Gewerkschaftliches.
Ein fchiefes Scharfmacherurteil und eine gerade Arbeiterantwort.
Diese Aeußerung einer schönen Scharfmacherseele brachte merkwürdiges zuwege. Sie sorgte dafür, daß die gewerkschaftliche Organisation, die im Rauchhammerwerk nur schwer Fuß fassen konnte, ihren Siegeszug auch dort antritt. In einer gewaltigen Protestversammlung nahmen am 3. Februar die Industriesklaven des Werkes zu den beschimpfenden Aeußerungen des Direktors Stellung. Der Bezirksleiter des Metallarbeiterverbandes, 3ernide, ging mit dem Herrn ins Gericht, der bewiesen hat, daß er den deutschen Arbeiter gar nicht fennt. Der die Bildung seiner" Arbeiter so versteht, daß sie zum geistigen und förperlichen Sklaventum erzogen werden sollen; der duldet, daß im Werk jede freie Meinung unterdrückt wird und ein schlimmes Denunziantenund Schmaroßersystem herrscht.
mußten die Kellner, die weder Lohn noch Kost erhielten, täglich) 1,801 färbten Versammlungsberichtes des bürgerlichen Blattes er Mart, zu Zeiten 4,80 Mt. Abgaben entrichten. Geltend gemacht wurde von allen Rednern, daß Staat und Kommune die Pflicht haben, in den Betrieben, die ihnen gehören, für solche Pachiverträge zu sorgen, wonach den Gehilfen ein auskömmliches Gehalt zu zahlen ist. Beschlüsse wurden nicht gefaßt.
Deutfches Reich.
folgte die Anklage. Der Angeklagte erklärte in der Verhandlung, den Ausdruck nicht in dieser Form gebraucht zu haben, denn dies wäre widersinnig gewesen. Drei Zeugen bestätigten, daß der Angeklagte die Redewendung nicht in dieser Form gebraucht habe; der bürgerliche Redakteur beharrte aber auf seiner Aussage, auf Grund dieser Genosse Pawlowitsch in eine Geldstrafe von 100 M. genommen wurde.
Ausland.
Aus Induftrie und Bandel.
Verschlechterung der Lage am Ruhrkohlenmarkt.
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Jm Silvesterbriefe des spaßhaften vierten Reichskanzlers an den Reichsverbandsgeneral Liebert ist bekanntlich der deutsche Arbeiter als der intelligenteste der Welt" bezeichnet worden. Diese Aeußerung hatte Fürst Bülow natürlich nicht Drohende Aussperrung im deutschen Steindruckgewerbe. Die schwedischen Zuckerindustriellen, die über das ganze Land aus sich selbst, sondern sie stammt von Nationalökonomen Das graphische Gewerbe hat in den lettbergangenen Jahren zu einem Trust zusammengeschlossen sind, haben den Arbeitern und Denkern. Wie sich die industriellen Scharfmacher mit außerordentlich viel zu leiden gehabt. Die Arbeiter haben nicht die Tarifverträge, die sich auf 21 Orte erftreden, gekündigt. Sie ihr abfinden, lehrt eine Aeußerung des Kommerzienrats Dr. nur die allgemein ungünstige Konjunktur, sondern auch die Nach wollen einen neuen Tarifvertrag abschließen, der bis zum Joseph Hallbauer , Direktor der Lauchhammerwerke teile der Steuerpläne der Regierung fühlen müssen. Es gelang 1. Januar 1915 gelten soll und statt Verbesserungen Verschlechtean der Nordgrenze Schlesiens. Der Herr macht gegenwärtig ja bekanntlich zum Teil, durch eine gemeinsame Aktion der Ar- rungen der Lohn- und Arbeitsverhältnisse bietet. Die Untereine Studienreise durch Amerika und hat sich, nach be- beiter und der Unternehmer die Steuerprojekte zu hintertreiben. nehmer lassen durch die Presse erflären, daß, wenn die Arbeiter veider scheinen jetzt die Unternehmer von diesem gemeinsamen Aenderungen des Tarifentwurfs wünschen, sie dies baldigst bes rühmtem Muster, von einem Mitarbeiter der New Yorker Sun" Wirken nichts mehr zu wissen, anders läßt sich die Provokation fanntgeben müssen, falls nicht ernste Eventualitäten eintreten ausfragen lassen über das, was er weiß und glaubt zu wissen. durch eine obligatorische Arbeitsordnung für alle Schutzverbands- sollen. Sie drohen also offenbar schon wieder einmal mit einer Und dabei fällt er denn folgendes schmeichelhafte Urteil über betriebe nicht erklären. Es sind die Unternehmer im Steindruck- Aussperrung. Die alten Tarifverträge gelten jedoch noch bis den deutschen Arbeiter, den er in Gegensatz zum amerikani- gewerbe, die sich um den bekannten freisinnigen Scharfmacher zum 1. August dieses Jahres. schen stellt: Dr. Gerschel und um seine Getreuen scharen, die es jetzt zu Im Baugewerbe von Kristiania hatten in einzelnen Branchen " Der amerikanische Arbeiter gebraucht bei seiner Arbeit einem ernsten Konflikt im gesamten deutschen Steindruckgewerbe die Arbeiter die vor zwei Jahren abgeschlossenen Tarifverträge Die Mehrzahl der Unternehmer war den Verstand viel mehr als der deutsche. Er( Dr. Hallbauer) tommen lassen wollen. habe seine" Arbeiter vergeblich zu bewegen versucht, sich zu allerdings so klug und einsichtsvoll, von der Parole der Schuß- gefündigt. Dies gab den Unternehmern Veranlassung, nun ihrerbilden und in demselben Geiste zu arbeiten, wie ihre amerikani- verbandsleitung keine Notiz zu nehmen. In der Reichshauptstadt, feits sämtliche in den verschiedenen Bauberufen bestehenden Tarif. schen Kollegen, etwas Selbständigkeit und Initiative zu zeigen. dem Sitze des Herrn Gerschel, sind es nur rund ein halbes verträge zu fündigen. Sie laufen alle am 1. Mai dieses Jahres Der deutsche Arbeiter begnügte sich mit veraltetem Wertzeug; Dußend Betriebe, die es fertig gebracht haben, den Arbeitern eine ab. Die bürgerliche Presse schreibt bereits, daß eine große er möge gar fein gutes, modernes Werkzeug! Die Folge dieser solche Arbeitsordnung aufzuzwingen. Im besonderen sind es nur Aussperrung im Baugewerbe bevorstehe. Jedenfalls aber werden Rückständigkeit sei, daß der deutsche Arbeiter in einem vollen die Nürnberger Arbeitgeber, die ganz gleichmäßig in ihren erst einmal Verhandlungen stattfinden müssen, bevor über Krieg Monat nur soviel leiste, wie sein amerikanischer Kollege in Betrieben die Zuchthausbestimmungen eingeführt haben. Sie oder Frieden entschieden sein wird. elf Tagen." Üfw. waren noch nicht einmal mit den an sich schon außerordentlich unanständigen Paragraphen der Vorlage zufrieden, es wurden noch haben sich selbstverständlich gründlich zur Wehr gesetzt. Die Unterweitere Verschlechterungen hinzugefügt. Die Nürnberger Arbeiter nehmer verlangen unter anderem, daß auf Grund der neuen Arbeitsordnung, die durch die neue Gewerbeordnungsnovelle Nach dem Essener Glüdauf" hat sich im Januar der Absatz Sonnabends gekürzte Arbeitszeit, an einem anderen Tage der von Hausbrandfohlen verschlechtert. Da auch die Abrufe der Woche wieder nachzuholen ist, und dies unentgeltlich! So sehen die Industrie, die vermutlich aus Streitbefürchtungen im Vormonat Vorteile der Gesetzgebung aus! Die Arbeiter haben beschlossen, größere Bestände angesammelt hatte, von denen sie jetzt gehren dieses Nachholen auf jeden Fall zu verweigern, und dies mit konnte, an Lebhaftigkeit einbüßten, zeigte der Markt zum Schluß des gutem Recht. In München ist's in der Zwischenzeit aber noch Monats eine gewisse Abschwächung. Diese fam auch in einer ver zu einem Konflikt gekommen. Die Münchener Arbeitgeber waren mehrten Anzahl von Feierschichten sowie in der Ansammlung von fchon seit einiger Zeit daran interessiert, wieder ein geregeltes Beständen auf den Zechen zum Ausbruck. In Fettfohlen erreichte der Tarifverhältnis mit ihren Arbeitern zu ermöglichen. Die für durchschnittliche Tagesversand nicht ganz die Höhe der Ablieferung ganz Deutschland üblichen Abmachungen, die nach der 1906 er des Vormonats; der Rückgang erstreďte sich vornehmlich auf folgten und rund ein viertel Jahr dauernden deutschen Aus- die größeren Nußfohlen, wogegen der Absatz der anderen Produkte Sperrung festgelegt worden waren, genügten ihnen mit Recht nicht. fich in den Grenzen der Dezemberlieferungen hielt und teilweise Die Arbeiter tamen den Wünschen der Münchener Arbeiter gern diese noch überstieg. Der Absatz von Gastohlen erfuhr gegen Die Unter- Dezember noch eine geringe Steigerung, im Versand von Gas entgegen und arbeiteten eine Tarifvorlage aus. nehmer erklärten sich zu Verhandlungen bereit. Wichtig ist flammfohlen aller Sorten waren dagegen fleine Einbußen zu ver hierbei, daß unter den Münchener Arbeitgebern eine ganze Reihe zeichnen. Die Nachfrage in Eß- und Magerkohlen war im ersten von solchen sind, die zu dem Schußverbande deutscher Stein Drittel des Monats Januar nur in groben Nußkohlen noch ausbrudereibefizer gehören. Plötzlich griff in die sich durchaus fried reichend, hat dann aber auch in dieser Sorte nachgelassen, so daß lich abwickelnden Verhältnisse die Berliner Leitung der Unter- vom zweiten Drittel des Monats ab der Versand in sämtlichen nehmer ein. Die Scharfmacher inhibierten sofort Produkten der Eß- und Magerkohlenzechen gegen die Herstellung die Tarifverhandlungen, sorgten auch dafür, daß in zurückblieb. In Hochofenfofs erreichte der Versand ungefähr die Nürnberg , wo die Arbeiter wegen der Arbeitsordnung das Ge- Höhe des Vormonats, während der Abfat in den übrigen Kofswerbegericht als Ginigungsamt angerufen hatten, die dortigen forten infolge der anhaltenden milden Witterung einen Rückgang Unternehmer das Einigungsamt ablehnten, und aufwies. Der Brikettmarkt lag unverändert, der Absatz hielt sich wiejen auf zentrale Verhandlungen hin. Diese fanden nun auch auf der bisherigen Höhe. statt. Der Effekt ist, daß Herr Wundsch, der als 2. Vorsitzender der Unternehmer fungierende kleine Scharfmacher- der große, Militärlieferungen. Bei einer Ausschreibung der Intendantur Herr Dr. Gerschel, ist trant in diesen Verhandlungen er des 3. bayerischen Armeekorps stellte sich das niedrigste Angebot für flärte:" Auf das Verlangen nach Tarifen kann der Schutzverband Schweinefleisch auf 1,39 M., das höchste auf 1,65 W., Rauchfleisch nicht eingehen, weil er prinzipiell solche nicht abschließt!!" Aller- 1,70 W. bezw. 1,90 M., Schiveinebraten 1,40 W. beztv. 1,80 m. dings erkannte er an, daß die Arbeitsordnung die Ursache der Der Intendantur schienen diese Preise zu hoch, weshalb sie ein starken Erregung der Arbeiter ist. Ueberdies habe man ja auch neues Unterbietungsverfahren einleitete, wobei ein Submittent, der Das Trinkgeldunwesen, die Gastwirtsgehilfen und die gar nicht die Absicht gehabt, den Arbeitern etwas Böses anzutun" bei der ersten Ausschreibung für Schweinefleisch 1,60 2., für ( wörtlich), Hauptsache sei aber immer wieder, daß die Arbeiter Schweinebraten 1,70 m. gefordert hatte, diese Preise auf 1,45 m. Gesellschaft für soziale Reform. erst wieder ruhig würden und willig ihre Arbeit unter den von bezw. 1,50 M. herabfezte und hieraufhin die Lieferung erhielt. Bei den Nürnberger Scharfmachern verschlechterten Arbeitsbedingungen der zweiten Ausschreibung mußte die Militärverwaltung fomit verrichteten. Die Organisationsvorstände der Lithographen und schließlich höhere Preise afzeptieren, als bei der ersten Ausschreibung Steindrucker, der Buchbinder und der Hilfsarbeiter gaben ge- und den Zuschlag erhielten Lieferanten, die bei der ersten Submeinsam die Erklärung ab, daß fie mit einer solchen Regelung mission mit die höchsten Preise gefordert hatten. der Frage nicht einverstanden sein könnten. Der Herr Wundsch, Nener Bierboykott in Mülhausen i. E. Der Gemeinderat von Oberleutnant a. D. im 3. Garde- Landwehr- Regiment und Fabrik- Mülhausen i. E. hat vor einigen Tagen mit 16 gegen 9 Stimmen befizer, erklärte darauf, daß die Unternehmer diesen Vorschlägen den Antrag der Bierboykottkommission auf Herabfezung des Dhrois der Arbeitervertreter nicht zustimmen könnten. Warum nicht? bon 4,80 auf 3 M. pro hektoliter Bier abgelehnt. Deshalb beschloß Doch nur aus teinem anderen Grunde, als weil die Herren am Mittwoch eine Versammlung der Parteis und GewerkschaftsScharfmacher und ihr Gefolge hoffen, daß sie alle ihre Schuß- funktionäre für das städtische Dftroigebiet die erneute Verhängung verbandsmitglieder am Schnürchen haben, und sie dort hinführen des Boykotts. können, wo es ihnen angenehm ist. Die Aussperrung, erst in Bayern , und dann in ganz Deutschland , rüdt damit in allernächste Nähe. Die Kündigungen sollen allem Vernehmen nach umgehend ausgesprochen werden. Danach hätte das deutsche Steindrudgewerbe nach rund drei Jahren schon wieder eine Riesenaussperrung in Aussicht. 1906 hat sie dem Gewerbe schon tiefe Wunden geschlagen, nach der eigenen Erklärung der Unternehmer hat der damalige Kampf vielen unerseßbaren Schaden Fusion. Der Aufsichtsrat des Eschweiler Bergwerfsvereins und angerichtet. Jetzt wird die Wirkung, nach zwei Jahren der Aufsichtsrat der Eschweiler- Köln Eisenwerfe haben beschlossen, der tiefften Depression, nach dem Inkrafttreten des eine Verschmelzung beider Gesellschaften auf folgender Grundlage zu amerikanischen neuen Zolltarifes, der die deutsche lithographische befürworten: Das gesamte Vermögen der Eichweiler Köln EisenAusfuhr riesig erschwerte, zum Teil unmöglich machte, natürlich werle geht vom 1. Juli 1909 ab mit Ausschluß der Liquidation auf noch viel schlimmer sein. Den Arbeitern wird es im Ernstfalle den Eschweiler Bergwerksverein über. Dieser erhöht gleichzeitig das gleich fein; sie haben schon vor Jahren bewiesen, daß fie Opfer- Grundkapital von 32 Millionen Mark um 6 Millionen Mark auf mut genug haben, um eine Aussperrung ohne Angst durch- 38 Millionen Mark. zuführen. Wie der schöne Plan den Unternehmern im ganzen Deutschen Reiche bekommt, wird nicht die Sache der Arbeiter
Ganz besonders interessant ist aber in Gegenüberstellung der obigen Aeußerung, was Herr Dr. Hallbauer vor der Reichstagswahl 1907 in einem Flugblatt an die Arbeiter des Werkes, das auch seine Unterschrift trug, sagte. Darin wurden die Leistungsfähigkeit und die Verdienste der Arbeiter um die Hebung des Werkes lebhaft hervorgehoben! Auch bei seinem 25jährigen Jubiläum wußte der Herr die Tüchtigkeit seiner" Arbeiter hoch anzurechnen. Und das alles ist plößlich vergeffen. Vor der imposanten Versammlung hatten die Beamten des Werkes ihren Direktor zu reinigen versucht. Sie hefteten einen Anschlag an, in dem behauptet wurde, die Worte Dr. Sallbauers seien- falsch übersetzt. Die Arbeiter lachten über diese klägliche Retirade und mit 1000 Mann beschlossen sie den Eintritt in die Organisation...
Die Gesellschaft für soziale Reform bedarf der Betätigung. Oben wird sie nur wenig beachtet, obwohl ihr einige ehemalige Minister nahestehen. Die von ihren Mitgliedern vertretenen politischen Anschauungen finden in feiner politischen Partei den rich tigen, mindestens nicht den vollen und ungeteilten Ausdruck. Man fann es den Herren ruhig lassen, sie bemühen sich redlich und ehrlich, etwas im Interesse der sozialen Reform zu leisten. Aber es find Führer ohne Soldaten. Bei ihren Bestrebungen, an der Sozialreform mitzuarbeiten, sind sie nicht sehr wählerisch, sie bieten ihre Hilfe so ziemlich allen politischen und gewertschaftlichen Richtungen rechts von der Sozialdemokratie gleicherweise an. Ganz selbstlos find sie dabei auch nicht; die Arbeiterschaft der Sozialdemokratie zu entreißen, das ist der Zweck der Uebung. Bei den Industriearbeitern haben die Herren Sozialreformer darin nur wenig Glück. Diese sind unrettbar" der Sozialdemokratie verfallen. Desto mehr fuchen sich alle die wohlmeinenden Herren und Damen jener Kreise ihr Tätigkeitsgebiet bei den zurückgebliebeneren Schichten der Arbeiterklasse. So auch bei den gastwirtschaftlichen Angestellten. Die fogenannten„ nationalen" Gastwirtsgehilfen- Vereinigungen haben fich auch der Gesellschaft für Soziale Reform angeschlossen. Am Freitag abend hatte die G. f. f. R. eine öffentliche Bersammlung nach den„ Arminhallen" einberufen, in der über bie Lohnverhältnisse und Stellenvermittlung im Berliner Gastwirtsgewerbe verhandelt wurde. Als Referent trat der Kellner Herr b. Placheti, Leiter des Nationalen Ortskartells der Gastwirtsgehilfen auf; als Vertreter der Arbeitgeber hatte man sich Herrn Giben, einen ehemaligen Hotelier aus Oldenburg , verschrieben. Zahlreiche Einladungen waren ergangen an Behörden, Mas lizeipräsidium usw. An das große Publikum wollte man sich wenden, an die Oeffentlichkeit. Dieser sollte die Misere der gastwirt. schaftlichen Angestellten, namentlich die Schäden des Trinkgelder fystems, flargelegt werden. Aber von den Geladenen war niemand crschienen, außer einigen Mitgliedern der Gesellschaft f. S. R. Die Bersammlung wurde dennoch gefüllt von Angehörigen des Berufs. Die Redner konnten deswegen den Versammlungsbesuchern nichts Neues bieten. Herr Hotelier Giben, Mitglied des Deut schen Kellnerbundes, eines Vereins, der viele Prinzipale als Mitglieder hat, sprach so ziemlich im Sinne der Gehilfen und sagte feinen Kollegen manch herbes Wort. Die Schuld an den schlechten Berhältnissen erblickt er in den fremden Eindringlingen", der Spekulation und dem Großkapital im Gewerbe. Er wurde von den Vertretern der freien Gehilfenorganisation dahin belehrt, daß die Entwickelung zum Großbetrieb in allen Gewerben anzutreffen sei, daß diese vom Standpunkt der Gehilfen auch gar nicht zu bedauern fei, denn in den Großbetrieben lassen sich fanitäre Einrichtungen, Arbeiterschutz, viel besser durchführen, als in den Kleinbetrieben.
Der
Der Gemeinderat muß sich noch einmal mit der Frage befaffen, da der allgemeine Oftroitarif am 1. April d. J. abläuft. Boykott hat bis 1. Januar, wie offiziell bestätigt wird, die städtische Oktroieinnahme aus„ Getränken und Flüssigkeiten" um 35 000 m. geschädigt. Die Beschränkung des Boykotts auf das städtische Oftroigebiet dürfte ihn für dieses desto wirksamer machen.
giftrat, Ministerium des Innern, Reichstag , Handelskammern, Bo- sein. Sie sind zum Frieden geneigt; dies beweist doch schon, daß Letzte Nachrichten und Depefchen.
Feuer im Elektrizitätswerk.
die Münchener Arbeiter den Wünschen der dortigen Schuhverbandsmitglieder zu einer tariflichen Regelung der Arbeitsverhältnisse gern entgegengekommen sind. Die Unternehmer sind es gewesen, die jest in Nürnberg dafür gesorgt haben, daß das brach heute abend im Elektrizitätswert auf noch nicht aufgeflärte Ginigungsamt abgelehnt wurde; die Unternehmer sind es ebenso Weise Feuer aus, welches so schnell um sich griff, daß in furzer gewesen, die die Verhandlungen in München unterbunden haben. Beit das Hauptgebäude vollständig in Flammen stand. Die Stadt Bei den Scharfmachern ihres Gewerbes möge sich die große Masse der deutschen Arbeitgeber für den neuen Riesenkonflikt bedanken. ist ohne Elektrizität.
Ein Angriff aufs Koalitionsrecht. Man telegraphiert uns:
Culm, 5. Februar. Die Maschinenfabrik von Peters zu Culm in Westpreußen hat 65 von 80 Arbeitern ausgesperrt, weil sie sich dem Metallarbeiterverband resp. der polnischen Organisation angeschlossen haben. Lohnforderungen sind nicht gestellt. Zuzug ist streng fernzuhalten. Die Parteipresse wird um Abdruck gebeten.
Mord und Selbstmord.
Hamburg , 5. Februar. ( W. T. B.) Der 50jährige Bildhauer Fickbohm feuerte heute abend auf die geschiedene Frau Oberthner, mit der er ein Liebesverhältnis unterhielt, im Laden der von ihr geführten Brotfiliale in der Humboldtstraße drei Revolverschüsse ab, die den Tod der Frau zur Folge hatten und tötete sich dann selbst durch einen Schuß in die Schläfe. Als Motiv wird Eifersucht angegeben.
Zum Schuhe Väterchens.
Nachklänge zum Streit auf dem Eisen- und Stahlwerk in Die Frage drehte sich schließlich darum: Wie ist das Trint. Ohligs bei Solingen . Am Donnerstag stand der Gewerkschaftsgeld zu beseitigen? Während die Herren vom Nationalen" Ge- beamte Paul Pawlowitsch aus Solingen vor der Glberhilfentartell ihre Hoffnung mehr oder weniger auf das Wohlwollen felder Straflammer. Es wurde ihm zur Last gelegt, den Bürger- Petersburg, 5. Februar. ( W. T. V.) Die Reichswehr. der Unternehmer und die Hilfe der Gäste sehen, machten die organi- meister von Ohligs in einer öffentlichen Versammlung am fommission der Duma hat sich für die Notwendigkeit der fierten Gastwirtsgehilfen klar, daß allein die Organisation der Ge- 22. Oktober vorigen Jahres beleidigt zu haben. Wie der" Bor- Schaffung einer Militärluftschiff- Flottille ausgesprochen und das hilfen dazu imstande sei. Bon unten herauf müsse die Bewegung wärts" feinerzeit berichtete, überfielen die von auswärts be Striegsministerium zur Beschleunigung der Ausarbeitung tommen. Die Verhältnisse drängten aber dahin, die Gärung auch zogenen Streifbrecher eines schönen Tages die vor der bestreiften Striegsministerium zur Beschleunigung der Ausarbeitung unter den nationalen" Gehilfen sei allgemein, der Widerwille Fabrik stehenden Streifposten, die sie mißhandelten und bedrohten. bon Maßnahmen zur Bekämpfung der Luftschiff- Flotte eines gegen den Trinkgeldbettel steige mit der Hebung des allgemeinen Einer der streikpostenstehenden Arbeiter wurde mittels gefähr möglichen Gegners aufgefordert. lichen Werkzeuges schwer verwundet, so daß er mehrere Wochen In der Diskussion wurden skandalöse Zustände enthüllt. Nicht in Krantenhausbehandlung zubringen mußte. Die Uebeltäter Der Handelsvertrag zwischen der Türkei und Montenegro. allein, daß die Kellner in der Regel gar kein Gehalt bekommen, wurden von Polizeibeamten verhaftet und festgesetzt, aber vom Konstantinopel , 5. Februar. ( W. T. B.) Die Kammer müssen sie in den meisten Betrieben von ihrem Trinkgeld auch noch Bürgermeister wurde am anderen Tage wieder deren Freilassung nahm nach längerer Debatte den Handelsvertrag zwischen der Geschäftsuntosten aller Art tragen. In den Cafés muß der Bahl- verfügt. Eine öffentliche Volksversammlung, in der der An- Türkei und Montenegro an, der auf der Meistbegünstigungsklausel fellner die Zuträger bezahlen und noch 2-5 Prozent der Tages geklagte als Referent auftrat, befaßte sich mit diesen Vorgängen. beruht. Weiter bewilligte die Kammer die zur Beurlaubung der Losung an den Brinzipal abführen. Aus dem Tronc", der Trink. In der Versammlung soll der Angeklagte nach dem Bericht eines beruht. Weiter bewilligte die Kammer die zur Beurlaubung ber geldsammelbüchse, in die alle Trinkgelder einzulegen sind, entnimmt bürgerlichen Blattes den Ausdruck gebraucht haben: Der ausgedienten Truppen und zur sofortigen Einberufung der dies. ber Brinzipal vor der Teilung das Gehalt für das Aufsichtsper- Bürgermeister habe diesem Berbrechen Bor- jährigen Rekruten notwendigen Kredite. Das Rekrutenkontingent fonal, den Gläserbruch und so fort. In einem Berliner Betriebe schub geleistet!" Auf Grund des tendenziös ge- beträgt ungefähr 53 000 Mann.
Kulturniveaus.