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Nr. 2. 27. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt Dienstag, 4. Januar 1910.

Parteitag der Sozialdemokratie Preußens.

( Fortsetzung aus der 1. Beilage.)

Nachmittagssitung.

Es wird in der Diskussion fortgefahren.

Thiele- Halle: Der Anerkennung der Tätigkeit unserer Land­

fleinen Maispaziergang, und dabei waren annähernd 50 Schutz- zu verdanken. Soweit also das Schreiben darauf hinausgeht, daß leute aufgeboten. Während des Eucharistischen Kongresses, das Reichsvereinsgesetz, namentlich der Sprachenparagraph in der der im vorigen Jahre im deutschen Rom   tagte, war aber stunden- bevorstehenden Session im Reichstag   Gegenstand heftiger Angriffe lang der Verkehr abgesperrt und die Polizei sorgte dafür, daß die und gerechter Kritik gemacht werden wird, kann ich im Namen des Brozession nicht durch Neugierige gestört wurde. Ferner möchte ich Parteitages sowohl als auch, wie ich glaube, im Namen der Reichs­die Fraktion bitten, den preußischen Finanzminister zu interpellieren tagsfraktion versichern, daß diesem Wunsche des Vereins polnischer über die verschiedenartigen Auslegungen der einzelnen Veranlagungs- Sozialisten genügt werden wird.( Bravo  !). und Berufungskommissionen auf dem Gebiete der Steuerpolitik. Schluß 1 Uhr. Rother- Breslau  : Ausstellungen wie beim ersten Punkt der Tages- Gerade die Arbeitersekretäre können täglich beobachten, welche ordnung dürften hier nicht gemacht werden, das beweist der reiche Rechtsungleichheiten hier herrschen. Nach dem Gesez haben die Beifall, der dem Referenten zuteil wurde, und ich glaube auch, daß Benfiten mit einem Einkommen bis zu 3000 M. nur das Recht, Der eben vorgelesene Antrag einmütig angenommen werden wird. Reklamationen bei der Veranlagungskommission und bei der Be- tagsfraktion durch Genossen Quard schließen wir uns alle an. Wie Es handelt sich für uns nur darum, besondere Wünsche der rufungskommission zu erheben, während Zensiten über 3000 m. erfolgreich die Tätigkeit unserer Landtagsfraktion gegenüber der einzelnen Drte vorzubringen. Wir haben jetzt, nachdem wir noch an das Oberverwaltungsgericht gehen können. Ein Beispiel des geschäftsführenden Ausschusses gewesen ist, ergibt sich schon eine Landtagsfraktion haben, gewissermaßen eine Instanz, an deren für die Verschiedenartigkeit der Entscheidung! Die Kölner   Berufungs  - daraus, daß die Fraktion einen wirklichen Bericht über Hand wir uns an die Regierung wenden können. Die Breslauer fommission hat entschieden, daß wenn ein Arbeiter länger als zehn ihre Tätigkeit hat erstatten können, während das, was der Parteigenossen haben vor allem Grund zu wünschen, daß die Fraktion Wochen in einem Jahre frank oder arbeitslos gewesen ist, nicht geschäftsführende Ausschuß uns in die Hand gegeben hat, sich der Interessen der Eisenbahner wirksam annehmen möge. mehr der Jahresertrag von dem vorhergehenden Jahre maßgebend nicht eigentlich ein Bericht genannt werden fann. Aber Deren staatsbürgerliche Rechte stehen ja nur uuf dem Papier. In ist, sondern daß für die künftige Veranlagung ein mutmaßlicher die Tätigkeit der Landtagsfraktion wird sich noch auf allen Ge­Breslau ist ja nicht nur das Koalitionsrecht, sondern auch Jahresertrag berechnet wird. Die Düsseldorfer   Kommission hat da- bieten der Verwaltung vertiefen müssen. Die weiteren Punkte das Versammlungsrecht vollständig abgeschafft. gegen den richtigen Standpunkt eingenommen, daß es bei Arbeitern der Tagesordnung werden Gelegenheit geben, verschiedene Anträge Wird bekannt, daß der Transportarbeiterverband die Eisenbahner niemals einen solchen mutmaßlichen Jahresertrag geben kann. Ich an die Fraktion gelangen zu lassen. Hier will ich nur darauf hin­zu einer Versammlung einladet, so werden überall in den Werkstätten bitte die Fraktion, dafür einzutreten, daß dieser Rechtsungleichheit weisen, wie dringend notwendig es ist, mit der kritischen Sonde Versammlungsverbote ausgehängt und für eine Pflicht der Vertrauens- endlich ein Riegel vorgeschoben wird.( Bravo  !) und mit der ganzen Rücksichtslosigkeit, die unserer Fraktion eigen Leute der Arbeiter in den Arbeiterausschüssen hält man es, dieses Runge- Bochum  : Wenn es auch sonst nicht üblich sein kann, ist, die Tätigkeit der Kreisausschüsse, der Gutsbezirke wie überhaupt Versammlungsverbot noch mündlich weiter zu geben. Ein Portier, daß wir in der Partei Leuten, die pflichtgemäß ihre Arbeit tun, alle Gebiete der inneren Verwaltung zu beleuchten. Erwünscht der nicht zur Anzeige brachte, daß außerhalb der Werkstatt auf der unseren Dant abstatten, so ist es in diesem Falle der Fraktion wäre es auch, wenn ein kurzes Flugblatt über die Tätigkeit der Straße Bettel verteilt wurden, die zum Versammlungsbefuche auf gegenüber wohl doch angebracht. Im besonderen habe ich namens der Landtagsfraktion herausgegeben würde. Dadurch könnte auch das forderten, wurde deswegen mit einer Geldstrafe belegt.( Hört! Delegation aus dem rheinisch- westfälischen Industriegebiet der Fraktion Interesse der Kreise, denen es noch fraglich ist, ob es einen Zweck hört!) Die Werkführer werden in die Versammlungen als Spiel zu danken für ihre wirksame Vertretung der Bergarbeiter hat, sich an den Landtagswahlen zu beteiligen, an den Verhand geschickt, um jeden Eisenbahner zu notieren, der sich trotzdem intereffen bei Gelegenheit der Radbodinterpellation und der lungen des Landtages erweckt werden. Unsere Jdeen müssen an noch in die Versammlungen wagt. Man geht ja jezt nicht mehr Berggesegnovelle. Ich kann erklären, daß dadurch zweifellos die den bürgerlichen Ideen gemessen werden, und wenn es in Zukunft so weit, die Leute wegen des Versammlungsbesuches direkt auf Wahlrechtsbewegung in unserem Industriegebiet erheblich vorwärts zu harten Zusammenstößen tommt, so darf unsere Fraktion sicher Die Straße zu werfen, dazu scheut man die Deffentlichkeit doch zu gekommen ist. Die Früchte dieses Gintretens werden sich bei den sein, daß jeder Ordnungsruf, den sie sich im Kampfe gegen die sehr, aber man hat sonst Mittel genug an der Hand, um sich nächsten Landtagswahlen zeigen. Ich glaube bestimmt, daß es auch junkerliche Reaktion und die rückständige Bureaukratie zuzieht, solche Leute vom Halfe zu halten. Da ist zunächst das leidige uns dann möglich sein wird, Vertreter in den preußischen Landtag draußen im Volk einen freudigen Ruf auslöst.( Bravo  !) System, daß die Löhne für Reparaturarbeiten auf dreierlei Art be- zu entsenden. Ferner möchte ich die Fraktion daran erinnern, daß Linde- Königsberg: Ich will die Aufmerksamkeit unserer Land­messen werden. Aufgabe des Werfführers ist es dann, die Arbeit der Minister Delbrüd seinerzeit erklärt hat, daß zu den Auf- tagsfraktion und der Oeffentlichkeit auf unbeliebter Arbeiter auf den Mindestsatz einzutarieren. So mancher räumungsarbeiten auf der Zeche Radbod auch Arbeitervertreter wird davon abgehalten, mit uns in Veziehung zu treten, damit er hinzugezogen werden sollten. Man hat dann auch einen Knappschafts­nicht in die dritte Lohnklasse eingereiht wird. Außerdem geht man mit ältesten vom Bergarbeiterverband und einen vom Gewerkverein hinlenken. Es ist bekannt, daß der Nonnenfalter in den Forsten Strafversegungen usiv. bor. Breslau   ist gewissermaßen christlicher Bergarbeiter zugezogen, aber nur einmal. Die große Verwüstungen angerichtet hat; die kahlgefressenen Bäume russischer Vorort. Wenn es in Rußland   nicht vor Fraftion sollte den Minister daran erinnern, daß er sein gegebenes müssen schleunigst gefällt werden. Troß der Arbeitslosigkeit gelang wärts geht, so scheint das daran au liegen, daß Versprechen einlöst, Anweisung zu geben, daß Arbeitervertreter es wegen der geringen Löhne nicht, die notwendigen Arbeitskräfte Rußland   so nahe an Breslau   liegt.( Heiterkeit.) Bezeichnend für die immer hinzugezogen werden. Wenn man versucht hat, unsere Kritik hierzu zu gewinnen, und deshalb wurden von der Forstverwaltung Zustände in Breslau   ist auch, daß in den 19 Jahren des Bestehens nach außen hin dadurch abzuschwächen, daß man Redakteure unserer Agenten aufgefordert, bayerische Waldarbeiter nach Ostpreußen  der Breslauer Volkswacht" die Redaktion 12 Jahre Barteiblätter, auch der Bergarbeiter- Zeitung", die das Radboder zu bringen! Wan   versprach diesen einen Verdienst von mindestens Gefängnis verbüßte und 40 000 Mart Strafe zahlen Unglück besprochen hat, unter Anklage gestellt und verurteilt hat, so 6 m. täglich, und so sind noch am 16. November wieder 150 baye­mußte. Das beweist, daß wir in Breslau   nicht auf Rosen gebettet weise ich noch darauf hin, daß man niemals wegen des wesentlichsten rische Waldarbeiter nach Ostpreußen   auf eigene Kosten gekommen. find. Stellt sich heraus, daß ein Eisenbahner etwa eine sozialdemo- Punktes, wer die eigentliche Schuld an dem Unglück trägt, Anklage Sie sind zwar vorher gewarnt worden, aber weil sie nicht alle im fratische Zeitung liest, so tann er sicher sein, am nächsten Tage ge- erhoben hat, sondern nebensächliche Punkte herausgegriffen hat. Im Verbande der Land-, Wald- und Weinbergsarbeiter organisiert maßregelt zu werden. Genau so schlimm ist die Lage der Ge- übrigen fann ich nur wiederholen, daß wir mit der Tätigkeit der waren, hat die Warnung sie nicht erreicht. Die Forstverwaltung fängnis aufseher, die auch sehr minderwertig bezahlt werden. Fraktion durchaus einverstanden sind. hat für sie Baracken aus frischem nassen Holz aufbauen lassen; Ich bitte die Fraktion, sich auch dieser bedrängten Arbeiter anzu- Hierauf tritt die Mittagspause ein. diese Baracken sind ohne jede Ventilation, ferner sind sie heizbar, nehmen. Singer: Von den polnischen Sozialisten in Berlin   ist aber ohne daß irgend eine Vorkehrung gegen die Feuersgefahr ge­Bartels- Köln: Ich möchte der Fraktion ebenfalls meine An- ein Schreiben eingegangen, in dem sie neben den Wünschen für ein troffen ist. In diesen Baracken liegen 80 Mann wie die Heringe erkennung anssprechen für die große Energie, mit der sie die Inter  - gedeihliches Resultat der Fraktion mitteilen, daß hier in Berlin   zusammengepreßt in einem Raum, der 12 Meter lang und 4 Meter effen des arbeitenden Volkes im plutokratischen Dreiflassenparlament Berstöße gegen den Sprachenparagraphen des Reichsbreit ist! Die Leute liegen in Abständen von 65 Zentimeter über­vertreten hat gegenüber einem Junkertum, das noch mittelalterliche bereinsgesetzes vorgekommen sein sollen. Sie weisen einander. Die Leute liegen anf Stroh, welches die Unternehmer Jdenle hat. Gegen die reaftionären Zustände, die sich immer mehr den darauf hin, daß in einer Versammlung des 12. Berliner   Landtags- niemals erneuern, des Nachts tropft den Leuten das kalte Wassec russischen nähern, müssen wir von dieser Stelle aus flammenden Protest wahlkreises von dem polnischen Abgeordneten Rulersti eine ge- ins Gesicht, und in den nassen Kleidern, die sie auch nachts nicht erheben. An unsere Fraktion möchte ich die Bitte richten, daß sie sich nügende Aufklärung nicht zu erreichen gewesen sei und bitten den ablegen können, müssen fie tagsüber arbeiten. Die Forstverwal­bei der nächsten Gelegenheit wieder einmal energisch des Parteitag, auf die deutsche Reichstagsfraktion einzuwirken, daß sie im tung hat merkwürdigerweise die polizeiliche Genehmigung zum Koalitionsrechtes annimmt. Sie wissen, daß uns in diesem Reichstag über den Sprachenparagraphen eine Besprechung herbei- Belegen dieser Baracken erhalten. Wenn wir aber eine Ver­Jahre vielleicht wieder große Lohnkämpfe bevorstehen. Ich brauche führt. Ich halte eine Beschlußfassung hierüber für nicht notwendig, sammlung abhalten wollen, sieht die Polizei erst nach, ob der Sie nur auf die Polizeibureaukratie zu verweisen, die bei jedem weil ich überzeugt bin, daß die Reichstagsfraktion es als ihre selbst- Raum auch nicht gesundheitsgefährlich ist. Einen Notausgang hat Lohnkampf in Aktion tritt. Ich erinnere an Mannsfeld und verständliche Pflicht betrachtet; bei der Beratung des Reichsamts des eine solche Baracke nicht! Wenn Feuer ausbricht, müssen die andere Orte, wo die Polizei mit brutaler Gewalt unbekümmert um Innern zu den Verstößen gegen das Reichsvereinsgesetz und 80 Mann die Baracke durch eine enge Tür verlassen. Diejenigen, reichsgesetzliche Bestimmungen die Streikposten von der Stutaße weg- insbesondere den reaktionären Sprachenparagraphen erneut welche oben liegen, haben nicht einmal eine vernünftige Treppe. Auch wir in Rheinland   und Westfalen  , dem Herzen der Stellung zu nehmen. Wir haben damals gerade diesen Bara- In drei Fällen ist auch schon Feuer ausgebrochen, so daß die Heiz­deutschen Industrie, können ein Lied von solchen Polizeitaten fingen. graphen als das ungerechteste, brutalste Attentat vorrichtung niedergerissen werden mußte. Waschgelegenheit ist Ein preußischer Polizeikommissar in Köln   erlaubte sich anläßlich eines auf das heiligste Recht eines Volkes angesehen und haben ausein- ebenfalls nicht vorhanden, ebensowenig Trinkwasser. Als die Re­Streits zu äußern: Hier in Köln   dulde ich keine Streitposten. andergesetzt, daß ein Verbot des Gebrauchs der Muttersprache geradezu gierung auf diese Mißstände aufmerksam gemacht wurde, hat der ( Hört! hört!) und der Streifposten mußte in das Gefängnis. Wir barbarisch ist. Daß dieses Verbot gegen unseren Willen in das Oberförster den Waldarbeiter, welcher das Gesuch unterzeichnet verlangen, ebenso wie die Bürgerlichen, das Recht zu Reichsvereinsgefeß gekommen ist, hat man der damaligen Blockpolitik hat, vor sich geladen und ihn darauf aufmerksam gemacht hat, daß Demonstrationen. In Köln   machten drei Dutzend Arbeiter einen des Fürsten Bülow, die die Freijinnigen mitmachten, hier sozialdemokratische Agitation nicht geduldet würde! Statt

freibt.

Kleines feuilleton.

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Das Ende des Märchens vom Mars"?

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ungeheure Mißstände in den Königsberger   Forsten

öffentliche Meinung batte Partei für ihn genommen und begrüßte Mitteilung macht, will er's nicht glauben Wie er die Beweise hat, die Sentenz, die am 13. Februar 1637 gefällt wurde, mit lautem wird er hart und rücksichtslos gegen feinen Lieblingsschüler Kurt Jubel. Nur die beiden abgewiesenen Brüder waren nicht zufrieden v. Zedliz. Kurt ist ein verführter, im Grunde gutartiger Jüngling. und verfolgten ihre Sache weiter. Sie riefen die Sorbonne, das Er lügt nun aus Angst, und weil ihm des Direktors verzeihendes höchste gelehrte und in moralischen Fragen unfehlbare Gericht Wohlwollen den Mund verschließt. Hätte er z. B. Zeit gefunden, Ein Fall wiledi" im 17. Jahrhundert. Der weise Ben Afiba Frankreichs   an und hatten hier Erfolg. Die Sorbonne war zwar sein günzes Vergehen zu beichten, so wär's keine Komödie mit soll auch hinsichtlich des Kwilecki- Prozesses recht behalten, denn schon der Ansicht, daß der Baronin ein Betrug oder Ehebruch nicht nach- tragischem Ausgang geworden. Das gibt der Handlung des Stücks einen einmal hat ein Fall, der dem Streit um das Majorat des Grafen gewiesen worden sei. Auch wollte fie feineswegs mit ihrem ästhetischen Bruch, denn man ahnt schon, der Junge wird sich das Leben Stilecki in seinen Einzelheiten überraschend ähnlich sieht, die Auf- Urteil aussprechen, daß die Sache wider die Natur liefe" und daß nehmen. Einen tragischen Verlauf tann dieser Dumme- Jungenstreich merksamkeit wachgerufen, die höchsten Gerichtsinstanzen beschäftigt die Hebammen oder die Fakultät von Montpellier   sich in der haben; notwendig ist's nicht. Die Verfasser jedoch operierten mit der und darüber hinaus der Wissenschaft seinerzeit Stoff zu tiefgründigen Möglichkeit der Traumbefruchtung geirrt hätten. In Ansehung aber, Romantik des Lebenswahrscheinlichen, wie mit dem Lehrbeispiel von Untersuchungen gegeben. Während des dreißigjährigen Krieges machte der französische angedichtet werden könnten" und daß jede ehrverlustige Dirne fich richtiger ein fühl- logisches Experiment ist das lockere Leben in daß der hochgelobten Jungfrau Maria eben dergleichen Einbildungen der Duplizität der Ereignisse". Mehr nämlich als ein Zufallsspiel, Baron Jérôme Auguste de Mont Leon eine Reise nach dem Elsaß  . solch ein Urteil zum Vorwand der gröblichsten Schwindeleien nehmen der Familie des ehrenwerten Direktors Er war hier bereits vier Jahre von Hause abwesend, als er plöglich könnte, stieß die Sorbonne die Sentenz des Parlaments um und Frau und den Windhund von Sohn aus erster Che angeht was die gefallfüchtige im besten Mannesalter finderlos starb. Vier Jahre hatte er nach erklärte den angeblichen Baronserben für einen Bastard, der kein auch nicht. In dieser Zusammenkoppelung gewinnt es an Realität weislich das Schloß seiner Väter und seine junge Ehegattin nicht techt auf seinen Namen und auf das Familienerbe der Mont- und spißt sich wirksam dramatisch zu, Die Kneipverbrüderungsszene mehr gesehen. Daher kam es für seine Brüder Adrien und Charles Leons habe. im höchsten Grade überraschend, als sie hörten, das Familienerbe sei der Penäler im Backofenkeller ist ein hübscher operettenhafter Ein­durch den Tod des Bruders nicht frei geworden, denn die Baronin schlag. Gut exekutiert, wird er, was er fein foll: eine gar g'spaßige erwarte einen gesetzlichen Erben. Das Kind, ein Sohn, kam einige berichtet: Die phantastischen Schilderungen von den lebenden Be- Prädikat: zufriedenstellend, nichts mehr, nichts weniger. Aus London   wird Gaudi. Die darstellerische Wiedergabe des Stückes verdient das Monate nach dem Tode seines angeblichen Vaters zur Welt und er- wohnern des Mars und ihren gewaltigen Kanalbauten sind zu Ende. e. k. hielt in der Taufe dessen Namen. Die getäuschten Brüder riefen In der letzten Sigung der englischen Astronomischen Gesellschaft Musik. das Gericht an, das ihnen, da das Gesetz der Zeit die längste bat der Leiter des Greenwich  - Observatoriums E. W. Maunder   erklärt, Möglichkeit der Schwangerschaft auf elf Monate einschränkte, ohne daß auf dem Mars Kanäle nicht existieren und daß alle Geschichten eines neuen Experiments. Herr Direktor Alfieri scheint eine Vor­Die Wolksoper war am Silvesterabend der Schauplatz weiteres Recht gab und den vorgeblichen Erben der Baronin als von den Marsbewohnern nichts anderes sind als phantastische Ein- liebe für theatralische Physik zu haben. Besonders glücklich fiel dies­Bastard erklärte. bildungen. Es wurden die neuen Marsphotographien vor- mal der Versuch nicht aus. Immerhin ist es, weil typisch für die Die Witwe appellierte an das Parlament zu Grenoble   und er- gelegt, die der bekannte amerikanische Astronom Prof. Hale jetzt von Berinnerlichungssucht unserer Zeit, interessant, an dem Beispiel des reichte, daß diese höchste Richterkammer den Prozeß auf breitester feinem Observatorium auf dem Mount Wilson in Kalifornien   da zur Aufführung gelangten Märchenspiels Der Kampf um Grundlage aufrollte. In den Verhandlungen erklärte nun die Baronin, mit Hilfe feines großen 60 zölligen Teleskopen getvinnen Schneewittchen"( von Nich. Wolff. Musit von Cl. Schmalstich) daß sie allerdings schon vier Jahre vor seinem Tode ihren ver- konnte. Die Kanäle treten auf diesen Photo- zu erkennen, wie sehr die Naivität des Schaffens gerade auch unseren storbenen Gemahl nicht mehr leibhaftig gesehen habe. Eines Nachts graphien nicht auf", so bemerkte der englische   Gelehrte modernen Märchenpoeten abhanden kommt. Modern" und" Märchen­aber sei er ihr im Traume erschienen und bis zum Morgen bei ihr trocken; die Erklärung dafür ist, daß das Teleskop zu stark war, poet" geblieben. Das Erlebnis habe ihr einen so starken Eindruck gemacht, um sie wiederzugeben. Die neuen Photographien bedeuten einen Groß und Klein" vermögen unsere Märchensymbolisten überhaupt größere Gegensätze sind ja ohnehin nicht denkbar. Für daß sie es sofort am anderen Morgen befreundeten Damen erzählt gewaltigen Fortschritt gegen alle bisher möglichen Marsaufnahmen, nicht mehr zu dichten. habe. Bald darauf habe es sich gezeigt, daß der lebhafte Traum aber von den Kanälen ist nichts geblieben. Sie erklären sich als fachen hätte sich der Verfasser, Diese Vorspiegelung falscher Tat­Folgen gezeitigt habe. Der Witwe wurde daraufhin ein Eid zus optische Täuschungen, die dadurch entstehen, daß durch die Kon- Jurist sein soll, lieber ersparen sollen. der noch dazu von Beruf gefchoben, daß sie niemals Ehebruch getrieben habe, den sie, wie die stellation dunkler Flächen auf der Marsoberfläche das Auge Kanäle fich bei diesem Kampf um Schneewittchen Vielmehr handelt es aus dem natürlich der Chronisten berichten, freimütig auf Leben und Sterben leistete. wahrzunehmen glaubt. Einen wirklichen Grund zu der Annahme, Himmel siegreich hervorgeht, während die Hölle das Nachsehen Das Parlament zu Grenoble   kam zu der Ueberzeugung, daß daß diese Erscheinungen an der Marsoberfläche ein Werk künstlicher hat im Grunde lediglich um einen juristischen Kommentar zu ein Naturwunder vorliegen könne, und ordnete Sachverständigen- Arbeiten seien, hat es nie gegeben. Nur das Sensationelle des Ge- dem alten Märchen von Schneewittchen und den sieben Zwergen. bernehmung an. Berühmte Hebammen wurden gehört, ob sie eine dankens konnte es möglich machen, daß die phantastische Annahme Das schwulstige, antiultramontane Gerede des Vorspiels zwischen Leibesbefruchtung durch starke Traumvorstellungen für möglich hielten. so viel diskutiert wurde. Es ist gut für die Wissenschaft, daß diese Betrus und dem Teufel fehlt in der Buchausgabe zum Glück, Sie erklärten die Angaben der Baronin nicht nur für keine unmög- Idee nun endgültig beseitigt ist." und ein noch größeres Glück ist es, daß wenigstens die Musit, die liche Sache", sondern wußten bezeichnenderweise aus ihrer Praxis Clemens Schmal stich zu diesem Märchenwortspiel geschrieben ähnliche Beispiele aufzuführen. Das Parlament hielt sich aber für Theater. hat, einen heiter dahinträllernden, echt kindlichen Charakter trägt. berflichtet, auch die medizinischen Autoritäten von Montpellier   zu Freie Boltsbühne( im Neuen Schauspielhanse): Gerade in ihrem ungezwungenen Verzicht auf Driginalität und bernehmen. Die Blüte der Fakultät, die bedeutendsten Aerzte Traumulus" von Arno Holz   und Dstar Jerichte. Mystik liegt ihr Wert. Dabei zeigt sich Schmalstich Frankreichs   bestätigten die Angaben der weisen Frauen in Der von Hans Siebert   feelisch tief vermenschlichte Gymnasial- schon in früheren Märchenpartituren als ein sehr geschickter vollem Umfange und fügten hinzu, sei der Wissen- direktor Niemayer ist das Muster eines gutgläubigen Pädagogen. Instrumentator. Wenn nur das gute Orchester der Volksoper mehr schaft längst bekannt, daß ähnliche Fälle in den Harems Für die ihm unterstellte Jugend geht er ins Feuer, wenn's fein auf die Intentionen des dirigierenden Komponisten eingegangen des Drients, wo jeder Betrug ausgeschlossen sei, feineswegs muß. Jm Prinzip hat er recht; doch das Resultat straft ihn Lügen. wäre!... lleberhaupt schien die Regie bestrebt zu sein, das Es zu den Seltenheiten gehörten. Daraufhin stieß das Parlament Die Jungens beschivindeln ihn, unterhalten eine geheime Sineip- to ar einmal" bei der Besetzung deutlich, allzu deutlich zu unter­das Urteil der ersten Jnstanz um und bestätigte den Bastard in verbindung und vollführen sonst allerhand Schülerstreiche. Niemayer streichen. Da hörte man Stimmen von einer geradezu fabel. feiner Legitimität, seinen Rechten und seinem Namen. Die ganze sieht und hört von alledem nichts. Als ihm der Landrat darüber haften Abgesungenheit!... A. N.

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