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Die sozialdemokratischen Arbeiter Wolfenbüttels follten Ge. scheiteres thun, als im Intereſſe jüdischer Kapitalisten den Antisemiten die Versammlung und durch das Eintrittsgeld auch die Tasche zu füllen. Sie werden unter den indifferenten Ar­beitern und Kleinbürgern gerade genug zu thun haben, um Auf­tlärung zu schaffen. Diese Aufklärungsarbeit wird nicht ge­fördert, wenn sie sich zu Haustnechten jüdischer Kapitalisten herab­würdigen, die bekanntlich unsere Bestrebungen womöglich noch schäbiger bekämpfen wie die christlichen" oder" germanischen"

anbetracht ber Alliance, bie die polnische Bourgeoisie mit der Geld eingezogen und legte, da er eine Reife zu machen hatte,| Herrschaft, Fräulein Martha Prager, mit. Die beiden legt­deutschen zum Zwecke der gemeinsamen Niederhaltung der Ent- 800 M., um sie sicher aufzuheben, unter eine Matrage Bei seiner genannten Personen ertranften nach dem Genusse mehr oder erbten abgeschlossen hat. Dieser 11/2 Stunden lang in ihrer Rückkehr war das Geld verschwunden. Dies ergriff ihn so, daß minder heftig unter Erscheinungen, die auf eine Vergiftung Muttersprache gehaltene Vortrag erwärmte und begeisterte bie er selbst auch verschwand. Da er aber eine Rellnerin, die in dem schließen ließen. Dagegen blieb die Bollmann gefund. Die Versammlung so fehr, daß nicht nur fein Gegner fich fand, Hause wohnte, besuchte, so wurde er verhaftet. Mit ihr dürfte beiden Erfranften wurden von heftigem Erbrechen, Zittern und sondern die Diskussion durchaus zu unsern Gunsten verlief, er das verlorene beziehungsweise als gestohlen bezeichnete Geld Schwindel befanden, bei der Schufalla fraten fogar Starrfrämpfe ein. worauf einstimmig eine Resolution angenommen wurde, inhalts verprast haben. Der herbeigerufene Hausarzt Dr. Häfeler erkannte sofort, daß eine deren sich die Versammelten mit dem Referenten voll und ganz Vergiftung vorlag, er bewirkte durch Anwendung der Magen einverstanden erklärten und das Versprechen abgaben, das Ge Die Leiche eines jungen Kindes, die sich in einem bereits pumpe die Entleerung der Magen beider Erfrankten, und hierauf hörte unter den übrigen Polen   zu verbreiten, um diese zu flaffen- vorgeschrittenen Grade der Verwesung befand, ift gestern Nachließen die äußeren Bergiftungserscheinungen nach. Die beiden bewußten Bundesmitgliedern in den Reihen des kämpfenden mittag um 4 Uhr bei den Judenwiesen in Moabit   angeschwemmt Erfranften find bald wieder genesen. Der Rest der Torte Bölferproletariats zu machen. Zum Schluß wurde ausdrücklich worden. Ob das Kind auf gewaltsame Weise um das Leben ge- wurde dem Gerichtschemiter Dr. Bischoff zur Untersuchung über­verlangt, derartige Bersammlungen für die Polen   öfter abzu- fommen ist, dürfte die Untersuchung ergeben müssen. geben. Er fand darin reichlich Strychnin, welches nach träg halten. Großmutter und Enfelin überfahren. Ein entsetzlicher fich auf dem Zuderguß und zwischen den Fruchtverzierungen, lich der fertigen Torte zugesetzt worden war. Das Gift befand Aus Wolfenbüttel   wird dem Braunschweiger Boltsfreund" Doppel Unglüdsfall hat sich am Dienstag Abend am Dr. Bischoff entdeckte auch zwischen die Berzierungen eingeklemmt berichtet: Die am 12. April stattgefundene Volksversammlung Alexanderplatz   zugetragen. Die 70 jährige Wittwe Henriette B. eine Strychninfugel von der Größe einer Erbse. Der war sehr schwach besucht, was dem Umstand zuzuschreiben ist, daß aus Tilsit  , die feit einigen Wochen bei ihren Kindern, den mitttlere Theil der Zorte war von Strychnin frei. Zweifellos an demselben Abend eine antisemitische Versammlung stattfand, Klempner P.'schen Eheleuten in der Prinzenitraße zu Besuch die leider von sozialdemokratischen Arbeitern zahlreich besucht meilte, wollte vorgestern Abend nach der Heimath zurückkehren und Dar es auf eine Bergiftung abgesehen. Nach langeren Ermitte­lungen gelang es, den Absender der Torte in der Person des war. Einige fonit das große Wort führende Genossen hatten sich begab sich gegen 8 Uhr, von den Ihrigen begleitet, zu Fuß nach Kaufmanns Leo Cohn, der in Stettin   einen Möbelhandel leider verleiten laffen, den jüdischen Geldproben einen Liebesdienst dem Bahnhof Alexanderplaß. Die alte Frau ging, die vier zu erweisen, indem sie anstatt für die sozialdemokratische, für übrige Enfelin Emma P. an der Hand haltend, voraus, die und nach dem Untersuchunge gefängnisse   in Moabit   überführt. betreibt, zu ermitteln. Am 14. Dezember wurde er verhaftet guten Besuch der antisemitischen Versammlung agitirten und für Eltern der Kleinen folgten in einiger Entfernung. Die Greifin In der Boruntersuchung bestritt er, daß er die Absicht gehabt, den in derartigen Bersammlungen üblichen Radau sorgten. überschritt den Fahrdamm der Straße An der Stadtbahn gerade die Vollmann gu tödten, er habe aber mit derselben ein Verhältnis Man suchte sogar den Vertrauensmann, Genossen Bielſtein, zu in dem Augenblick, als ein Rollwagen um die Ecke bog; Groß gehabt, deffeu Folgen er beseitigen wollte. Der 1864 zu Posen mutter und Enfelin wurden von dem ohne Laterne und links bestimmen, zu gunsten der antisemitischen Radauversammlung fahrenden schwer belabenen Fuhrwert zu Boden geriffen und geborene Angeklagte wiederholte diefe Angabe in der Hauptverhand­unsere längst bekannt gemachte Versammlung rückgängig gu machen; die entstandenen Unfoften follten jüdischerfeits gedeckt überfahren. Der alten Frau wurde der rechte Fuß, der Entelin lung. Da Sachen zur Sprache tommen mußten, welche die Sittlichkeit werden.' Selbstverständlich ließ sich der Vertrauensmann auf die rechte Hand zermalmt, welche Gliedmaßen im Krankenhause Flickel   den Ausschluß der Oeffentlichkeit, welchem Untrage der diesen Kauf nicht ein." abgenommen werden mußten. Gerichtshof unter dem Vorsiz des Landgerichtsdirektors Rieck Marktpreise in Berlin   am 18. April, nach Ermittelungen entsprach. Die Vertheidigung führten die Rechtsanwälte Dr. des föniglichen Bolizeipräsidiums. Weizen per 100 kg. guter von Fris Friedmann und Leonhard Friedmann. 16,00-15,60 M., mittlerer von 15,50-15,20 M., geringer von Nur die Urtheilsverkündigung fand in öffentlicher Sigung 15,10-14,80 M., Roggen per 100 kg. guter von 18,50 bis ftatt. 13,20 R., mittlerer von 13,10-12,90 M., geringerer von 12,80 Es war daraus zu entnehmen, daß die Geschworenen den bis 12,60 M. Gerste per 100 kg. gute von 17,50-16,30., Angeflagten des versuchten Mordes schuldig gesprochen mittlere von 16,20-15,10 m., geringe von 15,00-18,80. batten. Sajer per 100 kg. guter von 15,90-15,40 M., mittlerer von Das Urtheil lautete auf acht Jahre Buchthaus und 15,80-14,90 m., geringer von 14,80 bis 14,40 M. Stroh, ach tjährigen Ehrverlust, wobei erwogen worden fet, Richt per 100 Rg. von 5,00 bis 4,65 Mart. Seu per daß der Angeklagte in ungemein frivoler und gemeingefährlicher per 100 Rg. von 40,00-24,00 M. Speisebohnen, weiße per 100 Rg. von 7,00 bis 3,30 Mart. Erbsen, gelbe zum Rochen Weise gehandeltt habe. 100 g. von 50,00-20,00 M. Linfen   per 100 kg. von 80,00 nicht nach unserem Geschmack. Wir halten sie vielmehr für ein Die Druckschrift ,, Die Bibel in der Westentasche" ist bis 30,00 M. Kartoffeln per 100 g. von 6,00-4,00 M. Rind: fehr feichtes Machwert. Daß aber jemand wegen dieser Schrift fleich von der Reule per 1 Kg. von 1,60-1,20 M. Bauchfleisch prozessirt werden fönne, ist uns selbst unterm neuen Rurs" nicht per 1 Kg. von 1,30-1,00 M. Schweinefleisch per 1 Kg. von verständlich. Das geschah in Karlsruhe  . Der Händler Fried 1,50-1,20 9. Kalbfleisch per 1 Kg. von 1,60-0,80.rich Bartmann hat die Schrift verbreitet und soll dadurch Sammelfleisch per 1 Kg. von 1,50-0,90 m. Butter per 1 Rg eine öffentliche Beschimpfung der chriftlichen Kirche begangen Don 2,80-1,80 M. Eier per 60 Stück von 4,00-2,40 W. Fische haben. Beiläufig ist die Schrift nicht verboten und unseres Wissens per 1 Kg.: Karpfen von 2,40-1,20 M. Aale von 3,00 bis bisher auch noch nirgends unter Anklage gestellt. Das Schwur­Die Afters and Invaliditätsversicherungs- Anstalten 140 M. Bander von 2,40-1,00. Sechte von 1,80-1,00 9. für Berlin   und für die Provinz Brandenburg   üben bei Barsche von 1,60-0,70 M. Schleie von 2,40-1,00 M. Bleie gericht verhandelte über die Sache in geheimer Sizung. Der Staatsanwalt Gruber zog, wie aus dem Bad. Landboten  " zu er der Beschaffung von ärztlichen Beugniffen eine von 1,40-0,60 m. Krevse per 60 Stück von 12,00-3,00 m. fehen, die Sozialdemokratie in sein Spiel, der der Angeklagte zu­verschiedene Praxis. Die Versicherungsanstalt für Brandenburg Polizeibericht. Am 17. d. M. Nachmittags stürzte ein gehöre und die alle anders Denfenden verunglimpfe und be­nimmt das Zeugniß eines jeben Arztes aus ihrem Bezirke als 7jähriges Mädchen beim Baufpiel aus dem Flur enfter im eiften schimpfe. Gerade diese Partei habe ein Intereſſe baran, Schriften vollgiltig an und zahlt für jedes Zeugniß ein Honorar von 8 W. Stock des Hauses Behrenstr. 22 auf den Sof hinab und erlitt su verbreiten, welche die Religion untergraben, und der An­Die Versicherungsanstalt Berlin hingegen läßt die Bezahlung des außer einer Verlegung der Hand einen Schädelbruch und einen getlagte habe dieses Intereffe durch seine Thätigkeit befundet. Beugnisses ausschließlich Sache des Rentenbewerbers sein und Bruch des Vorderarms. Dasselbe wurde nach der Universitätsflinit und die weifen Geschworenen wohlgemerft: nicht Berufs­hat außerdem Vertrauensärzte in beschränkter Bahl angestellt, gebracht. Am 18. d. M. Vormittags wurde ein Silberarbeiter auf richter, sondern Geschworene fanden ben armen Teufel von an die allein der Rentenbewerber sich zu wenden hat. Um Ab- der Treppe des Hauses Simeonftr. 29 und ein Arbeitsbursche auf dem Händler für schuldig. Er hat 3 Monate lang Beit, über die Stellung dieser Einrichtung ist nun die Aerztekammer für Berlin   Grundstück Alte Leipzigerstr. 1a im Pferdestall erhängt vorge- Wiffethat, deren ihn das Gericht bezichtigt und die er gewiß nicht und Brandenburg   bei der Versicherungsanstalt vorstellig gefunden. In der Spree  , an den Judenwiesen, wurde Nach- beabsichtigt hat, nachzudenken. Von Rechts wegen". worden, mit dem Ersuchen, daß man auch den in mittags die Leiche eines neugeborenen Kindes angeschwemmt. der Provinz Brandenburg   und in den Rheinlanden üb- Vor dem Hause Lothringerstr. 22 wurde ein Schneider durch Effen, 18. April. Das Schwurgericht verurtheilte den Bergs lichen Modus, der auch von dem Reichs- Versicherungsamt einen Packetpoftwagen überfahren und am Arm und Bein so be- mann Mandrysch wegen eines während des letzten Ausstandes angelegentlich empfohlen wird, hier einführe. Das Ersuchen ist deutend verlegt, daß seine Ueberführung nach dem Krankenhause verübten Verbrechens gegen§ 7 des Dynamitgesetzes zu acht aber, wie das Berl. dirstl. Korrespondenzbl." mittheilt, von dem am Friedrichshain   erforderlich wurde. Abends wurden eine Jahren Zuchthaus. Vorstand der Versicherungsanstalt abgelehnt worden. In dem 70 jährige Frau und ihre 8jährige Entelin vor dem Hause bezüglichen Schreiben sagt der Vorstand( gez. Dr. Freund) zur Alexanderstr. 71 durch einen Rollwagen überfahren; sie erlitt Begründung der Ablehnung: Die geringe örtliche Ausdehnung dabei eine schwere Verlegung am Fuße und das Kind eine be­des Verwaltungsbezirks der Invaliditäts- und Altereversicherungs- deutende Quetschung der Finger. Beide wurden nach dem Kranten Anstalt Berlin   gegenüber dem großen Bezirke der Versicherungs- hause am Friedrichshain   gebracht. Die Feuerwehr wurde im Anstalt für die Proving Brandenburg, läßt die unfererseits ab Laufe des Tages nicht alarmirt. weichend von den bezüglichen Anordnungen dieser Anstalt bisher getroffenen Maßnahmen als zweckentsprechend erscheinen." Es wird in dieser Begründung" nur behauptet, was eben bestritten wird. Jedenfalls ist die in Berlin   geübte Praxis eine Er schwerung für die Arbeiter, denen die Versicherungs- Anstalt bienen soll.

Ausbeuter.

Todtenliste der Partei. In Augsburg   ist der lang jährige wohlbewährte Parteigenoffe Buchbinder Adolf Klett im Alter von 34 Jahren gestorben. Er war auch Beisiger des Gewerbegerichts.

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Tokales.

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Durch gedruckte Starte mit Trauerrand zeigt der Vorstand des Vereins ehemaliger Königs- Gendarmen" den Tod seines lang. jährigen treuen Mitgliedes, des Restaurateurs Wierfig, Admiral straße 18, an und ordnet das übliche offizielle Begräbniß an. Unmittelbar darauf erhalten die Mitglieder durch die Reichspoft eine zweite gedruckte Karte, in welcher ihnen der Vorstand an­zeigt, daß infolge eines unliebfamen Zwischenfalls" von der offiziellen Betheiligung an der Beerdigung Abstand genommen. Der unliebsame Bwifchenfall" soll der Verdacht sein, daß der Verstorbene bei Lebzeiten Sozialdemokrat gewesen sei. Ja, Sozial­demokraten gehören auch in feine Kriegervereine, das folite am Ende doch jeder Genosse wissen!

Hungerlöhne. Die Stredenarbeiter auf der Spandau  Potsdamer   Chauffee bekommen bei 10ftündiger Arbeitszeit einen Zagelohn von 1,40 M. Die Lohnzahlung erfolgt monatlich und gehen von dem angeführten Betrag noch die Krantentassen- u und Alters- und Invalidenbeiträge ab.( Im vorigen Jahre be trug der Tagelohn 1,80 M.).

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Theater.

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Saarbrücken  . In der Anklagefache gegen den früheren Vorfizenden des Rechtsschusvereins der Bergleute im Saarrevier, warten, und Genoffen sprach die Saarbrücker  Strajkammer nach zwölistündiger, manchmal erregter Verhand­lung Warten und Bachmann von der Anflage wegen Unterschlagung von Geldern des Rechtsschutzvereins frei. Die Mitangeklagten Kron und Berwanger wurden dagegen für schuldig erklärt und Berwanger zu sechs, Kron zu drei Monaten Gefängniß und Tragung von zwei Dritteln der Koften verurtheilt. Der Antrag des Staatsanwalts lautete gegen Warken auf neun, Kron und Berwanger je achtzehn und Bach­maun fechs Monate Gefängniß und für alle auf Verlust der Ehrenrechte auf drei Jahre.

Soziale teberlicht.

Achtung!

Im Thomas- Theater gelangt am Dienstag Der Herzogs müller", Bolfsdrama in 4 Alten von G. Mallachowo, zur ersten Aufführung. Das Stück spielt in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Joseph Reinbacher, genannt der Herzogsmüller, fungirt als Schöffe in einer Gerichtsfigung mit, die einen jugend­lichen Mörder zum Tode verurtheilt. Er allein erklärt sich gegen das Todesurtheil, beruft sich hierbei auf Beccaria   und hält eine begeisterte Rede für Humanitat. Der Mörder Croner wird ges hängt; den Herzogmüller führt sein Weg an den Galgen vorbet; er erfennt Lebenszeichen in dem Gehängten, schneidet ihn ab und Der Schneiderstreit ist in der Versammlung vom verbirgt ihn in seiner Wohnung. Der Mörder lohnt es ihm Dienstag Abend für beendigt erklärt worden. Das Resultat fchlecht; er beraubt ihn und bevor er mit seinem Raub fliehen der Bewegung ist befriedigend zu nennen. Wir weisen darauf will, fucht er noch der Tochter seines Lebensretters Gewalt an hin, daß die am Sonntag abgehaltene Voltsversammlung be­zuthun. Ihr Hilfeschrei rust den Water herbei, der den Ver: fchloffen hat, in den Geschäften, die nicht die Forderungen der brecher niedersticht. Bis hierher spielt sich die Handlung in Arbeiter anerkannt haben, feine Waaren zu laufen. Der Aus. steigender dramatischer Wirkung ab, wenn auch die Entwickelung schuß der Streif- Kontroufommission nimmt gemeinschaftlich mit der Handlung und die Charakterisirung der Personen Witgliedern der Agitations tommiffion die weiteren Schritte in sehr rein theatralische Wache verrathen und der dieser Angelegenheit vor. Im übrigen verweisen wir auf die in inneren Lebenswahrheit entbehren. In der weiteren Ent der Verfammlung angenommene Resolution. wickelung des Dramas herrscht aber vollends die hohle Um eine baldige Abrechnung zu ermöglichen, fordern Phrafe. Der Herzogsmüller geräth durch die Zödtung wir die Betheiligten auf, die sirkulirenden Listen baldigit an In Stralau wurde am 10. April der Glasarbeiter Genoffe des Mörders in Gewissensbisse; jede Rücksicht auf sein und feiner W. Schulze, Bimmerfstr. 86, 2. of 8 Tr., abzuliefern. Ferner Max Woydack zur legten Ruhe begleitet. Etwa 200 Genossen Angehörigen Schicksal bei Seite segend, überliefert er sich dem ersuchen wir die Kollegen, die in Geschäften arbeiten, welche be= aus Rummelsburg   und Stralau gaben ihm das legte Geleit. Richter, der ihn selbst zum Tode verurtheilt, aber zugleich ihm die willigt haben, auch ferner noch den Betrag von 1 M. pro Woche Der Arbeiterverein für Rummelsburg   sowie der Verband der Begnadigung anbietet, die er zurüdweist. Der dritte Aft des abzuliefern, damit wir etwaigen Maßregelungen und Lohn­Glasarbeiter hatten ihrem treuen Mitgliede prachtvolle Kränze Stückes wirfte wahrhaft peinigend, während der legte das abzügen gegenüber fampffähig bleiben. Die Personen des Die Agitationstommission gespendet. Mit der Fahne des ersteren Vereins wurde der Sarg dramatische Interesse wieder etwas hob. geschmidt. So gelangte der Bug bis an den Eingang zum Rirch- Stückes laffen faft fämmtlich die psychologische Wahrheit ver- der Schneider und Schneiderinnen Berlins  . Das febr zahlreich besuchte hof. Beim Herausnehmen des Sarges aus dem Leichenwagen miffen; es find Theaterfiguren. Achtung, Ban- Arbeiter Berlins  ! forderte der Todtengräber unter Assistenz einer der drei anwesen- Theater nahm nichts desto weniger die Aufführung beifällig auf. ben Gendarmen die Entfernung der Fahne vom Sarge  . Unter Die Darsteller selbst hoben sich nicht über ein mittelmäßiges In dieser schlimmen Zeit der Arbeitslosigkeit und des Elends dem Gefange eines Grabliedes wurde der Sarg in die Gruft ge: Niveau empor, wenn auch der Darsteller des Herzogsmüller, Herr richten wir den Wahnruf an Euch, organisirt Euch, bedenkt, daß fenft. Als nun Genosse Bähr einen Kranz mit den Worten: Fernand, wohl Anerkennung verdiente. Gelungen und charakte- der Arbeiter nur durch Vereinigung mit seinesgleichen im stande " Im Namen des Arbeitervereins lege ich diesen Kranz ristisch gefennzeichnet war die Person des Mörders, Georg Groner, ist, die verderblichen Wirkungen der fapitalistischen Produktions­nieder", auf das Grab legen wollte, wurde Bu deflamatorisch gehalten war weise zu beseitigen. Wir wollen nicht über den Werth der beiden vom durch Herrn Albert Borée. Todtengråber unterbrochen, ba Reden nicht gehalten die von Frl. Mila Steinheil dargestellte Rolle der Tochter des am Ort bestehenden Vereine diskutiren, unserer Meinung nach ist es gleich, welcher Organisation der Arbeiter sich anschließt, wenn werden dürfen, auch die rothen Schleifen der Kränze auf Befehl Herzogsmüllers. er überhaupt nur dieser seiner Pflicht nachkommt. Beide Orga­des Pfarrers entfernt werden müssen. Ruhig wurden die Schleifen nifationen fördern die Arbeiterbewegung, beide verfolgen ein und von den Kränzen abgelöst und der Wittwe unferes Genossen über­daffelbe Ziel, die Befreiung der Arbeiterschaft von Noth und geben. Die Genossen hatten aber Gelegenheit, noch lange über Knechtschaft. Seid daher einig, Bau- Arbeiter Berlins  , geht über christliche Liebe und Dulofamfeit nachzudenken. den Streit und die Zwietracht hinweg, welche Euch bisher aus­einander gehalten hat, zeigt, daß Ihr gemeinsam den einen Feind, das Kapital, bekämpfen wollt!

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Gerichts- Beifung.

J. A.: K. Krüger, Grüner Weg 17.

Bernan. Daß die Preußen vor dem Gefeh gleich find, hat wieder einmal trefflich die Bernauer Bolizeibehörde bewiesen. Auf versuchten Word lautete die Anflage, welche gestern Da der Wirth des Schützenhauses( unfer Vereinslotal) gestorben vor dem Schwurgericht des Landgerichts I   verhandelt wurde. Um Euch mit dem Werth der Organisation vertraut zu ist, so ließ der Handwerkerverein eine Versammlung mit der Die Angelegenheit, welche der Antlage zu Grunde lag, bat ber machen, findet am Sonntag, den 23. d. Mts., Vormittags Tagesordnung, Beerdigungsangelegenheit, ortsüblich ausrufen. seit viel Aufsehen erregt. Am 20. Oktober v. J. erhielt die beim 11 Uhr, im Lokale des Herrn Saeger, Grüner Weg 29, eine Als der Vorstand des sozialdemokratischen Wahl- und Bildungs- Kaufmann Prager, Hallesches Ufer 19, dienende Köchin Emilie öffentliche Bau Arbeiterversammlung statt, in welcher vereins mit derselben Forderung an die Behörde herantrat, wurde Bollmann durch die Bost aus Alt Damm eine hölzerne zu erscheinen Euer aller Pflicht ist! er abgewiesen. Tortenschachtel zugesandt, in der sich eine Torte nebst Begleit­schreiben befand. In dem legteren nannte fich der Absender Biel Unglück mit einkaffirten Geldern hat angeblich der Lefewes". Er bat die Adreffatin, bie fleine Aufmertfamteit, Das Hamburger Echo" bestätigt, daß der Streit der frühere Steuerrezeptor Haat gehabt. Ihm war die Verwaltung die er ihr noch nachträglich zum Geburtstage erweise, freundlich Beiser und Erimmer zu ungunsten der Arbeiter beendet eines Hauses und die Einkaffirung der Miethen übertragen. Im ansehen zu wollen und sich die Torte gut befommen zu lassen. worden ist. Es bemerkt noch dazu: Wir bedauern aufrichtig, daß Monat Januar wollte er über tausend Mart solcher Gelder dem Die Bollmann vermuthete hinter dem ihr fremden Namen einen die Leute ihre wirklich gerechte Forderung nicht errungen haben, Wirth überbringen, hatte aber das Unglück, auf dem Hackeschen   unbekannt bleiben wollenden Freund, fte nahm das Gefchent an, denn ein Lohn von 60 M. für Heizer und 30 M. für Trimmer Martt, als er von dem Pferdeeifenbabuwagen stieg, zu fallen von der Zorte und theilte davon auch ihrer Dienstgenoffin, ist doch für die zu leiftenden Arbeiten ein ganz erbärmlicher zu und die Brieftasche zu verlieren. Am 1. d. M. hatte er wieder dem Hausmädchen Hedwig Schufalla und der Tochter ihrer nennen.