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bekommen. Es hat sich in letter Beit noch eine Neuerung zugelegt, die zwar weniger bekannt, dafür aber um so origineller ist.

Als pflichtgetreue Chronisten dürfen wir diese der Deffent­lichkeit nicht vorenthalten.

Rigdorf nimmt für sich das Recht in Anspruch, eine Großstadt zu sein, obgleich zwar seine öffentlichen Einrichtungen diesen Wenn das landrätliche Organ schon den Wannseer Gemeinde­Charakter teilweise noch sehr vermissen lassen. In einer Beziehung vertretern vorwirft, wenig Allgemeinfinn zu befißen, so will das hat es allerdings wenigstens den guten Willen gezeigt, das ist die schon was heißen. Erklärend für Einmütigkeit in dem Mangel an Schaffung einiger Bartanlagen. Die schönste von allen ist ohne Gemeindesinn in Wannsee sei mitgeteilt, daß der Vertretung fein Frage der Wildenbruchplatz, eine im großen ganzen anheimelnde einziger Sozialdemokrat angehört. und gefällige Anlage, die nach ihrer Nordseite durch eine hübsche

Die Wannseer mögen sich an der erheblich fleineren und weniger| schaft" gegen den Redakteur Wolff angestrengt hatten, eine Rolle leistungsfähigeren Gemeinde Klein- Glienice ein Beispiel nehmen, spielte, stand mit jenem Damentlub in naher Verbindung. Ihr die im gleichen Falle keinen Augenblick gezögert hat, die Aus- Ehemann, welcher verschiedenes über ihre Beziehungen zu einem baggerung fämtlicher in Frage kommender Ufer des Griebnitzsees Fräulein D. erfuhr, strengte daraufhin die Ehescheidungsflage an. sofort vorzunehmen." Die Anklage behauptet nun, daß die Angeklagte den Versuch gemacht hat, jenes Fräulein D. zu bestimmen, in dem Ehescheidungsprozeß nichts über ihre Beziehungen auszusagen. Vor Gericht ergab sich, daß jenes Fräulein D., die lediglich als Rezitatorin einmal in den Klub aufgetreten war, von der Angeklagten in ihre Wohnung ge­lockt und dort zum Opfer eines Ueberfalles geworden war. Da in der Verhandlung erhebliche Zweifel an der Zurechnungsfähig­feit der Angeklagten entstanden, stellte der Verteidiger den Antrag, die Angeklagte auf ihren Geisteszustand zu untersuchen. Das Ge­richt gab diesem Antrage statt und beschloß die Vertagung der Sache auf unbestimmte Zeit.

Grotte abgeschlossen wird und so dem Ganzen ein architektonisch Lankwis. schönes Bild gibt.

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In der letzten Gemeindevertretersitung wurde die Reinigung Dieser Plaz nun ist um eine Sehenswürdigkeit reicher ge- der Straßen von der Gemeinde übernommen. Der Gemeindevors worden, und zwar handelt es sich um nichts geringeres als um steher teilte mit, daß von den Kosten zwei Fünftel die Gemeinde ein Naturdenkmal. Das Recht der Fürsten , sich schon bei Leb- und drei Fünftel die Hausbesizer tragen sollen, jedoch würde sich zeiten für zufünftige große Taten Denksteine zu sehen, haben dieses Verhältnis später zugunsten der Hausbesitzer verschieben. Für zweifellos auch gewöhnliche Bürger, selbst wenn es Rigdorfer find. 1909 follen 45 Pf. für den Frontmeter jedes Grundstücks erhoben Die Rigdorfer die sich auf diese Weise zu verewigen bestrebt sind, werden, wovon jetzt nur noch zirka drei Viertel zur Erhebung ge= find ehrenwerte Mitglieder eines Kriegervereins. Sie stifteten langen; die Gebühren sollen in jedem Jahre neu festgestellt werden. der Stadt eine echte deutsche Eiche und sich einen großen Dentstein Die Gebührenordnung fand nicht den Beifall aller Gemeindever­mit geziemender Widmung dazu. Spötter, die es schließlich über- treter. Ein Herr meinte, die Sache wäre noch verfrüht, die Haus­all gibt, behaupten, daß diese Schöpfung nur deswegen entstanden befiber fönnten nicht noch mehr Basten" tragen. Bom Gemeinde­ist, weil der Stein voraussichtlich den Verein überdauern und so vorsteher wurde ihm erwidert, daß die Besizer doch nur Nußen domit vor dem Fluche des Vergessenwerdens bewahrt wird. Im davon hätten. Die Kosten würden bei einem normalen Grundstück Volksmund kursieren allerdings noch andere Anschauungen über vierteljährlich nur einen Taler ausmachen. Ihm wurde geant­die Ursache der Entstehung. So z. B. hörten wir bei der Besichti- wortet, daß es sehr vielen Besitzern schwer falle, den Taler zu zahlen, gung dieses Denkmals folgendes Geschichtchen: An einem be= fannten Stammtisch in Rigdorf wurde die Meinung bertreten, und die paar Lantwißer Bürger" feien schon so ausgebeutet". man folle auch vorsichtig sein, der" Zaler" würde noch nicht reichen daß der Boden der Stadt dermaßen mit sozialdemokratischen daß sie nicht noch mehr Lasten tragen fönnten. Von der Armut Bazillen durchfeucht ist, daß eine deutsche Eiche darin nicht gedeihen der Hausbesiker will jedoch der Gemeindevorsteher bei Entrichtung tann. Andere bestritten dies und vertraten die Ansicht, daß es der Kanalisationsgebühren, welche auch erst neu eingeführt sind, nur darauf ankommt, wer diese pflanzt. Der besagte Striegerverein nichts gemerkt haben. Nachdem ein Antrag, daß die erste Geh hielt sich für so recht geeignet, das Wagnis zu übernehmen. Uns bahn beim Schneefall und die Freilegung der Rinnsteine bei plök­war es leider bisher nicht möglich, den wahren Grund zu erfahren. lichem Tauwetter möglichst von dem Reinigungsinstitut mit über­Auf jeden Fall eröffnen sich in der Gemeinde für alle Dentmals nommen wird, Annahme gefunden, wurde die Gebührenordnung wutigen neue Perspektiven. Sie spenden der Stadt Brell und angenommen. Die Polizeiverordnung betreffend die Erhaltung Pflastersteine usw., versehen dieselben mit entsprechenden Wid- der Reinlichkeit auf Straßen und Höfen fand ebenfalls bei manchem mungen und können so ihre Namen und die ihrer Vereine der der Herren lebhaften Widerspruch. Daß die Hunde nicht ohne Mit- und Nachwelt erhalten, die sonst ruhm- und rettungslos der Aufsicht auf die Straße gelassen werden sollen, und in der Nähe Vergessenheit anheimfallen würden. Zum Schluß wäre damit auf von Schmudanlagen an der Leine geführt werden müssen, erregte einen Schlag die schlechte Finanzlage der Stadt behoben. Mißbilligung bei den Hundebesitzern; ein Antrag, diesen Bassus zu Schöneberg. ftreichen, wurde jedoch troh zweimaliger Abstimmung abgelehnt. Die Landwirte rief ein Paragraph auf den Plan, nach welchem Dünger an Straßen bis zu 100 Weter parallel mit derselben nicht gelagert werden darf, oder sofort mit Erde bedeckt werden muß; diese Bestimmung soll nach ihrer Meinung die Landwirte ruinieren. Es wurde dann auch beschlossen, daß für landwirtschaftliche und Gärtnereibetriebe Ausnahmen gestattet werden. Lebhaft wurde noch protestiert, daß die Polizei sich von der Sauberhaltung der Höfe überführen wolle. Ein Vertreter meinte, dann würde man die Polizei gar nicht mehr los, schließlich komme sie noch bis in die " Speisekammer". Diese Bedenken wurden jedoch vom Vorsteher zerstreut und die Polizeiverordnung angenommen. Die Frei­gabe der Turnhalle der Gemeindeschule an die Turnerische Ver­einigung" wurde genehmigt. Ebenfalls genehmigt wurde die Statüberschreitung von 15 520 M., welche der Gemeindevorsteher hauptsächlich auf Mehrausgaben für Heizungszwecke infolge des ftrengen Winters zurückführte.- Sodann wurde zur Feststellung der Normalbesoldungspläne für die Gemeindebeamten und Gym nasialschullehrer geschritten. Die Gemeindeschullehrer mußten Der hiesige Arbeiter- Radfahrerverein Borwärts", Mitglied noch unberücksichtigt bleiben, da der Provinzialrat das Wohnungs­des Arbeiter- Radfahrerbundes" Solidarität", begeht heute ſein ber Gemeindevorsteher, daß in erster Linie die Siemens-, Bittoria­gelb erſt feſtſtellt.- zum letzten Buntt, Straßenbauten", erklärte Sommernachtsfest unter Mitwirkung der Freien Turnerschaft", M. d. Arb.-L.-B., im Gesellschaftshaus, Wilhelmsaue 112, Inhaber und Gärtnerstraße der Neupflasterung bedürfen. Er ersuchte die B. Dase. Gemeindevertreter, dem Bauausschuß die Befugnis zu übertragen, Nach etwa neunjährigem Bestehen ist dem Verein zum ersten auch betreffend des Materials. Asphaltbelag sei in Aussicht ge­Male eine Korfofahrt genehmigt worden. Die Anfahrt mit Mujit nommen, da dieser sich auch" nur" für die ganze Siemensstraße und geschmückten Rädern nimmt um 9 Uhr abends vom Genoffen um 20 000 m. teurer stelle als anderes Pflaster,

Der Arbeiter- Radfahrerverein Schöneberg veranstaltet zu feinem am Sonntag, den 11. dieses Monats, in den Neuen Nat­hausfälen", Meininger Straße 8, stattfindenden Stiftungsfest eine Norsofahrt, an der sich mehrere Radfahrervereine beteiligen. Der Radfahrerberein wirkte stets bei Parteifeftlichkeiten mit und ist ihm ein guter Besuch zu wünschen. Lichtenberg .

Ferienspiele. Der Arbeiterturnverein Lichtenberg" veranstaltet, wie alljährlich, an den Sonntagen in den Ferien, Kinderspiele. Treffpunkte find: Blumenthalstraße Ede Frankfurter Allee, und Gürtelstraße, Ede Frankfurter Chauffee. Gespielt wird auf dem Turnplaz im Lokal von Gürsch, Frankfurter Chauffee 128, von 1/ 29-11 hr. Um rege Beteiligung der Arbeiterkinder wird gebeten. Die Kinder werden nach der Spielzeit zu den Treffpunkten zurückgeführt.

Wilmersdorf- Halensee.

E. Selfe, Brandenburgischestr. 100, ihren Anfang. Der Festzug bewegt sich durch die Brandenburgische -, Gieselerstr., Hohenzollern damm, Holsteinisches, Badensche, Landhausstr., Wilhelmsaue aum Festlokal. Da der Verein bei Parteifeftlichteiten stets mitgewirtt hat, so hofft er auf einen regen Besuch der Parteigenossen. Wannsee .

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Gerichts- Zeitung.

Fahrlässigkeit einer Hebamme.

Der patriotische Schornsteinfegermeister.

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Der Bezirksschornsteinfegermeister Schaub aus Offenbach ( Main ), ein sehr frommer Patriot, hat seit Jahren die Haus­eigentümer und Grundbesizer seines Bezirks übervorteilt. Zwei seiner früheren Gehilfen, die sich in Unfrieden von ihm trennten, machten Anzeige und die Untersuchung ergab 58 Fälle, in denen Schaub seit Jahren viel zu hohe Beträge für das Kaminfegen, Ausbrennen von Schornsteinen, Reinigen von Kanälen usw. er­hoben hatte. Die Gehilfen erhielten nur einen kleinen Teil ihres Lohnes in bar, das meiste mußten sie erst einkassieren. Als An­Gehilfen de- und wehmütig um gut Wetter. In besonders gra­zeige erstattet war, bat Schaub in Briefen an feine ehemaligen bierenden Fällen zahlte er 50, 60 und mehr Mark zu viel erhobene Gebühren an die Geprellten zurüd. In der Verhandlung, die dieser Tage vor dem Schöffengericht Offenbach stattfand, und die 12 Stunden in Anspruch nahm, markierte der Betrüger- Gulen­burg macht Schule die 62jährige, totfranke, verfolgte Unschuld. Seine Gesundheit habe er im Dienste des Vaterlandes bei dem glorreichen" Feldzuge 1870/71 eingebüßt; stets habe er den Be­hörden treu zur Seite gestanden, die bösen Gesellen hätten es darauf abgesehen, ihn hineinzulegen. Es gelang dem alten Sünder wirklich, Gefängnis und Aberkennung bürgerlicher Ehrenrechte zu umschiffen. Trotz des Raffinements und der Dreiftigkeit, mit der der Angeklagte vorgegangen war, tam er mit 2000 M. Geldstrafe davon.

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Es sind ja nur Arbeiter!

Wenn Unternehmer und ihre Trabanten gegen Leben und

Gesundheit der Arbeiter frebeln, so tut die Justiz ihnen entweder gar nichts oder läßt sie mit geringen Strafen davon kommen, die eher als Prämie wie als Abschredung wirken. In dem Zement­werk zu Berching in der Oberpfalz lagerte im Hofe ein Kohlen­staubhaufen, der nicht mit den nötigen Schutzvorrichtungen, d. h. Einplankung versehen war. Fünf Arbeiter stürzten in den Kohlen­staub, der durch Selbstentzündung in Brand geraten war. Einer ftarb an den erlittenen Brandwunden, die übrigen vier waren längere Zeit arbeitsunfähig. Als für den Unfall verantwortlich wurden der Ingenieur Hoffmann und zwei Vorarbeiter vor Gericht gezogen. Hoffmann verteidigte sich damit, daß er die Schußvor­richtungen nicht habe anbringen lassen, weil er an die Selbst­entzündung des Kohlenstaubs nicht gedacht habe, während die Vor­arbeiter erklärten, daß fie fich überhaupt um den Arbeiterschutz nicht bekümmern, weil ihre Hauptaufgabe in der Ueberwachung der Arbeiter bestehe. Die brei Angeklagten wurden vom Land­feststehe, daß der Kohlenstaub sich selbst entzündete. Als ob es sich gericht Eichstätt bollständig freigesprochen, da nicht ganz sicher allein darum handelte und nicht auch um das Fehlen von Schuh­borrichtungen.

Amtlicher Marktbericht der städtischen Markthallen Direktion über den Großhandel in den Zentral- Markthallen. Marktlage: Fleisch: Zufuhr reichlich, Geschäft ruhig, Preise unverändert. 28116: Zufuhr sehr Knapp, Geschäft rege, Breise feft. Geflügel: Zufuhr genügend, Ge schäft ziemlich lebhaft, Preise behauptet. Fische: Zufuhr reichlicher, Geschäft etwas belebter, Preise für Seefische teilweise höher. Butter und Sase: Geschäft ruhig, Preise unverändert. Gemüse, Obst und Südfrüchte: Zufuhr reichlich Geschäft sehr flau, es bleiben große Ueber­stände, Preise vielfach verändert.

Witterungsübersicht vom 9. Juli 1909, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer

stand mm

751 8

Wind

richtung

Windstärke

Better

2 wolfig

Xemp. n. T.

5°.= 4° Я.

Stationen

Barometer

stand mm

Wind

richtung

17

Haparanda 755 Still

Windstärke

Better

Lemp. n. G.

16°.= 48.

15 Petersburg 754 DND

2 bededt

6 bedeckt

6- Regen

15 Scilly 13 berbeen 11 Baris

molten! 21 1halb bd. 20 768 N 3 wollig 14 759 S 1 moltig 11 764 233 3 halb bd. 14

4 wollig

15

757,23 Betterprognose für Sannabend, den 10. Juli 1909. Ein wenig wärmer, zunächst zeitweise heiter, später wieder trübe und regnerisch bei mäßigen westlichen Winden. Berliner Betterbureau.

Wafferstands- Nachrichten

ber Landesanstalt für Gewässertunde, mitgeteilt bom Berliner Wetterbureau.

Wenig Allgemeinfinn. Kanalisation des Ortes tut sehr not. Ein begangener Kunstfehler hat die Hebamme Frau Haase in Das Landratsamt hatte an die Gemeinde die Anfrage gerichtet, ob die peinliche Lage gebracht, auf ihre alten Tage gestern unter der die Gemeinde nunmehr geneigt sei, die Kanalisation in die Wege Anklage der fahrlässigen Tötung vor der Straffammer des Land­zu leiten. Es seien jetzt in Wannsee große Klubhäuser entstanden, gerichts II erscheinen zu müssen. Frau H. waltet ihres Amtes in die von Tausenden von Personen jährlich besucht würden. Die einem Kleinen Orte bei Trebbin seit einem kleinen Menschenalter Schwierigkeiten für die Ausführung des Kanalisationswertes in allen Ehren. Als eine Frau, bei der die Angeklagte schon mehr­mehrten sich von Jahr zu Jahr; deshalb möge die Gemeinde baldigst mals gute Dienste geleistet hatte, ihre schwere Stunde herannahen darauf Bedacht nehmen. Die Versammlung konnte sich auch jetzt fühlte, rief sie wiederum Frau H. zur Hilfe herbei. Obgleich diese Swinembe. 750 66% 2mollig noch nicht zur Jnangriffnahme des Millionenprojektes entschließen, erkennen mußte, daß hier ein komplizierter Fall vorlag, glaubte Hamburg 752 23 da ein eigentliches Bedürfnis noch nicht vorliege und die Straßen sie, zunächst die Unterstützung eines Arztes entbehren zu können Berlin bauten die ganze finanzielle Kraft der Gemeinde in Anspruch und vertraute ihrer eigenen Kunst und Erfahrung. Diese reichte Frantj.a. M. 756 NW nähmen; doch erboten sich die Gemeindevertreter Kretschmar und aber doch nicht aus und so mußte fie im Augenblick der höchsten München 759 Stahn, eine Art Vorprojekt aufzustellen und es der Gemeindever- Not doch schleunigst einen Arzt herbeiholen lassen. Es war aber Bien tretung vorzulegen. Eine lebhafte Abweisung durch die Versamm fchon zu spät: als der Arzt an Ort und Stelle erschien, war die lung erfuhr die Vorlage, betreffend Ausbaggerung des Kleinen Wöchnerin infolge von Verblutung bereits gestorben. Nach dem Wannsees. Von privater Seite war an das Landratsamt eine Gutachten der ärztlichen Sachverständigen würde mit einer an Ge­Gingabe gerichtet worden, die die Zustände im Kleinen Wannsee mißheit grenzenden Wahrscheinlichkeit dieser bedauerliche Ausgang durch Versumpfung als unhaltbar und gesundheitsschädlich be- vermieden worden sein, wenn die Angeklagte, mie es die Hebammen­zeichnete. Das Landratsamt verlangte nun schleunige Abhilfe von instruktion in solchen Fällen vorschreibt, rechtzeitig für ärztliche der Gemeinde, die ja eventuell die Kosten für die Ausbaggerung Hilfe gesorgt hätte. Der Staatsanwalt beantragte gegen die bc­auf die Anlieger abwälzen könne. Hierzu bemerkte Gemeindever- jahrte Angeklagte, die über ihr Mißgeschick untröstlich schien, 3 Mo­ordneter Dr. med. Brasch, der um eine gutachtliche Aeußerung von nate Gefängnis. Der Gerichtshof erkannte auf 1 Monat Ge­feiten des Gemeindevorstehers gebeten worden war, daß sich bis jetzt fängnis. gesundheitsschädliche Einflüsse durch das Wasser des Kleinen Wann fees nicht gezeigt hätten. In seiner bereits elfjährigen Praxis sei ihm noch nie ein Fall von Typhus oder dergleichen vorgekommen. Bon anderer Seite wurde darauf hingewiesen, daß ja die Gemeinde Eine grobe Fahrlässigkeit, durch welche ein Kind ein Auge ver- Memel , Tilfit gar nicht Eigentümerin des Sees sei; solle daher hier Wandel ge- loren hat, führte gestern den Hauseigentümer Karl Fessel unter der Bregel, Insterburg -31 schaffen werden, so müßten dies die Besizer selbst besorgen. Auch Anklage der fahrlässigen Körperverlegung vor die 5. Straffammereich fel, Thorn polizeilicherseits läge zu einem Einschreiten gegen die vermeints des Landgerichts I . Der Angeklagte ist Befiber eines Hauses, an lichen Mißstände teine Veranlassung vor.- welchem fich ein größerer Schaukasten befand. Als dieser abge­Das" Teltower Kreisblatt" hat sich wegen der Ausbaggerung nommen wurde, blieben die langen Haken, an denen der Kasten des Kleinen Wannsees näher erkundigt und teilt mit: befestigt war, in der Wand stecken und ragten ziemlich weit hinaus. Nach den von uns auf dem Landratsamt eingezogenen Er- Der Angeklagte rechnete zwar mit der Möglichkeit, daß durch diese fundigungen ist die Angabe, daß in der Angelegenheit betreffend Saten unter Umständen Berlegungen entstehen könnten, sorgte aber die Zustände des Kleinen Wannsees von privater Seite eine Be- in einer durchaus ungenügenden Weise für Abhilfe, indem er schwerde an das Landratsamt gerichtet sei, nicht zutreffend. Tat feiner Portierfrau den Auftrag gab, die Hafen mit einem Lappen sächlich ist der Vorgang der, daß mehrere Anlieger an die Teltow- au umwickeln. Wie vorauszusehen war, fielen diese schon nach tanal- Berwaltung bestimmte Anträge gerichtet haben, daß der kurzer Zeit ab, oder wurden von Vorübergehenden mutwillig abge­Kleine Wannsee auf ihre Kosten ausgebaggert werde. Bei der rissen. Das Unglück wollte es nun, daß der kleine Sjährige Schüler Prüfung dieser Anträge haben sich Mißstände herausgestellt, die Helmut Kaulmann beim Spielen ausglitt und gerade mit dem bei weiterem Fallen des Wassers ein Bloßlegen des Morastes linken Auge in diesen Haken hineinfiel. Das Auge war sofort ver­befürchten lassen. Es sollte nicht erst abgewartet werden, bis sie loren. Das Schöffengericht erblickte in dem Verhalten des Ange­

Fahrlässigkeit eines Hauseigentümers.

Bafferstand

Krossen

Dder, Ratibor Frankfurt Barthe, Scrimm Landsberg Neze, Bordamm Ibe, Leitmeriz

Dresden Barby Magdeburg

Spree, Spremberg ) Beeskow

Beser, Münden

Minden

am seit 8.7. 7.7.

cm

cm

80+2

am

feit

8. 7. 7. 7.

Wasserstand

cm

cm ¹)

143

-8

-2 104+-4 232-9 239+8 232-11

Saale, Grochlth Havel , Spandau )

41

0

Rathenow 2)

39

+1

96

70+2

-98+8

46+7

-30-4

<-7

0

Rhein , Marimiliansau 524

+6

-27

0

Kaub

286

-14

130

-36

Stöln

307-13

60

-37

338

+30

Main , Wertheim

268+28

Mosel, Trier

)+ bedeutet Buchs, 1- Fall.

-

Nedar, Heilbronn 120+-25

142-1

117+23

3) Unterpegel.

Uebelſtände da find, sondern es sollten rechtzeitig Workehrungen flagten eine Fahrlässigkeit und verurteilte ihn zu einer Gelbftrafe Verband der baugewerblichen Hilfsarbeiter Deutschlands

Achtung!

Kollegen!

Achtung!

Montag, den 12. Juli, abends 8 Uhr, im Gewerkschaftshaufc, Engelufer 15, Saal 7:

Mitglieder- Versammlung.

zu ihrer Verhütung getroffen werden. Daß ein derartiger Mo- von 50 M. eventuell 5 Tagen Gefängnis. Hiergegen legte Fessel rast weder zur Verschönerung der Gegend beiträgt, noch gesund- Berufung ein und behauptete vor der Straffammer, daß er, indem Zweigverein Berlin und Umgegend.( Sektion der Töpferträger.) heitlich dienlich ist, bedarf wohl keiner Frage. Er würde ledig er den Auftrag gegeben hatte, die Hafen zu umwickeln, alles geian lich eine Sammelstelle für Insekten und sonstiges Ungeziefer habe, um einen Unfall zu verhüten. Die Straffammer nahm jedoch fein. Die Teltowfanal- Verwaltung wird zwar den Anträgen an, daß es Pflicht des Angeklagten gewefen sei, die Saken mit einer Einzelner entsprechen können, aber es wird wenig Zweck haben, Schutzbekleidung zu versehen, die sich nicht so leicht entfernen ließ, vor den Grundstücken einzelner Befizer, die auf Ordnung halten wie ein paar herumgewidelte Sappen. Die Berufung wurde des und deshalb die Ausbaggerung beantragt haben, solche Arbeiten halb unter Bestätigung des ersten Urteils auf Kosten des Ange­borzunehmen. Das Wasser würde den vor dem Nachbargrund- klagten verworfen. stück stehengebliebenen Schlamm doch wieder zurückspülen. Aus diesem Grunde war der Gemeinde Wannsee empfohlen worden, Ein Nachspiel zu der bekannten Skandalaffäre mit der Neuen eine allgemeine Ausbaggerung des in Frage kommenden Teils Damengemeinschaft", gelangte gestern vor der 4. Straffammer des des Kleinen Wannsees vorzunehmemn und so die Mißstände Landgerichts II unter Vorsiz des Landgerichtsdirektors Seligmann dauernd zu beseitigen. Daß die Vorlage eine lebhafte Abwei- zur Verhandlung. Wegen Berleitung zum Meineide war die ge­fung durch die Gemeindevertretung erfahren hat, ist in hohem schiedene Frau Hedwig Kat angeklagt. Die Angeklagte, welche in Grade bedauerlich und zeigt, wie wenig der Allgemeinfinn in dem seinerzeit vor dem Schöffengericht verhandelten Beleidigungs­ziner so vornehm angelegten Willenkolonie noch ausgeprägt ist. prozeß, den die Vorstandsmitglieder der" Neuen Damengemein­

Zages Drdnung:

welche Stellung nehmen die Töpferträger dazu ein? 1. Die erfolgte Kündigung des Lohntarifs seitens der Arbeitgeber und 3. Neuwahl der Lohukommission. 2. Diskussion.

Gäste haben Zutritt. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Kollegen, in dieser Bersan..alung zu erscheinen. Die Töpfer werden ersucht, Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung ist es Pflicht eines jeden unsere Kollegen auf diese Bersammlung aufmerksam zu machen. 29/ 15* Der Zweigvereinsvorstand.