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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

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Rusland  .

" Fortgesette Weiberdreiftigkeit", ud Man schreibt uns:

Das amerikanische   Echo zur Berliner   Gompers- Rede. Staunen und Entrüstung hat es in fortschrittlichen Gewerk- macherei" des" Feminismus  "( den mit" Berweiblichung Die Schmiede Berlins   und der Umgegend tamen am Mittwochschaftstreifen New Yorks hervorgerufen, daß Samuel Gompers   den und Frau en herrschaft" zu übersehen, gelinde gesagt, wenig Die Einwände von Herrn Profeffor Jordan gegen die Gleich abend zur Besprechung ihrer wirtschaftlichen Lage in vier vers deutschen   Arbeitern in seiner Berliner Rede weismachen konnte, professoral ist), sind zu sechs Siebenteln Ansichtssache. Denn schiedenen Lokalen zusammen, im Klubhaus", Schulstraße, daß jeder europäische Arbeiter, der mit dem ordnungsmäßigen was Professor J. in sechs von seinen fieben Punkten vorbringt, im Ostkasino", im Märkischen Hof" und in der Mitgliedsbuch von seiner Gewerkschaft nach Amerika   kommt, von beruht auf ganz subjektiven Meinungen, die sich schwerlich ,, ronenbrauerei". Am Donnerstagabend fanden drei unseren Organisationen ohne weiteres und ohne Eintrittsgeld auf­weitere öffentliche Versammlungen statt, bei Wilte auf dem Ge- genommen wird." Tatsächlich gibt es der Gewerkschaften, die den iemandem ausreden lassen, der eben voreingenommen ist. Da­sundbrunnen, bei Roskopf in Weißensee und bei Miethe in Fremden den Zutritt durch unverschämte Eintrittsgelder ziel gegen bietet das letzte Siebentel( Nr. 5 in der Reihe) eine Fülle Schöneberg  . In allen Versammlungen hieß das Thema:" Ist die bewußt erschweren oder ganz unmöglich machen, im Gompersbunde Mathematik und das Schöpferische in der Kunst find nicht Sache von objektiven Irrtümern, die leicht nachzuweisen sind. Logik, Aufbefferung unserer wirtschaftlichen Lage notwendig?"-Bas mehr als zuviel. Sogar in den gewerkschaftlichen Zentralförpern der Frau...." ner, Haberland, Hentschel, Siering Wir wollen einmal von der Professorin der und New Yorks   müssen unsere wenigen Genossen öfter mit einem Schiinsty referierten. Die Schmiede haben allen Grund, mit Donnerwetter in das chinesische Puppenheim dieser Gewerkschafts- Malerin Roja Bonheur und anderen ganz absehen. Wir Mathematik in Stockholm   Sophie Kowalewski  , von der ihrer Lage unzufrieden zu sein. Sie erhalten in Berlin   Löhne von zünftler fahren. Die" Print Cutters Association"( Formenstecher wollen annehmen, dergleichen Frauen habe es ganz und gar nicht 42 bis 60 Pf. pro Stunde, die infolge der wirtschaftlichen Krise in verband) verlangt z. B. eine Aufnahmegebühr von nicht weniger einzelnen Werkstätten noch weiter herabgesetzt worden sind, während als 200 Dollar und in der diesjährigen Generalversammlung durfte gegeben. Würde das beweisen, daß die Frau schlechthin unfähig die Arbeitszeit, die in der Regel 9 Stunden betragen soll, auf 9% sogar der schamlose Antrag eingebracht werden, diese Gebühr auf ist, auf diesen Gebieten etwas zu leisten? Und nicht vielmehr, bis 10% Stunden verlängert worden ist. Die Schmiede treffen 500 Dollar heraufzusehen! Eine noch höhere Aufnahmegebühr soll daß den Frauen in der Mehrzahl keine Gelegenheit geboten Vorbereitungen zu einer Lohnbewegung, die spätestens im Früh- die Wall Papers Printers Union" fordern. Wie weit die Gompers worden ist, sich auf diesen Gebieten zu betätigen? Ganz zu jahr einsehen soll. Bis dahin gilt es aber, tüchtige Organisations- brüder es treiben, zeigt die von der New Yorker Volkszeitung im schweigen davon, daß die durch viele Generationen hindurch ge­arbeit zu leisten, was von den Referenten besonders betont wurde. Jahre 1904 erzählte Leidensgeschichte eines deutschen   Parteigenossen, steigerten Talente der Männer auch erst seit wenigen Jahr In allen Versammlungen fand die folgende Resolution Annahme: des Glasbläsers Richard Czornad aus Dresden  , den unser Bruder hunderten offenbar werden. Das gilt besonders von der Musit. " In Erwägung, daß die Preise der notwendigen Lebensmittel blatt angesichts des Bären, den Gompers der deutschen   Arbeiter- Was für ein unmusikalisches, musikalisch unschöpferisches Volt gestiegen find, daß ferner durch die indirekten neuen fchaft aufgebunden hat, nüßlich auffrischt, freilich ohne damit sind diese Deutschen   vor dem Ende des 17. Jahrhunderts( wo Steuern auf fast alle Lebensmittel und Gebrauchsartikel die Ar- unserem würdigen Freund Gompers etwas unerhört Neues zu er- Händel lebte) gewesen! Gibt es einen, fragen wir mit Pro­beiter ungeheuer belastet werden, beschließt die Versammlung: zählen. Czornack bat von Houstan, Texas  , aus den Sekretär fessor J., nur einen einzigen hervorragenden Komponisten in William Launer von der Glasbläser- Assoziation um Aufnahme und jener Zeit, den man einem Mozart usw. vergleichen könnte? Aber wurde darauf durch folgenden Brief frappiert und konsterniert: warum zeitlich in die Ferne schweifen? Gibt es einen, Werter Herr! Ihren Brief habe ich erhalten. In dessen fragen wir wieder mit Professor J., nur einen einzigen hervor Beantwortung teile ich Ihnen mit, daß in unserer kürzlich abge- Engländer politisch unfähig? Muß man wirklich erst Professor Dr. ragenden englischen Komponisten? Folglich wären also die haltenen Konvention die Frage betr. Aufnahme von ausländischen werden, um so argumentieren zu können?! Arbeitern in dieser Assoziation dem Präsidenten und der Ereku­tive überwiesen wurde, mit der Instruktion, daß Ausländer nur im äußersten Notfalle aufgenommen werden können und jeder, der in diesem Jahre in die Asso­giation aufgenommen wird, 500 Dollar bezahlen muß. 100 Dollar müssen bei der Applikation( Anmeldung) gezahlt werden und die anderen 400 Dollar zur Rate von je 50 Proz. von dem ber­dienten Lohn. Sollte in diesem Jahre noch Nachfrage nach Bläsern sein, so werden Sie von mir hören. Sollten Sie Ihre Adresse ändern, so teilen Sie mir dies mit. Achtungsvoll

Der Gefellenausschuß und die Ortsverwaltung werden be­auftragt, mit dem Vorstande der Berliner   Schmiedeinnung zu ge­gebener Zeit in Unterhandlungen zu treten zweds Abschluß eines Tarifes, durch welchen die Löhne der Schmiedegesellen in ent­sprechender Weise aufgebessert werden.

Da aber erfahrungsgemäß die Unternehmer den Wünschen der Arbeiter nur Rechnung tragen, wenn sie wissen, daß deren Organisation eine gute ist, so verpflichten sich die Anwesenden, für den Ausbau unserer Organisation mit allen Kräften wirken zu wollen und soweit sie dem Zentralverband der Schmiede noch nicht angehören, unverzüglich den Beitritt zu erklären."

Deutfches Reich.

Bum Lohnkampfe in der Luckenwalder   Holzindustrie. Das Organ der Unternehmer, die Fachzeitung" der Tischler. meister und Holzindustriellen Deutschlands  , bringt einen Bericht über den in Ludenwalde ausgebrochenen Lohntkampf, der offensicht­lich von einem der bestreiften Unternehmer herrührt. In diesem Bericht heißt es:" Von den Arbeitgebern wurde folgendes Angebot gemacht: 2 Stunden Arbeitsverkürzung, für gelernte Arbeiter fünf Prozent, für ungelernte Arbeiter 7 Broz. Lohnzulage." Wer das lieft und glaubt es, wie es geschrieben steht, muß die Luckenwalder  Holzarbeiter für eine ziemlich frivole Gesellschaft halten, die ledig­lich aus Lust am Streit die Arbeit niedergelegt hat. Nein, die Sache liegt denn doch etwas anders und die Notiz ist zu nichts anderem geeignet, als zur Irreführung der Deffentlichkeit und soll jedenfalls auch nur diesen Zweck verfolgen. Vollständig verschwiegen wird darin, daß die Holzarbeiter für diese Zugeständnisse einen Vertrag auf 6 Jahre eingehen sollten, kein Wort wird davon gesagt, daß die Lohnzulagen nicht auf einmal, sondern in zwei Raten in Kraft treten sollten, ebenso auch die zweistündige Berkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit. Es ist notwendig, daß diese Irre­führungsversuche der Unternehmer angenagelt werden, damit die Oeffentlichkeit sieht, wie es mit der" Moral" dieser Herren bestellt ist. Der Arbeitgeberschutzverband hat über die Luckenwalder   Holz­arbeiter die Sperre verhängt und macht in seiner offiziellen Be­tanntmachung die Mitglieder auf die drohenden Folgen" aufmert­sam, falls sie Holzarbeiter, die aus Luckenwalde   kommen, beschäf­tigen. Das ist aber beileibe kein Terrorismus.. Der Inhaber der Schellbachschen Drechslerei hat auf die letzte Quittungsmarte, die er den in den Ausstand getretenen in die Invalidenkarte flebte, ein Kreuz gezeichnet, offenbar um die Inhaber der Karten zu kennzeichnen. Auf erhobene Beschwerde hat das Invalidenamt der Stadt diese Karten eingezogen und an die Landes- Bersicherungs­anstalt gesandt. Die betreffenden Arbeiter erhielten neue Karten ausgestellt. Für den zeichenlustigen Unternehmer wird die Sache jedenfalls noch ein unangenehmes Nachspiel haben. Zuzug von Bau- und Möbeltischlern, Drechslern, Bolierern und Hilfsarbeitern nach Budenwalde ist streng fernzuhalten.

Der Kampf im Baugewerbe zu Edernförde ist beendet. Nach­dem wiederholt Verhandlungen mit den Unternehmern geführt wurden, auch der Bürgermeister Heldmann sich vergeblich be­mühte, vermittelnd einzugreifen, haben am 20. September aufs neue Verhandlungen mit den Unternehmern stattgefunden. Endlich haben sich nun die Unternehmer herbeigelassen, den Arbeitern ein größeres Entgegenkommen zu zeigen. Es wurde mit den Ver­tretern der Arbeiterorganisationen vereinbart, den Lohn für Maurer, Zimmergesellen und Bauhilfearbeiter am 1. Oktober 1909, am 1. Januar und 1. April 1910 je um 1 Pf. pro Stunde zu er höhen, dann soll am 1. April 1911 eine weitere Erhöhung des Stundenlohnes um 2 Pf. erfolgen, so daß vom zuletzt genannten Termine ab der Stundenlohn für Maurer- oder Zimmergesellen 55 Pf. und für Bauhilfsarbeiter 45 Pf. beträgt.

Der Streit im Baugewerbe in Edernförde dauerte über zehn

Wochen.

William Launer.

500 Dollar nicht und hätte er sie gehabt, so hätte es immer noch Unser Genosse hatte natürlich die bescheidentlich verlangten von der Gnade des Präsidenten und der Grekutive" abgehangen, ob er in den Verband aufgenommen würde oder nicht. Ohne der Assoziation anzugehören, stellte ihn aber keine Glashütte, die er nun der Reihe nach abfloppte", ein, und es half dem Manne auch nicht, daß sich einige Hüttenverwaltungen, die um Arbeiter verlegen waren, sich bei einem hohen gewerkschaftlichen Präsidio schriftlich um ihn verwandten. Er kam nicht in die Gewerkschaft und durfte also auch nicht an die Arbeit gehen. Eines Tages hoďte er trübsinnig in einem Arbeiterlokal New Yorks   Auch in der Metropole war nirgends Arbeit für ihn, obgleich er längst auf dem Standpunkt angelangt war, auf dem man keinerlei Arbeit scheut". Da traf ihn ein parteigenössischer Zeitungsmann, dem er seine Leidens­geschichte erzählte, und dieser schrieb im Intereffe Czornads an den besagten Launer und fügte die deutschen   und englischen Gewerk schaftspapiere des Mannes bei, den die wahrhaft revolutionären" Gompersbrüder auf die Landstraße gehezt hatten. Und Mister William Launer, Sekretär, antwortete, daß er in seinem Briefe an Czornad

nur den Beschluß unserer im Sommer abgehaltenen Kon­bention mitgeteilt habe und daß er 100 Dollar anzahlen und 50 Proz. seines Lohnes bezahlen muß, bis der Rest von 400 Dollar einbezahlt ist. Diese Ausländer kommen ins Land, ohne uns vorher. zu befragen. Wir sind daher für ihr Kommen nicht berantwortlich, und um Mitglied werden zu können, gibt es für diesen Mann kein anderes Mittel, als das, was ich ihm in meinem Briefe mitgeteilt habe."

Czornad tam schließlich als Kohlenzieher auf einem Schiffe unter. Dem Mister Gompers sind solche Geschichten, wie gesagt, nichts neues, wenn wir auch zugeben, daß er in Berlin   etwas anderes erzählt hat.

Nun schmeißen wir aber den ganzen Krempel beiseite und setzen den Fall, die Frauen seien tatsächlich nicht imstande, in der Logik, Mathematik und als schöpferische Künstler etwas zu leisten. Was würde denn das gegen die politische Gleichberechtigung der Frau beweisen? Ist anzunehmen, daß Mozart   oder Bizet  ein tüchtiger Politiker war oder hätte sein können? Ist an zunehmen, daß Kant oder Gauß auf Grund ihrer Fach. wissenschaften zur politischen Betätigung besonders be fähigt gewesen wären? Und umgekehrt: tann Professor J. einen, auch nur einen einzigen bedeutenden Politiker nach­weisen, der in der Logik, Mathematik oder als Maler, Komponist und dergleichen, oder gar in all diesen Dingen zugleich etwas Be fonderes geleistet hätte?

Tugenden" gehört haben, die doch seinesgleichen so gerne ins Feld Sollte Profeffo J. noch nie etwas von spezifisch weiblichen führen, um damit den häuslichen Beruf der Frau als ihren einzigen zu beweisen und zu preisen? Sollte nicht gerade die Ver­bindung dieser Tugenden mit den männlichen( die der Frau, nehmen wir einmal mit Professor J. an, abgehen) eine gute Mischung auch im öffentlichen Leben geben? Oder ist Profeſſor J. der Meinung, die vorhandene Mischung, die bisherige Art der Politik, d. h. des gesamten öffentlichen Lebens sei vollkommen oder auch nur zur Not befriedigend?

Leseabende.

Rigdorf. Am Montag, den 27. cr. beginnen wieder die ersten Lefe­abende. Dieselben finden jegt regelmäßig jeden vierten Montag im Monat in folgenden Lokalen statt: 1. Bezirk Friedel- Str. 25. 2. Bezirk Reuter- Str. 46. 3. Bezirk Liberda- Str. 2. 4. Bezirk Weichsel  - Str. 46/47. 5. Bezirk Ideal- Kasino. 6. Bezirk Elbe­Straße 8. 7. Bezirk Schönstedt- Str. 14. 8. Bezirk Wittkowsky, Weser- Straße, Ecke Jnn- Straße. 9. Bezirk Göthe- Straße 7. 10. Bezirk Richard Str. 35. 11. Bezirk Böhmische Str. 44. 12. Bezirk Thüringer Str. 5. 13. Bezirk Glasow- Straße 1. 14. Bezirk Knesebec- Str. 118. 15. Bezirk Nogat- Str. 33/34. 16. Bezirk Ofer- Str. 10. 17. Bezirk Thomas- Str. 30. 18. Bezirk Steinmetz- Str. 93. 19. Bezirk Steinmez- Str. 114. 20. Bezirk Biethen- Str. 33. 21. Begiet Steinmeg- Str. 46. 22. Bezirk Mahlower Str. 7/8. 23. Bezirk Mainzer Str. 6. 24. Bezirk Wißmann- Str. 17. Zahlreiches Erscheinen der Frauen ist notwendig. Der Vorstand.

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Letzte Nachrichten und Depefchen.

Automobilunglück.

Samuel Gompers   in Rom  . Rom  , den 20. September 1909. Als Abgesandter der amerikanischen   Gewerkschaftsföderation Ein schweres Automobilunglück hat sich gestern nachmittag befindet sich Samuel Gompers   zurzeit in Rom   und hat in den bei Frz.- Buchholz zugetragen. Eine mit sechs Per­Lokalen des staatlichen Arbeitsamtes eine Zusammenkunft mit fonen befette Automobildroschke raste mit voller Gewalt italienischen Regierungsvertretern und Arbeitervertretern gehabt. gegen einen Chausseebaum und wurde zertrümmert. Der zugegen waren u. a. Genosse Chiesa als Mitglied des Reichs- Chauffeur Paul Lenz aus der Dunderstr. 70 erlitt bei dent arbeitsrates, der Abgeordnete Nitti vom staatlichen Auswande­rungsamt, weiter ein Vertreter der Konföderation der Arbeit, einer Anprall so schwere Verlegungen, daß er in I e bensgefähr des Landesverbandes der Landarbeiter, der Bürgermeister Roms, lichem Zustande nach dem Pankower   Krankenhause ge ein Delegierter der römischen Arbeiterkammer und einer der Mai- schafft werden mußte. Im gleichen Krankenhaus fanden auch länder" Umanitaria". In der Konferenz wurde die Frage berat die übrigen fünf verunglückten Personen die erste Hilfe. schlagt, wie die italienische Auswanderung geregelt werden könnte, Schwer verletzt wurden neben Lenz die Kutscher Her. um den amerikanischen   Organisationen nicht zum Schaden zu ge- mann Schmidt aus der Kopenhagener Straße 25, Alfred reichen und gleichzeitig nicht wehrlose Ausbeutungsobjekte für den Grätz aus der Dunderstr. 70 und 3. Lepde aus Weißen. amerikanischen Kapitalismus zu liefern. In der Unterredung hat fee. Mit leichteren Wunden kam ein älterer Herr namens Gompers erklärt, daß die amerikanischen   Arbeiterorganisationen feineswegs die Ausschließung der italienischen Arbeiter wünschten. alter und das sechsjährige Pflegekind von Linz  , Immy Sie wünschten nur, daß die italienischen Einwanderer nicht als lein, davon. Der Unfall geschah auf einer Vergnügungs­Sklaven ihrer Ausbeuter nach Amerita fämen. Genosse Bezzani fahrt nach Schönerlinde. Das zertrümmerte Automobil wies darauf hin, daß die nach Mitteleuropa   aus. gehört dem Fuhrherrn August Wizla u in Weißensee  . Wo­wandernden Italiener den dortigen Gemert- burch die Katastrophe herbeigeführt wurde, muß erst die Unter­Der unterzeichnete Steinfebergeselle bezw. Silfsarbeiter tritt fchaften beitreten; wiederholt haben sie sich auch bei Streifs fuchung ergeben. Von Gompers bei dem unterzeichneten Steinfegermeister.... in Arbeit ein mit den Einheimischen solidarisch gezeigt. mit der ausdrücklichen Erklärung, daß er weder einem organi- wurde darauf hingewiesen, daß die einwandernden Landarbeiter in sierten Steinfegerverbande noch Vereine angehört. Sollte es sich Amerika   teine Organisation vorfänden, der sie beitreten könnten. jedoch nachträglich herausstellen, daß derselbe doch einem der vor- Jeder industrielle Arbeiter hätte aber Intereſſe, der Gewerkschaft mit, daß die Ausführungen des Vorfikenden vom Elberfelder   D.-N. erwähnten Berbände angehört und unwahre Angaben gemacht hat, feines Gewerbes beizutreten. Das Endresultat der Unterredung so ist der Weister berechtigt, ihn sofort zu entlassen und sich an beschränkte sich darauf, daß der amerikanische   Delegierte dieselben... über seine Person vollkommen unwahr sind.( Siehe auch feinem Lohne schadlos zu halten für die Strafe, die der Meister Wünsche aussprach, die von den mitteleuropäischen Arbeiterorgani unter Politische Uebersicht.) hierfür an die Innung zu zahlen hat." sationen längst ausgesprochen wurden, daß nämlich die italienischen Gewerkschaften unter den Auswanderern agitieren sollten, um sie zum Beitritt in die Gewerkschaften des Einwanderungslandes zu bestimmen. Die Forderung ist nicht neu, und ihre Verwirklichung ist für die europäische   Saisonauswanderung schon ziemlich gut angebahnt. Wie steht es aber mit dem entsprechenden Entgegen fommen der amerikanischen   Organisationen?

Die Steinseher und Rammer in Graudenz  stehen feit voriger Woche im Streit. Neben einer Lohnforderung handelt es sich für die Arbeiter hier vor allem darum, sich das Recht auf Organisation zu erkämpfen. Jahrelang hat dort für das Stein­febergewerbe eine von der Innung beschlossene Arbeitsordnung" bestanden, in deren Paragraph 1 es wörtlich heißt:

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In diesem Jahre haben nachdem sich der Verband der Stein­feber die Aufklärung der Arbeiter in nachhaltiger Weise hat an­gelegen sein lassen, die Arbeiter zum erstenmal den Mut gehabt, die Unterschrift für diese Arbeitsordnung" abzulehnen und sich zu or ganisieren, nachdem sie früher aus Furcht vor der" Strafe" der Organisation den Rücken gefehrt hatten. Gleichzeitig reichten sie einen Lohntarif ein. Die Folge war, daß sie bei einer Firma sofort entlassen wurden. Die Firma hat sich aber sehr bald eines besseren besonnen und den Tarif der Organisation anerkannt! Bei zwei Firmen stehen die Arbeiter noch im Streit, darunter beim Ober­meister der Innung, der die Seele der ganzen Scharfmacherei ist. Der Kampf fann noch ein sehr hartnäckiger werden, da alles in Be­wegung gesetzt wird, den Arbeitern den Erfolg streitig zu machen. Bemerkt sei, daß der Obermeister im vorigen Jahre gegen den Redakteur des Gewerkschaftsorgans die Beleidigungsflage ange­strengt hatte, weil dieser, gestützt auf den vorstehenden Wortlaut der " Arbeitsordnung", gefragt hatte, ob die Innung eine Organisation zur Erpressung widerrechtlicher Vermögensvorteile fei. Die Klage wurde leider aus formalen Gründen abgewiesen, so daß eine grund­sätzliche Erörterung dieser Arbeitsordnung" nicht stattfinden tonnte.

Aus der Frauenbewegung.

Triolen- Schwindel.

Genosse Hengsbach teilt uns noch in letter Stunde telegraphisch

Die Kämpfe der Spanier.

Madrid  , 23. September. Aus Melilla   wird unter dem 22. d. M., abends 7 Uhr, amtlich gemeldet: Heute vormittag 11 Uhr sind die Division Sotomayor und sechs Bataillone der Division Tobar von hier abgegangen, um Suk el Had zu befeßen. Um 2 Uhr hat Sotomayor Sut Beni Sitar eingenommen, wobei er seitens der Mauren   geringen Widerstand fand. Die Feinde flohen, sechs Spanier wurden verwundet.

Eine Bergwerkssteuer.

Die Cholera.

London  , 22. September. Unterhaus. In Verfolg eines im Auguft eingebrachten Vorschlages der Regierung wurde eine Gegen die zehnstündige Arbeitszeit der Frauen Resolution, welche die Regierung ermächtigt, eine Steuer von fünf sträuben sich die Unternehmer mit allen Kräften. Wie die Prozent der Bergwertsabgaben zu erheben, mit 127 gegen Textil- Woche" erfährt, haben kürzlich im Reichsamt des Innern 52 Stimmen angenommen. Besprechungen über den Erlaß von Ausnahmebest im schätzte den Ertrag für das laufende Jahr auf 350 000 Pfund Schazkanzler Lloyd George  Ausnahmebestim- schätzte mungen gemäߧ 139a der Gewerbeordnung( Frauenarbeit in Sterling. Konfettions- und Buzbetrieben) mit Vertretern des Verbandes deutscher   Detailgeschäfte stattgefunden. Es soll aber zweifelhaft erscheinen, ob der Bundesrat überhaupt von der ihm in der Ge­werbeordnung zugestandenen Befugnis, Ausnahmen für gewisse Der Streit der Pflasterer in Würzburg  Saisonarbeit zu treffen, Gebrauch machen wird, vielmehr gewinne ist nach 15wöchiger Dauer zugunsten der Arbeiter entschielen worde, es den Anschein, als ob man befürchtet, daß die Gewährung von trotzdem das Scharfmachertum und die städtischen Behörden hier in trauter Harmoniz gegen die Arbeiter zusammenstanden. Erreicht Ausnahmen an einzelne Geschäftszweige zu Berufungen anderer wurde die gänzliche Beseitigung der Affordarbeit, die bisher domi- Geschäftszweige, die gleichfalls Saisonarbeit verrichten, führen nierend war und eine Erhöhung der Stundenlöhne um 5 Pf. würde.. Verantw. Redakteur: Emil Unger, Berlin  . Inferatenteil verantw.: Tb.Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt

Stettin  , 23. September.  ( W. T. B.) Wie die Ostseezeitung" meldet, ist am letzten Dienstag in Stolzenhagen bei Kragwid der 30jährige Arbeiter Bunker unter choleraverdächtigen Erscheinungen erkrankt und am nächsten Tage verstorben. Die amtliche bakterio= Todesursache ergeben. Die Erkrankung ist wahrscheinlich auf Genuß von Oberwasser zurückzuführen. Alle Vorsichtsmaßregeln find ges troffen, so daß kein Grund zur Beunruhigung vorliegt. Baul Singer& Co., Berlin   SW, Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl,