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Armenkranken haben keinen Ort zur Beschwerde, für sie fann man diesen Bunkt sehr wohl ins Programm hineinnehmen.

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von Gemeinden nicht vermeiden, weil dort der Wertzuwachs noch

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Politische Ueberficht.

Berlin , den 3. Januar 1910 Das schöne Eofinrot.

Soch die Solidarität aller Ausbeuter! Hoffentlich ziehen auch die Arbeiter ihre Lehre aus der Sache. Und die kann nur sein: Engster Zusammenschluß aller Arbeiter in ihrer Klasse, in der Partei der Sozialdemokratie, in den freien Ge­werkschaften und in den Genossenschaften.

gegen den Staatssekretär des Auswärtigen Amtes betreiben, daffir

Was die Steuerfragen betrifft, so ist zu begrüßen, daß über die Umsatz- und Gewerbesteuer eine gewisse Klarheit in das Pro­gramm hineingetragen wird. Bisher waren die Genossen hierüber oft verschiedener Meinung; so haben die Berliner Genossen gegen die Umsatzsteuer gestimmt, die Rigdorfer dafür. Nun denen die Briefschreiber auf Grund eigener Erfahrungen sich in Die Zuſchriften aus landwirtschaftlichen Streifen mehren sich, in ist gesagt worden, die Umsatzsteuer sei unter allen Umschärfster Weise gegen die Eosinfärbung der Futtergerſte aussprechen. Die deutschfeindlichen Visitenkarten. Mit welchen Mitteln die Mannesmann- Interessenten die Heße ständen zu vermeiden. Wir können sie aber in einer Reihe So veröffentlicht die Berl. Morgenztg." eine Buschrift aus Ochsen eine fleine Probe. Dem Staatssekretär wird vorgeworfen, daß er gar nicht oder nur ganz gering besteuert ist. So schlimm, wie 30 II, Bezirk Hamburg , in der es heißt: man es macht, steht es mit der Umsatzsteuer übrigens nicht. Durch Auch ich fühle mich veranlaßt, die Erfahrungen mitzuteilen, Karten führe mit dem in lateinischen Lettern hergestellten Aufdruck sie allein können die Mieten nicht erhöht werden. Aber wir die ich mit der Fütterung von eosingefärbter Gerste gemacht habe. Baron de Schoen und daß er eine solche Karte fogar einen wollen ja immer auf die Wertzuwachssteuer hinstreben, und durch Vor zirka drei Wochen fütterte ich zuerst mit der gefärbten Gerste. Reichstagsabgeordneten geschickt habe. Man erblickt darin einen Be­sie die Umsatzsteuer unnötig machen. Ueber die Gewerbesteuer Gleich darauf merkte ich, daß mein ganzer Viehbestand die Freß weis der franzosenfreundlichen Gesinnung des Staatssekretärs. J stand früher nichts im Programm. Jezt soll sie bei den Ge- luft verlor. Anfangs wußte ich nicht, worauf das zurückzuführen einer langen Zuschrift an verschiedene Zeitungen wird nun flar werbebetrieben nicht erhoben werden, deren Inhaber ihr Geld sei, da die Schweine die Gerste sonst am liebsten fressen. gelegt, daß der Staatssekretär auch Visitenkarten in deutscher Schrift durch ihrer Hände Arbeit verdienen, während sie die großen und Sie nahmen täglich ab, bis schließlich am neunten habe, daß er aber der französischen im Austausch mit der Diplomatie mittleren Betriebe treffen soll. Mit Recht weisen die kleinen Lage drei Schweine aus einem Stall von neun nicht entbehren könne. Gemeinden darauf hin, daß sie sie nicht entbehren können. Die Tieren berendeten; am nächsten Tage wieder eins, und gewählte Fassung ist meiner Meinung nach sehr wohl annehmbar. an dem darauffolgenden Tage eins aus einem anderen Stall, am nächsten Tage wieder eins. Darauf ließ ich durch einen Schlächter Die Maßregelungen von Beamten in Kattowiz dauern fort. das Tier untersuchen. Sein Gutachten ging dahin, daß zu viel Nachdem der preußische Justizminister den ihm unterstellten Beamten von der Eosingerste gefüttert worden sei. Beweis: Magen eine scharfe Rüge erteilt hat und eine Anzahl Lehrer und Eisen­und Darm waren übermäßig gerötet; auch verbahner strafverfekt worden find, ist nunmehr auch die Postverwaltung breiteten sich daraus starte faure Dünste.

Noch ein Wort zu den mäßigen Ueberschüssen". Bei Kanali­sationseinrichtungen, Badewesen und ähnlichem sollen natürlich teine Ueberschüsse erzielt werden, aber Gas- und Elektrizitäts­werte können sehr wohl mäßige Ueberschüsse bringen, diese Ein­richtungen dienen ja auch weniger den Angehörigen des Prole­tariats, als denen der bessersituierten Klassen, z. B. die Elektrizi= tätswerke. Selbst wenn es technisch möglich wäre, daß diese Ein­richtungen feine Ueberschüsse bringen, so müßten die Kosten für sie doch auf die Allgemeinheit abgewälzt werden und würden so auch wieder den Arbeiter treffen. Die meisten Redner haben sich so ausgesprochen, daß es doch scheint, als ob dieser Programm­entwurf menigstens im allgemeinen den Anforderungen ent­spricht, die an ein Kommunalprogramm gestellt werden können, und ich glaube, es wird sich wohl ermöglichen lassen, ihm ohne Kom­missionsberatung zuzustimmen.

Thiele- Halle: Gine Debatte, wie sie heute geführt worden ist, wäre noch vor 10 Jahren undenkbar gewesen. Das ist ein erfreu­licher Beweis dafür, wie innerhalb des letzten Jahrzehnts unsere Parteigenossen auch in den Gemeindevertretungen großen Eingang gefunden und sich auch um die Verhältnisse gefümmert haben. Vollständig einverstanden bin ich mit dem Vorschlag der Kom­mission, daß die Gemeinden berechtigt sein sollen, kommunale Zu­fchläge zur Ergänzungssteuer zu erheben. Ich halte diese Steuer für ziemlich ertragreich. Sehr notwendig wäre es, wenn wir von der Regierung einmal eine authentische Interpretation über ver­schiedene Bestimmungen der Städteordnung erhalten würden. Ich hätte gewünscht, daß der Entwurf eine Bemerkung über das An­leihewesen enthielte. Die städtischen, aber auch manche Land­gemeinden erstiden nachgerade an der Schuldenmenge, die sie ver­zinsen und amortisieren müssen. Wir werden bei der Verworren­heit der Verhältnisse und der Tatsache, daß das vergangene Ge­schlecht sehr viele Aufgaben der kommunalen Verwaltung nicht er= füllt hat, die wir jetzt nach holen müssen, nicht ohne Anleihen auskommen können, aber es liegt im Interesse einer gefunden Kom­munalpolitik, daß nur dort, wo es absolut notwendig ist, Anleihen aufgenommen werden, vor allem nur da, wo die Gelder zu gewerb­lichen Anstalten( Elektrizitätswerken usw.) verwandt werden sollen, die sich wieder verzinsen.

Weiter möchte ich darauf hinweisen, daß der Minister des Innern eine Verfügung an die städtischen Sparkassen erlassen hat, von der ich gar nicht weiß, ob sie gesetzlich zulässig ist. Er hat ver­fügt, daß ein gewisser Prozentsatz der Einlagen in einer Sparkasse in Staatspapieren angelegt werden muß, ich glaube 15 Proz., nur dann bekommen die Sparkassen gewisse Privilegien über die Verwendung der Ueberschüsse. Man sucht vergebens zu ergründen, woher der Minister das Recht hat, einer städtischen Sparkasse eine solche Vorschrift zu machen. Diese Frage tönnte im Landtag angeschnitten werden.

Vollständig einverstanden bin ich mit dem, was namentlich von Ginger in bezug auf die Verwendung der Ueberschüsse ausgeführt ist. Die Ausbrüde, Erhebung von Gebühren zur Benußung..." sind direkt unglücklich und mißverständlich. Fordern wir einfach, was wir längst getan haben: Uebernahme gewiffer Betriebe in städtische Verwaltung und geeignete Verwendung der Ueberschüsse. Welche Gefahr laufen wir denn dabei? Etva, daß die Stadt, wenn fie Ueberschüsse hat, die Preise zu hoch schrauben kann? Die Ab­nehmer der städtischen Werke sind doch in erster Linie die befizen­den Klassen, und die werden sich im Preise nicht zu hoch schrauben laffen. Aber ohne diese Ueberschüsse müßten die meisten Städte 30 Proz. Einkommensteuer mehr erheben.

In bezug auf die Wertzuwachssteuer möchte ich auf eins hin­weisen: Manche Städte, wie auch Salle, haben eine ganz hübsche Wertzuwachssteuer erhoben mit einem Prozentsatz der Progression bis zu 25 Proz. des Wertes. Aber dann kommt auf einmal eine Bestimmung, daß, wenn seit dem letzten Erwerb 10 oder mehr Jahre vergangen sind, der Prozentsaz um ein Drittel er= mäßigt wird. Wo wir können, müssen wir dafür sorgen, daß Diese Klausel wegfällt. Die Kommunale Braris" fowie das Jahr buch der Genossen Lindemann und Südekum sind ja vorzüglich. Auch die Gewerkschaft" bringt viele Einzelheiten, aber ein umfassen. des Werk über die kommunalen Verhältnisse haben wir noch nicht, namentlich nicht über die Verhältnisse der Landgemeinden. Ich beantrage daher:

Der Parteitag beschließt die Ginsehung einer fiebengliebri­gen Kommission, die über die kommunalen Verhältnisse in den preußischen Stadt- und Landgemeinden methodische und um­faffende Untersuchungen anstellt und dem nächsten preußischen Parteitag Bericht zu erstatten hat."

Namentlich in vielen Landgemeinden herrschen noch wunderbar idyllische Zustände, die eine unerschöpfliche Fundgrube find für die Kultur von heute.( Bravo !)

Bartels Köln: Genosse Singer hat den Kölner Antrag damit ablehnen zu müssen geglaubt, daß er sagt: wenn wir in der Lage wären, das zu verwirklichen, was er verlangt, so hätten wir schon den sozialistischen Zukunftsstaat. Bei aller Hochachtung vor dem Genossen Singer als Kommunalpolitiker glaube ich doch, daß er hier schwarz in schwarz gemalt hat. Wir haben doch heute schon eine ganze Anzahl Gemeinden, wo der Einfluß unserer Vertreter ein recht erheblicher ist, und wir streben danach, einen immer größeren Einfluß zu bekommen. Gerade in Köln haben mic heute so unter der Bodenspekulation zu leiden wie vielleicht keine zweite Stadt. Daher kam es uns vor allem darauf an, dieser Grund- und Bodenspekulation zu Leibe zu gehen.

Die Beamtenmaßregelungen in Kattowik.

Zu bemerken ist noch, daß Leber und Lungen ganz gesund auf dem Plan erschienen. Elf Poftunterbeamten, die bei der Stadt­waren. Sämtliche Schweine, die mir eingingen, waren vier bis fünf verordnetenwahl für die polnischen Kandidaten gestimmt haben, ist Monate alt. Von nun an fütterte ich Roggenschrot, und nach die Mitteilung gemacht worden, daß sie ab 1. Februar verfett Empfang der zweiten Mahlzeit waren sämtliche Schweine wieder werden. Selbst die Verwaltung der Neichsbant beteiligt sich an hergestellt. Sollte es keine andere Gerste wieder geben, so muß diesem unerhörten Treiben. Sie hat einen Kassendiener von Kattowitz ich mich auf anderes Futter beschränken, da ich fest davon über nach Plauen i. V. versetzt. zeugt bin, daß die gefärbte Gerste daran die Schuld trägt. Noch zu bemerken ist, daß ich seit mehreren Jabren feinen Todesfall unter meinem Viehstand hatte. Wer bezahlt mir den Schaden, den ich auf 300 m. schäzen darf?! Es werden in unserer Drt fchaft 6000 bis 7000 Schweine gemästet, und alle Schweinezüchter flagen über das Eosin."

Der Bund der Landwirte hat durch seine Anfeindung der billigen russischen Futtergerste den fleinen Viehzüchtern und Vieh­haltern in Schleswig- Holstein , Lauenburg , Hannover , Dldenburg usw. eine recht niedliche Suppe eingebrockt. Vielleicht erkennt nun doch mancher dieser Mitläufer der Bündler, wie die im Bunde der Land­wirte herrschenden großagrarischen Elemente die Interessen der Viehzucht treibenden Bauern wahrnehmen.

Kapitalistische Sorgen.

Die Handelskammer Essen versendet an die ihr getreuen Zeitungen einen Abdruck des Jahresberichtes. In diesem heißt es:

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Offenbar sind die maßgebenden Stellen bestrebt, möglichst reinen Tisch zu machen, ehe der Reichstag wieder zusammentritt. Das find Bustände, die sich von russischen in nichts unterscheiden. Man ver­steht, weshalb bestimmte Stellen so sehr für die Beibehaltung ber öffentlichen Stimmabgabe schwärmen. Der Reichstag wird über dieses System zu reden haben. Leider kann aber die Vertretung des deutschen Volkes an eine Interpellation weder Anträge knüpfen noch Befchlüsse faffe:, und so werden die Herren Staatssekretäre die Kritik in aller Gemüts­ruhe anhören. Die machen doch, was sie wollen. Das Zentrum schickt als Redner den Grafen Oppersdorf vor, der den Herren am Regierungstisch nicht allzu wehe tun dürfte. Die Polen leiften sich ihren Korfanty , der gewiß kein Blatt vor den Mund nehmen wird. Doch schließlich tritt nach einigen Stunden die Vertagung ein, die Fortsetzung der Debatte fommt nicht mehr auf die Tagesordnung und das System bleibt das alte.

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Das Programm der Demokratischen Vereinigung. Das von Herrn Dr. Rudolf Breitscheid herausgegebene Wochen­Bereits seit geraumer Zeit verfolgt unfere Gefeßgebung eine blatt Das freie Bolt" veröffentlicht das von den Herren Unf­Richtung, die mit einer gedeihlichen Weiterentwickelung unserer Gewerbetätigkeit unvereinbar erscheint. Die Fragen, welche häuser, Gaedtke, v. Gerlach, Lüdemann und Frau Minna Cauer Industrie, Gewerbe und Handel angehen, werden, insbesondere ausgearbeitete Brogramm der Demokratischen Vereinigung , das dem im Reichstage, in einer Weise behandelt, die deutlich er- nächsten Delegiertentag, der im Frühling in Köln stattfindet, vors kennen läßt, daß es dieser Körperschaft an Mitgliedern gelegt werden soll. Wie das Blatt in der Einleitung bemerkt, hat die mangelt, mit dem praktischen Geschäfts- bie Stommission es für besser gehalten, nicht ein detailliertes Pros leben bertraut und in der Lage sind, die gramm aufzustellen, sondern getvissermaßen al fresco zu malen berhängnisvolle Tragweite bieler ihrer Be­schlüsse für die Geschäftstätigkeit in vollem und nur die wesentlichsten Grundforderungen herauszuarbeiten. Umfange au erfennen, ganz au geschweigen von Partei- Demnach ist das Programm auch ziemlich summarisch gehalten. Es richtungen, die in rücksichtslofer Vertretung einseitiger Interessen fordert politisches Selbstbestimmungsrecht des Boltes, allgemeines, teinen Anstand nehmen, unserem Erwerbsleben in Gewerbe, gleiches, gebeines und direktes Wahlrecht für alle Vertretungs­Handel und Industrie schwere Wunden zu schlagen. Leider haben förper, Wegfall aller Sonderborteile nach Art der Liebesgaben, auch die Regierungen, felbst in Fällen, in denen die bessere Ein- Freihandel, Gewerbefreiheit, Ausbau der Sozialpolitit, Koalitions­ficht bei ihnen vorhanden war, gegenüber derartigen Be- freiheit, progressive direkte Reichssteuern, Voltsheer, Trennung von schlüssen des Reichstages wie der Parlamente überhaupt Kirche und Staat. nicht immer die erforderliche Festigkeit gezeigt. Aus diesen Verhält nissen heraus hat sich in den Kreisen von Industrie, Gewerbe, und Handel allmählich eine schwere Mißstimmung entwickelt, die angesichts der Art und Weise, wie schließlich im Reichs­tage die Erledigung der Finanzreform erfolgte, einen Höhepunkt erreichte, was dazu führte, daß am 12. Juni des Berichtsjahres in Berlin eine große Protestfundgebung veranstaltet wurde, an der ettva 6000 Vertreter von Handel, Gewerbe und Industrie aus allen Teilen des Reiches teilnahmen."

Die Scharfmacher gefallen sich bekanntlich seit einiger Zeit darin, die alberne Mär von der Gefährdung der Industrie durch das Galopptempo in der Sozialpolitit möglichst aufzubauschen. Und das zu einer Zeit, wo die parlamentarische Erörterung der Frage des Knebelzwangsnachweises aller Welt offen gezeigt hat, wie innig und warm das Verhältnis der Minister zur Großindustrie im esten Deutschlands ist.

Bezeichnenderweise wird bei der Schilderung des Wirkens des Hansabundes zugleich der Besorgnis Ausdruck gegeben, daß dieser Bund den Agrariern feindlich gefinnt werden könnte! Der Jahresbericht der Essener Handelskammer wünscht lieber gar teinen Hansabund, als einen solchen mit Tendenzen gegen die Agrarier:

Wären diese Besorgnisse gerechtfertigt, so würde u. E. die Gründung des Hansabundes ihren Zived vollständig verfehlen und besser unterblieben sein. Wollen die im Hansabund vertretenen Kreise sich und dem Ganzen nügen, so werden sie stets im Auge behalten müssen, daß neben der gewerblichen Tätig keit die landwirtschaftliche steht und stehen muß, und daß in legter Linie das Wohlergehen des Ganzen nur ge= fichert ist, wenn alle Teile gedeihen. Damit ist auch das Ziel des Hansabundes gegeben. Nicht darum fann es sich handeln, die Land­wirtschaft an die Wand zu drücken, sondern lediglich darum, gegen über den landwirtschaftlichen Interessen und Ansprüchen auch den gewerblichen Interessen, den Interessen von Handel, Gewerbe und Industrie zu ihrem Rechte zu verhelfen, ihnen dazu zu verhelfen, daß sie in den Barlamenten und bei der Regierung die gebührende Würdigung und Berücksichtigung finden. Von den wirtschaftlichen Bertretungen unseres gewerbefleißigen und industriellen Westens wird man nicht besorgen dürfen, daß sie den Boden unserer bewährten Wirtschaftspolitik berlassen und eine einseitige Politit zum Schaden der Landwirtschaftstreiben wollen."

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Die beiden wichtigsten Baragraphen lauten:

§ 2. Voraussetzung der Demokratie ist das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht für alle Vertretungs förper. Gleiches Wahlrecht erheischt die Einteilung aller Wahlkreise lediglich nach der Bevölkerungsziffer. Die Rechte der Minderheiten sind durch die Verhältniswahl zu sichern, Alle Staatsbürgerrechte gebühren allen erwachienen Staates angehörigen ohne Unterschied des Geschlechts in vollem Umfange. Ausnahmemaßregeln der Verwaltung sind ebenso zu verwerfen wie Ausnahmegejete.

§ 6. Die Demokratische Vereinigung fordert eine Fort­entwickelung unserer Wirtschaftsordnung mit dem Ziel, der Arbeit in jeder Gestalt einen immer höheren Anteil an dem Produktionsertrage zu sichern. Die fapitalistische Wirt­schaftsweise bedarf notwendig der Ergänzung durch die Sozialpolitik. Voraussetzung jeder gesunden Sozialpolitik find Koalitionsfreiheit und Anerkennung der Berufsvereine. Durch die Schaffung eines einheitlichen Arbeitsrechtes fowie tonftitutionelles Fabritsystem ist das Recht der Persönlichkeit im Wirtschaftsbetriebe ficher zu stellen. Gesetzlicher Höchstarbeitstag, weitgehender Arbeiterschutz und eine zweckmäßige, auf Selbstverwaltung be rubende Versicherungsgesetzgebung sind ebenso im Interesse der Arbeiter wie der Produktion zu fordern. Die Sozialpolitik mui danach streben, jebein Staatsangehörigen ein Existenzminimum gu sichern.

Das ist das Programm der entschiedenen bürgerlichen Demo­tratie. Aber Programme sind oft nur leere Brunistide. Es kommit darauf an, wie die Demokratische Vereinigung ihr eigenes Pro­gramm auffaßt und welche Macht sie zu dessen Durch führung zu sammeln vermag.

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Der Kandidatenstreit in Eisenach . Nationalliberale und Freifinnige befinden sich im Eisenach­Dermbacher Wahlkreise in offener gehde. Dem Berl. Tageblatt" wird dazu aus Eisenach geschrieben: Die Nationalliberalen hatten in der Weihnachtswoche dem freifinnigen Parteivorstand ben Schultheißen und Landwirt Krug als ihren Kandidaten vorgeschlagen. Dieser erklärte bei seiner Anwesenheit in Eisenach , daß er dem Bund der Landwirte ans wirtschaftlichen Gründen angehöre, politisch stehe er aber auf liberalem Standpunkt. Der freisinnige Ausschuß gab schließlich nach schweren Bedenken, vorbehaltlich der Zustimmung des freisinnigen Vereins sein Einverständnis mit der Nominierung Krugs zu erkennen. Die freisinnige Wählerversammlung aber lehnte mit aller Entschiedenheit die Kandidatur Krugs ab, da es ausgeschlossen sei, daß die freisinnige Partei ein eingeschriebenes Mitglied des Bundes der Landwirte unterstützen könne. Nunmehr wird demnächst auch ein freisinniger Kandidat auf dem Plan er scheinen."

Die Haltung der Freifinnigen ist vielversprechend. Ihre Leitung

Handel, Gewerbe und Industrie"," Industrie, Gewerbe, Handel", in diesen Beziehungen für die verschiedenen Kapitalistengruppen Genosse Hirsch hat sich gegen unseren Antrag auf Aufnahme der erschöpft sich die Fürsorge"-Tätigkeit der Handelskammer- Bericht Forderung des Unterrichts in der Rechtspflege in den Fortbildungs­schulen gewandt, weil dadurch das Programm zu vielseitig werden erstatter. An die Arbeiter sind die Kapitalisten sehr ungern erinnert. würde. Ich möchte darauf hinweisen, daß wir heute in Preußen Leben und leben laffen, soll die Parole im Hansabund sein, das annähernd 40 000 Kinder in der Fürsorgeerziehung haben. Die heißt für Handel, Gewerbe und Industrie in Ver­Arbeitersekretäre, die täglich ungezählte Tränen sehen, die die bindung mit der Landwirtschaft". Allen foll ge­Eltern geweint haben, wenn man ihnen die Kinder bis zum stattet werden, aus der Haut der Konsumenten war also geneigt, den agrarischen Kandidaten zu unterstützen, und 21. Lebensjahre entreißt, werben von der Ueberzeugung durch- Niemen zu schneiden. Um das noch mehr wie bisher zu zwar foll ihnen diesen Rat der freifinnige Staatsmann" Ab­Srungen sein, daß es nur an der ungenügenden Aufklärung der ermöglichen, muß Eintracht unter den Kapitalisten und Ausbeutern geordneter Müller- Meiningen gegegen. Jugend über das Strafgesetzbuch, an ihrer mangelhaften Rechts- fein. Außerdem müssen die Kartelle ausgebaut werden: fenntnis liegt, wenn sie in die Maschen der Fürsorgeerziehung fein. Außerdem müssen die Kartelle ausgebaut werden: Hineinkommen und als Fürsorgezöglinge für das ganze Leben ge= brandmarkt sind. Wo so viel im Programim steht, sollte es auf die drei Worte nicht ankommen.

Die Speisung ungenügend ernährter Schulkinder haben wir heute in Köln . Aber wie wird es da gemacht? Da wird ge= fichtet, da werden Erhebungen angestellt: Wer ist unge­nügend ernährt? Machen Sie doch ganze Arbeit und sagen Schulspeisung. Wer es dann nicht in Anspruch nehmen will, der läßt es eben!

Hierauf werden die Verhandlungen auf Dienstag 9 Uhr ber­tagt. Schluß 7 Uhr.

Die Reichsversicherungsordnung.

Je mehr mun aber die unserer Getverbetätigkeit auferlegten Allem Anschein nach sind auch im Bundesrat Unstimmigkeiten in Lasten wachsen, und je größer die im internationalen Ronkurrenz Wenigstens tampf zu überwindenden Schwierigkeiten werden, desto stärker wird bezug auf die Reichsversicherungsordnung vorhanden. unferer Ueberzeugung nach auch der Kartellierungs- deutet eine anscheinend offiziös infpirierte Notia der Scherlpresse gebante Wurzel fassen müssen. Hier die richtigen darauf hin. Dort heißt es, nachdem das Vorhandensein von Wege und die richtigen Formen zu finden, wird Sache unserer Differenzen angedeutet ist: Gewerbetätigkeit selbst sein, und wir möchten der Ueberzeugung Ausdruck geben, daß angesichts der schweren Aufgaben, die es zu lösen gilt, und der harten Konkurrenzfämpfe, die uns bevorstehen, die Schwierigkeiten, welche einem Sichwiederzufammenfinden und einem engeren Zusammenschluß hier und da im Wege stehen, überwunden werden müssen und in abseh­barer Zeit überwunden sein werden."

" Doch scheint im allgemeinen auch bei denjenigen Einzelregie­rungen, die inbezug auf grundlegende Fragen der Reichsversicherungs­ordnung einen anderen Standpunkt einnehmen, als der vorläufige Entwurf tut, das Bestreben vorzuwalten, mit dem Widers spruch tunlichst zurüdzuhalten. Eine Erklärung hier­für ist nicht schwer zu finden. Gesezt den Fall, Bayern , Württem Berg oder Baden oder je zwei von ihnen widerstrebten bestimmten