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Gewerkschaftliches.

Maßnahmen gegen die Steuerwirkungen im Tabak­gewerbe.

Frage: Sachsendamm, am Bahnhof General Pape- Straße   und Weißensee  , Charlottenburger Straße.

Gleichzeitig geben wir bekannt, daß die am Freitag, den 30. Juli, stattfindende Generalversammlung nicht im Gewerkschaftshause, son­Nähere fiehe heutige Annonce im Vorwärts". dern bei Keller( Inhaber Freyer), Koppenstr. 29, stattfindet. Alles Die Verbandsleitung.

um den Uebermut des Unternehmertums zu bändigen. Der Ve schluß ist nicht im Uebereifer gefaßt, sondern die Frucht ruhiger und gründlicher Ueberlegung. Die schwedische Arbeiterschaft steht Der Tabatarbeiterverband und der Verband der Zigarren­nun vor einem allgemeinen gewerkschaftlichen Kampfe, wie ihn von den skandinavischen Ländern bisher nur Dänemark   und zwar in fortierer haben in einer gemeinschaftlichen Konferenz Stellung der Generalaussperrung von 1899, durchgemacht hat. Aber die genommen zu der Lage, in welcher sich die Tabakarbeiter durch Zahl der ausgesperrten und streikenden Arbeiter Schwedens   wird die neue Steuergesetzgebung befinden. Bekanntlich ist im Achtung, Zigarettenarbeiter! Die Sperre über die 8igaretten die der dänischen Ausgesperrten von vor 10 Jahren um das Drei­Reichstage eine Unterstützung der Arbeiter, die durch die fabrik in Firma Mal- Kah- Kompagnie, Berlin  , Teltower Straße 29, und Vierfache übersteigen. Inzwischen ist ja die Zahl der organi Erhöhung des Tabatzolles arbeitslos werden, beschlossen Kollegen die Arbeit niederlegten, will auf seine Wiedereinstellung Ländern außerordentlich stark gewachsen. Die internationalen ist hiermit aufgehoben. Der Kollege, dessentwegen die anderen fierten Arbeiter in ganz Skandinavien   wie in allen zivilisierten worden. Der Bundesrat hat die näheren Ausführungs- verzichten, da ein gedeihliches Zusammenarbeiten ihm ausgeschlossen bestimmungen bereits in einem Entwurf ausgearbeitet, der in erscheint. Die Arbeitswilligen werden am Wochenschluß entlassen. Bande sind fester geknüpft. Die Gewerkschaftszentrale von Däne­einigen Orten auch den Vertrauenspersonen der Arbeiter Die Sache ist damit zu beiderseitiger Zufriedenheit erledigt. Die mart, Norwegen  , Finnland  , wie das Internationale Gewerkschafts­borgelegt worden iſt. Die Vorstände der beiden Kollegen treten die Arbeit am Mittwoch, den 28. Juli, morgens sekretariat zu Berlin  , wurden von der Lage in Schweden   recht­Organisationen haben nunmehr auch den Entwurf wieder an. zeitig in Kenntnis gesezt. Ueberall wird die Arbeiterschaft und einer genauen Prüfung unterzogen und haben daran Die Ortsverwaltung des Deutschen Zabalarbeiterverbandes. ihre Organisation nach besten Kräften dafür sorgen, daß der Riesen­manches gefunden, was einesteils den Arbeitern sehr zum Zahlstelle Berlin  . tampf in Schweden   ein gutes Ende nimmt. Der Gesamtverband Nachteil gereichen könnte, andererseits auch praktisch schwer der dänischen Gewerkschaften hat schon am Sonnabend beschlossen, oder gar nicht durchgeführt werden kann. Die beiden Orga­eine allgemeine Sammlung zugunsten der kämpfenden Brüder in nisationen weisen in einer gemeinsamen Publikation auf diese Schweden   zu veranstalten, und weitere Maßnahmen werden folgen. Mängel hin und ermahnen die Tabakarbeiter, in denjenigen Orten, in welchen die Arbeiter zur Begutachtung des Entwurfs noch nachträglich herangezogen werden, sollen sie die von den Drganisationsleitungen gemachten Vorschläge den Behörden

empfehlen.

Achtung, Fliesenleger! Hiermit zur Kenntnis, daß die Diffe­renzen bei Sternberg früher Schäffer durch Vertragsschluß er ledigt find. Auf Bau Rigdorfer Krankenhaus bestehen keinerlei Differenzen. Geschäftsstelle der Fliesenleger.

im

Die staatsangestellten Vermittelungsbeamten, die mit den Konflitten, welche die Ursache des allgemeinen Kampfes bilden, zu Achtung Schiffbauer von Oranienburg   und Umgegend. tun hatten, legten am Sonnabend den Parteien ihre Vorschläge vor. Der Verein der Flußschiffahrtswerften Deutschlands   erläßt Diese waren aber für die Arbeiter. fast alle unannehmbar, weil Oranienburger General Anzeiger" eine Bekanntmachung, fie unerträgliche Lohnherabsetzungen enthielten. Das zeigt sich = Ferner werden den Tabakarbeitern und Arbeiterinnen nach der vom Montag, den 26. Juli ab auf sämtlichen Werften unter anderem an den Einigungsvorschlägen für die Herren­einige Verhaltungsmaßregeln gegeben. Bei infolge der die Arbeit wieder aufgenommen weren soll. Das scheint lediglich konfektion Engros, wo z. B. der Akkordpreis für einen Baletot in Bollerhöhung eingetretener Arbeitslosigkeit oder bei einer zu dem zwed geschehen zu sein, um Verwirrung unter den strei- Stockholm   um 90 Dere, in anderen Orten sogar um 1,15 und um Arbeitszeitbeschränkung in der Höhe eines Viertels ihres bis- kenden Schiffbauern hervorzurufen. 2,90 Kronen herabgesetzt werden sollte. Da in allen von Kon­herigen Arbeitsverdienstes sollen sie sofort Unterstüßungsansprüche Wir geben hiermit bekannt, daß Verhandlungen, welche ge- flitten berührten Industrien und Betrieben die Lohn- und geltend machen. Sie sollen sich vom Unternehmer eine Be- eignet wären, den Streik zu schlichten, bisher nicht angebahnt Arbeitsverhältnisse verschlechtert werden sollten, hätte man eigent­scheinigung über ihre Lohneinbuße ausstellen lassen und den burgs und Umgegnd vor wie nach streng fern zu halten. Alle heißen würden. Aber auch sie lehnten sie mit wenigen Ausnahmen Wir ersuchen, Zuzug nach sämtlichen Werften Oranien- lich annehmen müssen, daß die Arbeitgeber die Vorschläge gut­Behörden einen entsprechenden Antrag einreichen. Werden sie Arbeiterzeitungen werden gebeten, diese Notiz weiter zu geben. ab. Nur in einem einzigen Konflikt, ein Sägewerk betreffend, mit ihren Unterstüßungsansprüchen von den Behörden ab­Der Vorstand des Verbandes der Schiffszimmerer. gewiesen, so wird ihnen empfohlen, über die Gründe der herrscht Uebereinstimmung zwischen den Parteien. In allen Deutsches Reich  . Zurückweisung eine schriftliche Begründung zu verlangen und übrigen Konflikten lehnten die Arbeiter ab, was die Unternehmer diese den Bevollmächtigten des Verbandes einzusenden, der sie Achtung, Bau-, Kunst- und Geldschrankschlosser! gutheißen wollten und umgekehrt. Das schwedische Unternehmer­dann an die Zentralvorstände weitergeben muß. Die Am 1. Juli d. J. war der Tarifvertrag sowohl für die Kunst- tum will offenbar den allgemeinen Kampf, um die Macht der Vorstände entscheiden dann, welche Mittel angewandt und Bauschlosser als auch für die Arbeiter in den Geldschrankfabriten Arbeiterorganisation womöglich gänzlich lahmzulegen. Daß das werden sollen, um die Arbeiter zu ihrem Rechte abgelaufen. Wohl haben zwischen den Vertretern der Arbeitgeber nicht gelingen wird, daran ist nicht zu zweifeln. Aber der Kampf auf Unterstützung zu verhelfen. Nach dem Entwurf sollen und Arbeitnehmer mehrfach Verhandlungen stattgefunden, jedoch ist wird schwere Opfer kosten. zur Feststellung für Unterstützungen die Polizeibehörden für die Arbeiterschaft kein annehmbares Resultat erzielt worden. in Anspruch genommen werden. Die Bevollmächtigten der Die Arbeitgeberfommission hatte einer Erhöhung der Minimal- Telegraphisch wird noch gemeldet: Zahlstellen werden aufgefordert, den Behörden schriftlich ihre lohnfäße zugestimmt; diese wurde jedoch von einer Versammlung Stockholm  , 26. Juli. Die Aussperrungen, von denen bisher Bereitwilligkeit zu erklären, eine Kontrolle über die Arbeits  - der Arbeitgeber annulliert. Man machte der Kommission der 13 000 Arbeiter betroffen waren, haben heute weitere Ausdehnung losen im Berufe und am Orte auszuüben. Mit aller Ent- Arbeitnehmer den Vorschlag, den im Jahre 1906 abgefchloffenen angenommen. Zwei Holzschleifereien, die dem Papierfabriks­schiedenheit abgelehnt soll ein etwaiges Ansinnen von den Be- Tarif auf weitere drei Jahre, also bis 1912, zu verlängern. Dieser verbande angehören, und Fabriken des Textilindustries und Säge­hörden werden, Arbeitslose zu Streifbrecherdiensten im Tabak. Vorschlag wurde von den Arbeitervertretern abgelehnt. werksverbandes haben ihre Arbeiter ausgesperrt. Am 2. August arbeitergewerbe oder in anderen Gewerben zu bestimmen. Die Die in den Geldichrankfabriken Berlins   beschäftigten Arbeiter wird diese Maßregel auf den Eisenwerksverband ausgedehnt Bevollmächtigten sollen dagegen sofort bei den Behörden sowie beschlossen nahezu einstimmig, die Arbeit einzustellen und erklärten werden. Falls auch dieser Schritt erfolglos bleibt, werden weitere auch öffentlich Protest erheben. Aussperrungen nach den Bestimmungen des Schwedischen Arbeit­Gegen den Versuch einer Lohnherabsetzung sollen sich die Die beteiligten Drganisationen appellieren an die in Betracht gebervereins erfolgen. Die Zahl der heute ausgesperrten Arbeiter Labatarbeiter allerorten wehren und für jeden Fall, daß sie kommenden Arbeiter Deutschlands  ( Schlosser, Schmiede. Dreher, beträgt 40 000 bis 50 000. zur Abwehr solcher Versuche zu Arbeitseinstellungen gezwungen Ladierer), jedes Arbeitsangebot nach Berlin   abzulehnen und werden und ihnen deshalb von den Behörden etwa die den Zuzug von Berlin   fernzuhalten. Das gilt auch für die Arbeiter linterſtügung berweigert wird, dies sofort zur öffentlichen in der Bau- und Kunstschlosserei. Kenntnis bringen. Die Vorstände der Verbände werden Die arbeiterfreundliche Presse wird um Abdruck ersucht. sich wegen solcher Unterstügungsverweigerung beschwerde- Alle Arbeiterorganisationen werden um die weiteste Berbreitung führend an die Regierung, den Reihstag und den Bundesrat dieser Mitteilung ersucht. wenden.

Zur Ueberwindung der eintretenden Krise wird empfohlen, bei den Fabrikanten dahin zu wirken, daß Arbeiterentlassungen nicht vorgenommen werden, dagegen dafür einzutreten, daß die bei einer Firma Beschäftigten umschichtig oder abwechselnd die Arbeit aussehen. Wo dies nicht durchführbar ist, soll auf eine Beschränkung der Arbeitszeit hingewirkt werden.

den Streik.

Im Auftrage der beteiligten Organisationen: Deutscher Metallarbeiter Verband. Ortsverwaltung Berlin  .

Stockholm  , 26. Juli. Das Landessekretariat der Fachvereine hat heute abend dem Arbeitgeberberein mitgeteilt, daß beschlossen worden ist, an die Mitglieder sämtlicher Landesorganisationen eine Proklamation zu senden, in der zur Arbeitsniederlegung im ganzen Lande am 4. Auguft aufgefordert wird.

Die Lage im englischen Bergrevier.

Verfammlungen.

Die in Glasgow   abgehaltene Konferenz zwischen den Berg­werksbesizern und den Führern der Bergarbeiter zur Herbeiführung eines Kompromisses, um den Ausbruch eines allgemeinen Ausstandes Terrorismus anläßlich des Maurerstreits eine recht notwendige eine neue Versammlung in London   abgehalten werden. Nach im Laufe Die Pforzheimer   Arbeiterschaft fand durch den amtlichen zu vermeiden, führte zu feiner Verständigung. Am Donnerstag foll politische Anregung. Besonders die in der Metallarbeiterorgani. des Rachmittags von den Bergarbeitern in Nottinghamshire   hier eins fation organisierte Bijouteriebranche bedurfte dieses Anreizes einer gegangenen Nachrichten über die Frage des Generalstreits find dort Vollberechtigten Verbandsmitgliedern, deren Unterstügungs- amtlichen gewaltmäßigen Begünstigung der kapitalistischen   Seite die Meinungen vorwiegend dafür. ausprüche von den Behörden ohne berechtigten Grund zurück in dem heftig entwidelten wirtschaftlichen Streite. Ihre Gleich­gewiesen werden, können von den Vorständen Darlehen aus gültigkeit erklärt sich zum Teil aus den auf die Arbeitertäuschung der Verbandskasse bewilligt werden, die von den Betreffenden berechneten verlogenen Einsendungen der Pforzheimer   bürgerlichen sofort nach Anerkennung ihres Anspruches durch die Behörden Preffe. Eine Protest versammlung, welche am Freitag zurückzuzahlen sind. Die Höhe der Darlehen bestimmt der im Adlersaal" zu Pforzheim   tagte, wirfte reinigend und be= Vorstand. Die Unterstützung derjenigen Mitglieder, die feinen geisternd. Es drängten sich etwa 1500 Arbeiter in engen Reihen berechtigten Anspruch auf Unterstützung durch die Behörden heimer schon lange nicht mehr. Als Redner fungierten Gauleiter zusammen. Eine solche proletarische Kundgebung sahen die Pforz­haben, regeln die Vorstände nach den ſtatutarischen Be- Horter, Abg. Ged, Hüttmann- Frankfurt und andere. Die Ver­stimmungen der Verbände. Diejenigen Mitglieder, die mit fammlung beschloß einstimmig, das gesammelte Weaterial über die drei Vierteln ihres Arbeitsverdienstes seitens der Behörden Streikbewegung und die unerhörten Eingriffe der Polizei und unterstützt werden oder deren Arbeitsverdienst sich nicht um Justiz in das Koalitionsrecht und die verfassungsgemäßen Frei­mehr als ein Viertel vermindert hat, können in Berüc heiten der künftigen Landtagsfraktion zur parlamentarischen Ver. sichtigung der abnormen Verhältnisse teine Unterstügung aus wertung zu übergeben. Mit einem allseitigen Hoch auf die pro­der Verbandskasse erhalten. letarische Solidarität in der modernen Arbeiterbewegung trennte man sich nach beinahe dreistündiger Dauer der Tagung.

Berlin   und Umgegend.

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Es ist beschämend für den" liberalen" Staat Baden  , was hier an Tatsächlichem vorgebracht wurde, insbesondere hinsichtlich der Der Streit der Geldschrankschlosser. tollen Massenverhaftung und der preußisch- russischen Klassenjustiz. schäftigten Arbeiter einmütig die Arbeit niedergelegt. Die Strei- richter die Fortdauer der Untersuchungshaft über den Am Dienstag früh haben die in den Geldschrankfabriken be- Für die Juristen interessant ist die Art, wie der Pforzheimer   Amts­fenden fanden sich gestern vormittag vollzählig in Frankes Fest ohne gefeßlichen Grund verhafteten Gauleiter und Landtags­jälen, Badstraße, zusammen. Otto andke teilte mit, daß den tandidaten Sorter begründete. Der Richter erklärte, wie Horter Fabrikanten einzeln durch die Arbeiterausschüsse von der Arbeits- mitteilte:" Da in letzter Zeit Ausschreitungen vorgekommen sind, niederlegung Mitteilung gemacht worden sei. Die Organisation müssen wir strenger borgehen und erlasse ich den Haftbefehl gegen der Unternehmer, den Schutzverband", habe die Streikleitung Sie." Der Verhaftete, der keiner Ausschreitung angeschuldigt war schriftlich in Kenntnis gesetzt. Die Zahl der Streifenden beträgt und die Ausschreitungen, die nur in der Presse gelogen waren! etiva 560. Es tommen zunächst die folgenden Fabriken in Be- Das nennt man im deutschen Strafrecht Stollisionshaft auf Grund tracht: Arnheim  , Panzer, Aade, Fuhrmann ,,, attenmäßiger Tatsachen"!

Hecht, Wittchen. Gestern( Dienstag) abend hatte der Die Einigungsverhandlungen im Pforzheimer   Maurerftreir find Schutzverband" bereits eine Versammlung. Das resolute Vor­gehen der Arbeiter war den Fabrikanten doch wohl überraschend gescheitert, da die Bauunternehmer eine bedingungslose Wieder­aufnahme der Arbeit verlangen. gefommen. Die Arbeiter sind natürlich immer noch zu Unter­Handlungen bereit, wenn die Unternehmer annehmbare Zuge­ständnisse machen ivollen.

Husland.

Generalaussperrung und Generalftreit in Schweden  .

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Der Verband der baugewerblichen Hilfsarbeiter hatte am Sonntag nach Bökers Saal in der Weberstraße eine öffentliche um die Arbeiter, welche das durch Fahrstühle hinaufbeförderte Bau­Bersammlung der Fahrstuhlarbeiter einberufen. Es handelt sich material zu tragen haben. Die Versammlung diente der Agita­tion unter den Fahrstuhlarbeitern, in deren Reihen wie der Referent Strüger und andere Redner sagten eine große Gleich gültigkeit gegen die gewerkschaftlichen Pflichten eingerissen ist. Die Folgen des bedauerlichen Indifferentismus machen sich denn auch überall bemerkbar. Die Leistungen der Arbeiter find ins Un­gemessene gesteigert worden. Während das normale Gewicht für eine Traglast 140 Pfund betragen soll, werden Lasten bis zum Gewicht von 250 Pfund getragen. Auch die tarifmäßige Arbeits­zeit wird oft überschritten. So haben sich die Verhältnisse der Fahrstuhlarbeiter gegenüber den früheren Errungenschaften erheb Teil den Widerstand gegen die schrankenlose Ausbeutung durch das lich verschlechtert, nicht ohne die Schuld der Arbeiter selbst, die in Vernachlässigung ihrer gewerkschaftlichen Pflichten zum großen Unternehmertum aufgegeben haben. Es ergeht deshalb der Appell an die Kollegen, mitzuhelfen in der Agitation gegen den Indiffe­rentismus und die Arbeiterschaft in den Stand zu sehen, daß sie ihre gegenwärtige Lage, welche eine Eristenz auf die Dauer un­möglich macht, verbessern könne. Eine in diesem Sinne ge­haltene Resolution wurde angenommen.

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Letzte Nachrichten und Depeschen.

Ein Mords und Selbstmordversuch. Frankfurt   a. M., 27. Juli.  ( B. H.  ) Die 35 Jahre alte Frau Harth, Einhorngasse 10 wohnhaft, warf heute morgen gegen 11 Uhr Vertrauensmänner aus den einzelnen Fabriken erstatteten Wie schon gestern telegraphisch gemeldet wurde, hat das schwe- dann selbst ins Wasser. Alle vier wurden durch herbeieilende ihre drei Kinder vom eisernen Steg in den Main   und stürzte sich den Versammelten einen furzen Bericht. Ueberall wurde der Streitbeschlußz prompt durchgeführt. Handke gab den Strei- dische Unternehmertum am selben Tage mit der seit langem ge- Schiffer gerettet. kenden eine Reihe von Instruktionen für den beginnenden Kampf; planten Generalaussperrung begonnen. Um den seit längerer ebenso meldeten sich Vertreter der Maler, Schmiede, Transport- Beit ausgesperrten 13 000 Arbeitern verschiedener Berufe und Be­arbeiter und vom Gewerkverein, um ihren Mitgliedern die nötigen triebe Lohnherabsehungen aufzuzwingen, hat man zunächst einmal Dover  , 27. Juli. Der Aviatiker Latham, der um 5 Uhr Anweisungen zu geben. Die Versammlung beschloß, daß der rund 40 000 andere Arbeiter zum Feiern und, wenn es nach dem 7 Minuten in Sangatte   zu einem neuen Flug über den Kanal auf­Tarifvertrag von einer Unterkommission und den Organisations- Willen der Herren ginge, zum Hungern verdammt. Das ist aber gestiegen und um 6 Uhr 15 Minuten in Dover   gesichtet worden ist, Vertretern noch einmal durch beraten werden soll, um dann mit der nur der Anfang zur Verwirklichung des großen Kriegsplanes. Am ist zwei Seemeilen von Dover   ins Meer gefallen und von einem Zustimmung der nächsten Versammlung den einzelnen Firmen nächsten Montag sollen weitere 30 000 Arbeiter hinausgeworfen ihm folgenden Torpedoboot aufgefifcht worden. borgelegt zu werden. Handke ermahnte die Streitenden noch,

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Ins Meer gestürzt.

Blutiges Gefecht.

ihre Pflicht im Kampfe zu tun und dabei stets die Ruhe zu be- verden, und wenn dann die organisierte Arbeiterschaft noch wahren, alle Ansammlungen vor den Fabriktoren zu vermeiden, immer nicht zu Kreuze triecht, will man die Aussperrung auf die als Streitposten aber ihr Recht zu behaupten und sich von niemand 3ahl von 163 000 Arbeitern und Arbeiterinnen 25. auf den 26. d. M. einen Zusammenstoß mit einer Eingeborenen­einschüchtern zu lassen. Bei allen Versuchen der Fabrikanten, ausdehnen. mit den Streifenden in Verbindung zu treten, haben diese stets der Streifleitung darüber zu berichten und sich auf keinerlei Sonderabmachungen einzulassen.

Saigon  , 27. Juli. Die Franzosen hatten in der Nacht vom bande. Ein Hauptmann und 10 Soldaten fielen, 20 wurden ver wundet. Die Eingeborenen hatten 40 Zote. Straßenkampf.

Die Landesorganisation der schwedischen Gewerkschaften hielt schon Anfang voriger Woche zu Stockholm   eine allgemeine Ron­ferenz der Verbandsvorstände und des Landessekretariats ab, um über Gegenmaßregeln gegen die sicher zu erwartende General- New York  , 27. Juli. Wie aus Megiko berichtet wird, gerieten aussperrung zu beraten. Auch die Vorsitzenden der norwe in der Stadt Guadalajara   die Anhänger des Präsidenten Diaz und gischen und der dänischen Gewerkschaftszentrale waren her- seine Gegner, die den General Ruhes zum Präsidenten vorschlagen, beigeeilt, um an der Konferenz teilzunehmen. Die Beschlüsse, die in einen Straßenkampf, sodaß Militär aufgeboten werden mußte. gefaßt wurden, sollten nicht eher bekannt gegeben werden, als die 3wei Personen, darunter ein Amerikaner, wurden getötet, viele verlegt, 200 Verhaftungen wurden vorgenommen. Verschiedene Wegen Nichtbezahlung des Tarifs und Beschäftigung von Aussperrung begonnen hatte. Nun weiß man ja bereits, daß die Gebäude sind demoliert worden. Ruhes lehnte übrigens die Kan­Wilden verhängen wir hiermit über den Töpfermeister H. Jürgen, Konferenz sich entschloffen hat, die schärfste Waffe, die die organi- bidatur ab und erklärte, sich nur um die Vizepräsidentschaft, be= Weißenfee, Megstr. 36, die Sperre. Folgende Bauten tommen in fierte Arbeiterschaft fennt, den Generalstreit, anzuwenden, werben zu wollen.

Achtung, Schloffer! Die Vertrauensmännerkonferenz findet heute abend 7 Uhr statt. Siehe heutige Versammlungsanzeige. Deutscher   Metallarbeiter- Berband. Drtsverwaltung Berlin  . Achtung, Töpfer!

Verantw. eball Wilhelm Düwell, Bichtenberg. Inferate verantw; Ch. Glede, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchbr. u. Verlagsanstalt Raul Singer& Co, Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.