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B. 192. 26. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dong, 19. Auguſt 1909.

Nr.

Donnerstag,

werte Mensch seine in Lederfutteralen steckenden Arme. Wie ein waren ihm der rechte Oberschenkel, ein Arm und der Oberkiefer bewegt er sich langsam über die Straße. Muß er notge- gebrochen. In hoffnungslosem Zustand wurde der Schwerverletzte

Verband fozialdemokratischer Wahl- rungen den Fahrdamm überschreiten, stodt minutenlang der in das Rummelsburger   Krankenhaus eingeliefert.

vereine Berlins   und Umgegend.

Die Generalversammlung des Verbandes findet am Sonntag, den 22. August, mittags, in Kellers Fest Sälen, Koppenstr. 29, statt.

Tagesordnung:

1. Vorstands-, Kassen- und Revisionsbericht. 2. Diskussion.

Fahrverkehr. Man zittert, daß ein Unglück geschehen, ein Auto oder ein Radfahrer den zusammengeballten menschlichen Klumpen Menschen estortierte. Es war seine Pflicht. Ob sie immer in überfahren könnte. Einmal sah ich, wie ein Schuhmann den halben solchem Falle erfüllt wird? Und dieser Unglüdsmensch ist nicht der einzige feiner Art. Eine Menge ähnlicher Jammergestalten habe ich auf Berliner   Pflaster gesehen. Leute, die auf den Kniestumpfen laufen, und andere, die sich ohne Füße in einem Wägelchen weiter schieben. Ganz besonders herzzerreißend ist der Anblick eines Ge­lähmten. Der Mann hat kaum mehr menschliche Gestalt. Alles an ihm ist verwachsen, verbogen, verdreht. Stehen kann er über­Die Delegiertenkarten find den Kreisen zu- haupt nicht. An einem Stuhl festgeschnallt, so wechselt er rud­gegangen. Die berechtigen anderen Teilnehmer er- weise den Plak  . Und das lebt, ist ein lebender Mensch. Will hielten die Legitimation durch das Verbands- fröhlich sein und genießen, wie andere Menschen. Warum auch nicht? Nur der Körper ist verkrüppelt. Herz und Sinne haben Der Zentralvorstand. bielleicht noch manches von der alten Spannkraft bewahrt.

3. Anträge, Beratung und Beschlußfassung. 4. Partei- und Verbandsangelegenheiten.

bureau.

Anträge der Kreiswahlvereine

M. zu gewähren.

2. Kreis.

50 11. Den Parteiſchülern ist ein Büchergeldzuschuß in Höhe von 2. Es foll fofort eine umfassende Agitation für die Partei und den Vorwärts" nach dem Hamburger System unternommen werden, indem wir von den Gewerkschaften Abschrift der Mitgliederlisten erbitten und unter den Gewerkschaften die Agitation entfalten.

"

3. Kreis.

Die am 3. August im Gewerkschaftshause tagende General bersammlung des 3. Berliner   Reichstagswahlkreises erhebt Protest gegen den in der am 28. März 1909 tagenden Verbandsgeneralver­fammlung von Groß- Berlin gefaßten Beschluß, laut welchem dem 3. Kreis das Recht abgesprochen wurde, in der Neuen Welt" seine Maifeier abzuhalten.

Die heutige Generalversammlung erklärt, sich diesem Beschluß nicht fügen zu können und erwartet, daß derselbe aufgehoben werde. Ferner erklärt die Generalversammlung, daß der erwähnte Beschluß in die Parteigeschäfte der einzelnen Kreise eingreift, dies aber nach§ 14 des Verbandsstatuts nicht zulässig ist;§ 14, Abfab 1 spricht aus, daß jeder Kreis seine Parteigeschäfte selbständig regelt.

4. Kreis.

1. Busabantrag zum§ 7 der Statuten des Wahlvereins: Das felbe ist bei denjenigen weiblichen Mitgliedern während der Ar­beitslosigkeit ihres Mannes der Fall, die in keinem gewerblichen Arbeitsverhältnis stehen. insbesondere Er­

2. Bei wichtigen Statutenänderungen höhung der Beiträge hat Urabstimmung zu erfolgen. 5. Streis.

Die Generalversammlung möge beschließen, Parteibons für die Zukunft nicht mehr auszugeben. Um den hierdurch ent­stehenden Ausfall zu decken, foll in Zukunft ein Extrabeitrag von 10 Pf. pro Vierteljahr von jedem Mitglied erhoben werden.

Teltow  - Beeskow  .

1. Das Mitteilungsblatt ist dahin auszugestalten, daß min­destens in jeder Nummer ein Artikel erscheint, der über Organisa­tion, Agitation und der Partei interessierende Fragen furze Ab­handlungen bringt.

2. Die Erträge der bei den allgemeinen, über Groß- Berlin sich erftredenden Demonstrationsversammlungen veranstalteten Teller. fammlungen verbleiben den örtlichen Wahlvereinen resp. der Kreis­taffe.

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Mich fragt ein Neugieriger, ein Fremder, in welchem Heim solche Unglüdlichen untergebracht sind. Laut lache ich auf. Nein, mein Lieber, ganz so weit haben wir es in unserem unübertreff­lichen Kulturstaat noch nicht gebracht. Der Mann bezieht eine Armenunterstüßung- selbstverständlich. Davon kann er sich bei­nahe ein schlesisches Rittergut kaufen. Zum Leben ists zu wenig, zum Sterben zu viel. Oder er erhält, wenn er bei der ver­ficherungspflichtigen Arbeit verunglückt ist, eine riesige" Unfall­rente. Auch gerade so viel, daß er nicht verhungert. Ein schwacher Ersatz für Gewesees ists immer nur, ein färglicher Notbehelf. Mit der Unfallrente gehts vielleicht allenfalls noch. Aber solche, furchtbarstes Mitleid erregenden Krüppel als Almosenempfänger find sich selbst zur Last, sind angewiesen auf Gefühlsspekulation, auf den Straßenbettel. Der vollen Pflicht, für solche unglücklichen Menschen, die in ihrer Hilflosigkeit geradezu eine Gefahr für die lichen Schadens angemessen zu sorgen, ist sich der Staat noch nicht Großstadtstraße find, ohne Unterschied der Ursachen ihres törper bewußt geworden.

Einfluß der Wirtschaftskrisis so bedeutend nachgelassen, daß Die Heiratsluft hatte in Berlin   im Jahre 1908 unter dem Das ganze Jahr nur 21 799 Eheschließungen brachte, während im vorhergehenden Jahre noch 23 313 Chen geschlossen worden waren. Wird die Zahl der eheschließenden Personen( im letzten Jahre 43 598, im vorletzten 46 626) mit dem Jahresdurchschnitt der Be­völkerungszahl verglichen, so ergaben sich pro Tausend der Bevölke­rung in 1907 noch 22,24 Eheschließende, aber in 1908 nur noch 20,73 Eheschließende. Man sieht, wie bedeutend in 1908 der Rückgang der Heiratsziffer gewesen ist. Aber das laufende Jahr 1909 hat in diesem Puntt bisher noch teine Besserung, sondern einst­weilen sogar noch eine Verschlechterung gebracht. In der ersten Jahreshälfte, den sechs Monaten Januar bis Juni, wurden diesmal nur 9956 Chen geschlossen, während in der ersten Hälfte des vorigen Jahres immer noch 10 594 Chen( und in der ersten Hälfte des vorvorigen Jahres noch 11 040) geschlossen worden waren. Wenn die zweite Jahreshälfte ähnlich schlecht abschließt, dann wird Berlin   sich auch für 1909 wieder ein sehr beträchtliches Eheschließungsminus zu buchen haben, so daß die Heiratsziffer noch unter 20 Eheschließenden pro Tausend der Bevölkerung sinten

dürfte.

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Ein aufregender Vorgang spielte sich in einem Café in der Landsberger Straße 59 ab. Ein unbekannter junger Mann von eine Tasse Staffee trant, zog plötzlich vor den Augen der anderen etwa 23 Jahren, der sich an einem Tisch niedergelassen hatte und Gäste einen geladenen Stebolber hervor und jagte sich eine Stugel in die Schläfe. Der Lebensmüde fiel vom Stuhl herunter und ver lor das Bewußtsein. Sterbend wurde er nach dem Krankenhause am Friedrichshain   gebracht. Es handelt sich angeblich um den Kaufmann Walter Wolff.

Neber die Tragödie, die sich, wie wir gestern mitteilten, im Rangsdorfer   Forst abgespielt haben sollte, wird uns von anderer Seite folgende Darstellung übermittelt: Am Sonnabend, gegen Bernau   beim Mähen die Leiche eines Mannes, welcher barfuß und Mittag, wurde auf dem Haferfelde des Ackerbürgers Lange zu ohne Kopfbedeckung war, gefunden. Neben dem Toten, der als Restaurateur Karl Peries aus Charlottenburg  , Teglerweg 103, fest­gestellt wurde, lag ein geladenes Jagdgewehr. Da an der Leiche irgendwelche Verlegungen nicht wahrgenommen werden konnten, wurde dieselbe vom Gericht beschlagnahmt. Die gerichtsärztliche Untersuchung am Montag im Bernauer Strantenhause ergab, daß P. infolge Herzschlages verstorben ist. P. hatte sich am Donners­tag, den 12. b. Wis., ohne Angabe eines Bieles aus seiner Wohnung entfernt, um, wie schon des öfteren, unbefugt zu jagen. Er ist auch hier als ein Wilderer erkannt worden und hat sich jedenfalls an der Stelle, wo man seine Leiche fand, auf dem Anstand befunden.. vorgestern in einem Keller des Hauses Babelsberger Straße 41 Ein rätfelhafter Fund, der noch der Aufklärung bedarf, wurde in Wilmersdorf   gemacht. Man entdeckte eine große Kiste mit scharfer Munition, die vermutlich von einem Diebstahl aus der Gewehrfabrik in Spandau   herrührt. Hierzu werden folgende Einzelheiten gemeldet:

Die Eigentümer des Hauses Babelsberger Straße 41 in Wil mersdorf, die Tischlermeister Hischer u. Conradsen, entdeckten gestellt, daß der Inhalt der Keller bis auf eine große schwere Stifte gestern, daß die Keller der zahlreichen Mieter ihres Hauses von Dieben erbrochen waren; bei näherer Besichtigung wurde fest­ausgeraubt war. Die Kiste stand bereits seit einem Jahre im iste, die zwei Meter im Durchmesser hat, gehörte. Da, wie eine finsteren Seitengang des Kellers in der Nähe des Gasmessers und des Elektrizitätszählers, ohne daß irgendjemand wußte, wem die Rundfrage durch den Hauswirt ergab, keiner der Mieter auf sie Anspruch erhob, wurde sie geöffnet. Sie enthielt biele kleine Kar­tons, die mit scharfen Batronen gefüllt waren. Das Polizeirevier am Kaiserplay stellte fest, daß es sich um Munition handelte, die bereits vor einigen Jahren hergestellt sein muß, und, wie aus der Berpadung hervorging, in der königlichen Militärgewehrfabrik in Spandau   fabriziert war. Die scharfe Munition bestand aus Pa­tronen des Modells 1870/71, aus scharfen Revolvergeschossen( Mo bell 1888) und aus Dreis   und Biermillimeter- Bündnadelpatronen. Es wurde festgestellt, daß die Kiste eine große Originalmunitions verpackung ist, wie sie das Militär zur Aufbewahrung von scharfer Munition verwendet. Ferner wurde aus einer Aufschrift feft­gestellt, daß die Kiste einer achten Kompagnie" gehörte. Die Kriminalpolizei von Wilmersdorf- Schöneberg ist der Ansicht, daß es sich vielleicht nur um einen Teil von beiseite geschaffter Munition handelt. Die Schöneberger Kriminalpolizei beschlagnahmte den Fund und ließ ihn nach dem Polizeipräsidium schaffen, wo Sach­verständige die Munition genau untersuchen.

Der Jugendausschuß veranstaltet am Sonntag, den 22. August, Im Rüdgang ist ja die Heiratsgiffer bereits seit mehr als brei Jahrzehnten. Nach der Eheschließungshochflut, die in der ersten einen Ausflug nach Saat wintel, Lotal Jägerheim". Die Hälfte der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts über Deutschland   Teilnehmer treffen sich an folgenden Stellen, morgens Uhr: gekommen war, jeste eine Abwärtsbewegung ein, die seitdem Norden: Schwedenstraße, Ede Egerzierstraße; Nettelbeck­plak( Normal- Uhr); Gartenplak. Die durch die Veranstaltung der Demonstrationsversamm enn von den wiederholten Schwankungen abgesehen wird nicht Moabit  : Stromstraße, Ede Turmstraße. lungen dem Zentralvorstand von Groß- Berlin entstandenen un aum Stillstand gelangt ist. Die Heiratslust schwächt sich aber noch Often: Landsberger Tor( Kriegerdenkmal); Alexander tosten sind im Umlageberfahren von den Kreisen zurüdzuerstatten. mehr ab jedesmal dann, wenn eine Verschlechterung der plak( Berolina); Schlesischer Bahnhof  , Ede Madaistraße. 3. Die Generalversammlung des Kreises Teltow- Beeston er- irtschaftslage die Heiratsmöglichkeit ber. Südosten: Kottbuser Tor( Normal- Uhr); Görlitzer wartet von der Generalversammlung Groß- Berlins  , daß der Bearingert. Diese alte Erfahrung wird in der gegenwärtigen Not­schluß derselben: Der 3. Wahlkreis hat vom Jahre 1910 an die ftandszeit aufs neue bestätigt. Der Beschäftigungsmangel " Neue Welt" dem Wahlverein Rigdorf zur Maifeier zu überlassen" lastet schwer auf der arbeitenden Bevölkerung, und die Gristenz- Lokal" Jägerheim", ein. Das weitere Programm wie üblich. Die einzelnen Gruppen treffen um 12 Uhr in Saatwinkel, durchgeführt wird. erschwerung hindert zahlreiche junge Arbeiter, eine Ehe einzugehen. Nieder- Barnim  . Dazu kommt die fortschreitende Verteuerung aller Alle Lehrlinge, jugendliche Arbeiter und Arbeiterinnen sind Die Generalversammlung möge beschließen, daß ein Bildungs- des Boltes durch Besteuerung alles möglichen Lebensbedürfnisse, die immer erneute Schröpfung willkommen. Wir bitten, die Liederbücher mitzubringen. ausschuß für Groß- Berlin, bestehend aus Delegierten von der und Unmöglichen. Auch das wird manchem noch mehr die Partei und den Gewerkschaften, eingesetzt werde. Lust dämpfen, einen eigenen Hausstand zu gründen.

Partei- Angelegenheiten.

Zweiter Wahlkreis.( 7. und 8. Abteilung.) Sonnabend, den 21. August, findet im Garten von Rabe, Fichteftr. 29, ein Kinder Freudenfest statt, verbunden mit Kaffeekochen.( 1 Liter 70 Pf., Liter 35 Pf.) Für Kinderbeluftigungen ist Sorge getragen. Anfang nachmittags 3 Uhr. Abends: Sommernachtsball in beiden Sälen. Eintritt frei. Um recht zahlreiche Beteiligung ersuchen

Die Berliner   Wasserkalamität, die vorgestern nachmittag eine fünfstündige Störung im Gefolge hatte, war gestern wieder vollständig behoben. Die Reparaturarbeiten an der Unfallstelle wurden während der Nacht so weit gefördert, daß gestern vormittag das gebrochene Rohrstück durch ein neues ersetzt werden konnte. Der Rohrbruch ist nicht auf die natürliche Abnußung des Leitungsrohres zurückzuführen wie vorgestern abend amtlich gemeldet wurde, fondern er entstand nach den neuen Feststellungen dadurch, daß an der Muffe des Rohres ein kleiner Riß vorhanden war. In den angrenzenden Häusern der Berliner  , Kirchhof- und Rosinenstraße war man gestern noch überall damit beschäftigt, die Kellerräume Die Abteilungsführer. von dem eingedrungenen Wasser zu säubern. Blättermeldungen zufolge wollen eine Anzahl Leiter von Be Kaulsdorf( Ostbahn). Am Sonnabend, den 21. dieses Mo- trieben, die durch das Fehlen des Wassers geschädigt worden sind, nats, abends 8 Uhr, findet im Lokale des Herrn Mees, Frank für den Schaden die Stadt Berlin  , von der die Wasserwerke be­furter Chauffee, eine Voltsversammlung statt. In derselben wird trieben werden, haftbar machen. In der Geschäftsordnung der ber Genosse Bühler Lichtenberg über Die Aus- Stadt Berlin  , betreffend Entnahme von Wasser aus den städtischen beutung des deutschen Boltes durch die neuen Wasserwerken, heißt es aber:" Sollte durch ungewöhnliche, von den Steuern" sprechen. Es ist Pflicht der Kaulsdorfer   und Mahls Wasserwerken nicht verschuldete Zufälligkeiten die Zuführung oder dorfer Genossen und Genossinnen für zahlreichen Besuch zu agi- Benutzung des Wassers unterbrochen werden, so begründet diese Unterbrechung feinen Entschädigungsanspruch für die Entnehmer." Es wird sich nun fragen, ob in dem Alter des gebrochenen Rohres ein Verschulden der Werke zu finden ist, oder ob die Fachleute eine unabwendbare höhere Gewalt als Ursache annehmen.

tieren.

Rudow  . Am Sonntag, den 22. August, abends 6 Uhr, Mit­gliederversammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins im Botal bei August Balm  . Tagesordnung: 1. Bericht von der Kreis­generalversammlung. 2. Neuwahl des Vorsitzenden. 3. Vereins­angelegenheiten und Verschiedenes. Ferner findet die Abrechnung bom Kreisfest statt; nichtumgesetzte Billetts find mitzubringen. Der Vorstand. Französisch- Buchholz  . Morgen, Freitag, abends 8 Uhr, findet bon Nähne aus eine wichtige Handzettelverbreitung statt. Die Bezirksleitung.

Berliner   Nachrichten.

Bahnhof.

in der Borhagener Straße 28 wohnhaften Eheleute Staetel ereilt. Von einem schweren Schicksal wurden vor mehreren Tagen die In der Waschküche desselben Hauses war eine Frau Mantwill ge in die offene Tür trat und nach kurzer Zeit rüdlings in eine rade mit dem Waschen von Wäsche beschäftigt, als der kleine S. anne heißen Wassers stürzte. Hierbei zog sich das Kind so schwere Wunden zu, daß es zwei Tage später der Verlegung erlag. Die Leiche wurde zunächst von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt, sie ist jedoch jetzt wieder freigegeben, so daß die Beerdigung am heutigen Nachmittag 5 Uhr vom Zentralfriedhof in Friedrichsfelde  heutigen Nachmittag 5 Uhr vom Zentralfriedhof in Friedrichsfelde  erfolgen kann.

Eine Jagd auf Fahrraddiebe gab es gestern nachmittag um Uhr in der Rauchstraße. Der 20jährige Tapezierer Emil von Chamier- Gliszczynsti und der 23 Jahre alte Arbeiter" Bruno Böhnte waren längst verdächtig, beladene Geschäftsräder gestohlen zu haben. Gestern beobachteten Kriminalbeamte, wie Emil v. Ch.-G. vor dem Hause Stauchstraße 11 ein unbeaufsichtigtes Geschäftsrad stahl, das für etwa 800 M. Bigarren enthielt. Er suchte damit zu entkommen, sein Stomplice folgte ihm zu Fuß. Unter Haltrufen" wurde nun auf die Diebe Jagd gemacht. An der von der Heybt­straße wurde der Radfahrer von Möbelfahrern gestellt, auch sein Be gleiter wurde festgenommen.

Vorort- Nachrichten.

Feuerwehrbericht. Wegen der Explosion einer Petroleumlampe nach der Dänenstraße 2 alarmiert. Die Gefahr fonnte schnell be­wurde die Berliner   Feuerwehr dreimal von verschiedenen Seiten feitigt werden. An der Ede der Diestelmeher- und Matthiasstraße brannten Bretter und eine Laube. Der 12. Zug wurde nach der Teilnehmer an den Fernsprechneten in Berlin   und Umgegend hat In der Wilhelmshavener Straße 50 brannte Teer auf dem Dach Nachtrag zum Fernsprechverzeichnis. Zu dem Verzeichnis der Elsholzstraße 20 gerufen, wo ein Spiritusplättbrett explodiert war. die Ober- Postdirektion einen Nachtrag vorbereitet, der jetzt in der und in der Friedenstraße 27 Lumpen. Ferner hatte die Feuerwehr Reichsdruckerei gedruckt wird und noch im Laufe dieses Monats in der Friedenstraße 37, Pantstraße 14, Neuen Schönhauser Straße zur Verteilung an die Teilnehmer gelangt. Der Nachtrag ergänzt und anderen Stellen zu tun. die große Ausgabe bom April 1909. Mit den Streichungen und Aenderungen umfaßt der Nachtrag 88 Seiten. Er bringt etwa 3000 neue Anschlüsse und ist nach dem Stande vom 9. Juli be­arbeitet. Die Anordnung des Nachtrages ist natürlich dieselbe, wie fie jetzt bei dem großen Verzeichnis eingeführt ist. Auf jeder Seite sind drei Spalten untergebracht, um so das Buch weniger didleibig zu machen. Für den Monat Oktober ist eine Neuauflage Schöneberg  . des Teilnehmerverzeichnisses beabsichtigt, die Mitte November zur In der städtischen Säuglingsfürsorgestelle sind im letzten Es wird uns geschrieben: Nicht die zahlreichen Blind Ausgabe gelangt. Anträge auf Aenderung oder Vervollständigung Jahre 480 Säuglinge, unter ihnen zweimal Drillinge, die am geborenen und Blindgewordenen sind gemeint, die an gewissen leb. der Eintragungen find möglichst frühzeitig, spätestens bis zum Leben erhalten wurden, in Pflege genommen worden. Nur 14 bon haften Straßeneden mit dem landläufigen Streichholztasten wie 8. Oktober, schriftlich und frantiert an das zuständige Fernsprech- diesen Pfleglingen sind gestorben. Mitgeteilt fei die Einrichtung, erstarrt stehen und mit den erloschenen Augen eine ergreifende amt zu richten. daß auch für Frauen in den letzten Wochen der Schwangerschaft Eprache reden von Menschenleid. Auch nicht die bielen Lahmen, Bon einem traurigen Geschid ist der Tischler Hermann Jörgens Fürsorge getroffen wird. die in besseren und besten Stadtgegenden über die Straßen humpeln aus der Naunhnstraße betroffen worden. J. war mit den Kindern und halb oder ganz verlorenes Arbeitsvermögen öffentlich zur seines Freundes nach Karlshorst   gefahren, um den Drachen steigen Schau stellen müssen. Habt ihr schon mal auf dem Großstadt einer Pappel. I. fletterte auf den Baum hinauf, um den Flieger zu lassen. Beim Hochsteigen verfing sich der Drachen in dem Geäst pflaster jene unförmige Fleischmasse gesehen, die sich ohne Beine wieder frei zu machen. Er trat dabei auf einen morschen Ast und nur mit den Händen von einem Stein zum andern schiebt? Fast stürzte aus beträchtlicher Höhe herab. Mit zerschmettertem Schädel Bahnwagen und einem an jener Stelle haltenden Mehlwagen. Voigt graufig ist der Anblid. Als Stühpunkt gebraucht dieser bedauerns- blieb der Bedauernswerte unter dem Baum liegen. Außerdem erlitt außer mehreren blutenden Kopfwunden eine Gehirnerschütte

Krüppel auf der Großstadtstraße.

Zwei schwere Straßenbahnunfälle werden vom borgeftrigen Tage gemeldet. Der Postbote Paul Voigt, Wilhelmstraße 26 wohn. ftraße 4 einen Wagen der Straßenbahnlinie V während der Fahrt haft, versuchte gegen 43 Uhr nachmittags vor dem Hause Augusta­zu besteigen, glitt von dem Trittbrett ab und geriet zwischen dem