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zuwachsstener habe aber jetzt schon eine Einnahme von 690000 M.I Mitwirkende: Cello: Herr Rud. Kroll. Klavier: Herr Guiseppe ergeben Städte Hoffmann(Soz.) trat den Ausführungen des Stadtv. Goitjchal! entgegen. Das Hinausdrängen der Ar Vetter werde in Dchöncberg systematisch getrieben. Die Stadt habe kein Recht. eine bestimmte Zimmerzahl für die Wohnungen vorzuschreiben. Man begnüge sich damit, eine Kontrolle darüber zu üben, daß die Wohnungen den hygieinschen Anforderungen entsprechen. An großen Wohnungen mangelt es in Schöncb'erg nicht, solche Wohnungen würden vielfach verkleinert, um sie besser vermieten zu können. An kleinen Wohnungen sei aber in Schöne berg kein Ueberfluß. Die Stadt hat sogar die Verpflichtung, Grund und Boden zu erwerben, um Arbeitcrwohnungen zu bauen. Der Magistrat sei aber für so etwas nicht zu haben, das ergebe sich schon aus einem Ausspruch eineS Magistratsmitgliedes. der da meinte,daß man Sorge tragen müsse, daß sich daS Gesindel in Schöneberg   nicht zu sehr einniste Auch Stadtv. D ä u m i g(Soz.) wendet sich gegen den Stadt verordneten Gottschalk. Er, Redner, habe keineswegs verlangt, daß den Terraingesellschaften Konzessionen gemacht werden sollen. Nicht die Terraingesellschaftcn hätten später die Bedingungen des Vertrages zu erfüllen, sondern die Bauherren, die die Terrains erst kaufen müssen. Die Vorschriften des§ 26 müssen zum Teil zum Bankrott führen. Man sollte doch den Bauherren überlassen, auch Zwei zimmerwohnungen zu bauen. Warum sollte den Arbeitern nicht auch die Gelegenheit geboten werden, am Stadtpark zu wohnen. S»dtv. Lohausen sLib. Vg.) hält den Standpunkt deS Herr» Gottschalk, die Arbeiter in besondere Stadtviertel zusammen zudrängen, nicht für liberal. DieLiberale Fraktion" sei der Meinung, daß Schöneberg   eine Geldsackspolitik treiben müsse. während sie eigentlich verpflichtet wäre, dem sozialdemokratischen Anträge zuzustimmen. Stadtv. G o t t s ch a l k(Lib. Frakt.) meinte, daß cS im Städte­bau üblich sei. ganze Straßenziige nach einem bestimmten System zu bauen. Das bessere Publikum wohnt eben nicht in den Straßen, wo die Arbeiter wohnen. Im Südostgelände können Arbeiterwohnungen errichtet werden, aber nicht am Stadlpark. Oberbürgermeister Wilde suchte die Ausführungen unserer Genossen zu widerlegen, daß der Magistrat bestrebt wäre, die Arbeiter auS Schöneberg   hinauszudrängen. Stadtv. Zobel(Lib. s�rakt.) ist der Meinung, daß sich die Kommune glücklich schätzen könne, die die guten Steuerzahler bei sich aufnimmt. Deshalb müsse möglichst viel geschaffen werden, um diese heranzuziehen, vor allem aber durch eine angenehme Wohnungs gelegenbeit. Stadl». Küter(Soz.) hält dem Magistrat entgegen, daß unter seinen Mitgliedern die Aenßerung gefallen sei:Wir wollen kein zweites Rixdorf haben". Wenn mit der Bebauung so fortgeschritten werde, lote sie im Berliner   Ortsteil begonnen hat, dann werde man auch bald an den Abbruch der Häuser gehen, die Arbeiterwobnungen haben. Der Grund und Boden sei heute ein Spielball der Terraim gesellschaften. Unter Ablehnung des sozialdemokratischen Antrages wurde dann der Vertrag gegen die Stimmen der Sozialdemokratelt angenommen. Die Anschaffung von 6 S ch ne e p f l ü g e n wurde genehmigt. Das Bauprogramm für den Neubau des Alters- und S i e ch e n h e i m s in Deutsch-Wusterhausen wurde einem Ausschuß überwiesen Ueber die Erhöhung der dem. Schöneberger Tageblatt" zu gewährenden Entschädigung für die Aufnahme der amtlichen Be kanntmachungen empfahl der Ausschuß, die Summe von 800 M. aus 2000 M. zu erhöhen. Stadtv. Wollermann(Soz.) wandte sich ganz entschieden gegen diese Erhöhung, die in keiner Weise eine Rechtfertigung finde. Auch sei die ganze Angelegenheit im Ausschuß nicht genügend geprüft worden. Es wurde darauf beschloffen, die Vorlage nochmals an den Ausschuß zurückzuverweisen. Die Versammlung erklärte sich darauf damit einverstanden, daß der Firma Strauß u. Co. in Charlottenburg   der Zuschlag für die Pachtung des Anschlagwesens auf die Dauer von fünf Jahren zun, Preise von jährlich 21 000 M. erteilt wird. Sodann kommt noch folgeuder Antrag der sozialdemo« k r a t i s ch e n Fraktion zur Beratung: Die Stadtverordnetenversammlung ersucht den Magistrat. ihr möglichst umgehend eine Vorlage zugehen zu lassen, nach welcher die Pflichtfortbildungsschule auch aus die sogenannten ungelernten Arbeiter ausgedehnt wird. Stadtv. Magna»(Soz.) weist in seiner Begründung des An- träges darauf hin, daß bereits vor zwei Jahren der Magistrat eine Regelung dieser Angelegenheit versprochen habe, aber bis heute sei noch nichts geschehen. Es müsse auch den ungelernten Arbeitern die Gelegenheit gegeben werden, ihre Kennwisse zu er- weiter», um sie zu nützlicheren Gliedern der Gesellschaft zu machen. Wie jetzt bekannt wird, scheint der Magistrat die Absicht zu haben, die Angelegenheit noch um weitere zwei Jahre zu vertagen. Diese Absicht entspricht aber nicht dem Sinne einer ersprießlichen Tätig- keit. Redner bittet deshalb um Annahme des sozialdemokratischen Antrages. Der Antrag wird darauf angenommen. Stadtverordneten-Ergänzungswahle» in SchSneierg. Zweite AbteUung. t. Wahlbezirk. Gewählt: Apothekenbefitzer Patermann(Lib. Frakt.) mit 115 Stimmen. Der Gegenkandidat Rentier Lehrend (Lib. Vg. oder Haberland-Partei) erhielt 33 Stimmen. 2. Wahlbezirk. Gewählt: Rentier Micha lski(Lib. Frakt.) mit 122 Stiinmen und prakt. Arzt Dr. Bell(Lib. Frakt.) mit 1L1 Stimmen. Die beiden von der Liberalen Vereinigung(Habcrland-Partei) aufgestellten Gegenkandidaten Rechtsanwalt v. Glasenapp und Handels- richter Hermann Eisenberg erhielten 64 resp. 62 Stimmen. 3. Wahlbezirk. Gewählt: Stadtverordneter Ernst Brun- h u b e r(Lib. Frakt.) mit 126 Stimmen. Gegenkandidat war nicht aufgestellt. 4. Wahlbezirk. Gewählt: Rentier Alfred R a m l a u(Lib. Frakt.) mit 176 und Stadtverordneter Ed. Meyer(Lib. Frakt.) mit 177 Stimmen. Gegenkandidaten waren nicht vorhanden. 5. Wahlbezirk. Gewählt: Stadtverordneter v. OlSzewSki (Lib. Frakt.) und Rechtsanwalt Dr. Engel(Lib. Frakt.) mit 129 respektive 125 Stimmen.' Gegenkandidaten waren nicht vorhanden. Lichtenberg  . Sein tückisches Gesicht zeigt unser OrtSblättchen wieder mal in seiner Nummer vom Sonnabend. Auf unsere Vorhaltung, daß es stteiketide Arbeiter in hinterlistiger Weise verleumdet, in einem Falle eine verlogene Beschimpfung streikender Arbeiter veröffentlicht, die durchWolfis Bureau' an die Presse gelangte Berichtigung aber glatt unterschlagen habe, beantwortet dieses Reichsverbandspapier mindester Lnalität indem e-Z die Beleidigungen und Ver- leunidungcn aufrecht erhält! Seine niederträchtige Handlungsweise krönt es dadurch, daß es die beschimpften streikenden Arbeiter jetzt auch noch als Rowdys bezeichnet, denVorwärts" wegen seines Ein- tretenS für die Beschimpften und VerleumdetenBeschützer deS Rowdytums' nennt. Man braucht nicht Arbeiter zu sein, um einem solchen Verleumberblatt auS ReinlichkeitSgründen feine Türe zu verschließen. Der JugcndauSschuß Lichtenberg beginnt am 17. November (Bußtag) sein Winterprogramm mit einer Jngendfeier, welche im Lokal von Paul Schwarz, Möllendorfftr. 26, im großen Saale statt- findet. Den Festvorttag hat Genosse Dr. Karl Liebknecht  übernommen. Rio. Gesangverein Lichtenberger Männerchor, Rezitation. An fang 6 Uhr. Der Eintritt ist frei. Ebenso wird auf die im Lokal von Pikenhagen. Scharnwcberstr. 60. stattfindenden Vorträge hm> gewiesen. Genosse W. D ü w e l l spricht über:Die Wirt- schaftliche EntWickelung Deutschlands  ". Die Vor träge erstrecken sich auf drei Abende und zwar Dienstag, den 23. November 1909, DienStag, den 30. November und Dienstag, den 7. Dezember. Anfang 8l/2 Uhr abends. Der Eintritt ist eben falls frei. Getränke werden an diesen Vortragsabenden nicht aus geschänkt. Ferner sind Museumsbesuche und Besichtigungen öffentlicher Anstalten geplant. Die Jugend ersuchen wir, sich für unsere Veranstaltungen zu interessieren: denn nur hier wird ihnen Gelegenheiten geboten, sich geistig zu bilden. Die Parteigenoffen und Genossinnen werden besonders darum ersucht, die Jugend auf die Bildungsbestrebungen des JugendauSschusseS aufmerksam zu machen, Genossen und Genossinnen! Zeigt, daß Ihr auch der Jugend- bewegung das nötige Interesse entgegenbringt, dann dürfte der Kampf der Behörden wie deS Muckertums gegen die Jugend- bewegung bald in ein Nichts zerrinnen. Der Jugendausschuß. Eine unerwartete Störung erfuhr gestern die Leichenfeier der Tochter der Wundkefchcn Eheleute, die, wie wir berichteten, von dem 23jährigen Friseur Ernst Reichhard, dein Geliebten des Mädchens erschossen wurde, der sich hierauf selbst entleibte. Der zu der Feier hinzugezogene Pastor Kunze hielt in der Halle des Magdalenen- kirchhofes die Leichenrede. Hierbei soll derselbe, wie uns Ohren- zeugen versichern, ungefähr folgende Aenßerung getan haben: Diese Knospe(das Mädchen) sei gefallen durch die Tat eines ruchlosen Verbrechers. Der Eltern des Ernst R., die an der Leichenfeier teil- nahmen, bemächtigte sich bei diesem Ausspruche eine große Empörung, da sie der Meinung sind, daß ihr Sohn die Tat in einer gewissen seelischen Depression verübt hat und kein Mensch ein Recht habe, denselben einen Verbrecher zu schimpfen. Als kurz nach der Aeußerung die Ellern   deS Ernst R. sowie eine Anzahl Teilnehmer an der Leichenfeier die Halle verließen, soll der Prediger nochmals seine Meinung über Ernst durch eine die Eltern deS letzteren verletzende Redewendung bekräftigt haben. Wir können es verstehen, wenn die Aeußerungen des Herrn Pastors bei den Eltern tiefe Erbitlerung auslösten. Ob eS gerade in der Leichenhalle angebracht war, über diesen Menschen in Gegenwart der Eltern ein solches Urteil zu fällen, glauben wir, obgleich auch wir diesen für die Angehörigen tief betrübenden Vorgang nur be- dauern können, verneinen zu müssen. Herr Kunze hat die Eltern des jungen Mädchens durch jene Aeußerungen sicher nicht getröstet, Chnrlottendurg. In der letzten Sitzung der Charlotteniurger Gewerkschafts- kommission behandelte Arbeitersekretär Genosse Gustav Link- Verlin die praktische Anwendung der sozialpolitischen Gesetzgebung für die Arbeiterschaft. Der instruktive, von großer Sachkenntnis getragene, für die Funktionäre der Gewerkschaften zugeschnittene Vortrag fand einen aufmerksamen Zuhörerkreis. Anschließend hieran erfolgte die Ausstellung von 328 Kandidaten zu den Delegiertenwahlen zur hiesigen Allgemeinen Ortskranlenkasse. Die Wahlen finden am Sonntag, den 14. November, vormittags von 1012 Uhr, im großen Saale des Volkshauses statt. Jeder Wähler muß im Besitz einer Wahlkarte sein. Wahlkarten find wochentäglich in den Bureaustunden von 8 Uhr morgens bis 1 Uhr mittags im Kassen- lokal, Rosinenstr. 3, vorn 2 Tr. unentgeltlich zu haben. Steglitz  . Eine neue höhere Lehranstalk, dasPaulseii-Realgymnasium'. wurde vor einige» Tagen eingeweiht. Bei dieser Gelegenheit wurden dem Schöffen Mancke und dem Bureaudirektor Schmidt Ordens- auszeichnungen überreicht. Wir wissen nicht, welche Verdienste sich gerade diese beiden Gemeiiidebeaniten um den Bau der Anstalt erworben haben, erfahren es auch nicht aus der Festrede deS Bürger> Meisters, die zwar eine ganze Anzahl Namen auszählt, aber gerade die beiden Dekorierten verschweigt. DaS interessiert uns indessen nicht besonders. Was die Aufmerksamkeit der Arbeiter beansprucht, sind einige Zahlen aus der Festrede des Bürgermeisters. Danach gab untere Gemeinde für ihr höheres Schulwesen im Jahre 1890(bei einer Einwohnerzahl von 12 400 Personen) 69 700 M. aus, 1895(bei 16500 Einwohnern) 146700 M., 1900(bei 21 400 Einwohner) 326 800 M.. 1905(bei 32 300 Personen) 516 000 M. und 1909(bei jetzt 57 000 Einwohnern) beträgt das aufzubringende Soll 1 151 000 M. In Prozenten der Einkommensteuer berechnet sind das für die benannten Jahre 1890 39,2 Proz.. 1895 42,1, 1900 62,3, 1905 70,4 und 1909 79,8 Proz. Also fast die gesamte Einkommensteuer wird für die Höberen Schulen verwandt, die zurzeit von rund 2500 Kindern be- sucht werden. Die Gemeinde Ivendet demnach für jeden höheren Schüler jährlich 460 M. auf. Und für die Volksschüler? Im Jahre 1908 opferte die Gemeinde ganze 94 M. pro Kops der Volksschüler. Und da glaubt unsere Gemeindevertretung etwas ganz Besonderes geleistet zu haben, als sie am letzten Freitag 1000 M. bewilligte, um auch in diesem Winter den ärmsten unter den armen Volks- 'chülern ein sogenannteswarmes Frühstück" zu spendieren, das im vergangenen Winter pro Kopf und Tag 17 Pfennige Kosten verursachte. Der schon oft gestellte Antrag auf Lieferung der Lehrmittel an die Volksschüler durch die Gemeinde wurde bisher 'tetS abgelehnt und auch von dem Bürgermeister mit den Argu- menten bekämpft, die Gemeinde habe kejne Veranlassung, den Eltern der Volksschüler ein Geschenk zu machen. Wie die vorhin genannten Zahlen ergeben,schenkt" die Gemeinde, und sogar mit Stolz, den Wohlhabenden das Vielfache. Es ist und bleibt die alte Geschichte: Wer da hat, dem wird gegeben!" Das tritt auch besonders kraß in Erscheinung bei Betrachtimg der Schulrtiume. Die Kinder des Volkes sind zum Teil in Baracken oder baufälligen und unhygieni schen Räumen, ivie zum Beispiel in der Gemeindeschule in der Schloß -traße untergebracht, während gerade sie Licht, Luft und freundliche Umgebung umso mehr nötig haben, als ihnen dieses zu Hause in den meisten Fällen mangelt. Unser Bürgermeister weiß das wohl zu würdigen für die höheren Schulen. Er sagte in der Festrede: Ich weiß, es gibt manche unter Ihnen, welche daS Gebäude in seiner inneren Einrichtung für zu vornehm und zu luxuriös auS- gestattet halten werden. Diesen Stimmen gegenüber möchte ich auf das eine hinweisen: Bitte, unterscheiden Sie zwischen Luxus und ästhetischen Forderungen, zwischen Eleganz und behaglichem Heim. Unser Bestreben war, letztere? zu schaffen. Wir gingen davon aus, daß dann, wenn Lehrerkollegium und Schüler sich in dem ihnen ge- schaffenen Heim wohnlich und behaglich fühlen,. Arbeitslust und Schaffensfreudigkeit sich verstärken werden." Die Steglitzer   Arbeiterschaft sollte endlich iin Jntereffe ihrer Kinder über diese Zustände nachdenken und sich die Frage vorlegen. ob sie nicht selbst ein großes Teil der Schuld trägt. DaS ist tat- sächlich der Fall! Denn nicht ein einziger Arbeiter sitzt in der Gr- meindevertrewng. um dort die Interessen seiner Klaffengenossen zu vertreten. DaS gibt zu denken I Am Sonntag, den 14. November, findet ein Besuch de? Museums für Völkerkunde, Königgrätzer Straße  , unter Führung des Herrn Dr. Max Schütte statt. Treffpunkt nachmittags pünkllich 2 Uhr, Wartesaal III. Klaffe, Potsdamer Hauptbahnhos(Berlin  ). Rege Be- teiligung, auch der Jugendlichen, erwartet Der Bildungsausschuß. Marienfelde  . Die letzte Gemrindevertretersitzung erklärte die Wahl des Direktor Schippert vom 24. September für gültig, der betreffende Herr konnte aber nicht eingeführt werden, da er nicht anwesend war. Die Fest- stellung der JahreSrechnung 1908 ergab eine Einnahme von 620 242,50 M. und eine Ausgabe von 580 178,91 M. Für den Neu­bau des Schulhauses soll eine Anleihe von 110 000 M. aufgenonmien werben; die Bauleitung ist dem Amtöbaural Germcs in Mariendorf  übertragen, das Honorar beträgt 3 Proz. der Bausnmine. Verblüffend wirkte die Verlesung des Urteils des Landgerichts H   in der Prozeßiache: Gemeinde gegen Rittrrgutsbefitzer Kiepert. Danach ist der letztere Besitzer der gesamten Dorfaue; der Gemeinde steht nur das Be­nutzungsrecht im öffentlichen Verkehrsinteresse zu. Das auf der Dorfaue liegende Grunackiche Grundstück, welche« heut ein großes Verkehrshindernis bildet, ist seinerzeit von Kiepert an Grunack für 80 Thaler verkauft. Kiepert will nun den Teil der Dorfaue vor seinem Schloß einzäunen und die jetzt zirka 36 Meter breite Aue ans 14 Meter verengen. Die Gemeinde hatte vor einigen Jahren -"«r zirka sechs Morgen großes Grundstück von Kiepert zum Preise von 50 000 M. gekauft, worauf später Gemeindebauten erricbtet werden sollen. Jetzt stellt sich heraus, daß das Grundstück nur vier Morgen groß ist. Der Gcmeindevorstand wurde beaustragt, ein Rcchtsgutachten einzuholen, um die Jntereffen der Gemeinde in dieser Angelegenheit wahrzunehmen. Zehlendorf  (Wannseebahn  ). I» der letzten Wahlvercinsversammliing hielt der Genosse Giebel einen sehr lehrreichen Vortrag über:Karl Marx   und die Klassen- bewegung de» Proletariats". Der Vortrag fand großen Beifall. Neu aufgenommen wurden vier Mitglieder. Die Frage der Jugend- organisation wurde in der Weise geregelt, daß die jungen Leute sich vorläufig in Steglitz   anschließen. Der Genosse Ulm  ' machte noch besonders auf den am Sonnabend, den 13. d. M., bei Mieck, Karl- straße 12, stntlfindenden UiiterhaltiingSabend, veranstaltet von den Gewcrkschasten Zehlendorss, aufinerksam und bat, diesen Abend recht zahlreich zu besuchen. Friedrichshagen  . Der Arbeitcr-BildungZausschuß veranstaltet am nächsten Freitag. den 12. November, abends 8>/� Uhr, im RestaurantEisleller" eine öffentliche Schillerfeier mit folgendem Programm: Bor- trag von Dr. Bruno Wille  . Gesang. Rezitation. Eintrittskarte 20 Pf. Um zahlreiche Beteiligung der Genossen und Genossinnen wird gebeten. Weistensee. Die Ministerkrankhcit hat Schöffe Rathmann erhalten. Auf An- raten des Arztes muß er längere Zeit die Dienstgeschäste meiden; einem solchen Gesuche ist auch entsprochen worden. Von seinem in- limste» Freunde soll Herr Rathmann den Rat erhalten haben, sich vorläufig in den Geineindevertretersitzungen nicht sehen zu lassen. Die einfache Niederlegling des Schöffenamtes fällt zu schwer mrd so muß nun die Krankheit Gras über die Affaire wachsen lassen. Potsda»». DaS Hofmarschallamt will nicht, daß die Stadt ihre E-Linie der elektrischen Straßenbahn nach Wildpark ausbaut. Nachdem dort ein neuer Kaiserbahnhof angelegt ist, würde der Endpimkt der Bahn diese Gegend verunzieren.(!) Nun hat die Stadt seit über Jahres- frist bereits auf den Straßenzügen für diese Strecke das Schienen- Material, jetzt in total verrostetem Zustande, lagern. Sie hat ferner ein Grundstück angekauft, die Baulichkeiten darauf niedergelegt, um damit eine Verbindung zwischen Alte Luisenstraße und Viktoriastratze zu schaffen. Inzwischen hat sich nun ein Gerücht verbreitet, daß sich die Stadt die Benutzung dieser Strecke durch eine Klage beim Bezirksausschuß sichern will. DaS hat endlich den Magistrat bewogen, die Bürgerschaft über den Stand der Angelegenheit auf- zullären.Selbstverständlich denkt der Magistrat gar nicht daran, eine derartige Klage einzuleiten." so be- richtet der Magistratsberichterstatter. Ist ja auch gar nicht anders bei derSelbstverwaltung' der Stadt Potsdam   zu erwarten. Alle Ausgaben sind umsonst gemacht. DaS Grund- stuck wird nun nicht gebraucht und das Schienenmaterial kann zum größten Teil als altes Eisen verkauft werden. Dem rein ionser- vativen Stadtparlament soll in Kürze ein anderer Plan dieser Linie vorgelegt werden: durch die Neue Luisenstraße. Kaftanien-Allee und Viktoriastraße. Die Stadt treffen diese Ausgaben bei der keinesfalls günstigen Finanzlage doppelt schwer. Im Stadtparlament wird man diesem Plan bei den ausschließlichenkönigslreuen" Vertretern ohne weiteres zuzustimmen. Man ist ja dafür Residenzstadt  ! ES ist dringend notwendig, daß am 22. und 23. November endlich einmal ein Vertreter der Sozialdemokratie auf dem Raihause aus der Wahl hervorgeht._ Vermirebtes. Ei» Treiber auf einer Hofjagd erschösse«». AuS A u s p i tz koinmt folgende Meldung: Bei der gestrigen Hosjagd auf der Herrschaft Seelowitz de« Erzherzog» Friedrich. woran auch Herzog Atbrecht von Württemberg   teilnimmt, wurde ein Treiber vom Büchseuipanner eines Jagdgastes durch einen beim Laden des Gewehrs auf unerklärliche Weise losgegangenen Schuß in die Brust getroffen und starb sofort. Der Büchsenspanner ist schuldlos. Der Erzherzog brach so» fort die Jagd ab._ Die Wahlurne samt den Stimmzetteln gestohlen« Neustadt   a. Haardt. Wie derPfälzische Courier" meldet, ist im benachbarten Diedesfeld in der vergangenen Nacht in das dortige Gemeindehaus eingebrochen worden. Die Dieöe ent- wendeten die Wahlurne samt den Wahlakten der gestern statt- gehabten Gemeindewahlen. Die Auszählung der Stimmen war gestern auf 20 Zetteln vorgenommen worden. Es muß infolge» dessen eine Neuwahl stattfinden. Von den Tätern fehlt jede Spur. Mord und Selbstmord. Aus Halle wird vom gestrigen Tage berichtet: Heute vormittag 8 Uhr hat im HotelGoldener Löwe" ein unbekannter Mann eine unbekannte Frau und dann sich selbst durch Schüsse in das Herz getötet. Beide waren am Abend vorher zugereist. Zur Explofiou in der Brooklyner Kammfabrik, worüber wir bereits gestern im Depeschenteil berichteten, wird noch ans New Aork gemeldet: Bis zum Abend find von den durch die Explosion in der Kammfabril in.Brooklyn   verunglückten Personen neun als Leichen geborgen worden. Mordtat eines Geistesschwachen. Einer Meldung owS Leonberg zufolge hat in der vergangenen Nacht in Eltingen der 22 Jahre alte geistesschwache Bäckersohn Otto Mönch seine 20jährige Schwester mit einem Beile erschlagen._ Amtlicher Marktbericht der iiädtilchen Marktdallen.Direktton ftbet den cArotzbandel in den stenwal-Marltballeu. Martilaa«: Fl ei Ick: Zusubr reichlick. Geschält schleppend, Preise unverändert. Wild  : Zufuhr bcsrtrdigend Äeschäst befriedigend, Preise unverändert. Geflügel: Zu» subr genügend, Gcichäit schleppend, Preise sehr nachgebend. Fische: Zusuhr genügend. Geschält malt, Presse mehrfach nachgebend. B u l l e r und Käse: Geschäst ruhig, Preise wenig verändert. Gemüse, Obk und Südsrückie: Zusuhr genügend, Geschäst im allgemeinen flau, Preise wenig verändert._ «VafferitandS'Stachricht«» der Landeiamtalt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom ____ S-rliner Vetterbureau. Sassersiand M e m« k, Tilgt P r e g e l. Jnfterburg Weichsel. Tboru Oder, Rattbor , Krossen  , Franfsiirt Warthe, Schrimm  . LandSberg  Netze, Dordamm Elbe, Leittnentz Dresdeu # varby , Magdeburg Wasserstand Saale, Grochlitz Havel  , Spandau  ') , Ratbenow') Spree  , Svremderg') , Biestow D e j e r, Münden  , Minden  Rhein  , MaximllianSau , Kaub  . Köln Neckar, Heilbronn  Main  , Wertheim Mosel. Trier  am 8. It. cm 84 43 38 74 61 79 45 360 147 143 39 101 61 seit 7. 11. cm1) +6 +1 -2 0 1 8 n1 st+ bedeutet Such». Fall. st Unterpegel.