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tr. 26. 26. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dienstag, 28. September 1909.

Volksschullehrkräfte"( so steht's im Artikel) zugestimmt seinem 60. Geburtstag veröffentlicht wurde und ihm seine hin.

Des Freifinns ,, Lehrerfreundlichkeit" in haben, ist unwahr. Drei" waren's auf keinen Fall; diefe irrige gebende Arbeit für eine würdige Gestaltung der

,, bengalischer Beleuchtung".

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fonstatieren.

Meinung wurde hervorgerufen schon durch eine Casselsche Aeußerung Berliner Gehaltsverhältnisse" attestierte. Doch das in der Stadtverordnetenjigung vom 29. Juni und wird nun aufs war bor den Stadtverordnetensizungen vom 24. und vom 29. Juni neue bestärkt durch die von der Freis. 8tg." veröffentlichte Dar- mit ihren neuesten Gehaltsdebatten. Am 30. Juni aber hatte die Lehrerschaft eine Protestversammlung, Dem Berliner Stadtfreisinn beginnt bange zu werden stellung, daß der grundlegende Beschluß der Schuldeputation einstimmig Berliner gefaßt ist und an diesem einstimmigen Beschluß auch drei Volks- die dem Berliner Stadtfreifinn und vornehmlich Herrn Cassel geradezu vor den Folgen der Lehrerfreundlichkeit, die er bei der letzten schulträfte mitgewirkt haben". Gemeint sind da die zur Schuldeputation eine moralische Hinrichtung brachte. Der Referent urteilte Neuregelung der Voltsschullehrergehälter be­fundet hat. Darum veröffentlicht liegt die Freisinnige 3tg." gehörenden Gemeindeschulrektor Wacke, Gemeindeschullehrer Ewald,( wir zitieren nach der Pädag. 3tg."): Gemeindeschullehrerin Lübde. Gegenüber jener Casselschen Aeußerung Wenn man sich nun Herrn Cassel zuwendet, so muß man zus über die Lehrerbesoldung in Berlin " eine ihr von unterrichteter wurde sogleich in der Lehrerversammlung vom 30. Juni festgestellt, nächst daran erinnern, wie er in der Stadtverordnetenversammlung Seite" zugegangene, viele Spalten lange Darstellung, durch die der daß mindestens Lehrer Ewald nicht mitgestimmt hat, was dann dem mit Genugtuung sich selbst bezeugt hat, daß er den Dank der fommunalliberale Mohr weißgewaschen werden soll. preußischen Lehrerschaft verdient habe und gewillt sei, für das Wohl Der Verfasser bemüht sich, die Lehrerfreundlichkeit Vorsitzenden der Schuldeputation ein Anlaß war Einstimmigkeit" zu der Lehrer weiterzuarbeiten. Leider besteht zwischen seinem Wirken Stadtverordneter des Berliner Stadtfreisinns und insbesondere des Stadtverordneten als Abgeordneter und seiner Haltung als Für die Ortszulage hat im Rathaus Herr Caffet sich als Cassel möglichst vorteilhaft zu beleuchten. Mit Eifer Bremser betätigt. Der Artikel unterläßt es, auf diesen seinen hebt er hervor, wie bedeutend die den Lehrern jetzt und auch früher Anteil an der neuesten Leistung des Kommunalliberalismus aus­schon gewährten Einkommenserhöhungen seien und wie kostspielig drücklich hinzuweisen. Dafür preist er um so lauter die Verdienste, für die Stadt Berlin . Der Artikel ist, nebenbei bemerkt, in so un- die Herr Caffel sonst sich um die Lehrerschaft erworben habe. Ueberall, verfälscht Casselschem Deutsch geschrieben, daß man auf die Ver- wo er fördernd gewirkt hat, wird seine Person in hellste Beleuchtung mutung kommen muß, Herr Cassel felber sei die unter­richtete Seite", die ihn verfaßt hat. Und auf eine Verteidigung gerückt, während sie bei der Erwähnung minder rühmlicher Taten, z. B. der Gehaltsregelung von 1897, wieder im Dunkel des Ver­vornehmlich des Herrn Cassel läuft auch der ganze Artikel hinaus. schweigens untertaucht. Die Verteidigung dieses Freisinns Amüsant ist, wie da in dem Streit um die Ortszulage führers, die nur seine ganze Hilflosigkeit verrät, enthält Säge, die Verteidigung geführt wird. Wenn im Landtage freisinnige wie diese: Abgeordnete für Erhöhung der Höchstgrenze der Ortszulage ein­getreten seien, so sei damit nicht nicht die Zusage über­nommen worden, daß sofort in den Gemeinden die Er­höhung bis zur Höchstgrenze eingeführt werden sollte. Dann wäre

ja, so argumentiert der Verteidiger, für die mit dem höchsten Ein­tommen bedachten Lehrer während der ganzen Geltung des neuen Lehrerbesoldungsgefeßes eine weitere Verbesserung dec Drtszulage nicht mehr möglich gewesen. Dem Hund, sagt man, tut's weniger weh, wenn der Schwanz ihm nicht im ganzen, sondern stückweise abgehackt wird. Den Berliner Lehrern soll's, so scheint es, wohler tun, wenn ihnen die Ortszulage nicht sogleich in voller Höhe gewährt tvird, sondern einige für später aufzusparende nochmalige Er­höhungen versprochen verden.

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Daß übrigens dem Beschluß der Schuldeputation, der in dieser Frage dem Magistrat und der Stadtverordnetenmehrheit als Grundlage diente, die in der Schuldeputation ſizenden drei

Abg. Cassel ist sicherlich zu allen Zeiten von den besten Ge­finnungen für die Schule und die Lehrkräfte beseelt gewesen und hat in sehr ausgiebiger Arbeit und Bemühung an allen Ver­besserungen auf diesem Gebiete mitgewirkt. Abg. Cassel hat sich zweifellos auch große Verdienste um das Zustandekommen des neuen Lehrerbesoldungsgesetzes erworben, das zu den jezigen Verbesserungen in den Gemeinden Anlaß gegeben hat.

Ob alle Verdienste des Stadtv. Cassel und seiner Freunde ausgelöscht sind durch die jetzt beschlossene Mehrerhöhung, die einschl. des Verlustes des Staatszuschusses 24 Million jährliche Mehrausgabe bedeutet, das mag der Leser erwägen. Wir glauben, daß Abg. Cassel diese Kritik nicht zu fürchten hat. Wenn die Namen derer genannt werden, die sich um Preußens Schule und ihre Lehrerschaft hohe Verdienste erworben haben, wird der Name Cassel nicht fehlen."

Wiedergegeben wird auch eine ihm überschwänglich huldigende Motiz, die in der Pädagogischen Zeitung" vom 10. Juni 1909 zu

ein Widerspruch, wie er stärker nicht gedacht werden kann. Hält uns denn Herr Cassel für so beschränkt, daß er meint, wir merken diesen Widerspruch nicht, oder für so gutmütig, daß wir ihn hin­nehmen werden, ohne mit der Wimper zu zucken? Er darf sich nicht wundern, wenn in Zukunft seinen Worten von der Lehrers schaft nicht mehr das Gewicht beigelegt werden wird wie früher und wie er glaubt beanspruchen zu müssen."

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Diesem Freisinnsführer wurde dann in der Diskussion sogar von einem seiner intimeren Parteifreunde Doppelspiel" bor geworfen. Und einer der Diskussionsredner brachte so die Stimmung der Versammlung zum Ausdruck:

Wer hat im Abgeordnetenhause am schärfsten den Studtschen Bremserlaß bekämpft? Herr Caffel. Wer hat sich im Abgeordnetens hause am lebhaftesten gegen die Grenze von 900 M. für die Urse zulagen gewandt und ist für mindestens 1000 M. Ortszulage ein getreten? Herr Cassel. Das Bild ändert sich im Sizungssaale der Stadtverordneten. Wer sträubt sich gegen die volle Ortszulage bon 900 Mark? Wer ist gegen eine Gleichstellung der Lehrer mit den Sekretären? Wer tritt für eine Stala ein, die gerade in den unteren und mittleren Dienstjahren unzulänglich ist? Wer wandlungstünstlern flascht man auf Variétébühnen Beis fall, im politischen Leben aber wendet man sich von ihnen ab. An der Lehrerschaft wird es liegen, die Konsequenzen zu ziehen. Der tommunalpolitischen Reaktion, zu deren Führern Herr Cassel gehört, keinen Finger mehr."

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