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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend. Achtung, Generalstreikslisten!

Die Entgegennahme der Gelder durch die Gewerkschafts­tommiffion findet am Montag in der Zeit von 4 bis 7 Uhr nachmittags im Saale II   des Gewerkschaftshauses statt. Berliner   Gewerkschaftskommission.

Der Rohrerkampf.

Die Sektion der Rohrer des Zweigvereins Berlin   und Um­gegend des Verbandes der baugewerblichen Hilfsarbeiter Deutsch­ lands   hielt am Freitag im Gewerkschaftshaus eine Versammlung ab. In derselben gab die Lohnkommission ausführlich Bericht über den Abschluß der Lohnbewegung. Der Tarifvertrag, welcher im Laufe des Freitagnachmittags vor dem Berliner   Gewerbegericht beiderseitig gegengezeichnet und zum Abschluß gebracht worden ist, wurde den Kollegen in all seinen einzelnen Pofitionen vorgetragen und erläutert, und erklärten sich die Anwesenden damit einver­standen. Die Vorteile des Tarifes gegen die früheren Verhältnisse sind nicht zu unterschätzen, zumal das Vertragsverhältnis den Rohrern eine Lohnerhöhung im Durchschnitt von 5 M. pro Woche gebracht hat. Auch find für die Vertragsdauer alle übrigen Positionen ge­sichert, wohingegen sonst die Arbeitgeber im Rohrergewerbe gemacht und gezahlt haben, was sie wollten. Die Lokalisten wollten die Zentralorganisation von der Verhandlung mit den Arbeitgebern fowie dem Tarifabschluß mit demselben ausschließen. Keine Silbe von der geplanten Bewegung hatte man der Organisationsleitung mitgeteilt. Nachdem der Streit beschlossen war, teilte man am Tage darauf mit, daß gestreift wird, und weiter dann noch, daß dann und dann öffentliche Versammlungen stattfinden werden.

So, nun wißt Ihr es, damit fertig.

Mit kollegialem Gruß Die Bezirksleitung des Deutschen Metall­arbeiterverbandes, Bezirk 8. Frik Ehrler, Frankfurt   a. M., Waldschmidtstr. 70.

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Alle Berufskollegen werden Saher ersucht, etwaigen Rodungen Istimmung des Reichsvereinsgefehes, wonach auch Frauen unbeschränkt nach Hanau   teine Folge zu geben und jeden Zuzug von Arbeitern sich in politischen Vereinen betätigen fönnen, auf ihre Bes der Edelmetallindustrie nach Hanau   strengstens fernzuhalten. deutung für die Windthorst- Bunde zu prüfen". Die Windthorst­Auch bitten wir um sofortige Benachrichtigung an untenstehende Bündler, dieser Sauerteig im 3entrum, haben es offen aus­Adresse, falls an irgend einem Orte versucht wird, Gold- und gesprochen, daß sie die Frauen dazu benutzen wollen, um die Männer Silberarbeiter nach Hanau   heranzuziehen. für die politischen Zwecke des Klerikalismus zu gewinnen. Sie breitung dieses Aufrufs. Desgleichen ersuchen wir alle Arbeiterblätter um Weiterver- fagen sich: Eine Frau, die von der Politit nichts weiß, kann un­möglich ihrer Pflicht genügen, als Gattin stets und unausgesetzt. ihren Mann im Sinne einer christlichen( lies: 3entrums) Politik zu beein flussen".( Windthorst- Blätter" Nr. 12, 09.) Weiter auch haben die Windthorst- Bündler erkannt, daß es vorteilhafter für den Klerifalismus ist, wenn er mehr Einfluß auf die unaufhaltsam voranschreitende Frauenbewegung zu gewinnen suche, damit sie möglichst in Bahnen gelenkt werde, die sich nicht von den Interessen der Kirche und der herrschenden Gesellschaft entfernen. Im Grunde ihres Herzens haben sich die Führer des Windthorst- Bundes sogar schon mit der Erteilung des Stimmrechts bei öffentlichen Wahlen abgefunden, weil sie eingesehen haben, daß sich dieses nicht aufhalten läßt, und sie sind schlau genug( an Gerissenheit und Schlauheit sind die Bentrumsfüchse allen Parteien über!), systematisch vorzusorgen, um zur gegebenen Zeit mit geschulten Frauenbataillonen versehen zu jein.

Ein Maßregelungsbureau.

Die Metallindustriellen Leipzigs   haben seit Jahren einen Ar­beitsnachweis, der sich den berüchtigsten seiner Art an die Seite ftellen kann. Als sie ihn errichteten, wußten sie, welche Waffe sie fich damit gegen die Arbeiterschaft schmiedeten, und sie haben diese auch unbarmherzig gebraucht. Seit Jahren hat sich nun bei den Arbeitern ein bitterer Groll gegen dieses Institut angehäuft, das sich zu einem Maßregelungsbureau schlimmster Art entwidelt hat. Und nicht nur das. Die Behandlung, die den Metallarbeitern dort zuteil wurde, ist derart, daß man die Langmut der Arbeiter nicht genug bewundern kann. Ein früherer Schreiber vom Amtsgericht in Der Vertretertag der Windthorst- Bunde hatte die Frage der Wurzen  , namens Birnbaum, schaltet und waltet dort so nahezu als Mitgliedschaft der Frauen einer Kommission überwiesen, die nach absoluter Herrscher; ihm sind die Arbeitsuchenden auf Gnade und langer Erörterung dem Vermittelungsvorschlage eines Kölner   Rechts­Ungnade ausgeliefert. Als im Jahre 1905 ein Prozeß eines Eisen- anwalts zustimmte, wonach jede achtzehnjährige Person", also auch drehers gegen ein Mitglied des Industriellenverbandes nur durch Frauen, Mitglied werden kann; jedoch kann jeder einzelne( örtliche) das zweifelhafte Auftreten des Arbeitsnachweisführers abgeschlagen Bund nach Anhörung der Verbandsleitung beschließen, daß weib­merden konnte, gingen die Industriellen zu einer neuen Organi- liche Personen nicht als Mitglieder aufgenommen werden sollen". fation ihres Maßregelungsbureaus über. Sie legten nach Berliner   Also ein Zugeständnis an die Stadt; auf dem Lande, wo die und Hamburger System Personalfarten an, so daß für jeden Männer ohnedies gut zentrumsfromm sind und wo eine gegnerische Arbeiter, der einmal durch den Arbeitsnachweis Arbeit erhalten Frauenbewegung nicht besteht, soll es beim alten bleiben. hatte, und anders kann ein Metallarbeiter in Leipzig   kaum Arbeit bekommen Karten mit Namen, Geburtsort, jahr und -tag, sowie mit einem" Führungszeugnis" des Unternehmers ( Grund der Entlassung oder Kündigung) das Material zum Steck­brief alias schwarze Liste immer da ist. Und dieses Personalkarten­system funktionierte ausgezeichnet", kann doch jede Firma in diesen Geheimlisten angeben, was ihr beliebt. Um sich aber vor un­angenehmen Klagen und Prozessen zu sichern, haben die Indu­striellen dem Arbeitsnachweisführer das Recht gegeben, bei Ein­den die Fabrikanten dem arbeitsführenden Metallarbeiter für den Arbeitsnachweis ausstellen, enthält nämlich den Passus: " Unterzeichnete Firma beabsichtigt den.

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Das Schreiben der Unternehmer, in welchem dieselben das Er­suchen an die lokalistische Lohnkommission stellten, die Vertretung der zentralorganisierten Rohrer zu der ersten Verhandlung einzu­laden, wurde unterschlagen und bei den Unternehmern der Antrag gestellt, bei der weiteren Verhandlung zwecks der noch gebliebenen Positionen gemeinsam mit den Zentralisten zu verhandeln; es dürfe aber niemand von der Organisationsleitung dabei sein! Das Prinzip, welches sonst die Scharfmacher in Unternehmerkreisen stellungen von Arbeitern das legte Wort zu reden. Der Schein, berfolgen, um die Arbeiter bei den Verhandlungen breitschlagen zu können, empfehlen hier also die Lokalisten noch den Unter­nehmern! Vor dem Berliner   Gewerbegericht arbeiteten sie mit der Behauptung, sie seien die Majorität, ergo protestieren sie das gegen, daß mit dem Zentralverband ein Vertrag abgeschlossen werde. Dieser hätte sich ihnen zu unterwerfen, und damit fertig. Die Rechnung erwies sich als verfehlt, das ganze Intrigenspiel schlug fehl, und die Sektion der Rohrer wird dafür Sorge tragen, daß die Quittung für dieses Verhalten bei Gelegenheit präsentiert werde.

Tarifbewegung im Brauereigewerbe.

Die in den Betrieben des Vereins der Brauereien beschäftigten fogenannten Brauereihandwerker, die den verschiedensten Berufen angehören, hatten ihren Tarifvertrag gekündigt. Darauf hat auch der Verein der Brauereien die Kündigung ausgesprochen. Der Tarif der Brauereihandwerker würde demnach am 31. Dezember ablaufen. Es besteht aber noch ein anderer Tarif für die eigent­lichen Brauereiarbeiter, abgeschlossen mit dem Zentralverbande der selben, welcher erst am 31. März 1910 abläuft. Die verschiedenen Organisationen, denen die Brauereihandwerker angehören, und hin­sichtlich der Interessenvertretung derselben zu einem Startell zu­fammengefchloffen sind, halten es für wünschenswert, daß bezüglich der Tarifdauer eine Gemeinsamkeit aller in den Brauereien be­schäftigten Arbeiter bestehe. In einer Versammlung der Brauerei­handwerker, die vom Kartell derselben einberufen, am Freitag im Gewerkschaftshause tagte, teilte der Referent Siering mit, daß sich das Kartell an den Verein der Brauereien gewandt hat, mit dem Ersuchen, die gekündigten Tarife der Brauereihandwerker bis zum 31. März zu verlängern. Dem hat der Verein der Brauereien zugestimmt. Nunmehr laufen also sämtliche Tarife der in Brau­gewerbe beschäftigten Arbeiter gleichzeitig ab, und der gemeinsamen Tarifbewegung sowie dem Abschluß eines gemeinsamen Tarifber­trags steht von dieser Seite nichts entgegen. Auch der Zentralver­band der Brauereiarbeiter, der nicht zum Kartell gehört, hat sich mit der gemeinsamen Durchführung der Tarifbewegung einber­standen erklärt. Weiter führte Siering aus: Da nach den Ar­beiterorganisationen auch der Verein der Brauereien den Tarif gekündigt hat, so darf wohl angenommen werden, daß er die Absicht hat, die Arbeitsverhältnisse zu verschlechtern. Das aber werden fich die Arbeiter auf keinen Fall gefallen lassen. Im Gegenteil. Sie fordern Verbesserungen. Die Hauptsache ist, daß die in allen Verträgen festgesette 9½stündige Arbeitszeit auf 9 Stunden herab­gesezt wird. Ohnedem ist an den Abschluß eines neuen Vertrages nicht zu denken. Außerdem sind noch einige andere Forderungen zu berücksichtigen. Die Brauereihandwerker wollen beteiligt sein an dem tariflichen Einigungsamt der Brauereien, sowie an den Arbeiterausschüssen. Ferner wollen sie, daß auch für ihre Berufe die Frage des Arbeitsnachweises in befriedigender Weise geregelt wird. Ueber die speziellen Forderungen der einzelnen Berufs­gruppen sollen diese selbst, bezw. ihre Vertrauensmänner zunächst Mit dem gemeinsamen Borgehen erklärten fich auch Werner bom Transportarbeiter- und Wuschick vom Metallarbeiterverband

beraten.

einverstanden.

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Achtung, Böttcher!

einzu­ftellen, falls demselben dortseits ein Arbeitsnachweisschein aus­gefertigt wird."

Der Vertretertag nahm nach lebhafter Debatte den obigen Ver mittelungsantrag bei Anwesenheit von mehr als 300 Vertretern gegen nur acht Stimmen an.

Leseabende. Reinickendorf  - Dit. Vom Montag ab finden wieder an jedem vierten Montag im Monat abends 8 Uhr die Diskutier- und Lese­abende beim Genofien Gründer, Hoppestr. 24, statt. Vortragender Genosse Mag Schütte.

Lichtenberg  . Montag, den 27. September 1909, abends 81, Uhr, im Lokal von Ertelt, Pfarrstraße 74: Vortrag des Genossen Julius Hesse über: Die Frauen und die Sozialdemokratie." Gäste will­tommen. Rege Beteiligung wird erwartet. Treptow  - Baumschulenweg. Am Montag, den 27. d. M., beginnen die regelmäßigen Leseabende für den Ortsteil Treptow   im Restaurant Schnorre, Elsenstr. 106. Vortrag: Die Wirkung der neuen Steuern im Arbeiterhaushalt." Rummelsburg  . Leseabend Montag 8 Uhr bei Blume, Alt- Bor­hagen 56. Pankow  . Am Montag, den 27. September, abends 8 Uhr, findet im Lokal von Wunderlich, Florastr. 32, der Leseabend statt. Vor­trag des Genossen Hermann Lesser. Zahlreiches Erscheinen ers wartet Der Vorstand.

Versammlungen.

Mit dieser Klaufel decken sich die Industriellen und die Arbeiter sind dem Arbeitsnachweisführer mit Haut und Haaren ausgeliefert. und diese Wachtstellung nußt der Arbeitsnachweisführer in schärf­ster Weise aus, so daß sich schließlich die Metallarbeiter veranlaßt sahen, am Freitagabend in einer nach dem Leipziger   Krystallpalast einberufenen, von über 3000 Personen besuchten Versammlung Stellung zu nehmen. Von stürmischen Pfui- und Entrüstungsrufen unterbrochen, schilderte der Bevollmächtigte Probst die Zustände in dem Arbeitsnachweis. Ein Former, Vater von 9 Kindern, hatte am 10. Juli 1908 wegen Lohndifferenzen die Arbeit aufgekündigt und erhielt, trotzdem er wiederholt Arbeit zugesagt bekam, vom Arbeitsnachweise keinen Schein und mußte endlich abreisen. Ein Der Zentralverband der Zimmerer, Zahlstelle Berlin  , hielt anderer Former, Vater von 5 Kindern, hat bis heute noch keinen Schein bekommen, obgleich ihm selbst vom Vorsitzenden des Metall- am Mittwochabend sechs außerordentliche Mitgliederversammlungen industriellenverbandes erklärt worden ist, daß gegen ihn nichts vor- ab. Ueberall wurden belehrende Vorträge gehalten. Bei Hensel, liege. Herr Birnbaum erklärt einfach: Der Vorsitzende hat mir Invalidenstraße, sprach Gustav Link über Arbeiterversicherung" gar nichts zu melden; ich bin vom Gesamtverband angestellt! mit besonderer Berücksichtigung des Unfallversicherungsgeseßes aus Probst konnte eine ganze Reihe derartiger Fälle aufzählen, die der Praris der Arbeitersekretariate. Bei Muhs in der Manteuffel­nur einen Bruchteil all der aber Taten bilden, deren straße sprach Wissel, der aus den Erfahrungen eines Arbeiter fich der Herr brüstet. So tituliert er die Arbeitslosen mit den sekretärs interessantes Material beibrachte. In den Germania­ordinärsten Schimpfworten. Auch sagte er:" Geht doch zu Eurem sälen" kritisierte Eugen Brückner die neue Reichsversicherungs­bankrotten Metallarbeiterverband und laßt Euch was zu freffen ordnung, wie sie in Aussicht steht. Das Koalitionsrecht als Kultur­geben!" Wenn ein Arbeiter nach Aufgabe seiner bisherigen recht der Arbeiter behandelte Adolf Ritter im Lokal Königshof", Stellung sich nicht sofort meldet, erklärt ihm Birnbaum:" So- Bülowstraße. Hinrichsen sprach im Charlottenburger   Bolts. lange sind Sie schon arbeitslos und jetzt erst finden Sie mich? haus" über die Waffen, welche die Arbeiter im proletarischen Nun können Sie auch so lange warten, wie Sie gebraucht haben, Klassenkampf besiken, wobei er unter dem Beifall der Versammlung Die Gewerkschafts  - an den Schnapsboytott erinnerte. Bei Pühl in Rigdorf ließ zu uns zu kommen, che ich Sie einschreibe!". führer sind ihm Lumpen, Halunken, Gauner, Spißbuben und voll- Witt die Gewerkschaftsbewegung in den einzelnen Phasen Revue gefressene Menschen. Der Herr aber bezieht 300 M. Monats passieren und besprach hoffnungsvoll die weiteren Aussichten der gehalt, was in Leipzig   kein Gewerkschaftsangestellter aufweisen Bewegung, gedachte aber auch der großen Kämpfe, die mit den kann. immer stärker sich zusammenschließenden Unternehmern noch zu führen sein werden.

In einer Resolution drückte die Versammlung ihre Entrüstung über dieses Maßregelungsbureau und die Behandlung der Arbeit­suchenden durch den Arbeitsnachweisführer aus. Einmal an das Licht gezogen, werden die Zustände in dieser Dunkelfammer der Metallindustriellen wohl weitere Kreise ziehen.

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Soziales.

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Der Agitation für die Organisation der Zimmerer waren die Versammlungen hauptsächlich gewidmet, und der Besuch war im allgemeinen ein zufriedenstellender, wenn auch einzelne Versammlungen hätten besser besucht sein können. Die meisten Zuhörer hatte Eugen Brüdner in den Germaniafälen". Uebers all wurden die Versammelten aufgefordert, unablässig für den Ver band tätig zu sein und neue Mitglieder zu werben, damit eine starte Organisation den Unternehmern gegenübertreten könne, wenn es gilt, Angriffe abzuwehren oder Verbesserungen im Arbeitsverhältnis au erzielen. Unverdrossen müßten die Indifferenten, die Gleich gültigen, aufgerüttelt werden, damit sie ihre Pflichten ihren Kol­legen gegenüber erkennen und erfüllen.

Der Ehemann als Chef seiner Frau. Welche rechtlichen Folgen es haben kann, wenn der Ehemann zum Vorgesetzten seiner Frau eingesetzt wird, zeigte eine Ver­handlung, die gestern vor der 1. Kammer des Berliner   Kaufmanns­gerichts stattfand. Die beklagte Firma, die Schuhgesellschaft Chasalla", sette für eine ihrer Filialen einen Kaufmann S. zum eſchäftsführer ein und stellte gleichzeitig deffen Ehefrau als Ber Letzte Nachrichten und Depefchen. käuferin Filiale Sommer vorgenommenen Inspektion entdeckte ein Gesellschafter, daß außer Die Katastrophe in Frankreich  . Herrn S., der Urlaub hatte, auch seine Frau schon mehrere Wochen Paris  , 25. September. W. T. B. Die mit der" République" dem Geschäft ferngeblieben war. Die Firma forderte Frau S. schriflich auf, sofort ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen und schritt, berunglüdten Offiziere, welche beide dem Luftschifferbataillon des Von der Vereinigten Faßhandlungsgesellschaft m. b. Sals dies nicht geschah, zur sofortigen Entlassung. In der Verhand- 1. Genie- Regiments angehörten, waren unverheiratet, die Unter­A. Dietert Ww., Fröbelstr. 4, und von einigen Arbettswilligen ist lung wandte der in Vertretung seiner Ehefrau erschienene Kauf- offiziere dagegen verheiratet und Familienväter. Von einem das Gerücht verbreitet, der Ausstand sei beendet. Diese Behaup- mann S. ein, daß seine Frau berechtigt war, dem Geschäft fernzu- Augenzeugen wird berichtet, daß die Leichen der Verunglückten tungen find unwahr. Die Ausständigen sowie der Böttcherverband bleiben, denn er als ihr Prinzipal hatte ihr auf ihr Ansuchen zwei furchtbare Verlegungen aufweisen. Hauptmann Marchal hat denken nicht daran, den Kampf mit der Firma aufzugeben. Rol- Wochen Urlaub wie allen anderen Angestellten erteilt. Sie erhielt mehrer Schädelbrüche erlitten, Leutnant Chaure sind Brust und legen! Die Situation ist eine günstige. Darum meide jeder dieses auch von ihm noch 2 Wochen Nachurlaub bewilligt, der aber auf Beine zerquetscht. Die beiden Unteroffiziere waren vom Motor Böttchereldorado; ebenso wie die Böttcherei Johannes Guse, da in ihre Rechnung ging, um jeden Schein einer Bevorzugung zu ver- förmlich zerschmettert worden. Ein Blatt weist darauf hin, daß der letteren Streitarbeit verrichtet wird. Die bezeichneten Wert- meiden. Die beklagte Firma bestritt demgegenüber, daß S. ein die République", die auf der Fahrt nach dem Manövergelände stellen sind für Böttcher bis auf weiteres gesperrt. Verband der Böttcher. Recht hatte, seiner Frau eigenmächtig Urlaub zu erteilen. Das einen Unfall erlitten hatte, in aller Eile ausgebessert worden sei Kaufmannsgericht sprach der Klägerin 100 m. Reftgehalt zu, in- und fragt, ob bei dieser Ausbesserung nicht vielleicht die erforder. dem es die fofortige Entlassung für unberechtigt hielt. Gleichviel liche Gründlichkeit außer Acht gelassen sei. ob S. zur Urlaubserteilung berechtigt war oder nicht, so konnte jedenfalls die Klägerin annehmen, daß ihr Ehemann als ihr ge­schäftlicher Vorgesetzter gleich dem anderen Personal auch ihr Urlaub zu erteilen autorisiert war.

Deutfches Reich.

An die Gold- und Silberarbeiter! Seif Monaten schweben Verhandlungen zwischen dem Deut­schen Metallarbeiterverband und dem Arbeitgeberverband für die Hanauer   Edelmetallindustrie zweds Regelung der dortigen Arbeits­verhältnisse.

Bisher bestand ein Vertrag von Organisation zu Organisation, dessen Erneuerung die Arbeiter verlangen, während die Arbeitgeber denselben durch eine Arbeitsordnung ersehen wollen. Diese Ar­beitsordnung würde aber in einzelnen Bestimmungen eine wesent­liche Verschlechterung der bisherigen Verhältnisse mit sich bringen, außerdem nicht die Sicherung eines zwischen den beiden Organis sationen abgeschlossenen Vertrages bieten."

Aus der Frauenbewegung.

Der Klerikalismus und die Franen. Ein beachtenswertes Bugeständnis an die Entwickelung hat der Windthorst Bund, der von Sonnabend bis Montag in Bonn  Da die Arbeitgeber unseren Wünschen und fachlichen Gründen a. Rhein   seinen Bundestag abgehalten hat, machen müssen. Dem feinerlei Rechnung trugen und nunmehr dazu übergingen, unter aus allen Teilen des Reiches beschickten Vertretertage, dem zehnten Ausschaltung der Organisation den Arbeitern ihre Arbeitsordnung seiner Art, lag folgender Antrag der Verbands­aufzuzwingen, hat eine allgemeine Versammlung der organisierten Leitung vor: Gold- und Silberarbeiter Hanaus   beschlossen, am Sonnabend, den 25. September, zu kündigen. Es kommen rund 1800 Arbeiter in Betracht, die zu 96 Proz. im Deutschen Metallarbeiterverband or­ganisiert sind. Wenn die Arbeitgeber sich nicht noch in den nächsten 14 Tagen eines besseren besinnen, oder aber nicht ausreichend Ar­beitswillige von auswärts finden, werden sämtliche Betriebe der Gold- und Silberwarenindustrie Hanaus die weitere Fabrikation einstellen müssen.

Es tönnen auch Frauen in jeder Form der Mit­gliedschaft in die Windthorst- Bunde auf­genommen werden. Wo besondere lokale Verhältnisse(!) es notwendig erscheinen lassen, kann auf Antrag des Bundes diet Verbandsleitung diese Bestimmung außer Kraf

Sie pfeifen auf ihren König.

Brüssel, 25. September. Wie das B. H.   meldet, wurde der König Leopold und sein Minister Renkin auf dem Bahn­hofe in Brüssel   mit Pfiffen empfangen,

800 Handnieter streiken.

Triest  , 25. September. W. T. B. Die Handnieter der dem Stabilimento Tecnico Triestino gehörigen Werft für Handelsschiff. bau   in San Rocco hatten vor ungefähr 14 Tagen die Arbeit nieder­gelegt. Da die Bemühungen der Werftleitung, Ersatz zu finden, erfolglos geblieben sind und infolgedessen die Arbeit für die übrigen Kategorien der Werfthandwerker ausgegangen ist, ist die gesamte Arbeiterschaft, 880 an der Zahl, entlassen und der Betrieb einge­stellt worden.

Zusammenstoß zwischen Christen und Arabern. Konstantinopel  , 25. September. Bei Afiar ist es zu einem Bu sammenstoß zwischen Christen und maghrebinischen Arabern ge kommen, wobei viele Personen getötet und verwundet wurden. Unter den Getöteten befindet sich auch ein christlicher Priester. Zahl Schon der vorjährige Vertretertag der Windthorst- Bunde hatte reiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Der Wali von Beirut  beschlossen, den einzelnen Bunden zu empfehlen, die neue Bes ist nach Afiar abgereift. Verantw. Redakteur: Emil Unger, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Ch. Glocke, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanftal Baul Singer& Co., Berlin   SW,

seben."

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