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das väterliche Haus verhindern toollle. Der Angeflagte bes hauptete, daß er sich der ganzen Zatvorgänge gar nicht mehr ents finne, da er zeitveilig an Dämmerzuständen und Bewußtlosigkeit leide. In dieser Beziehung ergab die Beweisaufnahme, daß der Angeflagte einer geistig minderwertigen Familie angehört, infolge eines Unfalles nerbenschwach und leicht erregbar ist, Nach dem Gutachten der medizinischen Sachverständigen Prof. Dr. Koeppen, Dr. Toby Gohn und Dr. Jos. Neumann- Belten ist eine geistige Störung oder Bewußtlosigkeit zur Zeit der Tat nicht anzunehmen. Oberarzt Dr. Ohfe- Spandau hat der Verwundeten im Kranten­hause ärztliche Hilfe geleistet; sie hat etwa 16 Tage im Kranken­hause zugebracht. Staatsanwalt Ascher beantragte die Bejahung der Schuldfrage im Sinne der Anflage. Rechtsanwalt Dr. Wert­hauer legte den Geschworenen nahe, daß der Angeflagte bei ber Tat infolge der großen Erregung doch wohl im Zustande der Be wußtlosigkeit fich befunden haben könne, schlimmstenfalls aber die Bubilligung mildernder Umstände im weitesten Umfange berbiene. -Der Angeklagte wurde nach Bejahung der Anklagefrage wegen versuchten Totschlages zu 3 Jahren Gefängnis unter Anrechnung von 4 Monaten Untersuchungshaft verurteilt. Außerdem hat er an die Verlegte eine Buße von 260 M. su zahlen.

Verfammlungen.

Die Silfs und Transportarbeiter der Metall, Eisen- und Elektroindustrie, die im Transportarbeiterverband organisiert sind, hielten am Sonntag ihre Branchenversammlung ab. Sie fand bei Dräsel statt und füllte den großen Saal. Der Branchenleiter From te gab den Tätigteite bericht vom 2. albjahr 1909. Bei der Wirtschaftskrise, die das ganze Jahr andauerte, war es nicht angebracht, eine umfassende Tätigkeit zur Berbesserung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse zu entfalten, wenn dies auch andererseits wegen der ständigen Berteuerung der Lebenshaltung notwendig gewesen wäre. Es haben jedoch in der Branche in mehreren Betrieben Lohnbewegungen stattgefunden, über die der Redner berichtete. An dem Kampf in der Geldschrankindustrie waren 70 Transportarbeiter beteiligt, und für sie endete der Kampf damit, daß die Mindestlöhne um 2 Pf. erhöht wurden. In der A. G. G., Ackerstraße, tam es im September und dann wieder im Dezember zu einer Bewegung, um die Löhne der Hilfsarbeiter etwas aufzubeffern. In beiden Bewegungen tamen zusammen 700 Mann in Frage. Es handelte sich darum, Bugeständnisse, die bie Direktion im Jahre 1908 gemacht hatte, zur Geltung zu bringen. Erfolg wurde insofern erzielt, als ein großer Teil der Hilfearbeiter Lohnzulage erhielt. Auch in der A. E. G., Brunnenstraße, strebten die Hilfsarbeiter Verbesserung ihrer Löhne an, und es wurde dann auch für ungefähr 650 Mann eine Bulage von 2 Pf. erreicht. Ga handelte sich auch in diesem Betriebe nur um die Erfüllung münd­licher Vereinbarungen, die im Jahre 1907 getroffen worden sind. Im Betriebe von Schmidt u. Getting war der Tarifvertrag bon den Unternehmern gefündigt worden, um die Löhne zu ver­fchlechtern, es gelang jeboch den Arbeitern durch ihr einmütiges Zusammenhalten statt dessen Lohnzulagen von bis 5 Bf. pro Stunde zu erzielen. Unter der Krise hat namentlich auch die Gruppe der Schilderanmacher schwer zu leiden gehabt. Der Ar­beitsmangel hat hier eine Verminderung der Zahl der Beschäftigten bon faft 250 auf 150 herbeigeführt. Außerdem hatten die Schilder­anmacher unter einer Polizeiverordnung zu leiben, durch die ihnen die Ausführung gewisser Arbeiten auf der Straße verboten wurde. Sie haben dagegen beim Polizeipräsidenten Beschwerde erhoben, aber noch teine Antwort erhalten. In einigen Betrieben hat die Tätigkeit für die Organisation au Maßregelungen geführt. Es find 27 Mitglieder der Branche gemaßregelt worden. Bei Ludwig 25we hat sich die Betriebsleitung wohl soweit entwidelt, daß sie bas Koalitionsrecht der gelernten Arbeiter anerkennt, aber nicht daß der Hilfsarbeier. Gin Meister soll dort die Nebensart ge­braucht haben: Na, das wäre ja noch schöner, wenn auch noch die Bachulfen sich organisieren wollten!" Der Mann wird sich jeden­falls noch daran gewöhnen müssen, daß auch diese Arbeiter das ihnen zustehende Recht in Anspruch nehmen. In der Abteilung Maschinenlager der A. G. G., Brunnenstraße, wird die Organisation der Arbeiter von dem Abteilungschef und dem Meister ebenfalls fehr ungern gesehen. Dort sind innerhalb 6 Wochen 5 Vertrauens­Leute gemaßregelt worden, doch ist es nicht gelungen, die Organia fation dadurch irgendwie zu schädigen. Im allgemeinen hat sich die Organisation in der Brande, nachdem im ersten Halbjahr in­folge der Strise ein kleiner Rüdgang eingetreten war, im zweiten Halbjahr stärker als zuvor entwidelt; die Mitgliederzahl ist von 2294 auf 2682 gestiegen. Es ist natürlich noch immer biel Agita. tions- und Organisationsarbeit zu leiften. Der Redner erinnerte zum Schluß daran, daß für die Bestrebungen der Organisation die Resolution vom 7. Juli 1907 maßgebend ist, in der vorläufig und in der Hauptsache berlangt wird: Ginführung des neunstündigen Arbeitstages, einheitliche Regelung des Lohnes, ber bei der Ein stellung nicht unter 45 Bf. die Stunde oder im Wochenlohn nicht unter 24 M. betragen soll, Abschaffung der leberstunden und Zu­laffung von Nachtarbeit nur dann, wenn dafür 50 Broz. Lohnauf schlag fowie eine mindestens achtstündige Ruhepause gewährt werben. Die Wirtschaftskrise scheint jetzt im Abflauen begriffen zu sein und es werden wieder in größerer Zahl Arbeitskräfte ver. langt. Alle Mitglieder müssen nun mit neuer Kraft für die Or­ganisation und ihre Biele tätig sein.

An den Bericht schloß sich eine rege Debatte. Es folgte hierauf die Wahl der Branchenleitung, jest Sektionsleitung genannt, sowie des Rassierers für den Agitationsfonds und die Wahl der Re­visionstommiffion. Der Sektionsleiter und Kassierer ist wie bisher Karl romfe. Die von der Leitung vorgeschlagene Bezirksein­teilung, wonach Berlin   und Umgegend in 6 Bezirte eingeteilt ist, wurde von der Versammlung einstimmig gutgeheißen.

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Berival­Der Zentralverband der Maschinisten und Heizer tung Berlin   hielt eine Generalversammlung am Sonntagnach mittag im Englischen Garten  " ab. Schwittau erstattete den Rechenschaftsbericht der Verwaltung für das Jahr 1909. Gr hob die Schwierigkeiten in der Agitation für den Verband hervor, ba ea sich immer nur um einzelne oder um fleine Gruppen in den terschiedenen Betrieben handelt, die gewonnen werden können, während andere Verbände mit größeren Massen von Arbeitern rechnen fönnen. Dabei ergeben sich noch manche Reibereien mit anderen Verbänden, die dem Maschinisten- und Heizerverband Mitglieder wegnehmen. Der Bestand an Mitgliedern ist derselbe geblieben. Ende 1908 wurden 1736 und Ende 1909 wurden 1788 gezählt. Troßdem fand eine ftarfe Bewegung in dem Bestande der Mitglieder statt und 295 mußten wegen rückständiger Beiträge ge­strichen werden. Während des Jahres wurden abgehalten 7 Generalversammlungen, 5 engere und 12 erweiterte Borstands. fizungen, 98 Begirts-, 200 Werkstatt- und 26 Vertrauensmänner­figunger fowie zahlreiche Sibungen von Stommissionen oder Ber­fammlungen mit dem Kartell oder zum Protest gegen Verhältnisse in einzelnen Betrieben. Mancher Erfolg wurde erzielt, manche Werbefferung erreicht. Verschiedene Beschwerden bei der Gewerbe inspektion waren notwendig, weil die behördlichen Borschriften beim Reinigen und bei der Behandlung der Stessel nicht beachtet wurden. Bier Tarife wurden abgeschlossen resp. erneuert.

Den Kassenbericht für das Jahr 1909 erstattete der Kassierer Solz. Danach betrugen im Jahre 1909 die Einnahmen 41 623,85 Mark, die Ausgaben 43 274,51 1. Das bedeutet eine Mehr­ausgabe von 1650,66. Der Kassenbestand am 31. Dezember 1909 betrug 12 163,67 M. Auf Antrag der Revisoren wurde der Raffierer entlastet.

Ferner foll der Verbandslag einige Aenderungen der Statuten| Organisation Fortschritte gemacht. An Wochenbeiträgen wurden bornehmen. Berlin   beantragt zu§ 9 des Statuts: 4466 mehr umgefeht als im vorigen Jahr. Die Ein- und Aus­Bei vierjähriger hintereinander bezogener Unterstübung gaben der Hauptkasse betrugen 18 672,60 m., die der Ortskasse in Fällen der Arbeitslosigkeit beginnt die Berechtigung zum 10 515,74 M. Un Unterstübungen wurden 2007 M. ausgezahlt. Bezuge der Unterstüßung erst wieder nach einer Beitragszahlung Jm Berichtsjahr war es gelungen, auch unter den in der Darm­bon 104 Wochen. Ausnahmen können nur von Fall zu Fall auf branche beschäftigten Arbeitern festen Fuß zu fassen. Alle Gegen­Antrag der Zahlstellenverwaltungen durch den Hauptvorstand mittel der Unternehmer vermochten nicht, die Bewegung au unter­bewilligt werden." drücken. Der Streit bei der Darmberwertung" verursachte eine Ausgabe von 3153,60 M. Obgleich er verloren ging, hat die Or­ganisation gute Fortschritte in diefer Branche zu verzeichnen. Als Geschäftsleiter wurde Bergmann einstimmig wiedergewählt. Bur Borstandswahl wurden mit einigen Abänderungen die Vor­schläge der Vertrauensmänner angenommen.

Ferner zu§ 19 des Statuts:

" Stellen fich innerhalb der zweijährigen Frist der General­bersammlungen Henderungen betreffs der Zahl der Angestellten beziv. der Stärke der Mitgliederzahl des Hauptvorstandes heraus, so find derartige Menderungen nicht mehr einzig und allein mit dem Ausschuß zu regeln, sondern durch eine Urabstimmung sämt licher Bahlstellen unter Starlegung der Gründe vorzunehmen." Es wurde auch gewünscht, daß der Verbandstag sich mit den gefeßlichen Vorschriften über die Dampfteffelrevisionen beschäftige und mit der Gepflogenheit, die häufig besteht und sogar bei Be­hörden gefunden wird, unerfahrene Leute zur Bedienung der Kessel anzulernen, anstatt nur gelernte Leute in Dienst zu stellen.

Der Vorsitzende Schwittau erflärte unter der Zustimmung der Versammelten, daß die Zahlstelle Berlin   von ihrem Rechte Gebrauch mache, brei Delegierte nach Hamburg   zu senden. Ge­wählt wurden Schwittau, Holz, Kuznet und als Ersatz­mann Liede.

Misstände in Bädereien.

Seit Oftober 1908 besteht für den Polizeibezirk Berlin   eine Verordnung, welche gewiffe Vorschriften gibt in bezug auf die Beschaffenheit der Badkräume und der Schlafräume der Bäder­gefellen. Der Zweck der Verordnung ist, eine Gewähr für saubere Herstellung der Backwaren zu geben und die Gesundheit der in den Bäckereien beschäftigten Arbeiter zu schüßen. Obgleich die Anforde rungen, welche die Berordnung in lekterer Beziehung stellt, nur recht bescheiden find, erklären die Bäckermeister, wie immer bei solchen Gelegenheiten, es würde zum Ruine des Gewerbes führen, wenn die Berordnung durchgeführt werden sollte. Bäckermeister und Hausbefizer haben sich seither gemeinsam bemüht, gegen die Verordnung Sturm au laufen. Nicht ohne Erfolg. Eine milde Sandhabung der Polizeiverordnung ist ihnen augesagt, langfristige Dispense sind erteilt worden in bezug auf solche Bäckereien, die den Anforderungen der Verordnung nicht entsprechen. Das be­deutet, daß Einrichtungen, durch welche die Gesundheit vieler Ar­beiter auf das schwerste bedroht wird, noch eine Reihe von Jahren bestehen bleiben.

Eingegangene Druckfchriften.

Bom Kampf", der Monatsschrift der deutsch  - öfterreichischen Sozial demokratie ift foeben das Februarheft( III. Jahrgang, Heft 5) erschienen. Es hat folgenden Inhalt:

Otto Bauer  : Ein Festtag der deutschen Demokratie. Bittor Adler: Bebel   und die Sozialdemokratie in Defterreich. - Karl Renner  : Die neue Ordnung des Hauses. Heinrich Weber: Ein Sieg des Imperialismus. Ludo M. Hartmann  : Zur Frage der nationalen Minoritätsschulen. Josef Prachens! y Insbrud: Internationalität und nationale Affimilation. Leo Winter Brag: 8ur Reform der Julius Deutsch  : Ueber die Grenzen gewerk­Geschworenengerichte. Abolf Braun: Die Gewerkschaften und der Kampf Kavi

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schaftlicher Macht. Adelheid Popp  : Die Frauenarbeit in Defterreich gegen die Teuerung. August or stner: Die Organisation der Gemeindearbeiter. remat: Proletarische Geselligkeit. Stepban Großmann: Eine Sängerpflicht.- Bücherschau: Parteigeschichte.

Cine inters

Der Bibliothekar", Nr. 2 Februar 1910), ist soeben erschienen. Die 10 Seiten starke Nummer enthält folgende Auffäße und Abhandlungen. Die Arbeiter und Bauernbibliotheken der sozialistischen   Organisationen in Rußland  . Bon Denis. Die Blätter für die gesamten Sozialwiffen­fchaften; bibliographisches Zentralorgan. Von Hanauer.- Technisch- literarische Umschau. nationale Staffifitation. Bon an auet. Revue der Bücherbesprechungen; Bibliothek von Ihl. Bon R. Boldt. Bildungsarbeit. Bon Hanauer. Bücherbesprechungen. Bibliothek­Gera. Mittweida  - Berlin  Bibliothel Tech nisches: Berichtigungen zu Bibliothef- Katalogen. Der Bezugspreis für den Bibliothefar( 2 M. im Jahr) ist so niedrig, daß teine Organisation und fein Bücherfreund es versäumen sollte, das Blatt zu abonnieren.

berichte: Leipzig  

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Die neue Generation. Herausg. von Dr. phil  . Helene Stöder. Jabrg., Heft 1. Preis jährlich M. Einzelheft 50 Bi. Berlag Dester. beld. Co., Berlin   W. 15. Die Chriftusmythe. Von Artur Drews  . 3. Aufl. Brosch. Preis 3 M., geb. 4 9. Jena   bei Eugen Diederichs  .

März, Halbmonatsfchrift. Serausgeber: L. Thoma, Heffe, St. Aram. Mit dieser Angelegenheit beschäftigte sich eine stark besuchte Erftes Februarbeft 1,20 M., Langen- München  . Einführung in die soziale Frage. Bon Paul Pflüger  . Preis 2 M., öffentliche Bäderversammlung, die am Dienstag in Frehers Saal ( Stoppenstraße) tagte. Der Referent ebichoid verwies darauf, geb. 2,50 M. Buchhandlung des Schweizerischen Grütlivereins. Das Lied von Roland und Kaiser Karl  . Deutsch von Berner daß in bezug auf den Grlaß sowie auf die Durchführung der Ver ordnung die Bädermeister in der ausgiebigsten Weise gehört und Schwarzkopff. Breis 2.25 M. Charonverlag, Groß- Lichterfelde  . auch berücksichtigt worden find. Die Bertreter der Arbeiter dagegen die rheinisch- weitfälischen Berg- und Hüttenwerte und Salinen in wirt­Jahrbuch für den Oberbergamtsbezirk Dortmund  . Ein Führer durch sind nicht gehört worden. Ihre Interessen werden nicht berückschaftlicher und finanzieller Beziehung. Bon Diedrich Baedeker. Preis geb. fichtigt. Dagegen muß entschieden protestiert werden. Wenn der 12 M. G. D. Baebeler, Verlagshandlung, Essen- Ruhr. Erzählungen des Jacques Tournebroche. Bon Anatole France  . damalige Handelsminister Delbrüd den Bäckermeistern auf ihre Wirt. Broch. 3 M., geb. 4 M. Hans Bondy Berlag, Berlin   W. gegen die Verordnung gerichtete Borstellung antwortete: Wirt Broch. 8 M., geb. 4 schaftliche Werte sollen respektiert werden", so muß daran er­innert werden, daß doch auch die Gesundheit der Arbeiter ein Wert ist, der respektiert werden muß. Aber von diesem Gesichts­punkt haben sich die Behörden nicht leiten laffen, denn sonst wäre es nicht gestattet worden, daß in Badstuben, die sich in Steller­löchern befinden, Patentöfen errichtet wurden, die in solchen Der Räumen eine höchst gefährliche trodene Hize entwideln. Sturmlauf der Bäderinnungen und der Hausbesizer gegen die Verordnung hat nicht nur den Erfolg gehabt, daß ungeeignete Badstuben weiter benutzt werden dürfen, sondern es find auch Fälle bekannt geworden, wo Schlafräume der Gefellen, die den Anforderungen der Verordnung nicht entsprechen, ferner geduldet werden. Dies widerspricht der behördlichen Zusicherung, daß die fanitären Bestimmungen der Verordnung sogleich durchgeführt und in solchen Fällen fein Dispens gewährt werden solle.

Nach allebem bleibt von der gangen Berordnung nichts weiter übrig, als die Durchführung derjenigen Bestimmungen, die den Gesellen zur Beobachtung gewiffer Reinlichkeitsvorschriften verpflichten, während die Verordnung äußerst milde gehandhabt wird hinsichtlich derjenigen Bestimmungen, die den Meistern und den Hausbesißern unbequem find. Selbstverständlich sind die Bäckereiarbeiter dafür, daß die größte Sauberkeit im Betriebe überall herrscht. Aber es ist zu bedenken, daß sich in den Keller­löchern, die noch sehr zahlreich als Bäckerei benutzt werden, die Reinlichkeit gar nicht in vollem Maße durchführen läßt. Deshalb ist die Beseitigung derartiger Stellerlöcher eine Notwendigkeit im Interesse des broteffenden Bublikums. Bis jetzt hat die Arbeiter. organisation gegen die lage Handhabung der Berordnung nichts unternommen. Jezt aber hält sie die Beit für gekommen, um öffentlich dagegen Proteft zu erheben und die Durchführung der Schußbestimmungen zu verlangen.

Gesellschaft für Bühnenkunft. Mitteilungen herausgegeben bom Generalfefretariat der Gesellschaft. 1. Jahrg. Geft. 1. 34 Seiten. Verlag Erich Neiß, Berlin- Westend. Die Konjunktur. Monatsschrift für Wirtschaftskunde und Wirtschafts politit. Herausgegeben von Richard Caliver. Preis pro Quartal 6 MR. Berlag für Sprach- und Handelswissenschaft S. Simon, Berlin   W. 30. Berkehrsprinzipien, Preisgesetze, Tatsachen. Eine Löfung der Finanz- und Eisenbahnfrage. Von W. D. Diaf. Preis 80 Pi. Buchdruderei zum Basler Berichthaus, Bafe!.

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L'Hydre Pangermanique( Die allbeutsche Sydra) von Dr. Liptay, Baris bei de Liptay u. Co. 64. 60 Cim. Kurzer Rückblick auf die Maurerbewegung in Königsberg   i. Pr. Zentralverband der Maurer und Geschäftsbericht für das Jahr 1909. Deutschlands  , Königsberg i. Br. 6. Freytags Verkehrstarte von Oesterreich Ungarn   mit den Ballanländern ucbft Wandkarte für 1910. Mit Stationsverzeichnis 2,40 Ser., auf Leinwand in Taschenformat oder mit Stäben 4,40 kr. Berlag Frey­tag u. Berndt, Bien- Leipzig.

Deutsch- Südwestafrika  , Amtlicher Ratgeber für Auswanderer. Dritte 160 Geiten Tegt mit 41 ganz- und vermehrte und verbesserte Auflage. balbfeitigen Bildern und zweifarbigen Karten. Preis 1 M. Berlag von Dietrich Reimer( Ernst Bohjen) in Berlin   SW. 48. Die Grenzboten." Beitschrift für Politit, Literatur und Kunst. 69. Jabrg. Nr. 4. Jährlich 52 Hefte. Preis 6 M. viertelj. Berlag von G. 2. Hirschfeld, Leipzig  .

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Süddeutsche Monatshefte." Februar- Heft. Herausgegeben von P. R.   Cogmann, München  . Einzelheft 1,50 M.

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Guten

Meclams Universal Bibliothek. Nr. 5151, 5152. Strahlungs erscheinungen( Jonen, Elektronen) und Radioaktivität von Bünther Bugge. 5153. Martha oder der Markt zu Richmond. Bon W. Friedrich. 5155. 5154. Ein Boet. Erzählungen von J. J. David. In dem gleichen Sinne sprach in der Diskussion der Herr Morgen. Herr Fischer! Burleste von W. Friedrich. 5156. Die Bon J. A. Lug. 5157, 5158. Onfel Petersohn, der Vorsitzende der Freien Vereinigung der Kunst im eigenen geim. Auf Einladung des Ginberufers wohnte Bernac. Roman von R. Conan Doyle  . 5159. Gin Sommernachts­Bädermeister Berlins  . 5160. Dunfle Geschichten. der Versammlung ein Vertreter der Gewerbeinspektion bei. Die traum. Luftspiel von B. Shalelpeare. ebenfalls eingeladenen Vertreter der Bäderinnungen waren nicht Rovellen von B. Bildberg. Einzelheft 20 Bf. Ph. Reclam, Leipzig  . Der Hafen. Roman von N. Jacques.( Fischers Bibliothek Bd. 5.) erschienen. Die Versammlung nahm einstimmig die nachfolgende Me- 1,25. S. Fischer, Berlin  , Bülowstr. 90. Bericht des Vorstandes des Zentralverbandes der bangewerb: folution an: Die heutige Versammlung der Bäder Berlins   und Um- lichen Silfsarbeiter Deutschlands   an den Verbandstag. 107 S. bete für G. Behrendt, Hamburg  , Selofterior 8. gegend erhebt gegen die Art, wie die sanitäre Verordnung für An die jungen Leute. Bon 2. Tolstoj. Deutsch von D. Bued. Die Bädereien Berlins   und der Broving Brandenburg, des fel. 10 bereint mit Morgen. Erftes Februarheft. 1 M. Bi. 2. Hirsch, Steglitz  - Berlin  . Polizeipräsidiums in Verbindung mit dem Herrn Oberpräsi- Nord und Süd denten der Probing Brandenburg vom 3. Juni 1908 seitens der S. Schottländer, Berlin   W. 9. Die internationale Schiedsgerichtsbewegung. Bortrag von Prof. Aufsichtsorgane durchgeführt wird, den entschiedensten Protest. St. Eidhoff. 75 Pf. Stofenbaum u. Horst, Berlin   W. 35. Die Versammlung steht genau noch auf dem Standpunkt, Die Berliner   Waldverwüstung und berwandte Fragen. Von den bie Bädergefellenschaft bei Grlaß dieser Verordnung einge. Sötschte. Berlag: Ansiedelungsverein Groß- Berlin, Schöneberg  , Grune nommen hat, nämlich, daß diese Berordnung, troßdem in der wald' tr. 30. selben sogar Gesellen für Dinge bestraft werden sollen, an denen Jahrbuch des Bürgervereins der Gemeinde Thesdorf". 1909. fie selbst völlig unschuldig sind, eine kleine Abschlags- 34 S. Thesdorf, Post Rellingen. zahlung auf die Forderungen bedeutet, bie feitens der Gefellenschaft im Intereffe der hgiene seit Jahrzehnten gefordert werden. Ganz besonders aber muß die Versammlung im Interesse der Volksgesundheit, der konsumierenden Bevölkerung dagegen Pro­test erheben, daß die Arbeitgebervereinigungen im Bunde mit den Hausagrariern schon vor Erlaß, und noch ärger feit Be­stehen der Verordnung alles aufbieten, um das wenige Gute, das barin enthalten ist, völlig zu beseitigen, so daß von dieser ganzen Verordnung nichts weiter übrig bleibt, als ein Ausnahme­gesez für die Arbeitnehmer.

Mit aller Entschiedenheit aber verurteilt die Versammlung bas einseitige Entgegenkommen der Behörden auf die zum größten Teil völlig unberechtigten und unverständlichen Klagen Der Zeitungen der Arbeitgeberberbände und der Grundbefizer. bereine. Die Versammlung erwartet, daß die überwachenden Behörden, die von den wahren Zuständen der Bäckereien unter­richtet sind, zu ihren Informationen sich nicht wie bisher, in ein­seitiger Weise nur an die Korporationen der Arbeitgeber wenden, sondern möglichst paritätisch auch die Vertreter der Arbeit­nehmer zu solchen Informationen heranziehen.

Die Versammlung gibt ihrer Ueberzeugung dahin Ausdruck, daß die Hälfte, wenn nicht zwei Drittel aller Bäckereien von Groß- Berlin so eingerichtet sind, daß fie sogar den äußerst be­scheidenen hygienischen Ansprüchen jener Verordnung nicht ent­sprechen und deshalb eine ständige Gefahr für die Bolksgesund. heit bedeuten. Die Versammlung erwartet, daß endlich mun auch die Behörden das Algemeinwohl über das Interesse der Bädermeister und der Grundbefizer stellen und jene Verordnung vom 8. Juni 1908 energifd) zur Durchführung bringen."

Als Antrag für den Verbandstag in Hamburg   be­schloß die Verwaltungsstelle Berlin  , daß der Zentralvorstand be auftragt werbe, aum 8wede der Vermeidung von Grengstreitig feiten sich mit den Hauptvorständen von verschiedenen Verbänden fowie mit der Generalfommiffion der Gewerkschaften in Verneralversammlung ab. Der Geschäftsleiter Paul Bergmann  bindung zu fehen,

Der Zentralverband der Fleischer hielt am Dienstag seine Ge­gab den Jahresbericht. Trotz der ungünstigen Konjunktur hat die

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Die Umschau. Herausgegeben von Dr. J. S. Bechhold. Heft 1-5. erscheint wöchentlich. Einzelnummer 40 Pf. Berlag: Frantjurt a. M., Neue Strame 19/21. Der Untergang der antiken Welt. Borträge von 2. M. Hart mann. 1,25 M. H. Heller u. Cie., Wien   und Leipzig  . Gerwara Esperantisto( Monatsschrift für die Verbreitung ber Esperantoforache). 7. Jahrgang, deft 1 und 2( Januar und Februar 1910). Verlag Möller u. Borel, Berlin   SW.

Goeben erschien:

Die Frau und der Sozialismus

bon August Bebel  .

50. Auflage.

Berbessert, vermehrt und neu bearbeitet.

Jubiläums- Ausgabe

mit Umschlagzeichnung von Erich Schilling  .

Preis: Brosch. 2,50 m., geb. 3,- m. Expedition des ,, Vorwärts"

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