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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 115.

Parteinachrichten.

Aufruf an alle Parteigenossen

P

Donnerstag, den 18. Mai 1893.

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10. Jahrg.

empfahl der Vorsitzende Schwarz   das Abonnement auf das nach Mülheim  ( Ruhr) um der dort angekündigten Intisemiten Voltsblatt für Hessen und Waldeck  " und ersuchte dann die An- Wahlversammlung beizuwohnen. Der große Seial daselbst Als die Ver wesenden, sich bei der Reichstagswahl nicht als Stimmvieh derer war bis auf den letzten Platz gefüllt. im Wittenberg   Schweiniger Reichstags- Wahlkreis. benutzen zu lassen, die im Reichstage nur Schacher- und Inter- sammlung, der Pastor J3traut beiwohnte, eröffnet war, ver­Parteigenoffen! Hiermit fordere ich Euch auf, ungefäumt effenpolitik betreiben, sondern diesen Leuten und Parteien den langten die Sozialisten Bureauwahl. Da tamen sie. aber schön Eure Adresse an den Genossen Robert Klose in Herzberg Rüden zu wenden und dafür die Kandidaten der sozialdemo- an. Die Herren erklärten zwar, daß sie sich nicht fürchteten, das einzusenden, damit wir beizeiten eine zielbewußte, planmäßige fratischen Partei zu wählen, die allein von allen Parteien ehrlich, Bureau aus den Händen zu geben, doch ließ der Antisemiten Agitation ins Werk sehen können. energisch und furchtlos für die Interessen der arbeitenden Bes Kandidat darüber abstimmen, ob man einen anständigen Verlauf Otto Gresse, Arndtstr. 17, v. 8 Tr. völkerung eintritt. der Versammlung wünsche oder nicht. Natürlich fosante hiergegen niemand stimmen, doch dauerten die Rufe Burec tuwahl"! fort. Die Sozialdemokratie Ostpreußens   hielt am 14. Mai in Aus Elberfeld   wird uns berichtet: Nachdem bereits am Das war für die Helden" zu viel: Raus, raus, caus", dröhnte Königsberg   im Lokal des bisherigen Reichstags Abgeordneten verfloffenen Sonntag in Barmen eine große Boltsversammlung es durch den Saal, und die sozialistische Minderheit wurde um­Schulte einen Parteitag ab, der aus Königsberg   von unseren bisherigen Vertreter Fr. Harm einstimmig zum gezingelt und hinausgedrängt. Damit nicht genug, griffen die 20 Delegirten und 3 Delegirtinnen und auch von Genossen aus Kandidaten für das Wupperthal wieder gewählt hat, fand hier Böglinge Jstrauts zu Stöcken, Stühlen und ergleichen und den Wahlkreisen Memel- Heidekrug, Rastenburg  - Friedland, Tilsit, gestern im großen Saale des Johannisberg eine von über hieben auf die Sozialisten ein, so daß 5 Mann blutüberströmt Justerburg- Gumbinnen, Stallupönen- Goldap und Lyk- Johannis: 2000 Personen besuchte Bolksversammlung statt, die sich eben- hinfanten. Wie ein Hohn klang es, daß während unsere Leute burg   besucht war, während vor drei Jahren außer Königsberg   falls mit der Kandidatenfrage befaßte und nach einem Referate ihren Genossen die Wunden fühlten und verbanden, drinnen nur ein einziger Wahlfreis vertreten gewesen ist. In der Vor- unseres Genossen Harm über die letzte Thätigkeit des Deutschen   im Saal Hochrufe auf den Raiser ertönten sowie das Lied Heil mittags- Sigung gab Schulze zunächst einen Bericht über die Reichstags folgende Resolution einstimmig annahm: Die Dir im Siegertranz." gegenwärtige Situation im allgemeinen und dann über die heute auf dem Johannisberg tagende, von über 2000 Personen Soweit der Bericht. Was unseren Parteigeinoffen Schlimmes Parteiverhältniffe im Königsberger Wahlkreise. Redner wies besuchte Boltsversammlung erklärt sich mit der Thätigkeit des widerfuhr, wird ihnen natürlich selbst unter anständigen Gegnern auf die großen Schwierigkeiten in der Agitation hin, daß es bisherigen Abgeordneten Friedr. Harm im Reichstage einver- Theilnahme erwecken. Wer sich aber in die Gesellschaft von unmöglich wäre, Säle zu Versammlungen oder Festlichkeiten zu standen und verspricht mit aller Kraft in den Wahlkampf ein- Antisemiten und Jstrautianern begiebt, muß auch leider ristiren, erhalten, und daß nach jeder Richtung hin unserer Partei zutreten, um unferem Kandidaten Fried. Harm im daß er unter Umständen nur mit zerbrochenen Knochen wieder die größten Schwierigkeiten in den Weg gelegt würden. ersten Wahlgange mit großer Majorität zum Siege herauskommt. Man fann von Rüpeln nicht gute Sitte verlangen. Trotzdem sei der Geist unter den Genossen ein sehr zu verhelfen." Hierdurch ist unser altbewährter Genoffe Jedenfalls haben Sozialdemokraten Gescheidteres zu thun, als guter und die Partei den übrigen Parteien gegenüber Friedr. Harm wieder zum Kandidaten für den Wahlkreis Barmen- den elenden Quatsch der Antisemiten und des JBtraut anzuhören. eine Achtung gebietende Macht. Gleichartige Berichte wurden Elberfeld   ernannt. Die Stimmung in unserem Kreise ist sehr Was das Verhalten der Polizei anbelangt, so tritisirt es sich aus den übrigen Kreisen erstattet. Nirgends giebt es Gäle. gut. Wir können auf einen bedeutenden Stimmenzuwachs rechnen. selbst. Jedes weitere Wort über sie wäre Zeittodtschlag. Ueberall ist der Druck seitens der Behörden ein großer, trotzdem Unsere Gegner find eben daran, einen allgemeinen Mischmasch schreitet die Bewegung stetig vorwärts. Namentlich die Land- zu bilden, und wollen einen Arbeiter aus dem Mittelstand" als bevölkerung bringt unseren Ideen große Sympathie entgegen, Randidaten aufstellen, um die Sozialdemokratie im Wupperthal zu nur ist es für sie wegen der großen Abhängigkeit und Ueber- zerschmettern. Wenn dieses nicht zieht, zieht gar nichts mehr. wachung sehr schwer, bei der Wahl ihre Stimmen einem Sozial. Die tlassenbewußten Arbeiter des Wupperthales werden aber auf demokraten zu geben. Ein fester und größerer Kreis von Ge- dem Posten sein, sich durch keinen Wahlschwindel irre machen noffen ist in den letzten Jahren namentlich in Tilsit  , dann in lassen und den gesammten Gegnern am 15. Juni die richtige Memel und auch in Bartenstein  , Gumbinnen   und Insterburg   Antwort geben, indem sie für Friedrich Harm   stimmen. geschaffen worden. Ueberall gewinnt die Partei an Ausdehnung. Bu Kandidaten für den Reichstag wurden vom Parteitage Auch in Schwelm   im Wahlkreise Hagen  , den Eugen Richter  den einzelnen Kreisen folgende Parteigenossen empfohlen: für bisher im Reichstage vertrat, sind die Sozialdemokraten guten Memel Heidekrug: Tischler Lorenz- Königsberg, für Muths in die Wahlbewegung eingetreten. Bereits drei Tage Tilsit: Partikulier Schmidt- Königsberg oder Lorenz, für nach der Auflösung des Reichstags fand dort eine gut besuchte Der Stadtrath von Kladno in Böhmen   empfahl den Rastenburg  - Friedland und Lyk Johannisburg: Wählerversammlung statt, in der der Kandidat unserer Partei, Kaufleuten und Gewerbetreibenden, sich am 1. Mai gerade so zu Gutsbesizer Ebhardt Kommoowen und Die Bezirks für die beiden Ernst Breil, über die gegenwärtige Situation sprach. Der verhalten, wie an anderen hohen Festtagen. Königsberger Wahlkreise( den Stadt- und den Land- starke Beifall, den er erhielt, lieferte einen sinnenfälligen Beweis hauptmannschaft von Smichov   hob diese Verfügung auf. Nichts­freis) sowie sämmtliche übrige Kreise der Provinz Ost- dafür, daß es um die Chancen des Papa's der Spar- Agnes in destoweniger wurde der Rath der Stadtvertretung befolgt und preußen: Carl Schulze- Königsberg. Aus finanziellen und Schwelm   nichts weniger als glänzend steht, obwohl der Wahl der 1. Mai in Kladno   auch durch Schließung der Geschäfte agitatorischen Gründen nahm man davon Abstand, für alle treis Hagen   mit Exemplaren der Richter'schen Zukunftsbilder" gefeiert. Kreise eigene Kandidaten aufzustellen. In der Nachmittags- ganz besonders überschwemmt worden ist. fizung fam zunächst die Zeitungsfrage zur Verhandlung. Es

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Die Opposition gegen die jetzige Leitung der ungarischen Sozialdemokratie hat in Budapest   nicht gegen die Arbeits­ruhe am 1. Mai agitirt, sondern ist, wie man uns schreibt, nur dafür gewesen, daß lediglich diejenigen Parte igenossen die Arbeit am 1. Mai ruhen lassen sollten, die keine Maßregelung zu be= fürchten hatten. Grund hierzu war die Erwägung, daß nicht genug Mittel vorhanden sein würden, um die Gemaßregelten zu unterstützen. Die ungarische Opposition, theilt man uns ferner mit, hat mit den sogenannten" Oppofitionen" in Deutschland   und Desterreich nichts zu thun.

Todtenliste der Partei. In 3eulenroda verstarb am wurde hauptsächlich betont, daß für Ostpreußen   ein Blatt un- Die Harburger Parteigenoffen haben in einer ftart be- 11. Mai der treubewährte Parteigènoffe Karl Schaller im bedingt nothwendig sei und ein solches in der Provinz selbst her suchten Volksversammlung, in der der Kandidat Heinrich Baerer 72. Lebensjahre. Er hatte schon an der 48er Bewegung theil­gestellt werden müsse. Nach einer kurzen Debatte wurde die Reichstags- Wahlbewegung durch ein mit großem Beifall auf- genommen, wo er bei der Bürgergarde zum Lieutenant befördert folgende Resolution angenommen: Der heutige Provinzial- genommenes Referat einleitete, mit allen gegen eine Stimme den wurde, blieb aber nicht auf dem damaligen Standpunkte stehen, Barteitag spricht sein Bedauern darüber aus, daß der Partei- Beschluß gefaßt, daß am 15. Juni, dem Tage der Wahl, überall sondern entwickelte sich weiter und schloß sich demgemäß der vorstand entgegen dem Wunsche der Königsberger Genossen da nicht gearbeitet werden soll, wo Maßregelungen der Sozialdemokratie sofort nach ihrer Errichtung an. Wir verlieren ein in Berlin   hergestelltes wöchentlich dreimal erscheinendes Arbeiter nicht zu befürchten sind. in ihm einen wackeren Kämpfer für die Befreiung des Prole­Blatt für die östlichen Provinzen geschaffen hat. Der Parteitag tariats. In Neisse   wurde am 11. Mai die erste dortige Ge nossin, die Frau des Tischlers Neumann, zur letzten Ruhe bestattet. Zahlreiche Genossen gaben ihr das Grabgeleite. Jn Mannheim starb der Schlosser J. Schelling, 46 Jahre alt. Er war ein treuer Parteigenoffe.

Lokales.

hält es für unbedingt nothwendig, daß der Parteivorstand, den Der Korrespondent für Deutschlands   Buchdrucker Beschlüssen des Berliner   Parteitages gemäß, für Ostpreußen   ein und Schriftgießer veröffentlicht in der letzten Sonntagnummer in Königsberg   herzustellendes sechs Meal wöchentlich erscheinendes einen Leitartikel, betitelt Das allgemeine Wahlrecht in Gefahr", Organ in Verbindung mit einem Wochenblatt für die Provinz worin es heißt:" Der Korrespondent  " hat vor Jahrzehnten das gründet, und spricht die Erwartung aus, daß der Parteivorstand gleiche Wahlrecht erkämpfen helfen; unermüdlich forderte er es die Gründung ohne Verzug in Angriff nimmt." Ferner wurde bereits zu einer Zeit, wo man das Bolt noch als unmündig be­die Nothwendigkeit der gewerkschaftlichen Organisation, sowie handelte, wo man die Arbeiterblätter an den Fingern herzählte.... der Frauenbewegung hervorgehoben, außerdem die Nothwendigkeit Jeßt, wo eine wirkliche Gefahr für das allerhöchste und wichtigste der Gründung von Wahlvereinen betont und dann empfohlen, Recht der Arbeiter im Anzuge, drängt sich dem alten Verfechter mit der Wahl von Vertrauenspersonen dort vorzugehen, wo dies dieses Rechtes wieder ein hinweisendes Wort an seine Freunde noch nicht geschehen sei. Endlich wurde zu regerer Sammlung auf die Lippen. Mit der Verwässerung oder Wegschaffung des An die Wähler des 1. Berliner   Reichstage. Wahl. aufgefordert, worauf folgende Resolution zur Annahme gelangte: allgemeinen gleichen Wahlrechtes würde Deutschland   zu einer freises. Es ist Pflicht jedes Wählers, sich durch Einsicht in die Der Parteitag beschließt, um die Agitation in der politischen Wüste. Die Vertretung der Arbeiter, heute die belebende Wählerliste davon zu überzeugen, daß sein Name in der Liste Provinz bei der Wahl der Wahl thatkräftig thatkräftig führen zu führen zu können, Kraft, würde zur Wirkungslosigkeit dezimirt, abgesehen davon, steht. Die Wählerlisten liegen vom 18. Mai d. J. an den daß die Genossen der einzelnen Wahlkreise in der daß die Aussicht, die Mehrheit der Nation, also das werk- Wochentagen von Vormittags 9 bis Nachmittags 3 Uhr und an Provinz dafür Sorge tragen, daß das gewählte Provinzial- Wahl- thätige Bolt durch eine Mehrheitspartei die Zügel der Regie: den beiden Pfingstfeiertagen von 12-5 Uhr Nachmittags aus. fomitee in jeder Weise, besonders pekuniär unterstü zt wird, und rung in die Hand nehmen zu sehen, auf unabsehbare Zeit ver- Die Auslegung erfolgt im städtischen Wahlbureau, Poststr. 16, es empfiehlt sich deshalb, daß das Komitee zu diesem Zwecke schwände. Der Reichstag   fänfe zu einer reinen Interessen 2 Tr., und gleichzeitig an den nachstehend bezeichneten Orten: Listen oder Bons herausgiebt, um die nöthigen Mittel aufbringen vertretung der bevorrechtigten Klaffen herab. Die völlige Ab­für den 1. Wahlkreis, zu können. In das Provinzial- Wahlkomitee wurden die Genossen tödtung des Koalitionsrechtes, der Stillstand, ja die Zurück- umfassend die Stadtbezirke 1-20, 283 und 284 und vom Stadt­Schulze, Braun, Krüger aus Königsberg   gewählt. schraubung der Arbeiterschutz- Gesetzgebung, Bevormundungsgefeße bezirk 144: RI. Kurstr. 9, Niederwallstr. 24 und 25 und Spittel­Stehend sang zum Schluß die ganze Versammlung die beiden gegen die Arbeiter, die Verhinderung der Vereins- und Verſamm- markt 14 und 14a; mit Ausschluß von Alexanderstr. 18( Stadt­ersten Verse der Marseillaise, worauf der Parteitag mit einem lungsfreiheit- das etwa wären die allernächsten Verrich bezirk 3), Kl. Präsidentenstr. 6 und 7 und Neue Promenade 9 Hoch auf die Sozialdemokratie beendet wurde. tungen eines von Arbeiter Abgeordneten unbehelligten Reichs- und 10( Stadtbezirk 5) in der Turnhalle der 21./24. Gemeinde­tages. Die übrige, vorzugsweise das gemeine Volt mit schule, Hinter der Garnisonkirche 2. Die Parteikonferenz für den 1. hessischen Reichstag8- Steuern 2c. belastende Gesezgebungs- Thätigkeit einer solchen Für die Wähler, welche behindert sind, selbst in die Wahlkreis, die am 7. Mai in Rinteln   abgehalten wurde, Volksvertretung" braucht nicht des weiteren ausgemalt zu wer- Wählerlisten einzusehen, haben fich nachstehende Ge sprach sich für planmäßige Agitation aus und wählte hierzu eine ben, in einzelnen Staaten des Reiches, im Auslande, so in noffen noffen bereit erklärt, dieses zu besorgen: Für die fiebengliedrige Kommission, der die Genossen Schwarz- Desterreich und Belgien   finden wir abschreckende Beispiele mehr Stadtbezirke 1-5: Restaurateur Wernau  , Restaurateur Wernau  , Rosenstraße 30. Rinteln, attendorf Oldendorf, Nahrhold. Rosenthal, als genug. Daß das Unternehmerthum ein so ganz seine Wünsche Restaurateur Salzwedel  , Klosterstr. 83. Restaurateur Russow, Droste- Lickwegen, Starte- Rinteln, Niehoff- Hannover   befriedigendes Parlament fehnlichst herbeiwünscht, darüber herrscht Stralauerstr. 10. Für die Stadtbezirke 6-9: Restaurateur und Ober- Calshafen angehören. Ferner wurde die Errichtung bei unseren Lesern schwerlich ein Zweifel.... Der Hort des Wilh. Thierbach, Friedrichsgracht 16. Restaurateur Rudolf eines Wahlvereins für den Kreis Rinteln   beschlossen, dessen Auf- allgemeinen gleichen Wahlrechts ist nur das Bolt felbft, Sommer, Grünstr. 21. Für die Stadtbezirke 10-13: Restaurateur gaben Genosse Niehoff in längerer Rede schilderte. Aus den find die Arbeiter. Sie müssen scharfe Wacht halten und sich Stockfisch  , Holzgartenstr. 5. Für die Stadtbezirke 17-20: erichten der Delegirten ist hervorzuheben, daß die Polizei und rühren. Noch frisch ist in unserer aller Erinnerung, wie muster- Restaurateur Seidenstücker, Jäger- und Kanonierstraßen- Ecke. die übrigen Gegner ihr mögliches thun, um uns das Wasser ab- giltig und aufopfernd die belgischen Arbeiter zur Er Restaurateur Langfeld, Krausenstr. 9. Für die Stadtbezirke 283 zugraben. So haben in Oldendorf seit vorigen Herbst drei Ver- ringung desjenigen eingetreten sind, was bei uns jet bis 284: Restaurateur Wendt, Claudiusstr. 12. fammlungen( mit Niehoff als Referenten) stattgefunden, die in Gefahr: das allgemeine Wahlrecht. Uns wird es jezt sämmtlich aufgelöst wurden, darunter eine wegen- Bismard noch leichter, das im Besize befindliche Gut zu vertheidigen als beleidigung. Die Beschwerde gegen diese Auflösung war be- wenn wir es später erst sollten wiedereringen müssen. Wir fönnen reits von Erfolg. Aber Versammlungslokale sind seit dieser Beit es bewahren und sichern dadurch, daß wir für einen nicht wieder zu bekommen gewesen, weshalb die Versammlungen voltsfreundlichen Ausfall der gegenwärtigen im Freien abgehalten werden müssen. Aehnlich ist's in anderen Reichstagswahl sorgen. Dazu gehört petuniäre und Orten. In Rinteln   verbietet man den Frauen den Zutritt zu persönliche Opferfreudigkeit bis zum 15. Juni, dem Tage öffentlichen Versammlungen. Beschwerde dagegen ist erhoben. der Wahl! Dazu gehört, daß wir nicht nur selbst unsere An die Parteikonferenz schloß sich eine Volksversammlung Stimmen nur Männern geben, die die Sache des Volkes und an, in der Genosse Niehoff über die Bedeutung des 1. Mai sprach. des allgemeinen Wahlrechtes hochzuhalten uns Bürgen sind, sondern Viele mußten wegen daß wir auch dafür sorgen, daß unsere Verwandten, Das Versammlungalofal war überfüllt. Playmangels wieder umkehren. Die anwesenden Gegner ver- Freunde und Bekannten das gleiche thun; daß wir uns fuchten, das Bureau in ihre Hände zu bringen. Ihr Vorschlag, um die Vorgänge während der Wahlbewegung fümmern, um dem den Oberamtmann Rode zum Vorsitzenden zu wählen, fand aber Wolfe, sofern man es wieder belügen will, flaren Wein einschenken feine Gegenliebe, sondern dies Amt wurde dem Sozialdemokraten zu können." Schwarz übertragen. Niehoff hielt hierauf ein zweistündiges

Versäume kein Wähler, sich in die Listen eintragen zu laffen.

Freitag, den 19. Mai, Abends 812 Uhr, große Wähler­versammlung in den Arminhallen, Kommandantenstr. 20. Tages­ordnung: Die bevorstehenden Reichstagswahlen. Ref.: Reichs­tagskandidat August Taeterow.

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Arbeiter! Parteigenossen! E3 giebt viele Wirthe, ins­besondere auf dem Lande, die zwar das Geld der Arbeiter gern nehmen, aber auch jetzt im Wahlkampf ihre Lokale su politischen Versammlungen der Arbeiter nicht hergeben. Zeigt besondere auch Ihr, Berliner   Parteigenossen­diesen Wirthen, daß Ihr nicht nur während des Wahlkampfes, sondern den ganzen Sommer hindurch solange deren Lokale meidet, bis sie ihre Lokale zu Arbeiterversammlungen hergeben. Führt die dahin oft gefaßten Beschlüsse aus. Ein Arbeiter, der Referat und erntete dafür reichen Beifall. In der Diskussion Aus Oberhausen  ( Rheinland) wird uns geschrieben: Am ein Lokal besucht, dessen Saal für politische Versammlungen der versuchte der Vorsitzende des antisemitischen Jugendbundes, den 14. Mai fand hier eine Voltsversammlung statt, die von zirka Arbeiter verschlossen ist, schädigt seine, schädigt die Interessen Reichsnörgler Bismard von der Emser Depeschengeschichte rein- 1000 Personen besucht war. Harm aus Elberfeld   referirte der Arbeiterklasse. zuwaschen, was natürlich elendig mißglückte; dann traten noch über die Auflösung des Reichstages und die Lage der arbeitenden Fortan werden diejenigen Lokale, die ihren Saal herzugeben zwei Gegner, ein Obersilieutenant und ein Professor auf den Klaffen. Das Referat wurde nicht im geringsten gestört und er sich auch nach Ausschreibung der Wahlen geweigert haben, Namen durch die Wahl­Plan, um die Ausführungen des Referenten zu widerlegen. Sie freute sich allgemeinen Beifalles, was um so mehr zu beachten sofort nach Mittheilung der hatten fein größer Glück als der Antisemit. Die Genossen ist, als hier in Oberhausen   die Arbeiter unter dem Druck des tomitees veröffentlicht werden. der List Den Reigen der . Bombeck und A. Niehoff bewiesen ihnen, daß das im Pfaffenthums außerordentlich zu leiden haben, überhaupt die erste eröffnen wir mit den Ortschaften Mariendorf  , Tempelb Referat Gesagte zutraf. Da die Rede auch auf den Zukunftsstaat" Versammlung, so lange man denken kann, stattfand. Bei Er- und Tegel  . In diesen Orten ist kein Saal für Arbeiter ver­gekommen war, beschloß die Versammlung auf Antrag Niehoff's, öffnung der Debatte wollte ein Antisemit seine Meinung äußern, sammlungen zu haben. zur Erörterung dieser von den Gegnern angeregten Frage eine was aber wegen der schlechten Akustik auf Wunsch der Ver- Wer befizt ein 2otal mit Saal? Versammlung einzuberufen. Vor einer neuen Voltsversammlung fammlung vom Podium aus geschehen sollte. Der allgemeine über ihre Philisteransichten Rede und Antwort stehen zu müssen, Ruf:" Auf die Bühne!" veranlaßte die Polizei, die Versamm­schien aber gerade den Gegnern nicht geheuer, die den Bulung- wegen Unruhe aufzulösen!! Die Leute trennten sich, tunftsstaat" auf's Tapet gebracht hatten. Sie stimmten gegen hatten aber den Wunsch, den Antisemiten doch reden zu den Niehoff'schen Antrag. Zum Schluß der Versammlung hören, und aus diesem Grunde fuhren die Genossen in corpore

In Mariendorf  : Wittwe Schensch, Feldstraße. Kar Haat, Chauffeestraße. In Tempelhof  : Teichert, Berlinerstr 80. Tillmann( Lang­hammer) Berlinerstr. 33, In Tegel  : Schuly.