Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Bankontrollfälschungen.

Die Zentralfommission für Bauarbeiterschutz in Deutsch­ land veranstaltet in der Zeit vom 15. Juni bis 1. Juli in ganz Deutschland eine eingehende Bautenkontrolle. Von den ausgefüllten Kontrollformularen soll je eins den Orts­behörden und den Regierungsbehörden zugeschickt und das dritte der Zentralfommission übermittelt werden. Diese Kontrolle hat den Zweck, die unzulässigen Einrichtungen auf den Bauten und die Vernachlässigung der Unternehmer auf dem Gebiete des Bauarbeiterschußes festzustellen. Wie wir nun aus sicherer Quelle erfahren, planen die Berufsgenossen­schaften eine Gegenaktion. Sie wollen in ganz Deutschland in den nächsten 14 Tagen von ihren Vertretern ebenfalls eine Kontrolle der Bauten vornehmen lassen. In den elsaß­Lothringischen Großstädten haben sich die Bauarbeiter schon gewundert, daß die Unternehmer plöglich Mißstände be­seitigen, die vorher von ihnen gar nicht beachtet wurden. Es scheinen in dieser Beziehung Anweisungen an die Unter­nehmer ergangen zu sein, um gegen die Kontrollisten der Arbeiter die also frisierten Listen der Bauberufsgenossen­schaften stellen zu können. Die Bauarbeiter allerorts haben daher alle Ursache, in den nächsten Tagen das Treiben der Unternehmer scharf zu beobachten, um diese Vertuschungen der wahren Zustände aufzudecken.

Berlin und Umgegend.

Gelbe Moral.

"

Die neueste Nummer des Bund" bringt wieder eine der be­liebten Notizen, mit denen der Herr Lebius glaubt, bei den Arbei­tern Mißtrauen zu erregen und bei den Arbeitgebern sich angenehin

zu machen

Rebius berichtet in seinem" Bund" mit vielem Behagen einige Fälle von Unterschlagungen, die an verschiedenen Orten vor­gekommen sind oder sein sollen und knüpft daran seine hämischen Bemerkungen. Nun steht fest, daß die Oeffentlichkeit und damit auch Lebius von diesen Dingen nichts erfahren würden, wenn solche Fälle von Untreue nicht durch die Partei- und Gewerkschafts­presse selbst verbreitet würden. Würden Gewerkschaften und Partei es so machen, wie Herr Lebius es im nachfolgend abgedruckten Brief unternimmt, dann könnte derartiges nur durch einen. Zufall Der Brief lautet:

bekannt werden.

Herrn

Biermakti,

Borsigstr. 4.

Werter Bürger! Da ich als Bundesvorstand das Interesse habe, daß unsere gelbe Arbeiterbewegung nicht durch einen öffentlichen Standal, den irgend ein Verein hervorruft, in der Oeffentlichkeit blos­gestellt wird, so möchte ich Sie doch bitten, zu verhindern, daß die Dinge, die in der letzten Vorstands. fibung berhandelt worden, nun auch noch in einer Mitgliederversammlung zur Erörterung gelangen. Sie können sicher sein, daß die uner quid lichen Vorkommnisse dann umgehend im Vorwärts besprochen werden, was unserer gelben Arbeiter bewegung sicherlich schaden könnte. Abgesehen da­bon, fönnte es sich ereignen, daß von soz. dem. Seite eine Denunziation bei der Staatsanwaltschaft statt findet, da in allen Angelegenheiten, wo es sich um fremdes Geld handelt, dieselbe sehr scharf vorgeht. Wenn die Vereins­taffe nicht in Ordnung wäre, tönnte unter Umständen eine Verhaftung stattfinden. Aus diesem Grunde bitte ich Sie, die Regelung der Kaffenverhältnisse besorgen zu wollen. Hochachtungsvoll

Rudolf Lebius . Dieses Schreiben neben dem Artikel im Bund" fennzeichnet zur Genüge die Moral der Debius und Genossen. Bei anderen heucheln sie Entrüstung und schrecken im eigenen Kreise selbst vor einer strafbaren Begünstigung nicht zurück!

An die organisierte Arbeiterschaft und Umgegend wendet sich die unterzeichnete Branchenleitung des Deutschen Transportarbeiterverbandes auch in diesem Jahre mit der Bitte, die Kontrolle der Bier, Mineral- und Destillationstutscher sowie deren Mitfahrer auf ihre Organisationszugehörigkeit ausüben zu wollen. Bu diesem Bwed hat die unterzeichnete Leitung eine rote Legitimationskarte heraus­gegeben, welche die Mitglieder des vorbenannten Verbandes auf Verlangen vorzuzeigen haben. Bier-, Mineral- und Destillations tutscher usw., welche sich über ihre Organisationszugehörigkeit nicht ausweisen können, bitten wir in geeigneter Weise zum An­schluß an obengenannten Verband bewegen zu wollen. Die Legitimationstarten sind nur dann gültig, wenn sie jeden Monat ordnungsmäßig mit dem Verbandsstempel abgestempelt find. Die Branchenleitung. J. A.: G. Alisch.

Unternehmer zu einer Versammlung ein, und hier erklärten die erbitterte Feindschaft besteht. In der Tat sind auch die christlichen zehn deutschen Schlächtergesellen sofort, daß sie unter keinen Um- Arbeiterorganisationen gar nicht gut auf die gelben Gewerkschaften ständen als Streitbrecher arbeiten wollten, und sie sind auch bereits zu sprechen, die in ihren Reihen ein sehr gutes Rekrutierungs­wieder abgereift. gebiet haben, wie fich in Augsburg deutlich zeigt. Am vorigen Sonntag und Montag hat in Augsburg ein Delegiertentag der katholischen Arbeitervereine der Diözöse Augsburg getagt. Hier wurde eine Resolution angenommen, in der erklärt wird, die gelben Gewerkschaften feien als nicht im nationalen, noch im Arbeiter­fchaftlichen, sozialen und geistigen Aufwärtsbestrebungen der chriſt­interesse liegende" Organisationen zu rechnen, da sie den wirts

Ob die Streifbrecheragenten nach diesen Erfahrungen nochmals in Berlin ihr Glück versuchen werden, ist ja zweifelhaft; jedenfalls müssen aber die Schlächtergesellen Deutschlands nach wie vor auf der Hut sein vor den Herren aus Kopenhagen .

Töpfermeisters Wolter, Bau Tempelhof , Boruffiaftr. 74-75, gesperrt. Achtung, Töpfer! Differenzen wegen sind die Bauten des Die Sperre über die Firma Opiz, Bau Treptow , Moosdorf- lichen nationalen Arbeiterschaft nur hindernd seien. In ähnlicher straße, ist aufgehoben.

Achtung, Fliesenleger!

Die Verbandsleitung.

In letter Zeit konnte den Nachfragen nach Fliesenlegern nicht lofen Kollegen sowie auch die, welche gegenwärtig in anderer Be­immer entsprochen werden, weshalb ersucht wird, daß alle arbeits­schäftigung stehen, sofort ihre Adresse mitteilen.

Sofortige Mitteilung muß auch erfolgen, sobald arbeitslose Kollegen ohne unsere Vermittelung Arbeit angenommen haben. Unverheiratete Kollegen, welche gewillt sind, nach außerhalb zu gehen, werden ersucht, dies mitzuteilen. Sprechlokal: Schöneberg , Hauptstr. 98, bei Kliche. J. A.: H. Waldheim, Vorsitzender der Sektion der Fliesenleger, Schöneberg , Meininger Straße 8.

Deutfches Reich.

Der Lederarbeiterverband,

Weise haben sich ja schon zahlreiche ultramontane Arbeiterorganis fationen gegen die Gelben und deren Bestrebungen ausgesprochen. Auch die Zentrumspresse hat das wiederholt getan. Troßdem ist aber der Führer des Augsburger Zentrums, der Gemeindebevoll­der Gelben. Bei jedem Beleidigungsprozeß, den in Augsburg die mächtigte Rechtsanwalt Reifert, einer der eifrigsten Anwälte Gelben gegen sozialdemokratische oder christliche Arbeitervertreter führen, ist Reifert Vertreter derselben. Dabei versäumt er nie­mals, e in oblied auf die gelben Organisationen und ihre lobenswerten Bestrebungen anzustim­men. Er tut das in einer Weise, daß es den Anschein erwecken tann, als habe er die Absicht, die christlichen Gewerkschaften recht zu verhöhnen.

Unsere Parteipresse hat nun schon wiederholt auf das merk würdige Verhalten dieses ultramontanen Führers hingewiesen; die christlichen Gewerkschaften haben es bisher aber nicht gewagt, fich einmal mit dem ihnen so nahestehenden Herrn etwas zu befassen. Auch die Zentrumspresse hat sich bisher noch nicht mit der Frage befaßt, ob es mit den Pflichten eines ultramontanen Würdens trägers vereinbar ist, in einer solchen Weise, wie es Herr Reisert tut, für die ärgsten Gegner der christlichen Arbeiterorganisationen einzutreten.

"

der in diesem Jahre zum ersten Male seinen Jahresbericht in Broschürenform herausgibt, hat seinen Mitgliederstand im Krisen jahr 1908 im wesentlichen gehalten, wenigstens ist der kleine Ver­luft von 240 Mitgliedern nicht erheblich. Am Jahresschluß wurden am Schlusse des zweiten Quartals hatte die Mitgliederzahl ihren 7634 Mitglieder inklusive 97 weibliche in 124 Bahlstellen gezählt. niedrigsten Stand erreicht, mit der dann eintretenden Besserung Wenn die Zentrumspresse einer derartigen Erörterung so ängst­der Geschäftslage im Gewerbe stieg auch die Mitgliederzahl des lich aus dem Wege geht, so hat das allerdings einen besonderen Verbandes. Grund. Herr Reisert ist nämlich, wie die Schwäbische Volks­Ganz immens sind die Ausgaben für die Arbeitslosenunter- zeitung" wiederholt festgestellt hat, Teilhaber der Firma Haas stüßung( am Ort und auf der Reise) in den letzten Jahren ge- u. Grabherr in Augsburg . Und diese Firma iſt Beſizer der stiegen. Während 1905 nur rund 20 240. für diese Unterstüßung Augsburger Postzeitung", des einflußreichsten und größten Zen­berausgabt wurden, mußten im Jahre 1908 rund 70 850 M. ber- trumsblattes in Bayern und ihres lokalen Ablegers, der Neuen ausgabt werden; die Ausgabe hat sich also beinahe vervierfacht. mit Rücksicht auf den In den zwei Jahren 1906 und 1907 wurde beinahe nur soviel an Augsburger Zeitung ". Aus dieser Tatsache kann man schließen, wie Arbeitslosenunterstützung ausgezahlt, wie allein im Jahre 1908. ernst es diesen beiden Blättern mit ihrer Ein Zeichen für das Wirken der Krise. Der Verband hatte 70 christlichen Arbeiter zur Schau getragenen Gegnerschaft gegen Streifs, Aussperrungen und Lohnbewegungen in 57 Orten in die gelbe Unternehmerschutztruppe ist. 101 Betrieben mit 5026 Beschäftigten durchzufechten. Nur 10 davon waren Streits und Aussperrungen, während 60 Bewegungen ohne Arbeitseinstellungen beendet wurden. Von den 60 Bewegungen ohne Arbeitseinstellung mußten 39 zur Verbesserung der Arbeits­bedingungen und 21 zur Abwehr von Werschlechterungen der Arbeits­bedingungen eingeleitet werden. Eine Aussperrung erfolgte in Neumünster aus Anlaß der Maifeier, an dieser waren etwa 500 Lederarbeiter beteiligt. Von den neun geführten Streits waren sechs erfolgreich.

-

-

Achtung, Holzarbeiter! Ueber die Firma Friedrich Friedl, Möbelfabrik, in Höchst a. M. wurde nach ergebnislosen Verhand­lungen durch die Schlichtungskommission wegen Kontraktbruches die Sperre berhängt.

Der Kampf der Wormser Bauhilfsarbeiter wurde nach längeren Verhandlungen vor dem Kreisamte durch Abschluß eines Tarifs bertrages beendet, der den Arbeitern u. a. eine Erhöhung des Lohnes um wöchentlich 1 M. bringt.r

Die gesamte Arbeiterschaft bewies den Streifenden in Worms

Angriff- und Abwehrstreifs bezogen sich nur auf Lohn­erhöhungen bezw. Lohnherabsetzungen. während bei den Be­wegungen ohne Arbeitseinstellungen auch Arbeitszeitverkürzungen bis zum letzten Augenblicke eine bewundernswerte Sympathie. errungen wurden, in einem Falle eine Verkürzung von 10 auf 9 Stunden täglich. Die Lohnerhöhungen variieren in der Mehr­zahl zwischen 1 und 2 Mt.

Fast die Hälfte der geleisteten Beiträge sind als Unterstützungen an die Mitglieder geflossen, erklusive der Streit- und Gemaß­regeltenunterstützung. Die Gesamteinnahmen im Verbande sind um ein geringes zurüdgegangen, fie betrugen 185 756 Mt. Die Ausgaben stiegen dagegen um rund 13 000 Mt., sie beliefen sich auf 169 830 Mt. Das Verbandsvermögen betrug 73 888. Gin größeres Kapitel ist im Bericht der Verschmelzungsfrage durch Abdruck der zwischen den Vorständen der verwandten Berufs­verbände gewechselten Schreiben gewidmet; wie bekannt, hat diese Frage schon insofern zu einem greifbaren Resultat geführt, als der Handschuhmacherverband seine Verschmelzung mit dem Leder­arbeiterverband vollzogen hat.

Husland.

Lohnbewegungen und Lohnkämpfe in Schweden .

Die schwedischen Tertilindustriellen haben die in den verschiedensten Orten und Fabriken geltenden Tarifverträge, soweit es möglich war, gekündigt. Sie beabsichtigen einen Reichs­tarifvertrag einzuführen und wollen die schlechte Geschäftslage ausnußen, um die Lohn- und Arbeitsbedingungen herabzudrüden. In Göteborg war der Tarifvertrag in einigen Fabriken mit 1550 Arbeitern bereits Mitte dieses Monats abgelaufen und in einer Fabrik mit 450 Arbeitern endet er Anfang Juli. Wegen Ber handlungen haben die betreffenden Fabrikanten auf ihre Organi­sation, den Textilindustrieverband, hingewiesen, und dieser er­flärte den Arbeitern, daß demnächst über einen Reichstarif ver­handelt werden sollte. Die abgelaufenen Verträge sind nun vors läufig verlängert worden.

Ein Einigungsversuch im Hamburger Bauarbeiterstreit gescheitert. Im Lohntampf stehen die Pfropfenfabritarbeiter Der Baugewerbeverband hat die angebotene Vermittelung des in Göteborg schon seit längerer Zeit. Die Unternehmer haben Gewerbegerichts zweds Schlichtung der Differenzen abgelehnt. Der es auch hier auf Verschlechterung der Löhne abgesehen. Dieser Vorsitzende, Herr Lummert, will den Machtkampf fortseßen. In Tage hat nun das Landessekretariat der Gewerkschaften versucht, den letzten Tagen sollen Beauftragte des Baugewerbeverbandes ab- jedoch, daß vorläufig an eine Beilegung des Konflikts nicht zu Verhandlungen mit den Unternehmern anzuknüpfen. Es scheint Die Lohnbewegung und die Aussperrung der gereist sein, um Streifbrecher anzuwerben. Die Genossen im In- denten ist. Detail und der Engross und Auslande werden gebeten, alles daran zu sehen, um den Zu- Schneider in der zug fernzuhalten. Der Unterzeichnete bittet um rechtzeitige Mit- tonfettion Schwedens dauert fort. Verhandlungen, die ange teilung über die Beförderung von Arbeitswilligen. knüpft wurden, haben zu keiner Einigung geführt. Auch die Aus­und sperrung der Brauerei= Mineralwasser. Die Streilleitung. J. A.: F. Hartwig. arbeiter in Malmö dauert fort. Der Vermitfelungsbeamte Hamburg , Besenbinderhof 57( Gewerkschaftshaus). sucht jetzt Verhandlungen anzuknüpfen, ob seine Bestrebungen von Erfolg sein werden, ist jedoch noch zweifelhaft. Der Lohnkampf Die Unternehmer planen anscheinend eine Verber Holzflößer in Dalerne hat sich noch weiter ausgedehnt schärfung der Aussperrung im Hamburger und umfaßt jetzt schon über 1100 Mann. Man hat von Gäfle und Baugewerbe. Sie haben am Mittwoch eine Versamm von Hudiksvall außerordentliche Polizeimannschaften in lung abgehalten, in der die gegenwärtige Situation im Aus- Streitgegend gesandt, weil behauptet wird, daß Streikende hier sperrungsgebiete besprochen wurde. Ueber die gefaßten Be- und da einem Arbeitswilligen zu nahe getreten feien. An die organisierte Arbeiterschaft Groß- Berlins! schlüsse ist zwar Bestimmtes nicht in die Oeffentlichkeit ge- is invalid strug Uns ist die Mitteilung zugegangen, daß unorganisierte Bier- drungen, doch soll wie verlautet in dieser Versamm­fahrer folgenden Trid versuchen: lung beschlossen worden sein, daß die Arbeitgeber bis zum

-

-

410

die

Bei der Frage nach der Organisationszugehörigkeit durch die 1. Juli feine Aenderung im Stande der Dinge eintreten Letzte Nachrichten und Depeschen. Kundschaft versuchten diese Herren, nachdem sie zunächst erklärten, lassen wollen. Nach diesem Termine wollen sie versuchen, von sie hätten ihr Buch vergessen, sich eine Legitimationstarte au auswärts Arbeitswillige heranzuziehen. Sollte auch dieser borgen, um so diejenigen, die sie fragten, zu täuschen. Bisher ist das Manöver wohl taum geglüdt und hoffen wir, daß keiner unserer Kollegen auch nur einen Augenblic seine Begitimationstarte aus der Hand gibt.

Versuch die kämpfenden Arbeiter nicht zur Nachgiebigkeit zwingen, dann soll die Aussperrung auf eine breitere Basis gestellt werden: tausende Arbeiter von den Werften und am Bei dieser Gelegenheit machen wir wiederholt darauf auf- Safen sollen ihre Entlassung erhalten. Hierzu sollen Blohm merksam, daß die im Brauereiarbeiterverband organisierten Bier- u. Voß und andere Scharfmacher ihre Zusage gegeben haben. fahrer, Mitfahrer und Reservefahrer mit einer Die Beendigung der Lohnbewegung der Bauhilfsarbeiter schwarzen Legitimationstarte versehen sind, und sind diefelben gern in Husum , über die wir schon berichteten, ist erfolgt und bereit und angewiesen, diese Legitimation auf Wunsch vorzuzeigen. brachte den Bauhilfsarbeitern ab 1. Juli d. J. eine Lohn­Die Karten sind nur gültig, wenn sie ordnungsgemäß ab- steigerung von 42 auf 44 Pf. Der auf dieser Grundlage ab­Die Zahl der im Brauereiarbeiterverband organisierten Kol geschlossene Lohntarif läuft bis zum 31. März 1910, bis zu Tegen vom Fahrpersonal beträgt 1100. welchem Zeitpunkte alle mit dem Arbeitgeberbunde für das Baugewerbe abgeschlossenen Tarife ablaufen.

gestempelt find.

J. A.: Der Obmann der Gruppe des Fahrpersonals. Mißlungene Streifbrecherwerbung.

Gegen die Schmach des Russenbesuches. London , 26. Juni. ( B. H. ) Die Protestkundgebungen gegen den Besuch des Zaren mehren sich. Auch die Geistlichkeit lehnt sich nunmehr gegen den beabsichtigten Besuch auf. Pater Cambell hielt eine Predigt, worin er fagte, wenn dieser Besuch erfolge, sei dies der größte moralische Skandal, der England heimsuchen kann. Die englische Erde würde dadurch für immer beschmutzt.

Nom, 26. Juni. ( B. H. ) Angesichts der Drohungen der Sozia­listen, den 3aren bei seinem Besuche in Rom mit Pfeifen und Johlen zu empfangen, drängt die italienische Regierung nicht mehr barauf, daß der Bar nach Nom komme. Der Besuch des Zaren wird sich daher wahrscheinlich darauf beschränken, daß das Zarenpaar von dem italienischen Königspaar in irgend einem Hafen emp­fangen wird.

Hundert Choleraerkrankungen an einem Tage. Petersburg, 26. Juni. ( W. T. B.) Seit gestern sind hundert Personen an Cholera erkrankt und dreiundzwanzig gestorben. Die Zahl der Erkrankten beträgt 489.

Ein freics Vereinsrecht.

Der Streit der Klempner und Installateure in Hannover - Linden dauert nun schon 10 Wochen. Eine Beendigung ist vorläufig nicht abzusehen, weil die Klempnermeister darauf bestehen, daß der vom Arbeitgeberverband angebotene Tarifentwurf unverändert anerkannt wird. Von den Gesellen unterbreitete Vorschläge sind von den Arbeitgebern zurückgewiesen, ja es ist jede Verhandlung darüber abgelehnt worden. Die Arbeitgeber versuchen immer wieder, durch Inserate in der bürgerlichen Presse, durch Vermittelung der Arbeitsnachweise und Agenten, arbeitswillige Gesellen nach Han- tammer setzte die Debatte über das Vereinsgesetz fort und lehnte Konstantinopel , 26. Juni. ( W. T. B.) Die Deputierten nover zu ziehen. Es wird verschiedentlich der alte Trick angewandt, den Artikel, durch den die politische Vereinsbildung den fremden zu behaupten, der Streik sei beendet. Da dieses nicht zutrifft, Nationalitäten verboten wird, ab, obgleich der Minister des werden die Ortsverwaltungen und Genossen allerorts ersucht, für Fernhaltung des Buzugs von Klempnern und Installateuren nach Innern mehrfach für die Notwendigkeit des Verbotes eintrat. Hannover - Linden zu sorgen.

Zeit und Geld vergeudet haben die Herren aus Kopenhagen , bie fürzlich hier in Berlin waren, um Darmschleimer anzu­werben, welche in Utterslev und Rödovre bei Kopenhagen als Streif­brecher verwandt werden sollten. Allerdings kamen die Herren am Dienstag in der dänischen Hauptstadt mit zehn deutschen Schlächter­gesellen an. Sie hatten ihnen gesagt, daß die Kopenhagener Darmschleimer feineswegs in einem Streit ständen und hatten ihnen nicht weniger als 45. Wochenlohn nebst freiem Logis versprochen. Tatsächlich streiten aber die dänischen Darm­schleimer noch immer bei den drei Firmen Waldemar Schou, Carl Nielsen u. Co. und Danst Oleomargarine fabrit, wo ihre deutschen Kollegen arbeiten sollten. Es handelt sich bei dem Streit um Festlegung eines Wochenlohnes für gelernte Arbeiter von 22,25 Kronen( 25 M.) und für Arbeiterinnen von 15 Kronen. Die Deutschen sollten neben freier Wohnung beinahe New York , 26. Juni. ( B. H. ) Ein Telegramm aus Caracas doppelt soviel an Lohn erhalten, als die Herren ihren eigenen berichtet, daß die Geheimagenten, die mit der Ueberwachung des Landsleuten nicht zahlen wollen. Die deutschen Schlächtergesellen früheren Präsidenten Castro beauftragt sind, diesen plöhlich aus rochen bald, daß hier etwas faul im Staate Dänemark sein müßte. den Augen verloren haben. Es herrscht infolgedessen in venezola­Die Aufklärung ließ nicht lange auf sich warten. Die Leitung Wenn man die ultramontane Bresse liest, könnte man meinen, nischen Regierungskreisen eine lebhafte Beunruhigung. Allerlei des dänischen Schlächtereiarbeiterverbandes lub sie sowohl wie die daß zwischen dem Zentrum und den gelben Gewerkschaften eine untontrollierbare Gerüchte werden bereits berbreitet. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin , Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr, u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.

-

Die Arbeiterpresse wird um Abdruck ersucht. Deutscher Metallarbeiterverband. Verwaltung Hannover - Linden.

Schwarz und gelb.

Der verloren gegangene Expräsident.

Hierzu 4 Beilagen