Partei- Angelegenheiten.
Lichtenberg . Die Bibliothek des Wahlvereins, Bezirk Lichten berg , wird zwecks Neuordnung von heute ab bis auf weiteres geschlossen. Entliehene Bücher müssen spätestens bis Mittwoch, den 9. Juni, abgeliefert sein. Die Wiedereröffnung wird an dieser Stelle bekannt gegeben.
Marienfelde . Am Mittwoch, den 9. Juni, 8½ Uhr, findet im Lokale von Adolf Berger , Berliner Str. 114, die Mitgliederversamm lung des Wahlvereins statt. Gen. Eugen Brückner spricht über die neue Reichsversicherungsnovelle. Die Genossen werden ersucht, für regen Besuch zu agitieren. Auch werden in der Versammlung die Billetts zur Treptower Sternwarte ausgegeben. Der Vorstand.
Ananas.
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zufriedenheit, aus der schließlich auch der Anstaltsleitung| Roggenbrot, der im April 1909 sich auf 29,45 Pf. ftellte, betrug im mancher Verdruß erwächst. Zu den Anstalten, über die von Zeit April der Jahre 1908, 1907 usw. zurück bis 1901: 32,37 f., 28,66 Pf., zu Zeit immer wieder Klagen laut werden, gehört das Sanatorium 26,97 f., 23,64 Pf., 23,10 Pf., 24,04 Bf., 24,17 Pf., 24,13 Pf. Er Rigdorf. Ein Familienfest, verbunden mit Volksbeluftigungen Beeliz, das der Lungenheilstätte Beelitz angegliedert ist. Aus den stand also in 1909 immer noch höher als in 1907 oder 1906 und neuesten Mitteilungen, die uns über das Sanatorium zugegangen jeder Art, veranstalten die Genossen des 17. Bezirks am Sonntag, find, wollen wir ein paar herausgreifen. Es sind Beschwerden just sehr viel höher als in 1905, 1904 usw. Noch im April 1905 hatte den 6. Juni, nachmittags, in„ Körners wäldchen" in Briz. Der über einige jener Mißstände, die man leicht als telanglos man im Fünfgroschen- Brot durchschnittlich eine Brotmenge von Abmarsch erfolgt pünktlich mittags 1 1hr von den Zahlabendlokalen empfindet, wenn man nicht selber darunter zu ziemlich 4% Pfund gekauft, während im April 1909 das Fünfaus. Die Parteigenossen mit ihren Angehörigen sowie Gäste sind leiden hat. groschen- Brot, wie schon gesagt, durchschnittlich nur 3% Pfd. wog. hierzu freundlichst eingeladen. Den Insassen des Sanatoriums, die rauchen wollen, steht ein Wir haben unseren Lesern oft borgerechnet, was solche Gewichtsbesonderes Rauchzimmer zur Verfügung. Es wird fleißig minderungen zu bedeuten haben für eine vielföpfige Familie, die benutzt, doch wird geklagt, daß darin die Ventilation un täglich ein großes Quantum Brot braucht, welche Mehrzulänglich sei. In der kälteren Jahreszeit könne sogar ausgabe pro Woche ihr auferlegt wird, wenn sie dasselbe Rauchern, die an starken Tabat gewöhnt sind", der Aufenthalt Quantum Brot wie bisher haben will, wie sehr an der Er. in dem qualmerfüllten Raum zur Ünerträglichkeit werden. Diesen schildert. Daß Raucher selber sich über Belästigung durch Tabats- werden muß, wenn der schmale Geldbeutel Zustand haben verschiedene Personen uns übereinstimmend so ge- nährung geknappst und der Magen betrogen zumal in Zeiten qualm beklagen, ist eigentlich ein bißchen wunderlich. Wir möchten der Arbeitslosigkeit die Mehraufwendungen nicht herdaraus den Schluß ziehen, daß da draußen in dem Beelizer Sana- geben kann. torium das Rauchzimmer in der Tat eine schlechtere Ventilation Auch beim Weizenbrot ist selbstverständlich die Preiserwarten sollte. Eine andere Klage, die uns gleichfalls von ver- inzwischen eingetretene Abschwächung ist noch so gering, daß hat, als man es von einer der Krankenpflege dienenden Anstalt steigerung in den letzten Jahren so bedeutend gewesen und die schiedenen Personen als leider sehr berechtigt bezeichnet worden ist, betrifft die Fenster in den Aufenthaltsräumen. Die manche Arbeiterfamilie fich die Schrippe längst gänzlich aboberen Flügel lassen sich heruntertippen, weil aber der Mecha- gewöhnt haben wird. Jm April 1909 war der Durchschnittspreis nismus mangelhaft sei, so vollziehe sich dieser Vorgangsagt pro Kilogramm Schrippen 52,22 Bf., nicht viel weniger als im uns nie ohne ein nervenzer folterndes Ge- April 1908, wo es sich auf 53,18 Pf. stellte, und sehr viel mehr als ratter und Geknatter. Es gibt ja Leute, die so etwas in 1907 bis 1901 zurück, wo für April ein Durchschnittspreis von Wenn die Interessenten des Gegenwartsstaates ettvas gar nicht bemerken oder es mindestens nicht als lästig empfinden, 46,71 Bf., 44,48 3f., 42,73 f., 41,61 Pf., 41,57 Pf., 41,67 Pf., ganz Gescheites gegen den Zukunftsstaat vorbringen wollen, und zu ihnen gehören gewiß auch die Aerzte der Anstalt. Aber 41,39 Bf. ermittelt wurde. Man sieht, wie auch hier die letzten dann kommen sie mit der ihrer Meinung nach verfänglichen in einer Heilanstalt, die, wie das Sanatorium Beelib, hauptsächlich Jahre eine plötzliche und gewaltige Preissteigerung gebracht haben, Frage, wer denn dereinst aus dem großen kommunistischen von Nervösen und Nervenkranken bevölkert ist, sollte man doch Jahre eine plöbliche und gewaltige Preissteigerung gebracht haben, Kochtopf sich die Austern und gar die indischen Vogelnester wohl auf die Fernhaltung aller Geräusche, die stören könnten, be- dank der Politik der Lebensmittelberteuerung, Kochtopf sich die Austern und gar die indischen Vogelnester bacht sein. Hierbei müssen nicht die glücklicherweise noch starken die von den nimmersatten Juntern getrieben wird und herausfischen soll, die doch nicht in solchen Mengen wachsen, Nerven der Herren Aerzte, sondern die leider sehr viel schwächeren der werftätigen Bevölkerung die Taschen leert. daß jedermann daran teilhaben könnte. Diefen Sieben- der Patienten den Maßstab dafür abgeben, was als störendes Wann kriegen wir wieder ein wirklich billiges Brot? Wir gescheiten geben mir den Rat, die Entwickelung des Berliner Geräusch zu gelten hat. Wir fönnen nur sagen, daß es uns bekommen es nicht, wenn wir die Hände in den Schoß legen, es Straßenhandels in Augenschein zu nehmen. Es ist noch nicht gar geradezu überrascht hat, wie entschieden die von uns befragten tommt uns nicht ohne unser Zutun; die Junkersippe gibt es nicht zu lange her, daß vom Wagen nur einheimisches Obst Personen die Klagen just über diesen Mißstand bestätigten und gutwillig und aus freier Entschließung. Wir müssen es uns erfeilgeboten wurde; je nach der Jahreszeit gab es Kirschen, unterstützten. Sollte sich denn das nicht ändern lassen? Geklagt gutwillig und aus freier Entschließung. Wir müssen es uns erPflaumen und Aepfel, und zwar besonders in jenem Zustande, wird übrigens auch darüber, daß manche Türen nicht gegen ringen, erkämpfen, erkriegen! Stampf den Brotwucherern, Krieg den man mehr oder minder begütigend als den der Edelfäule lärmendes Zuschlagen gesichert seien. Die Empfindlichkeit denen, die Nahrungsmittel und andere wichtige Lebensbedürfnisse bezeichnet. Dann tamen, als erste fremdländische Frucht, des Nervösen gegen Geräusche ist ein Leiden, das ihm verteuern, Krieg bis zur Vernichtung allen, die von anderen so lange die es noch nicht selber haben ge- das Bolt auspowern das sei die Losung der Arbeiterungarische und italienische Trauben, ebenfalls oft im Zustand wöhnlich nicht geglaubt wird. Es gibt sogar liebe Mitmenschen, lasse, die durch die Macht ihrer Organisationen zum Siege ge der Edelfäule. Ein Jahrzehnt mag es her sein, daß zur die auf Klagen über allzu argen Lärm mit einem„ Nun erst recht!" langen wird. Verwunderung des Berliner Proletariats plötzlich Räucherlachs quittieren. Doch hier handelt es sich um eine Heilanstalt, um ein im Straßenhandel verkauft wurde. Er kam zwar nicht vom speziell für Nervenleidende bestimmtes Sanatorium! Wir be= Rhein , sondern von Neufundland oder gar von den eisigen greifen nicht, warum nicht solche Quellen der Unzufriedenheit Gestaden des Goldlandes Alaska , kostete dafür aber auch nur schleunigst verstopft werden. Die Neigung mancher Patienten, alles 25 oder 30 Pf. das Viertelpfund. Seit einigen Jahren kann und jedes zu bemängeln und benörgeln, würde sich in den Anman auch vielfach afrikanische Bananen für ein billiges Geld auf Anlaß zu wirklich berechtigten lagen beseitigte. stalten viel weniger start entwickeln, wenn man möglichst jeden der Straße erstehen; als föstlichste Gabe bietet der Straßen- Gine dritte Beschwerde, die wir hier noch wiedergeben wollen, handel aber, und zwar seit einigen Wochen erst, westindische hängt nicht mit der Besonderheit der Nervenleiden zusammen. Es Ananas aus. Damit, so will uns bedünken, ist eine wahrhaft wird geklagt, daß im Beeliker Sanatorium bei der Prozedur des aristokratische Höhe erklommen worden. Ananas! Wenn Rasierens, die von einem dazu bestimmten Personal ausder Saft dieser in schwüler Tropenglut herangereiften Frucht geführt wird, es an der nötigen Sauberkeit gefehlt habe. Der auf der Zunge zergeht, dann kommt einem unwillkürlich der Begriff Sauberkeit " ist hierbei vom Standpunkt der Hygiene aus Gedanke, daß ähnlich wohl eine Flasche Johannisberger aufzufassen. In Beelitz sei, so wird uns versichert, noch das alte Schloßabzug zu 30 Mart schmecken müßte; an berüdendem Verfahren geübt worden, beim Ginseifen den Pinsel zu be Schloßabzug zu 30 Mart schmecken müßte; an berückendem nu zen. Das geht rascher, aber in Berlin ist es wegen der AnDuft ist Ananas aber gewiß noch zehnmal föstlicher als edlernen. Duft ist Ananas aber gewiß noch zehnmal köstlicher als edler steckungsgefahr verboten. Von einer Heilanstalt wird man eigentRheinwein. lich erwarten, daß hier zuerst die Forderungen der modernen Doch soll sich unsere Betrachtung in geziemenden Grenzen Hygiene beachtet werden. In Beelitz soll freilich das Personal, dem halten. Zwar wird die Tropenfrucht auf der Straße feil- die Arbeit des Rasierens usw. zugewiesen ist, so überlastet sein, geboten; ein Boltsnahrungsmittel" ist sie darum doch nicht. daß es ohne Zuhilfenahme des geschwinderen Pinsels schwer fertig Der Preis von 35 Pfennig für das halbe Pfund steht, vor werden könnte. allem im Zeichen und unter den Nachwirkungen der Arbeitslosigkeit, in beträchtlicher Disharmonie zum Proletarierportemonnaie. Aber dennoch begrüßen wir die Ananas im Straßenhandel. Sie ist uns ein Symbol für die Möglichkeit der Demokratisierung nicht nur der geistigen, sondern auch der materiellen Genüsse. Sie bestätigt das in seiner aufreizenden Wirkung so schöne Dichterwort:
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Es wächst hinieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Luft Und Zuckererbsen nicht minder.
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Nachklänge zur letzten Zeppelin- Fahrt. Am ersten Feiertag haben bekanntlich Tausende auf dem Tempelhofer Felde die Ankunft des Zeppelinschen Luftschiffes er. nach Hause gehen. Zu diesen Enttäuschten gehörte auch der wartet, mußten aber nach stundenlangem Warten enttäuscht wieder Kaiser mit Familie, der in einem Telegramm an Zeppelin seiner Verstimmung Ausdrud gab und meinte, Zeppelin sei es ihm und Berstimmung Ausdruck gab und meinte, Zeppelin sei es ihm und den Berlinern schuldig, nach Berlin zu kommen. Zeppelin hat den Kaiser darauf telegraphisch angekündigt, daß er in sechs Wochen nach Berlin zu kommen gedente. Hierauf hat der Kaiser wieder telegraphiert: Da ich in sechs Wochen nicht in Berlin , sondern auf Reisen sein dürfte, auch diese Zeit in die Schulferien fällt, wo ein großer Teil der Berliner abwesend sein wird, empfehle ich die letzten Tage des August, etwa um 26. herum."
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Interessant ist, wie der Kaiser auf einmal als Anwalt der Berliner Bevölkerung auftritt, die in ihrer überwiegenden Mehrheit republikanisch gesinnt ist, wie die Reichstagswahlen bewiesen haben. Es gab eine Zeit, in der er von den„ unbotmäßigen rechnet sind. Berlinern" sprach, für die die Schießscharten in Zwing- Cölln be
uns von bereits entlassenen Batienten geschildert wurden, in Wir wissen nicht, ob die von uns angeführten Mängel, die diesem Augenblid noch bestehen. Für sehr wahrscheinlich halten wirs aber nicht, daß sie inzwischen schon beseitigt worden sind. weil er nicht in Berlin , sondern auf Reisen sein dürfte. DesUnd dann das Verlangen, auf ihn Rücksicht zu nehmen, Beseitigen lassen sie sich leicht, wenn an zuständiger Stelle das nötige Verständnis vorhanden ist. Hieran aber scheint es mitunter wegen sind und bleiben immer noch Hunderttausende in Berlin , zu fehlen, sonst hätte mancher der beklagten Mißstände beizeiten die nicht auf Reisen gehen können. Uebrigens ist die Zeit, in der bemerkt werden müssen und nicht erst einreißen der Kaiser nicht auf Reisen ist, eine sehr beschränkte. Inzwischen können. Die Lust, sich mit Beschwerden an die maßgebenden hat der Neffe Zeppelins, der in den Verdacht gekommen war, die Personen zu wenden, vergeht vielen Patienten sehr bald. In Ankunft Zeppelins in Berlin dem Luftschifferbataillon teleBeelitz wird nur zu leicht ein unwirsch vorgebrachtes Wort als graphisch gemeldet zu haben, eine Erklärung veröffentlicht des " Unbotmäßigkeit" aufgefaßt. Und jeder Patient weiß, wie rasch Inhalts, daß er keine solche Nachricht weder an das Luftschifferman da draußen seine Entlassung haben kann. bataillon noch an eine andere Stelle gesandt habe.
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Kurzum, die Ananas im Straßenhandel macht die sozialistenfeindliche Kochtopffrage noch lächerlicher, als sie ohnedies Wann kriegen wir wieder billigeres Brot? Folgende Warnung veröffentlicht das hiesige Polizeipräsidium war. Und noch eine Wirkung ist nicht zu vergessen. Indem der Straßenhandel diese bislang für den Tisch der Wohl- Brot geworden. Wann wird dieses wichtige Nahrungsmittel Bhantafienamen und ohne Angabe der Zusammenstellung, als ZuTeurer und immer teurer war in den letzten Jahren das In der heißen Jahreszeit pflegen durch Zeitungsinserate und gedruckte Rundschreiben allerlei chemische Präparate, meist unter habenden reserviert gewesene Frucht in die Arbeiterviertel wieder billiger werden? Wann wird der Brotpreis herabsinken fäge zur M i Ich, um deren Gerinnung zu verzögern, empfohlen zu trägt, wedt er dort jene vornehme Tugend, in deren Uebung bis auf eine mäßige Höhe, die den bescheidenen Gin- werden. Vor den Ankauf und der Verwendung diefer Mittel wird das Proletariat sich alle Tage von der Bourgeoisie beschämen tommensverhältnissen unbemittelter Familien dringend gewarnt. Es ist keine chemische Substanz bekannt, die imLassen muß: die Tugend der Begehrlichkeit nämlich. Sie ist entspricht? Seufzend hatte die werttätige Bevölkerung Jahre hin- stande wäre, die Milch frisch zu erhalten und vor dem Gerinnen zu und war von je der Ansporn alles Kulturstrebens; und ihr durch die unerhörte Steigerung des Brotpreises ertragen, die bewahren, ohne ihr gleichzeitig gesundheitsschädliche Eigenschaften zu kann der Arbeiter im edlen Sinne gar nicht genug nacheifern. über sie hereingebrochen war. Sie tröstete sich, die schwere Zeit verleihen. Das einzig empfehlenswerte Verfahren, um im Haushalte Der Pfingstverkehr auf den Eisenbahnen hat nach der jetzt vor der Brotteuerung werde ja bald wieder vorübergehen. Und nach die Milch vor dem Sauerwerden möglichst lange zu schützen, ist: die Milch liegenden amtlichen Statistik ganz gewaltige Dimensionen an- langem Warten und Harren in Geduld kam die schier unaufhalt- so frisch wie möglich kaufen, sofort nach dem Ankauf bis zum Aufwallen aufkochen und sie alsdann schnell abgekühlt an tühlem Drte genommen. Die Berliner Fernbahnhöfe verkauften an den same Aufwärtsbewegung des Brotpreises wirklich zum Stillstand, in einem Gefäße mit überfassendem Deckel, und zwar am besten Tagen vom Mittwoch bis Sonnabend vor dem Fest nicht weniger und die ersehnte Abwärtsbewegung setzte allmählich ein, und dem ohne Umgießen in dem Gefäße, das zum Aufkochen diente, aufals 273 577 Fahrkarten( gegen das Vorjahr+10 975); der stärkste knurrenden Magen winkte offnung auf billiges zubewahren. Milch, die kleineren Kindern gegeben wird, sollte vor Verkehr fiel wieder auf den Pfingstsonnabend, an welchem 151 066 rot. Das war vor nun mehr als Jahresfrist. Was aber hat Berabfolgung an sie jedesmal erst von einem Erwachsenen gekostet Personen Berlin mit den Fernzügen verließen. Außer den fahrplan- seitdem sich gebessert, und wie steht es heute um die Brot- werden, um festzustellen, ob sie auch nicht sauer oder bitter schmeckt. mäßigen Fernzügen verkehrten von und nach Berlin 710 Sonder teuerung? Wer Milch, die mit chemischen Konservierungsmitteln versetzt ist, einzüge. Jm Berliner Stadt-, Ring- und Vorortverkehr betrug die Anzahl der verkauften Fahrkarten am Himmelfahrtstage 1015 493, Für Berlin kann die Höhe des Brotpreises und der Grund führt, feilhält oder verkauft, hat Bestrafung auf Grund von§ 3f am ersten Pfingstfeiertage 1 106 893, am zweiten 1301 798 und am der eingetretenen Steigerung oder Ermäßigung nachgewiesen Grund des Nahrungsmittelgeseges zu gewärtigen. der Polizeiverordnung vom 15. März 1908 und Verfolgung auf dritten Feiertage 670 139; an allen vier Tagen zusammen werden aus den amtlichen Brotgewichtsermittelungen, 4 094 323, das find 559 633 mehr als im Vorjahre. Die die hier durch das Statistische Amt der Stadt regelmäßig aus- Die Musteranstalt zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit im Frage, wohin die Hauptströme der Berliner Pfingstausflügler geführt werden. In jetzt 40 Bäckereien, die über die ganze Stadt Deutschen Reiche ist fertiggestellt und gestern feierlich eingeweiht fich ergossen, beantwortet die Statistik wie folgt: Nach den Stationen sich verteilen, kauft das Statistische Amt Roggenbrot und Weizen worden. Wie wir in verschiedenen Blättern lesen, hat einige Tage der Strecke Berlin- Wannsee- Potsdam wurden im ganzen brot( Schrippen), um das Gewicht des Gebädes festzustellen und zuvor eine Besichtigung der Räume und der inneren Einrichtungen 464 02 Fabriarten verkauft, am zweiten Pfingstfeiertage allein durch Vertreter der Preffe stattgefunden, von welcher man unser 140 755, nach Stationen der Strede Berlin - Königs Wuster- daraus den Preis pro Kilogramm zu berechnen. Die Ergebnisse Blatt, wie es scheint mit Absicht, ausgeschlossen hat. Wir sind daher hausen betrug die Anzahl der Fahrkarten an den bezeichneten dieser Ermittelungen und Berechnungen werden allmonatlich ber nicht in der Lage, aus eigener Anschauung zu berichten, wollen aber Feiertagen 387 272, wovon 188 375 auf den zweiten Feiertag öffentlicht; soeben sind diejenigen aus dem Monat April vom folgendes mitteilen: Die städtischen Körperschaften von Charlottenentfallen, der auch sonst den stärksten Verkehr brachte; es folgen die Statistischen Amt bekanntgegeben worden. Für April 1909 burg haben anläßlich der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares ein Strecken Berlin Fürstenwalde mit 257 493 Fahrkarten( davon ergab sich, daß im Durchschnitt aller 40 Bäckereien das Kilogramm Grundstück, das an der Mollwigstraße nach dem Schloßplatz belegen 86 892 am zweiten Feiertage), Berlin Werder mit 254 466 Roggenbrot mit fast 29% Pf.( genauer: 29,45 Pf.) bezahlt ist, gestiftet zu dem Zwecke der Errichtung einer Anstalt zum Belämpfung ( 81 599), Berlin Oranienburg mit 237 224( am zweiten Feier werden mußte. Gegenüber dem April 1908, wo der Durchschnitts- der Säuglingssterblichkeit. Auf diesem Grundstück erhebt sich nun ein tage allein 71 298) ust. Auf die Stadt- und Ringbahn ent fielen 4 094 323 Fahrkarten, davon 1106 893 auf den ersten und preis pro Kilogramm Roggenbrot noch über 32% Pf.( genauer: stolzer Bau, zu welchem die Entwürfe von dem verstorbenen Profielen 4 094 323 Fahrkarten, babon 1 106 893 auf den ersten und 32,37 f.) betrug, ist eine Ermäßigung um annähernd 3 Bf. ein- wurden. Die Aufgaben der Anstalt find hauptsächlich die folgenden: feffor Messel und dem Berliner Stadtbaurat Hoffmann gefertigt 1301 798 auf den zweiten Pfingstfeiertag. getreten. Aber von billigem Brot" kann auch bei einem Die auf die Ernährung und Pflege der Säuglinge sowie auf die Aus dem Sanatorium Beelig. Preise von 29% Pf. pro Kilogramm keineswegs fchon die Fürsorge für die Mütter bezüglichen Fragen an der Hand Klagen über Pflege- und Heilanstalten gelangen immer wieder Rede sein. 29% Pf. pro Kilogramm Brot, das bedeutet immer entsprechender Einrichtungen wissenschaftlich und praktisch zu er an uns. Die Beschwerden, die da von Anstaltsinsassen vorgebracht erft 3% Pfd. Brot für 5 Groschen. forschen; Material über die Säuglingssterblichkeit sowie über werden, sind manchmal so geringfügig, daß der Unbeteiligte rasch„ Als„ Besserung" kann das höchstens dem erscheinen, die Einrichtungen und Organisationen der Säuglingsfürsorge geneigt sein wird, fie furzerhand als Nichtigkeiten abzu- der diesen Preis nur mit an dem unerhörten Preismaximum, im Deutschen Reiche und in den ausländischen Kulturstaaten weisen. Aber auch der Müheaufwand, die Anlässe solcher Be- das im Winter 1907/08 erreicht wurde und an die schlimmsten zu sammeln; die Ergebnisse der eigenen wiſſenſchaftlichen und prakschwerden zu beseitigen, ist oft genug fo winzig, daß man sich Hungerjahre der letzten Jahrzehnte erinnerte. Mißt man ihn Fürsorge für Säuglinge und Mütter durch Veröffentlichungen der tischen Forschungen sowie der Sammeltätigkeit auf dem Gebiete der wirklich wundern muß, warum nichts zu ihrer Beseitigung getan wird. Gerade die fleinen und Heinsten Verdrießlichkeiten sind es, an den Preisen auch der vorhergehenden Jahre, so zeigt sich, daß Allgemeinheit in vorbildlicher Weise mutbar zu machen, auch Bedie den Aufenthalt in Anstalten sehr bald recht unbehaglich machen wir noch immer drüdendsten Brot hörden, öffentlichen und privaten Verbänden sowie Einzelpersonen tönnen, Sie werden zu einer Quelle andauernder. Un- teuerung stecken. Der Durchschnittspreis pro Kilogramm ustunft und Rat zu erteilen.
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