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und

einem

Sie machen sich bemerkbar besonders in Sen einzelnen Urwahl sie läßt in der großen Menge der Wählerschaft lebendige Anteil einzigen Tage vorgenommen und abgeschloffen werden, bezirken, seitdem der plutokratisierende Einfluß übermäßig hoher nahme an der Entwickelung des Staates und Verständnis für staat- fo haben diese Pluralwähler die Gelegenheit, Steuerleistungen einzelner Wähler durch die Einführung der Ab- liche Bedürfnisse und Notwendigkeiten nicht erwachen und auf- bon Wahlkreis zum anderen alt fahren teilungsbildung nach Urwahlbezirken auf deren örtliche Grenzen kommen. Eine der fortschreitenden Entwickelung der Verhältnisse ihre Stimme abzugeben. Mit Hilfe des beschränkt worden ist. sich anpassende organische Fortbildung des Wahlsystems wird daher Diese Einrichtung hat auch die oberen Wählerabteilungen trotz an diesem ernsten Mangel nicht vorüberschreiten können. Die Vor- Automobils kann er sogar an einem Tage in mehreren von­der Entwickelung ungewöhnlich großer Einkommen, Vermögen und schriften über die indirekte Wahl stammen aus vergangener Zeit, einander entlegenen Wahlkreisen wählen. Und das geschah Steuerleistungen, welche das Wirtschaftsleben der letzten Jahr in der auf die heutige Entwickelung der Verkehrsverhältnisse mit in den letzten Wahlen. Durch die Londoner Presse geht so­zehnte mit sich gebracht hat, jetzt für die Wähler leichter zugänglich ihren die allgemeine Wahlbeteiligung erleichternden Wirkungen eben folgende Nachricht: Mr. W. W. Walker aus Henley gemacht als in früheren Zeiten. In dieser Tatsache findet aller- und auf eine weitgehende Verbreitung politischer Interessen auch in stimmte 17mal während der letzten Wahlen; er gab neun dings auch die erhebliche Besserung der wirtschaftlichen Lage der den meisten ländlichen Gegenden, die es gestattet, die Auswahl der Stimmen in drei Tagen ab, indem er mit Eisenbahn und arbeitenden Klaffen, die sich in derselben Zeit vollzogen hat, ihren Abgeordneten unmittelbar in die Hand der Wähler au legen, noch Automobil reiste. Er stimmte in Henley, Stratford- on- Avon  , sichtbaren Ausdruck. Es umfaßte die erste Wählerabteilung 1888 nicht gerechnet wurde. Man wird dieser Entwickelung folgen und nur 2,65 Pro3., 1908: 3,82 Broz, die 2. Abteilung 1888: 8,96 Broz, ihren gesunden Fortschritt durch Anpassung des Wahlsystems zu för- Wallingford  , Basingstoke  , Saffron- Walden  , Wycombe, New­1908: 13,87 Broz., die 3. Abteilung 1888: 88,39 Broz, 1909: 82,31 dern suchen müsser. bury  , Alton, Witney, Ely  , Banbury  , Cirencester  , Evesham, Broz. der Urwähler. Yeovil  , Devizes  , Farnham. Er legte 1315( englische) Meilen mit Eisenbahn und 110 Meilen mit Automobil zurück." In mehreren ländlichen Streifen gaben diese Pluralwähler den Ausschlag. Bei den Wahlen 1906 waren fie mit der konser­bativen Regierung unzufrieden und nahmen sich nicht die Mühe, ihre Wahlprivilegien auszunußen.

Der starke Anteil der 3. Abteilung an der gesamten Wähler­zahl hat zu der Annahme geführt, daß das Wahlsystem die breite Nach diesen Gesichtspunkten ist der Entwurf aufgestellt. Er Masse der Bevölkerung von wirksamem Einfluß auf die Wahlen läßt die Voraussetzungen des aktiven und des passiven Wahlrechts ausschließe. Daß in Wirklichkeit die Wahlmänner der 3. Abtei- im wesentlichen unberührt(§§ 1 bis 3), beseitigt die indirette Wahl lung nur in einer kleinen Minderzahl der Fälle bei den Abgeord- durch den llebergang zur unmittelbaren Wahl der Abgeordneten netenwahlen von den Wahlmännern der beiden anderen Abtei- durch die stimmberechtigten Wähler jedes Wahlbezirks( 8 4), die sich Yungen überstimmt werden, ist bereits dargetan. Die Wahlstatistik in Stimmbezirken(§ 5) vollziehen soll. Der Grundgedanke des bis erweist ferner, daß die überwiegende Anzahl der Abgeordneten mit herigen Wahlsystems, die Dreiteilung der Wähler, wird beibehalten Mehrheiten der Stimmen aller drei Abteilungen gewählt worden(§§ 6 bis 11). Die Grundlage der Abteilungsbildung bleibt die ist. Von den 443 Mitgliedern des Hauses haben 435 im Jahre 1903 Drittelung nach Steuerleistungen, die aber dem einzelnen Wähler die Mehrheit der Wahlmännerftimmen der 2. Abteilung, 356 die der nur bis zum Höchstbetrage von 5000 M. angerechnet werden(§6 3. erhalten. 271 Abgeordnete vereinigten, neben mehr als 4 Abs. 2). Nach besonderen Merkmalen der Bildung, der Einsicht und der Wahlmännerstimmen der beiden oberen Abteilungen, die ihnen der Erfahrung steigen die in den§§ 6 bis 10 bezeichneten Wähler­allein schon den Sieg gesichert haben würden, größtenteils auch gruppen aus den Abteilungen, denen ihre Steuerleistung fie zuweist, die Mehrheit der Wahlmtännerstimmen der 3. Abteilung auf sich. in höheren auf. Die Liftenaufstellung( S$ 12, 13) und das Wahlsystem Unter ihnen befinden sich überhaupt nur 24, bei denen dies nicht(§ 14 ff.) werden vereinfacht, wobei insbesondere auf möglichste Gr­der Fall war, und unter diesen nur 8, die weniger als 4 der leichterung der Teilnahme der Wähler an der Wahl bedacht ge­Wahlmännerstimmen der 3. Abteilung erhalten haben. Diese Fälle nommen ist. Das Gleichgewicht des Einflusses der drei Abteilungen find nicht zahlreicher als die einer umgekehrten Stellungnahme auf das Wahlergebnis wird durch eine befondere Stimmenzählungs­der Wählerabteilungen gegeneinander, bei der es auf die Stimmen und Berechnungsart gesichert(§ 21). Die Stimmabgabe zu Pro­der 1. oder der 2. Abteilung an sich nicht mehr angekommen tokoll wird beibehalten(§ 16 Abs. 1). wäre, weil die der beiden anderen Abteilungen allein schon den Ausschlag hätten geben fönnen.

Die Sozialdemokratie nicht benachteiligt!

Gleichwohl weist es im einzelnen erhebliche Mängel auf, deren Beseitigung dringend erforderlich ist. Sie sind eine Folge der Einteilung der Wählerabteilungen nach dem alleinigen Maß stabe der Steuerleistungen und der indirekten Wahl. Die Magimierung".

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Es folgen die Begründungen zu den einzelnen Paragraphen.

Die englischen Wahlen.

London  , 5. Februar.( Eig. Ber.) Der veraltete Wahlmechanismus Englands bringt es mit sich, daß noch die Ergebnisse dreier Wahlen ausstehen. Das endgültige Resultat dürfte sein:

275 Liberale

273 Konservative

40 Arbeiterabgeordnete 82 Nationalisten( Fren) Insgesamt 670 Parlamentsmitglieder

Ga müßte felbstredend eine der ersten Aufgaben einer freiheitlichen Regierung sein, mit diefem Plunder aufzu­räumen. Bekanntlich brachte die liberale Regierung im letzten Parlament eine Vorlage ein, um das Pluralwahlrecht abzu­schaffen. Das Unterhaus nahm die Vorlage an, das Oberhaus berwarf fie.

Mit den letzten Wahlen scheint niemand zufrieden zu sein. Die Konservativen hatten auf eine fleine Mehrheit gerechnet; die Liberalen hatten die starken Verluste nicht vorausgesehen. Die Arbeiterpartei hatte größere Erfolge erwartet.

Kongreß der belgifchen Sozial­demokratie.

Brüffel, 6. Februar.( Cig. Ber.)

Der heute eröffnete Kongreß der sozialdemokratischen Partei Belgiens   hat nach einer den ganzen Verhandlungstag füllenden äußerst bewegten Debatte die bon sämtlichen Deputierten unterzeichnete sogenannte Resolution Vander. belde mit ungeheuerer Majorität angenommen. Der erste Teil der Resolution, über die allgemeine Politit der Partei, lautet:

In Erwägung, daß die Arbeiterpartei, ohne die Interessen zu tompromittieren, deren Wächterin sie ist, weder ihre systematische Unterstützung einer Bourgeoisregierung leihen, noch fich im Vorhinein verpflichten kann, die Existenz einer Regierung unmöglich zu machen, die entschlossen ist, wichtige, von der Arbeiter­fchaft geforderte demokratische Reformen durch­zuführen, erklärt der Kongreß:

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Vor der Beweistraft der tatsächlichen Wirkungen des Wahl­systems hält diese Annahme fonach ebensowenig Stand wie die früher oft vertretene Ansicht, daß das Wahlsystem die Sozial­demokratie als die vermeintliche Vertreterin der breiten Bevöl­terungsmassen vom Eintritt in das Abgeordnetenhaus ausschlösse. Wenn nicht unberücksichtigt bleibt, daß die Sozialdemokratie über­Haupt nur in einer kleinen Zahl von Wahlbezirken Stimmenmengen aufgebracht hat, die für die Wahlentscheidung ernstlich ins Ge­wicht fallen fonnten und nicht nur 8ählstimmen waren, und daß fie regelmäßig ohne Wahlbündnisse den Wahlkampf zu bestehen hat, so erscheinen ihre Erfolge bei den Wahlen nicht ungünstiger als die Der bürgerlichen Parteien, wo diese allein auf die eigene Stärke angewiesen sind. Ueberhaupt lehrt die Geschichte der Zusammen­sehung des Hauses der Abgeordneten( au bergleichen Handbuch des Abg.-H. S. 243 ff.), daß unter dem bestehenden Wahl­Die Liberalen werden demgemäß die stärkste Partei des daß die belgischen Arbeiter das höchste Jntereffe daran haben, system jede starke Strömung, die weite Volts. schichten tief bewegt, im Laufe der Zeit zur Gel- neuen Parlaments bilden. Regieren werden sie aber nur mit daß die fleritale Majorität gestürzt werde und daß keine bürgerliche tung und zur Vertretung gelangt ist und in der Hilfe der Arbeiterfraktion, da die Nationalisten sich über den Partei für fich allein die Majorität im Parlament habe; warnt die Arbeiterklasse vor den Gefahren einer Politit, die unter Stellungnahme und in der Stärke der Parteien Etat nicht einig sind. Zehn von den Nationalisten werden dem Vorwand des Blocs oder der antilleritalen auch ihren Ausdruck gefunden hat. wahrscheinlich gegen den Etat stimmen und von den übrigen Roalition die Unabhängigkeit der Arbeiterklasse antasten werden sich viele der Abstimmung enthalten. Die Folge wird würde und deshalb sein, daß die Regierung von Anfang an auf die Hilfe lenkt die Aufmerksamkeit der Kämpfer auf die Notwendigkeit, der Arbeiterfraktion angewiefen ist. Diese parlamentarische nach dem Sieg der oppofitionellen Barteien unter allen Um Lage ist für die Arbeiter günstig, und ihre Vertreter werden ständen dafür zu forgen, daß die Arbeiterpartei ihre bolle und gänzliche Attionsfreiheit behält, daß ihre Diese sogenannte Bezirksbrittelung hat andererseits die Folge imftande sein, der Regierung Bedingungen zu stellen. war: was sie immer Einer der wichtigsten Charakterzüge des neuen Parla- Politik bleibe Klaffen­gehabt, daß oft die Stuerleistungen und die soziale Stellung ments ist die Einheitlichkeit der Arbeiter- politit; daß ihre Haltung gegenüber jeder kommenden der Wähler paralleler Abteilungen in benachbarten Urwahl. Regierung einzig von dem höchsten Intereffe für bezirken, selbst in derselben Gemeinde, a ußerordentliche fraktion. Die meisten liberalen Arbeitervertreter, die im as Proletariat geleitet sein und insbesondere von der Berschiebenheiten aufweisen. In fast 1700 Urwahlbezirken letten Parlamente gegen die Arbeiterfraktion ausgespielt Stellung abhängen muß, welche die Regierung in bezug auf war 1908 die 1. Abteilung erst Wählern mit einer Gesamtsteuerleistung wurden, sind entweder bei den Wahlen unterlegen oder sie das allgemeine Wahlrecht und die anderen politi von mindestens 2000 m., in ebensovielen aber schon mit wenig über haben sich der Arbeiterpartei angeschlossen. Die alte Non- fchen und sozialen Reformen, welche die Arbeiterschaft 50 Mt. Steuern zugänglich. In Berlin   gab es einen Urwahlbezirf, fufion ist zu Ende. Bon den früheren liberalen Arbeiter- anstrebt, einnehmen wird. in dem der erste Wähler der 3. Abteilung, neun Urwahlbezirke, in vertretern find nur 4 gewählt, aber sie werden jetzt einzig Der zweite Teil behandelt die Frage der Beteiligung der denen die ersten Wähler der 2. Abteilung über 30 000 Mt. Steuern und allein als Ziberale bezeichnet. Sozialisten an einer liberalen Regierung und lautet: zahlten, andererseits einige Hundert Urwahlbezirke, in denen schon eine Steuerleistung von über 100 bis 125 M. genügte, um in die In Anbetracht der Resolutionen der internationalen Kongresse Den Mitgliedern der Unabhängigen Arbeiterpartei fällt 1. Abteilung zu gelangen. Aehnliche schroffe Unterschiede von Ur- nunmehr die große Aufgabe zu, die Selbständigkeit von Baris und Amsterdam   erklärt der Kongreß: avahlbezirk zu Urwahlbezirk tommen auch in einer Reihe anderer der Arbeiterfrattion hervorzuheben, zu beindividuelle Teilnahme bestimmter Gozialisten 1. daß er entsprechend den Entscheidungen diefer Kongresse, die Bezirke vor. Solche Ungleichmäßigkeiten laffen sich dadurch befestigen und ihre neuen Fraktionsfollegen mit dem Grund- an irgendwelchem Ministerium ohne die Zu­feitigen, daß Steuerleistungen einzelner Wähler über eine gewisse gedanken der Arbeiterpartei zu erfüllen. Diese Aufgabe ist stimmung der Partei entschieden verurteilt. Bu Höhe hinaus bei der Abteilungsbildung nicht mehr angerechnet außerordentlich wichtig, nicht nur mit Hinsicht auf parlamen- widerhandelnde Genossen würden sich durch den Eintritt in die Regierung werden. Ihnen durch die Festsetzung bestimmter oder durchschnitt- tarische Erfolge, sondern auch auf die Gewinnung der konfer- als aus der Partei und der Internationale ausgefchloffen zu be licher Steuer- oder Einkommensfäße für die Abteilungsgrenzen ent- bativen Weiter. Während der Wahlen kam ich mit vielen trachten haben. gegenzutreten, ist bei der Verschiedenheit der Berhältnisse in Stadt fonservativen Arbeitern zufammen. Es war bei der Abber Zattit und nicht des Prinzips i  ( Resolution von 2. Daß die Frage der Teilnahme an der Regierung eine Frage und Land in den verschiedenen Teilen der Monarchie, nicht angängig. ftimmung in Finsbury Central( London  ), wo der liberale Baris), die durch einen Barteifongreß an dem Tage zu entscheiden Die sozial und geistig hochstehenden" Wähler. Arbeiterabgeordnete Steadman bom konservativen und miliist, an dem sie praktisch gestellt sein wird. Nicht allein durch die unregelmäßige Abteilungsbildung, die bon taristischen Standidaten Major Archer- Shee geschlagen wurde. 3. Daß die politische Aufgabe der Arbeiterpartei, die Haupt­ungewöhnlich hohen Steuerleistungen einzelner Urwähler beein- ch fragte die konservativen Arbeiter, warum fie gegen fächlich darin besteht, die Jnteressen der Arbeiterklasse zu verteidigen flußt wird, sondern durch die Einseitigkeit des Steuermaßstabes Steadman stimmten, und sie antworteten mir: Wir könnten und die radikalsten und dem revolutionären Jdeal der gesellschaft überhaupt werden zuweilen sozial und geistig hochstehende es ganz gut verstehen, wenn man uns aufforderte, für einen lichen Umformung am meisten entsprechenden Lösungen vorzubereiten, Wähler in die 3. Abteilung gedrängt, wo ihre Stimme nicht ge Arbeiterkandidaten zu stimmen, denn wir find Arbeiter; aber bis jest hauptsächlich in Kritik und Opposition bestand, daß der Tag nügend zur Geltung fommt. Sollen ihrer Bildung, Einsicht und Erfahrung nach hochstehende und vermöge ihres Staatsbewußtseins für einen liberalen oder sozialistischen Arbeiter aber fommen wird, wo sie positiv Aufgaben zu erfüllen und zur besonders zur wirksamen Einflußnahme auf die Wahlen berufene fönnen wir nicht stimmen." Die Antwort ist lehrreich: fie Teilnahme an der Regierung bereit zu fein hat. Daß an diefem Tag die Arbeiterpartei verstehen wird, die Ver­Wähler aus den unteren Abteilungen emporgehoben und regelmäßig dürfte vielleicht dazu beitragen, die Taktik der britischen antwortung der Macht zu übernehmen und ihr gegenivärtiges in die Wahlkörper übergeführt werden, in denen ihre Beteiligung Arbeiterpartei, borerit alle Arbeiter in einer selbständigen und ideales Programm durch eine immer vollkommenere Annäherung an der Wahl den staatlichen Interessen am meisten entspricht und Partei zu vereinigen, dem ausländischen Proletariat ver- in die Wirklichkeit zu übertragen. ihre Stimme nicht in der Maffe verschwindet, so wird man dazu ständlicher zu machen. Auf die Resolution De Broudère( siehe unferen gestrigen schreiten müssen, diese Wählergruppen nach anderen, fie unmittelbar Die Kosten der Wahlen aller Kandidaten werden Bericht) entfielen 77, auf ein Amendement Huysmans  erfassenden Merkmalen aufsteigen zu lassen. Als solche Merkmale bieten sich höhere Bildung, gereiftere Erfahrung im Lebensberufe auf 40 Millionen Mark geschätzt. Das gefeßliche Maximum 21 Stimmen. und verdienstvolle Tätigkeit im öffentlichen Leben dar. Sie werden der Ausgaben eines Kandidaten ist 2000 Pfund Sterling Sem Steuermaßstabe zur Seite zu stellen sein, wenn der Ausbreitung( 40 000 t.). Dieses Maximum iſt nur in den größten Der 10. Jahreskongreß der Arbeiterpartei

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der Bildung, des politischen Verständnisses und erstartten staatlichen Wahlkreisen gestattet. Die Ausgaben sind: etwa 1000 bis Berantwortlichkeitsgefühls Rechnung getragen und gerechtfertigten 4000 Mt. für den Wahlkommissar, der entweder Bürger­London, 4. Februar. Stlagen über eine oft unbillige und erbitternde Gruppierung der meister oder Scherif  ( Erefutivbeamter der Grafschaft) ist. Wähler durch den einseitigen Maßstab der Steuern der Boden ent- Dieses Honorar hat feinen anderen Zweck, als arme Organi- 10. Jahreskongres in Newport ab. Zum ersten Male in ihrer Vom 8. bis zum 11. Februar hält die Arbeiterpartei ihren zogen werden soll. Dabei wird das Aufsteigen in die höheren Abfationen oder Politiker vom Parlamente fernzuhalten, oder Geschichte werden auch 500 000 organisierte Bergleute auf dem teilungen von der Erfüllung gewisser weiterer Boraussetzungen ab­bängig zu machen sein, durch welche die aufsteigenden Wähler an fie vom Wahlfonds der großen Parteien abhängig zu machen. Stongreß durch ihre Delegierten vertreten fein. Am ersten Stongreß­die Seite ihrer neuen Witwähler gestellt werden. Immerhin wird Dann sind Versammlungen, Drucksachen, Wahlbureaus foft- tage werden sich die Delegierten mit dem Urteile der Lords über es genügen, einige wenige, umfassende Gruppen von Werkmalen spielige Einrichtungen; auch die Canvassers", die die Wähler die politischen Ausgaben der Trade Unions   beschäftigen. Zu diesem nur Personenmehrheiten, die Wähler der ganzen Abteilung zu- Kandidaten zu gewinnen suchen, werden oft bezahlt; man für das Aufsteigen zu bestimmen, weil beim Abteilungswahlrechte in ihren Häusern aufsuchen und sie für diesen oder jenen Punkte hat das gemeinschaftliche Komitee der Trade- Unions, des ſammen, in Betracht kommen, und weil vermieden werden muß, in fönnte Canvassers" mit Wahlreisenden übersehen. Wenn den Fehler nicht durchführbarer Judividualisierung zu verfallen. auch das Gesetz die vom Kandidaten auszugebenden Wahl­Die indirekte Wahl überlebt. foften festsett und eine Ueberschreitung derselben als Nor­ruption bestraft, so wird doch viel mehr ausgegeben als das Gesetz gestattet. Denn das Gesetz verbietet nicht den Freunden des Kandidaten, weitere Geldausgaben für ihn zu machen. Stimmenfauf fommt in England häufig bor, obwohl jetzt weniger als in früheren Jahren, wo die Oligarchie das Land beherrschte.

Die indirette Wahl hat sich überlebt. Die Wahlmänner werden meist von vornherein verpflichtet, für einen schon aufgestellten Ran didaten bei der Abgeordnetenwahl zu stimmen, und daraufhin ge­wählt. In städtischen und industriellen Bezirken mit entwickelten Verkehrsverbindungen empfindet man die Erleichterungen, welche die indirekte Wahl den einzelnen Wählern bei Stich, Nach- und Erjahwahlen schafft, taum mehr als erwünschte Borzüge des be­stehenden Wahlsystems. In ländlichen Bezirken ist oft die Wahl der Wahlmänner mit der Aufstellung der Kandidaten für diese Wahlen fchon jedermann erkennbar entschieden, weil enge örtliche, persönliche und wirtschaftliche Beziehungen den aufgestellten Kan didaten von vornherein die Mehrheit sichern. Besonders hierauf beruht die auffallend schwache Beteiligung an den Wahlen auf dem Lande, die auch bei der Landtagswahl im Jahre 1908 hervorgetreten ist, wiewohl sich die Wahlbeteiligung im Gesamtdurchschnitte des Staates bedeutend gehoben hat. In dieser die Wahlbeteiligung un­günstig beeinflussenden Wirkung der indirekten Wahl wird ein we fentlicher Mangel des Systems nicht verkannt werden dürfen, denn

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Bei den legten Wahlen hat das Automobil eine große Rolle gespielt. Die Freunde des Kandidaten stellen ihm un­entgeltlich hunderte Automobile zur Verfügung, um die Wähler zur Urne heranzuholen. Viel wichtiger war die Rolle des Automobils für die Besiger des Iuralvotums. Das englische Wahlrecht ist noch immer an Besitz geknüpft. Wer in mehreren Wahlfreifen Eigentum besigt, darf in diefen Wahlkreisen je eine Stimme abgeben. Es dürfte im Ber­einigten Königreiche etwa eine halbe Million Personen geben, die das Pluralvotum befizen. Da die Wahlen nicht an einem

genannt Joint Board, beschlossen, dem Kongreffe folgende Reso= Allgemeinen Verbandes der Trade- Unions und der Arbeiterpartei, genannt Joint Board, beschlossen, dem Kongreffe folgende Refo­lutionen zur Annahme zu empfehlen:

1. Wir stimmen mit der Definition einer Trade- Union, wie fie von den Lordrichtern in Sachen Osborne gegen den Eisen­bahnerverband gegeben wurde, überein, aber wir erklären, daß die Definition so erweitert werden muß, daß sie den Gemert­fchaften gestattet, die politische Tätigkeit fortzusehen, die sie seit dem Jahre 1868 bis auf den heutigen Tag ausübten, voraus­gefeßt, daß die Mitglieder ihre Zustimmung hierzu geben, und daß die Gewerkschaft die parlamentarische Aktion als einen Teil ihrer Ziele in ihre Sagungen aufnimmt, wie dies bisher ge­fchehen ist.

2. Das Joint Board oder eine andere vom Kongresse eina gefehte Körperschaft foll sofort die nötigen Schritte unternehmen, um eine im Sinne der Resolution 1 abgefaßte Novelle zum Trade- Unionsgefeh im Parlament durchzusehen.

3. Alle Organisationen, die durch das Joint Board vertreten find, follen sofort darangehen, freiwillige Beiträge für einen parlamentarischen Wahl- und Diätenfonds zu sammeln." Wir haben hier also er steus einen Versuch, das Trades Unionsgefet amendieren zu laffen, um die Trade- Unions zu be fähigen, obligatorische Beiträge für die Arbeiterpartei zu erheben;