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Gewerkschaftliches.

Eine gelbe Organisation der technischen Beamten.

Die Direktion der Maschinenfabrik Augsburg, von der die gelbe Bewegung in Deutschland   ihren Ausgangspunkt ge­nommen, ist nun mit einer neuen gelben Gründung an die Deffentlichkeit getreten- die Gründung eines gelben Beamtenvereins ist Tatsache geworden. Die Ver­anlassung bezw. den Anstoß hierzu gaben die für Anfang Juli in Aussicht stehenden Wahlen der Mitglieder zum Ausschusse der Handlungsgehilfen und technischen Angestellten bei der Handelskammer Augsburg  .

Die Gründung der gelben Beamtenvereinigung ging in folgender Weise vor sich:

mallohn von 45 Pf. die Stunde( bisher 40 Pf.) für Affordarbeiter 10-15 Proz. Lohnaufschlag, ferner Verkürzung der Arbeitszeit bon 56 auf 54 Stunden, sowie Abschließung eines Tarifs. Die Unternehmer verhielten sich stritte ablehnend gegen die Forde rungen. Die Ausständigen, die sämtlich im Deutschen   Holzarbeiter verband organisiert sind, bitten dringend um Fernhaltung des Buzuges.

Der Musikerstreik in Liegnių.

Musiker die Arbeit nieder, da ihre vom Berbande der Zivilberufs­In fünf der größten Säle von Liegnitz   legten Sonntag die musiker eingereichten Lohnforderungen nicht bewilligt wurden. Den Inhabern der Säle war es nicht möglich Arbeitswillige zu erhalten, so daß der Tanz nicht stattfinden konnte.

Der Streit der städtischen Arbeiter Niels Am Donnerstagmittag zirkulierte ein Rundschreiben, mit die Sieler Beitung" fabelt zwar bom Ende des Ausstandes. Die dauert unverändert fort. Das offiziöse Magistratsorgan, der Unterschrift des Oberingenieurs Höchstädter versehen, ausgesperrten und Ausständigen stehen aber nach wie vor wie ein unter den Beamten der Maschinenfabrik, worin sie sämtlich zu Mann in der Bewegung; Abtrünnige sind nicht zu verzeichnen. Am einer Besprechung eingeladen wurden, die am gleichen Tage Montagvormittag fanden Verhandlungen einer Kommission der nach Arbeitsschluß in der Fabrik selbst stattfinden sollte. Von Streitenden mit dem Magistrat statt. Bom Ausgange derfelben den zirka 250 Beamten der Fabrik hatten sich denn auch 150 wird es abhängen, ob der Streit für beendet erklärt wird. Die eingefunden. Oberingenieur Höchstädter eröffnete und Notiz der Stieler Beitung" ist also verfrüht und nur darauf be­leitete die Versammlung. Die Vorschläge für die Wahl zur rechnet, Streifbrecher, die der Magistrat so nötig braucht, nach Nici zu loden. Bis auf weiteres ist zuzug fernzuhalten. Handelskammer hatte der Versammlungsleiter schon in der Tasche und ohne die Anwesenden weiter zu fragen, erklärte er diese als nominiert. Dann eröffnete der Beauftragte der Direktion den Anwesenden weiter:

" Nun hätte ich bei dieser Besprechung noch zu erwähnen, daß es doch sehr gut wäre, wenn wir aus ähnlichen Anlässen des öfteren zusammenkommen könnten. Wir haben doch so manches auf dem Herzen und vieles könnte bei diesen Besprechungen er­ledigt werden. Wie wäre es, wenn wir einen Beamtenverein gründen würden? Da wir heute abend so zahlreich bersammelt sind, dürfte sich dieses leicht ermöglichen lassen."

Einer der anwesenden Beamten hatte den Mut, gegen die Ueberrumpelung zu protestieren, und schlug vor, die An­gelegenheit in einer Extraversammlung zu besprechen. Aber Herr Höchstädter erklärte fategorisch:

zu erheben."

Eine Kommission der ausständigen städtischen Arbeiter hat Montag mittag mit dem Magistrat verhandelt. Der Magistrat lehnte jedes Bugeständnis ab, erneuerte nur das schon früher ge­gebene Versprechen, daß er zum nächsten Etat einen Antrag auf Einführung der Achtstundenschicht für die Gasarbeiter an den Re­tortenöfen einbringen will. Die wöchentliche Lohnzahlung will er einführen, wenn sich nach Wiederaufnahme der Arbeit die Ar­beiterausschüsse der Betriebe dafür aussprechen. Eine Versammlung der Streitenden resp. Ausgesperrten hat Montag nachmittag in geheimer Abstimmung mit 390 gegen 6 Stimmen die Fortführung des Streikes beschlossen.

beigelegt.

Der Streit in der Hamburger Zigarrenfortiererbranche vorläufig Nach vierzehntägiger Dauer des Kampfes ist es zwischen den " Ich halte dies nicht für nötig und bitte diejenigen, die Fabrikanten und Arbeitern und Arbeiterinnen zu einer Verein­mit meinem Vorschlage einverstanden sind, sich von ihren Sihen eine vierjährige Dauer weibliche Arbeitskräfte einzustellen. Die barung gekommen, wonach die Fabrikanten darauf verzichten, auf Wiedereinstellung der Streifenden wickelte sich am Montag nicht Und nun erhoben sich, wenn auch zögernd, sämtliche An- glatt ab, weil verschiedene Maßregelungen vorgenommen wurden, wesenden, bis auf zehn rückgratfeste! Höchstädter kon- infolgedessen in verschiedenen Fabriken die Arbeit nicht aufge­statierte nun schmunzelnd die nahezu einstimmig" erfolgte nommen wurde. Unter diesen Umständen tann von einem völligen Gründung des Beamtenvereins! Der Vorstand und die Aus- Frieden in der Sortiererbranche noch nicht die Rede sein. Am schußmitglieder waren auch schon bestimmt, so daß sich die Streit beteiligt waren 650 Personen beiderlei Geschlechts. Mitglieder des gelben Vereins, wie immer in solchen Fällen, nicht weiter darum zu bemühen brauchten.

Sieg der Brauereiarbeiter in Mainz  .

Ueber die Biele des neugegründeten Vereins äußerte sich Großgerauer Unionbrauerei", der am 7. Mai begonnen hatte, Der Streik in dem Betriebe der Mainzer Aftienbrauerei" der der Macher des Ganzen in nachfolgender Weise: Der Verein muß sich, da rein sachliche Angelegenheiten annehmer. Der am 1. Juli in Kraft tretende Tarif, der auf fünf endete mit einem vollständigen Sieg für die Arbeit Interesse verlieren, in der Hauptsache als Vergnügungsverein gestalten, nebenher fann man dann auch sozialpolitische resp. Jahre abgeschlossen ist, bringt den Brauern, Küfern, Mälzern eine andere Fragen erledigen." Lohnaufbesserung von 4 M., er steigert die Löhne von 26 M. auf So hat nun die Maschinenfabrik Augsburg neben dem halten 30 M., der Lohn der Fuhrleute steigt von 21 M. auf 28 M. 30 M. Handwerker, die seither mit 23 M. entlohnt wurden, er gelben Arbeiterberein auch einen solchen für die Beamten Die Bierfahrer halen jeden dritten Sonntag frei, für sie ist Sieger geblieben, trotz der scheinbaren Zurücknahme des Sonntagsarbeit werden die Stunde 70 Bf. vergütet. Die berüchtigten Erlasses der bayerischen Metallindustriellen, dessen Streifenden werden wieder eingestellt, sofort werden 70 Broz, Väter in der Maschinenfabrik Augsburg fißen. Die Folgen der Arbeiter eingestellt, die anderen vor dem 1. Oktober. der Rückgratlosigkeit der kaufmännischen und technischen Be- Die Aufnahme der Arbeit findet am Donnerstag statt. Die amten werden sich für die auf den gelben Leim Gefrochenen Einigung wurde durch Vermittelung des Bürgermeisters erzielt. bald in unliebsamer Weise zeigen.

Berlin   und Umgegend.

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Militär gegen Streikende.

der Interpellant sein Amt als Arbeiterausschußmitglied nieder­legte, was jedoch Dr. Brunzel weiter nicht beachtete, denn er sagte dem R., er solle erst über sein Vorhaben einmal ausschlafen. Am 28. April legten jedoch sämtliche Arbeiterausschußmitglieder, 6 an der Zahl, ihre Aemter nieder, weil sie nach der Maßregelung Raubers   die Ueberzeugung gewonnen hatten, daß der Werkdirektor es nicht dulden will, daß sie ihre Pflicht als Bergleute und Aus­schußmänner erfüllen können, ohne gemaßregelt zu werden, und weil sie feine Staffagen, teine weiße Salbe" sein wollten. Eine Hüskes mit Befriedigung Kenntnis von dieser Tat und gelobte Belegschaftsversammlung nahm am 29. April nach einem Referat feierlichst, kein organisierter Arbeiter nehme das Amt eines Aus­schußmannes an, noch gehe er wählen, bis Garantien gegeben sind, daß die Ausschußmänner ihr Amt pflichtgetreu ausüben fönnen, ohne dafür gemaßregelt zu werden. Diese Garantien" gab die Verwaltung dadurch, daß sie auch die 6 Protestler aufs Straßen­regelt und nun beschlossen die Christlichen  " einstimmig", fich an pflaster warf! Damit war der gesamte Arbeiterausschuß gemaß­der Neuwahl zu beteiligen! Dieje Neuwahl hat am 18. Juni stattgefunden, und wie die" Saarpost" mitteilt, mit einem" glän­zenden Siege" des christlichen" Gewerkvereins geendet! Ihre Siegesnachricht schließt fie:

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" Der Gewertverein hat also wieder den Ausschuß besetzt, und so ist es gut, sowohl nach unten wie nach oben." Dieser Sieg" ist nicht nur gut nach oben" und" unten", M.- Gladbacher Charaktertöpfe" fähig sind. sondern er zeigt der Oeffentlichkeit, zu welchen Heldentaten" diefe

Husland.

Aussperrung von Steinarbeitern in Belgien  . Jn 18 Steinbrüchen von Ecaussinnes wurden gestern in­folge eines in zwei Betrieben wegen Lohndifferenzen ausge­brochenen Ausstandes etwa 2500 Arbeiter ausgesperrt.

Ein Streit der Rennbahn- Stalleute

ist in Paris   ausgebrochen. Das Syndikat der Stalleute hielt am Sonntag eine Versammlung ab, in der nachdrücklich auf den For­derungen nach einer Lohnerhöhung und besserer Un­terkunft bestanden und mit dem Streit für das Grand Prix­Rennen gedroht wurde. In der Versammlung hielten mehrere Führer des allgemeinen Arbeitsverbandes Reden. Einzelne fon­fervative und nationalistische Blätter greifen den radikalen De­minister Berteaur, heftig an, weil dieser angeblich die Bildung des putierten des Seine et Dife- Departements, den früheren Kriegs­Syndikates der Stallburschen begünstigt und ihm eine Fahne ge= stiftet habe. Das Publitum sympathisierte teilweise mit den Strei­fenden und verlangte tumultuarisch sein Eintrittsgeld zurück. In­folgedessen wurden an Einrittsgeldern, die im ganzen 224 000 Franks betrugen, 74 000 Frants zurückerstattet. Die Wettumsätze am Totalisator betrugen diesmal 1 Millionen Franks weniger als bei den borjährigen Rennen.

Der Konflikt in der englischen Kohlenindustrie. London  , 19. Juni.  ( Eig. Ber.) Die Vertreter der briti für die Einführung des am 1. Juli in Kraft tretenden Achtstunden­schen Bergleute hielten hier eine Konferenz ab, um Vorkehrungen gesetzes zu treffen. Die Konferenz faßte den Beschluß, alle aus der Einführung dieses Gesetzes entstehenden Schwierigkeiten als einem Teile Großbritanniens   deswegen ein Kampf ausbrechen. so den ganzen Verband angehend zu betrachten. Sollte also in irgend muß sich der ganze Verband mit den Streikenden oder Ausge­sperrten solidarisch erklären.

Auf Grund dieses Beschlusses ernannte die Konferenz Enoch Edwards, T. Ashton und Robert Smillie   als Dele gierte zur gemeinsamen Konferenz der Unternehmer und Ar­beiter von Wales  , die am 21. d. M. in Cardiff   zusammentritt, um über den in Wales   drohenden Konflikt zu beraten. Die Konferenz beschloß ferner, allen Versuchen, die Löhne her­abzusehen, Widerstand zu leisten. Die Hauptschwierigkeit in Wales   scheint in der Forderung der Unternehmer zu bestehen) Doppelschichten arbeiten zu lassen. Kommt die gemeinsame Konferenz in Cardiff   zu einer Einigung über diesen Punkt, so werden sich die übrigen Konfliktspunkte leicht beseitigen lassen.

In Worms   führen die Bauhilfsarbeiter einen erbitterten Die Lohnbewegung der Bauklempner. Dampf gegen die Firma Schmidt. Alle Bemühungen, Arbeits­Die Versammlung der Streifenden, welche am Montagvor- willige zu bekommen, waren erfolglos. Die Polizei hat von An­mittag stattfinden sollte, mußte auf den Nachmittag verschoben fang an auf Seiten des Unternehmers gestanden. In einer Bau­werden, weil die Streifleitung noch in letter Stunde Besprechungen hütte waren 12 Polizisten mit 2 Hunden untergebracht. In dieser mit einigen maßgebenden Firmeninhabern abhielt. Die Arbeit- Bauhütte brach nun plöklich Feuer aus, und sofort verdächtigte geber erklärten sich zu einigen, allerdings unwesentlichen Verbesse- man die Streifenden, ihre Hand dabei im Spiele gehabt zu haben. bom 1. Oktober 1910 nicht auf 74 Bf., wie es der Schiedsspruch so gab die Behörde jetzt an, Militär zu deren Bewachung aufbieten festsetzt, sondern auf 75 Pf. und der Lohn der Junggesellen von zu müssen. Das Kreisamt teilte dann auch der Streifleitung mit, dem gleichen Zeitpunkt an um Pf. gegenüber den Säßen des daß mit Genehmigung der oberen Behörden Militär zur Ab­Schiedsspruchs erhöht werden. Eine bindende Zusage haben die sperrung und Ueberwachung des fraglichen Bauplatzes requiriert an der Besprechung beteiligten Arbeitgeber jedoch in bezug auf fei. Ein Kompagnie Infanterie zog danach für das Vaterland ins diese geringen Verbesserungen nicht gemacht. Feld". Die Arbeitswilligen wurden sofort auf die Baustelle ge­schafft, wo sie unter Schutz des Militärs arbeiten und wohnen. Mit scharf geladenen Gewehren umkreist das Militär in großen Ent­fernungen das Bauterrain, unterstützt von der Polizei. Die Streis tenden bewahren Disziplin; sie haben großes Interesse daran, daß es der Staatsanwaltschaft gelingen möchte, Klarheit in die Brand­stiftungsaffäre zu bringen. Einige Streifende, die deswegen ver­haftet wurden, mußten sofort wieder auf freien Fuß gesetzt werden,

rungen des Schiedsspruchs bereit, nämlich, daß der Stundenlohn Da es gelungen war, am Tage vorher Arbeitswillige zu gewinnen, Letzte Nachrichten und Depefchen.

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Lohnbewegungen im Töpfergewerbe.

Als Cohen der Versammlung der Streifenden das Ergeb­nis der Besprechung mitteilte, wurde es mit Hohnlachen auf­genommen. Dann folgte eine längere Debatte. Die meisten Redner sprachen scharf, teilweise sogar leidenschaftlich für die unbedingte Ablehnung des Schiedsspruchs und fanden damit stürmischen Bei­fall bei der Versammlung. Die Gegner des Schiedsspruchs ver­traten die Ansicht: Was der Schiedsspruch biete, das hätte man schon zu Anfang des Streits haben können. Es würde eine Schande da fie ihre Unschuld nachweisen konnten. sein, diesen Schiedsspruch anzunehmen. Die Streifenden hätten 12 Wochen ausgehalten, sie würden nochmal 12 Wochen aushalten, aber unter keinen Umständen diesen Schiedsspruch annehmen, der den Arbeitern gar keine Verbesserungen biete. Einzelne Redner, welche zur ruhigen Würdigung der Situation mahnten und die Frage aufwarfen, ob wohl von einer Fortsetzung des Kampfes noch Erfolge zu erwarten seien, wurden durch unwillige Zwischen­rufe unterbrochen und stießen auf starken Widerspruch aus der Versammlung. Schließlich verwies Cohen darauf, daß nach einer Ablehnung des Schiedsspruches in absehbarer Zeit an eine Wiederaufnahme der Verhandlungen nicht zu denken sei, die Streifenden also auf eine lange Dauer des Kampfes gefaßt sein müßten. Doch, die Organisation habe nicht nötig, einen Druck auf die Streifenden auszuüben. Die Organisation stehe so da, daß sie die Entscheidung über Annahme oder Ablehnung des Schieds­spruchs ruhig den Streifenden überlassen könne.

Die Abstimmung fand mittelst Bettel statt.

Der Königsberger Abwehrstreit der Ofenseßer, der bereits seit dem 1. Januar andauert, ist immer noch nicht beendet. Die Schuld daran trägt die bisher vorhandene, überaus ungünstige Geschäfts­fonjunktur und das Verhalten der Hirsch- Dunderschen, die sofort den von den Unternehmern aufgestellten reduzierten Lohntarif akzeptierten und sich so den Meistern als Streitbrecher zur Ver­fügung stellten. In neuerer Zeit drängt nun die Arbeit so, daß die Hirsch- Dunderschen allein sie nicht bewältigen fönnen, weshalb einige Aussicht auf Beendigung des Streits vorhanden ist. Eine der" Friedensbedingungen" der Unternehmer, wonach die ausstän digen Töpfer sich zum Hirsch- Dunckerschen Glauben bekehren müßten, haben sie bereits aufgegeben.

In Danzig   ist es den Töpfern nach nochmaliger Berhand­lung gelungen, dem alten Akkordtarif in allen Positionen wieder Anerkennung zu verschaffen und ihn auf 1 Jahr zu verlängern.

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Die geplanten französischen   Steuern.

Paris  , 21. Juni.  ( W. T. B.) Ueber die vom Finanzminister Caillaug geplanten neuen Steuern werden noch folgende Einzel. heiten mitgeteilt: Die neben der bereits bestehenden Erb­anfallsteuer einzuführende besondere Steuergebühr auf das reine Erbschaftsaktivum beträgt bei Erbschaften bis 10 000 Frank ein Fünfhundertstel Proz., von 10-50 000 Frant ein Zehntel Bro3. und steigt sodann bei Erbschaften von über 50 000 Frant bis 50 000 000 Frant von fünfzehn Hundertstel bis zwei Proz. Ueber­dies wird unter anderem beantragt eine Stempelsteuer von 5 Centimes für Quittungen über 10 Frant, steigend bis zu 2 Frant, eine Verbrauchssteuer auf alle Essenzen für Automobilwagen von 5 Frant pro hektoliter, eine Erhöhung der Plakatsteuer, eine Stempelsteuer auf französische   Kolonialanleihen und eine staatliche Hundesteuer mit einer Stala von 1,50 Frank bis 28 Frant.

Der Streit der Rennstallente vor der Kammer. Baris, 21. Juni.  ( W. T. B.) In der Deputiertentammer richtete der raditale Deputierte Berteaug aus Anlaß der gestrigen Ruheftörungen auf dem Rennplatz von Auteuil an den Arbeitsminister Viviani eine Anfrage, in welcher er das Syndikat der Stallburschen in Schuh nahm und darüber Klage führte, daß die zumeist englischen Trainer Stallburschen entlassen hätten, bloß weil diese dem Syndikat beigetreten seien. Viviani versprach die Vermittelung der Regierung zwischen der Vereini gung der Rennstallbesizer und dem Stallburschensyndikat. Die Rennpferde wurden heute von Maison Lafitte unter dem Schuy berittener Gendarmen nach dem Rennplatz von Saint Cloud   ge­bracht.

Belagerungszustand in der Türkei  ?

Konstantinopel  , 21. Juni.  ( W. Z. B.) Jn militärischen Kreisen zirkulieren Gerüchte von einer bevorstehenden Verhängung des Belagerungszustandes über das ganze Reichsgebiet zum Zwecke der schnelleren Unterdrückung der Reaktion.

Liebesdrama.

In der allgemeinen Klempnerversammlung, die nach der Ver- An der Hamburger Bauarbeiteraussperrung sind 176 sammlung der Streifenden stattfand und auch von vielen Ar- Ofenfezer beteiligt. Die Hamburger Töpfermeister begehen mit beitenden besucht war, wurde das Ergebnis der Abstimmung be- dieser Maßnahme einen rigorosen Vertragsbruch, da die Ausge tanntgegeben: Die Streitenden haben sich mit 248 gegen 48 Stim- sperrten keinerlei Forderungen gestellt hatten, und der vorhandene men für Fortsetzung des Streiks erklärt. Ein langanhaltender Tarifvertrag noch Gültigkeit bis 1910 hat. In Gunzen Beifallssturm folgte dieser Mitteilung. Durch das Votum der hausen währt der Kampf bereits 4 Wochen. Da die Haltung Streifenden war der allgemeinen Versammlung der Weg für die der Ausständigen eine gute und die Konjunktur eine günstige ist, endgültige Abstimmung gewiesen. In der Debatte wurden neue so dürfte der Kampf siegreich enden. Der Abwehrstreit in I- Gesichtspunkte nicht mehr hervorgebracht. Die Abstimmung, die bing währt bereits 8 Wochen.- In   Eberswalde gelang es in dieser Versammlung durch Handaufheben vorgenommen wurde, den Löpfern nach einem dreitägigen Streik die Akkordlöhne um Böttcher, der sich von seiner Braut verlassen sah, überfiel diese Halle a. S., 21. Juni  .( B. H  .) Der 24jährige Schmiedegeselle ergab: Ablehnung des Schiedsspruchs mit allen gegen 2 Stimmen. 8 Proz. und die Stundenlöhne um 5 Pf. aufzubessern. In Auch dies Abstimmungsergebnis wurde mit stürmischem Beifall   Bischofswerda befinden sich die Scheibentöpfer im Streit. gestern abend in ihrem Zimmer, das fie mit einem anderen Mädchen begrüßt. Die Ausständigen finden nirgends in der Oberlausit Beschäfti- teilte, und gab mehrere Revolverschüsse auf sie ab. Beide Mädchen gung, was auf ein geheimes Abkommen der Tonwarenfabrikanten sprangen in ihrer Angst aus dem Fenster und wurden schwerverlegt in das Krankenhaus gebracht. Böttcher erschoß sich selbst. zurückzuführen ist.* Berunglückte Bootsfahrt.

Achtung, Lithographen und Steinbruder! Die Differenzen in der Firma Mar Schönherr find am Sonnabend, den 19. Juni, durch Verhandlungen beigelegt worden.

Die Kollegen haben am Montag, den 21. Juni, die Arbeit wieder aufgenommen. Die Verwaltung. Achtung, Töpfer! Wegen Nichtbezahlung des Tarifs ver­hängen wir hiermit über ben Töpfermeister Heinrich Handke, Dolziger Straße 11, die Sperre. In Betracht kommt der Bau Rigdorf, Donaustr. 128.

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,, Glänzender Sieg" der   Christlichen.

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Zurückgewiesene Nichtigkeitsbeschwerde.  Wien, 21. Juni  .( W. T. 2.) Der Kassationshof hat die Richtigkeitsbeschwerde gegen das Todesurteil über den Studenten Sicahnsti, den Mörder des galizischen Statthalters Grafen Botodi, verworfen.

Anfang März wurde auf der preußisch- fiskalischen Saargrube   Wien, 21. Juni  .( B. H  .) Vier Bahnangestellte unternahmen Sulzbach das christliche Arbeiterausschußmitglied Joh. Rauber eine Kahnfahrt auf der Alten   Donau. Hierbei tippte das Boot um, ohne Kündigung sofort abgelegt, und zwar, weil R. nach Angabe und drei der Insassen ertranken. der M.- Gladbacher im Arbeiterausschuß mit Nachdruck die Rechte der Belegschaft verfochten und während der Berggewerbegerichts­wahl eine Beschwerdeschrift an den Handelsminister mitunterzeichnet baben soll. Am 19. März hielten die   Christlichen" eine Brotest­versammlung" gegen die Maßregelung Raubers ab, in der der chriftliche" General üstes fräftige Töne anschlug und sagte: Sollte der Minister die Ablegung Raubers nicht rüdgängig machen, dann möge er die Suche zum Herzen der Arbeiter einstellen." Der 3000 Steinarbeiter ausgesperrt. Minister machte die Kündigung nicht rückgängig, worauf am 30. Brüssel, 21. Juni  .( B. H  .) In Ecaussines ist heute die Die Holzarbeiter in den Kleinbetrieben der Bau- und Möbel- März die übrigen Arbeiterausschußmitglieder den Werksdirektor Aussperrung der Steinhauerarbeiter in Kraft getreten. Die Zahl tischlerei zu   Rathenow, 40 an der Zahl, legten am Bergrat Dr. Brunzel interpellierten und die Wiederanlegung der ausgesperrten Arbeiter beträgt zirka 3000 und erstreckt sich auf Sonnabend die Arbeit nieder. Sie fordern einen Mini- Raubers forderten. Dr. Brunzel lehnte dies rundweg ab, worauf 18 Steinbrüche.

Desgleichen ist gesperrt der Töpfermeister C. Müller, Steg lib, Mommsenstr. 38. Jn Betracht kommt der Bau Stegliz, Mommsen- Haderstr. Ede. Diese Bauten sind durch Hirsche" besetzt. Dieselben arbeiten unter dem bestehenden Tarif. Die Verbandsleitung. Deutsches  

Reich.

Berantw. Redakteur: Hans Weber,   Berlin. Inseratenteil verantw.: Th. Glode,   Berlin. Drud u Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co.,   Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl