Nr. 128. 26. Jahrgang.
20. Internationaler BergarbeiterKongreẞ.
Berlin , 4. Juni 1909. Das Präsidium in der heutigen letzten Sigung lag wiederum In den Händen Englands und wurde von dem Parlamentsmitglied
Edwards ausgeübt.
Zur Verhandlung stand zunächst die Frage einer gesetzlichen Regelung des Minimallohns.
gesett ist."
zu lassen. Er gebe der Hoffnung Ausdruck, daß die Amerikaner diesen Beschluß rückgängig machen werden. Anzeichen dafür, daß fie es tun, liegen schon vor. Mit den polnischen Bergleuten in Rußland haben wir in Verbindung zu kommen versucht, aber leider ist sie noch nicht zustande gekommen. Dagegen haben wir uns mit den bulgarischen Kameraden ins Einbernehmen segen fönnen. Die Beteiligung der Bulgaren am diesjährigen Kongreß war nur in folge finanzieller Schwierigkeiten unmöglich. Der Bericht wurd Der nächste Punkt der Tagesordnung betraf die wichtige Frage der Verstaatlichung der Bergwerke.
genehmigt.
Der Antrag wurde von Reblanc- Belgien mit einer
" Um die Bergarbeiter vor den schlimmsten Folgen der im der Staat die Bergwerke besitzen und sie im Interesse der AllHierzu lag ein Antrag Belgien vor, wonach in jedem Lande heutigen Betriebssystem begründeten, periodisch auftretenden Ueberproduktion zu schützen, haben die Bergarbeiterorganisationen gemeinheit ausbeuten soll. auf den Abschluß von Tarifverträgen zu bringen, in denen auch feurigen Rede begründet. Die Arbeiterbewegung besteht nicht nur der Minimallohn für die einzelnen Arbeiterkategorien fest- us einem Körper, sondern sie hat auch eine Seele. Die GewerfDer Antrag wurde von Mankowski( Polnische Berufsver- schaften, die für das Wohlergehen der Arbeiter kämpfen, bilden den einigung) kurz begründet mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, Körper der Arbeiterbewegung. Darüber hinaus aber gibt es ein diese Frage gesetzlich zu regeln. Auch Frankreich und Belgien hatten Streben nach Höherem, das Streben nach dem Umsturz der Gesellschaftsordnung, in der es nur Ausbeuter und Ausgebeutete gibt. hierzu zwei furze Anträge eingebracht. Der Antrag Frankreich Dieses Streben ist die Seele der Arbeiterbewegung.( Lebhafter beschränkt sich darauf, gesetzliche Garantie für den Minimallohn Beifall.) zu verlangen, während der belgische Antrag einen Minimallohn Solange das Privateigentum an den Produktionsmitteln fordert,„ Bon dem die Bergleute anständig leben können", und der besteht, solange ist eine Beseitigung der Ausbeutung des Menschen fordert,„ Von dem die Bergleute anständig leben können", und der durch den Menschen unmöglich. Der Boden darf und kann nieweiter Abschaffung des Systems der Affordarbeit verlangt.- Nachdem Dejardin- Belgien die Anträge kurz begründet und kein Privater hat Anrecht an ihn. Deshalb sollten wir alle nach mals Privateigentum sein, er ist das Eigentum der Allgemeinheit, Breda Desterreich fie unterstützt hatte, wurden alle drei An- dem Ziel streben, die Klassengesellschaft umzustoßen und eine Geträge einstimmig angenommen. sellschaft zu errichten, in der es keine Herren und Knechte mehr gibt.( Stürmischer Beifall.)
Der nächste Punkt der Tagesordnung betraf die Regelung der Produktion.
Es lagen hierzu ein Antrag Belgien und ein Antrag Frankreich bor. Der Antrag Belgien lautet:
" Die Regelung der Produktion, die Stetigkeit des Marktes und die gemeinsamen Interessen der Bergarbeiter aller Länder erfordern, daß die Produktion bei dem Vorhandensein in einer Reserve von höchstens einem Prozent der Gesamtproduktion die Nachfragen nicht übersteigt. Der Stongreß bevollmächtigt daher das Internationale Komitee, in einem Lande oder in mehreren Ländern oder in allen Ländern zugleich die notwendigen Feierschichten anzuordnen, wenn die Vorräte ein Prozent erreicht haben."
Wenn ein Generalstreik in irgend einem Lande stattfindet, sollen die Bergarbeiterorganisationen der benachbarten Länder ihre Produktion dadurch einschränken, daß sie die Arbeit für einen bestimmten Zeitraum einstellen."
Debattelos stimmte der Kongreß diesen Anträgen zu. Ein Antrag Deutschland beschäftigt sich mit dem
Strafwefen im Bergbau:
Durch Gesetz ist die Strafbefugnis der Werksverwaltungen gegenüber den ihnen unterstellten Arbeitern dahin zu beschränken, daß in jedem Fall, wo die Geldstrafe eine Mart übersteigt, eine Bertretung der Belegschaft zur Beschlußfassung zugezogen werden muß."
Beimpeters- Saarbrüden begründete den Antrag. In Teinem Lande werden im Bergbau so hohe Strafen verhängt, wie in Deutschland . Am schlimmsten sieht es in Lothringen aus, dort tommen Strafen bis zu 35 M., ja 40 M. in einem Monat vor. Ich fenne einen Bergmann , der 72 M. im Monat verdiente und dem 32. M. für Strafen angerechnet wurden.( Lebhaftes hört! hört!) Es herrschen auf diesem Gebiet geradezu unglaubliche Zustände. Ich bitte, unseren Antrag anzunehmen.( Lebhafter Beifall.) Falonie Belgien führte in der Diskussion aus, daß die Frage der Beseitigung des Strafwesens eine der wichtigsten Fragen für den Bergbau sei. Die Bergarbeiter aller Länder seien sich prinzipiell darin einig, daß das heutige Strafwesen beseitigt werden müsse.( Lebhafter Beifall.) Die Frage sei aber so wichtig, daß sie heute nicht mehr erledigt werden könne. Wir begnügen uns damit, den deutschen Antrag anzunehmen und hoffen, daß ein späterer Internationaler Kongreß zu dieser Frage ausführlich Stellung nehmen wird.( Lebhafter Beifall.)
Der Antrag Deutschland wird einstimmig angenommen. Hierauf erstattete Ashton- England, Sekretär der Internationalen Arbeiterföderation, seinen Geschäftsbericht. Er bedauerte, daß die Amerikaner den Beschluß gefaßt haben, auf fünftigen internationalen Arbeiterkongressen sich nicht mehr vertreten
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Kleines feuilleton.
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Janschet Deutschland( A. V.): Auch wir Deutsche werden den beiden Anträgen zustimmen, weil wir der Meinung sind, daß das, was in der Erde ist, Nationaleigentum sein sollte. Wir sind für die Verstaatlichung der Bergwerke auch deswegen, weil dann die Parlamente in der Lage sind, für bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen der Bergarbeiter zu sorgen. Selbstredend muß die Demokratisierung des Staatswesens mit der Verstaatlichung gleichen Schritt halten. Heute beutet der Staat die Arbeiter mindestens so aus, wie ein Privatbesizer.( Rebhafte Zustimmung.) Im Saarrevier wird in freiheitlicher Beziehung der Bergarbeiter vom Staate mehr bedrückt, als irgend ein Privatunternehmer im Ruhrgebiet sich herausnimmt.( Lebhafte Zustimmung bei den Deutschen .) glieder unseres Verbandes beschäftigt find. Aber da wagt man es Wir haben im Ruhrgebiet auch fiskalische Bechen , auf denen Mitnicht, dem Arbeiter die staatsbürgerlichen Rechte zu beschneiden, weil die Macht unserer Organisation dahinter steht. Stärken wir deshalb auch unsere Organisationen! Je eher die Verstaatlichung fommt, desto besser.( Stürmischer Beifall.) Beide Anträge wurden angenommen. Die Polen enthielten sich der Abstimmung, da sie von einer Verstaatlichung auch die Germanisierung befürchten. Bronet Belgien begründete einen Antrag, den ersten Montag des August eines jeden Jahres, als einen
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internationalen Festtag für die Bergarbeiter zu bestimmen; dieser Festtag solle unabhängig vom 1. Mai als allgemeiner Bergarbeiter- Festtag festgelegt werden.
einverstanden. Dagegen ist sich die deutsche Delegation nicht einig Garbe Deutschland : Im Prinzip sind wir mit dem Antrage über das Tatum des Weltfeiertages. Die freiorganisierten Gewerkschaften Deutschlands halten an dem 1. Mai als Weltfeiertag fest. Wir beantragen, den Antrag dem internationalen Komitee zu überwiesen. Der Kongreß beschließt demgemäß. Maroille Belgien trat für einen Antrag ein, der für alle Der Antrag Bergarbeiter alljährlich 14 Tage Ferien verlangt. wurde einstimmig angenommen.
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Der letzte Antrag war von Oesterreich gestellt und wollte in Bukunft nur noch alle 2 Jahre einen internationalen Bergarbeitertag abhalten.
Ebert Oesterreich und Sachse- Deutschland sprachen sich für den Antrag aus, während die Engländer, Franzosen und Belgier ihn bekämpften. Der Antrag wurde abgelehnt.
Der nächste internationale Kongres findet 1910 in Brüssel statt. Von Deutschland wurden in das internationale Komitee gewählt vom Alten Verband Hue und Sachse, vom HirschDunckerschen Gewerkverein Schmidt und von der polnischen Berufsvereinigung Rh mer.
Schröder- Deutschland( mit stürmischen Beifallskundgebungen empfangen) gab seiner Genugtuung über den imposanten Verlauf des Kongresses Ausdruck und versicherte, daß die deutschen Bergarbeiter stets treu zur Internationale stehen würden.( Großer Beifall.) Wir werden nicht warten, bis die Regierung uns das Bett macht, in dem wir uns behaglich befinden werden, sondern wir werden durch starke Organisationen in allen Ländern uns das erkämpfen, was man uns nicht gutwillig gibt.( Stürmischer Beifall.) Dabei werden wir Alten die Jungen anfeuern. Wir werden treu zu Ihnen stehen, wir Alten und die Jungen, wir wollen treue Kampfgenossen bleiben jetzt und immerdar!( Stürmischer Beifall und Händeklatschen.)
Gonniaug Frankreich erklärte sich mit diesen Ausführungen einverstanden. In der Frage der Verstaatlichung der Bergwerke sind sich die Bergleute aller Länder einig, aber die Verstaatlichung wird erst dann in unserem Sinne erfolgen können, wenn die sozialistischen Parteien in den Parlamenten start genug vertreten sind. Seit Bestehen der dritten Republik sind verschiedene Gesetze an das Parlament gelangt, die auf das Ziel der Verstaatlichung der Bergwerke hinarbeiten. Man hat versucht, die Arbeiter am Gewinn zu beteiligen. Die sozialdemokratischen Abgeordneten haben bei dieser Gelegenheit immer wieder versucht, den gesamten Bergbau zu verstaatlichen, wie sie ja für die Verstaatlichung des Bodens überhaupt sind. Auf Grund der sozialdemokratischen Anträge hat das französische Parlament eine Kommission eingesetzt, die die Frage der Verstaatlichung der Bergwerke zu untersuchen hatte. In dieser Kommission saßen natürlich auch Vertreter der sozialdemokratischen Partei. Die Kommission hat sich nach eingehender Beratung prinzipiell für die Verstaatlichung der Bergwerte erklärt.( Lebhafter Beifall.) Es sollen teine Stonzessionen mehr an Privatunternehmer erteilt werden.( Erneuter Beifall.) Leider ist es noch nicht gelungen, dieses Gesetz durchzubringen, es ist auch sehr zweifelhaft, ob die Mehrheit der französischen Stammer und des Senats dafür stimmen wird. Bisher haben sich nur die Sozialisten und Radikalsozialisten dafür ausgesprochen. Hoffen wir, daß bald eine Mehrheit für die Verstaatlichung des Vergbaus in Frankreich sich zusammenfindet.( Stürmischer Beifall.) 3inger Desterreich: Auch wir Oesterreicher werden für die Anträge stimmen, die die Verstaatlichung des Bergbaues verlangen. Wir tun das nicht aus Liebe zum Staat, denn wir sehen überall, wo der Staat Bergwerke besißt, daß er die Arbeiter noch schlimmer ausbeutet, als die Privatunternehmer.( Sehr richtig!) Unser sozialdemokratisches Programm schreibt uns das vielmehr vor. Der Schluß des Kongresses gestaltete sich zu einer eindrudsDarüber hinaus bevegt uns Desterreicher aber noch ein besonderer vollen Rundgebung für das internationale Busammenhalten der Grund, für diesen Antrag zu stimmen. Wir in Desterreich zahlen Bergarbeiter. Die Engländer und Schotten sangen heimische Berghohe indirekte Steuern auf Lebensmittel.( Buruf der Deutschen : mannslieder, die Franzosen die Carmagnole, die Deutschen das wir auch!) Würde nun der Staat den Bergbau selbst betreiben, deutsche Knappenlied und die Polen ein temperamentvolles Bergso könnten viele Millionen Kronen, die die österreichischen Berg -| mannslied in ihrer Muttersprache. Mit dem Gelübde, auch weiter befizer alljährlich als mühelosen Gewinn einsteden, für Staats- für eine Verbesserung des Loses der bedrückten Bergsflaven zu bedürfnisse verwendet und die Steuern auf Lebensmittel fönnten tämpfen, trennten sich die Delegierten, herabgesetzt werden.( Lebhafte Zustimmung.) Freilich ist bei uns in Desterreich noch nicht daran zu denken, daß unsere Forderung erfüllt wird. Die österreichischen Bergwerksbesitzer sind zum Teil sehr einflußreiche Herren, es befinden sich darunter Fürsten und sogar Herzöge. Vor so hohen Persönlichkeiten retiriert unsere Regierung.( Heiterfeit.) Es ist klar, daß die Regierung nicht Der Kongreß beschloß die Gründung eines Verbandes wagt, gegen diese Herren aufzutreten, deshalb müssen wir als der Blindenvereine Deutschlands . Im Jahre 1912 Organisation immer von neuem diese berechtigte Förderung er- foll wieder ein allgemeiner Blindentag stattfinden und heben.( Lebhafter Beifall.) zwar in Berlin .
Edwards England stattete den Deutschen den Dank ab für die großen Verdienste, die sie sich um den Verlauf des Kongresses erworben haben.
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Humor und Satire.
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und nun
Damit
aber an dieser Stelle würde ich sie nicht
Die Hauptsache. Arzt:... Ich hatte bei Ihrem Mann eine Lungenentzündung vermutet es ist aber nur ein Bronchialfatarch." Frau( aufatmend): 3st der billiger?"
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Im Zweifel. Ehemann:„ Du. Amalie, ich finde mich hier in meinem Kleiderschrank nicht zurecht. Welches ist der Stock mit den zwei Reihen Knöpfen: der, an dem nur noch ein Knopf d'ran ist, oder der andere, an dem gar keiner mehr d'ran ist?"
man sich hier gleich bei der Einführung ausschließlich von der Ertenntnis leiten ließ, daß eine in unser Verkehrsleben so ein- Fataler Anfang. Graf( zu einem Bekannten): Zu schneidende Erfindung jedermann zugänglich und nutzbar ge- dumm! Seit unserer Verheiratung flagte meine Gemahlin schon macht werden müßte, ohne Rücksicht auf geschäftlichen Erfolg. Die immer, daß bei uns keine Familienchronik existiere, wie bei ihr zu Kampf den Fliegen. Mit dem Beginn der warmen Jahreszeit Folgen dieses in unserer materialistischen Beit ganz außer Hause. Ich schenkte ihr also zu ihrem gestrigen Geburtstage ein hält die Fliegenpest ihren Einzug und die Stimmen mehren sich, die gewöhnlichen Standpunktes sind in der Entwickelung des nor- fünstlerisch ausgestattetes Album, in das von jezt an alle Borim Hinblid auf die Gefahr der Krankheitsübertragung durch die wegischen Fernsprechwesens auch nicht ausgeblieben. Es gibt tommnisse in uns'rer Familie eingetragen werden sollen Fliege einen Kreuzzug gegen die geflügelten Plagegeister predigen. in dem ganzen Königreich kaum ein Dorf, das nicht mit dem brennt sie heute gleich mit meinem Reitknecht durch!" Die Fliege schleppt tatsächlich an ihren Beinen recht bedenkliche Ges benachbarten Bezirk in telephonischer Verbindung stände, selbst ganz sellen aus dem Reiche der Mikroorganismen mit sich herum, die sie kleine Bauernhöfe haben ihren Fernsprecher. Man muß diesen Tat- Gemütsmenfch. Wissen Sie, lieber Graf, habe auf den Speisen und Speisereſten, über die sie hinkriecht, fachen um so größere Anerkennung zollen, als die ganze Einrichtung meine Verlobung gelöst, aus Liebe zu meiner Braut! wieder ablädt. Auf einer frisch angeschnittenen Kartoffel ist ausschließlich von privater Seite ins Werk gesetzt wurde; der Staat sie ein Leben führen könnte, wie ich es ihr gern bieten möchte, müßte der Weg einer darüber laufenden Fliege deutlich durch steht dem linternehmen völlig fern, ja, in gewisser Beziehung ist er fie mindestens das Doppelte ihrer Mitgift haben." Batterienkolonien bezeichnet. Als bestes Fliegenvertilgungsmittel der Entwickelung durch eine Steuer für den etwaigen Werlust an Aus der Prinzenschule. Professor: In welchem empfiehlt der„ Lancet" eine verdünnte Lösung von Formaldehyd. Telegrammgebühren sogar hinderlich gewesen, und als bor Jahren Jahre begann der erste Kreuzzug?" Brina:" Im Jahre 1510."- Es ist jedenfalls ein günstiger Umstand, daß dadurch mit den Fliegen die Telegraphenverwaltung anregte, daß der Staat das Fernsprechprofeffor:" Gegen die Zahl an und für fich ist nichts ein gleichzeitig auch die Batterien, die an ihnen haften, bernichtet wesen übernehmen sollte, erhob sich im ganzen Lande dagegen ein zuwenden, Hoheit werden. Zudem ist die zur Verwendung kommende Formaldehyd- sehr nachdrücklicher Widerspruch; man war der Ansicht, daß der Staat gebrauchen." lösung unschädlich und auch ungiftig für den Menschen. Auch tötet nicht so billig wirtschaften könnte und daß der Fernsprecher dann nur den das Formaldehyd die Fliegen rasch, sodaß die endlosen Buckungen größeren Städten und der Geschäftswelt zum Rugen gereichen würde. der sterbenden Tiere vermieden werden. Denn ein billiger Preis ist für die kleinen Städte und das platte Die Lokalisierung des musikalischen Talents im menschlichen Gehirn Land unbedingt erforderlich. Die Einrichtung der Fernsprech und ihren Ausdrud am fnöchernen Schädel glaubt Auerbach leitungen besorgen sogenannte Anteilgesellschaften; jeder gibt un gefunden zu haben. Bekanntlich lehrte Gall, der Schöpfer der von entgeltlich Voden für Aufstellung der Stangen her und Platz für Spurzheim Phrenologie" genannten Schädellehre, daß die die Gerüste auf den Dächern. Die Direktionsmitglieder der meisten einzelnen geistigen Richtungen, Fähigkeiten, Anlagen und Triebe in Gesellschaften erhalten nicht einmal Entschädigungen für ihre Mühebestimmten Gehirnteilen lokalisiert seien und daß sie, wenn sie eine waltung, wodurch die bei uns gebräuchlichen, sehr ins Gewicht besonders starte Ausbildung erfahren hätten, sich außen am Schädel fallenden Ausgaben an Gehältern für die oberen Beamten und die als leichte Buckel fundgäben. Mum fiel Auerbach an dem Gehirn des Dividenden der Aktionäre wegfallen. Viele der kleineren Gesellschaften hochmufitalischen Frankfurter Konzertmeisters Naret Koning und des be- auf dem platten Lande besigen überhaupt kein Aftienkapital; jeder fannten Hans v. Bülow eine starke Entwickelung der beiden oberen Fernsprechteilnehmer zahlt die Kosten für seinen Apparat und die in Schlafenwindungen und eine dementsprechende außerordentliche Hervor- Frage kommende Anschlußleitung. Größere Gesellschaften mit Stapital wolbung der Schläfengegend am Schädel auf. Schwalbe hat daraufhin, dürfen ihre Kapitalsanlage auch nur mit 5 bis 6 Broz. verzinsen; wie Büschen mitteilt, eine Anzahl von Schädeln namhafter Musiker ergibt das verfloffene Geschäftsjahr einen höheren Gewinn, fo untersucht und ist zu dem Ergebnis gekommen, daß Auerbachs Ver- werden die Gebühren für das folgende Jahr entsprechend ermäßigt. mutungen nichts entgegensteht. Er fand dabei aber gleichzeitig das Auf diese Weise ist es möglich, daß in Norwegen der höchste Say Borhandensein einer der dritten Stirnwindung entsprechenden Vor- für die Jahresgebühren bisher 90 M. betragen hat. In der Regel wölbung, und schließlich stellte sich heraus, daß das Auftreten der ist er aber weitaus geringer und erreicht in vielen kleineren Städten einen oder der anderen Protuberanz sich nicht bloß auf Mufiter nur die Höhe von 20 M.( Deutsche Rundschau für Geographie und beschränkt, sondern sich auch an den Schädeln bedeutender Statistit", Juni- Nummer.) Leute vorfindet, bon deren musikalischem Talente nichts bekannt geworden ist. Wie schnell fallen die Regentropfen? Bur genauen Beantwortung Schwalbe legt diese sich anscheinend widersprechenden Befunde dahin aus, daß man bei stärkerer Ausbildung dieser Frage hat Dr. W. Schmidt- Bien mit einem zu diesem Zweck des zuerst angeführten Zentrums vielleicht an eine Entwickelung des befonders konstruierten Apparat eingehende Versuche angestellt. An passiven Teiles des Musikfinnes( musikalisches Gehör und Urteils- mehr als 3000 Tropfen konstatierte er, daß die bereits früher von fraft), bei dem zweiten dagegen an eine Entwickelung des aktiven der Wissenschaft angenommene Maximalgeschwindigkeit von etwa 8 Metern in der Sekunde richtig ist. Bei kleineren Tropfen Teiles, das Mufit ma chen( Fähigkeit, gehörte Musik wiederzugeben, und Talent zum Komponieren) denken könnte. Für die Frage nach ergaben sich Abweichungen in dem Sinne, daß Schmidts Messungen der Lokalisation bestimmter Fähigkeiten steht der Wissenschaft jeden durchweg fleinere Werte lieferten als die älteren Messungen. Es falls noch ein weites Forschungsgebiet offen. wurde auch ein mathematischer Ausdruck gefunden für den kontinuierlichen Uebergang von der hauptsächlich vom Luftwiderstand beeinflußten Fallgeschwindigkeit größerer Tropfen und der von der Luftreibung abhängigen kleinsten Tröpfchen.
Das Telephon in Norwegen . Unter den Ländern mit Fernsprech Betrieb nimmt Norwegen insofern eine hervorragende Stelle ein, als
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Notizen.
Dr. phil . Liliencron . Detlev b. Liliencron ist von der philosophischen Fakultät der Stieler Universität zum Ehrendoktor er nannt worden. Seine prächtige Verstunst wird unter dieser„ Rangerhöhung" hoffentlich nicht leiden. Häckels Kunstformen." Häckels Kunstformen der Natur finden nach und nach, dem Wunsche des Gelehrten entsprechend, Eingang in das Kunstgewerbe. Ein Beispiel hierfür, auf das die Berl. Akad. Blätter" und die Zeitschrift Der Monismus" auf merksam machen, bietet der Lesesaal von Behrs Buchhandlung, Berlin , Karlstr. 31, bei dessen Einrichtung Motive vertvendet worden sind, die deutlich dartun, welche Wirkungen sich durch Verwendung der von der Natur selbst gebotenen Formen erzielen laffen. Da der Lesesaal ohne Entgelt zugänglich ist, so kann sich jeder, der Interesse dafür hat, die Hädelschen Möbel" ansehen.
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Goethe Aufführungen in Lauchstädt . Das Programm der diesjährigen Generalversammlung und der mit ihr verbundenen Veranstaltungen der Goethe- Gesellschaft ( 4.- 6. Juni in Weimar ) ist insofern besonders intereffant, als die Ausführung einiger Stilde vorgesehen wird, die sonst nur höchst selten zur Dar stellung gelangen:" Was wir bringen"," Pandora"," Sathrus" Uebrigens foll an einem der Versammlungstage auch ein Grab denkmal für Frau von Stein auf dem Weimarer Friedhof feierlich enthüllt werden.