Gewerkschaftliches.
Ordnung muß sein!
Ordnung muß im Ordnungsstaat allerwegen sein. Und wer sich nicht streng nach den gegebenen Vorschriften richtet, der hat sich die schlimmen Folgen solchen Unterfangens selbst zuzuschreiben.
Auch unsere städtischen Behörden halten auf Ordnung. In dem Darmschleimerei- Gebäude des Berliner Schlachthofes dürfen frische Därme( abgesehen von den an den Sonnabenden eingelieferten) nicht länger als eine Woche hindurch gewässert werden und müssen fofort am folgenden Arbeitstage geschleimt und fertig bearbeitet werden. Diese Maßnahme ist nicht aus bloßer Lust am Reglementieren getroffen, sondern eine hygienische Notwendigkeit. Es wurde denn auch sorgfältig auf Innehaltung der fraglichen Bestimmungen gesehen, so lange bis sie übertreten wurden! Und das tam so:
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Der Gesellschaft für Darmberwertung waren die organisierten Urbeiter unangenehm. Sie maßregelte die ihr unbequemsten unter denselben. Um die Bernichtung ihrer Organisation abzutvehren, traten vor nun 4 Wochen auch die übrigen in den Streit. Von da an pfiff die Gesellschaft auf die Bestimmungen der Schlachthofordnung. An eine sofortige Verarbeitung der Därme wurde gar nicht gedacht. Man sollte meinen, daß nun die Direktion des Schlachthauses im öffentlichen Interesse auf Innehaltung der doch aus Gesundheits- und Reinlichkeitsrüdsichten erlassenen Verordnungen sehen müßte. Keine Ahnung. Bekannt waren der Schlachthofverwaltung die Mißstände in der Darmschleimerei, denn sie ist von Interessenten mehrfach darauf aufmerksam gemacht worden. Dennoch wurde nicht dagegen eingeschritten.
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3093 ausgesperrte Maurer und Belottarbeiter, zu den neuen und alten Bedingungen arbeiten 2400 Maurer , in Arbeit getreten sind am Mittwoch 55 Maurer, darunter 23 zu den neuen Bedingungen, abgereist sind 260 Maurer; die Zimmerer verzeichnen 1347 Ausgesperrte, abgereist find 190, zu den neuen und alten Bedingungen arbeitet ein starter Prozentjak; von den Bauhilfsarbeitern sind 1787 ausgesperrt, 380 stehen in Arbeit.
Die Situation hat sich seit Dienstag entschieden zugunsten der Arbeiter verschoben.
Von einer Generalaussperrung sämtlicher" BauarbeiterKategorien tann teine Rede sein.
Die Bäder ber Dftfeite scheinen laum menschliche Besen g sein. Sie verbringen ihr Leben in Dunkelheit, ausgeschlossen von Licht und Luft. Man sieht sie nur in seltenen Zwischenräumen, Hagere Menschen in dürftiger Kleidung, mehlbestreut, wie sie auf den steilen Treppeneingängen zu ihren Wohnstätten stehen und im Sonnenschein einen Trunk zu sich nehmen. Oder vielleicht trifft man einen, der fein großes Tragebrett voll Brotes wankend durch den Lärm und den Wirrwarr der überfüllten Straßen trägt. Diese Bäcker find Höhlenbewohner durch Gebrauch und Notwendigkeit. Bei den wenigen Gelegenheiten, wenn sie heraustommen, blinzeln ihre Augen von dem ungewohnten Licht, und der Mehlstaub, der ste bedeckt, wirft einen weißen Hauch über ihre ganze Gestalt. Die Höhlen, in denen fie arbeiten, sind schwül, beinahe atemversetzend. Große Defen brüten eine zitternde Hige aus. Der warme Duft des groben Ostseite- Brotes ist überwältigend. Manchmal arbeiten die Leute 16-17 Stunden am Tage in diesen unterirdischen Kellern, so tief unter der Straße gelegen, daß außer dem Künstlichen Licht kein Lichtstrahl in sie eindringt."
In einem spaltenlangen Artikel bürgerlicher Blätter, der sich mit dem Streit in der Bigarrenindustrie Hamburgs beschäftigt, heißt es: die Mitwirkung der Verbandsleitung der Arbeiterorgani sation bei Festsetzung der Löhne würde bedeuten, daß dieser das Recht eingeräumt würde, sich bei jeder ihr passenden Gelegenheit in die inneren Angelegenheiten der Betriebe einzu mischen.. Die Hamburger Zigarrenfabrikanten hätten es bis Zur Erhaltung dieser Zustände hat die New Yorker Polizei, jetzt verstanden, Herren in ihren Betrieben zu blei wie vor einigen Tagen berichtet, alle Mittel der mittel- und oftben; sie würden es auch ferner bleiben, trotz der Machtprobe europäischen Polizeitechnik gegen die streifenden Backstubenheloten der Sortierer; dafür bürge das ausgeprägte Solidaritätsgefühl, spielen lassen: Versammlungsverbote, Streifpostenverhaftungen, Mißdas zwischen den Mitgliedern des Fabrikantenvereins vorhanden handlungen auf den Revierwachen, Massenblutbäder auf den sei. Außerdem sei ihnen die Unterstübung ihrer Berufsgenossen Straßen.... God's Country"! im ganzen Deutschen Reiche sicher, denen dieselben ruinösen Bedingungen aufgezwungen würden, falls die Hamburger Fabri-( National Manufacturers Association) in New York seine JahresZu derselben Zeit hält der amerikanische Fabrikantenbund kanten den ihnen aufgedrungenen Kampf nicht siegreich zu Ende versammlung ab, in der die Unternehmer unter Schimpfreden und führen würden." persönlichen Verdächtigungen, die den eingewanderten Deutschen lebhaft an den Reichsverband erinnern, beraten, wie sie den Gewerkschaften, den einen Faden" abschneiden, an dem ihre Existenz nach der großmäuligen Versicherung dieser Scharfmacher nur noch hängt. Und während sie dem freien und gleichen Bürger Arbeiter den Boykott verbieten wollen, boykottieren fie selber den Unternehmer, der mit den Arbeitern Tarife abschließt! So meinen es diese Yankees( es sind die kleinen Ausbeuter, die Schmugfonfurrenten der Trusts), wenn sie von„ God's country" reden!
Der Ausstand der Kammgarnspinnereiarbeiter in Mülhausen im Elsaß , der aus der Weigerung, Streitarbeit zu leisten, entstanden war, spitzt sich jetzt zu einem Kampfe um die Anerkennung Aber was ein rechter Bureaukrat ist, den stört solche Un- der Organisation zu. Die Kommission der ausständigen Kammgarnarbeiter hat am Mittwoch den vereinigten Kammgarnspinnestimmigkeit zwischen Reglement und Wirklichkeit. Man reien den Vorschlag gemacht, zur Beilegung der Differenzen mit. ftellt dieselbe oft sehr gewaltsam her. Gewöhnlichen den beiden im Kampfe stehenden Arbeiterorganisationen und zwar Sterblichen gegenüber geschieht das dadurch, daß man als deren Vertreter mit den Herren Franz Fischer von den christfie durch strenge Strafen zwingt, sich in den Bahnen zu bewegen, lichen Gewerkschaften und Ludwig Weinzorn von den freien Gewelche das Reglement vorschreibt. Respektspersonen gegenüber werkschaften in Mülhausen , sowie mit den Vorstandsmitgliedern und Kapitalisten sind nun einmal im Gegenwartsstaat Respekts- träßig und Rössel vom Deutschen Textilarbeiterverband aus Berlin personen! Respettspersonen gegenüber stellt man die Ueberein- in Unterhandlung zu treten. Die Antwort der Fabrikanten soll stimmung zwischen Gesetz und Handlung einfacher in der Weise her, Haufen gerichtet werden. an das Bureau des Deutschen Textilarbeiterverbandes in MülBei dem ganz besonders entwickelten daß man die behördlichen Forderungen ihren Interessen anpaßt, Selbstbewußtsein der Mülhauser Großindustriellen ist kaum anzustatt das Unmögliche zu erzwingen, daß sie sich dem Gesetz beugen. nehmen, daß dieser Einladung ohne weitere, sehr ernste kämpfe Nach diesem Rezept verfuhr auch die Direktion des Schlachthofes stattgegeben wird. Unterdessen dehnt sich der Streit weiter aus. und fügte einfach am 1. Juni den Bestimmungen über die Benutzung Davon ergriffen wurde am Mittwoch auch die größte Kammgarn des Darmschleimereigebäudes folgenden Nachtrag hinzu: spinnerei am Blake, die Firma Schwark u. Co., wie die„ Straße burger Boſt" hervorhebt, die zweitgrößte Spinnerei von ganz Europa mit rund 100 000 Spindeln und 1600 Arbeitern. Hier streiften am Mittwoch von den 240 Ansetzern nahezu 200 und von den 65 Spinnern 20. Auch bei Laederich u. Co. streiften am Mittwoch von 23 Spinnern 12 und von 100 Ansehern 80. In den anderen drei Kammgarnspinnereien am Blake( Glück u. Co., Engel u. Co. und Runehl u. Co.) ist der Streit fast vollständig. Ein Ende ist vorerst nicht abzusehen.
„ Sollten die Därme nicht sofort nach der Gewinnung, sondern erst später eingewässert und bearbeitet werden, so sind sie derart auf Eis zu lagern oder zu salzen, daß sie keine üblen Gerüche berbreiten."
Weil also die Gesellschaft für Darmberwertung nicht in der Lage ist, die Därme nach den erlassenen Vorschriften zu bearbeiten, ist die Direktion zuvorkommend genug und ändert die Vorschriften, statt ihre Durchführung zu erzwingen!
Bemerkt sei noch, daß es wohl ein Geheimnis der Direktion bleiben wird, ungereinigte Därme so zu salzen, daß sie keine üblen Gerüche verbreiten. Jeder Fachmann weiß, daß ungereinigte Därme, in Fässer eingesalzen, im Sommer derartig gären, daß die Fässer auseinanderplaten, ferner, daß der Geruch dieser Därme keineswegs ein angenehmer ist.
Als vor kurzem von seiten der Engrosschlächtermeister die gewerbsmäßige Stellenvermittelung gegen Entgelt im Börsen restaurant eingeführt wurde, verbot die Direktion dies ebenfalls nicht, obgleich ein gefeßliches Berbot der gewerbsmäßigen Stellen bermittelung in Restaurants existiert. Wären die organisierten Gefellen nicht gewesen, so duldete die Direktion ruhig auch dies ungefegliche Treiben!
Die Devise der Berliner Schlachthofdirektion scheint zu sein, alles zu vermeiden, was dem Unternehmertum nicht in den Kram paßt. Was die hygienischen und sanitären Zustände auf dem Schlachthofe anbetrifft, so hat Professor Wagner recht: Berlin ist die rüdständigste Stadt.
Die Scharfmacher im Berliner Glasergewerbe und der Arbeitsnachweis der Innung.
Obermeister Jost erläßt im Namen der hiesigen Glaser Zwangsinnung im Lucas" folgende Bekanntmachung:
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Von den Finanzen der Deutschen Gewerkvereine im Jahre 1908 erfährt die Oeffentlichkeit durch zwei tabellarische Aufstellungen jedoch über die Zahl der Mitglieder. im Zentralorgan dieser Gewerkschaften wieder einmal etwas, nichts Einzeldarstellungen über Einnahmen und Ausgaben können doch Die sehr spezialisierten über die nächstliegendste Frage, wie es mit der Mitgliederbewegung steht, nicht hinwegtäuschen. Erst wenn man die Mitgliederzahl im Verhältnis zu den Ausgaben für Streits und Unterstüßungen usw. bringen kann, haben solche Veröffentlichungen Wert, so sind fie für die Stak. Was haben wohl die Gewerkvereine für einen Grund, ihre Mitgliederzahl zu verschweigen?
Husland.
Aus der Frauenbewegung.
Klerikales Frauenwahlrecht.
es
Bei den im Mai durchgeführten Landtagswahlen in Vorarl berg( Desterreich) haben zum erstenmal Frauen das Wahlrecht ausgeübt. Nicht alle Frauen, sondern nur alle ledigen und ver zahlen. Ausgeschlossen vom Wahlrecht find alle Ehefrauen. witweten, die irgendeine wenn auch noch so geringe Steuer Die Frauen haben nur in der gemischten Wählerklasse das Wahlrecht, das ist in jener& laſſe, wo alle wählen, bie unter 6 Stronen Steuer zahlen, und jene, die gar keine Steuer oder unter 20 Kronen Personaleinkommensteuer zahlen. Stadt und Landbevölkerung wählt in dieser Klasse gemeinsam, und die Klerikalen, die den Vorarlberger Landtag beherrschen, haben für gut den ledigen und verwitweten Frauen in dieser befunden, Klasse das Wahlrecht zu geben. Die Kleritalen haben auch hier, wo es sich um das Frauenwahlrecht handelt, nicht die Durch den Gerechtigkeit, sondern nur ihren Vorteil sprechen laffen. Ausschluß der Ehefrauen vom Wahlrecht ist gerade jener Teil der weiblichen Bevölkerung rechtlos geblieben, der den aufklärenden been am zugänglichsten ist, die Arbeiterfrauen. Wie wahr In Dornbirn , der Hauptstadt Vorarlbergs , haben über dreihundert das ist, haben die eben borgenommenen Landtagswahlen bewiesen. Frauen in der gemischten Klasse das Wahlrecht ausgeübt, darunter Greifinnen im Alter von siebzig bis achtzig Jahren und auch solche, die wenige Wochen vorher aus der Frrenanstalt entlassen wurden. Just in der Klasse, in der auch die Arbeiter wählen, haben die Frauen das Wahlrecht erhalten, wohlweislich mit Ausschluß
jener Frauen, die voraussichtlich der Klerikalen Agitation schon am meisten entzogen sind. Also nicht aus Freiheits- und Gerechtigkeits brang haben die Beherrscher des Vorarlberger Landtages einer be stimmten Klasse von Frauen das Wahlrecht gegeben, sondern einzig und allein deshalb, um das Aufkommen einer starken freiheitlichen Bewegung zu verhindern.
Die österreichischen Gewerkschaften im Jahre 1908. Soeben ist der vom Gewerkschaftssekretär Anton Hueber verfaßte Bericht über die Stärke und Leistungsfähigkeit der Gewerkschaften Desterreichs im Krisenjahre 1908 erschienen. Die in der Die Frauen, die jetzt das Wahlrecht zum Landtag aus Wiener Reichsgewerkschaftskommission vereinigten freien Gewerk- üben, sind auch in der Gemeinde wahlberechtigt, wenn sie mindestens schaften haben die Krise in ihrem bisherigen Verlaufe gut über- 8 Kronen Steuer entrichten. Dadurch wird den Christlich. wunden. Dadurch, daß die Jahre der guten Konjunktur zu Beitragser- fozialen die Herrschaft auch dort sicher, wo bisher die Freifinnigen höhungen ausgenügt wurden, waren die Zentralverbände in der die Majorität hatten. So erweist sich das Frauenwahlrecht als ein Lage, die gewaltig gesteigerte Inanspruchnahme während der Krise Instrument in den Händen der Realtion, wenn es ein beschränktes auszuhalten und außerdem ihre Kämpfe zu führen. 1908 wurden Wahlrecht ist. Die Richtigkeit der sozialistischen Forderung nach dem für Reise-, Arbeitslosen und Notfallunter wirklich allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrecht enthält dadurch stützung rund 2345 000 Stronen ausgegeben( gegen 1655 000 eine neue Bestätigung. Der einzige Lichtblick in den Vorarlberger in 1907, also mehr 700 000 Aronen). Streits und Aus- Zuständen ist, daß seit fast zwei Jahren unter den Arbeiterfrauen sperrungen kosteten die Verbände 1 454 000 kronen, also eine eine sozialistische Bewegung vorhanden ist. In Dornbirn , Million weniger als die Arbeitslosen. Natürlich hat die Krise den Feldkirch , Bregenz und Bludenz bestehen sozialdemokratische Gewerkschaften auch Mitgliederverluste gebracht: Den Frauenorganisationen, die zwar keine starke Mitgliederzahl haben, 176 819 Beitritten stehen 195 634 Austritte gegenüber. Der Ab- die aber trotz aller Schwierigkeiten mutig und ausdauernd weiter gang beträgt somit 18 815 ist gleich 3,75 Prozent der Gesamt- arbeiten. Die Parteigenossen unterstügen die Frauenorganisation, mitgliedschaft von 482 297( gegen 501 094 im Vorjahr). Den da fie von ihrer Wichtigkeit überzeugt sind und bei jedem Kampf, stärksten Verlust hatten die Bauhilfs, Ton- und Ziegelarbeiter, den sie zu führen haben, sehen, wie notwendig die Aufklärung der also die intellektuell und materiell am weitesten zurüdstehenden Frauen ist. Arbeiterschichten. Bedeutende Zunahme weisen aber die industriell rückständigen Länder Galizien , Oberösterreich und Tirol- Vorarl berg auf.
Wiederholt hat sich herausgestellt, daß von den Innungsmitgliedern recht häufig Glaser und Glasmacher durch Um schauen oder durch den Gesellennachweis anstatt durch den Innungsnachweis eingestellt werden. Eine solche Handlungsweise ist unverantwortlich und sollte nach Lage der Sache jeder Kollege es für seine Ehrenpflicht halten, feine Arbeitskräfte nur durch den Arbeits nach weis der Glaserinnung zu Berlin ( Sebastianstr. 84, Fernsprecher: Amt 4, 14 039) zu beziehen. Die Arbeitsvermittlung geschieht kostenlos und zwar: Im Sommer, vom 1. April bis 30. September, bon 7 bis 9 Uhr vormittags; im Winter, Die gesamten Einnahmen wuchsen 1901 bis 1908 ununter. Marienborf. Freitag, 11. Juni, 8 Uhr, bei Löwenhagen, Chaussee straße 27: Vortrag. Genosse Unger. vom 1. Oktober bis 31. März, von 8 bis 10 Uhr vormittags. brochen und zwar von 2 229 346 auf 9 329 000 kronen, die AusJch fordere nochmals alle Kollegen dringend auf, nur durch gaben von 2 111 281 auf 8 354 995 Kronen. Die außerdem aufges unseren vorgenannten Jnnungsnachweis Gesellen einzustellen." brachten und verwalteten Streiffonds( Beitrag 5 Heller bis zu Diese Bekanntmachung beweist, daß die Scharfmacher unter 1 Krone wöchentlich) ergaben 1908 die Summe von
Leseabende.
Ben Berliner Glafermeistern mit ihrem eigenen Arbeitsnachweis Kronen 79 Seller. Für Abwehrlämpfe von prinzipieller Bedeutung Letzte Nachrichten und Depeschen.
gründlich Fiasko gemacht haben. Wider alle Notwendigkeit haben besteht der Solidaritätsfonds, zu dem jedes Gewerkschaftsfie dem bewährten Arbeitsnachtveis der Gehilfen den Meister- mitglied 5 Heller monatlich beiträgt und der von der Reichsgewert arbeitsnachweis entgegengestellt. Die einsichtigen Glasermeister schaftskommission berwaltet wird. Die Gesamtorganisation verfügt wiffen aber, daß fie nur durch den Gehilfennachweis brauchbare über 2 648 871 Stronen, die den Organisationen außer deren EinArbeitskräfte bekommen. nahmen für Streits, Aussperrungen und Gemaßregelte zur Verfügung stehen.
Achtung, Geschirrsattler!
Bei der Firma Döring u. Schwital, Fürstenstraße 18, haben sämtliche Kollegen wegen Lohndifferenzen und überlanger Arbeitszeit die Arbeit eingestellt. Die Firma ist bemüht, auf den Herbergen Erfaßträfte anzuwerben. Jeder Zuzug nach dieser Werkstatt ist unbedingt fernzuhalten.
Deutfches Reich.
Der Gesamtvermögensstand hat sich seit 1907 um 1172 332 Kronen auf 9978 370 Stronen erhöht.
Aus der Uebersicht über die Leistungsfähigkeit der aus der Reichskommission aus einem gewissen Entgegenkommen gegen chauvinistische Gedankengänge( nationaler Revisionismus!) aus geschiedenen und der Prager Kommission angehörigen tschechis fchen Mitgliedschaften geht hervor, daß durch die Trennung und bas darauffolgende Aufhören des Gegenseitigkeitsverhältnisses eine Verringerung der Leistungsfähigkeit dieser Verbände herbeigeführt wurde. Die großen Zentralverbände aber können mit dem Ausgang der Feuerprobe des schlimmen Krisenjahres zufrieden sein.
Steinarbeiter- Aussperrung.
Aus Brüssel wird gemeldet: In Verfolg eines vor einigen Tagen in zwei Steinbrüchen bei cauffines ausgebrochenen Streits haben heute alle Steinbruch befizer von Ecaussines und Umgebung einige tausend Arbeiter
Die Generalaussperrung" in Hamburg zu Wasser geworden. Bekanntlich hat der Baugewerbeverein von Hamburg und Nachbarorte, dem sämtliche Arbeitgeberorganisationen im Baugewerbe angehören, beschlossen, am Mittwoch abend sämtliche Arbeiter zu entlassen. Obwohl mit allen Mitteln des Unternehmerterrors gearbeitet wurde( Verhängung von Materialsperren, Verrufserklärung usw.), haben, wie schon telegraphisch mitgeteilt, der Bautischlerverein, die Tischlerinnung, die Malerinnung und die Bildhauerinnung es abgelehnt, ihre Leute auszusperren, weil ausgesperrt. sie es für ihre moralische Pflicht erachteten, teinen Tarifbruch zu begehen. Die Schlosserinnung( Bauschlossermeister) hat dagegen die Aussperrung ihrer Gesellen beschlossen, doch ist dieser Beschluß nur zum Teil zur Durchführung gelangt.
God's country.
Mesfina, 10. Juni. ( W. T. B.) Heute nachmittag, bald nach fünf Uhr, ereigneten fich mehrere wellenförmige Erdstöße, durch die einige schon riffige Mauern zum Einstürzen gebracht wurden. Die Bevölkerung verließ in großer Unruhe die Baraden.
Explosion auf einem Unterfeeboot. Portsmouth , 10. Juni. ( W. T. B.) Beim Absuchen des Unterfeebootes A 4" nach dem Led ereignete sich eine Explosion, durch die ein Offizier und drei Mann verlebt wurden.
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Marion( Ohio ), 9. Juni. ( W. Z. B.) Die Polizei hat hier einen italienischen Obsthändler namens Lima verhaftet, in dessen Hause sie hunderte von Briefschaften auffand, die seine Zugehörig feit zur Bande der Schwarzen Hand bewiesen. Man hält sein Haus für das amerikanische Hauptquartier der Bande. Seine Verhaftung sowie die sieben weiterer Mitglieder der Bande dürfte zur Ver haftung der Mörder des Polizeileutnants Petrofino führen, der am 13. März in Palermo getötet wurde. Die aufgefundenen Bücher zeigen eine ungeheure Verzweigung des Briefverkehrs der Bande und die Art der Geldverteilung unter die Mitglieder und enthalten mehrere hundert Namen von Opfern.
Erdbeben im Raukasus.
Gottes Land" zu Deutsch : so nennt der fromme und patriotische Yankee seine Republit, womit er sagen will, daß hier Wollen die Heißsporne im Bierstädtebund" fich nicht die nur Tugend und Tüchtigkeit gelten und jeder tugendhafte und ganze Bausaison verderben, so werden sie bald einige Pflöde zu- tüchtige Mensch gleich geachtet und keiner schlechter behandelt werde, rüdsteden müssen, zumal im Maurer- und Zimmerergewerbe nur als der andere. Mit dieser frommen Amerita Legende ver- Nacht, gegen 1 Uhr, wurde in der Stadt Maitop( Rautafien) und etwa 60 Prozent der Arbeitgeber dem Machtgebot der Entre- gleiche man folgendes Stüd Amerita- Wirklichkeit, das von der Umgegend ein 15 Sekunden anhaltendes Erdbeben verspürt. preneure der Aussperrung Folge geleistet haben. Die Situation einem bürgerlichen Blatte New Yorts, der Evening Sun". war am Mittwoch abend folgende: Zur Kontrolle meldeten sich geschildert wird:
Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw. Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr, u. Verlagsanstab Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.