Mittwoch, 28. Juli 1909.
Die Gemeindewählerliften liegen nur noch bis zum 30. Juli aus.
Partei- Angelegenheiten.
Charlottenburg . Wie aus dem Annoncenteil der heutigen Nummer ersichtlich ist, finden heute, Mittwoch, den 28. Juli, in den neuen Gruppen Gruppenversammlungen statt, in denen jedes Mitglied des Wahlvereins der sehr wichtigen Tagesordnung wegen anwesend sein muß. Zu welchen Gruppen und zu welchem Wahlbezirk die Mitglieder fünftig gehören, erfährt jedes Mitglied durch das ihm zugestellte Straßenverzeichnis. In diesen Gruppenversammlungen darf kein Mitglied fehlen. Der Vorstand.
Eichwalde , Zeuthen , Miersdorf . Die Generalversammlung des Wahlvereins findet am Mittwoch, den 28. d. M., abends 8 Uhr, in Miersdorf , Restaurant„ Zur Wcühle", statt. Die Tagesordnung lautet: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Verschiedenes. 3. Bortrag des Genossen Wücke. Mitgliedsbuch legitimiert! Der Vorstand.
Friedenau . Heute, Mittwoch, abends 8 Uhr, Mitglieder versammlung bei Schellhaſe, Steglig. Ahornstraße 15a. Aufnahme neuer Mitglieder, Vortrag des Genossen Kegel über nossenschaftswesen" u. a. Keiner darf fehlen! GeDer Vorstand.
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Mehr Talt, meine Damen und Herren.
mittel ist natürlich der Austritt aus der Kirche, die von den Lebenden möglichst viel Geld nimmt und für die Toten nicht sorgt. Dann erhält men da, wo die Dissidenten den letzten Schlaf schlafen, wenig stens eine würdige Nuhestätte.
Die Berliner Illustrierte Zeitung " richtet an die Patrioten ein eruftes Mahnwort, bei den Spaziergängen der kaiserlichen Familienein wenig einzudämmen. Wenn die Herrschaften im Tiergarten luft mitglieder ihre Rücksichtslosigkeit und ihr aufdringliches Gebaren wandeln, würden sie derart durch Anstarren und Nachfolgen belästigt, mittelt mit der Bitte um öffentlichen Hinweis. Arbeiter schreiben Eine Klage über Zustände am Lehrter Bahnhof wird uns übers daß es diese peinlich berühre. Diese Mahnung, deren Berechtigung uns: Wir sind gezwungen, täglich vom Lehrter Bahnhof nach an sich durchaus anzuerkennen ist, mutet bei einem Blatte wie die Spandau zu fahren. Kommen wir abends gegen 7 Uhr auf dem boch gerade zu jener Sorte Blätter, die die tollsten byzantinischen Oft steht die Maschine unter der Brücke, über welcher sich der StadtBerliner Jllustrierte Beitung" mehr wie sonderbar an. Bählt sie Lehrter Hauptbahnhof an, so steht dort der D.- Bug nach Hamburg . Burzelbäume schlagen und förmlich schwelgen im widerlichsten, bahnhof befindet und die Treppe, welche zu diesem führt, wird jo efelhaftesten Servilismus. Wenn der Welt tagtäglich über die hohen stark von dem dem Schornstein der Lokomotive entströmenden Rauch Herrschaften die plattesten, banalsten Nachrichten mit einer uns angefüllt, daß man diese im Galopp mit angehaltenem Atem hinauf geheuren Wichtigkeit mitgeteilt und sie selbst im Bilde von vorn laufen muß, um nicht allzuviel Qualm zu schlucken. Trotzdem leidet und von hinten und von allen Seiten, in allen möglichen und un- man noch eine ganze Zeit nach dem Passieren jener Stelle an den möglichen Posen vorgeführt werden, dann braucht man sich nicht zu Folgen diefer Qualmausströmung. Würde die Eisenbahnverwaltung wundern, wenn die ständigen Leser dieser Blätter zu Trotteln ver- nicht imftande sein, diesem Uebelstande im Interesse der Gesundheit blöden, die in jeder hochgeborenen Person ein übermenschliches vieler Menschen abzuhelfen? Wesen sehen. Muß denn nicht ein Ausländer, der diese erbärmliche
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Schweifwedelei, dieses hündische Kriechen der unentwegten Patrioten Durch Nahrungssorgen in den Tod getrieben. Erschossen hat sich mit ansieht, sich im Innersten angewidert fühlen? Wer aber täglich gestern der 32 Jahre alte Köpfermeister Hermann N. aus der Lichtenin die Schloßgegend oder in den Tiergarten kommt, fann die bergerstraße 23. N. war längere Zeit hindurch arbeitslos. Er verBeobachtung machen, daß der monarchisch durchtränkte Mob an mochte nicht für sich und feine Familie das tägliche Brot herbeiTakt- und Geschmacklosigkeit nicht gut mehr übertroffen werden kann. zuschaffen und wußte schließlich in der Verzweiflung feinen So kann man dort die tollsten und lächerlichsten Szenen sehen, anderen Ausweg mehr, als sich das Leben zu nehmen. Gestern und erst fürzlich hätte eine junge Dame beim" Dreiflang" der jagte er sich eine Kugel in die Schläfe und war sofort tot. nahenden faiserlichen Automobile beinahe Hals und Beine gebrochen, um ja noch rechtzeitig an die Straße zu gelangen und eine Nase Polizei darüber, was alles den Verkehr hindert, sind oft seltsamer Polizeiliche Ansichten über Verkehrshinderung. Die Ansichten der voll kaiserlichen Benzingestant zu erhaschen. ,, Allerneuestes" ist es zumeist nicht, was durch die Ver. Amüsant aber liest sich der Schlußfaz des Artikels in dem ge- es sich um Streifposten handelt. Eine Straße kann noch so menschen Natur. Gerade die Arbeiter haben das oft erfahren müssen, wenn öffentlichungen unserer Stadtverwaltung befannt nannten Blatte:" Muß es nicht auf die Fürsten einen schlechten leer sein, geht in derselben aber ein Streifposten auf und ab, wird gegeben wird. Die Jahresberichte des Magistrats über die einzelnen Eindruck machen, wenn sie sehen, daß das Publikum ihnen in würde er im polizeitechnischen Sinne immer den Verkehr hindern und ents Verwaltungsgebiete tommen zwar jetzt nicht mehr ganz so spät lofer Weise nachläuft? Mehr Taft, meine Damen und Herren!" Ja, weder fortgewiesen oder gar sistiert. Interessant ist nun, daß diese heraus, wie das ehedem die Regel war, aber ein rundes Jahr geht liebe Illustrierte", du hast ja dein gerüttelt Maß voll mitgewirkt Pragis auch Geschäftsleuten gegenüber angewendet wird. Stand da immer noch darüber hin, bis sie vollzählig vorliegen. Manches, was bei der Verblödung der Massen, und der Kretinismus geht in diesen der Filialleiter der Firma Bahr, Rosenthaler Straße 53, dieser Tage da mitgeteilt wird, ist inzwischen längst durch neuere Ereignisse( nicht zu vergessen die Schule) unaufhaltsam vorwärts. Bis eines Schritt von der Schaufensterscheibe entfernt auf dem Bürgersteig, Kreisen unter der rührigen Mithilfe der Klatsch- und Bilderpreffe vor dem Schaufenster des Geschäfts, ohne Kopfbedeckung, zirka zwei überholt und abgetan worden, so daß es kaum noch geschichtlichen Tages eine gesunde Reaktion von unten herauf mit einem frisch- um zu sehen, wie sich die Dekoration im Schaufenster ausWert hat. Wenn es vielleicht nicht möglich ist, solche Berichte fröhlichen Wirbelsturm diesem Verblödungsprozeß Einhalt gebietet. nimmt, sogleich nach Schluß des Etatsjahres in wenigen Monaten oder er schon bon einem Polizeibeamten auf gar Wochen fertig zu machen, so versagt diese Entschuldigung gefordert wurde, weiterzugehen. Der Filialleiter war darob gegenüber der Langsamkeit der Berichterstattung, die höhung der Zabatsteuer haben die Zigarrenhändler in der Friedrich. Vorgang. Von einem Schußmann wurde der genannte Herr Billige Importen. Mit Rücksicht auf die bevorstehende Er- nicht schlecht erstaunt. Am Montag wiederholte sich der zuweilen auch an dem vom Magistrat herausgegebenen, allsonntäglich stadt Ausverkäufe von Importzigarren zu wesentlich herabgesetzten aufgefordert, weiterzugehen. Das Stehen auf dem asphaltierten erscheinenden Gemeindeblatt" zu beobachten ist. In den Preisen veranstaltet. Die Importen unterliegen der Nachbesteue- Bürgersteig sei nicht erlaubt, weil es nach der Polizeivorschrift den letzten drei Nummern dieses magistratlichen Publikationsorgans, das rung und viele der Bigarrenhändler müßten nach ihren gegen Verkehr hemmen würde. In diesem zweiten Falle hatte sich der unter Leitung des Stadtrats Stalisch, eines ehemaligen Berliner wärtigen Lagerbeständen am 15. August Beträge von 100 000 bis nachbar zu ihm gesellt, ohne zu abnen, welches Verkehrshindernis Tageblatt" Redakteurs zusammengestellt wird, sind uns wieder ein 150 000 M. aufbringen, um die Nachbesteuerung vollziehen zu hiermit geschaffen würde. Auf eine Beschwerde beim Polizeileutnant paar tolle Beispiele begegnet. Am 11. Juli fanden wir in Nr. 28 fönnen. Um dem zu entgehen, suchen sie das Lager nach Möglichkeit erfuhr der Beschwerdeführer, daß er noch ein Strafmandat bekonanen bes„ Gemeindeblatt" einen Bericht über die legte Versammlung zu räumen und verkaufen, wie sie durch Plakate bekannt geben, die werde. Gespannt sind wir, wie dann das Gericht entscheiden wird. ber Armentommissionsborsteher. Die Versammlung Importen zu bedeutend herabgefeßten Preisen. Alle übrigen Wo ihrer zwei zusammenstehn, da follen sie auseinandergehn"! hatte stattgefunden am 21. Mai, mithin waren zur Fertigstellung schon jetzt eine Preiserhöhung erfahren. durch das neue Steuergeset betroffenen Artikel haben bekanntlich wird also auch heute buchstäblich bei uns angewendet. Man fragt sich oft hat denn die Polizei nichts Besseres zu tun? und Veröffentlichung des Berichts reichlich 7 Wochen erforderlich gewesen. Noch länger hat es gedauert, bis die Berichte über die Ueber die unhaltbaren Zustände im Stadt- und Vorortverkehr Der Polizeirevolver spielte am Montag in der Maumerstraße diesjährigen Bersammlungen der Gemeindewaisenlichen Schredensszenen tam es jedoch, wie nachträglich von Augen- In der Raumerstraße lud gestern nachmittag der 30 Jahre alte an Sonn- und Festtagen ist schon vielfach geklagt worden. Zu förm. eine Rolle. Der Polizeibericht stellt die Sache folgendermaßen dar: räte an die Deffentlichkeit gelangen fonnten. Am 20. April waren zeugen berichtet wird, am Sonntag auf dem Friedrichshagener Stutscher Otto Scheffler aus der Schliemannstr. 39 auf einem unfür die Waifenkreise I- V und am 30. April für die Waisen Bahnhof . Kurz bor 10 Uhr abends tam von Ertner ein bereits bebauten Grundstück einem Verbot zuwider Erde ab, die er von freife VI- X die Versammlungen der Gemeindewaisenräte abgehalten überfüllter Vorortzug eingelaufen. Sämtliche Stupees waren ge- einer Ausschachtung geholt hatte. Als der Schutzmann Busch vom worden, aber erst am 18. Juli bezw. am 25. Juli konnte man in drängt voll, während auf dem Bahnhof Friedrichshagen Hunderte 98. Revier ihn anhielt und feststellen wollte, schlug Scheffler auf die Nr. 29 bezw. in Nr. 30 des Gemeindeblatt" lesen, was dort ver- bon Personen standen, die beim Einlaufen des Trains gewaltsam Pferde ein, um davonzujagen. Der Beamte fiel den Tieren in die Zügel handelt worden ist. Die Neuigkeiten" dieser beiden Berichte waren in die überfüllten Abteile einzudringen suchten. Das nun ent- und brachte sie zum Stehen. Jest sprang der Kutscher vom Wagen stehende Gedränge spottete jeder Beschreibung. Die Kupees wurden und schlug dem Schußmann dem Helm vom Kopfe. Buich zog blank Da wir gerade dabei find, uns mal mit den Wunderlichkeiten oter wieder aufsprangen. Zahlreiche Personen standen auf den Neubauten, die in unmittelbarer Nähe errichtet werden, eilten derartig überfüllt, daß die Türen kaum geschlossen werden konnten und versetzte Scheffler einen Hieb über die linke Schulter. Bon sechs des magistratlichen Publikationsorgans zu beschäftigen, so wollen Trittbrettern und versuchten immer wieder ein Plätzchen zu finden. mehrere Steinfutscher herbei und ermunterten Scheffler durch Zurufe wir die Gelegenheit benutzen, noch ein anderes Kuriosum feft- Da seßt sich plötzlich der Zug in Bewegung, während noch auf den wie:" Feste, hau den Blauen!" Auch Maurer riefen von den zunageln, das wir im Gemeindeblatt" schon seit Monaten mit Trittbrettern Fahrgäste sich befanden und die Türen einzelner Ab- Bauten herunter:" Immer feste druf!" u. dergl. So angefeuert, Kopfschütteln verfolgt. haben. Das Kuratorium der Heilstätten teile offen standen. Die Leute sprangen schnell herunter und hier- wollte sich der Kutscher abermals auf den Beamten stürzen, den jetzt beröffentlicht hier allwöchentlich eine Zusammenstellung über bei geriet ein Mann mit den Beinen zwischen die Perronwand und auch noch acht Steinfutscher umringten. In dieser Lage griff Busch die Heimstättenfrequenz der letzten Wochen und allmonatlich eine den rollenden Zug. Nur dem Umstand, daß ein Bahnbeamer sich zur Browningpistole und gab zwei Schüsse ab. Der eine Zusammenstellung über die Heimstättenfrequenz des letzten Monats. in unmittelbarer Nähe befand, der den Gefährdeten zurüdriß, ist traf Scheffler in die rechte Schulter, der andere den BeNun war die Heimstätte Gütergoß gegen Ende 1908 ibrem bis. es zuzuschreiben, daß dieser ohne Verlegungen davontam. amten selbst an der linken Hand, mit der er seinen Gegner ergreifen herigen Zwed, brustkranke( d. h. Lungenkranke) Männer aufzunehmen, Bernachlässigte Berliner Kirchhöfe. Wenn Fremde, die ja jetzt wollte. Jetzt liefen die Steinkutscher davon, zwei von ihnen aber entzogen worden, und seit der zweiten Hälfte des Januar 1909 mit alljährlich zu Zehntausenden nach Berlin kommen, sich der Mühe geſtellt. Scheffler wurde auf der Rettungswache in der Gaudyſtraize wurden von drei Schußmännern, die dazukamen, eingeholt und fests genesenden Männern belegt worden, weil die eine für genesende würden sie von der modernen Kirche und ihren Geschäftspraktiken Busch, dem nur der Daumen der linken Hand gestreift war, konnte unterziehen wollten, auch die Berliner Vorortkirchhöfe zu besichtigen, verbunden und als Polizeigefangener nach der Charité gebracht. Männer bestimmte Heimstätte Heinersdorf längst nicht eine herzlich schlechte Meinung erhalten. Vielleicht in keiner ztveiten feinen Dienst fortfeßen, nachdem er auf der Revierwache einen Bermehr ausreichte. Dementsprechend wurde von Ende Januar deutschen Großstadt werden Kirchhöfe und ihre Grabstätten so verab in ben Wochenberichten des Heimstättenfuratoriums| nachläffigt, wie in Berlin . Man hört und liest so oft von der band erhalten hatte."
nahezu drei Monate alt.
sichtigen.
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Db bie Darstellung richtig ist, können wir nicht beurteilen.
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nunmehr auch Gütergot als Heimstätte für genesende Männer Schönheit und würdevollen Ausstattung" unserer Weltstadtkirchhöfe. bezeichnet. So las mans von da an Woche für Woche im„ Gemeinde- Aber das trifft nur auf die durchweg innerhalb des Weichbildes be- Der Deutsche Arbeiter- Sängerbund, Gau Berlin, hielt am blatt" bis auf den heutigen Tag, aber in den Monatsberichten legenen älteren Kirchhöfe zu, bei denen die Natur durch üppige 25. Juli in der Brauerei Friedrichshain" eine Ausschußsizung ab. wurde Gütergoz nach wie vor- und gleichfalls bis auf den Baumentwickelung und Bucherung von Schlinggewächsen erst Bur Aufnahme gemeldet war Groß- Lichterfelder Männerchor", heutigen Tag den Heimstätten für brusttrante Männer zu bei dem städtischen Zentralfriedhof in Friedrichsfelde. nachgeholfen hat, sowie bei einigen neuen, beispielsweise Sangesbruder Barowski führte hierzu aus: In Groß- Lichterfelde gewiesen. Die letzte Nummer des Gemeindeblatt" bringt wieder die jüdischen Begräbnisstätten find durchweg in einem würdigen gebildet, welcher zum großen Teil aus Funktionären der Partei Auch habe sich infolge Mighelligkeiten bei der Maifeier ein neuer Verein nebeneinander einen Wochenbericht und einen Monatsbericht, und Bustande. Ein großer Teil derjenigen Kirchhöfe aber, welche inner- und Gewerkschaften bestehe. Alle Bemühungen des Vorstandes, beide wieder findet sich darin dieser sonderbare Widerspruch, auf dessen halb der letzten dreißig Jahre von den einzelnen Kirchengemeinden Vereine wieder zu vereinen, seien an der Starrköpfigkeit und EinAusmerzung wir nun seit einem Halbjahr warten. Wenn dahinter in den verschiedensten Berliner Vororten angelegt find, macht einen fichtslosigkeit des alten Vereins" Einigkeit" gescheitert. Der Vornicht etwa ein verwaltungstechnisches Geheimnis ganz aparter Art höchst verwahrlosten Eindruck. Born an der Straßenfront erhebt sich stand empfehle die Aufnahme des Vereins und Ausschluß des stedt, so bleibt nur die Annahme übrig, daß die Leitung des hinter dem gemauerten oder hölzernen Portal eine fast billenartige Vereins Einigkeit"." Groß- Lichterfelder Männerchor" wird hierGemeindeblatt" noch immer teine Zeit gefunden hat, das Behausung für den Kirchhofsverwalter. Auch die Leichenhalle ist auf einstimmig aufgenommen, ebenso einstimmig der Ausschluß des " Adlerneueste" aus der Heimstättenverwaltung gebührend zu berüc massiv und oft nicht unſchön gebaut. Auf den katholischen Kirch- Vereins„ Einigkeit" beschlossen. Sangesbruder Kupfer ersucht, die höfen gehört ferner zur ersten Anlage das kostspielige Denkmal eines vom Vorstand getroffenen Anordnungen zum Sängerfest stritte gefreuzigten Chriftus. Aber wie sehen die Grabstätten aus! Nur einzuhalten. Der nachgesuchte Festzug ist vom Ortsvorsteher aus Der Streit um die Kaffeeteuerung im alten Berlin . Vor etwa im Vorderteil des Kirchhofes eine dürftige Schmudanlage und verkehrstechnischen Gründen verweigert worden, eine Beschwerde 150 Jahren befanden sich die Berliner in ähnlicher Lage mit dem gutgepflegte, d. h. bezahlte Gräber. Nach wenigen Schritten an den Landrat ist aus denselben Gründen abgewiesen worden. Staffeeintauf wie wir heute angesic+ 3 des Kaffeezolles. Friedrich kommt man auf ungeebnetes, mit Unkraut überwuchertes Ader Beschlossen wird, daß eine Fahnendeputation von je drei Mann der Große hatte nämlich im Jahre 1768 ein Kaffeemonopol einge- land. Wege und Anlagen auch hier hinten herzustellen, wo stellen einen Umzug im Lokal veranstaltet; Antritt pünktlich 2½ 1hr im führt und den Kaufleuten den Kaffeeverkauf völlig entzogen. Die weise schon beerdigt ist, fällt der Kirche gar nicht ein. Das loftet Moabiter Schüßenhaus. Der Verband der Zivilberufsmusiker hat Folge war, daß man anfing, Surrogate zu suchen, Bichorien- und ja Geld. und ohne Geld macht die Kirche, besonders die katholische es abgelehnt, zum Gängerfest die Musit zu stellen, weil vom VorHaferwurzeln, auch Roggen brannte und als Kaffeersaz benußte Kirche, absolut nichts. Sie wartet einfach ab, bis nach langen stande verlangt wurde, daß alle gestellten Musiker dem Verbande und dergl. Da diese Mittel aber wenig Beifall fanden, fingen die Jahren die öden Stellen mit Gräbern bedeckt sind. Beispielsweise angehören müßten. Diese Bedingung könne der Verband nicht Kaufleute, die bisher mit Staffee gehandelt hatten, an, ihn durch die sind die beiden katholischen Stirchhöfe in Reinickendorf ein wahrer eingehen. Bezüglich des Verbandes der Staats- und GemeindeAkzise zu schmuggeln und dieses Kontrebandegeschäft blühte um so Hohn auf die doch sonst gerade von der katholischen Kirche so überarbeiter teilt der Vorstand mit, daß sich Agitationsausschuß sowie nehr auf, als man 1772 den Kaffeezoll auf sechs Groschen für das laut betonte Pietät. Viele Hunderte von Hügeln auf beiden Kirch- Gewerkschaftskommission mit der Angelegenheit befaßt haben und Pfund erhöhte. Infolgedessen erließ der König am 19. April 1777 höfen, die erst ein Jahrzehnt benutzt werden, sind verfallen oder dem in Zukunft nur noch Bundesvereine zur Mitwirkung herangezogen ein Edikt, wonach die Transportierung des Kaffees nur durch Erdboden gleichgemacht. Nicht mal ein Pfahl mit Nummer lündet, werden sollen. Der Verein„ Tonblüte" hat sich aufgelöst, weil er Atzisebeamten erfolgen und fein Kaufmann Kaffee ohne Erlaubnis- daß hier tote Menschen ruhen. Schutt und Geröll liegt allenthalben den Bestrebungen des Bundes auf Verschmelzung kleinerer Vereine schein im Hause haben durfte. Für Berlin wurde außerdem noch umher, meterhoch steht das Unkraut. Die Hunderte von kahlen, ver zu größeren Chören entgegensteht. Der Verein der Maler teilt eine besondere Einrichtung getroffen. An Stelle der bisherigen nachlässigten Grabstellen zwischen den gepflegten Hügeln nehmen fich gleichfalls seine Auflösung mit. Sangesbruder Kliemte, Verein reitenden Brigade, welche die Schmuggelei überwachen sollte, traten außerordentlich häßlich und lieblos aus. Man wird gewiß nicht ber- Kornblume", teilt mit, daß fünf Mitglieder ausgeschlossen wurden Frei Brigaden zu Fuß, die das Volk alsbald Kaffeeriecher taufte. langen, daß die Kirche den unmittelbar nach der Beerdigung errichteten weil dieselben den Anforderungen des Bundesstatuts nicht entEin den Grenzen und selbst in den Berliner Straßen tam es Hügel jahrzehntelang, bis zur Beendigung der Liegefrist, unterhält. Aber sprachen. Die Generalprobe zum Sängerfest findet am 30. Juli zwischen den Bürgern und diesen Brigadiers oft zu kämpfen und warum fann nicht der Kirche die Pflicht auferlegt werden, eingefallene( Fritag) 8 Uhr in der Brauerei Friedrichshain statt. Der Vores wurde hier sogar ein Atzisebeamter von einem Schmuggler er hohe Hügel in derselben Weise zu erneuern, wie die Armenhügel in stand ersucht um rege Beteiligung. schossen. Es zeigte sich bald, daß sich allerlei beschäftigungslose Friedrichsfelde aussehen? Das könnte die Kirche von den hohen Leute auf das einträgliche Gewerbe des Schmuggelns legten und Kosten, die sie sich für die Beischung bezahlen läßt, sehr wohl aus- Bei dem Sommerfest des sechsten Kreises sind folgende Gegen1783 erlaubte man daher den Standespersonen, ihren Kaffee selbst richten. Man weiß doch dann, daß hier ein Mensch ruht, und es stände gefunden worden: Ein Trauring, ein gelber Damengürtel, zu brennen, während der Preis im Verkauf ermäßigt wurde. End- wird nicht pietätlos über die Gebeine Tausender, deren Angehörige ein schwarzer Schleier. lich wurde 1784 auch der Kaffeezoll wieder herabgesetzt und die zu mittellos find, um neue Sporteln zu bezahlen, hinweggeschritten. Als verloren gemeldet sind eine Damenhandtasche mit PortePreise für gebrannten Kaffee, dessen Einkauf die Seehandlung zu Aus freien Stücken wird sich freilich hierzu die Kirche nicht bequemen. monnaies und mehreren Schlüsseln und ein Regenschirm. Verlorene besorgen hatte, weiter ermäßigt. Man hatte sich eben überzeugt. Man muß sie gefeßlich zwingen, die Pietät, welche sie stets im wie gefundene Gegenstände sind abzugeben refpektive in Empfang daß allzu scharf schartig macht. Munde führt, auch in der Praxis zu beweisen. Das beste Gegen zu nehmen im Bureau des Kreises, Ravenéstr. 6.