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Zur Explosion tn Sjuicmoeto«, an Beten Folgen Direktor Walter Steinhardt und der Knabe Eugen Lohmann bereits ge- starben sind, wird mitgeteilt, daß auch das Befinden des dritten Opfers, des Fräuleins Margarete Krakau, heute zu den ernstesten Besorgnissen Veranlassung gibt. Fiirst-Biilow-Platz. Der Magistrat der Stadt Berlin   hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, dem bisherigeu Babelsberger- Platz den NamenFiirst-Biilow-Platz'* zu geben. DerFürst- Bülow-Platz" befindet sich in der Königstadt, auf dem Terrain des niedergelegten Scheunenviertels. Feuerwehrnachrichten. Wegen eines KellerbrandeS wurde heute vormittag der 7. Löschzug nach der Langestr. 63 alarmiert. Holz, Späne u. a. brannten dort in solcher Ausdehnung, daß kräftig Wasser gegeben werden mußte, um eine weitere Ausdehnung zu ver- hüten. Der 13. Zug mußte einen Wohnungsbrand in der Acker- straße 120 löschen. Möbel, Betten und Kleider wurden hier ein Raub der Flammen. Ueber einen Balkon in der Goßlerstr. 30 ging abends eine Markise in Flammen auf. Der Brand eines Produkten- geschäfteS veranlaßte das Ausrücken des S. Zuges nach der Teltower Straße 30. Stohsäcke usw. brannten Bernauer Str. 43. Um ein Pferd aus einem Kellerschacht herauszuholen, wurde der 7. Zug nach der Frankfurter Allee 72 beordert. Der Gaul wurde herausgeholt, hatte aber schon schwere Verletzungen an den Hinterbeinen erlitten. Ferner hatte die Wehr in der Alten Schönhauser Straße 41 u. a. Stellen zu tun, um Bienenschwärme einzufangen. Vorort- �lacbricdten. Charlottenbnrg. Mit Leuchtgas vergiftet hat sich gestern das bei einem Kauf. mann in der Suarezstraße 46 in Charlottenbura in Stellung be- findliche Dienstmädchen Anna Schimanski. Als die Herrschaft ab- wesend war, schloß sich die Sch. in ihrem Zimmer ein und öffnete den Gashahn. Als der Kaufmann gegen 12 Uhr nachts nach Hause zurückkehrte, nahm er einen intensiven Gasgeruch wahr und fand schließlich das Mädchen leblos auf dem Bette liegend vor. Die von einem sofort herbeigerufenen Arzi angestellten Wiederbelebung?. versuche waren leider eriolglys. Das Mptiv der Tat ist nicht be- kannt.------' Rixdors. Gefunden wurde am Freitagmittag in der Steinmetzstraße ein altes Portemonnaie mit geringem Inhalt. Der Verlierer kann daS- selbe in derVorwärts" spedition Neckarstr. 1/2. abholen. Schöneberg  . I» der Generalversammlung der Zahlstelle SchSneberg des Deutschen Holzarbeiterverbandes hielt Genosse Fendel einen Vor- trag über:Die politische Lage und die Gewerkschaften." Aus dem Berichte des Vorstandes ging hervor, daß die Unternehmer zäh an den in der Krise vorgenommenen Verschlechterungen hängen und daß in einem Falle zum Verlassen des Betriebes geschritten werden mußte, um vier Zehntel Pfennig zurückzuerobern.(In dem Be- triebe M. Wegner verlangten die Tischler wieder geregelte Lohn- Verhältnisse und handelte es sich um 71 Pf. Stundenlohn. Der Unternehmer verharrte aber auf 70"/» Pf. und mutzten die Ar- beiter einen Tag streiken, um die alte Bezahlung beizubehalten.) Die Neuwahl ergab W. Jahn als 1. Kassierer, Zinner als 2. Vorsitzenden, Seifart als Revisor, Bunig als Werkstatt-Kontroll- kommissionsmitglied, Pietz, Äöppen, Wend und Ruibas als Ver- gnügungskomitee. Beschlossen wurde, die Sitzungen der Ver- trauensleute in Zukunft nach beendeter Arbeitszeit stattfinden zu lassen. Die Kasseiwerhältnisse vom 2. Quartal ergeben: Bilanz der Hauptkasse 2812,45 M., die der Lokalkasse 5300,42 M. An Arbeits­losenunterstützung wurde ausgezahlt: Hauptkasse 606,58 M., Lokal­kasse 736,89 M. An Krankenunterstützung: Hauptkasse 314,85 M., Lokalkasse 325,15 M. An Rechtsschutz und Gemaßregeltcnunter- stützung: Hauptkasse 83,75 M., Lokalkasse 28,20 M. An Maiaus- gesperrtenunterstützung Lokalkasse 334 M. Ein eigenartiger Unglücksfall, der leicht von verhängnisvollen Folgen hätte Agleitet sein können, ereignete sich gestern abend gegen 7 Uhr an der sogenannten Dorfaue in der Hauptstraße in Schöneberg  . Dort werden zurzeit Erdarbeiten ausgeführt. Vor der Einmündung der Albertstratze standen zwei große Stapel Mauersteine, zwischen denen sich eine Baubude befand. Letztere sowie auch die Steinhaufen wurden von dem sechsjährigen Albert Müller aus der Ebersstratze 4 erklettert, der dort mit mehreren anderen Kindern spielte. Als der kleine M. von einem der Stein- stapel herabspringen wollte, stürzten die Steinhaufen in sich zu- sammen und der Knabe wurde unter der schweren Masse voll- ständig verschüttet. Die Spielgenossen des Verunglückten waren durch den Unfall so erschreckt, daß sie schleunigst fortliefen, ohne sich weiter um ihren Kameraden zu kümmern und ohne jemandem etwas von dem Vorfall mitzuteilen. So kam es, daß der be- dauernswerte Junge sechs Stunden lang in seiner entsetzlichen Lage zubringen mußte. Gegen 1 Uhr nachts vernahm ein zufällig an jener Stelle vorübergehender Straßenbahnschaffner ein leises Gewimmer, das aus dem Steinhaufen hervordrang. Er benach- richtigte einen Schutzmann, der wiederum die Feuerwehr alar- mierte, deren Bemühungen es alsbald gelang, den kleinen Müller aus seinem Grabe zu befreien. Wundcrbarerweise hat der Ver» schüttete nur ganz geringfügige Hautabschürfungen davongetragen. Noch in der Nacht wurde der Kleine, der bereits als verznißt ge- meldet war, seinen Eltern zugeführt. Köpeniif. Der Achtuhrladenschluß tritt nach Bekanntmachung deS Magistrats nunmehr am Montag, den 19. Juli, in Kraft. Die BestrcVnnge» deS Arbeiter-Sängerbundes zum Zusammen­schluß mehrerer kleinerer Vereine zu größeren leistungsfähigen Chören haben auch am hiesigen Orte Verständnis gefunden. Vier Vereine habe» sich zusammengeschlossen, um jnunmehr unter dem Namen Mäunerchor Köpenick" den Arbeitergesang zu pflegen und weiteren Kreisen auch etwas bieten zu können. Am 2. Juli trat der Gesang- verein der Glasarbeiter ein, ein Vorgang, der besonders freudig begrüßt wurde. Hoffen wir, daß das Ziel, das sich der neue Verein gesteckt hat, durch einmütiges, fleißiges Zusammenwirken erreicht werde. Steglitz  . Nur noch drei Tage, und zwar Sonnabend, Sonntag und Mon- tag. wochentags von 8 bis 3 und 5 bis 7 Uhr abends und Sonntag von Vs12 bis>/z1 Uhr mittags, ist den Wahlberechtigten Gelegenheit geboten, sich in' die Wählerlisten zur Gewerbegerichtswahl eintragen zu lassen. Wer das versäumt, verliert sein Wahlrecht. Wahlberechtigt ist jeder Arbeitnehnier, der das 26. Lebensjahr vollendet hat und in Stglitz   wohnt oder beschäftigt ist. Partei- oenossen, agitiert in Werkstätten und auf den Bauten, damit die etzten Tage nicht ungenützt vorübergehen. Hohen«Schönhausen. Ei» neuer Bebauungsplan soll für den hiesigen Ort aufgestellt werden. Weil in dem alten Plan kein öffentlicher Platz, auch kein Grund und Boden zu öffentlichen Gebäuden vergesehen war, hatte der Landrat seine Genehmigung verweigert. In der Gemeinde« Vertretung kämpften die Grundbesitzer mit Löwenmut für Aufrecht- erhallung deS alten Planes, weil er so ganz in ihrem Interesse gemacht war. Schließlich wurden aber auf Antrag unserer Genosse» die Kosten für Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes mit geringer Majorität bewilligt. Rückständige Ansichten kamen auch zum Aus- druck bei der Beratung eines Kanalisationsproiektes und der Be- willigung der hierzu erforderlichen Mittel. Die lächerlichsten Gründe wurden zur Aufrechterhaltung der jetzigen vorsündflutlichen Zustände ins Feld geführt; der Gärtnereibesitzer Eisermann verstieg sich sogar zu persönlichen Angriffen gegen unsere Partei, wurde aber vom Genossen Thiele entsprechend' abgeführt. Zum Schluß wurden aber auch diese Mittel bewilligt. Bernau  . Für die Arbeiterjugend. Am Sonntag, den 18. Juli, nach- mittags 3 Uhr, findet im HotelZum schwarzen Adler" eine öffent- liche Jugendversammlung statt. Pflicht eineS jeden Parteigenossen ist es, seine der Schule entwachsenen Söhne und Töchter in diese Versammlung zu schicken. Rahnsdorf  . Die TotschlagSaffaire in Rahnsdorf  , über die wir gestern be- richteten, hat nunmehr ihre Aufklärung gefunden. Durch die Obduktion der Leiche des Kutschers Schade soll festgestellt worden sein, daß er an einem Herzschlage erlegen ist und sein Tod keines- wegs auf einen Stoß in den Unterleib zurückzuführen ist, den ihm der Kutscher Wegener versetzt haben soll. Letzterer ist denn auch daraufhin aus der Untersuchungshaft wieder entlassen worden. Spandau  . Die Partei- und GcwerkschaftSgcnoflen werden darauf aukmerk- sam gemacht, daß derKutschcrvercin Brüderschaft" sein diesjähriges Sommerfest am 24. Juli in dein Garten der Brauerei Pichelsdorf abhält. Das Lokal ist gesperrt,»vorauf aufmerjsam gemacht sei. Das Gewerkschastskartell Spandau  . Potsdam  . Der Kampf gegen die Konsumvereine. Die hiesige Konsum- genossenschaftHoffnung" hat im benachbarten Bornstedt   eine Filiale. Der dortige Lagerhalter beantragte die Konzessionserteilung für den Verkauf von Spirituosen an die Mitglieder deS Vereins. Diese lourde ihm sowohl vom Amtsvorsteher als auch vom Kreisausschuß des osthavelländischcn Kreises nicht erteilt. Die beim Bezirksausschuß in Potsdam   eingelegte Klage wurde abgewiesen. Trotzdem der Verkauf selbst nur an Mitglieder des Vereins und in vollen, ver- siegelten Flaschen stattfinden soll, führte der Bezirksausschuß als Begründung an,daß man einen Konsumverein nicht kontrollieren kann, ob er auch nur an Mitglieder verkauft. Gerichts-Leitung. Zur Haftpflicht des Turnlehrers. In einer städtischen Realschule zu Elberfeld   stürzte der Schüler Holz von der Leiter, die ziemlich wagerecht angebracht war, als daran in der Turnstunde der Kniehang geübt wurde. Er trug eine Verletzung des Rückgrats davon. Holz und sein Vater klagten auf Schadenersatz gegen den aufsichtführenden Oberlehrer Schladebach und gegen die Stadt Elberfeld  . Das Provinzialschulkollcgium er- hob den Konflikt und verlangte die endgültige Einstellung des Prozeßverfahrens, weil keine Ueberschrcitung der Amtsbefugnisse und auch keine Unterlassung einer Amtshandlung vorliege. Das Oberverwaltungsgericht hörte als Gutachter den Direktor Diebow von der Landeszentralturnanstalt. Dieser kam zu dem Schluß, daß der Kniehang, der am Reck   leichter wäre, bei der Uebung an der Leiter nicht ganz ungefährlich sei, falls nicht etwa beim Hängen die Hände beinahe den Boden berührten. Jedenfalls hätten hier, was nicht geschehen sei, Mutten untergelegt werden müssen. Das Oberverwaltungsgericht erklärte den Konflikt für unbegründet und entschied, daß dgS Zivilprozeßverfahren seinen Fortgang zu nehmen habe, r;_ Vermilcktes. Ein Fahnenjunker erschossen. Eine noch nicht aufgeklärte schlimme Tat hat sich in letzter Nacht in Stendal   zugetragen. Der Fahnenjunker v. Zeuner von der 5. Eskadron des 10. Husarenregiments hatte mit mehreren Offizieren im Kasino gesessen, dann noch ein Cafs besucht und sich darauf in seine Wohnung begeben. Einige Zeit später krachte ein Schuß, und als Leute hinzueilten, fanden sie den Fahnenjunker entkleidet tot im Bette liegen. Auf dem Korridor fand man den Einjährig-Freiwilligen B. ebenfalls entkleidet, der im Begriffe stand, sich in seine auf der anderen Seite deS Korridors belegene Wohnung zu begeben. Dem Fahnenjunker war die Kugel links hinten in den Kopf gedrungen und oben wieder herausgefahren. Es erscheint also ausgeschlossen, daß er sich selbst erschossen hat. Der Einjährige wurde verhaftet, bis jetzt jedoch noch nicht vernommen. Von anderer Seite wird von der traurigen Sache folgende Dar- stellung gegeben: Der Fahnenjunker v. Zeuner bewohnte mit zwei Einjährigen in einer der Kaserne gegenüberliegenden Restauration drei möblierte Zimmer. Die beiden Einjährigen, namens Baum- gart und Boß. hatten auf ihrem Zimmer bis in die Nacht hinein zezccht, und man glaubt, daß Baumgart den Avantagcur in der Trunkenheit erschossen hat. v. Zeuner war mit den beiden Ein- sährigen befreundet. Er bat jedenfalls schon im Bette gelegen, als ihn die Kugel aus der Browningpistole tötete. Typhuserkrunrnnflen im X. Armeekorps. Aus Hannover   wird berichtet: Zu den in der letzten Zeit im X. Aruieek-rps aufgetretenen Typhuserkrankungen erfährt der Hannoversche Courier", daß in 16 Fällen mit Sicherheit Typhus  'cstgestellt worden ist. In 4 Fällen erscheinen die Erkrankten typhusvcrdächtig. Die Kranken verteilen sich auf die Infanterie- rrgimentcr 77. 78, 70, 91 und 164. Eine bestimmte AnsteckungS- uelle ist bis jetzt noch nicht ermittelt worden. Alle notwendigen Vorsichtsmaßregeln gegen eine Wcitcrvcrbrcitung find getroffen. Beim Bundesschießen erschoflen. Hamburg  , den 16. Juli. Durch Umfallen eines geladenen Gewehrs verunglückte heute nach- mittag auf dem Fcstplatz des XVI. deutschen   BundesschiehenS der Schütze Kaufmann Schmidt aus Jebensee bei Erfurt  . Der Schuß zing durch den Hals und die linke Brust und hatte den sofortigen Tod zur Folge._ Automobilunglück. In dem bei München   gelegenen Vorort Pasing   hat sich ein schweres Automobilunglück ereignet. Ein mit vier Personen be- etztes Automobil stürzte in der Nähe der Starnberger Unterfahrt eine steile Böschung hinab. Der führende Chaufseur Wagner ist tot, drei Chauffeurschüler sind verletzt. Ein Wüstling auS der sogenanntenbesseren Gesellschaft". In Königsberg wurde ein lvkann verhaftet, der seit mehreren Jahren an schulpslichtigen Kindern die gemeinsten Verbrechen verübte. Der 'aubere Patron, Emil Bratfitz mit Namen, ist gerichtlich vereidigter Dispacheur. In vergangener Woche war in einem VergnügungS. lokale Königsbergs ein Kinderfest. Von hier aus lockte der Wüst. ling die noch nicht 14 Jahre alte Tochter eines Restaurateurs aus dem Lokal, bestieg mit dem Kinde einen Taxameter, um nach seiner Wohnung zu fahren. Von Mittwochabend bis Sonnabendabend hielt er hier das Kind gelvaltsam fest, trotzdem es immer unter Tränen bat, freigelassen zu werden, um zu den besorgten Eltern eilen zu können. Das Kind mußte schwere Weine trinken, und wenn es trunken war, verging sich der Rohling in bestialischer Weise an dem armen hilflosen Geschöpf. Der Rcstaurateur suchte mit Hilfe der Polizei sein Kind. Er fand es endlich in der Woh- nung des Wüstlings, es war in einem Zimmer eingeschlossen, die Türe mutzte mit Gewalt geöffnet werden. Der Verhaftete ist ein wohlhabender Junggeselle, der vor drei Jahren im oberen Stadt» teil Königsbergs eine elegant möblierte Wohnung bezogen hatte. Von der Vermieterin ließ er sich bei der Polizei als der gerichtlich vereidigte Schiedsrichter für Seeschadenberechnung melden. In seine wußte es zu jcdif Tages- und Mudzeit KiMk von 12 bis 14 Jahren zu locken Und sie durch Verabreichung süßer Speisen und schwerer Weine gefügig zu machen. Als der Unhold eine Zeitlang sein verbrecherisches Treiben fortgesetzt, wurden die Bewohner des Hauses aus ihn aufmerksam. Nun begann ihm der Boden unter den Füßen heiß zu werden. Er verschwand aus jenem Stadtteil und mietete in der Unterstadt eine aus sieben Zimmern bestehende, prachtvoll möblierte Wohnung. Auch hier setzte er sein unsittliches Treiben fort, doch wußte er seine schmutzige Tätigkeit teils durch Versprechungen, teils durch Einschüchterungen seiner Opfer bis dahin vor den Augen der Behörde und der Oeffentlichkeit geheim zu halten. Endlich wurde er vom Schicksal ereilt. Tie Kriminalbehörde hat zur Aufklärung der sensationellen Angelegenheit umfangreiche Verhöre und Zeugenvernehmungen an- gestellt. Nach Aussagen der Zeugen sollen bis jetzt 20 Kinder in die Angelegenheit verwickelt sein. Selbstverständlich gehörte der Wüstling den Ordnungsparteien an und focht gegen die rote Bande tapser für Thron und Altar. Unwetter- und Hochwassernachrichten. Köln  , 16� Juli. Mit dem heutigen Tage hat der Wass-rstand des Mittelrheins seinen höchsten Stand erreicht. Das Wasser geht langsam zurück. Am Niederrhein  , besonders im Ruhrgebict, hat das Hochwasser große Verkehrsstörungen verursacht und Verwüstungen angerichtet. Im holländischen Grenzrevier sind auf weite Strecken die Feldfrüchte vollständig vernichtet. Breslau  , 16. Juli. DieSchles. Volks-Ztg." meldet von einein Unwetter, wobei durch Hagclschlag großer Schaden angerichtet wurde. Die Ortschaften Heinrichau  , Altheinrichau, Wiesenthal, Neudorf, Obcrsdorf, Zisselwitz, Moschwitz  , Schoenjohnsdorf, Rätsch, Algersdorf  , Dobrischau und Heinzendorf wurden besonders heimgesucht. Tie Schlössen fielen so stark und andauernd, daß die Erde eine Viertelstunde lang weiß wie im Winter war. Die großen Wassermassen verursachten allenthalben bald Ueberschwcmmungcn in Kellern und Ställen. Der Schaden auf den Feldern und in den Gärten ist sehr groß. Vom Untergang deS englischen Unterseebootes C 11. Nach Mitteilung der Admiralität war es der auf der Fahrt nach Hull   befindliche DampferEddytone", der auf der Höhe von Cromer   mit dem Unterseeboot C 11 zusammenstieß und dieses zum Sinken brachte. Von der Besatzung des Unterseebootes sind drei Mann gerettet worden, dreizehn werden vermißt; man fürchtet, daß sie ertrunken sind._ Einen Flug über den Aermelkanal will bekanntlich der franzö- fische Luftschiffer Latham mit seinem LenkballonVille de Nancy" unternehmen. Zu diesem Zwecke ist er gestern morgen in Sartrou» ville bei Paris   aufgestiegen. Er erlitt aber nach einiger Zeit einen Motordefekt. Im Augenblick der Landung erfaßte ein Wind- stoß das Luftschiff, wodurch ein Schraubenflügel gebrochen wurde. Tie Neparaturarbeiten haben sofort begonnen, man hofft, die Fahrt morgen früh fortsetzen zu können. HauSeinsturz. Verona  , 16. Juli. Heute ist ein Neubau eingestürzt. Fünf Arbeiter wurden getötet, zahlreiche verletzt. Man befürchtet, daß noch weitere Opfer unter den Trümmern liegen. Ueber ein Erdbeben in Griechenland  liegen folgende Meldungen vor: Athen  , 15. Juli. Durch ein Erdbeben sind in der Provinz Elis mehrere Dörfer zerstört worden. Ungefähr 10 Personen haken dabei ihr Leben eingebüßt. Der angerichtete Schaden ist groß. Athen  , 16. Juli. Heute morgen 2 Uhr ist in Griechenland   ein heftiger Erdstoß verspürt worden. In AmaliaS wurden zahlreiche Wohnhäuser zerstört. 10 Personen erlitten Verletzungen. Die Ortschaft Chavari wurde größtenteils zerstört. Bis jetzt sind 20 Tote und 100 Verletzte geborgen. Die Trümmer werden nach neuen Opfern durchsucht. Andere Ortschaften sind ebenfalls ganz oder teilweise zerstört. Die Gesamtzahl der Opfer ist vorläufig noch nicht bekannt. Die Bevölkerung hat die Wohnungen ver- lassen und ist auf daS freie Feld geflüchtet. Athen  , 16. Juli. Infolge des Erdbebens in der Provinz EliS sind in dem Dorfe Havari 400 Häuser eingestürzt, etwa 30 Per- sonen sind getötet und viele verletzt. Auch die benachbarten Ort. schaften haben sehr gelitten. In AmaliaS sind sämtliche Häuser unbewohnbar geworden. In Pouhioti sind vulkanische Eruptionen erfolgt. Die Erderschütterungen wurden auch in PatraS  , Pyrgos, Kalamae, Tripolis   und Mesolongion verspürt. AuS 10 weiteren Ortschaften wurden Tote und Verwundete gemeldet. Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 13. Juli er., vormittags 10'/, Uhr in der Schule, Kleine Frankfurter Sir, 6: Vortrag des Herrn Dr. Bruno Wille:Die Geheininislehre der alten Deutlchen." Damen und Herren als Gäste sehr willkommen. I n der Halle Pappel- Allee 15 17 während der Schulferien keine Vorlesung. Zentralverband der freie» Händler, Hausierer usw. Der- waltungsstelle Berlin  . Heule abend 8'/, Uhr bei Dräsel, Neue Friedrich- straße 35: Generaloersar.imlung. Allgemeine Kranken, und Sterbekaffe der Metallarbeiter (E. H. 29) Hamburg  . Filiale Berlin   III. Sonnabend, den 17. Juli, abenvS gflz Uhr: PUtgliederversamnilung bei Kahser, Ncichenberger Str. 157, Filiale Berlin   IX. Sonnabend, den 17. Juli, abends g Uhr: Veriammlung bei Gundlach, Waldenser Str. 13. Filiale Rixdors. Sonnabend, den 17. Juli, abends 81/, Uhr: Versammlung bei Pähl  , Stein- mehstr. 114. Sonntag, den 18.: FamilicnauSslug nach KörnersWäldchen". Freie Jugendorganisation Friedrichohagen. Heute, abends 8 Uhr, e r st e Mitgliederversammlung im LokalTinius", Wilhelm- straße 53. Gäste willkommen. Witteriingöübersicht vom IS. Juli Ivo», morgen» S Uyr. Wetterprognose für Sonnabend, de» 17. Jult Ivvv. Mäßig warm, teilweise heiter� aber sehr veränderlich mtt Gewitter- regen und ziemlich lcbhasten südwestlichen Winden. Berliner   W ett er b ur e au. Wasierstandö. Nachrichten der LandeSanstalt für Gewässernmde, mitgeteilt von» Berliner   Wetterbureau. ff+ bedeutet Wuchs, Fall. ff Unterpegel. Nach tclegraphtscher Meldung war die Oder bei Ratibor   heut» Vdr> mittag schon auj 426 om gefallen.