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Ein staatlicher Ifusterbetrieb. einigen Streifenden zugesichert, einen Gegenredner sprechen| angewiesen. Diese hätten möglicherweise durch Angst vor dem zu lassen, worauf Genosse Leimpeters sich entschloß, dem Boykott beeinflußt sein können, entweder sozialdemokratisch oder Die Schwurgerichtsverhandlung wegen der Unterschleife Herrn Arbeiterfekretär Müller entgegenzutreten. Vor Eröffnung der gar nicht zu wählen. Auch andere Wähler seien wahrscheinlich be. auf der Kieler Reichswerft enthüllte Zustände in diesem staat- Bersammlung erschien ein Gendarm im Saale mit der Anfrage, ob einflußt worden durch den Druck der Boykottandrohung. Die Kläger Tränkler und Fride legten gegen dies horrende lichen„ Musterbetriebe", die man einfach für unmöglich dem Vorstand polizeilicher Schuß erwünscht sei. Urteil Berufung ein. Diese vertrat Rechtsanwalt Wolfgang Heine halten sollte. Bisher war mau wenigstens der Ansicht, daß Der Vorstand lehnte dieses Anerbieten ab. Darauf erklärte der Gen- am 2. November vor dem ersten Senat des Ober- Berwaltungseine solche Lotterwirtschaft nur in Rußland möglich sei. darm, daß doch eine Patrouille zur Sicherheit gerichts. Der Anwalt zerpflückte nach allen Richtungen die eigenDer Angeklagte Frankenthal gab ein Bild von der Hand- abkommandiert sei, die sich in der Nähe aufhalte, artige Beweiswürdigung des Bezirksausschusses. Die Feststellung" habung der Geschäfte bei dem Verkauf von Altmaterial, um wenn nötig zur Verfügung zu stehen. Dann einer Einwirkung auf das Resultat, die der Bezirksausschuß meine das ihn in der Tat zu dem Urteil berechtigte, derartige verließ der Gendarm den Saal, tam aber später wieder und nahm getroffen zu haben, sei gang hinfällig. 3. B. sei allgemein bekannt, daß viele fleine Geschäftsleute, die sonst sozialdemokratisch Zustände finde man in einem anderen Kultur- an der Tür Aufstellung. sta a t. Was an taufmännischen Unmöglich- Der Pfarrer eröffnete die Versammlung mit den Worten, daß stimmen würden, bei der unmoralischen öffentlichen Wahl nicht teiten ausgedacht werden könne, fonzentriere sich auf der über Mansfelds Lande schwere und bedrohende Stürme herein wählen gingen, weil sie polizeilichen Drud befürchteten. Die frag lichen 76 Geschäftsleute müßten eventuell vernommen werden. Der Kieler Werft beim Verkauf von Altmaterial. So wurden gebrochen seien; für die katholische Bevölkerung gelte es, sich gegen Anwalt stellte außerdem noch eine Reihe anderer Beweisanträge, nach der Schilderung Frankenthals Bronze und Messing die Gefahren dieser Stürme zu schützen, wie, das sollte Arbeiter- falls die Wahlen nicht sofort für gültig erklärt würden. gemischt und auf einen Haufen geworfen, der dann sekretär" Müller sagen, dem er das Wort erteilte. Doch nun ent- Das Oberverwaltungsgericht hob die Vorentscheidung auf und nach dem Gewicht verkauft wurde! Dabei handelte es sich stand eine lange Geschäftsordnungsdebatte, ob der mitgebrachte Gaft erklärte beide Wahlen für gültig. Begründend wurde ausgeführt: um ein Gemisch von zwei Sorten, von denen die eine doppelt das Wort erhalten sollte. Der Herr Pfarrer wie auch Herr Müller Dem Bezirksausschusse sei darin beizutreten, daß die Androhung so viel wert war wie die andere. Die Käufer konnten wunderten sich, daß Leimpeters sich in den Saal gewagt habe, und der Entziehung der Kundschaft oder anderer wirtschaftlicher Nachsich dann aus dem Haufen das gewünschte Quantum des fie bestritten, daß er von Vereinsmitgliedern eingeführt sei. Darauf teile zu den unzulässigen Mitteln der Wahlagitation gehöre. Habe wertvollsten Materials heraussuchen. Ein Kontroll- standen jedoch fünf bis sechs Mann auf, die fich als Mitglieder vor- das Mittel Erfolg, d. h. würden Wähler veranlaßt, gegen ihre Ueberzeugung ihre Stimme abzugeben oder nicht zu wählen, so beamter, meinte Frankenthal , hätte bei dem Aufladen ruhig stellten und erklärten, den Gast eingeführt zu haben; sie beantragten, fönne das ein Grund sein, die Wahl für ungültig zu erklären. Das hinzukommen können, denn er habe ja von der ganzen ihm im Auftrage der Streitleitung das Wort zu erteilen. Der Beweisergebnis könne aber nicht so gewürdigt werden, wie es der Sache nichts verstanden. Die Kontrollbeamten feien Pfarrer wies darauf hin, daß es dem Zwecke der Versammlung und Bezirksausschuß getan habe. Der Senat sei nicht der Ueberzeugung, nicht einmal in der Lage gewesen, Rotguß von Messing den Bestrebungen des Vereins direkt widerspreche, wenn ein so daß in der Tat eine Boykottandrohung seitens der Partei stattzu unterscheiden! extremer Redner wie Leimpeters das Wort erhalte, und es würde gefunden habe. Selbst wenn man die Polizeiberichte zugrunde legte, Die Kommission, welche das Altmaterial verkaufte, hatte dadurch nur der schöne Abend verdorben. Die Mitglieder bestanden so könne daraus doch nicht gefolgert werden, daß die Versammfeine Ahnung, welchen Wert das Material repräsentierte. iedoch darauf, daß abgestimmt werden müsse. Die Abstimmung lungen bezw. die sozialdemokratische Partei den Beschluß gefaßt Sie wandte sich an den Meister und der Meister ergab dann eine Mehrheit für die Redefreiheit. hätten, alle Kleingewerbetreibenden, die nicht den Sozialdemokraten ihre Stimme geben, nachher zu boykottieren. Zudem fehle auch wandte sich an den Lieferanten, um die Taren Der Pfarrer machte darob ein ganz verbuzztes Gesicht, aber schnell ieder Beweis, daß die Aeußerungen in den Versammlungen zur zu erfahren!. Da die kleinen Bieter durch das System des steckte man im Vorstand die Köpfe zusammen, wonach der Herr Kenntnis eines größeren Wählerkreises gekommen seien. Eine BeVerkaufs ausgeschlossen waren, kamen nur einige große Auf- Pfarrer verkündete, daß der Vorstand die Nedezeit für den Gast einflussung, wie sie der Bezirksausschuß annehme, sei demnach fäufer in Betracht, die einen Ring bildeten, der unter dem auf 15 Minuten festgesetzt habe. nicht dargetan.Namen„ Chabruse" in weiteren Handelsfreisen bekannt gewesen sein soll. Da sich die Käufer gegenseitig nicht überboten, wurde die Ware zum Mindestangebot zugeschlagen. Die Mitglieder der Chabruje teilten sich dann in den Rebbach!
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Herr Arbeitersekretär" Müller zog mun gegen die religionsfeindliche Sozialdemokratie los und behauptete fogar, daß diejenigen fatholischen Mansfelder Bergleute, die sich dem Bochumer Verbande angeschlossen hätten, damit ihre Religion aufgegeben hätten, was stürmische Widersprüche der Streifenden hervorrief. Der Pfarrer lobte Für die beispiellos fahrlässige Art, wie wertvolles die Mansfelder Gewerkschaft, die von jeher ihre Arbeiter gut bezahlt Material verschleudert wurde, gab Frankenthal noch einige und behandelt habe, verurteilte den Streit als eine Auflehnung besondere Beispiele. Alte weiße Leinewand kaufte gegen die Gebote Gottes und forderte alle katholischen Männer auf, er von der Werft für 30 Pf. und verkaufte sie nach ihrer sich nicht betören zu lassen, sondern ruhig ihrer Arbeit nachzugehen. Reinigung turze Zeit darauf wieder für Die Bergleute, die für den Streit sprachen, wurden nieder2,85 W. an die Werft, die sie als Pugzeug ge- geschrien. brauchte! Ein Mast wurde von ihm für 76 M. gekauft und für 1000 M. wieder verkauft! So etwas wäre bei der
unmöglich!"
Politifche Ueberlicht.
Berlin , den 3. November 1909. Ein neuer Sieg in Sachsen . Bei der heutigen Stichwahl zur Zweiten Ständekammer wurde im 17. städtischen Wahlkreise( Geyer- Stollberg) unser Genosse Demmler mit 5722 Stimmen gewählt. Borwerf( natl.) erhielt 5351 Stimmen. Damit sind bis jett 23 Genossen in den Landtag gewählt. Die übrigen Stichwahlen finden morgen statt.
Und wieder ein Sieg.
Wahlverwandte Seelen.
Eisenbahn und bei der kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven organisierten Bergmann zu dulden, und mit der Drohung, Hunderte Herr Vogelsang hat durch sein starrsinniges Verhalten, keinen abzulegen, die Aufmerksamkeit anderer Arbeitgeber auf Mansfeld Altona, 3. November .( Privatdepesche des Vorwärts".) Die Angaben des Angeklagten über diese ganz unglaub- gelenkt und feit Tagen laufen bei der Zentralstreifleitung Gesuche Bei der heutigen Stadtverordnetenwahl in liche Lotterwirtschaft sollen natürlich dem Zwecke dienen, sein ein, die jüngeren Bergarbeitern dauernde Arbeit und höheren Lohn Altona gelang es zum ersten Male, zwei Sozialeigenes Verhalten in möglichst günstigem Licht erscheinen zu garantieren, als die Mansfelder Gewerkschaft zahlt. Ein Unter demokraten zum Siege zu verhelfen. Es wurden laffen. Daß es ihm möglich war, in neun Jahren die Werft nehmer wünscht allein 500-1000 Mann bei einem Lohn von 4 M. gewählt Rechtsanwalt Dr. Herz und Bigarrenfabrikant um viele Hunderttausend Mark zu übervorteilen, will er pro Tag, während der Durchschnittslohn bei der Mansfelder Ge- Thomas mit 4090 bezro. 4030 Stimmen. Die Gegner erder beispiellosen Fahrlässigkeit und Geschäfts- werkschaft nur 3,26 M. beträgt. Die Streilleitung wollte auf diese hielten 2900 Stimmen. Die Sozialdemokraten sind demnach) untüchtigkeit der in Frage kommenden Beamten Angebote nicht eingehen, da sie immer noch hoffte, ein General hielten 2900 Stimmen. Die Sozialdemokraten sind demnach zugeschrieben wissen, nicht etwa einem von ihm und seinen nerv zu töten. Aber nachdem wiederum erklärt worden ist, als Be- gigen Fortsetzung der Wahl dürfte die Sozialdemokratie verdirektor könne nicht so verblendet sein, seiner Industrie den Lebens- mit über 1100 Stimmen Majorität gewählt. Bei der morStomplicen geübten Bestechungssystem. Wie dem aber dingung der Wiederanlegung gelte die Zerreißung der Verbandskarte, mutlich noch drei Sige erobern. Stomplicen geübten Beste chungssystem. Wie dem aber auch sei, ob Bestechungen im größten Umfange vorlagen mußte auch dieser Sache näher getreten werden. Die Zentralleitung hatte oder ob es sich nur um eine bodenlose Lotterwirtschaft zum 2. November alle Vertrauensmänner, Schachtdeputierte und Arbeiterhandelte, bei denen Millionenwerte in der skrupellosesten Weise Ausschußmitglieder zu einer Sigung nach Io stermansfeld Die Konservativen scheinen zu einer Art Agitationskampagne an einige geriffene und skrupellose Händler verschleudert wurden. geladen. Einstimmig und jubelnd beschlossen die Bertrauensleute, gegen die in der vorjährigen Thronrede verheißene Reform des gegen die in der vorjährigen Thronrede verheißene Reform des in jedem Falle handelt es sich um eine mehr als fofort Heimat und Mansfelder Gewerkschaft zu verlassen, wenn ihnen preußischen Dreillassenwahlrechts greifen zu wollen. Nachdem die russische Wirtschaft! außerhalb Arbeit geboten werde, wo sie als freie Staatsbürger leben Höchst eigentümlich war es auch, daß die Ober- werden. Wir pfeifen auf die Mansfelder Gewerkschaft, die durch ginnen jetzt die agrarischen Führer in fonservativen Versammlungen dürfen.„ Alles opfern wir, um von der Geistessklaverei befreit zu fonservativen Blätter den Boden genügend vorbereitet haben, bewerftdirektion den von der Verteidigung als Sachverständigen unsere Arbeit reiche Ueberschüsse erzielte, wenn wir als Verbands- zu erzählen, die Fundamente des preußischen Staates würden gegeladenen Herren, unter anderen Geheimrat Schwarz und fameraden, als freie Menschen anderswo Beschäftigung finden. Herr fährdet, wenn sich die preußische Regierung dazu verstehen sollte, Oberbaurat Schirmer, die Genehmigung zur Aussage Vogelsang tann uns wieder haben, aber nur als Verbandsmitglieder, an dem bewährten heiligen Dreiflassenwahlsystem zu rütteln. nicht erteilte. Auch dem noch neuerdings von der niemals mehr als reichstreue Gesinnungsheuchler. Den Anfang mit diesem Kampfe für die heiligsten Güter der oftVerteidigung vorgeschlagenen Sachverständigen, einem Dber- So sprachen diese plöglich erwachten Bergstlaben und nie haben elbischen Stultur hat bereits Herr v. Oldenburg- Januschau gemacht. meister der Staisert. Werft, wurde von der Direktion die wir Arbeiter gesehen, die jubelnd und frohen Mutes ihre Heimat Er hat am Sonntag in einer Bündlerversammlung in Graudenz fich Genehmigung zur Aussage verweigert. Dagegen schlug preisgeben wollten, nur um Menschenrecht, um Freiheit dafür ein- folgende an die Adresse des Ministerpräsidenten v. Bethmann Hollweg Oberwerftdirektor einen anderen Sachverständigen bor . Mit Recht gaben die Verteidiger ihrem Erstaunen Abwanderung. Von den Vertrauensmännern meldeten fich fofort 37 zur gerichtete Drohung geleistet: Alle versicherten, daß sich hunderte jüngerer über das Verhalten der Oberwerftdirektion Ausdruck. Kameraden sofort melden werden, die froh wären, wenn sie mögDie Sachverständigen seien geladen, um auszusagen, wie lichst bald die reichstreuen Grenzen überschreiten können. Bedie Dinge auf der Werft gelegen hätten. Das sei für schlossen wurde, am Mittwoch in 14 Belegschaftsversammlungen die die Angeklagten von Wichtigteit, nicht aber, daß irgend jungen Bergleute von 18-30 Jahre aufzufordern, sich zur Abwanderung ein Sachverständiger bekunde, wie die Dinge hätten liegen zu melden, und dann am Freitag den letzten Versuch bei den Werksollen. Die Weigerung der Oberwerftdirektion, solche verwaltungen zu machen, ob sie die Leute mit den Verbandskarten Beamte als Sachverständige aussagen zu lassen, die die Ver- einstellen will, oder ob die Generaldirektion lieber ihre Abwanderung sieht. Damit werden nun die Vogelsänger" vor die Alternative hältnisse der Werft tannten, fann nur als das Zeichen gestellt: Entweder ihre alten Leute mit den Verbandskarten aneines sehr bösen Gewissens aufgefaßt werden. Die Werft zulegen, oder auf 500 bis 1000 junger Arbeiter zu verzichten und direktion befürchtet offenbar, daß die Lotterwirtschaft, falls sie auf dem wahnwizzigen Standpunkt verharren, teine die in der Werftverwaltung geherrscht haben muß, in noch Verbandsmitglieder anzustellen, wird am Montag der erste Trupp ärgerer Weise aufgedeckt werden könnte, Mansfelder Senappen ihrer Heimat Lebewohl fagen, jedoch als als durch das von Frankenthal bereits organisierte Arbeiter! Gesagte!
der
zutauschen!
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Ein liebliches Bild aus dem Wusterstaate Preußen! So Sozialdemokratischer Wahlterrorismus
also wirtschaftet man mit dem Gelde der Steuerzahler! Eine tollere Wirtschaft hat es auch in Rußland nicht gegeben!
Eine katholische Streikbrecherliga.
vor dem Oberverwaltungsgericht.
Die Umstempelung des Kampfes gegen die Oeffent. lichkeit der Wahl und den dadurch herbeigeführten Wahlbeschäftigte am Dienstag das Oberverwaltungsgericht. terrorismus in einen sozialdemokratischen Wahlterrorismus
am
Unter den eigenartigen Begleiterscheinungen des Mansfelder Streits ist die bemerkenswerteste: Eine geschloffene Bei den Stadtverordnetenwahlen in Teuchern waren tatholische Streitbrecherliga! Während die Streik 21. November 1907 in der 3. Abteilung die Kandidaten der Sozialbewegung gleich einer Springflut die reichstreuen Dämme niederriß demokratie, der Invalide Tränkler und der Bergarbeiter Fricke, und die reichstreuen Vereine fortschwemmte, hielt eine fleine mit je 185 Stimmen gegen 112 gegnerische Stimmen gewählt. Die katholische Schar dem Ansturme stand. Sie wollte sich nur dann Stadtverordnetenversammlung erklärte darauf die Wahlen für under Bewegung anschließen, wenn der Pfarrer dazu feine Einwilligung gültig. Grund: die Sozialdemokraten hätten die kleinen Gewerbes gebe. Das tat der Pfarrer natürlich nicht. So wurden treibenden mit Boykott bedroht, die gegen die Gewählten stimmten. die Mitglieder des fatholischen Männer- und Jünglingsvereins von Die beiden Genossen, deren Wahl durch diesen seltsamen Beschluß für ungültig erklärt war, strengten dagegen die Klage auf Gültig Helbra Streitbrecher! Dieser Verein, der den katholischen Arbeiter für ungültig erklärt war, strengten dagegen die Klage auf Gültigkeitserklärung der Mandate an. Der Bezirksausschuß wies bereinen( Siz Berlin ) angegliedert ist, zählt mehrere hundert Mit jedoch nach einer Beweiserhebung die Klage ab. Wenn in Teuchern , glieder, meist polnischer Abstammung, von denen sich kaum in einer Stadt mit großer Arbeiterbevölkerung, von der die Klein20 Mann dem Streit angeschloffen haben. Ein Vorstands- gewerbetreibenden allein abhängig seien, die Sozialdemokraten sich mitglied diefes Bereins selbstverständlich Streifbrecher verabredet hätten, alle die zu bohtottieren, die nicht ihren Kandiist auch Gemeinderatsmitglied und hat für die freiwillige baten wählten, so war darin eine solche unzulässige Beeinflussung Bulage für das Militär aus der Helbraer der Wähler zu erblicken. Solche Boykottandrohung gegen kleine Gemeindekasse gestimmt! Dieser Arbeiterverein" betreibt Gewerbetreibende habe aber vorgelegen, das schließe der Bezirksausschuß aus den Berichten von Polizeibeamten über von diesen jekt unter Führung des Pfarrers eine wüste Seßagitation gegen überwachte sozialdemokratische Versammlungen! Danach habe einer Die Sozialdemokratie und den Bergarbeiter- Verband. Am Sonntag der Redner, Schröder, in einer Versammlung vom 18. August 1907. wurden vor der Kirche Flugblätter gegen die Sozialdemokratie ber gesagt:„ Die fleinen Kaufleute, die sich erdreisten sollten, einen teilt. Und so viele Gendarmen und Militär auch in Helbra Gegenkandidaten zu wählen, müßten boyfottiert werden." stationiert sind, sie haben von dieser Flugblattverbreitung nichts 17. November habe ferner derselbe Redner gesagt:" Bohtottieren gesehen, sie jedenfalls nicht gehindert, wie sie es mit den Flugblättern dürfe er zwar nicht sagen, aber jeder würde ihn verstehen, wenn er sage, diejenigen Gegner, welche den Sozialdemokraten nicht Sonntag und Montag( Allerheiligen) hielt der Verein im wählten, feien scharf aufs Korn zu nehmen." Nach einem Polizei bericht über eine Versammlung nach der Wahl habe ferner ein fatholischen Vereinstafino Versammlungen ab, in denen der Redner gesagt: Wc gegen uns gestimmt hat, muß gepeitscht ,, Arbeitersekretär" Müller- Berlin dem Streitbruch das Wort rebete! werden." Es hatte nun der Bezirksausschuß 76 selbständige Ge Den Opponenten wurde mit Hinauswerfen gedroht. Zu der werbetreibende aus der Bürgerliste in Teuchern ausgezogen, bon Versammlung am Montag hatten einige Borstandsmitglieder denen er annahm, fie feien auf die Kundschaft der Arbeiterkreise
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„ Wir werden abwarten, wer es wagt, ein frebelndes Spiel mit der Verfassung zu treiben... Wir erwarten, daß man nicht an den Grundlagen unseres Staatswesens rührt und sich geneigt zeigt, den Maffen entgegenzukommen. Sollte es aber geschehen, dann, meine Herren, werden die preußiichen Konserbatiben zur Stelle sein. Darauf tönnen Sie sich verlassen."
Dann soll also auch b. Bethmann Hollweg gestürzt werden. ftügung der Großindustriellen. Auch in den von ihnen unterhaltenen Und bei diesem Treiben finden die Konservativen die UnterBlättern wird jetzt angesichts der Wahlniederlagen der National liberalen in Baden und Sachsen für die Erhaltung des preußischen So schreiben die Bollwerts" gegen den roten Umfturz plädiert. Berliner Neueste Nachrichten":
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In Neumünster tagte der schleswig- Holsteinische Liberalismus, Wadenstrümpfler und Wasserstiefler. Nicht groß an Zahl, nicht bedeutend durch soziales Gewicht der Führer, aber unentwegt" bis auf die Stiefelipißen. Und er beschloß, die Preußenschmach" des Dreiklassenwahlrechts dem entrechteten Volte zu nehmen und dafür das Reichstagswahlrecht für Preußen zu fordern.
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Verblendete Toren, die nichts vergessen und nichts hinzulernen wollen! Das vielgeschmähte, agitatorisch und demagogisch so maßlos ausgebeutete Dreillaffenwahlrecht hat dem Liberalismus auch die Majorität im Preußischen Landtag gesichert, jene allerdings nicht mit Ruhm bedeckte Majorität, die dem preußischen König die Notwendigkeiten seiner Heeresneuorganisationen unmöglich machen wollte, durch die doch erst 1864 und 1866 zum Heil des gesamten deutschen Vaterlandes so glücklich erledigt wurden. Damals forderten die Konservativen bas allgemeine Wahlrecht für Preußen zur Abwehr des regierungsunfähigen und staatsunflugen Liberalismus. Heute ist es umgekehrt. Und doch hat der Freisinn bei dem verfehmten Wahlrecht Breußens heute noch 36 Size, während es bei dem„ liberalen" Wahlrecht Badens ganze fieben Sitze hat und bei dem zweifellos sehr libe= ralen Pluralwahlrecht Sachfens sich nur in höchster Qual das eine oder andere Mandat erkämpft.
Und deswegen müssen wir schon um der aller eigensten Interessen des Liberalismus felber willen darauf besteben, daß der größte Bundesstaat des Deutschen Reiches feine Wahlrechtserperimente macht, sondern bei Altbewährtem bleibt und es nur zeitgemäß abändert, d. h. der Zeit gemäß, die angepaßt ist einer tiefen Ebbe des nationalen Gedankens, dessen Hochflut der bürgerliche Block von 1907 darstellt. Andernfalls erleben wir noch einen ganz anderen 8u= sammenbruch, wie den in Baden und Sachsen . Und davor tönnen und wollen wir uns schüßen."
Selbstverständlich ist auch das Blatt der Hamburger Reeder, Guano- und Kaffee- Importeure, die Hamburger Nachr.", dafür eingetreten, daß nicht am Altbewährten" gerüttelt wird. Jronisch fchreibt das Blatt für möglichste Mehrung großer Handelsprofite: „ Eine wahrhaft nationale Partei, wurde jüngst beteuert, soll die nationalliberale sein; wie dies ja auch ihr Name besagt, die die nationale Pflicht als die höchste voranstellt. Ihren nationalen Charakter haben die Parteifreunde Bassermanns in dessen engerer Heimat dadurch bekundet, daß sie mit der antinationalen Partei