Nr. 111. 26. Jahrgang.
Freitag, 14. Mai 1909.
Stadtverordneten - Verfammlung. ter ſchon zu überwinden wiſſen. Der Endbahnhof der Hochbahn rungs hauſes für 75 Strante ber der III. Artenanstalt in
17. Sigung vom Donnerstag, den 13. Mai, nache mittags 5 Uhr.
Der Vorsteher- Stellvertreter Cassel eröffnet die Sigung nach 5½ Uhr.
Es haben mehrere Ausschußwahlen stattgefunden. In die gemischte Deputation für den Antrag Gelpde tegen Errichtung besonderer Abteilungen für zahlende Kranke in den städtischen Krankenhäusern sind auch die sozialdemokratischen Stadt verordneten Singer und Dr. Mehl, in den Ausschuß für die Vorlage wegen Ankaufs von Gelände am Lehrter Güterbahnhof zur Errichtung von Großmarkthallen die Stadtverordneten Ewald, Glode, hinge, Zoltsdorf, in den Ausschuß für die Vorlage wegen Neugestaltung des Bebauungsplanes des Terrains am Schillerpart die Stadtverordneten Basner, Borgmann und Mars gewählt. Zu wählen sind zwei Mitglieder in das Kuratorium für das Bestattungswesen. Vorgeschlagen waren die Stadtverordneten Galland( A. L.), Gohlide( Fr. Fr) und Manasse( Soz.); die in voriger Sizung vorgenommene Wahl war als nicht geschehen erachtet worden. Gewählt werden Goblide mit 62, Galland mit 58 Stimmen; Manasse erhält 35 Stimmen.( Ruf: Nette Parität.) Soch oder Untergrundbahn in der Schönhauser Allee ? Von dem Stadtv. Gronewaldt( A. 2.) ist mit Unterstüßung von Mitgliedern der Alten Linken und der Freien Fraktion der Antrag eingebracht worden: " Der Magistrat wolle mit der Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin erneut ivegen Baues einer Untergrundbahn an Stelle der geplanten Hochbahn durch die Endstrecke der Schönhauser Allee so verhandeln, daß eine VorTage gefchaffen wird, die diese Veränderung des§ 3 des Vertrages vom 19. April 1906 mit obiger Gesellschaft in dem Sinne borsieht, daß auch die Endstrede als Untergrund bahn zur Ausführung fommt."
Schwierigkeiten wegen des Radialsystems XI werden unsere Tech Die Vorlage wegen Errichtung eines zweiten Verwah. nifer Buch geht auf Antrag Körte( Fr. Fr.) in einen Ausschuß. Schluß gegen 9 Uhr.
11. Generalversammlung der Lagerhalter.
in der Schönhauser Allee würde das Straßenterrain so start in Anspruch nehmen, daß dagegen die schwersten Bedenken erhoben werden müssen, und Pankow wird nie seine Zustimmung zu einer geführt werden, wie es in Charlottenburg geschah. Unter dem Hochbahn geben, unsere Hochbahn müßte dann also wieder herunterGeräusch der Hochbahn leiden die Anwohner außerordentlich, trok der Schalldämpfer, wie sie in der Bülowstraße angebracht sind. Der Wunsch des Antragstellers ist durchaus berechtigt. Glaubt Kollege Goldschmidt wirklich, daß die Frankfurter Allee oder die GreifsBei der weiteren walder Straße einmal durch eine Hochbahn besetzt werden wird? Beratung der Anträge zum Statut Sier tommt es ganz besonders auch auf die Interessen der Ar- fommen auch Gegner jeder weiteren Unterstüßungseinrichtungen beiterbevölkerung an. zum Wort. Nach fast endlosen Erörterungen, die sich bis gegen Stadtbaurat Krause: Nicht in Feststimmung haben die Mittag hinzogen, wird bei der Abstimmung die Einführung der städtischen Behörden 1906 die Strede genehmigt. Berkehrsdeputation Arbeitslosenunterstügung und die Verwerfung der Kranken- und und Magistrat haben die Frage der Hochbahn sehr eingehend ge- Sterbeunterstützung beschlossen. Stellenlose Mitglieder können nun prüft. In erster Linie wurde von uns eine Untergrundbahn dort eine wöchentliche Unterstützung von 15 M. auf die Dauer von verlangt. Die Kosten sollten dafür etwa 3 Millionen Mark mehr 13 Wochen beziehen. Der Höchstbetrag der Umzugsunterstützung betragen; zu diesem Kostenpunkt kam die Lage der beiden großen wird von 50 auf 75 M. und die wöchentliche Gemaßregeltenunterunterirdischen Kanäle, um uns davon abzubringen. Die Kanali- stüßung von 15 auf 18 M. erhöht. Der monatliche Beitrag wird fation würde brach gelegt werden, wenn man die Kanäle verlegen dem Kommissionsantrag entsprechend auf 1,75 M. festgesetzt. müßte. Die Untergrundbahn müßte also unter diesen Kanälen von der Kommission vorgeschlagenen Anstellung eines ziveiten angelegt werden; muß sie 10 Meter unter Niveau angelegt wer- Beamten stimmt die Generalversammlung zu. den, so ist sie nicht mehr betriebsfähig, es müssen dann Aufzüge wird ein Antrag, den Vorstand zu beauftragen, der Einführung Abgelehnt errichtet werden, und sie rentiert sich nicht mehr. Daraufhin hat einer Beihilfe zur Invalidenversicherung näher zu treten die Verkehrsdeputation von der Untergrundbahn Abstand genommen. und eine diesbezügliche Vorlage der nächsten Generalversammlung Ich kann danach nicht in Aussicht stellen, daß der Magistrat jest vorzulegen. Ferner verfällt der Ablehnung der Antrag Brauneinen anderen Standpunkt zu der Frage einnehmen wird. Die schweig:„ Ueber Generalversammlungsbeschlüsse, welche eine ErBäume stehen bleiben können, bei der Untergrundbahn würden sie zweigen und Erhöhung bestehender Unterstüßungsfäße bezwecken, ist Mittelpromenade in der Schönhauser Allee ist so breit, daß die höhung der Beiträge, sowie Einführung von neuen Unterstützungsfallen müssen. Die Gesellschaft hat auch aus den schwierigen eine Urabstimmung der Mitglieder herbeizuführen." Betriebsverhältnissen ihren Widerstand hergeleitet. Herr Grone waldt hat zwar 14 000 Unterschriften, aber nicht auch gleichzeitig den nötigen Geldbeutel mitgebracht.( Heiterkeit.)
Der Antrag, das
Verbandsorgan
Der
monatlich dreimal erscheinen zu lassen, findet feine Mehrheit, der ändert werden. Kopf der Monatsblätter" soll aber in Lagerhalterzeitung" geDie neuen Bestimmungen des Statuts treten am 1. Juli 1909 Der erste Vorfißende Reinsdorf Leipzig wird einstimmig wiedergewählt. Der Ausschuß bleibt in Berlin .
Die Diäten werden auf 12 M. pro Tag festgefeßt. Demt Dele. gierten aus Lübeck , der unter Entrüstung der Generalversammlung feststellt, feine Verwaltung( Konsumverein Lübeck) habe er. flärt, das Gehalt für die Tage seiner Abwesenheit abzuziehen, wird der Lohnausfall vergütet. In der
wir doch zugeben, daß die Gesellschaft allen ihren Verpflichtungen Stadtv. Jacobi( A. L.): Nach Verlauf der drei Jahre müssen Stadtb. Gronewaldt: Das Schönhauser Viertel war 1906, als nachgekommen ist. Der Vertrag ist damals nur mühsam und der Vertrag zustande tam, entrüstet darüber, daß das Ende der schwierig als ein Kompromiß zustande gebracht worden. Ich lege in Kraft. Bahn vom Alexanderplatz nach dem Ringbahnhof Schönhauser den technischen Ausführungen des Magistrats mehr Gewicht bei Allee als Hochbahn von der Fransechstraße ab ausgebaut werden als denjenigen des Kollegen Borgmann. Die Promenade wird follte. Diese Entrüstung, die nicht von den Hausbesizern gemacht nicht leiden. Die Betenten werden auch nicht auf die Bahn verwar, sondern aus der Bevölkerung heraus sich geltend machte, ist zichten, sondern lieber die Hochbahn nehmen wollen, als gar feine. jekt allgemein geworden. Noch in letter Stunde muß versucht an soll auch nicht einen Stadtteil gegen den anderen ausspielen; werden, diesen Fehler zu reparieren; die Hochbahn würde die Wir sind doch Vertreter der ganzen Stadt. Die„ Metropolitain " ganze Gegend verschandeln. Die großen Kosten dürfen uns nicht in Baris hat große Strecken Hochbahn , ebenso Hamburg und New schrecken, auch wenn sie wirklich 3% Millionen betragen. Beriin York. Schöneberg , Wilmersdorf und Charlottenburg wollen allerdarf sich doch nicht von den Vororten in den Schatten stellen lassen. dings Untergrundbahnen bauen, aber das bezanten die TerrainFür die Gesellschaft bietet gerade das noch fehlende Stück der gesellschaften, die Großbanken, die geben da die Subventionen her. wird der Antrag der Statutenberatungsfommission, den Vorstand Linie die größten Einnahmechancen; es gibt gar keine beffere ie treten also kapitalistische Interessengruppen vor den Riß. zu beauftragen, mit den Vorständen des Handlungsgehilfen- und Rapitalsanlage als in Berliner Untergrundbahnen. Jedenfalls Auch ist nicht ganz Berlin so gesinnt wie der Stollege Gronewald:; Transportarbeiterverbandes in Berhandlungen zu treten, ob eine bitte ich eventuell um Ausschußberatung, da auch eine Geldbewilli- der Verkehrsdeputation liegen auch Petitionen vor, die sich sogar Verschmelzung der drei Verbände zu ermöglichen fei, augenommen. gung in Frage kommt. toleffal für die Schwebebahn erwärmen. Das Vorhandensein der Ein Zusazantrag, mit den Transportarbeitern allein weiter zu Vorsteher- Stellvertreter Gassel hält die Verweisung des An- Schnellbahn hebt auch den Wert der Grundstücke in der Schön- verhandeln, wenn die Verhandlungen mit den Handlungsgehilfen trages an einen Ausschuß für selbstverständlich, da er eine Geid- hauser Borstadt; gleichviel, ob Hoch- oder Untergrundbahn. Soll scheitern, wird abgelehnt. bewilligung nach den Darlegungen des Antragstellers involviere. Der Magistrat der Gesellschaft zumuten, 3½ Millionen mehr ausDamit sind die Arbeiten der Generalversammlung erledigt. Stadto. Mommsen( Fr. Fr.) erklärt sich entschieden dagegen. Es zugeben, oder sollen wir das bezahlen? Die Strede soll Hochbahn Die nächste Generalversammlung findet 1911 in München statt. Handle fich noch keineswegs um eine Geldbewilligung. Man solle sein, daran haben wir nicht zu drehen und zu deuteln. Lehnen Sie die Geschäftsordnung nicht egtenfib auslegen.( Beifall.) den Antrag Gronewaldt ab, sonst schädigen Sie( Buruf: Die Aftien!" Heiterkeit) die Entwidelung des Stadtteils.
Es geht ein Antrag Labewig( N. 2.) ein, über den Antrag Gronewaldt zur Tagesordnung überzugehen. Ueber diesen Antrag Ladewig muß abgeftimmt werden, nach dem ein Redner dagegen, einer dafür gesprochen hat.
Gegen den Uebergang zur Tagesordnung spricht Stabtv. Borgmann( Soz.): Wenn ein Teil der Versammlung wünscht, über diese Frage nochmals eingehend Erörterungen zu pflegen, so tann die Sache doch nicht so furzer and abgetan werden.( Sehr richtig!) Man fann doch über 14 000 Unterschriften nicht so einfach hinweggehen.( Beifall.)
Stadtv. 2a bewig gieht seinen Antrag einstweilen zurüd. ( Aha! und Heiterkeit.)
anderen Stadtteilen.
Verschmelzungsfrage
Aus Induftrie und Bandel.
Zur Geschäftslage in der Textilindustrie.
Stadtv. Mobler( A. L.): Die Frage, was die Untergrundbahn mehr fosten wird, ist bisher nicht genügend geprüft worden. Bei den ersten Verhandlungen ist immer nur von höchstens 2 Millionen Die Geschäftslage in der deutschen Textilindustrie hat sich gesprochen worden.( hört! Hört!) Wenn nachher die Gesellschaft alveifellos gebeffert. Die Märkte der wichtigsten Rohstoffe zeigen allmählich bis auf 3% Millionen hinauffam, fo liegt es ja ganz fteigende Preistendenz. Antwerpener Stainmaug stieg bon 4,10 r. in Interesse der Gesellschaft, uns so graulig wie möglich zu machen. auf 5,77% Frants. Das ist nur 0,45 Frants niedriger als ber Schon aus diesem Grunde wäre Ausschußberatung angezeigt. Zu höchste Stand aus der Zeit der Hochkonjunktur. Der Preis der den Fähigkeiten des Stadtbaurats Krause haben wir viel mehr Rohbaumwolle stieg in den letzten Wochen um 7% Pf. pro Pfund Vertrauen als er selbst.( Seiterkeit.) Gegen die Schwierigkeiten, von 45 auf 52%; hier fcheinen Spekulationsläufe amerikani die bei der Döberizer Heerstraße zu überwinden waren, ist die scher Großspetulanten nicht ohne Einfluß gewesen zu sein. Wie auf Untertunnelung der Schönhauser Allee ein Kinderspiel. Wenn die den Rohstoffmärkten hat sich für Wolle und Baumwolle auch in den schöne Promenade, die 1 Million gekostet hat, vernichtet werden meisten der weiterverarbeitenden Branchen dieser Industrie die sell, dann wäre diese Million doch fortgeschmissen. An der Geld- Lage gebessert. Im ganzen Reiche wird in den Kammgarnspinnes frage wird die Sache nicht zu scheitern brauchen, und an der tech- reien außerordentlich lebhaft produziert. Entsprechend ist selbstnischen Frage erst recht nicht. verständlich auch die Beschäftigung in den Betrieben der Borberci Stadtrat Alberti: Es handelt sich nicht um willkürliche tung( Wollfämmereien, Wäschereien usw.). Auch die Kammgarn Schäßungen, sondern um einen genauen Kostenanschlag, wonach die webereien weisen in der Hauptsache einige elsässische Orte etwa Roften 3 Millionen betragen. Ich kann nur bedauern, daß man ausgenommen gute Beschäftigung auf. Dasselbe ist demzufolge heute lediglich wiederholt, was schon vor drei Jahren ebenso gründ- in den Bleichereien, Färbereien und Appreturanstalten überall der lich vorgetragen und widerlegt worden ist. Seitdem hat sich nichts Fall. Nicht so günstig sieht es in der Tuchindustrie aus. Ginzelne verändert, mur daß jest im Westen einige neue Untergrundbahnen geplant werden, die aber von den Interessenten bezahlt werden. Sadto. Dyhrenfurth( Fr. Fr.) Wenn wir im letzten Moment an den geschlossenen Verträgen rütteln, so liegt die Gefahr vor, daß die Gesellschaft lieber in die Prenzlauer Allee geht und dort von den Adjazenten noch Beiträge bekommt. Stadtv. Rosenow( N. L.) empfiehlt Ausschußberatung, weil der Antrag mindestens in Zukunft eine Geldbewilligung nach sich ziehen könne. Von dem Stadtv. Sonnenfeld wird jezt Ausschußberatung beantragt; Stadtb. Gronewaldt spricht sich dafür aus.
Stadtb. Singer: Auch ich bin nicht der Meinung des Vorftehers. Der Antrag enthält teine Geldforderung, und dann kann man noch sehr zweifelhaft sein, ob sich an ihn, wenn er ange nommen wird, eine Geldforderung fnüpfen würde. Die äußerste Konsequenz wäre vielleicht eine Mindereinnahme der Stadt. Das ist doch keine Ausgabe, die die Stadt macht. Was sollte denn ein auf Grund der angezogenen Geschäftsordnungsbestimmungen eingesetter Ausschuß machen? Soll er etwa mit der Gesellschaft verhandeln? Stadtv. Goldschmidt( N. L.): Meine Fraktion lehnt in ihrer Orte wie Aachen , Rheydt und M.- Gladbach sind sehr gut beschäftigt. überwiegenden Mehrheit den Antrag ab. Eine einseitige Abände Dagegen ist in anderen Fabrikationsgebieten, Neumünster , Werdau , rung des vorhandenen Vertrages zwänge denjenigen, der die Ludenwalde, Sorau , Sommerfeld, Görlib, Lambrecht die Be Alenderung will, die Kosten zu tragen. Einstweilen muß deren schäftigungsgrad ungenügend. So verschieden der BeschäftigungsSumme auf 3 Millionen angenommen werden. Berlins flüssiger grad in der Tuchbranche ist, so verschieden ist er auch in den soBoden eignet sich für den Bau von Untergrundbahnen sehr wenig; genannten Wollivebereien( Produktionsstätten von Stoffen für daneben würde die Verlegung der Rohrsysteme usw. unendlich viel hollene Frauenröde, Jaden usw.). Im allgemeinen wurde das GeGeld verschlingen. Auch in der inneren Stadt wird man schließ schäft in der Wollenindustrie durch den anhaltenden Winter günstig lich zu Hochbahnen kommen müssen. Wir haben doch schon in der beeinflußt. Weit weniger lebhaft ist der Geschäftsgang in der Gitschiner und in der Bülowstraße Hochbahnen. ( Lebhafte Rufe: Baumwollindustrie. Arbeiterentlassungen werden noch Leider! Leider!) Die dortigen Eigentümer haben längst ihre Abimmer vorgenommen. Verschiedenheit in der Beschäftigung ist auch neigung gegen die Hochbahn aufgegeben. Die 5 Proz. Verzinsung, Stadtv. Goldschmidt tritt dem Abg. Borgmann entgegen; das in den Baumwollwebereien aller Arten zu verzeichnen. Weber und die die Gesellschaft herausgewirtschaftet hat, stammen doch nicht Erholungsbedürfnis der Bewohner der Schönhauser Vorstadt Weberinnen müssen noch mit beschränkter Stuhlzahl schaffen. Durch aus der Untergrundbahn allein, sondern auch aus der Hochbahn. würde durch den Bau nicht eingeschränkt; billig und schnell fahren greifende und dauernde Befferung im Beschäftigungsgrad wird für Der Antragsteller meint, es werde der Schönhauser Allee Licht und wolle aber nicht nur der Arbeiter sondern die ganze gewerbe- und die 781 000 in der Woll- und Baumwollindustrie beschäftigten Ar Suft geraubt werden und Nuß und Schwärze an die Stelle treten. handeltreibende Bevölkerung. beiter wohl erst zu erwarten sein, wenn durch Ueberwindung der Nun, mit Dampfbahnen soll da doch nicht gefahren werden. Stadtv. Borgmann: Es würde ja eventuell nichts im Wege Krisis in anderen Gewerben die Kauftraft der Massen sich hebt. Stadtv. Ladewig: Nirgend anderswo, als in diesem Teil stehen, den Bahnhof der Untergrundbahn an eine andere Stelle, Recht schlecht fieht es noch immer in der Samt- und SeidenstoffBerlins ist eine Hochbahn weniger störend und eine Untergrund- nämlich nach der Nordfeite zu verlegen. Damit würden die Kosten branche aus, und zwar gilt das in der letteren für Krawattenstoffbahn kostspieliger. Die Schönhauser Allee ist ja noch viel breiter für das ganze Bauwerk sehr vermindert. Auch das sollte man im toie für Konfektions-, Schirm- und Kleiderstoffe. Verkürzte Arals die Bülowstraße, wo die Hochbahn auch nicht stört. Mit der Ausschuß prüfen. Einen einzelnen Bezirk die Lasten tragen zu beitszeit, leerstehende Stühle, geringer Verdienst für die 72 000 Ar Untergrundbahn müßten wir dort noch viel tiefer gehen als in laffen, wie der Baurat verlangte, wäre eine Unbilligkeit, da muß beiter ist hier die Regel. Die Bandwebereien des Wuppertales eventuell die Allgemeinheit eintreten. find gut beschäftigt. In der Leinenindustrie Bielefelds und Schles Stadtv. Borgmann: Wenn man sich die Entwickelung unseres Stadtv. Dove( A. 2.) befürwortet wiederum einen Antrag auf siens ist Besserung eingetreten; doch gibt es in Schlesien noch immer Schnellbahnwesens vor Augen führt, muß es unverständlich er- Uebergang zur Tagesordnung. Durchschlagend feien für ihn die viele leerstehende Stühle. Die erzgebirgische Posamentenbranche scheinen, daß eine Rede wie die Goldschmidtsche gehalten werden Darlegungen des Stadtrats Alberti. liegt noch danieder, ebenso läßt die Teppich und Plüschfabritation fonnte. Sämtliche Vororte bauen nur Untergrundbahnen. Als Stadtv. Gronewaldt bittet, diesen Antrag zurüdzuziehen, da sehr viel zu wünschen übrig. Der Ring der Jutefabritanten hot das Bauwerk in der Gitschiner- und Bülowstraße beschlossen wurde, sich doch manches gegen die Zeit vor drei Jahren geändert habe. für das laufende Quartal die Produktion für Webereien auf erfolgte die Beschlußfassung in einer Zeit, wo hier in der Verwal Der Uebergang zur Tagesordnung wird mit 74 gegen 20 Broz. und für Spinnereien auf 10 Broz. eingeschränkt. Wenig tung eine Ausstellungsstimmung herrschte. Als dann Charlotten- 22 Stimmen abgelehnt. erfreulich ist die Situation der Strumpfwirkerei und der Handburg gegen die Weiterführung der Hochbahn Front machte und nur Es sprechen noch die Stadtverordneten Nelte und Gold- schuhbranche des Erzgebirges. Die Besserung ist gering. Die Fa eine Untergrundbahn zuließ, war es flar, daß, wenn Berlin wieder schmidt. brikanten flagen über niedrige Preise und die Arbeiter haben ge. einmal vor die Frage der Genehmigung einer Hochbahn gestellt Der Vorsteher- Stellvertreter Caffel erklärt, daß er seine An- ringen Verdienst und viele sind noch arbeitslos. würde, die Zustimmung der Bürgerschaft nicht zu erwarten war. ficht über die Frage, ob leberweisung an den Ausschuß erforderlich ( Beifall.) Die anliegenden und umliegenden Bewohner schädigt ist oder nicht, nicht ändern könne. eine Hochbahn ganz unzweifelhaft. Sollege Goldschmidt sollte doch Stadtv. Singer( zur Geschäftsordnung): Nach dieser Erkläeinmal eine Abstimmung unter den Anwohnern der Hochbahn ver- rung muß ich meine entgegenstehende Auffassung in allen Punkten anstalten; die Stimmung ist heute so, daß die Betreffenden lieber aufrecht erhalten. Ich kann nicht verstehen, wie man die Geschäftsauf eine Schnellbahn berzichten, als eine Hochbahn in den Kauf ordnung so auslegen kann, wie der Vorsteher es will. nehmen.( Lebhafter Widerspruch.) Lassen Sie es doch einmal darauf Stadtv. Dr. Preuß( foz.- fortschr.) hält auch die Auffassung des antommen. Die Bismarckstraße ist doch noch breiter als die Schön- Vorstehers nicht für zutreffend; Stadtv. Sonnenfeld springt das hauser Allee, dennoch hat man dort die Bahn als Untergrundbahn gegen dem Vorsteher bei. gebaut. Opfer müssen gebracht werden; es kann sich nur darum Mit großer Mehrheit wird die Einsetzung eines Ausschusses handeln, ob das Opfer im Interesse der Allgemeinheit nötig ist. beschlossen. Vom Petroleumkampf. Zu unserer Notiz in der geftrigen Die Schönhauser Vorstadt hat eine Bevölkerung von 200 000 Seelen, Die Vorlage wegen Ankaufs bon ändereien in der Nummer des Vorwärts"," Der Petroleumkampf zu Ende", wird die einzige Erholungsstätte dort ist die Schönhauser Allee . Soll Tegeler Bauernheide zur Erweiterung des Wasser- uns mitgetielt, es sei richtig, daß die österreichischen und ungadiese Straße wieder ruiniert werden? Die Hochbahngesellschaft wertes Tegel( es handelt sich um etwa 80 500 Quadratmeter rischen Betroleumraffineure ein Komitee gewählt hätten. hat uns einen Plan zugehen lassen, der die Sache gar nicht deutlich à 7,50 M.) wird angenommen, nachdem auf Anregung des Stadtv. habe jedoch nur die Bestimmung, mit den einzelnen Fabriken Ber . Dieses macht, der Täuschungen hervorzurufen geeignet ist.( Unruhe.) Der Dr. Weyl( Soz.) der Stadtrat umschöttel die Auskunft handlungen behufs Konsolidierung der Petroleumindustrie im Bahnhof am Nordringbahnhof Schönhauser Allee, heißt es, würde gegeben hat, daß evt. das in der Mitte der anzukaufenden Ländereien Innern des Landes zu verhandeln. Es sei jedoch unwahr, daß 10 Meter unter dem Niveau zu liegen kommen; das scheint mir belegene Pfarrgrundstück nicht angekauft werden soll, wenn das dieses Komitec auch Auftrag erhielt, Verhandlungen mit dem Stan. ebenfalls insofern falsch, als der Bahnhof gar nicht unmittelbar Konsistorium einen höheren Preis als 7,50 M. fordern sollte, da die dard- Oil- Trust aufzunehmen. Die Defterreicher führten nach wie am Bahnhof des Nordringes erbaut zu werden braucht, sondern übrig bleibenden Ländereien für die Erweiterung des Wasser- vor einen heftigen Konkurrenztampf gegen die amerikanische Ge nach der Stargarder Straße zurüdgezogen werden kann. Dielwertes mehr als ausreichend find. I ſellſchaft.
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Unternehmerschmerzen. Im Geschäftsbericht der Aktiengesell. schaft für Anilinfabrikation liest man:... Dagegen können wir die Belastung der Industrie mit den erheblichen Kosten, welche die Gefeßentwürfe zur Einführung von Arbeitskammern und zur Umgestaltung der bereits vorhandenen geschlichen Arbeiterverficherungen... als berechtigt nicht anerkennen." Bei solchen Schmerzen bleibt den Papierinhabern aber doch noch der eine Trost, daß sie 18 Proz. Dividende einstreichen dürfen und der Aufsichtsrat für seine Leistung 139 509 M. Tantieme erhält.