2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 107.
Gerichts- Beitung.
Sonntag, den 7. Mai 1893.
Nord.
10. Jahrg.
Konfektionsgeschäfte mit Maaßbestellung. nicht den Arbeiter zum selbständigen Unternehmer mache; es liege vielmehr im Sinne der sozialpolitischen Gesetze, daß auch Ausbeutung einer alters- und geistes schwachen Person Friedrich- und Oranienburgerstraßen- Ecfe. Kadisch, Alt- unter gewissen Voraussetzungen als Versicherungspflichtige an Perleberg , Chauffeeftr. 57. Jttmann, Waarenhaus, technisch vorgebildete Handwerker oder sonstige Gewerbetreibende bildete die Grundlage einer Verhandlung, die gestern vor der Moabit 17. J. Baer, Badstr . 18. Baer Sohn, Chauffee- gesehen würden und demnach auch die Wohlthaten des Gesetzes vierten Straffammer des Landgerichts I gegen die unverebelichte straße 24a. Heinrich Fer est er, Reinickendorferstr. 29. Gohn erhielten. Bertha Kaufmann und deren Bräutigam, den Schuhmacher und Süßkind, Reinickendorferstr. 1. Karl Bergmann stattfand. Die erste Angeklagte lernte im vorigen Sommer in einem Lokal in der Hafenhaide ein 70jähriges Fräulein Neuhof fennen. Sie verstand es, die alleinstehende, etwas schwachsinnige Dame dermaßen für sich einzunehmen, daß dieselbe sie als Auswärterin annahm. Die Kaufmann batte ihre Herrin bald vollständig in der Gewalt, sie besorgte alle ihre Angelegenheiten, selbst die Geld
Dit.
Schwere Sorgen scheint den Offiziösen das bischen Julius Lindenbaum, Frankfurterstr. 139. J. La- Invalidenversicherung zu machen. Sie schreiben: Die arus Nachf. S. Herzberg), Rosenthalerstr. 4. Baer Sohn, neuesten Zahlen, welche von amtlicher Stelle über die Bewilligungen Gr. Frankfurterstr. 16. Sax, Köpnickerstr. 127a. Behrend. von Alters- und Invalidenrenten veröffentlicht worden sind, erGrüner Weg 84. geben, daß nunmehr auch die Zahl der Invalidenrenten Süd- Ost. fich erheblich zu vergrößern anfängt. Während im Etat für das fachen und nahm als Stüße noch ihren Bräutigam, straße 127. 3ielowsti, Dranienstr. 117. A. Wergien, Staliger Jahr 1892 an Reichszuschuß eine Summe vorgesehen war, welche für mehr als 68 000 Invalidenberechtigte ausreichte, waren bis den Angeklagten Bergmann, zu sich. Derselbe gab seine Arbeit auf und führte ein gutes Leben in der Wohnung Ende 1892 nur etwa 18 000 Jnvalidenrenten bewilligt. Es war Zentrum. des Fräulein Neuhof. Ende vorigen Jahres verschwanden die Martin Meierstein, Spittelmarkt 5. Simon Gräz, Grunde liegenden Schäßung zurückgeblieben. Dagegen mußte für Big, Kommandantenstr. 43. Baer Sohn, Brückenstr. 8. bier also die Wirklichkeit weit hinter der dem Etatsansaße zu Angeklagten plöglich, wobei sich herausstellte, daß sie die alte Gertraudtenstr. 18/19. Giegfried Großmann, Rosenthaler die Altersrente etwas mehr ausgegeben werden, als im Etat anDame völlig ausgeplündert hatten. Es fehlten eine Menge itraße 34/35. Herrmann, Kurstraße 51. Löwenstein, genommen war. Auf das Jahr 1893 ist im Etat ungefähr für Werthgegenstände, darunter vier Sparkassenbücher, eine goldene Ecke Leipziger - und Kommandantenstraße. Georg Müller. Den gleichen Bugang wie im Jahre 1892 Fürsorge getroffen. Nun Uhr nebst Kette, Wäsche u. f. w. Die Sparkassenbücher waren Köllnischer Fischmarkt 4. Franz, Markgrafenstr. 79. St. Lands- dürfte auch im laufenden Jahre die in Aussicht genommene Zahl von den Angeflagten unter fremden Namen versezt worden. berger, Leipzigerstr 73. Engel, Gertrandtenstr. 27. Das flüchtige Paar wurde in einem Dorje bei Breslau ermittelt. Der Gerichtshof verurtheilte die Kaufmann zu einem Jahre
Süd- West.
Cohn, Leipzigerstr. 110. J. Reisner, Friedrichstr. 244. neun Monaten, den Angeklagten Bergmann zu einem Mag Kaplan, Friedrichstr. 1. S. Adam, Leipzigerstr . 103. Jahre fünf Monaten Gefängniß. West.
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eines Stalles
S. Levy, Potsdamerstraße 104. Joseph Goldstein, Dorfstr. 51. Frigwanker, Lüßowstr. 89. Allmonatlich wird diese Liste im Juferatentheil des Vorwärts" veröffentlicht werden.
Der geschäftsführende Ausschuß der Berliner Gewerkschafts- Kommission. Hermann Faber, SO., Grünauerstr. 6, H. part.
Im Auftrage:
von Invalidenrenten thatsächlich nicht erreicht werden, jedoch wird sie höher sein als im Vorjahre. Schon im ersten Viertel des laufenden Jahres sind über 7000 Invalidenrenten bewilligt worden. Es ist als sicher anzunehmen, daß noch immer viele Berechtigte den Anspruch nicht erhoben haben, weil sie nicht wissen, daß sie ein Anrecht auf Invalidenrente haben. Berück fichtigt man auch diese Ansprüche, so kann man aus den Ergebnissen des ersten Viertels schließen, daß im laufenden Jahre etwa 40 000 Invalidenrenten werden neu bewilligt werden müssen.
E3
An den Meineidsschlosser" Ortmann erinnerte eine Verhandlung, welche gestern vor der achten Strafkammer des Landgerichts I stattfand. Aus der Untersuchungshaft wurden der Fuhrherr Fr. Standfest und dessen Ehefrau Wilh. Standfest aus Neu Weißensee vorgeführt. Sie waren beschuldigt in je drei Fällen es unternommen zu haben, Personen zum MeinGegen den Kölner Verein zur Milderung der eide zu verleiten. Wegen desselben Verbrechens find die AnSonntagsruhe" ist, wie die Franff. 3tg." meldet, von den geklagten schon einmal zu je 2 Jahren Zuchthaus verurtheilt Anhängern einer wirklichen Sonntagsruhe nunmehr eine worden. Gegen Standfen schwebt ferner ein Verfahren wegen fräftige Gegenagitation eröffnet worden. Neun Kölner Vereine wissentlichen Meineids, er wird sich demnächst wegen dieses Ber An alle in Holzbearbeitungs- Fabriken und auf Holz hatten dieser Tage eine Versammlung einberufen, die außerordentbrechens vor dem Schwurgericht zu verantworten haben. Im plätzen beschäftigten Arbeiter Berlins . Kollegen, Berufs- lich zahlreich besucht war. Die Redner übten eine scharfe Kritik vorliegenden Falle wurde durch die Beweisaufnahme folgender genossen! Schon wiederholt erging an Euch der Ruf zur an der Petition, die jener Verein an den Reichstag ge= Sachverhalt für festgestellt erachtet: Gine Anzahl Kutscher hatte sich Organisation, und dennoch ist bisher nur eine Minderheit ihrer richtet hat und worin um" Freigebung" des ganzen Nachmittages verbunden, um von dem Steinhändler Zucker Mauersteine auf Pflicht nachgekommen. Sind unsere Arbeitsverhältnisse denn der von 12 Uhr Mittags an und ohne Festseßung der Stundengrund von erschwindelten Abfuhrmarken zu erhalten. Der Be- artig, daß wir nicht nöthig hätten, uns gegen das Kapital zu zahl zur Arbeit und zum Verkaufe ersucht wird. frug gelang. Die Steine wurden zu dem Angeklagten Stand- vereinigen? Für einen Lohn von 20-21 M. haben wir 10 und wurde beschlossen, eine Gegeneingabe einzureichen des Inhalts, fest gejahren, welcher fie zum Bau 11 Stunden zu arbeiten, ja es wird sogar noch verlangt, über- daß die jezt geltenden Bestimmungen in vollem Umfange aufverwenden ließ. Die Kutscher wurden wegen Betrugs, Standfest dies die Werkstellen aufzuräumen. Und nach einer solchen Stelle recht erhalten werden möchten, außerdem wurde folgende Erwurde wegen Beibilfe und Hehlerei, die Ehefrau Standfest wegen laufen gewöhnlich noch ein Dutzend Arbeitslose. Das find un flärung beschlossen:„ Die Versammlung bedauert die milde HandBeihil e zur Hehlerei unter Anklage gestellt. In der Verhand- gesunde Zustände, die jedenfalls der Abhilfe bedürfen. Es ist babung des Gefeßes in unserer Stadt und sieht in einer strengen lung trat Standfeit mit der Behauptung auf, daß er die Steine daher erforderlich, eine starke Organisation zu schaffen in welche Handhabung desselben die Garantie dafür, daß dem Handelsstand von dem Mitangeklagten Kutscher Preuß gekauft habe und erbot sowohl die in Fabriken als auch die auf Plätzen beschäftigten die Wohlthaten des Gesetzes zu Theil werden, und den einzigen fich, Beugen zu bringen, welche gesehen haben sollten, daß er dem Arbeiter, sowie die Kutscher vereinigt sind. Bleibe daher Schuß gegen geschäftliche Nachtheile für diejenigen GeschäftsPreuß Geld zum Ankauf der Steine eingehändigt habe. Da Preuß besizer, welche durch strenge Beobachtung der gefeßlichen Bediese Angaben bestätigte, wurde der Termin vertagt, damit Stand- In folgenden Lokalen werden Beiträge sowie Aufnahme- stimmungen dem Handelsstand diese Wohlthaten voll und ganz fest den angebotenen Beweis antreten tönne. Die Gheleute Stand- meldungen entgegengenommen: Gehlhoff, Mariannenufer 4, Peter- verschaffen wollen." fest haben nun versucht, eine Anzahl solcher Entlastungszeugen son, Veteranenstr. 22, Gleinert, Fennstraße und Müllerstraßen- Ecke. gegen Geld zu dingen. Sie begaben sich bald nach dem Termine zu dem in Weißensee wohnenden Zimmermeister Rehr, den sie gegen eine Belohnung von 100 M. zu bestimmen fuchten, als Schugzeuge aufzutreten. Er solle beschwören, gesehen zu haben, daß Standfest dem Preuß Geld mit dem Auftrage eingehändigt habe, um dafür Steine zu kaufen. Sie erboten sich, dem Kehr genau aufzuschreiben, was er zu sagen habe, damit er vor Gericht feinen Fehler begehe. Als Kehr allen Verlockungen widerstand, baten ihn die Standsest'schen Eheleute, ihnen doch zwei Zeugen zu schaffen, auf die Kosten komme es nicht an. Einen zweiten vergeblichen Versuch, einen Zeugen zum Memeid zu verleiten, machte Standiest bei seinem Rutscher Zander. Dieser verließ injolge dessen sofort den Dienst. Reines wegs durch diese Mißerfolge entmuthigt, setzten beide Angeklagte ihre Bemühungen, falsche Zeugen zu werben fori, wobei sie feineswegs zu verhehlen suchten, daß ein Meineid geleistet werden solle.
niemand dem Verbande fern.
Im Auftrage beider Filialen:
F. Kobold, Grünauerstr. 10. Achtung, Metallarbeiter! Zwölf bei der Firma Kästner, Sebastianstraße, beschäftigte Kollegen find entlassen worden, weil dieselben am Nachmittag des 1. Mai die Arbeit ruhen ließen. Näheres in der am 15. Mai bei Norbert stattfindenden Generalversammlung.
Der Vorstand des Verbandes aller in der Metallindustrie beschäftigten Arbeiter Berlins und Umgegend.
Der Streik der Hutmacher bei Krämer u. Ro. in Stuttgart dauert fort.
Generosität einer Eisenbahn- Verwaltung. Für 25jährige Thätigkeit auf dem Bahnhofe in Verden erhielt der Wäger Wille eine Gratifikation von 30( dreißig) Mart. Owie wohl wird dem Glücklichen jetzt zu Mut he sein! Wie wird er schlampampen fönnen! Ja, auch die Treue ist kein inhaltleerer Wahn.
Ueber die Bedeutungslosigkeit der Arbeiterausschüsse in den fiskalischen Betrieben bringt der Bromberger Lokal- Anzeiger" folgende interessante Mittheilung:„ Auch in der Kgl. Hauptwerkstatt zu Bromberg besteht seit einem Jahre ein von den Arbeitern gewählter Ausschuß, dem 8 Arbeiter und 18 Stellvertreter angehören. Wünsche und Beschwerden der Ara beiter können bekanntlich von solchen Ausschüssen den Arbeitgebern vorgetragen werden. Wie wir hören, hat jetzt der ganze Arbeiterausschuß der Kgl. Hauptwerkstatt sein Amt niedergelegt. Bei dem erwähnten Ausschuß haben in einem Jahre 3 Sizungen vor dem Vorsitzenden Herrn Baurath Klöwekorn stattgefunden und etwa 20 Punkte sind verhandelt worden. Ende April Der Staatsanwalt beantragte gegen den Ehemann Standfest hat Herr Banrath K. im Auftrage der Direktion vier, gegen die Ehefrau zwei Jahre Zuchthaus, der Gerichtshof Jute. nationaler Buchdrucker- Kongreß. Zu den Be- den Ausschuß- Mitgliedern mitgetheilt, daß feiner ber ging aber bei der Gewerbsmäßigkeit des verbrecherischen Treibens schlüssen des vorjährigen internationalen Buchdrucker- Kongresses vorgebrachten Wünsche berücksichtigt werden könne. Den der Angeklagten über den Antrag hinaus und verurtheilte den von Bern haben ihre Zustimmung ausgesprochen: Deutscher Ausschußmitgliedern sind darauf von den Arbeitern Vorwürfe Angeklagten Standfest zu fünf, die Ehefrau Standfest zu drei Buchdrucker- Verband, romanischer und deutsch schweizerischer gemacht worden, daß sie die Interessen der Arbeiter nicht ge Jahren Zuchthaus und den üblichen Nebenstrafen. Typographenbund, Unterstützungsverein für Elsaß- Lothringen , nügend verträten, die Folge dieses Mißtrauensvotums war die
Ju Bremen haben die 3immerergesellen mehrerer Innungsmeister die Arbeit eingestellt, weil diese den Beginn und das Ende der Arbeitszeit in einer für die Arbeiter nachtheiligen Weise verlegen wollten.
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Ob jedermann berechtigt sei, aus öffentlichen Flüssen Desterreich( Buchdruckertags Rommission sämmtlicher Kronlands Auflösung des Ausschusses. Ueber die Wünsche des Arbeiter. Eis zu entnehmen, diese Frage ist vom Kammergericht für das vereine), Algemeiner niederländischer Typographenbund, Bul- ausschusses sind wir in der Lage, auch Einiges mitzutheilen. Gebiet des preußischen Landrechts verneint worden; die Ent: garischer Typographenverein, Spanischer Buchdrucker- Verband, Man wünschte u. a. eine genügende Bentilation der scheidung, deren Begründung recht bedenklich erscheint, ist in einem Typographenverein Kopenhagen , der Luxemburger Buchdrucker- Arbeitsräume, da oft rauchende und dampfende Maschinen Prozeß der Gebrüder Hoffmann zu Potsdam gegen die dortige Verband. Noch ausstehend sind: der ungarische, der dänische, die Luft der Arbeitsstätte beeinflussen. Ferner wünschte der Regierung gefällt. Der Klageantrag ging dahin, anzuerkennen, der norwegische, der italienische und der schwedische Verband, Ausschuß, daß die Löhnung nicht monatlich, sondern alle zwei daß der Fiskus nicht berechtigt sei, für die Entnahme von Eis der Verein" Gutenberg" in Rumänien und die Londoner Sezer Wochen, und nicht Sonnabend, sondern am Freitag erfolgen aus den im Regierungsbezirk Potsdam belegenen Theilen des gesellschaft. möchte, wie das ja von vielen Volkswirthschaftern empfohlen Havelstromes und seiner Seen von den Klägern die Zahlung einer Soll der Musiker Politik treiben? Auf diese Frage Arbeiter, die wenigstens 10 Jahre wird. Als besondere Vergünstigung erbat der Ausschuß für Entschädigung zu beanspruchen. bei der Bahn be giebt die Desterreichische Musiter- 3eitung" in Wegen Verkaufs zinkhaltiger Aepfelschnitte( jogen. Staatsbürger, wie jeder andere, der sich um öffentliche An- anderen Theilen des Reiches u. f. w.). In bezug anf ihrer Nr. 9 treifende Antwort. Sie sagt:" Der Mufifer ist ein schäftigt waren, eine Freifahrt bei außergewöhn lichen Vorfällen( Todesfällen in der Familie in amerikanische Scheibenäpfel) hatte sich genern der Kolonial- gelegenheiten fümmern, sich eine Meinung darüber bilden und die Bade Anstalt wünschten die Arbeiter den Beamten waarenhändler Schulze aus Groß- Lichterfelde vor dem Schöffen sie bethätigen soll. Vor einem freien, unabhängigen Staats- Bade- Anstalt gericht zu verantworten. Auf Veranlassung des Ministers des bürger, der unerschrocken seine Meinung fundgiebt, wird man insofern gleich gestellt zu werden, als sie die BadeInnern entnahm der Gerichtschemiker Dr. Bein auch bei dem mehr Achtung haben, als vor einem unterthängen Diener, der, Anstalt, in der sie jetzt nur gegen Entgelt eintreten dürfen, Angeklagten ihm verdächtig. erscheinende amerikanische Scheiben- um es mit niemandem zu verderben, sich ängstlich davor hütet, wenigstens alle vier Wochen einmal unentgeltlich äpfel, die sich in der Untersuchung als zinkhaltig erwiesen. Der politisch Farbe zu bekennen. Schädlich kann politische Partei: benutzen möchten. An patriotischen Festen( Sedantag, Kaisers Angeklagte behauptete, seine Waare von seinem Lieferanten unternahme nur so lange sein, als nur Wenige hierzu den Muth Tag Arbeitslohn, fie erbaten daher, wie das in anderen StaatsGeburtstag) erhalten die Arbeiter bislang nicht den vollen der Versicherung bezogen zu haben. daß sie zinkfrei sei. Der haben. Diese sind dann die Opfer. Wüsten aber alle Musiker, Staatsanwalt und der Gerichtshof waren dagegen der Meinung, wohin sie gehören, so müßten sich die Musikbedürftigen eben mit werkstätten der Fall ist, für diese patriotischen Festtage Löhnung daß sich der Angeklagte mit der Versicherung des Lieferanten der Thatsache befreunden, daß die Musiker Sozialdemokraten unter Hinweis darauf, daß patriotische Arbeitgeber an folchen nicht hätte begnügen dürfen, sich vielmehr vor dem Verkaufe der sind, sowie heute der erzliberale Fabrikant, der konservative Hof- Tagen außer dem Lohne dem Arbeiter noch einen Festschoppen Aepfelschnitte von deren Beschaffenheit hätte überzeugen müssen. rath rath und der flerifale Grundbesizer sich sich nicht davor Da das Publikum geschützt werden müsse, so verurtheilte der Geschützen tönnen, Stie el ชิน tragen, die ein sozialrichtshof oen Angeklagten wegen Fahrlässigkeit zu 5 M. Geld- demokratischer Arbeiter verfertigt hat. Daß nicht verlangt wird, die Mufiter sollen einem„ tonservativen" oder„ freisinnigen" Vereine beitreten, ist natürlich. Die organisirten Musiker wehren fich gegen die Ausbeutung und Unterdrückung, und sie gehören deshalb naturgemäß zu jener Partei, die im Kampfe gegen jedes Unrecht in der Feuerlinie steht.
buße event. 1 Zag Haft.
Soziale Uebersicht.
An die Arbeiter Berlins ! Genossen! Ihr wißt, daß der Schneiderstreik beendigt ist; eine große Anzahl von Geschäften hat die Forderungen der Schneider, die durchaus berechtigte waren, bewilligt. Wir empfehlen Euch deshalb bei Euren Ein täufen die Geschäfte auf nachfolgender Liste zu berücksichtigen.
Geschäfte die nur Maaßbestellung haben:
obendrein zahlen."
Wir möchten den Fabrikinspektor für den Broms berger Bezirk ersuchen, sich den in vorstehendem gewürdigten Staatsbetrieb einmal recht genau anzusehen und den dort jedenfalls herrschenden Uebelständen mit preußischer Schneidigkeit" entgegenzutreten.
Skandalös mangelhafte Schulverhältnisse herrschen im fleritalen Oberschlesien . In Zabrze , einem Orte von 25 000 Einwohnern, müssen 33 fatholische Lehrer 4000 Kinder Eine wichtige Entscheidung hat fürzlich das Reichs- unterrichten, so daß auf jeden Lehrer durchschnittlich 150 Schüler Versicherungsamt gefällt. Bei der Versicherungsanstalt tommen. Dabei ist die Besoldung der Lehrer eine höchst tlägSchleswig- Holstein hatte sich, wie die Boss. 3tg." mittheilt, die liche; sie schwankt von 700 bis 1400 m. Jahresgehalt. Die befremdliche Praxis eingebürgert, daß Arbeitern, die auf dem tatholischen schlesischen Junker sind wohl für Militärforderungen platten Lande unter Aufsicht des Besizers Maurer- und Tischler- zu haben, aber ihren gewiß nicht geringen Einfluß ernstlich aufarbeiten ausführten, nur dann die Altersrente bewilligt wurde, zubieten, daß dem Volk wenigstens eine ordentliche Schule gewenn sie teine technischen Kenntnisse und keine handwerksmäßige schaffen wird, das fällt diesen Edelsten wie den Schwarzröcken, Fertigkeit besaßen, also im Handwert feine Ausbildung erhalten die hinter ihnen stehen, nicht im Traume ein. hatten. Dagegen wurden solche Arbeiter, die eine Lehrzeit durch
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J. Trunz, Belle- Alianceftr. 10. Martens, Thurm: gemacht, als selbständige Unternehmer angesehen und demgemäß Für Verstaatlichung des schweizerischen Hypothekenstraße 71. G. Man, Köpenickerstr. 96/97, H. 3 Tr. 2. Gon- mit ihrem Anspruch auf Altersrente zurückgewiesen. Auf wesens tritt der Basler Arbeiterfreund" ein. Er schreibt:„ Die gula, Heiligegeiſtitr. 38. Eisenträger, Teltowerstr. 62. erhobene Beschwerde erkannte das Schiedsgericht in Tondern auf Hypothekarschulden der Schweiz betragen schon ca. 3500 Millionen. A. Neumann, Lindenstr. 77. Held, Köpenickerstr. 114. Buerkennung der Rente, da ein solcher Arbeiter in allen Fällen Bon diesen 3500 Millionen sind aber in schweizerischen KantonalBerg, Chauffeeſtr. 2f. W. Dahms, Nürnbergerstr. 70. nur als Tagelöhner anzusehen sei. Die Versicherungs- Anstalt banken nur 362 Millionen, also nur 1/9 angelegt, die anderen Kenzora, Kronprinzen Ufer 2. Paul Schmidt, Gerichts- legte gegen dieses Urtheil Berufung ein; das Reichs- Versicherungs- 8/9 liegen in anderen Banken oder bei Privatkapitalisten. Von straße 10. Bühring, Neue Königstr. 3. Mücksch, Streliger- amt hat jeßt endgiltig auf zuerkennung der Rente entschieden. diesen schweizerischen Kantonalbanken sind aber ein wesentlicher ftraße 22. Bo che, Oranienftr. 153. Es führte aus, daß eine gewisse handwerksmäßige Kunstfertigteit Theil teine reinen Staatsbanken, sondern Privat- Aftienbanken,