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Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Ein anmaßender Unternehmer.

In der Maschinenfabrik von Paul Schönheimer, Greifs Walder Straße 140/141, ruht seit Donnerstagmittag die Arbeit, nachdem die Versuche der Arbeiter, eine Verbesserung der dort be­stehenden Verhältnisse durchzusetzen, besonders in bezug auf die Löhne, schroff zurückgewiesen wurden. Leute, die bei der Firma schon 10 bis 12 Jahre arbeiten, verdienen nicht mehr als 50 bis 55 Pf. Lohn pro Stunde; ein Arbeiter hat nach drei Jahren nicht mehr als 42 Pf. Stundenlohn. Die Akkordarbeiter erzielen höch­stens 70 Pf., meistens aber nur 50 bis 60 Pf. pro Stunde. Von einer Erhöhung der Löhne wollte aber Schönheimer nichts wissen, und als am Freitagvormittag nach dem erfolgten Streit eine Kommission bei ihm vorsprach, erklärte er nur, daß die Ar­Feiter einen Sontrattbruch begangen hätten. Verhandlungen mit dem Vertreter des Deutschen Metallarbeiterverbandes lehnte er ab. Die Arbeiter unterbreiteten Herrn Schönheimer folgende Forde­

rungen:

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" Die tägliche Arbeigtszeit soll 9 Stunden betragen, Sonn­abends 8 Stunden; jedoch werden 9 Stunden bezahlt. Der Mindestlohn für Schlosser, Hobler, Bohrer, Dreher und Anreißer beträgt 55 Pf. pro Stunde, für Arbeiter 45 Pf. Alle diejenigen Arbeiter, welche diesen oder einen höheren Lohn bereits haben, erhalten eine Zulage von 5 Pf. pro Stunde. Auf sämtliche Affordarbeiten wird ein Aufschlag von 15 Bros. gezahlt. Die oben festgesetzten Mindestlöhne müssen, ob im Lohn oder Afford gearbeitet wird, unter allen Umständen gezahlt werden."

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Als die Arbeiter am Sonnabend ihren Lohn holten, erlebten sie eine große Ueberraschung. Das Kontor war von zwei Schußleuten bewacht und die Lohndüten enthielten 2 Pf., 3 Bf., einige Mart odre auch garnichts. Schönheimer hatte auf Grund seiner Arbeitsordnung" allerlei Abzüge vom Lohn gemacht, so daß nicht mehr viel übrig blieb. Nach der Arbeitsordnung in jener Fabrik haben Affordarbeiter auf jeden Fall die übernommenen Afford­arbeiten zu Ende zu führen, da sie sonst jedweden Lohnanspruchs auf die angefangene Arbeit verlustig gehen." Weiter heißt es: " Will ein Arbeiter die Arbeit nicht weiter fortsetzen, so hat er dies dem Meister zu melden; jedenfalls muß er zur festgesetzten Arbeitszeit erscheinen und darf nicht so wegbleiben, wenn er nicht eine einwandfreie Entschuldigung beizubringen in der Lage ist. Berlebt ein Arbeiter diese Vorschrift, so ist der Arbeitgeber be­rechtigt, eine Strafe bis zur Höhe von 4 M. von dem rüdständigen Lohn des betreffenden Arbeiters in Abzug zu bringen."

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Den Affordarbeitern, 16 an der Bahl, wurden ohne weiteres je 27 M. abgezogen. Davon hatten aber 11 Arbeiter ihren Afford" fertig und an neuübernommenen Affordarbeiten erst einige Stun­den zugebracht. 2 Arbeiter erlitten Verluste von je 24,30. und 8 Lohnarbeitern wurde ohne weiteres eine Strafe von je 4 M. auf­erlegt. Die Entrüftung unter den Arbeitern war groß; sie waren plöblich ihres Lohnes beraubt und mancher kam durch diesen un­erwarteten Schlag in große Verlegenheit. Am Montagmorgen hielten sie eine Versammlung ab, in welcher Behrendt bom Deutschen Metallarbeiterverband das ungeseßliche und anmaßende Verhalten dieses Unternehmers, dem es darauf anzukommen scheine, die Arbeiter für ihren wohlberechtigten Streit zu bestrafen, scharf fritisierte. Die Lohnforderungen werden natürlich vor dem Ge­werbegericht geltend gemacht werden. Der Betrieb liegt gegen wärtig still; nur einige Meister und die Lehrlinge arbeiten noch.

Die Brauer und Brauereihilfsarbeiter famen am Sonnabend­abend im Gewerkschaftshause zusammen, als vierte und letzte der Gruppen, für die der Zentralverband deutscher Brauereiarbeiter Versammlungen veranstaltet hatte, um Stellung zur Lohnbewegung zu nehmen. Hod app hielt das Referat, in welchem er die ein­zelnen Bestimmungen des Tarifvertrages und die in Aussicht ge nommenen Verbesserungen besprach. Er bemerkte zu der Kündigung des Vertrages durch die Unternehmer, daß diese sich täuschten, wenn sie sich in dem Glauben befänden, durch die Kündigung von ihrer Seite eine Wirkung auf die Arbeiterschaft auszuüben. Die Arbeiter verlangen eine Besserstellung gegenüber den jezigen Ver­hältnissen, und die Organisation würde alles aufbieten, um die er­hobenen Forderungen durchzusehen. Eine Verkürzung der Arbeits­jazz, daß für gleiche Arbeit der gleiche Lohn gezahlt werden sollte, werde angestrebt. Die Frage, ob eine Kündigungsfrist von Nußen sei, bedürfe noch weiterer Erwägung. Für eine Erweiterung des Urlaubs müsse man energisch eintreten. Was das Freibier an betreffe, so sei nach den Beschlüssen des Frankfurter Verbandstages zu verfahren, nach welchen für das nichtgetrunkene Bier eine Ver­gütung gezahlt werden sollte. Die Dauer des Tarifvertrages dürfe brei Jahre nicht überschreiten.

richten fönnen. Die bisher gezahlte Steifegratifitation Son, Werberichter in Frankfurt , Gersuchte Vermittelung Erfolg haben 3. pro Reise wird weitergezahlt. wird, läßt sich heute noch nicht sagen. Mit einer großen Anzahl Die Zahl derjenigen Firmen, welche einen ablehnenden Stand- Frankfurter Tischlermeister ist seitens des Holzarbeiterverbandes punkt einnehmen, schmilzt damit immer mehr zusammen. Eine ein Abkommen dahin getroffen, daß die Meister nicht aussperren, genaue Uebersicht über die Firmen, die nicht bewilligt haben, wird und der Verband sich verpflichtet, während der Aussperrung die erst die nächste Lohnzahlung bieten. Hier wird es sich zeigen, wie Betriebe nicht leer zu machen. Die Betriebe, die sich nicht an der die Schiffseigner fich stellen, welche der Genossenschaft nicht an- Aussperrung beteiligten, bergrößern sich zusehends. Unternehmer, gehören. Doch wird hier kaum ein Widerstand zu erwarten sein, die früher 20 Mann beschäftigten, haben heute 40 und mehr Ar­da sonst die kleinen Unternehmer sehr bald in der mißlichen Lage beiter. Sonnabend hat die Schreinerzwangsinnung in Frankfurt ihre wären, keine brauchbaren Mannschaften für ihre Fahrzeuge zu be­fommen. Zu den neuen Bedingungen arbeiten zirka 4000 Mann Beschlüsse durchgeführt und mit der Aussperrung Ernst gemacht. Nach den gewaltigen Anstrengungen der letzten Wochen konnte cr vom Deckspersonal. Weitere Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverbande bezüglich wartet werden, daß wenigstens 100 Mann ausgesperrt würden. Es der Havelschiffahrt werden demnächst stattfinden. haben aber nur insgesamt 7 Meister 22 Mann ausgesperrt und 2 Meister mit 6 Arbeitern haben diesen gekündigt. Das ist für die Scharfmacher eine fürchterliche Blamage, die nicht übertroffen werden konnte. Ausgesperrt wurden bisher in Frankfurt 294 Ar beiter, davon allein rund 100 der Firma Schneider u. Hanau . Rund 100 Arbeiter sind abgereist und anderweitig untergebracht.

Aus dem Mansfelder Streikrevier.

Die Arbeiterausschüsse von Nimrod" und Eduard" waren Sonnabend zur Verhandlung vorgeladen. Außer den Herren Vogelsang( Generaldirektor) und Herrn Weißleder( Ab­teilungsdirektor) nahmen noch vom Oberbergamt alle die Herren Geheimrat Kardt, Dr. Benne und Bergrat Schmielau an den Verhandlungen teil. Herr Vogelsang erklärte, daß die Streifenden wieder anfahren fönnten, nicht aber die Gekündigten, hier müsse er sich eine Auslese vorbehalten. Am selben Tage wurde der Verbandsvorsitzende Sachse und das Kommissionsmitglied Halle beim Oberbürgermeister Dittrich in Leipzig , dem Vor fißenden des Aufsichtsrats der Mansfelder Gewerkschaft, vorstellig. Herr Dittrich erklärte den Vertretern der Bergleute, daß er sie nicht als Vorsitzender des Aufsichtsrats, sondern als Privatmann emp­fange. Nach längerer Aussprache erklärte Herr Dittrich, daß er eine Aussprache über den Streit mit der Direffion herbeiführen wolle, und dann das Ergebnis der Aussprache der Streifleitung bis Dienstag, den 12. Oftober, mitteilen wolle.

Der Wahlausfall in Koburg .

Eine neue Quittung für die Reichsfinanzreform! Den günstigen Wahlergebnissen von Neustadt- Landau und Stollberg­Schneeberg reiht sich das Ergebnis der heute in Koburg voll­zogenen Reichstagsersatzwahl würdig an. Nach telegraphischer Meldung erhielten: 6185 Stimmen 34600 3041

Zietsch( Sozialdemokrat) Quard( nationalliberal) Arnold( freifinnig)

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Die Mansfelder Gewerkschaft macht verzweifelte Anstrengungen, um die Ausständigen wieder an die Arbeit zu bringen. Die Ber - Der Wahlausfall bedeutet einen glänzenden Erfolg un­waltung versucht durch einen Anschlag auf den Werken und durch ferer Partei. Alle früheren Stimmenzahlen, die wir im Ko­eine Veröffentlichung in den bürgerlichen Zeitungen ihr Ver­halten zu rechtfertigen, um die Arbeiter einzuschüchtern. Sie ber- burger Wahlkreise errangen, sind weit überholt. Bei dem ersten weist darauf, daß die Streifenden alle Wohltaten, die die Gewert- Wahlgange im Jahre 1903 erhielt die Sozialdemokratie nur schaft ihren Arbeitern zukommen läßt, einbüßen werden, daß aber 3972, der nationalliberale Kandidat 3787, der Freisinnige auch alle Arbeiter, die ohne genügende Entschuldigung drei Tage 3197 Stimmen. In der Stichwahl siegte der National­der Arbeit fernbleiben, ihre Knappschaftsrechte verlieren. Dieses liberalismus mit Hilfe des Freisinns über unseren Kandidaten, ist nur ein Schreckschuß. Nach§ 16 des Statuts der Knappschafts­pensionskasse lann jeder, der die Bergarbeit aufgibt, feine er der es auf 5553 Stimmen brachte( gegen 5906 der Gegners). worbenen Pensionsrechte durch Zahlung einer Anerkennungsgebühr Bei den Hottentottenwahlen des Jahres 1907 erlangte der im Betrage von 1 M. monatlich erhalten. Die Verwaltung kann als Kandidat aufgestellte Genosse Bietsch- Charlottenburg diese Bestimmungen des Knappschaftsstatutes während eines Streits bereits 4306 Stimmen; doch noch stärker wuchs unter dem nicht außer Recht sehen.

In Hettstadt fand Sonntag eine Riefenversammlung statt, Druck des durch die verlogensten Mittel aufgepeitschten die durch den Massenbesuch gleichsam als Demonstration galt. Surrapatriotismus die Zahl der gegnerischen Wahl­Ueber 4000 Personen nahmen an der Versammlung teil. Sachse stimmen. Quard( nationalliberal) erhielt 4437, Sandner berichtete über den Stand des Streits und über die stattgefundenen( Freis. Volkspartei) 4128 Stimmen. Da bei der engeren Berhandlungen. Im Verlaufe der Versammlung wurde den Be-( Freis. Volkspartei) 4128 Stimmen. Da bei der engeren legschaftsmitgliedern von" Birfel"," Paul und Clüchilfsschacht" Wahl wieder Nationalliberale und Freisinnige zusammen­die Frage zur Abstimmung vorgelegt, ob den Belegschaften der gingen, siegte Quard mit 7852 über Bietsch mit 4780 drei genannten Schächte der Streit ebenfalls freigegeben werden Stimmen. solle. Unter brausendem Beifall der Versammlung wurde dieser Antrag einstimmig angenommen.

Diesmal hat Zietsch im ersten Kampf schon 6185 Obgleich auf dem" Birkelschacht" noch nicht gestreift wurde, Stimmen erlangt, seine beiden Gegner zu. find dort doch schon seit einigen Tagen mehrere Gendarmen statio- sammen nur 6501. Zwar ist die Eroberung des Kreises niert, die auf strenge Ordnung halten. Als Sonnabend auf dem noch nicht gelungen; es findet Stichwahl zwischen Zietsch Bechenplate ein Bergarbeiter zu seinem Kollegen sagte: Heute fahren wir nicht an, es wird gestreift, padte ihn ein Gendarm und Quard ſtatt; aber die Aussichten sind für unsere Partei am Kragen und schleppte ihn zum Obersteiger, wo er gerüffelt die allergünstigsten. In der nun vorstehenden engeren wurde und seine Papiere erhielt. Ist der Gendarm nach dort be- Wahl müssen alle Kräfte eingesetzt werden. Auch jenen ordert, um den Büttel für die Gewerkschaft zu machen? Es wäre Volkskreisen, die sich bei der letzten gemeinen Reichstags­besser, wenn solche Beamte nicht ins Streifrebier beordert würden. wahl durch die von der Regierung und den sogen. Ordnungs­Montag werden sich etwa 5000 Mann im Streit befinden. parteien betriebene wüste Agitation irreführen ließen, find Der Kampf wird also weiter geführt. durch den Steuerraubzug die Augen geöffnet worden. Diese Lage gilt es zu benußen. Der Koburger Wahlkreis muß in der Stichwahl erobert werden!

zeit, eine Erhöhung und Einheitlichkeit der Löhne, nach dem Grund- ganges wird nun erst recht klar, wenn man die Nebenumstände in Letzte Nachrichten und Depefchen.

Eine lebhafte Diskussion folgte dem Vortrage Hodapps. Man trat für den Achtstundentag ein und verlangte eine höhere Bezahlung für die Nachtschichten; scharf wurde das Ueberstunden­system kritisiert; eine bessere Behandlung der Arbeiter wurde auch als sehr wünschenswert bezeichnet. Man verlangte, daß die Frei gabe des 1. Mai in den Tarifvertrag aufgenommen werde. Mit den Ausführungen des Referenten war man im allgemeinen durchaus einverstanden. Die Frage des 1. Mai gab zu einigen Meinungs­verschiedenheiten Anlaß. Mehrere Redner befürchteten, daß die wirtschaftlichen Forderungen darunter leiden könnten, wenn die Arbeitsruhe am 1. Mai tariflich verlangt werde; andere traten mit Nachdrud für eine Maifeierbestimmung ein. Eine Tarifbauer von drei Jahren war einigen Rednern zu lang; sie warnten babor, fich auf so lange Zeit festzulegen, da man gar nicht übersehen fönne, wie schnell sich die Berhältnisse wieder ändern. Schuldt machte im Laufe der Diskussion bekannt, daß der Verein der Brauereien den Bierfahrern den Anspruch auf Entschädigung zu gestanden habe und auch bereit sei, der Forderung, daß keine Ar­Leiterentlassungen wegen Konsumrüdganges stattfinden sollten, nachzugeben. Die näheren Bestimmungen über diese Angelegen heiten sollen in einer Verhandlung am Dienstag getroffen werden. Die Versammlung wählte, ebenso wie die übrigen drei Gruppen der in Brauereien beschäftigten Arbeiter, ihre Lohnkommission. Die vier Lohnfommissionen werden gemeinsam in Beratung treten, um über die zu erhebenden Forderungen der verschiedenen Kate­gorien sich zu einigen und dann eine engere Kommission bilden, die mit den Unternehmern, nach Uebereinstimmung mit den anderen in Frage kommenden Organisationen, die Verhandlungen führen wird. Deutfches Reich.

Zum Kampf der Holzarbeiter in Südwestdeutschland . Wir haben bereits berichtet, daß die Unternehmer in fora: heim das Joch des Arbeitgeberverbandes mit einem furzen Rud abgeworfen und sich mit den Arbeitern verständigt haben. Der Erfolg des Holzarbeiterverbandes und die Bedeutung dieses Vor­Betracht zieht. Schon vor einigen Wochen fanden Verhandlungen in Pforzheim statt, die eine Einigung erwarten ließen. Es war um die Beit, als der Südwestdeutsche Arbeitgeberverband plötzlich mit der Forderung kam, daß der Holzarbeiterverband einen Vertrag für Frankfurt anerkennen sollte. Als der Holzarbeiterverband ist Ferrer heute nach der Festung Montjuich gebracht worden. wissen wollte, wie denn der Frankfurter Vertrag aussieht, schrieb Diese Meldung wird aufgefaßt, als ob Ferrer zum Tode ver. der Südwestdeutsche Arbeitgeberverband an den Holzarbeiterver- urteilt worden sei und in den Gräben der Festung standrecht. lich erschossen werden soll.

band:

Die Verhandlungen über einen Vertragsabschluß in Pforz heim werden von uns solange inhibiert, bis der Vertrag für Frankfurt seitens des Holzarbeiterverbandes anerkannt ist."

Das Opfer Klerikaler Mordbuben. Barcelona , 11. Oktober. ( B. H. ) Wie versichert wird,

Kundgebungen für Ferrer. Zürich , 11. Oktober. ( B. H. ) Gestern abend fand hier eine

Die Unternehmer in Pforzheim ließen sich dann tatsächlich auch verleiten, den Anweisungen des Arbeitgeberverbandes Folge zu Rundgebung zugunsten Ferrers statt. Die Kundgeber zogen vor leisten. Jetzt haben sie eingesehen, daß das ein Fehler war und das spanische Konsulat, schlugen dort eine Fensterscheibe ein und haben die Ginigung mit ihren Arbeitern dem weiteren für sie zertrümmerten eine Laterne. Die Polizei zerstreute die Manis aussichtslosen Kampfe vorgezogen. Bemerkenswert ist noch, daß festanten. jetzt nur noch 10 Holzarbeiter sich im Kampfe befinden. Alle Ge- Rom, 11. Oktober. ( B. H. ) Das Blatt Avanti" erhebt Eins schäfte mit Ausnahme einiger Innungsmeister mit je 1 Arbeiter, spruch gegen die Verurteilung Ferrers und dessen eventuelle Er mit denen noch verhandelt wird, haben die Bedingungen unterschießung. Das Blatt macht in diesem Falle den Klerikalismus in schriftlich anerkannt. Bei den Pforzheimer Tischlermeistern sind Spanien verantwortlich und bemerkt, das gesamte Proletariat rund 200 Arbeiter beschäftigt. Auch der Obermeister hat die For: Europas werde mit der spanischen Demokratie in dem Endkampfe berungen anerkannt, seine Bosten niedergelegt und seinen Austritt aus dem Arbeitgeberverbande erklärt.

Hand in Hand gehen.

In Ludwigshafen , wo die meisten Unternehmer die Amsterdam , 11. Oktober. ( M. T. B.) Vor dem spanischen Kon Forderungen der Arbeiter anerkannt und mit dem Holzarbeiter- sulat veranstaltete gestern abend eine wahrscheinlich aus Anarchisten verbande Sonderverträge abgeschlossen haben, ist ein lustiger Bei- bestehende Menge lärmende Kundgebungen gegen die Verfolgung tungstrieg entbrannt. Im Ludwigshafener Generalanzeiger" ber- Ferrers durch die spanische Regierung. Die Manifestanten sangen öffentlichte die Schreiner - und Glaserinnung ein Inserat, in dem sozialistische Lieder und versuchten, allerdings vergeblich, das von 14 Meistern, die die Forderungen bewilligt haben, 6 mit Namen Wappenschild herunterzureißen. Die Polizei zerstreute schließlich genannt werden und der Kundschaft mitgeteilt wird, daß diese die Ruheftörer. Die Forderungen der Arbeiter anerkannt haben. Dem wird hin­zugefügt:

" Wir dürfen wohl von dem Billigkeitssinn unserer Kund­schaft erwarten, daß sie diejenigen Kollegen, welche sich der artiges Verhalten zuschulden kommen lassen, nicht durch Ueber­tragung von Arbeiten unterstützen."

Typhus.

Staffel, 11. Oktober. ( B. H. ) Die Typhusepidemie fann nun­mehr als erloschen betrachtet werden. Im ganzen sind erkrankt 305 Personen, von denen 10 gestorben sind.

Offenbach , 11. Oktober. ( B. H. ) Hier ist der Thphus auss gebrochen; es sind bereits 10 Fälle von Typhuserkrankungen fest gestellt. Im Mühlheim und Klein- Steinheim sind ebenfalls drei Personen an Typhus erkrankt. Man glaubt, daß die Erkrankungen auf den Genuß ungekochter Milch zurückzuführen sind.

Bezirkstagswahlen im Reichsland.

Die fechs genannten Meister ließen sich diese Verrufserklärung aber nicht stillschweigend gefallen, sondern antworteten mit einem Lohnbewegung der Binnenschiffer auf der Elbe und Havel . Inserat, in dem sie erklärten, daß sie ihren Kollegen nicht in den Der Kampfesmut der Unternehmer, welche die Forderungen Rüden fallen, sondern einen bisher gemachten Fehler gutmachen der Dedsmannschaften nicht bewilligen wollten, scheint verschwunden wollten auch im Interesse der Kundschaft, die in ungerechter zu sein. Außer den bereits früher veröffentlichten Firmen sind Weise durch diesen Streit geschädigt wurde. Weitere Aufklärungen dem Vertrage, welchen der Hafenarbeiterverband mit dem Arbeit über die Ursache des Streits wollen sie im Interesse der Unter­Straßburg i. E., 11. Oktober. ( W. T. B.) Das Ergebnis der geberberband für Binnenschiffahrt abgeschlossen hat, folgende nehmer vorerst unterlassen. Auf die Fortsetzung der Auseinander Nachwahlen zu dem elsässisch- lothringischen Bezirkstag ist folgen. Firmen Feigetreten: N. Vogel- Hamburg, Fräßdorf- Sam- sehung darf man gespannt sein. des: Das Zentrum siegte in 4, die Unabhängigen in 2, der Loth­burg, Braun u. Steglitz - Magdeburg , Lüders u. Stange Die Unternehmer, insbesondere die Frankfurter , machten ver­Lübeck. Bei lekteren beiden Firmen war die Kündigung nicht ein- zweifelte Anstrengungen, Arbeitswillige heranzuziehen. In Lud- zingische Block in einem, die Liberalen in einem, die Sozialdemo gereicht; die Mannschaften drangen aber auch bei diesen Firmen wigshafen hat sich unter einem" Sekretär" Hilbig eine gelbe Or- ratie in feinem Bezirk. Danach stellt sich das Gesamtergebnis für die Neuwahlen zu dem Bezirkstage wie folgt: Zentrum 13( bisher auf eine sofortige Regelung, und mußten die Firmen, wenn sie ganisation" gebildet. Dieser Herr begleitet die wenigen Arbeits- 11, berloren 2, gewonnen 4), Lothringischer Block 10( bisher 12, ver­nicht erleben wollten, daß ihre Fahrzeuge liegen bleiben, erklären, willigen, die bei der Firma Fasig- Ludwigshafen arbeiten, Loren 2, gewonnen 0), Vereinigung der Liberalen und Demokraten den Abmachungen beizutreten. Die Verhältnisse bei den drei jeden Abend per Rad, wobei er wiederholt die Streitenden mit 6( bisher 4, verloren 1, gewonnen 3), Sozialdemokraten 1( bisher 0, Betroleumgesellschaften: Pure Oel Compagnie, Deutsche dem Revolver bedrohte, ohne von der Polizei behelligt zu werden. verloren 0, gewonnen 1), Unabhängige 6( bisher 9, verloren 6, ge Petroleum Verkaufsgesellschaft und die Deutsch - Das Hotel Hessischer Hof", Mannheim , war von der Firma wonnen 3). Amerikanische Petroleumgesellschaft sind ebenfalls Schneider u. Hanau , Frankfurt , als Streitbrecherquartier geregelt; bei den beiden letzteren sind die Löhne insofern anders in Anspruch genommen, um drei teure" Elemente unter Obdach geregelt, als die Zulage sofort 10 m. beträgt. Dafür braucht die zu bringen. Die anderen Hotelgäste sind, nachdem sie unterrichtet, Wien , 11. Oktober. ( W. T. B.). Der Unterrichts­Gesellschaft teine Ueberstunden zu zahlen. Außerdem bekommen die dann ausgezogen, worauf der Wirt mit der Gesellschaft aufräumte. Mannschaften, wenn sie länger als 24 Stunden im Petroleumhafen Sie wurden dann unter einem Aufgebot von 20 Schußleuten und minister hat nunmehr die Abhaltung der von Professor liegen, eine Mart Entschädigung dafür, daß es ihnen laut Verord- tausender Neugieriger zum Bahnhof transportiert, um in die Her Wahrmund an der Prager juristischen Fakultät angekün nung verboten ist, zu feuern, sie also ihr Essen nicht an Bord her- mat expediert zu werden. Ob die von Herrn Dr. Hiller, Ge- digten Kollegs über Kirchenrecht genehmigt. Verantw. Redatt.: Emil Unger, Grunewald . Inseratenteil berantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW, Sierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl

Eingelenkt.