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26. Jahrgang.
waren also auch in dieser Angelegenheit früher auf dem Plan| hinter die Fliehenden her und nun spielte sich eine Szene ab, die wie die bürgerlichen Demokraten. Der Redner schloß die Ver- bei allen, auch bei den an der Sache unbeteiligten Passanten, die Die am 17. Dftober 1909 in Berlin tagenden Bersammlung begeistert einstimmte. fammlung mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie, in das die lebhafteste Entrüstung hervorrief. Sobald die Schnßleute die Fliehenden erreicht hatten, schlugen sie mit Fäusten und SäbelProtestversammlungen sprechen ihren Abschen und griffen auf Köpfe und Rüden der erschreckten Menschen. Viele ihre tiefste Entrüstung über die Verbrechen des In der Hasen haide sah man schon am frühen Vormittag stürzten unter dem Anprall dieser Attacken zu Boden. Ja, einige Klerus und der Machthaber Spaniens aus. Die vor Kliems Lofal ein bewegtes Bild. In Scharen strömten die Schußleute packten fliehende Menschen von hinten, warfen sie nieder Ermordung Francisco Ferrers, dieser blutige Ab- Arbeiter herbei, der Einladung der Partei zu folgen, und um und stießen sie mit den Füßen. Widerstand wurde den Schutzschluß einer schurkischen Juftizkomödie, ist nur ein 11 Uhr war der große Saal vollständig besetzt. Bald daraufleuten nicht entgegengesetzt. Im Gegenteil. Die Menge floh vor neues Glied in der langen Kette der Greueltaten sperrte die Polizei, die sehr stark vertreten war, die Versammlung ihnen und wurde von hinten geschlagen. Selbstverständlich wurden der spanischen Regierung. Sie hat die Augen der ab und hielt die vor dem Lokal sich ansammelnde Menge in bei dieser Gelegenheit laute Rufe des Protestes gegen das recht. zibilisierten Welt von neuem auf die in Spanien steter Bewegung. Um 12 Uhr erschien der Redner, Genoffe Richard und gefeßlose Verhalten der Schuhleute ausgestoßen. Auch Schimpfherrschende Schandwirtschaft gelenkt und überall isher, der einen mit großer Begeisterung aufgenommenen Worte fielen aus der Menge. Vortrag hielt. Beifallsstürme unterbrachen den Redner, wenn er
höchste Empörung erregt, wo man sich noch einen Funken von Rechtsgefühl bewahrt hat. Die Versammelten bereinigen sich mit den Freiheitsfreunden aller Kulturländer und senden dem geknechteten spanischen Volk den Ausdrud ihrer brüderlichen Gesinnung. Sie geloben, gleich ihren spanischen Gesinnungsgenossen mit aller Kraft einzutreten für geistigen und kulturellen Fortschritt, gegen Junker, Pfaffen und Militarismus, für die Befreiung des Volkes und gegen wirtschaftliche Ausbeutung und politische Unterdrüdung.
Drei gewaltige Versammlungen
des Berliner Proletariats, die im Nordwesten, im Often und Südosten der Stadt stattfanden, nahmen einstimmig die oben abge. drudte Resolution an.
Die Bevölkerung des Nordens protestierte in den" Pracht sälen Nord- West" in der Wiclefstraße gegen die Verbrechen der spanischen Pfaffenherrschaft. Schon gegen 11 Uhr zeigten die Wiclefstraße und die angrenzenden Straßen ein lebhaftes Bild. Immer stärker wurde der Zustrom zur Protestversammlung. Um 12 Uhr war der große, etwa 3000 Personen faffende Saal überfüllt; die Absperrung desselben wurde von unseren Genossen selbst besorgt. Die Polizei zeigte sich diesmal nicht. Mit Ausnahme der beiden Boften, die in der Wiclefstraße, an den Ecken der Waldstraße und der Em denerstraße Aufstellung genommen hatten, und zweier PolizeiIeutnants, die sich ab und zu in der Wiclefstraße bliden ließen, war sonst nichts von ihr zu sehen. Sie wäre auch wirklich über flüssig gewesen; denn diese gewaltige Protesttundgebung nahm flüssig gewesen; denn diese gewaltige Protesttundgebung nahm cinen durchaus ruhigen und würdigen Verlauf.
Bald nach 12 Uhr nahm die Versammlung ihren Anfang. Ein Teil derselben wurde, da der Andrang ein zu ungeheurer tvar, nach dem im Parterre belegenen Saal verlegt, wo der Rechtsanwalt Genosse Dr. Oskar Cohn referierte. Im großen Saale ging der Stadtverordnete Genoffe Adolf Hoffmann mit der flerifalen Schredensherrschaft Spaniens ins Gericht. Der Reichstagsabgeordnete Genoffe Ledebour und Dr. Moses von der demokratischen Vereinigung unterstrichen mit Iräftigen Worten die Ausführungen des Referenten. Stürmischen Beifall ernteten die Redner.
aufrief zum Kampfe gegen die Mächte der Reaktion, die im Pfaffentum, im Monarchismus und im Militarismus jeden freien Gedanken bedrohen.
Tofender Beifall begleitete auch den Schluß des Vortrages. Nach einer kurzen Ansprache, die der Vorsitzende noch hielt, wurde die Versammlung mit Hochrufen auf unsere Bewegung geschloffen. ren aur un
Das Gebäude der spanischen Gesandtschaft und die ganze Regentenstraße standen schon vom Vormittag an unter außerordentlich starker Polizeibewachung. Wer an der stillen, vornehmen Straße vorbeitam, fonnte meinen, daß dort ein fürchterliches Verbrechen verübt worden wäre und die Hüter der Gerechtigkeit nun dabei seien, eine Bande schwerer Jungen feftzunehmen. Doppelte und dreifache Schuhmannsposten standen an den Zugängen zur Regentenstraße, und in der Straße selbst waren weit mehr Polizeibeamte als Zivilpersonen zu sehen. Im Gesandt schaftshause und benachbarten Gebäuden hatte man Massen Be waffneter untergebracht, um einer offenbar erwarteten schrecklichen mit überwältigender Macht entgegenzutreten. Aber die Gefahr Gefahr für den Staat diesmal wohl den spanischen Staat trat nicht ein. In einer start frequentierten Straße hätte das gewaltige Polizeiaufgebot gewiß Massen neugieriger Leute angelodt, hier aber tamen nur wenige und gingen, nachdem sie kurze Zeit verweilt hatten, um zu sehen, was da los war oder vorgehen sollte. Ansammlungen fanden nicht statt. Die vielen Polizeileute hatten wieder einmal um nichts ihre Sonntagsruhe preisgeben müssen. Auch in der
Gegend am Schloß
war man offenbar auf außergewöhnliche Ereignisse vorbereitet. Die Brücken waren mit Doppelposten bewacht und im Marstall wie in anderen Gebäuden waren Massen Bewaffneter zu Fuß oder zu Maßnahmen irgendwie notwendig oder berechtigt erscheinen lassen ferde untergebracht. Doch auch hier geschah nichts, was derartige feine Notte baterlandsloser Gesellen" ließ sich blicken. fonnte. Der gewöhnliche Sonntagstrubel ging seinen Gang und
Die Nervosität der Polizei
hat dagegen an anderen Stellen böse Zusammenstöße herbeigeführt. Am ruhigsten ging es in Moabit ab, wo die Polizei entweder nicht erschienen war oder fich im Hintergrunde hielt.
Nicht ganz so geordnet ging das Abströmen der Massen in der Sasenheide vor sich. Dort hatte sich während der Versamm lung die Polizei auf der Straße in noch größeren Mengen angefunden, als bei Beginn derselben. Radfahrende Beamte standen bereit, Stetten wurden in einiger Entfernung über die Breite der Straße gebildet, anscheinend, um geschlossene Züge nicht durchzulaffen. Die Vorkehrungen erwiesen fich als überflüssig und veraögerten fogar noch, daß sich die Massen schnell zerstreuten, denn viele verweilten, um dem Treiben der Polizei zuzuschauen. Kleinere 8üge bildeten sich trotzdem außerhalb der Schußmannslinien, die, Arbeiterlieder anstimmend, die Straße entlang zogen, aber bald auseinander getrieben wurden.
Während die Versammlung in beiden Sälen tagte, fammelten fich auf dem Hofe die noch immer Zuströmenden, die feinen Einlaß mehr finden konnten. Genoffe Hoffmann, der inzwischen seine Ausführungen im oberen Saal beendigt, bestieg die baltonartige Veranda und schilderte auch hier, von lebhaften Beifallsstürmen begleitet, vor Tausenden von Zuhörern mit seiner weithin vernehmlichen Stimme die spanischen Greueltaten und die Feigheit der bürgerlichen Gesellschaft. Kopf an Kopf standen die Massen. Die Bewohner der umliegenden Häuser lauschten ebenfalls an ihren Fenstern stehend den begeisternden und doch ergreifenden Worten des Redners. Auch zwei Schußleute ließen sich bei dieser Gelegenheit sehen, gingen aber bald wieder ihrer Wege. Sie unternommen fahen wohl, daß es auch hier für sie nichts zu tun gab.
Mit Hochs auf die internationale völkerbefreiende Sozialdemofratie schloß diese machtvolle Protestkundgebung. Ruhig gingen die Teilnehmer wieder auseinander.
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Gegen die Besucher der Versammlung bei Keller wurden jedoch förmliche
Polizei- Attaden
Bis an die Ecke der Köpenicker Straße ging diese Attacke. Hier
zerstreute sich die Menge größtenteils nach verschiedenen Richtungen. Der Fahrdamm war nach dieser Attade leer. Aber auf den Bürger
steigen befand sich noch eine größere Zahl der unbeteiligten Bu schauer. Mit dem Säbel in der Faust kehrten die Schuhleute zurück. Ein Wint des Polizeileutnants, der die Attacke nicht mitgemacht, auch nicht blank gezogen hatte, schien zu sagen, daß er den Gebrauch des Säbels nicht billige. Die Waffen wurden in die Scheide gesteckt. Um so kräftiger gingen die Schußleute nun mit Fäusten auf die Menschen los, die sich noch in der Adalbertstraße aufhielten. Leute, die auf dem Bürgersteig standen und gar nicht daran dachten, sich der Polizei zu widersetzen, wurden geschlagen und gestoßen. Einige, die ihrer Entrüstung über diese brutale Behandlung Ausdruck gaben, wurden von zwei, drei, ja vier SchutzTeuten gleichzeitig gepackt und unter Stößen und Büffen mit den Fäusten abgeführt. In Schanklokale und Hausflure drangen die Beamten ein und trieben Leute, die sich vor den fäbelschwingenden Schußleuten dahin geflüchtet hatten, hinaus. In der Türnische des Hauses Adalbertstraße 52 standen vier bis fünf Männer. Mehrere Männer, der eine Einwendung gegen diesen Gewaltaft zu machen Schußleute stürzten auf sie los und trieben sie weg. Einer der schien, wurde von einem Schuhmann, der ein Fahrrad an der linken Hand führte, mit der rechten Hand zu Boden geworfen. Der Dann lag mit dem Bauch und Gesicht auf der Erde. Selbst der die Truppe kommandierende Polizeileutnant stieß einen Mann, der an der Bordschwelle stand und vielleicht durch ein Wort den Zorn des Beamten entflammt haben mochte, mit der Faust mehrmals ins Genick.
Als die Polizei einige Zeit in dieser Weise gewütet hatte, ers schien auf der Adalbertbrücke ein Trupp von 12-15 reitenden Schußleuten, an der Spike ein Polizeioffizier von sehr martialiſchem spiel. Die Säbel hoch erhoben, ab und zu Lufthiebe ausführend, Aussehen. Er zog den Säbel, die Mannschaft folgte seinem Beisprengte die Truppe auf dem Fahrdamm und den Bürgersteigen entlang. Schreckensrufe ertönten aus der Menge. Leute stürzten vor den Hufen der Pferde nieder. Bis an die Köpenicker Straße ging die wilde Jagd. Dann sprengten die Berittenen, den Säbel in der Faust, zurück bis zur Brücke.
Die geschilderten Vorgänge währten 10 bis 15 Minuten. Von den Leuten, derentivegen die Polizei einschritt, war anscheinend niemand mehr auf der Straße. Aber das höchst rücksichtslose und unbegründete Vorgehen der Polizei lockte immer neue Menschenmengen aus der zahlreich bevölkerten Umgebung des Schauplates polizeilicher Heldentaten an. Schließlich war es in der Hauptsache die Straßenjugend, die durch Schreien und Johlen die Polizei in Bewegung setzte. Endlich schien sich die unbegreifliche Aufregung der Beamten soweit abgekühlt zu haben, daß sie zu der Einsicht tamen, es sei wohl am besten, wenn sie ihr agressives Vorgehen einstellten. Die Schußleute stellten sich truppweise an den Straßenfreuzungen auf, berhielten sich passiv und sogleich trat Ruhe und Ordnung ein. Die Menge, die durch die Angriffe der Polizei zu lebhaften Aeußerungen der Entrüstung veranlaßt worden war, ver. hielt sich nunmehr vollkommen ruhig und verlief sich nach und nach. Dann rückte auch die Polizei ab und die Gegend hatte wieder ihr gewöhnliches Aussehen.
In der Provinz. Der Protest der Breslauer.
Die heute in Breslau tagende Boltsversammlung verdammt den furchtbaren Justizmord an dem spanischen Schulmann und Freidenker Ferrer. Da dieser Mord auf Betreiben spanischer Mönche zurückzuführen ist, da sich in dieser Ermordung der ganze haßerfüllte Geist der Kirche enthüllt, spricht die Versammlung ihren tiefen Abscheu gegen dieses sogenannte Institut der Nächstenliebe aus. Da weiter die deutsche fatholische Bresse diesen Mord an Ferrer ebenfalls verherrlicht, ja fich sogar nicht scheut, den Helden Ferrer noch im Tode zu beschimpfen, so gilt auch die Verachtung der heutigen Massen. bersammlung der deutschen katholischen Presse.
Als die Protestversammlung bei Keller in der Koppenstraße zu Ende war und die Versammlungsbesucher das Lokal verließen, trafen sie auf der Straße ein äußerst starkes Aufgebot von Polizeibeamten, die jeden Aufenthalt vor dem Versammlungslokal untersagten, so daß die Menschenmenge sich teils nach der Frankfurter Eine imposante und mächtige Sundgebung veranstaltete Allee, teils in der Richtung nach dem Schlesischen Bahnhofe verlief. Die Breslauer Arbeiterschaft gegen das Opfer der Im Osten Berlins hatten Tausende von Männern und In der letzteren Nichtung bewegte sich eine größere Anzahl von spanischen Justizschurkerei am Sonntagmorgen. Heber 8000 Ber Frauen fich aufgemacht, um der Versammlung beizuwohnen, welche Menschen, etwa 600-800, auf dem Straßendamm. Arbeiterlieder fonen hatten sich zu einer Protestversammlung unter freiem in Kellers Saal stattfand. Nicht lange dauerte es, da waren Saal wurden gesungen und Hochrufe auf das allgemeine Wahlrecht aus- Himmel eingefunden. Nach den äußerst zündenden Referaten des und Galerien gefüllt. Die in sehr großer Zahl anwesende Polizei gebracht. Der Menschenmenge, die sich auf dem Fahrdamm be- freireligiösen Predigers Tschirn und des Genossen Schiller sperrte das Lokal. Eine Voltsmenge, mehrfach so groß wie die wegte, folgte zu beiben Seiten auf den Bürgersteigen eine anwurde folgende Resolution angenommen: Zahl derer, die Einlaß in das Versammlungslokal gefunden hatten, nähernd ebenso große Masse von Männern, Frauen und Kindern, weilte auf der Straße. Alle einig in dem Empfinden, zu pro- die sich am Rufen und Singen nicht beteiligten, sondern als Zutestieren gegen den schändlichen Mord, welchen die Machthaber in schauer die auf dem Fahrdamm Dahinschreitenden begleiteten. So Spanien verübt haben. bewegte sich die Menge, ohne irgendwelche Störungen zu berNachdem die Versammlung eröffnet worden, nahm der ursachen oder felbst gestört zu werden, durch die Langes und die Referent, Genosse Heimann, das Wort. Ein Schrei der Andreasstraße, immer die rechte Seite des Fahrdammes inneEntrüstung fagte er er durchbebt die gesamte Kultur- haltend, nach der Schillingsbrücke, dann durch die Köpenider Straße tvelt, weil auf Betreiben der spanischen Klerisei ein edler Frei- und bog schließlich in die Adalbertstraße ein. Diese war an der denker, der selbstlos seine Mittel in den Dienst der Aufklärung Ede der Melchiorstraße durch eine starke Schuhmannstette gesperrt. des spanischen Volkes stellte, hingemordet wurde. Wenn auch die Als die Vordersten der Menge bis hierher gekommen waren, sah man, Verhältnisse in Deutschland nicht denen in Spanien gleichen, so daß die Schußleute sie durch Winken zum Zurückgehen aufforderten. ist doch das innerste Empfinden und das Ziel der Machthaber in Die vordersten Reihen der Menge fehrten auch sofort um und die Deutschland das gleiche, wie das der Machthaber in Spanien . ganze Masse, deren Zahl sich auf dem Wege bis hierher schon erDie Wähler müssen aus dem Vergleich mit Spanien die Nuß - heblich verringert hatte, zog sich langsam zurüd, wobei Einzelne anwendung ziehen, nicht nur jetzt, sondern bei allen kommenden Rufe gegen die Schußleute ausstießen. Schon war zwischen den Wahlen, sowie bei ihrer gesamten öffentlichen Betätigung. So Schußleuten und der Boltsmenge ein freier Raum von erheblicher werden sie mitwirken, einen Wall zu errichten, an dem die Be- Breite entstanden. Die Menge würde sich jedenfalls in furzer Zeit strebungen der Junker und der gesamten Reaktion scheitern.( Leb- zerstreut haben, wenn nicht die Polizei durch ihr ebenso grundloses hafter Beifall.) wie durchaus rücksichtsloses und schroffes Vorgehen die Massen aufgereizt hätte. Als die Menge unter Schreien und Rufen den Rüdzug angetreten hatte, sah man den Polizeileutnant, welcher die Beamten befehligte, lebhaft und augenscheinlich sehr erregt, mit den Armen gestikulieren. Die Schußleute liefen hin und her. Sie machten den Eindrud einer rat- und führungslosen Truppe, bon der jeder das Gefühl zu haben schien, er müsse etwas tun, ohne aber au wissen, was zu tun sei.
Genosse Borgmann, der zweite Referent, schilderte die Ursachen des Aufstandes in Katalonien und das Wüten der spanischen Machthaber gegen alle freiheitlichen Regungen des Voltes, und gegen alle, die in irgendeine Beziehung mit dem Aufstande gebracht werden können. Zum Schluß führte der Redner unter lebhaftem Beifall aus, daß wir bei Besprechung der Vor gänge in Spanien auch an die bei uns herrschenden Verhältnisse denken müssen. Das werde uns dazu führen, die Mächte der Reattion mit aller Energie zu bekämpfen, damit nicht bei uns spanische Verhältnisse einreißen.
In Anbetracht dieser internationalen Schamlosigkeit des Pfaffentums hält es der wirklich freiheitlich gesinnte Teil der Breslauer Bürgerschaft für eine Ehrenpflicht, mit allen Mitteln die geistige und politische Befreiung auch des deutschen Boltes anzustreben.
In diesem Sinne lautet die Losung der heutigen Protestbersammlung:„ Nieder mit der Verhegungsarbeit des Klerus! Hoch die Freiheit der Wissenschaft und die wirklich fortschrittliche Entwickelung der Nation!"
Einstimmig stimmte die vom besten Geiste beseelte Versammlung der Resolution zu und brausend erklang zum Schluß das Hoch auf die Freiheit der Wissenschaft, auf die Freiheit der Völker in den flaren Oftoberhimmel hinein. Die Polizei von Breslau war wie immer vergebens in sehr großer Anzahl erschienen, aber umsonst. weitere Protestversammlungen in der Provinz folgen in den nächsten Tagen.
In Nürnberg fanden am Sonntag früh zawei große Protest versammlungen gegen die Hinmordung Ferrers statt, die sich zu Plötzlich sprangen einige Schußleute vor, schnallten im Laufen eindrucksvollen Massenlundgebungen gestalteten. Die beiden Säle die Schuppenketten unter dem Kinn fest und faßten nach dem waren total überfüllt. Die Genossen Eisner und Dr. Weill Säbelgriff. Diesem Beispiel folgten auch die meisten der anderen Sprachen über„ Der spanische Justizmord und das deutsche Zentrum". Genoffe Liepmann gedachte im Schlußwort ebenso wie Beamten. Ein Schrei der Entrüstung zitterte durch die Volksmenge, Die Versammlungen waren sich einig in der Entrüstung über das vorher Borgmann des Vorwurfes der Saumseligkeit in dieser Sache, die nun in fluchtartiger Eile zurüdrannte. In wenigen Gefunden gräuliche Verbrechen des spanischen Klerikalismus und in der unden Dr. Breitscheid unserer Partei gemacht hat, und verwies war dadurch zwischen den Schuhleuten und den Fliehenden ein die den deutschen Namen dadurch geschändet hat, daß bedingten Verurteilung der deutschen 8entrumspresse. darauf, daß bereits der Parteitag in Leipzig eine Protestresolution Raum entstanden, ungefähr so breit wie drei Häuserfronten. Nun fie diefen Mord bejubelt und verteidigt. Folgende Resolution wurde gegen das Schredensregiment in Spanien angenommen hat. Wir zogen die Schuhleute blant, stürmten mit hoch erhobenem Säbel einstimmig angenommen: Die Versammlung .Die Versammlung weiht dem