieb. qutes Einkommen. Sein Familienleben war anscheinend glücklich. Mutulus war in einem Fliesenlegergeschäft angestellt und hatte ein Ob er, wie behauptet wird, in den letzten Tagen Mißhelligkeiten mit den Inhabern des Fliesengeschäfts hatte, die den ohnehin Der Abonnementsverein für franke Dienstb oten. sehr nervösen Mann zum Selbstmord trieben, bedarf noch der Bisher wußte die Deffentlichkeit nur wenig von diesem Verein, Aufklärung. Gestern früh sandte er seine Frau zum Geschäft, im sich einen Kerantenschein holen zu lassen, da er sich sogar die Mitglieder selbst fümmerten sich nicht viel darum, und un­gestört konnten einige Freisinnsgrößen, wie Rosenow   und Mugdan, frank fühle. Er hatte wohl nur die Abficht, seine Frau auf sich in der kostspieligen Verwaltung des Vereins fette Pfründen er einige Zeit fernzuhalten. Ehe Frau Mutulus ging, bat sie die richten. Erst als die Herren in der Verwaltung ihre Ansprüche un- Flurnachbarin, Frau Liez, nach ihrem jüngsten Kinde zu sehen. Als geniert steigerten und zugleich sich anmaßten, wie Herr Mugdan, Frau Lietz kurz darauf ihren Auftrag erledigen wollte und die über die Mißwirtschaft in Ortskrankenkassen" zu räjonnieren, da Nachbarwohnung betrat, fand sie den Armenvorsteher völlig verstört wurden viele Mitglieder stußig und eine immer stärker werdende in der Schlafftube stehen, das jüngste Kind in den Armen haltend. Opposition machte sich geltend. Zugleich besann man sich darauf, Kaum hatte sie ihm das Kind abgenommen, als Mukulus sich hastig beeinflußt durch die erwachende Dienstbotenbewegung in Berlin  , daß umwandte, zum Fenster eilte und sich auf den Hof hinabstürzte. Der man den tranfen Dienstboten mehr Rücksicht als bis Tod trat auf der Stelle ein. her schuldig sei, daß der Verein zum Wohle dieser und nicht zum Wohle der Verwaltungsbeamten der Verwaltungsbeamten da sein sollte. Der bekannte und vielbeschäftigte Herr Fabrikbesizer, Landtags- bildete neben anderen Gegenständen den Hauptpunkt der Beratungen abgeordneter und Stadtverordneter Rosenow bersieht das der Kreissynode Berlin I  , die gestern stattfanden. Pfarrer Pfeiffer Amt des Direttors neben seinen zahlreichen Obliegenheiten, gab eine statistische Uebersicht über die Austrittsbewegung innerhalb bezieht aber dafür ein Jahresgehalt von 7000 m., welches der der 6 Berliner   Diözesen, welche nach seiner Meinung auf die Aufsichtsrat bis zu 9000 M. steigern fann. Er bekommt sogar vier Steuererhöhung bezw. die Heranziehung bisher steuerfreier Personen zur Wochen Sommerferien und sein Vertreter rechnet sich dann die Kirchensteuer und die sozialdemokratische Agitation zurückzuführen Kleinigkeit von 500 M. dafür extra an. Der Aufsichtsrat erhält sei. In den sechs Berliner   Diözesen sind ausgetreten im Jahre 1906 Die letztere Zahl bezieht 5000 M., pro Mann etwa 500 M. für zwei Sizungen im Jahre. 3766, 1907 3802, 1908 9118 Personen. Die Abrechnung zeigt noch manchen Posten, der eine scharfe Kritit sich außerdem im großen und ganzen bloß auf die, die ihren Aus­Die Austritte, die herausfordert. In der legten Generalversammlung, vom 30. April, tritt bis zum November angemeldet hatten. erregte die Opposition bei der Wahl des Aufsichtsrats einen fleinen im November und Dezember angemeldet wurden, befinden sich Aus der Stadtverordnetenversammlung. In den verschiedenen Diözesen Sturm, dem die Leitung, um der Wahl eines ihr nicht genehmen noch nicht in dieser Zahl. Hochbahn   oder Untergrundbahn- das war Aufsichtsrates vorzubeugen, dadurch begegnete, daß sie die Bersamm hat sich die Zahl der Austritte von 1907 bis, 1908 in folgender lung auflöst e. Der Unwille der Opposition schwoll an und sie weise vermehrt: In Berlin  - Stadt I haben sie sich gesteigert von die Frage, um die gestern drei Stunden hindurch mit hißigem berief zum 12. Mai eine Versammlung nach Dräsels Feſtſälen, Neue 1167 auf 1690( das ist eine Steigerung um 46 Broz.); in Berlin   II Eifer gestritten wurde. Die Untergrundbahn soll, wie be­Friedrichstraße, ein. Am selben Abend veröffentlichte die Bossische von 681 auf 2118( 190 Broz.); in Berlin   III von 729 auf 1779 fannt, vom Spittelmarkt nach dem Alexanderplatz   und bis Beitung" eine Buschrift bon beteiligter Seite" über den Abonnements( 130 Broz.); in Berlin  - Kölln- Stadt von 810 auf 2089( 158 Proz.); über das Schönhauser Tor hinaus als Untergrundbahn verein, die den Angriffen der Opposition begegnen und eine Recht in Friedrichswerder I   von 75 auf 187( 149 Broz.); in Friedrichs­weitergeführt werden, dann aber soll sie in der Schönfertigung der Verwaltung darstellen sollte. Die wesentlichen Be- werder II von 340 auf 1315( 299 Proz.). hauser Allee wieder in eine Hochbahn übergehen. hauptungen darin wurden von dem Referenten der Versammlung, In der Debatte wurden Maßnahmen gegen die Kirchenflucht So wurde es vor drei Jahren zwischen der Hoch- und Unter- Herrn Brasch, und von den Diskussionsrednern zerpflückt und widerlegt. erörtert und schließlich folgender Antrag angenommen: Die Synode sieht I. als festgestellt an, daß dem Ausgetretenen grundbahn- Gesellschaft und den Gemeindebehörden abge- Die Opposition besteht nach der Boff. Ztg." aus Mitgliedern der 1. macht und beschlossen, aber der Widerspruch, der damals in Ortsfrankenkassenvorstände und sozialdemokratischen Parteigängern", folgende Rechte verloren gehen: 1. das Recht der Taufpatenschaft; die die Verwaltung an sich reißen möchten. Vergleiche werden ge- 2. das Recht auf firchliche Trauung; 3. das firchliche Wahlrecht; der Schönhauser Vorstadt sich gegen diesen Plan regte, ist zogen zwischen den Verwaltungskosten pro Kopf der Versicherten in 4. das Recht auf kirchliche Ehren und geistliche Begleitung bei der nicht verstummt. Er hat jekt in der Stadtverordneten der Drtetrantentasse Berlin  ( mit 3,22 W. pro Stopf), der Orts- Beerdigung. II. Sie empfiehlt den Gemeindekirchenvätern, den Aus­bersammlung zu einem Antrag Gronewaldt geführt, frankenlasse der Bureauangestellten( mit 3 M. pro Kopf) und den getretenen das Recht der Beerdigung auf den Friedhöfen der Kirchen­der darauf abzielt, den damals begangenen Fehler womög- Berwaltungskosten im Abonnementsverein, die 67 Bf. pro Stopf der gemeinden des Synodalkreises zu berjagen. III. Die Streisfynode ist lich noch wieder gutzumachen. Die Begründung, die der versicherten Dienstboten( 84 000 Dienstboten sind zurzeit angemeldet) weit entfernt davon, mit diesen Feststellungen ein Glaubens­Antragsteller selber gab, war ausführlich genug, aber nicht betragen. Diese Vergleiche sind durchaus unzulässig. Der außergericht über die Ausgetretenen abzuhalten, die Taufe und die Kons eindrucksvoll. Einen Sekundanten fand er in unferem Ge- ordentlich komplizierte Apparat der Verwaltung in den Ortstranten- firmation von Kindern dissidentischer Eltern, die seelsorgerische Be­nossen Borgmann, der nachdrücklich auf die Schädi faffen, mit den Wochenbeiträgen und den Unterstügungseinrichtungen, dienung und Spendung von Trost im Leben und im Sterben und gungen hinwies, die die Bevölkerung der Schönhauser Vor- fann gar nicht verglichen werden mit der ungemein einfachen Ber  - die Teilnahme an den Wohlfahrtseinrichtungen der Kirche soll nicht waltung im Abonnementsverein, die von zwei oder drei tatsächlich ar- unter allen Umständen versagt werden. stadt von diesem Projekt zu befürchten habe. Die sozialbeitenden Beamten erledigt wird. Mit solchen Gegenüberstellungen Schauderbar, höchst schauderbar! Dabei verzichten heute schon demokratische Fraktion unterstützte den Antrag Gronewaldt, führt man nur die öffentliche Meinung irre. Der Referent er- Behntausende, die noch der Kirche angehören, auf die kirchlichen weil sie so führte Borgmann aus wünscht, daß nicht flärte, daß die Opposition, fern von jeder Parteipolitit, allein bestrebt Rechte". Und Missionare und andere Kirchenlichter Laufen den Es sei durchaus berechtigt, wenn die Leuten auch Diffidenten das Haus ein, die Kinder um alles die Schönhauser Allee  , die für die minderbemittelte Bevölke- fei, der Sache zu dienen. rung der Schönhauser Vorstadt eine unentbehrliche Mitglieder verlangen, daß ein Mann, der 9000 m. für die Leitung in der Welt taufen zu lassen. Was die Drohung betrifft, die Beerdigung Erholungsstätte ist, durch eine Hochbahn zerstört wird. der Geschäfte des Vereins bezieht, diefe Leitung nicht als Neben von aus der Kirche Ausgetretenen auf den Friedhöfen des Unter denen, die leichten Herzens das zulassen wollen, zeich- amt versteht. Sie verlangen, daß er seine ganze Straft dem Verein Synodalfreises zu verfagen, so schädigt dieser Beschluß nur die widmet. Ferner verlangen sie, daß der Aufsichtsrat ehrenamtlich firchlichen Finanzen. Der Diffident ruht auf dem städtischen nete sich besonders der Stadtverordnete Goldschmidt aus. feine Tätigkeit ausübt. Die unerhört hohen Verwaltungskosten sollen Zentralfriedhof in Friedrichsfelde   ebenso gut wie auf einem firch­Mit großem Eifer suchte er zu verhüten, daß der Hoch- und herabgesezt und die Leistungen des Vereins erhöht werden. Diese lichen Friedhof. Der Unterschied ist nur, daß die Gebühren und Untergrundbahn- Gesellschaft eine Mehrausgabe zugemutet Erhöhung soll in der Lieferung freier Medizin für die erkrankten bielleicht geringere nicht in die Kirchentasse fließen, sondern in die werde. Der Magistratsvertreter Stadtbaurat Krause Dienstboten und der Entsendung des Arztes nach der Wohnung einer städtische Friedhofskaffe. fündigte an, daß auch der Magistrat schwerlich dafür zu haben Erkrankten bestehen. Das Bureau der Versammlung wurde er­sein werde, sich noch jetzt auf erneute Verhandlungen mit der mächtigt, die notwendigen Schritte zu tun, um den Aufsichtsrat zu Gesellschaft einzulaffen. Die Angelegenheit einfach durch veranlaffen, eine außerordentliche Mitgliederversamm Uebergang zur Tagesordnung abzutun, wurde von dem lung, die im Interesse des Vereins dringend erforderlich ist, in Stadtverordneten Ladewig, einem Fraktionsfollegen des türzester Frist einzuberufen. Herrn Goldschmidt, angeregt. Aber der Versuch mißlang, Resolution niedergelegt, die nahezu einstimmige Annahme fand. Diese Wünsche der starkbesuchten Versammlung wurden in einer trotz zweimaligen Anlaufes. Es wurde dann die Ueberweisung In der Diskussion, die äußerst lebhaft geführt wurde, verurteilten Drei junge Mädchen durch Gas erstickt. an einen Ausschuß beschlossen, die vom Stadtverordneten die meisten Redner sehr scharf die bisher geübte Braris in der Ein trauriger Vorgang, bei dem drei blühende Menschenleben Sonnenfeld beantragt worden war. Ueber die Frage, ob Berwaltung. Ein Bankdirektor Joel versuchte Rosenow zu ver- bernichtet wurden, hat sich in der vergangenen Nacht in Zehlen nicht nach der Geschäftsordnung ohnedies Ueberweisung an teidigen und wollte eine Ausgabe von 825 M.( für Trinkgelder dorf ereignet. In der Villa Roquette in der Burggrafenstraße 6 einen Ausschuß nötig sei, hatte Herr Cassel, der wieder in Krantenhäusern) entschuldigen. Ihm trat Georg fanden die beiden Hausmädchen Lohn und Liebig sowie das Stinders mal den Vorsteher spielen mußte, sich in seiner fuperflugen Davidsohn scharf entgegen und brandmarkte die Haltung einer fräulein Dielemann den Tod durch Gasvergiftung. Die jungen Manier geäußert. Unser Genosse Singer wies nach, daß Verwaltung, die mit Trinkgeldern die Rechte für ihre Kranken Mädchen, die im Alter von 20 bis zu 24 Jahren standen, Der Herr Vorsteher- Stellvertreter die Geschäftsordnung durch erkauft. Davidsohn erklärte unter dem Beifall der Bersammelten, hatten am Mittwochabend in ihrem Schlafzimmer geplättet. Die Der Herr Vorsteher- Stellvertreter die Geschäftsordnung durch daß Rosenow und Mugdan sich dieser Versammlung hätten stellen D. gehörte nicht zu dem Personal der Roquetteschen Billa  . aus falsch auslegte. Vor der Abstimmung hielt Herr Cassel müssen, wenn sie nicht den letzten Rest der Sympathien unter den Sie war mit den beiden anderen Mädchen befreundet und hatte sic es für nötig, feine irrige Auffassung höchst überflüssiger Weise Mitgliedern verlieren wollten. noch einmal darzulegen. Genosse Singer mußte sich daher besucht. Sie half ihnen auch beim Blätten. Gestern vormittag noch einmal die Mühe machen, ihn eines anderen zu belehren. wartete die Herrschaft vergeblich auf das Eintreffen der beiden Er hat wieder mal feine Lorbeeren geerntet, der Herr Vor­Dienstboten. Man schöpfte schließlich Verdacht, und zwar um so Steher- Stellvertreter Cassel. mehr, als aus dem Schlafzimmer der Mädchen ein starker Gasgerüch herausdrang. Da die Tür von innen verschlossen war und auf wiederholtes Klopfen nicht geöffnet wurde, ließ man die Tür gewaltsam öffnen. Den Eintretenden bot sich ein trauriger Anblick. In den Bettent lagen die Mädchen völlig leblos. Man holte sofort einen Arzt herbei, der sich aber bergeblich um die jungen Mädchen bemühte. Er konnte mir noch den Tod bei ihnen feststellen. Auf welche Ur­fache der bedauerliche Unfall zurückzuführen ist, konnte bisher noch nicht ganz aufgeklärt werden. Es wird angenommen, daß die jungen Mädchen durch ein verhängnisvolles Versehen einen der Gas­hähne offen gelassen und sich dann ruhig schlafen gelegt haben. Die Leichen verblieben einstweilen noch in der Wohnung, da der Tats

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Wie steht es mit der Neueinteilung der Stadtverordneten­Wahlbezirke?

Von den anwesenden Damen beteiligten sich nur zwei an der Diskussion. Auch sie verlangten eine bessere Verwaltung und die Uebertragung eines Ehrenamtes im Aufsichtsrat an eine Frau. Die Opposition ist offenbar entschlossen, nicht eher das Feld zu

Mehrfach tauchte in der Diskussion die Frage über das Ver­hältnis des Vereins zu der kommenden Reichsversicherung für die Dienstboten auf. Dr. Dstar Cohn meinte, daß die Leistungen der Reichsversicherung nur geringe ſein würden und daß er von dem sozialen Empfinden der Berliner   Dienstgeber ertvarte, daß sie den Verein zum Besten der erkrankten Dienstboten bestehen lassen. Auf Antrag von Dr. Scholem wurde ein Ausschuß von neun Bersonen gewählt, der die Kandidatenliste für den Aufsichtsrat und Am 31. Mai 1906 beschloß die Stadtverordnetenversammanträge auf Abänderung der Statuten der nächsten General­Tung, den Magistrat zu ersuchen, eine Neueinteilung der Wahl- versammlung vorlegen soll. bezirke für die dritte Abteilung vorzunehmen und zwar so, daß spätestens vor den Wahlen 1909 diese Neueinteilung durch­geführt werde. Es verging ein Jahr nach dem anderen, man hörte aber fein Sterbenswörtchen von der Tätigkeit des Magiftrats in dieser Angelegenheit. Schließlich entschloß sich räumen, bis ihre Forderungen volle Anerkennung finden. die sozialdemokratische Fraktion der Stadtverordnetenversamm­lung, im Plenum den Magistrat zu stellen. In der Sigung Die Mißftimmung gegen die Verwaltung der Kaffe ist eine große. am 11. Februar ties Genosse Borgmann auf diese auffällige Bum Beweis dafür, daß nicht etwa nur" Stranfaffenborstände und Zatsache hin, worauf der Vertreter des Magistrats, Stadtrat wie es in dem oben bereits gekennzeichneten, an die Vossische Zeitung" sozialdemokratische Parteigänger" fich gegen die Mizwirtschaft auflehnen, Bohm erklärte: fammlung vom 30. Mai 1906 folgende Maßnahmen getroffen: liner Grundeigentümer Süd- Ost", die wir im Grundeigentum" " Der Magistrat hat in Verfolg des Beschlusses der Ver- heißt, diene folgende Aufforderung in der letzten Versammlung Ber­Er hat eine Kommission eingesetzt mit der Aufgabe, die Frage zu finden. Dort heißt es: prüfen, ob und eventuell in welcher Weise eine Neueinteilung der " Herr L. Schröder bittet die anwesenden Mitglieder des Wahlbezirke der dritten Abteilung vorzunehmen sei. Die Kommission Vereins der Dienstboten- Krankenversicherung, sich zahlreich an der hat zwei Neueinteilungspläne aufgestellt, den einen in Anlehnung im Architektenhause am 30. April, abends 6 Uhr, stattfindenden an die Neueinteilung der Landtagswahlbezirke, einen anderen selb Brotestversammlung zu beteiligen, in der gegen die Erhöhung des ständig unter Zugrundelegung der bisherigen Verhältnisse. Die Gehalts des Direktors von 6000 auf 9000 M. Stellung genommen Kommission hat beide Pläne eingehend durch beraten hat ihre Arbeiten bereits vollendet; sie wird demnächst dem Ma­gistrat Bericht erstatten, und falls der Magistrat eine Neueinteilung zu beschließen sollte, werden die weiteren erforderlichen Maßnahmen so schnell getroffen werden, daß eine etwaige Neueinteilung den Die königliche Genehmigung für die Berliner   Süd- Nordbahu. diesjährigen Ergänzungswahlen noch zugrunde gelegt werden kann." Wie das Berliner Tageblatt" wissen will, ist für die städtische Süd­Das war am 11. Februar. Da hatte also nach Herrn Nordbahn im Zuge der Friedrichstraße durch eine Kabinettsorder aus Bohm die Kommission ihre Arbeiten beendet. Wir befinden Korfu   die auf Grund des Kleinbahngesetzes erforderliche königliche uns heute in der Mitte des Monats Mai, aber bis jetzt, also Genehmigung erteilt worden. nach einem Vierteljahre ist es genau so still über die An- Bevorzugte Vergnügungsfahrten. Uns wird geschrieben: Gestern gelegenheit, wie vom Mai 1906 bis Februar 1909. Es muß beobachtete ich am Fahrkartenschalter des Potsdamer Vahnhofes beshalb von neuem öffentlich die Frage aufgeworfen werden: um 3.04 Uhr zwei junge Leute anscheinend Offiziere in

und

werden soll."

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Db der Artikelschreiber der Bossischen" auch den obigen Herrn den sozialdemokratischen Parteigängern rechnet?

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Der ganze Synodalbeschluß ist lediglich von der humoristischen Seite aufzufassen, ernstlich kommt er nicht in Frage.

Zu dem Verbrechen in der Körnerstraße ist mitzuteilen, daß glfe bisher als verbächtig angehaltenen Bersonen wieder entlassen worden sind.

bestand durch eine Gerichtskommission aufgenommen werden soll. Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag in der Markgrafenstraße in Ein radelnder Sergeant vom 4. Garderegiment erregte in der anderen Sterblichen vorkommen kann, und fiel wohl ein halbes der Gegend der Mohrenstraße Aufsehen. Der Mann mußte wohl eins über den Durst getrunken haben, was natürlich auch bei Dußend mal vom Nade. Als er merkte, daß es doch nicht mehr weiter ging, stellte er das Nad beiseite, um per pedes weiter zu kommen. Passanten, die sich das herrenlose Rad ansahen, entdeckten Wie sich später herausstellte, muß der Herr Sergeant das Rad am zu ihrem Erstaunen, daß es die Firma des Lokal- Anzeigers" trug. Haupttelegraphenamte einem dort wartenden Redaktionsboten forta wurde. Die Personalien des Gardemannes wurden durch einen genommen haben, der dadurch in die größte Bestürzung versetzt Schußmann festgestellt.

Für die arbeitende Jugend.

oft ziel- und plantos umber, was sich schon längst das Muckertum Die aus der Schule entlassene Jugend irrt gerade des Sonntags zunuze gemacht hat, um die jungen Leutchen für ihre christlichen Vereine zu gewinnen und ihnen dort, salbungsvolle Predigten über Entfagung und dergleichen zu halten. Dieser Umstand hat den Jugendausschuß veranlaßt, für die arbeitende Jugend in der ver­schiedensten Weise zu wirken, sei es durch Veranstaltung belehrender