Gewerkschaftliches.
Der gute Ton".
Die ftreifenden Bauklempner famen am Freitagmorgen im Gewerkschaftshause zufammen. Dietrich teilte mit, daß die Streitleitung Herrn v. Schulz eine schriftliche Bestätigung auf Wunsch zugehen ließ, die die Bereit daß auch die Arbeitgeber dazu bereit sind. willigkeit zu Unterhandlungen ausspricht, unter der Voraussetzung,
In der bürgerlichen Presse aller Parteien werden von Seit zu Zeit die beweglichsten Klagelieder angestimmt über den„ rüden Ton" der Agitatoren der Gewerkschaften und auch der Partei, und ebenso die angeblich„ rohe Schreibweise" der Der Tarifvertrag ist bis Freitag früh von 126 Firmen unterArbeiterpresse. Dieser Vorwurf ist durchaus nicht neu, schrieben worden. Die Zahl der Streitbrecher hat sich nicht vernicht einmal originell; die Großen und Mächtigen der Erde mehrt, aber viele fleine Meister tauchen auf, um für die großen haben stets und überall den Unterdrückten den Vorwurf ge- die Arbeit fertigzustellen. Die Streitleitung wird darauf macht, daß sie ihre Wünsche und Forderungen nicht in die ihre besondere Aufmerksamkeit richten. In den letzten Tagen wieder Streifbrecher gelungen, manchen herausgeeignete Form fleiden. Demokraten sind immer grob. Nun ist es besteht aber in bezug auf die Umgangsform ein großer wöhnlich ein Geschrei über den Terrorismus der Streifenden. zuholen. Bei solchen Gelegenheiten erheben die Meister geSie Unterschied. Man mag vielleicht in seinem Verkehr mit selbst wenden aber terroristische Mittel ohne Bedenken an. So hat Andersdenkenden nicht immer alle Höflichkeitsformen auf 3. B. der Vorsitzende der Innungsverbände in der J. 8tg. für das peinlichste berücksichtigen, man mag seine Entrüstung das Blechgewerbe" bekannt gegeben, daß die Listen der Namen von oder seine Angriffe in grobe Worte kleiden. Das ist Streifenden in Berlin und Hannover fertiggestellt und versandt im Kampfe der Geister gewiß nicht das schlimmste. Die worden seien. Arbeiter haben überdies noch die Entschuldigung, daß ihre In Erwartung der kommenden Verhandlungen ist der Tag für ganze Erziehung und ihr Bildungsgang es ihnen nicht immer die nächste Streifversammlung nicht festgesezt worden. leicht macht, die Formen einer übertünchten Höflichkeit" mit allem Geschick zu handhaben.
Zimmerer und Bauhilfsarbeiter beraten wurde. Das Resultat dieser Beratung wird von dem Ausschuß durch Anzeigen in bürgerlichen Blättern der Oeffentlichkeit unterbreitet. Die Anzeigen lauten:
Auf Veranlassung des Baugewerbeverbandes zu Hamburg haben die ihm angehörenden 18 Innungen und Vereine folgende Resolution angenommen:
Falls die Sektion der Zementierer die gegen das Betonbaugewerbe verhängten partiellen Streits und Sperren nicht bis zum Donnerstag, den 3. Juni, aufgehoben hat und die Arbeiten in den gesperrten Betrieben bis zu diesem Tage nicht wieder aufgenommen sind, oder falls die Verbände der Maurergesellen, Bimmergesellen und Bauhilfsarbeiter zu den von ihnen angefündigten Streits und Sperren übergehen, wird unverzüglich zu einer allgemeinen Stilllegung der sämtlichen Bauarbeiten ( Arbeitssperre) geschritten werden.
Zur Ausführung dieser Resolution hat der geschäftsführende Ausschuß des Baugewerbeverbandes heute beschlossen: daß unter der einen oder der anderen Voraussetzung vorstehender Reso= lution am Sonnabend, den 5. Juni, mit Feierabend die Still legung der Arbeiten im Betonbau-, Maurer-, Zimmerer-, Gipser-, Plattenansezer- und Kunststeingewerbe und am Mittwoch, den 9. Juni, mit Feierabend die Stilllegung der Arbeiten in allen übrigen Branchen des Baugewerbes eintritt. Hamburg , den 2. Juni 1909.
Die Aussperrung und der Streit bei Borsig in Tegel Baugewerbeverband zu Hamburg Viel schlimmer aber, als grobe Worte und Ausdrucks- erstrecken sich jetzt bereits auf über 500 Arbeiter. Nach einer vorW. 2ummer t. Vorsitzender. formen, ist jedenfalls die gehässige, persönlich verlegende Art läufigen Uebersicht sind ungefähr 450 ausgesperrt. Ihnen wurde gesagt, daß sie vorläufig nicht wieder zur Arbeit zu konimen brauchten, Herr Lummert, der Vorsitzende des genannten Verbandes, ist der Polemit, welche vielfach von den Soldschreibern der und zwar, weil 53 Stemmer die Arbeit niedergelegt hatten. Zu der reaktionärste Scharfmacher, den man sich nur denken kann. Er Unternehmer gegenüber den Arbeiterführern beliebt wird. diesen Streitenden find nun vorgestern noch 88 Former gekommen. bertritt den Standpunkt, daß die Unternehmer mit den ArbeiterMit besonderem Behagen wird namentlich von den Herren Auch sie wurden durch unerträgliche Lohntürzungen zur Arbeits- organisationen überhaupt keine Verträge abschließen dürfen, sonGeneralsekretären der Unternehmerverbände den Arbeiter- niederlegung gezwungen. Auch gegen die Former ist die Firma schon dern daß die Arbeiter sich ohne weiteres darin zu fügen haben, was führern die Bezahlung vorgeworfen, obgleich gerade diese feit Wochen mit immer neuen Herabſegungen der verschiedenen die Herren Unternehmer diftieren. Wiederholt hat Herr Lummert Herren sich lediglich der hohen Gehälter wegen in den Dienst Affordpreise vorgegangen. Schließlich handelte es sich hierbei um mit seinen engherzigen Ansichten Fiasko gemacht. Namentlich war des Kapitals stellen. Nicht wenige von ihnen haben ihre Beamten- eine Arbeit, für die bisher 72 M. gezahlt wurden, sie sollte nun für dieses in den Jahren 1902 und 1906 der Fall. In beiden Jahren 68 M. gemacht werden. Die Former versuchten durch Ver- lehnten die Unternehmer unter der Leitung des Herrn Lummert stellungen verlassen, um bei dem industriellen Unternehmertum handlungen mit dem Betriebsleiter den Abzug rüdgängig zu es ab, mit den Arbeiterorganisationen Arbeitsverträge abzuhöhere Gehälter zu erlangen. Dagegen sind die Führer der machen, wurden aber rundweg abgewiesen. Der Betriebs- schließen. Als dann die Unternehmer durch Arbeitseinstellungen Arbeiterschaft, sowohl die der Gewerkschaften wie die der leiter erklärte fogar, in Zukunft werde es für die Arbeit dazu gezwungen wurden, erklärte dieser Herr im Auftrage seiner politischen Partei bis auf wenige Ausnahmen aus den Reihen der nicht 72 M. und nicht einmal mehr 68 M., sondern nur noch 50 m. Mitglieder durch große Anzeigen in bürgerlichen Blättern, daß Arbeiter selbst hervorgegangen. Sie fämpfen für ein deal. geben. Auf diese Weise wurden die Former in den Streit getrieben. durch freie Entschließung" die Arbeitgeber eine ArbeitszeitverIn Nachstehendem wieder ein Beispiel, wie ungemein ge- Es ist zweifelhaft, ob der Firmeninhaber, Herr von Borsig, fürzung resp. Lohnerhöhung eintreten laffen. Auch in diesem Jahre lehnten es die Unternehmer unter hässig gerade von seiten jener vom Unternehmertum bezahlter Kenntnis davon hat, mit welchen Mitteln man jegt bei der Sefretäre gegen die Führer der Arbeiterschaft gehegt wird. bei der eigenen Firma Differenzen mit den Arbeitern zu ver- und Bauhilfsarbeitern über einen Tarifvertrag zu verhandeln, ob Firma gegen die Arbeiter vorgeht. Bisher war er bestrebt, Führung des Herrn Lummert ab, mit den Maurern, Zimmerern Tagte da vor kurzem ein Kongreß der Cafétiers in Berlin , meiden und suchte darüber hinaus, auch in anderen Betrieben ver- gleich zwischen dem Arbeitergeberverband für das deutsche Bauum einen Verband der Caféhausbesitzer zu gründen. Die Be- mittelnd einzugreifen. Das Verhalten der Direktion und Betriebs- gewerbe und den Organisationen der genannten drei Berufe seit teiligung stand in einem argen Mißverhältnis zu der mit leitung aber gewinnt jetzt immer mehr den Anschein, als wolle man dem Jahre 1908 ein Vertrag besteht, nach dem alle Arbeitsverträge großem Tamtam eingeleiteten Zusammenkunft. Dem Rufe, die Arbeiterschaft des ganzen Werkes nach und nach in einen all- zwischen den Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer der an alle Cafétiers aller Gaue Deutschlands " erging, gemeinen Lohnfampf treiben. In Beziehung auf die Arbeitsnieder- nach einheitlichem Muster abzuschließen sind. Herr Lummert und trok dieser Abmachung darauf, waren nur einige Delegierte aus vier Städten gefolgt. Es legung der Former soll, wie verlautet, der Direktor geäußert haben, feine Getreuen bestehen aber tam aber doch zur Gründung eines Verbandes. Dieser richtet wenn die Streifenden die Arbeit nicht wieder aufnehmen, werde daß die Arbeiter wohl Wünsche äußern dürfen, aber„ Verträge man den ganzen Betrieb ſtillegen. Andererseits ist man bemüht, kann man mit dieser Gesellschaft nicht abschließen", wie Herr seine Spitze im wesentlichen gegen die organisierten einzelne der Ausgesperrten wieder in den Betrieb zu ziehen. So Lummert sich früher einmal äußerte. Caféhausangestellten. fagte vorgestern einer der Meister auf der Straße zu zwei ausgesperrten Für den Baugewerbeverband zu Hamburg und seine Leitung Der Berliner Verein der Cafétiers besteht schon Kesselschmieden, sie könnten ruhig weiterarbeiten, sie gehörten nicht zu ist es charakteristisch, daß diese für die Betonfirmen eintritt; dort längere Zeit; seine Mitglieder setzen sich im wesentlichen zu denen, die man aussehen lasse. Die so Angeredeten verzichteten mußten die Arbeiter zum Streik greifen, weil der Verein der Betonsammen aus den Inhabern anrüchiger Nachtcafés, vor allem jedoch auf das freundliche Angebot und erklärten, da sie mit aus- firmen einen niederträchtigen Vertragsbruch begangen hat. trifft dies auf die Leiter des Vereins zu. Der zweite Vor- gesperrt seien, müßten sie es ablehnen, die Firma nun aus der Versitzende, Herr Berkowicz, wurde vor kurzem wie der legenheit zu helfen. Sollte der Meister weitere Versuche dieser Art Die organisierte Arbeiterschaft in Hamburg läßt sich natürlich " Vorwärts" vom 18. Mai mitteilen konnte, wegen Duldung machen, so wird er sicherlich nicht mehr Glück damit haben. Die durch die Resolution der Unternehmer nicht zurückschrecken und von Glücksspielen bezw. Beihilfe zu 7 Wochen Gefäng- Ausgesperrten wie die Streifenden halten fest zusammen. Dafür wird ihre Forderungen zu vertreten wissen. Als Antwort auf die nis und 1000 Mart Geldstrafe berurteilt. zeugte auch die Besprechung, die sie gestern vormittag wiederum bei Androhung der allgemeinen Aussperrung haben die Bauarbeiter Trapp in Tegel abhielten. Saal und Galerien waren gefüllt. Aus am Freitag wegen Nichtbewilligung ihrer Lohnforderungen die Ein großer Teil der Mitglieder ist semitischer Herkunft, dem Bericht, den Handke über die Lage gab, ist noch zu er- ersten Sperren verhängt. Die Zimmerer verhängten die Sperre über woraus wir ihnen sicherlich keinen Vorwurf machen wollen, wähnen, daß auch in der Hammerschmiede Differenzen vorliegen. 7 Firmen, 4 Bimmerpläge und 17 Bauten, außerdem über die von interessant ist dagegen, daß sie sich einen alldeutschen antisemitischen Sie waren schon einmal beigelegt, nachdem aber der frühere dem Unternehmer Hoesch auszuführenden Arbeiten auf dem Fests Journalisten zugelegt haben, der als Verbandsredakteur und Betriebsleiter wieder angelangt ist, find sie von neuem aus- plage für das große Bundesschießen. Die Bauarbeiter sperrten Sekretär die Vernichtung der organisierten Caféhauskellner zu gebrochen.- Uebrigens wird demnächst eine allgemeine Betriebs- 4 Firmen mit 9 Bauten. Eine Anzahl Hleinerer Firmen haben schon die Forderungen der Arbeiter bewilligt. betreiben hat. Wie dieser Herr seine Aufgabe auffaßt und bersammlung zu den ganzen Ereignissen Stellung nehmen. zur Ausführung bringt, davon hier eine fleine Probe. Zur Achtung, Stuffateure! Die Differenzen bei der Firma Gründung eines Verbandes schreibt er im Verbands Schaffer, Landhausstraße 6( nicht Faller, wie wir irrtümlich
organ u. a.:
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Noch besitzt der Auswurf des Angestelltentums die Stirn, das fchrieben) sind durch Wiedereinstellung und Bezahlung nach Tarif tollegiums hat soeben eine Uebersicht über die gewerkschaftlichen
erledigt.
Ausland. Die Streiks und Aussperrungen in Schweden 1908. Die Abteilung für Arbeiterstatistik des schwedischen KommerzKämpfe des Jahres 1908 herausgegeben. Es fanden demnach in Schweden während des letzten Jahres 293 Arbeitseinstellungen statt. 226 dabon werden als Streits bezeichnet, 34 als Aussperrungen und 33 Arbeitseinstellungen hatten gemischten oder unbestimmten Charakter. Beteiligt waren an den Kämpfen 1043 Arbeitgeber und 39 691 Arbeiter. Die Hauptursache der Kämpfe war in 189 Fällen Bohnstreitigkeiten, in 36 Fällen Organisations . fragen; in 66 Fällen lagen andere Ursachen vor und zweimal liegt der Hafenarbeiter, erstreckte sich über das ganze Reich, und beteiligt waren daran 21 Arbeitgeber und zirka 3000 Arbeiter. Der größte Kampf war jedoch der im Baugewerbe von Mittelschweden, Smaland und Blekinge, der 554 Arbeitgeber und 12 633 Arbeiter umfaßte. Ueber Süd- und Mittelschweden erstreckte sich der Rampf in der Schuhwarenindustrie, an dem 19 Fabrikanten und 2950 Arbeiter beteiligt waren.
junge Unternehmen mit seinem gemeinen Spott zu überschütten. Wir wissen aber heute schon, daß in nicht allzu ferner Zeit die Ein Tarifvertrag zwischen den freien Gastwirten und der Organisation Stunde der Abrechnung schlagen wird. Eine reinliche Scheidung der Gastwirtsgehilfen. unter den Angestellten wird auch eine der vornehmsten Auf- Zwischen dem Verband der freien Gast- und Schankwirte Deutsch gaben des Verbandes sein, der auch wir uns mit ganz besonderem lands( Ortsverwaltung Berlin ) und dem Verband deutscher GastwirtsInteresse zu widmen gedenken. Klarheit muß geschaffen werden. gehilfen( Ortsverwaltung Berlin II und III und Abteilung für HilfsMit den tüchtigen und anständigen Cafébausangestellten personal und Bierabzieher) ist ein Vertrag zustande gekommen, der muß eine Einigung, muß ein friedliches und erquickliches Für und die Arbeitsbedingungen für diese Angestellten regelt. Danach ist Nebeneinander- Arbeiten erzielt werden. Bei gegenseitiger Achtung alles Personal durch den Arbeitsnachweis der Organisation zu be- in dieser Hinsicht keine Aufklärung vor. Einer der Kämpfe, der vor einander wird es nicht schwer sein, diesen Weg zu beschreiten. ziehen. Die Kündigungsfrist beträgt gegenseitig brei Tage( im Der organisierte Pöbel aber, der in Radauversammlungen seine Gastwirtsgewerbe ist sonst in der Regel jede Kündigungsfrist ausOrgien feiert, der mit schlauer Berechnung seiner bezahlten gefchlossen). Krankheit von voraussichtlich nicht längerer Dauer, " Führer" Mißtrauen und Haß zwischen Angestellte und Prinzipale fät, er gehört auf die Straße.
Mit eiserner Energie muß an der Verwirklichung dieser und vieler anderer Aufgaben gearbeitet werden. Das ist eine Lebensaufgabe, die wohl des Schweißes der Edlen wert ist."
furze militärische Uebung usw.(§ 616 des Bürgerlichen Gesetzbuchs ) sind kein Grund zur Entlassung. Die Bestimmungen der Bundesratsverordnung, die sich nur auf das gelernte Perfonal beziehen, werden durch den Vertrag auch für das Hilfspersonal anerkannt. Die Löhne für Zapfer werden auf monatlich 60 M., die für Haus In der Gründungsversammlung selbst hielt dann Redakteur biener auf 35 W. festgesetzt. Außer den festgesetzten Löhnen wird Sommer eine Rede, der wir folgende Stellen entnehmen: freie Station gewährt. Falls Logis nicht zur Verfügung gestellt Bedauerlich ist eben nur, daß diese Angestellten, speziell in wird, ist eine monatliche Entschädigung zu bezahlen und zwar für Berlin , sich bisher zu feinem größeren Verein zusammengeschloffen Bapfer 15 M. und für Hausdiener 10 M. Auch die Löhne für Aushaben und daß sie somit oft mit anderen anrüchigen Elementen hilfen werden genau geregelt; ferner ist ein Lohntarif für Bierverwechselt werden. Meine Herren, damit komme ich zu der abzieher aufgestellt. anderen Kategorie. Es sind das eine Horde rauf- und händel- Bei Differenzen wird von Organisation zu Organisation versüchtiger Kumpane, wie sie die Gosse der Großstadt erzeugt. Da handelt. Wird eine Einigung nicht erzielt, so tritt die paritätisch sie nicht selbst fähig sind, das Wort für ihre Interessen zu zusammengefeßte Schlichtungstommission in Funition. führen, unterhalten sie für schweres Geld eine Reihe Wort Der Vorsitzende dieser Kommission wird vom Ausschuß der führer, die für Geld eben alles machen und selbst vor Berliner Gewerkschaftstommission ernannt. ben verwerflichsten Handlungsweisen nicht zurückschrecken. Sie Für die Kellner, Köche usw. hat der Verband deutscher Gaftgeben sich den Anstrich von Literaten und Volksrednern und sind wirtsgehilfen schon seit langem bestimmte Mindeſtfäge festgelegt. in Wirklichkeit doch nichts weiter als erbärmliche Wichte, die ihre unter denen der Arbeitsnachweis der Organisation Arbeitskräfte zehnmal auswendig gelernten Sprüchlein immer wieder herbeten nicht vermittelt. und durch Toben und Schimpfen auf die niedrigsten Justinkte anspielen. Sie würden für eine Handvoll Silberlinge im Handumdrehen genau das Gegenteil von dem behaupten, was sie heute mit Pathos verkünden.
Dentfches Reich.
Die Einäscherung Deinhardts.
Ueber das Ergebnis der Kämpfe wird berichtet, daß in 77 Fällen die Forderungen der Arbeiter bewilligt wurden, daß 101 Arbeitseinstellungen mit Vergleich endeten und daß in 84 Fällen die von den Arbeitgebern aufgestellten Bedingungen Anerkennung fanden. In 17 Fällen blieb das Ergebnis unbekannt, und 14 Kämpfe dauern noch fort.
Die Anzahl der durch die Streiks und Aussperrungen verloren gegangenen Arbeitstage wird auf 1775 000 angegeben, gegenüber 514 000 im Jahre 1907, 479 000 im Jahre 1906 und 2 390 000 im Jahre 1905. Das Jahr 1908 war also im hervorragenden Make ein Jahr gewerkschaftlicher Kämpfe, das bisher nur von 1905 übertroffen wurde. Uebrigens hatte das Unternehmertum im verfloffenen Jahre auch eine Generalaussperrung geplant, die sich auf 250 000 organisierte Arbeiter erstrecken sollte. Es gelang jedoch, diesen Kampf abzuwehren. Die Seeleute von Havre haben den Ausstand beschlossen. Ein Teil der Besagung des Dampfers Savoie" der Compagnie Géné vale Transatlantique hat den Dienst eingestellt.
Erfreulicherweise ist die Gefolgschaft dieses minderwertige. eine recht würdige Trauerfeier veranstaltet, zu der sich eine größere Im Krematorium in Ohlsdorf hatten die Hamburger Genoffen Letzte Nachrichten und Depeschen. Gesindels nur sehr geringe." Lärmszenen im österreichischen Parlament. Was die letztere Behauptung anlangt, so sei demgegenüber Anzahl Hamburger Freunde des Verstorbener sowie Bertreter der Partei und Gewerkschaften einfanden. Der Vorstand des Holztestgestellt, daß der dem Verband deutscher Gastarbeiterverbandes hatte seinen 2. Vorsitzenden Schneegaß zur Teil- heute bei der Abstimmung über einen Schlußantrag zu LärmWien, 4. Juni. ( W. T. B.) Im Abgeordnetenhause kam es wirtsgehilfen angeschlossene Verein der nahme an der Feier entsandt. Eingeleitet wurde dieselbe durch szenen, so daß der Präsident die Sitzung vertagte. Beim WiederCaféhausangestellten bereits über 600 Mit Orgelspiel und Trauerlied eines Gefangvereins. Die Trauerrede erscheinen wurde der Präsident von erneuten Schlußrufen namentglieder zählt und ständig wächst, und zwar sind hatte Genosse Frohme übernommen, der in recht ergreifender Weise lich der Christlichsozialen und der Deutschradikalen empfangen es die tüchtigsten ihres Faches, weshalb auch alle größeren den Lebenslauf des verstorbenen Freundes schilderte und die hinter- und verkündete eine Unterbrechung der Sigung zur Abhaltung und besseren Cafés trotz des Geschreis der paar Scharfmacher bliebene Witwe tröstete. Auch sein früherer Redaktionskollege einer Obmännerkonferenz. Da er auch 20 Minuten später von ihren Bedarf an Personal bei diesem decken. Was Herrn Albert Röske widmete dem Verstorbenen einen bewegten Nachruf. ohrenbetäubendem Lärm empfangen wurde, so schloß der Präsident Sommer betrifft, so ist dieser in seiner Art ein Genie: als eben diesem sprachen noch Schneegaß, und als Bertreter der die Sigung und erklärte, die nächste im schriftlichen Wege einbe Sommer betrifft, so ist dieser in seiner Art ein Genie; als Hamburger Organisation der Holzarbeiter der Gauvorsteher rufen zu wollen. Der Saal leerte sich nur langsam und die Abechter antisemitischer Schornalist" ist er nicht bloß für die semitischen Cafétiers, sondern zu gleicher Zeit auch für eine Eine große Anzahl Kränze derjenigen Zahlstellen, welche ihre geordneten blieben noch lange Zeit in erregter Besprechung in den Wandelgängen. alldeutsche Schüßenzeitung als Redakteur tätig. Spenden nicht rechtzeitig nach Berlin übermitteln konnten, wurden Im ganzen fürchten die organisierten Gehilfen diefen am Sarge niedergelegt, darunter auch ein solcher gewidmet von der Scharfmacherverband mit seinem Schimpfredakteur sehr wenig, Generalversammlung des Metallarbeiterverbandes, die gegenwärtig bezeichnend ist aber doch der Ton, der von jener Seite beliebt in Hamburg stattfindet. Den Schluß der würdigen Feier bildeten wird, um die nach Besserung ihrer Lage strebende Gehilfen Gefang und traurige Weisen der herrlichen Orgel des Kremaschaft niederzuknüppeln. toriums, worauf die Einäscherung vor sich ging.
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Der Münchener Cafétier Verein hat dem Ber liner Verbande bereits wieder den Rücken gekehrt; er beschloß, aus dem Verbande auszutreten und auch das Verbandsorgan abzubestellen.
Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.:
Neumann.
Bur brohenden Bauarbeiteraussperrung in Hamburg . Der Ausschuß des neugegründeten Baugewerbeverbandes zu Hamburg hat am 2. Juni eine Situng abgehalten, in der über den Streit der Betonarbeiter und über die Lohnbewegung der Maurer, Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanftals
Mord und Selbstmord eines Sergeanten. Mülhausen ( Elsaß ), 4. Juni. ( B. H. ) Der Sergeant Lug von der 4. Kompagnie des 142. Infanterieregiments erschoß die Kellnerin Müller in deren Wohnung mit seinem Revolver und darauf sich selbst. Beide waren sofort tot.
Ueberschwemmung.