Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 109.
Parteinachrichten.
Mittwoch, den 10. Mai 1893.
fammlungen abzuhalten. Alles Weitere wird durch Annonce im " Vorwärts" am Donnerstag, durch Säulenanschlag am Freitag befannt gegeben. Die Bertrauensperfonen.
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10. Jahrg.
leber schwere Verlegungen, die ein Soldat des Kaiser Alexander- Grenadier- Regiments einem Zivilisten zugefügt hatte, als dieser durch die Reihen des die Leipzigerstraße passirenden Achtung! Nach der im Vorwärts" bereits mitgetheilten Regiments hindurchschlüpfen wollte, wußten dieser Tage einige Bekanntmachung sollen die Wählerliften bereits am 18. Mai zur bürgerliche Blätter zu berichten. Auch uns sind zwei Fälle ähn Einsicht ausgelegt werden, und zwar sind sie dann acht Tage Den Nothstand des Winters 1891/92 tonstatirt jetzt licher Art mitgetheilt worden. Die eine Affäre trug sich am lang jedermann zur Einsichtnahme zugänglich. Bei der Eile, endlich auch der Berliner Magistrat selber in seinem Gesammt- legten Donnerstag Morgens, furz vor 7 Uhr zu, als das gleiche womit die Wahllisten auch dieses Mal wieder hergestellt werden verwaltungs- Bericht über 1891/92, nachdem bereits vorber in den Regiment die Ecke der Ritter- und Prinzenstraße pafsirte. Eine meisten Sonderberichten über die einzelnen Zweige der Magistrats. Arbeiterin, die offenbar bei Vermeidung der üblichen Ordnungsmüssen, ist mit Sicherheit anzunehmen, daß sie wieder sehr lücken- verwaltung die betreffenden Ressortchefs sich zu demselben Ge- strafe Punkt 7 Uhr auf der Fabrik zu sein hatte, dachte noch haft sein werden. Erfahrungsgemäß leiden die Wähler aus dem ständniß bequemt haben. Ueber die Tragweite dieses Geständ- rechtzeitig das gegenüberliegende Trottoir zu erreichen, wurde Arbeiterstande unter diefer Mangelhaftigkeit der Listen am nisses darf man sich jedoch teiner Täuschung hingeben; es ver- aber von einem Flügelmann festzuhalten gesucht. Hierbei glitt der meisten. Es wird deshalb auch dieses Mal wieder, wie es schon pflichtet zu gar nichts. Die Verwaltungsberichte erscheinen immer Soldat aus und riß das Mädchen mit zur Erde, dem beim Fallen erit lange nach Abschluß des Verwaltungsjahres, theilweise erst die Kaffeeflasche zerbrach. Die Arbeiterin konnte sich nicht schnell bei früheren Wahlen geschehen ist, sich eine Organifi ein volles Jahr später. Ueber 1892/93 werden die Berichte erst genug wieder erheben und so schritten die nachrückenden Solrung zur Massendurchsicht der Wahllisten im Jahre 1894 vollständig vorliegen, über 1893/94 erst im Jahre Daten über die Armee hinweg, welche durch Fußtritte und Glasempfehlen. Wir schlagen deshalb vor, daß in jeder 1895 und so fort. Wie der jetzt zugegebene Mothstand des Scherben erheblich verlegt wurde. 1891/92 zu der Zeit, als er am höchsten war und ein Ferner wurde am Sonnabend Mittag am Kottbuser Thor Werkstatt, in jeder Fabrit je nach Bedarf Berfofortiges, energisches Eingreifen erforderte, abgelenguet worden ein Mann von Soldaten festgenommen, weil er durch die Reihen trauensmänner ernannt werden, welche alphabetisch ge- ist, weil der Nachweis durch amtliche Veröffentlichungen da eines Bataillons des 3. Garderegiments hindurchzuschlüpfen ordnete Verzeichnisse der Wähler( Vor- und Zunahme und Woh mals noch nicht geführt werden fonnte, wie man auch im letzt- fuchte. 3wei Mann mit aufgepflanztem Seitengewehr nahmen nung) anfertigen und an der Hand dieser Verzeichnisse die vergangenen Winter 1892/98 das Vorhandensein eines Noth ihn mit nach der Kaserne, von wo er dem nächsten Polizeibureau offiziellen Wahllisten durchsehen. Neben dieser Massendurchsicht aufs neue erweisen werden, so wird man auch im tommenden naher Berührung mit dem Militär. Immer ist es noch besser, standes bestritten hat, den die demnächst erscheinenden Berichte zugeführt wurde. Wir fnüpfen an diese Mittheilungen die Warnung vor zu ist es Pflicht jedes einzelnen Wählers, sich davon zu Winter 1893/94 die alte Litanei von vorn anfangen und überzeugen, ob sein Name in die Wählerliste Aufnahme gefunden mit Pathos deklamiren: Es giebt feinen Nothstand!" wegen Zuspätkommens an die Arbeit eine Geldstrafe zu zahlen, hat. Wer diese geringe Mühe scheut, muß es sich unter Um- Auf diese Weise kann man sich Jahr für Jahr bequem und mit als in oben geschilderter Weise zu Schaden zu kommen. ständen gefallen laffen, von der Ausübung feines höchsten durchgreifenden Abhilfe herumbrücken. Ueber das Jahr 1891/92, leidlichem Anstand um die unangenehme Nothwendigkeit einer taatsbürgerlichen Rechtes ausgeschlossen zu in welchem das oben zitirte Wort von der„ freifinnigen" Majorität sein. Darum, Wähler, seht Euch vor! der Stadtverordneten Versammlung in allen Tonarten und Variationen vorgebracht wurde, meldet jegt der Magistratsbericht, An die Parteigenossen!" Um fiber die Wahlbewegung mile ante fein gergänger als ungünstig bezeichnet werden. Gericht geladen. Vor dem Kaffenbeamten, bei dem die es müsse wie Gheleute waren als Zeugen in einer Privatstreitfache vor Es wird darauf hingewiesen, daß im Berichtsjahr der Fleisch schnell und zuverlässig berichten zu können, bitten wir die Berfonsum in Berlin „ von 78,5 kilogramm pro Kopf noch weiter 3.'schen Gheleute ihre Zeugengebühren in Empfang nahmen, gab trauensmänner aller Orte, uns über Vorkommniffe von auf 70,8 Kilogramm fant". Weiter wird erzählt: Die äußerst auf Befragen der Ehemann an, daß er auf dem Schlesischen allgemein wichtiger Bedeutung, vor allem aber über die Namen unzulänglichen einheimischen Ernten der Jahre 1889," 1890, 1891, Bahnhof als Arbeiter beschäftigt sei und einen Stundenlohn von der aufgestellten Kandidaten umgehend furz Mittheilung zu machen. russische Roggen- Ausfuhrverbot.... machten die Ernährungs- auch, die Pferdebahn benutzt zu haben, um nach dem Gerichtsdie hohen Getreidezölle,.... das am 27. August 1891 erlassene dreißig Pfennigen beziehe; er behauptete auf weiteres Befragen Die Zusendungen wolle man stets an die Redaktion des verhältnisse der unbemittelten Bevölkerung zu Anfang des Winters gebäude zu gelangen. Nach diesen Angaben wurden seine Zeugen „ Vorwärts", Berlin SW., Beuthstraße 2, adrefsiren. Redaktion 1891/92 besonders schwierig." Es folgt dann eine kurze Dar- gebühren und Auslagen berechnet und gezahlt. Die Frau be stellung der Berathungen der famosen Nothstands Deputation hauptete, als Waschirau beschäftigt zu sein und einen Berlust von vom Herbst 1891, eine Aufzählung der von sozialdemokratischer 25 Pf. für jede verfäumte Stunde gehabt zu haben und wurde Gegen die Militärvorlage wurde ferner eine Verfamm- Seite aufgestellten weitgehenden Forderungen und der von frei nach dieser Angabe entschädigt. Die in dem Prozesse unterlegene Gegen die Militärvorlage wurde ferner eine Versamm- sinniger" Seite erfolgten lächerlich geringen Bewilligungen. Die be- Partei, gegen welche die Eheleute Zeugniß abgegeben hatten, lung abgehalten in Alzey ( Ref. Miedreich- Mainz ). remonstrirte gegen deren Behauptungen, und es ftellte sich dabei dem Bahnhofe nicht mehr beschäftigt gewesen war, auch nicht die allerdings heraus, daß zu der fraglichen Zeit der Ehemann auf Pferdebahn auf dem Wege nach dem Gericht benutzt hatte; ebenso fonnte nachgewiesen werden, daß die Frau sich schon seit langem nicht mehr als Wäscherin beschäftigte. Beide wurden unter Anlage des Betruges gestellt und vom Schöffengericht, das die gewinnsüchtige Absicht bei den unrichtigen Angaben als vorhanden erachtete, zu je einem Tag Gefängniß verurtheilt,
des Vorwärts".
Sozialdemokratische Reichstags Kandidaturen. Bingen Alzey( 8. Hessen ): Wiedreich aus Mainz . Hamburg I.: Bebel aus Berlin . Elsaß- Lothringen ( fiche Politische
Uebersicht"),
Eine Konferenz der Sozialdemokratie Norbböhmens beschloß am Sonntag gegenüber den Maßregelungen der an der Arbeitsruhe am 1. Mai betheiligt geweſenen Arbeiter über die Betriebe aller derjenigen Fabrikanten die Sperre zu verhängen, die ihre Arbeiter der Maifeier halber aufs Pflaster fetten.
Bei der Erhebung von Zengengebühren können die beheiligten Personen gar nicht vorsichtig genug mit denjenigen Angaben umgehen, umgehen, welche auf welche auf die Höhe der ZeugenDie Arbeiter J.'schen Entschädigung von Einfluß sind.
Schlonjenen Maßregeln werden als eine im Hinblick auf den schon ohne bevölkerung nach der pauptstadt wohlerwogene und ausreichende hin zum Nachtheile des platten Landes zu starken Zuzug der Arbeiter Fürsorge" bezeichnet, die jedoch die bekannten Februartrawalle vom Jahre 1892 nicht habe verhindern lönnen. Die Summe, welche die Stadtgemeinde als Entschädigung für den durch die Krawalle entstandenen Schaden zu zahlen hatte, wird auf girta 17000 W. angegeben, weine wirthschaftlich vergeudete summe, ( fügt der Bericht hinzu), aus welcher eine bedeutende Bahl wirt. lich Arbeitsloser oder sonst Bedürftiger wirksam hätte unterstützt Fahrstuhleinsturz. Ein entsetzlicher Unglücksfall, bei dem werden können." Dieser Zusag ist, wenn man an die vorher leider ein Menschenleben zu beklagen und ferner ein Arbeiter vom Freifinn" in den Nothstands- Debatten bewiesene Hart zum Krüppel geworden ist, hat sich am Montag Nachmittag auf Aus New- York wird uns Mitte April geschrieben: Rürzlich bericht, der den abschließenden Gesammtüberblick über alle Zweige fabrit ereignet. Dort waren mehrere Arbeiter damit beschäftigt, leibigkeit denkt, von erheiternder Komit. Dieser Verwaltungs- dem an der Oberspree belegenen Terrain der Berliner Chomotte hat einer der Jungen" Deutschlands , namens Klinger, in einer der Magistratsverwaltung bringt, ist überhaupt ein in mancher eine Ladung glafirter Chamotteſteine vom Brennofen ans durch unferer hiesigen Partei Branchen einen Vortrag über die Bewegung in Deutschland gehalten. In demselben vertrat er die Beziehung amüsantes Schriftstück. Es ist ungefähr das, was bei den Dampsfahrstuhl nach dem dritten Stock des Lagerspeichers der Parade die Kritik des Höchstkommandirenden bedeutet. Nur hinauf zu befördern, wozu sich zwei der Arbeiter, der 26jährige Ansicht, daß besonders die in den letzten Jahren verloren ge: daß die magistratliche Kritit" auf eine Selbstverherrlichung Grundirer Polenz und der 24jährige Maschinist Thormann mit gangenen Streits nur Folge der Bentralisation und der dadurch hinausläuft. Freunden unfreiwilligen Humors ist die Lettüre auf den Fahrstuhl gestellt hatten. Als nun der letztere den zweiten bedingten Geldanhäufung waren. Er schilderte als Plan seiner dieses Berichtes trop feiner 85 Seiten in Großquart angelegent- Stod pasfirt hatte, riß plöglich auf bisher unaufgeklärte Weise die engeren Berliner Genoffen für die Agitation die Gründung von licht zu empfehlen. Sie werden darin mehr als bloße Zahlen Berkuppelung, wodurch der an 12 Bentner schwere Stuhl ins Gewerkschaften, in denen Sozialismus", d. h. föderalistischer, und bureaukratisch geschraubte Satperioden finden. Die wieder Rutschen gerieth und in die Tiefe stürzte, wobei die beiden auf gepredigt werden solle, alles Wählen und dergleichen aber bei feite zu lassen sei. Er fand indessen kein Entgegenkommen, in- bolten Versuche, das an die Spize gestellte, nothgedrungene Zuge demselben befindlichen Arbeiter zwischen die Gewandung gertethen dem in der Diskussion sämmtliche Hedner für die Taktik der sozial- Kräften wieder abzuschwächen, machen dem diplomatischen Ge- Hilfe zur Stelle war und die Hebewerke eingesetzt wurden, gelang ständniß eines Mothstandes später in den einzelnen Kapiteln nach und vollständig eingefeilt wurden. Trogdem sofort die nöthige demokratischen Partei Deutschlands , als der unter den obwalten- schick des oder der Verfasser alle Ehre. Die Versuche wollen es dennoch, nur den Maschinisten Thormann zwar noch lebend, den Umständen einzig praktischen, eintraten. nur trotzdem nicht recht gelingen. Die Noth drängt sich immer aber mit germalmten Unterschenkeln herauf zu befördern, während An der Maifeier werden sich die amerikanischen, resp. wieder hervor, auf den verschiedensten Gebieten der städtischen der Grundirer Polenz, dem der Kopf eingedrückt und das Kreuz Organisationen mit englisch sprechenden Mitgliedern noch weniger betheiligen, als in früheren Jahren. Die hiesige Beutral- Labor: Verwaltung, und blickt dem Leser aus den immer noch ungünstiger gebrochen war, bereits todt war. Thormann, welcher sich in hoffgewordenen Zahlen entgegen, sodaß ihm schließlich
gelehnt, ebenso die Brooklyner, weil sie nicht in einem Zuge mits marschiren will, in dem die rothe Fahne getragen wird.
vergeht.
arztes nach dem Krankenhause geschafft.
Für die zunehmende Verelendung des Volkes giebt der Durch eine Benzinexplosion sind vorgestern Nachmittag Der Streit der otomotivführer an der Ann Arbor . Konsum von Pferdefleisch einen ziemlich sicheren Gradmeijer ab. drei Personen schwer verlegt und eine vierte getödtet worden. Bahn ist allem Anschein nach zu ungunsten der Arbeiter ver- So nimmt denn auch in Berlin diese von ach wie vielen Pro Jm linken Seitenflügel des Hauses Bimmerstr. 99, eine Treppe Laufen. letariern einzig noch gefannte Fleischspeise eine von Jahr zu hoch, befindet sich die chemische Waschanstalt von Buzey. Dort Vor einiger Zeit hieß es, daß sich die hartleibigen Former Jahr steigende Bedeutung ein. Im Jahre 1889 wurden 7968 war man mit dem Reinigen von Kleidern beschäftigt, und wandte Legislatoren Tennessee's endlich entschlossen haben, das Pferde in der Bentral- toßschlächterei untersucht, von denen dazu Benzin an, obgleich in dem Raume ein geheizter eiserner Sträflings Kontrattarbeits- System abzufchagen; 7733 zum Verzehr zugelassen wurden; im Jahre 1890 gelangten Dien ftand. Um 6/2 Uhr explodirte mit weit hörbarem Knall zugleich wären die Gelder zum Bau der nöthigen Gefängnisse dagegen 8396 Pferde und 1891 8426 Pferde zur Untersuchung, das Benzin und setzte den ganzen Raum in Flammen. Der Inangewiesen worden. Nun stellt sich aber heraus, daß die Nach von denen 8182 und 8129 Thiere zum Konsum gelangten. haber der Waschanstalt Puzey, dessen Frau und deren neunundricht auf einem Irrthum berubte. Der Berichterüatter eines dortigen Blattes macht bei dieser Gelegenheit Wittheilung über Aus dem Verwaltungsbericht der Charitee über das zwanzig Jahre alte Nichte Fräulein Luife Buzen, die sich besuchsweise bei ihren Verwandten aufhielt, sind im Ge die scheußliche Behandlung, welcher die Sträflinge feitens der Etatsjahr 1892/93 erhalten wir die nachstehenden Wittheilungen: Kontraktoren und deren Angestellten( unter deren Dbbut" fich Am 31. März v. J. betrug der Bestand an Kranten 866 Männer, ficht, am Kopfe und an den Händen durch Brandwunden Von sehr schwer verletzt worden. den Samaritern der die Sträflinge befinden) ausgesetzt sind, sowie die miserable 778 Frauen, 31 männliche, 30 weibliche Säuglinge. Der Zugang Feuerwehr, die unter Leitung des Branddirektors Stube er Die in den sibirischen Bergwerfen befindlichen Sträflinge gewiß 9540 Frauen, 804 männliche, 760 weibliche Säuglinge. Hiernach Drei in einer Droschke durch einen Schutzmann des 36. Polizei" Nahrung", welche sie von denselben erhalten. Er meint, daß es bis zum gleichen Datum dieses Jahres betrug 10 139 Männer, Feuerwehr, die unter Leitung des Branddirektors Stude er schienen war, wurden ihnen Nothverbände angelegt, worauf alle beffer hätten! G3 haben neuerdings wieder Unruhen statt- beziffert sich die Gesammtaufnahme des Jahres auf 22 948 gefunden, doch scheint die Betheiligung der Bergleute eine schwache fonen. Als geheilt wurden 17 279, als nicht geheilt 1770 Ber- reviers nach der Klinik in der Ziegelstraße fübergeführt wurden. Außer ihnen war die Dienstmagd Anna Ziegler in dem Raum gewefen zu sein. sonen aus dem Krankenhause entlaffen. 13 Krante entliefen. GeDer Lockout der Zuschneider in New- York ist durch norben sind 2155 Personen. Zootgeboren wurden in der Anstalt anwesend. Diese wurde am ganzen Leibe vollständig versengt und auf der Stelle getödtet. Die Leiche ist dem Schauhause zuVereinbarung zwischen den beiderseitigen Vertretern beendet. 53 Knaben und 52 Wiädchen. geführt worden. Auf dem Hofe war eine furchtbare Verwüstung Ueber den Zuhalt der Vereinbarung" ist nichts bekannt gegeben worden; recht geheuer erscheint die Geschichte nicht! angerichtet. Außerdem zersprang das Schaufenster eines straßenwärts belegenen Porzellanladens, während die Vorräthe im Laden selbst zertrümmert wurden. Die Feuerwehr wurde bald Herr der Situation, hat aber noch lange Zeit mit Aufräumungsarbeiten
Todtenliste der Partei. In Wand 3 bed wurde am Sonntag ein alter Porteigenoffe, der Maurer Thielemann, zur legten Ruhestätte gebracht.
Polizeiliches, Gerichtliches ze. Wegen Beleidigung eines Gendarmen verurtheilte das Schöffengericht in Straßburg i. G. den Parteigenossen
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288hle zu 10 M. Geldstrafe event. 2 Tagen Haft. - Das Berliner Landgericht sprach den Barteigenoffen Meist aus Köln von der Anklage der Aufreizung frei. Er sollte bies Bergehen in einer Nede verübt haben, die er am 20. November v. J. in einer Versammlung der Maurer und Pußer Berlins gehalten hat.
Tokales.
Besondere Zeitungsschalter. Die hiesige Dber Bosts Direktion steht im Begriff, bei den Bostämtern mit besonders lebhastem Verkehr ebenso wie die Pacetabfertigung auch das gefammte Zeitungsgeschäft von den übrigen Dienstzweigen zu trennen und dafür eigene Zeitungs- Ausgabeschalter einzurichten. zu thun gehabt. Bei dem Poftamt 25( Am Königsgraben) wird der dieserhalb erforderliche Umbau so beschleunigt, daß dem Publikum spätestens am 1. Oktober cr. die Vortheile der Neu- Einrichtung zu gute tommen werden. Lebhaft zu wünschen bleibt, daß auch bei dem sehr überlasteten Postamt 19 in der Beuth bezw. Kommandanten itraße durch Einrichtung eines eigenen Zeitungsschalters den viel fachen Unzuträglichkeiten ehestens gesteuert werde.
Sur Herstellung einer im Verkehrsinteresse wünschenswertben Verbindung Der Berleberger Straße mit der Wilhelms: hafener Straße wird die Anlegung einer neuen Straße zwischen der Stromstraße und der Wilhelmshafener Straße geplant. Nach einem von der städtischen Baudeputation aufgestellten Entwurf soll die neue Verbindungstraße über das Grundü Stromstr. 51 geführt werden.
Das königliche Hygiene- Museum, Klosterstr. 35, ift ge An die Arbeiterschaft Berlins ! öffnet: Am Dienstag und Freitag von 10 bis 2 Uhr, an Soun Am nächsten Freitag finden in allen Berliner Reichstags- und Festtagen in den Monaten April, Mai, Juni, Juli, August Wahlkreisen Versammlungen statt, behufs Stellungnahme zu den und September von 12-6 Uhr Nachmittags, in den Monaten März und Oktober von 12 bis 5 Uhr Nachmittags, in den Reichstagswahlen. In diesen Bersammlungen werden soweit Monaten Februar und November von 12 bis 4 Uhr Nach es noch nicht gefchehen die Kandidaten aufgestellt. Die Ge- mittags, in den Monaten Januar und Dezember von 12 bis werkschaften werden aufgefordert, an diesem Tage teine Vers 3 Uhr Nachmittags.
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In der Weinstube plötzlich verstorben ist Montag Abend um 83/4 Uhr der 51 Jahre alte Geheime Rechnungsrath Robert Marschner. Der alte Junggeselle pflegte Abends in einer Apfelweinhandlung in der Krausenstraße zu verkehren. Auch Montag hatte er sich gegen 83/4 Uhr dort eingefunden. Raum war ihm fein Abendessen vorgefeßt worden, als er vom Stuhl fiel und todt liegen blieb. In den Taschen des Gestorbenen fand die Polizei etwa 700 m. baares Geld und eine große Anzahl von Werthpapieren, so daß er sein Vermögen anscheinend bei sich ge tragen hat.
Die Kriminalpolizei sucht den Eigenthümer eines Korbes, der einen lebenden Hahn mit drei Hühnern enthält, sowie die Berfon, der in der Nacht vom 24. zum 25. April auf dem Dönhofsplaße ein Portemonnaie mit Geld gefleddert worden ist. Der Korb mit den Hühnern ist vor etwa vier Wochen zwei alten Dieben abgenommen worden.
Eine empörende Szene trug fich am Sonntag in der Rüdersdorferstraße zu. Bei dem daselbst Nr. 40 wohnenden Schlächtermeister Tag wollte ein Gefelle, der dort zu arbeiten aufgehört hatte, mit seinem Stoffer das Haus verlassen. Der Meister stellte sich jedoch dem schwächeren Mann in den Weg, bearbeitete ihn mit den Fäusten und drückte ihn gegen die Laden