r. 208. 20. Jahrgang. 3. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 7. September 1909.
Am Mittwoch: Zahlabend in Groß- Berlin.
Auf zur Landtagswahl!
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gegnen.
Flugblattverbreitungen
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schiffahrtsvereins bei ihm vorausgeseht hatten. Er wird sich Ginrißen mit Diamanten oder ähnlichen Gegenständen wird in gewiß auch zu dieser Höhe des Patriotismus noch durchringen, aber Berlin schon seit vielen Jahren ausgeübt. Neuerdings wird er einstweilen hat er von den obengenannten Forderungen die erste wieder in größerem Umfange betrieben, ohne daß es bisher ge= und die dritte abgelehnt und bezüglich der zweiten sich nur zu einer lungen ist, auch nur einen der Täter es kommen deren zweifelAm Donnerstag, den 9. September, von 6%, Uhr Ermäßigung auf 9 Bf. bereit erklärt. Uns will scheinen, daß auch los mehrere in Betracht zu ermitteln. So wurden im vorigen Am Donnerstag, den 9. September, von 6½ Uhr hiermit die Stadt schon mehr täte, als nötig ist. Andere Leute Monat am Rübowplak zwei große Schaufensterscheiben durch Kreuzabends an, finden im 5., 6., 7. und 12. Landtagswahl- müssen ihr 12,35 Pf. pro Stubikmeter Gas bezahlen. und Querschnitte derartig verdorben, daß eine Erneuerung der bezirke Fenster vorgenommen werden mußte. Pauline Stägemann , eine alte Genoffin, ist am Sonntag im Geldschwindler betreiben gegenwärtig, anscheinend gewerbs. Alter von 71 Jahren gestorben. Frau Stägemann hat in ihren mäßig, ihr Unwesen. Sie kaufen in Geschäften irgend eine Kleinig statt. Angesichts der neuen, ungefeßlichen Maßnahmen bei jüngeren Jahren in der eifrigsten Weise für unsere Bestrebungen ge- feit und geben Zehn- und Zwanzigmarkstücke" in Bahlung. Erst Aufstellung der Wählerlisten erwächst den Organisationen die ivirkt. In den achtziger Jahren war sie besonders tätig, die zu spät entdecken dann die Geschäftsleute, daß sie französisches oder Pflicht, den neuen Tricks durch verdoppelten Eifer zu be- Arbeiterinnen in der Konfektion zu organisieren. Im Verein mit österreichisches Geld erhalten haben, an welchem sie einen Verlust anderen Genoffinnen gründete sie den Verein der Mäntelnäherinnen von 1,50 bis 4 M. erleiden. Auch österreichische Silbermünzen, und den Verein zur Wahrung der Interessen der Arbeiterinnen. besonders Zweikronenstücke, die nur einen Wert von 1,70 m. Beibe Gründungen wurden aber unterdrückt, weil sie politischen besiben, werden in neuerer Zeit vielfach als zweimarkstücke ausCharakter hätten und in Verbindung getreten feien und gegeben. Bei Annahme von derartigem Gelde ist die größte Borsicht geboten. die Leiterinnen, Frau Dr. Marie Hoffmann, Frau Stagemann, Frau Ihrer und Frl. Jagert angeklagt. Am 3. DeSchäbig. Bekanntlich sollte Zeppelin anfänglich am Sonnabend, zember 1886 wurden die genannten Genossinnen den 28. August, nachmittags 5 Uhr, mit seinem Luftschiff nach Berlin Borsiz des berüchtigten Landgerichtsdirektors Brausewetter zu Geld- und durch früheren Toresschluß ihren Leuten besonders entgegen kommen. Verschiedene Betriebe glaubten sich großmütig zeigen strafen von 60-100 m. verurteilt und der Verein endgültig ge- tommen zu sollen. Zu diesen Betrieben gehörte auch die Geldsanank schlossen. Frau Stagemann war trotz ihres Alters felbst noch in firma Arnheim in der Badstraße. Am lezten Sonnabend bekam sie den letzten Jahren eine fleißige Versammlungsbesucherin und bis zu es fertig, die verloren gegangene Beit selbst den 2ehrlingen ihrem Tode Leserin der Gleichheit". Die Genossen und Genofsinnen, vom Kostgelde abzuziehen. Sehr großmütig! die die Verstorbene fannten, wissen ihr wirken für die Partei zu schäzen und werden sie in gutem Andenken behalten.
Wir erwarten, daß kein Genosse der bier Bezirke bei der Arbeit fehlt und jeder sich so frühzeitig als ihm nur irgend möglich in den bekannten Bezirkslokalen einfindet. Die sozialdemokratischen Wahlkomitees.
Partei- Angelegenheiten.
Charlottenburg . Den Parteigenossen hiermit zur Kenntnis, daß die gemeinsame Bibliothek des Wahlvereins und der Gewerkschaftskommission wegen völliger Neuordnung der Bücher bis auf weiteres geschlossen bleibt. Diejenigen Genossen, die noch Bücher in Händen haben, werden gebeten, dieselben unverzüglich abzuliefern. Die Wiedereröffnung der Bibliothek wird an dieser Stelle bekanntgegeben.
Eichwalde , Zeuthen , Miersdorf . Mittwoch, den 8. September, abends 8 Uhr, findet eine öffentliche Volksversammlung in Wittes 81% " Waldschlößchen" statt. Tagesordnung: Vortrag des Genossen Groger- Rigdorf über:" Was für Rechte und Pflichten hat eine Landgemeinde?" Diskussion.
Der Vorstand.
unter
Die durch rückständige Lohn- und Arbeitsverhältnisse rühmlichst bekannte Berliner Partverwaltung übertrifft durch Rücksichtslosigfeit gegen die Arbeiter den gewerblichen Unternehmer in allen Stücken.
Auf der Jagd nach einem armen Teufel. Ein seltsamer Fall hat sich gestern nachmittag auf dem Wedding zugetragen. Der wohnungs- und arbeitslose Fabrikarbeiter August Stadie hatte bei einem Barbier M. in der Panfstraße gebettelt. Er fühlte starken Hunger und bat um einige Pfennige, um sich dafür etwas zu essen zu kaufen. Ein Schußmann hatte den Vorgang von der Straße aus beobachtet und als er St. festnehmen wollte, rückte dieser aus und flüchtete nach dem Boden des Hauses Kösliner Straße 9 hinauf. Der Beamte nahm mit Unterstüßung eines Kollegen die Verfolgung des Flüchtlings auf und als St. die Beamten auf sein Versteck zukommen fah, brach er ohnmächtig zusammen. Gr wurde nach der Unfallstation in der Lindower Straße getragen und nachdem er dort wieder ins Leben zurückgerufen worden war, nach der Charité gebracht. Unseres Erachtens hätte die Polizei wichtigeres zu tun, als Menschen um ein Stück Brot angeht.
Wegen Sittlichkeitsverbrechens und schwerer Kuppelei sind der 24 Jahre alte Schuhmacher Richard Pelz aus der Triftstr. 4 und die 47 Jahre alte Arbeiterwitwe Sophie Hensel aus dem Nachbarhause Tochter der H. unzüchtig verkehrt zu haben, und zwar mit ihren Nr. 5 verhaftet worden. Pelz wird beschuldigt, mit der 14 Jahre alten Wiffen und ihrer Zustimmung.
Der Bibliothekar. Die 5. Gruppe veranstaltet am Mittwoch, den 8. September 1909 einen gemeinsamen Zahlabend im Voltshause, Rosinenstr. 3, fl. Saal. Der Vorstand. In diesem Frühjahr stellten die verschiedenen Reviere vollJohannisthal. Am heutigen Dienstag, abends 8 Uhr, findet bei arbeitsfähige Gartenarbeiter sowie Gärtner ein. Die NeueingeA. Gobin, Roonstraße 2, die Mitgliederversammlung des Wahl- stellten mußten, da ihnen von nur vorübergehender Beschäftigung vereins statt. Tagesordnung: 1. Bericht von der Generalversamm nichts gesagt worden war, die Auffassung bekommen, daß sie, wenn lung Groß- Berlins. 2. Vereinsangelegenheiten. 3. Verschiedenes. sie sich nichts zuschulden kommen lassen, wenigstens den Sommer Der Vorstand. über, evtl. bis in den Spätherbst hinein, Arbeit haben werden, Tag Grünau . Mittwoch, abends 8 Uhr, findet im Lokale des zumal die städtische Parkverwaltung um 0,50 bis 1,50 M. pro Jagd auf einen hungrigen Menschen zu machen, der mitleidige Genossen Franz, Köpenicker Straße 88, die Mitgliederversammlung niedrigere Löhne zahlt als die Privatindustrie. des Wahlvereins statt. Vortrag des Genossen Ulm :„ Die franzöfifche Aber schon Ende Juli und Anfang August wurden ArbeiterKommune". Beschlußfassung über den Besuch der Sternwarte und entlassungen, wegen angeblichen Mangel an Arbeit, zuerst im Ausgabe der Billetts. Wahl eines Komitees zum Stiftungsfest. Nevier 1, Humboldthain, vorgenommen. Der Mangel an Arbeit Gäste willkommen. Der Vorstand. stellt sich bei der Parkverwaltung immer dann ein, wenn die Etatsgriffen sind. An den Arbeitern wird dann gespart. Natürlich! gelder durch allerlei notwendige und andere Ausgaben start angeWegen der Entlassung hat der Arbeiterausschuß beim Dezer nenten, Bürgermeister Dr. Reide, sich ins Mittel gelegt. Leider mit negativem Erfolg. Der Herr Bürgermeister drückte dem AusBergiftung durch Speise. Schwere Folgen hat Vergiftung durch schuß über die in diesem Jahre schon mitten im Sommer vorge- Speise in der Havelberger Straße 8 gehabt. Die Ehefrau des Zunommenen Arbeiterentlassungen seine Verwunderung aus. Schließ- schneiders Struts dort besuchte am Montag voriger Woche mit ihren lich versprach der Herr Bürgermeister Anweisung zu geben, daß drei 8, 6 und 5 Jahre alten Kindern Elly, Hans und Erich eine die Herren Revierleiter die beabsichtigten Arbeiterentlassungen der Familie in der Nathenower Straße. Dort aßen alle von einer Deputation bezw. Direktion melden sollen, um evtl. die in einem Banillenspeise. Am nächsten Tage erkrankten Mutter und Kinder so Revier zur Entlaffung bestimmten Reute in einem anderen Revier schwer, daß alle vier nach dem Virchow- Krankenhause gebracht werden unterzubringen. Am 29. Juli fand die Aussprache statt und am mußten. Bei allen stellte ein Arzt Vergiftungserscheinungen fest. 7. August erfolgten die ersten Kündigungen im 3. Revier, denen Am Donnerstag starb der kleine Hans, am Freitag Elly. Frau an den nächstfolgenden Sonnabenden je 10-15 Mann als weitere Struts und ihr jüngster Sohn Erich liegen noch bedenklich das Bürgermeister mit seiner Zusage an den Arbeiterausschuß ernst ge- der gestorbenen Slinder wurden polizeilich beschlagnahmt und zur Kündigungen und Entlassungen folgten. Wäre es dem Herrn nieder, ebenso zwei Kinder der befreundeten Familie. Die Leichen wesen, so hätte er in dem Sinne der gegebenen Zusage handeln gerichtlichen Untersuchung nach dem Schauhause gebracht. müssen, so aber muß man an dem ernsten Willen zweifeln. Bei den Entlassungen selbst wurde, was besonders festgenagelt werden muß, nach Gunst verfahren, wie sich verschiedentlich nach weisen läßt. Jüngere, und Leute, die kurz vor Pfingsten und sogar acht Tage nach Pfingsten in Arbeit getreten sind, werden weiter beschäftigt. Der Gärtnergehilfe St. wandte sich wegen seiner Entlaffung beschwerdeführend an den Herrn Bürgermeister, der Untersuchung der Angelegenheit versprach, die wahrscheinlich heute noch nicht abgeschlossen sein dürfte.
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Reinickendorf Weft. Am heutigen Dienstag, abends 8 Uhr, findet im Lofal von. Schiller, Eichbornſtr. 60, eine Volksversammlung statt. Tagesordnung: 1. Steligion, Christentum und Staatskirche". 2. Distusfion. Die Herren Geistlichen vom Drte find hierzu ein geladen. Die Bezirksleitung. Nieder- Schönhausen. Der Zahlabend des 2. Bezirks findet nicht bei Natthey, Uhlandstraße, sondern beim Genossen Gapa , Waldstraße ( Ecke Eichenstraße) statt.
Franz.- Buchholz . Auch für unseren Ort findet morgen, Mittwoch abend, Zahlabend statt. Die Bezirksleitung.
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Die Linderung der Not der arbeitenden Klassen hängt von der straffen, alle Arbeiter umfassenden modernen Organisation ab, damit werden die Wege zum Herrn Bürgermeister und seine wohlwollenden Zusagen überflüssig.
Aus der städtischen Verwaltung.
Schwere Brandwunden hat Sonnabendmittag die 47 Jahre alte Ehefrau Berta des im Hause Meter Straße 3 wohnhaften Malers Gustav Fischer erlitten. Sie stieß einen Spirituskocher um, der brennende Spiritus ergoß sich über ihre Kleider und setzte diese ebenfalls in Flammen. Bor schrecklichen Schmerzen laut schreiend, lief die Unglückliche- eine lebende Flammenfäule auf den Hof, wo Hausbewohner das Feuer löschten. Mit schweren Brandwunden an der Brust, im Gesicht und an den Armen brachte man die Bes dauernswerte nach dem Krankenhause am Friedrichshain , wo sie bedenklich daniederliegt.
Zur Ausbildung von Junkersprößlingen muß auch die Stadt Berlin alljährlich gewisse Aufwendungen machen. Sie muß als Besizerin von Rittergütern, die sie für die Kanalisationswerte angekauft und in Rieselland umgewandelt hat, die auf diese Güter entfallenden Beiträge für die Ritter atademie in Brandenburg leisten. Die Ritterakademie ist eine Bildungsanstalt für 60 3öglinge, hauptsächlich für Söhne des evangelischen Adels( daher der Name Ritterakademie"), nebenBerlin und Umgegend" feierte am Sonnabend in der Neuen Welt" Ein Genossenschaftsjubiläum. Die Konsumgenossenschaft bei auch für einige Söhne aus höherem Bürgerstand, eine Standesschule schlimmster Art. Bei der Besetzung der letzten 10 Stellen ihr zehnjähriges Bestehen. Vor zehn Jahren, im Juni 1899, bildete haben die Söhne der märkischen Rittergutsbesizer vor allen anderen sich ihre Grundlage im Konsumverein Nord". Im Jahre 1902 den Vorzug, und die Freistellen sind ausschließlich für Söhne In der am Sonnabend abgehaltenen Sibung der Deputation genommen, nachdem sich die Konsumvereine Süd", Schöneberg wurde der Name Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend an märkischer Rittergutsbefizer( adelige und bürgerliche) bestimmt. für das städtische Turn- und Badewesen legten Geheimrat Hoff- und Weißensee angeschlossen hatten. Im November vorigen Jahres Den Beiträgen der Rittergüter steht gegenüber der Anspruch, den mann und Baurat Maßdorff den Entwurf für den Erweiterungs- verschmola fich die Genoffenschaft mit dem„ Berliner Konsumberein" die Besitzer der Güter an die Ritterakademie haben und für ihre bau der Volksbadeanstalt in der Bärwaldstraße vor. Der Neubau zu einer Einheit. So fam Berlin zu einer einheitlichen Genossen. Sprößlinge geltend machen können. Die Stadt Berlin aber soll lediglich als Männerbadeanstalt dienen, während die ältere schaftsbewegung, die sich an die breiten Massen des Volkes wendet. hat für die Beiträge, die sie noch heute leisten muß im Rechnungsjahre 1908 waren es für acht Rieselgüter zusammen 862 M. Monitas ungeteilte Bustimmung der Deputation. Von besonderem bargemeinden die verflossenen zehn Jahre Genossenschaftsbewegung für frauen reserviert bleibt. Das Projekt fand mit geringen Wenn auch für die Riesenstadt Berlin und ihre volkreichen Nach- feinerlei Anspruch an diese Anstalt. Wenigstens steht Interesse war, daß auf dem Dache ein Licht- und Luftbad errichtet gleichsam erst einen Anfang bedeuten, so ist doch die bisherige nichts darüber in den Akten der Kanalisationsverwaltung und wird. Eine solche Idee schwebte schon beim Erweiterungsbau der Entwickelung eine recht erfreuliche. 45 Verkaufsstellen sind jett diese hat bisher tatsächlich auch keinen Anspruch zu erheben versucht. Boltsbadeanstalt an der Schillingsbrüde vor. Es mußte aber dort in Betrieb und drei neue fommen hinzu. Im letzten Geschäftsjahr Die Angelegenheit ist vor einiger Zeit, bei der Prüfung des aus räumlichen/ Gründen darauf verzichtet werden. In der Bär- betrug in den damals in Betracht kommenden 42 Verkaufsstellen Jahresabschlusses der Kanalisationswerte, im Rechnungsausschuß waldstraße aber sind die örtlichen und sonstigen Verhältnisse die der Gesamtumfat 3061 000 2. Das Geschäftskapital beträgt zur Sprache gebracht worden. Der Magistrat hat aber auf die denkbar günstigsten, so daß die Anlage allen Anforderungen ge- annähernd 150 000 m. und es wurde ein Reingewinn von 159 000 Anfrage, welche Rechte denn die Stadt aus ihren Beiträgen habe, nügen wird. Allerdings wurden in der Deputation Stimmen laut, Mark erzielt. Die Spareinlagen, die höher als bei anderen Spars nur die dürre Antwort geben können, daß von Rechten ihm nichts die prinzipielle Bedenken gegen Sonnenbäder erhoben, da sich fassen verzinst werden, erreichten die Höhe von 253 000 M. Bei bekannt sei. Wir haben es da also mit einem Zopf zu tun, der ebenso namentlich Aerzte dagegen ausgesprochen hätten. Dem wurde ent- Betrachtung der Zahlen ist zu bedenken, mit wie geringen Mitteln einträglich ist für die junkerliche Bildungsanstalt, wie er für den gegengehalten, daß sich alle Anhänger des Naturheilverfahrens für die Genossenschaftsgründungen in Groß- Berlin begonnen wurden. Berliner Stadtsäckel kostspielig ist. solche Anlagen erwärmten und diese müsse man doch auch berück- Heute hat die Genossenschaft über 20 000 Mitglieder. Als Hausfichtigen. anteile sind bereits 140 000 m. der Genossenschaft eingezahlt worden. Der Antrag einer hiesigen Firma, probeweise und kostenlos 3hr Anwachsen hat bekanntlich den Gedanken der Beschaffung eigener einen selbstdruckenden Eintrittskartenautomaten aufzustellen, wird Kontor- und Lagerräumlichkeiten, sowie den Beginn der Eigenangenommen. produktion nahegelegt. Zu diesem Zweck sind Grundstücke in Lichtens Die im vorigen Winter angestellten Versuche, in den Volks- berg gekauft worden, auf denen fünf Wohnhäuser, ein Lagergebäude badeanstalten unbemittelten Kindern Schwimmunterricht zu er- mit Kontor eine eine großartige Bäckerei errichtet werden sollen. Von foll in vier Anstalten an 520 Snaben und 400 Mädchen Unterricht von den Mitgliedern, wird erwartet, daß sie der Weiterentwickelung teilen, sind von bestem Erfolg begleitet gewesen. In diesem Winter allen Interessenten der Genossenschaftsbewegung, namentlich auch erteilt werden, wozu 5600 M. zur Verfügung stehen. der Genossenschaft nach Kräften förderlich sind.
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Die Feier in den Gesamträumen der„ Neuen Welt" verlief aufs beste. An die Veranstaltungen im Garten schloß sich ein Festakt im großen Saal, der durch gute Streichmusik und die prächtigen Gesangsvorträge der Typographia" eine besondere Weihe erhielt. Die Festrede hielt Genosse Karl Mücke . In napper, aber eindringlicher Darstellung gedachte er der Entstehung und Entwickelung der Genossenschaft und sprach die Hoffnung aus, daß die Genossenschaftsbewegung in Berlin nie zum Stillstand kommen, sondern immer weitere Kreise ziehen möge.
Die Prügelpraktiken des Pastors Breithaupt in Mielczyn an Berliner Fürsorgezöglingen werden am kommenden Donnerstag in der Stadtverordnetenversammlung zur Verhandlung kommen infolge eines von der sozialdemokratischen Fraktion gestellten Antrages. " In der Luft" liegt fortan die Zukunft Deutschlands ", die bis vor kurzem noch auf dem Wasser" lag. Wer heute als rechter Batriot" gelten will, der muß bereit sein, für die Förderung der Luftschiffahrt und für die Schaffung einer Luftflotte jedwedes Opfer zu bringen. Auf diese Stimmung spekulierte offenbar der Berliner Verein für Luftschiffahrt", als er der Beim Baden ertrunken. Der Badesport, dem in diesem Sommer Stadt Berlin zumutete, für die von ihm zu veranstaltenden schon so zahlreiche Menschenleben zum Opfer gefallen find, hat Ballonaufstiege die folgenden Vergünstigungen zu borgestern nachmittag ein neues Opfer gefordert. Der Buchhalter währen: 1. zur Füllung von Ballons, die zu meteorologischen Hermann Breithaupt hatte mit einem Freund einen Ausflug nach Zweden oder aus Anlaß internationaler Wettfahrten aufgelassen dem Grunewald unternommen und bei Schwanenwerder entledigten Zweden oder aus Anlaß internationaler Wettfahrten aufgelassen sich die beiden jungen Leute ihrer Kleidung, um in der Havel werden, jährlich 100 000 Stubikmeter Gas unentgeltlich zu liefern; werden, jährlich 100 000 Stubikmeter Gas unentgeltlich zu liefern; ein Bad zu nehmen. B. schwamm weit über seine Kräfte in den 2. für zu anderen Zwecken entnommenes Gas höchstens 6 Pf. pro Rubikmeter zu berechnen; 3. eine Fläche des Berliner Gasanstalts- Fluß hinaus und als er wieder ans Ufer zurückschwimmen wollte, grundstückes in Schmargendorf gegen Zahlung einer geringen An- ließ er immer mehr nach. Er stieß jest laute Hilferufe aus, worauf erkennungsgebühr"( d. h. tatsächlich mietefrei) zu überlassen." Der sein Freund hinzuschwamm. Er vermochte den Gefährdeten aber Verein hat diese nach dem Grundsatz„ Bescheidenheit ist eine Bier nicht mehr zu retten. Noch bevor er an die Unfallstelle heranusto." formulierten Forderungen damit begründet, daß er wenig gekommen war, sant B. unter und ertrant. Barmittel habe, nicht mehr mit den aeronautischen Veranstaltungen Schaufenster - Vandalen. Wie durch Anschlag bekanntgegeben anderer Städte fonkurrieren fönne und daher die Führung an wird, sind in der Nacht vom 2. zum 3. September in der Leipziger sprung; aber auch der Krefelder Pongs crtvies fich als ein tüchtiger andere Vereinigungen der sportlichen Luftschiffahrt abgeben müsse, Straße zwischen Dönhoffsplay und Friedrichstraße eine Anzahl falls nicht Berlin ihm ein Entgegenkommen beweise. Indes, der Schaufensterscheiben durch Einschneiden beschädigt worden. Auf Magistrat scheint doch noch nicht so viel Verständnis für den die Ermittelung des Täters ist eine Belohnung von 300 M. aus modernst- deutschen Aerismus zu befizen, wie die Herren des Luft- gefeßt. Der Unfug der Beschädigung von Schaufenstern durch
Radrennen in Treptow , Sonntag, 5. September. Ein 8 wei. stundenrennen mit Motorführung bildete die Hauptnummer des Programms. Von den vier Bewerbern Her m. Przyrembel, Tommy Hall, Ingold und Pongs behauptete sich Brahrembel als der beste Mann; denn er siegte mit weitem Vor Fahrer, der namentlich zum Schluß ganz bemerkenswerte Ausdauer zeigte, durch die es ihm gelang, vor dem Engländer Hall den zweiten Blaß zu belegen. Diesem war offenbar die Strede zu lang; anfangs fuhr er sehr gut, doch ließ er zum Schluß nach. Der Elsasser Ingold