Nr. 137. 26. Jahrgang.

2. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Mittwoch, 16. Juni 1909.

zuschulden kommen lassen, entbehrt jeder tatsächlichen Begründung.[ beitsgelegenheit versprechen. Schickt nun der Betreffende das ges

Die Arbeiterfekretariate im Jahre 1908. ir eben uns baber veranlaßt, jenem offenbar auf einem Miß- Prospekte, aber der sehnlichst erwartete Verdienst bleibt aus. Den unete Gels ein, so erhält er in der Regel eine ein went of Die soeben im Correspondenzblatt" der Generalfommiffion verständnis beruhenden Gerücht durch diese Erklärung entgegen Beweis hierfür liefert eine Firma, die sich den flangvollen Namen beröffentlichte statistische Zusammenstellung über die Tätigkeit der zutreten und ersuchen die Genossen, hiervon Kenntnis zu nehmen. Arminius- Versand" beigelegt hat, indem fie vielver.

Arbeitersekretariate zeigt ebenso wie die Berichterstattung über die Gewerkschaftskartelle es letthin bewies, daß die von den Gewerk­schaften unterhaltenen Institutionen sich rege fortentwickelt haben. Das Krisenjahr vermochte wohl in einigen Gewerkschaften der Steigerung der Mitgliederzahl Einhalt zu gebieten, nicht aber den inneren Ausbau und die geistige Fortentwickelung der Gewerk­schaften und ihre Einrichtungen zu hemmen.

Von 96 im Jahre 1907 bestehenden Sekretariaten stieg die Zahl im Berichtsjahre auf 104. Die Entwickelung innerhalb weniger Jahre ist enorm, bestanden doch 1901 erst 29 Sekretariate. Neu errichtet wurden 9 Sekretariate, und zwar in Neumünster  , Iser­ Lohn  , Hof, Marktredwig, Borna  , Birna, Eßlingen  , Heidelberg   und Mülhausen   i. Elj. Das Solinger   Sekretariat ist an der Statistit nicht beteiligt, die dort bestehenden leidigen Zwistigkeiten sind die Ursache dafür; das Sekretariat in Bromberg   mußte unter die Auskunftsstellen rubriziert werden. 12 Sekretariate werden vom Bergarbeiterverband unterhalten, während das Koburger Sefre­tariat, das einen Zuschuß aus Staatsmitteln erhält, von einem Kuratorium verwaltet wird.

Die geographische Verteilung über das Reich wird als unzwed mäßig bezeichnet und daher dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß dort, wo die finanziellen Grundlagen zur Errichtung von Sekre­tariaten vorhanden sind, solche, allerdings nicht nur für den Ort, sondern für den Bezirk errichtet werden sollen. So besteht in der großen Provinz Westpreußen   noch gar kein Sekretariat, in Ost­ preußen  , Pommern   und Bosen auch nur je eins. Außerdem be­standen in Schlejien 5, Brandenburg 7, Sachsen 5, Hannover   4, Schleswig- Holstein   2, Westfalen   12, Rheinland   12, Hessen- Nassau   4 und für den Stadtkreis Berlin   1 Sekretariat, zusammen in Preußen also 55. Bayern   zählt 12, Sachfen( Königreich) 8, Württemberg 2, Baden 5, Hessen 4, Mecklenburg 1, Oldenburg   1, Braunschweig   1, Anhalt 2, thüringische Staaten 5, Hamburg 1, Bremen 3, Lübeck 1 und Elsaß- Lothringen 2.

Schmidt, Pankow  .

Friedrichshagen  . Sonnabend, den 19. Juni, abends 81%, Uhr, veranstaltet der Arbeiterbildungsausschuß im Saale der Witwe Lerche, Rundteil, einen Lichtbildervortrag des Drientmalers Defar Jahnke über:" Auf den Spuren Sven Hedins  ". Programm 30 f. Um zahlreiches Erscheinen der Parteigenossen wird gebeten.

Berliner   Nachrichten.

Die Augen auf! Trau

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fchan, wem!

sprechende Offerten in der Presse erläßt, um Gutgläubige zu födern. Und das Geschäft blüht, wie die Post einem Anfragenden mitteilte. Dieser hatte sich, da der„ Arminius- Versand" sowohl in den Inseraten als auch auf den Antwortschreiben schamhaft seine Adresse verschweigt und nur" Arminius- Versand", volle Berlin   W. 35 angibt, an die Post gewandt, um das Geschäftslokal der genannten" Firma" ausfindig zu machen. Diese holt nämlich bezeichnenderweise ihre sämtlichen Posteingänge persönlich ab. In ihrem Antwortschreiben erklärt der„ Arminius- Versand", der Be­werber könne Nebenbeschäftigung, als auch solche Arbeit, die dessen Zeit voll" in Anspruch nehme, erhalten. Neben Schreibarbeit Für Bestrebungen jeder Art und Richtung auf dem Gebiet der bringt der Versand auch noch andere angenehme Beschäftigung, die Jugendfürsorge in Deutschland   will die Deutsche Zentrale weber besondere Kenntnisse, noch Intelligens, so versichert fie's- fördernden noch Schönschrift erfordern, in Vorschlag. für Jugendfürsorge" einen Für schriftliche Beschäftigung sind 8 M. und für andere Arbeit und einigenden Mittelpunkt bilden. Zu den Aufgaben, die sie sich gestelt hat, gehört auch die Fürsorge für die Jugendlichen, bis 15 M. täglich zu verdienen, schreibt der„ Arminius- Versand". die nach Berlin   zuziehen. Die jungen Leute beiderlei Ge- Für die 90 Pf., die der Bewerber einsendet, erhält er neben einem schlechts, die hierher kommen, um ihren Eriverb zu suchen, sollen von vorn- Firmen- Adressenverzeichnis eine Information zur Adressenarbeit", herein davor bewahrt werden, zu straucheln und zu fallen. Wie die die in gewollt oder ungewolltem frausem Sabgefüge Anleitung " Deutsche Zentrale für Jugendfürsorge" sich die Lösung dieser Aufgabe geben soll, wie man von Firmen Schreibarbeit erhalten kann. denkt, ersehen wir aus einem Flugblatt, das unter der Ferner liegt ein Prospekt bei, auf dem die andere Arbeit" an­3uziehenden Jugend verteilt werden soll. Einst- gegeben ist, die einen Verdienst bis zu 20 M. pro Tag bringen wenn der Glückliche Klassikerausgaben bertreibt und ab­weilen liegt es erst in einem Entwurf vor, den der Vorstand an tann maßgebende" Personen übersendet mit der Bitte um prüfende seßt. Und zwar ist der Verkaufspreis für Reuters   Werke auf Durchsicht sowie Hinzufügung etwaiger besonderer Wünsche. Aber 10-13 M. angegeben. Der Bewerber erhält sie dagegen für- gerade dieser Entwurf, der noch durch keine„ besonderen Wünsche" 4 M. Bei den anderen Werken ist es ebenso. Dabei sind die verändert ist, dürfte am besten geeignet sein, die Absichten der Selbstpreise für den, der die Werke absehen soll, ebenso hoch oder noch höher berechnet, als man sie in jeder beliebigen Buch­" Deutschen Zentrale für Jugendfürsorge" zu kennzeichnen. Das Flugblatt, durch das man auf die jungen Männer handlung erhält. Was darüber ist, kann der Verkäufer als Verdienst einstecken wenn er Abnehmer findet. Unser Gewährs­zu wirken gedenkt, beginnt so: Ein Wegweiser in der Fremde. mann, der die Wohnung des" Arminius  " ausfindig machte und Besprich mich mit Deinen Reisegefährten. hinging nach der Steglitzer Straße 72, born IV. Etage, erhielt von Trauschau Die Augen auf! wem? den Bewohnern die Antwort, sie wüßten nichts von einem Geh' allen unbekannten Ratgebern aus dem Wege!„ Arminius- Versand". Ja, ein junger Herr, der sich als Redakteur Sie stehlen Dir borstellte, meinte noch ganz harmlos:" Das wird jedenfalls Dein Gepäck Dein Geld. jemand sein, der es auf die 90 f. Porto abgesehen Gib Dein Gepäck auf dem Bahnhof auf! hat." Und das scheint zweifellos zu stimmen. Sonst aber be­Paß auf! hauptete er, und eine alte Dame sowie ein ziveiter Herr bestätigten Jeder Schußmann jeder Beamte. das,„ daß sie es doch wissen müßten, wenn ein solcher Versand gibt Dir gern und umsonst richtige Auskunft. Schon auf dem Bahnsteig sich im Hause befände". Andere Hausbewohner aber erklärten, daß gibt Dir in allen Dingen der" Arminius- Versand" sich in der bezeichneten Wohnung 4 Treppen befinde; desgleichen das Postamt. Die Telephonnummer Hilfe lautet: Amt 6, 6742. Daß es besser ist, mit diesem Arminius­Versand" sich erst gar nicht einzulassen, brauchen wir nach dem Geschilderten wohl nicht zu betonen.

Deine Papiere

umsonst

Auskunft

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Rat Die Bahnhofsmission.

Aufbewahren

Die jungen Leute tragen auf der linken Brust ein rosa Kreuz auf einer blauen Rosette.

Sie bringen Dich gern und umsonst

an Dein Ziel und bis ins Haus.

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Von den 103 an der Statistik beteiligten Sekretariaten über­nehmen 76 ständig persönliche Vertretungen vor Gericht, während weitere 6 es nur in Ausnahmefällen tun. Die übrigen, die Ver­tretungen nicht übernehmen können, tun dies, weil der Mangel an verfügbaren Kräften oder aber die Nichtzulassung der Sekretäre vor Gericht es berbietet. Die Praxis der Gerichte ist hierin eine sehr unterschiedliche. Während an vielen Orten unsere Arbeiter­sekretäre von den Gerichten unbeanstandet zu persönlichen Ber­tretungen ihrer Mandanten zu allen Verhandlungen, zu denen An­waltszwang nicht verlangt wird, zugelassen werden, verweigern andere Gerichte die Zulassung der Sekretäre zu den Verhandlungen vor den Amtsgerichten, auch vor den Schiedsgerichten für Arbeiter­versicherung, sogar vor den Gewerbe- und Kaufmannsgerichten. Früher einmal unternommene Beschwerden an das Reichsversiche­rungsamt wegen Nichtzulassung der Sekretäre vor den Schieds­gerichten waren ergebnislos. Der letzte Gewerkschaftskongreß be­faßte fich deshalb in einem Referat und durch eine Resolution mit diesem ungleichen Rechtszustande. Die Generalfommission und das Zentralarbeitersekretariat reichten deshalb im März 1909 von sämt­Ja, wenn das„ Wenn" nicht wär'! lichen Arbeitersekretaren unterzeichnete Petitionen an den Reichstag  Die sogenannte Bahnhofsmission wird wenn wir ein, in der eine Aenderung des Absatz 1 des§ 157 der R. C. P. C. nicht ivren ausgeübt von der Garde der christlichen Jünglings­Eine Zeitung, die früher sich Deutsches Blatt" nannte dergestalt verlangt wurde, daß den Arbeitersekretären tas münd­liche Berhandeln vor denjenigen Gerichten, für die Anwaltzwang vereine. Das Biel  ", an das diese Kundigen ihre Schüßlinge zu und jetzt sich mit dem Titel Berliner Allgemeine Zei. nicht besteht, gestattet sein solle. Zur Verhandlung gebracht wurde bringen haben, liegt selbstverständlich im Schatten der Stirche. tung" schmüdt, sucht seit langem ihren Leserkreis dadurch zu er­die Angelegenheit durch einen Antrag der sozialdemokratischen Frat- Darum beantwortet auch das Flugblatt die Frage Wo schlafe weitern, daß sie den Abonnenten in Aussicht stellt, ihnen oder ihren der aerie" Wo tion des Reichstags, der sich inhaltlich mit der Forderung der ich?" mit einer Aufzählung der in Berlin   bestehenden, christ Ehefrauen bei etwaigen Unfällen mit Juvalidität Petition Bei der Behandlung des Antrages sprachen sich lichen" Herbergen, die für dreißig Pfennig bis eine oder Tod im Gefolge eine Vergütung bis zu 1000 Regierung, Reichspartei und Nationalliberale gegen den Antrag Mark Duartier nebst abend- und Morgensegen gewähren. Mart zu gewähren. Wenn mal eine Vergütung ausgezahlt worden aus, für den Antrag stimmten die Sozialdemokraten, einige Zen- Auch für Beschaffung von Arbeit werden im Flugblatt diese Her- ist, dann wird das im Blatt oder auch an den Anschlagsäulen be= trumsabgeordnete und die Polen  . Alle diejenigen Abgeordneten, bergen empfohlen, daneben aber wird auch eine große Anzahl anderer fanntgegeben, damit es bei allen, die noch nicht abonniert haben, welche angeblich Arbeiterintereffen, aber keine sozialdemokratischen" Arbeiterinteressen vertreten, blieben bei der Behandlung dieser Arbeitsnachweise genannt. In langer Reihe sehen wir da vor allem feine Wirkung tue. Wie oft aber Abonnenten nach Unfällen mit wichtigen Frage stumm oder glänzten durch Abwesenheit. Der„ Ge- die auf diesem Gebiete tätigen Vereine kirchlichen Charafters fowie ihren Forderungen abgewiesen worden sind, das er­werkverein" bringt es denn auch fertig, in seinem Berichte über die die Arbeitsnachweise scharfmacherischer Unterfährt man nicht. Die Unfallvergütung wird nämlich nicht etwa unter allen Hirsch- Dunderschen Sekretariate diese Verhandlung im Reichstage nehmer Vereinigungen und verschiedener dem Umständen oder immer in ganzer Höhe von 1000 M. gezahlt, bollständig zu übergehen. Recht deutlich hat dieser Antrag und seine Unternehmertum gefügiger Gehilfenorgani Behandlung im Reichstage wieder mal gezeigt, von wem und ansationen. Die Augen auf! Trau schau, wem! Die Mah- sondern es sind da allerlei einschränkende Bedin­welchen Stellen Arbeiterinteressen vertreten werden. Die Frequenz der Arbeiterjekretariate zeigt eine erhebliche nung ist nötig auch gegenüber diesem Wegweiser in der Fremde", gungen festgesetzt, die von manchem erst dann in ihrer vollen Steigerung. 488 395 Auskunftsuchende nahmen die Sekretariate in der die nach Berlin   zuziehenden jungen Männer an das Ziel" Bedeutung erfaßt werden, wenn sein Anspruch auf Unfallvergütung zurückgewiesen worden ist. Es kommt z. B. darauf an, ob ein Anspruch, nahezu 70 000 mehr als im Vorjahre. Von den Auskunft- bringen soll. suchenden waren 395 275 männliche und 69 825 weibliche Personen, Das Flugblatt für die zuziehenden jungen Mädchen hat gewisses Mindestalter bereits erreicht oder ein gewisses Höchstalter 21 650 Personen waren Arbeitgeber und Gewerbetreibende; 2145 in seinem ersten Teil nahezu denselben Wortlaut, wie das für die noch nicht überschritten worden ist, und ob eine gewisse Mindest. Auskünfte wurden an Behörden und Korporationen erteilt. Am jungen Männer. Nur wird hier die Warnung vor allen unbekannten dauer des Abonnements erfüllt ist. Auch macht es einen Unter­Orte wohnten 357 410 Personen, aus anderen Orten tamen 131 435; Statgebern" so begründet:„ Sie stehlen Dir alles, Geld, Ehre, schied aus, ob noch von anderer Seite eine dauernde Unterstützung gewerkschaftlich organisiert waren 344 623 gleich 70,8 Proz. höchste Zahl der registrierten Besuche hat Frankfurt   a. M. mit einem Freiheit, Glück, Frieden". Empfohlen wird selbstverständlich auch erwarten ist oder nicht. Ferner richtet sich die Höhe der etwa für fünfte betrug 515 039, 36 396 mehr als im Vorjahre; 7 Proz. davon züglich der Beschaffung von Quartier und Arbeit wird auch hier 1410, Nürnberg   mit 1327 usw. Die Gesamtzahl der erteilten Aus- um den Arm eine weiße Binde mit rosa Kreuz tragen. Und be­wurden schriftlich erteilt. Auch die Zahl der angefertigten Schrift durch entsprechende Hinweise dafür gesorgt, daß die Mädchen mög­fäße weist eine bedeutende Steigerung auf; sie stieg um 26 114 und lichst an das" Ziel" gelangen, das firchlichen Vereini betrug insgesamt 131 129. Auf das Gebiet der Arbeiterversicherung gungen und unternehmer organisationen als das entfallen 34,7 Broz., Arbeits- und Dienstvertrag 9,5 Proz., bürger- wünschenswerte erscheint. liches Recht 12,5 Proz., Gemeindes und Staatsbürgerrechtsangelegene Die Deutsche Zentrale für Jugendfürsorge" hat für ihre Tätig heiten 14,8 Proz., Strafrecht 4,3 Proz. und sonstige Sachen 24,2 teit auf einem anderen Arbeitsgebiete, dem der Jugendgerichts­Prozent. Die Auskünfte verteilen sich auf die verschiedenen Ge­biete wie folgt: Arbeiterversicherung 30,1 Proz., bürgerliches Recht hilfe, großen Wert darauf gelegt, Fühlung auch mit den freien 29,1 Broz, Gemeinde. und Staatsbürgerrechtsangelegenheiten Gewerkschaften zu gewinnen. Auf dem Gebiete der Fürsorge 14,8 Proz, Arbeits- und Dienstvertrag 14,3 Proz., Strafrecht 6,4 für die zuziehende Jugend versucht sie jetzt sich mit diesen Flug­Bront, Arbeiterbewegung 1,5 Proz., Privatversicherung 0,9 Broz, blättern, die etwas eigenartig den einigenden Mittelpunkt" beleuchten, Bantis- und Gewerbesachen 0,7 Proz., Vereinsrecht 0,2 Proz. und den die Deutsche Zentrale für Jugendfürsorge" bilden will. Die Sonstiges 2,2 Proz. Persönliche Vertretungen der Mandanten vor Augen auf! Trau schau, wem! Gericht erfolgten durch 82 Sekretariate in 4264 Fällen, 1089 Fälle

Die

Monatsdurchschnitt von 2476, Berlin   folgt mit 1618, Hannover   mit

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mehr als im Vorjahre, wovon über die Hälfte vor den Schieds- Bastor Werfenthin nach Amerika   abgereift! Zu der Notiz gerichten für Arbeiterversicherung stattfanden. Das Münchener„ Geistliche als Häuserspekulanten" in der letzten Sonntagsnummer Sekretariat hat allein 725 Vertretungen aufzuweisen und über- wird uns noch folgendes mitgeteilt: Der ehemalige Pfarrer ragt damit selbst Berlin  , das 475 Vertretungen wahrgenommen Werfenthin von Gethsemane beantragte und erhielt von seiner vor­hat. Von den vertretenen Rechtsfällen waren 72,3 Proz. erfolg- gesetzten Behörde im Herbst vorigen Jahres einen längeren Urlaub, reich, 27,7 Proz. erfolglos. natürlich aus den obligaten Gesundheitsrücksichten. Bald darauf Auch die Auskunftsstellen der Gewerkschaftskartelle weisen eine legte er sein Amt als erster Geistlicher der Gethsemanegemeinde frei Steigerung sowohl in der Zahl der Auskunftsstellen selbst wie auch willig nieder, wohl um dem wegen seiner Schulden unausbleiblichen in der Frequenzziffer auf. Jm Berichtsjahre bestanden 157 Aus- Disziplinarverfahren, dessen Ausgang taum zweifelhaft sein konnte, kunftsstellen( 1907 132), die 36 618 Ausfünfte( 1907 26 272) er vorzubeugen. Wieder einige Zeit später war Werkenthin plötzlich teilten. Treffend schließt daher der Bericht mit den Worten: verschwunden, und noch heute ist es nicht allzu vielen in seiner Ueberblicken wir zum Schluß das Ganze, so erkennen wir trotz der ehemaligen Gemeinde bekannt, daß er den für solche Fälle üblichen, Krise ein Bild voll Kraft und mühevollem Schaffen in den Reihen aber bei Geistlichen bisher etwas ungewöhnlichen Weg über das der organisierten Arbeiterschaft, ein stetes Vorwärtsschreiten trob große Wasser gewählt hat, um sich jenseits des Ozeans eine neue eder Gegnerschaft. Daß es stets so sein wird, dafür sorgt die in Gristenz zu gründen. Serkenthin foll gegenwärtig in Teras fein, der klassenbewußten Arbeiterschaft vorhandene Energie und die doch ist es nicht näher bekannt, ob er sich dort als Missionar oder Unbejiegbarkeit der Ideen, von der die freien Gewertschaften ge- als Minenspekulant betätigt. Seine Familie bezog eine ihm ge­tragen sind. hörige Villa in einem Ostseebade, die aber inzwischen ebenfalls berloren gegangen ist.

Partei- Angelegenheiten.

Dritter Wahlkreis. Sonntag, den 20. Juni, findet ein Ausflug mit Familie nach Grünau   statt. Treffpunkt von früh 10 Uhr an im Lokal Jägerhaus", Bahnhof- und Friedrichstraße  - Ede( am Waffer gelegen). Um recht zahlreiche Beteiligung ersucht

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Arbeitslose, die Taschen zu.

Es gibt immer gerissene Geschäftsleute, die es berstehen selbst aus dem tiefsten Elend, aus Krise und Arbeitslosigkeit ihren Vor­teil zu ziehen und auf Stosten derer zu leben, die, durch Beschäfti­gungslosigkeit getrieben, wie Ertrinkende nach dem Strohhalm Der Vorstand. greifen. Mit der Psychologie der Stellungslosen vertraut, erlassen Erklärung. Das von einem Bahlabend in, Bankow ausgehende diese Shänen des wirtschaftlichen Schlachtfeldes in der Presse Gerücht, wonach Genosse Patsch- Wilhelmsruh sich in seiner Eigen- Inserate, in denen sie gegen Einsendung eines mehr oder weniger fchaft als Raffierer des dortigen Bezirks Unregelmäßigkeiten habe hohen Betrags in bombastischen Anpreisungen gut entlohnte Ar­

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3. B. bei solchen,

auch, daß der Unfall in vorgeschriebener Form innerhalb einer durch den Unfall herbeigeführten Beschädigung. Erforderlich ist Invalidität zu beanspruchenden Vergütung nach dem Grade der bestimmten Zeit angemeldet wird, und daß ein Arzt die Folgen des Unfalls bescheinigt. Bei Unfällen gewiffer Art die infolge von Schlägereien eingetreten sind, durch Außeracht­lassung gesehlicher oder polizeilicher Schutzvorschriften herbeigeführt worden sind, usw.- besteht für das Blatt feine Zahlungspflicht. Wer all die einschränkenden Bedingungen, von denen wir hier nur eine Auswahl mitgeteilt haben, nicht sorgfältig beachtet oder ihre Tragweite nicht erkennt, der kann, wenn er nach einem Unfall seine Entschädigungsansprüche geltend macht, bittere Ent­täuschungen erleben.

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Mehrfach haben Leute, denen es so ergangen ist, sich an uns gewendet, aber wir haben ihnen natürlich nicht zu helfen vermocht. Giner derjenigen, die vergeblich auf Entschädigung gerechnet hatten, überreicht uns jetzt das Schreiben, mit dem die Berliner  Allgemeine Zeitung  " seinen Anspruch abgewiesen hat. Seine Frau war ausgeglitten und verunglückt, hatte nach dem Krankenhaus ge­bracht werden müssen und war trok mehrmaliger Operation dort gestorben. Als der Mann das dem Blatt meldete, antwortete man ihm:

„ Wir bestätigen den Empfang Ihrer Unfallanzeige und haben mit Bedauern von dem Unfall Notiz genommen, der einen Ihrer Familienmitglieder zugestoßen ist. Nach Prüfung der Sachlage müssen wir Ihnen jedoch mitteilen, daß Ihrem Gesuch um Gewährung unserer bedingungsgemäß festgesetzten Unfall­vergütung nicht entsprochen werden kann, weil der Unfall nicht den Verlust eines Körpergliedes oder den gänzlichen Berlust der Sehkraft, oder beider Hände oder Arme, beider Füße oder Beine, oder einer Hand und eines Fußes zugleich, herbeigeführt hat. Nach§ 5 unserer kostenfreien Unfallentschädigung tritt unsere Vergütung aber erst in Kraft, wenn sich eine der vor= erwähnten Folgen fonstatieren läßt; sie bedeutet also keine Krantenunterstüßung, wie Sie dies irrtümlich anzunehmen scheinen. Im übrigen gestatten wir uns, Sie für spätere Fälle darauf hinzuweisen, daß Sie einen Unfall innerhalb acht Tagen bei dem unterzeichneten Verlag anzumelden haben, was nebenbei bemerkt auch in der gegenwärtig schwebenden Angelegenheit nicht geschehen ist. Unsere Vedingungen, an die wir uns streng halten müssen, schreiben dies vor. Wir lassen Ihnen dieselben anbei zugehen, damit Sie Gelegenheit haben, alles Nähere daraus zu ersehen. Uns bestens empfohlen haltend, zeichnen wir Hochachtungsvoll

Verlag der Berliner Allgemeinen Beltung."