1. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 129.
Tokales.
Achtung! Die hiesigen Abonnenten erhalten mit dieser Nummer das Verzeichniß der Berliner Wahlbezirke und Wahllokale für die am 15. Juni stattfindende Reichstagswahl.
Achtung! Moabit ! Parteigenossen, welche während des Wahlkampfes und am Tage der Wahl die Partei in ihren Arbeiten unterstützen und thätig sein wollen, werden hiermit ersucht, zu einer Besprechung am Montag, den 5. Juni cr., im Lokal von Lange, Stromstr. 28, zu erscheinen. Wir erwarten von den Moabiter Parteigenossen, daß sie zahlreich daran theil
nehmen werden.
Die Vertrauenspersonen: Joh. Pfau. Gräschte.
Frauen und Mädchen, Parteigenoffinnen! Ein und eine halbe Woche ist es nur noch bis zu dem Tage, an welchem das Bolt zu entscheiden hat, ob es dem Moloch Militarismus die von der Regierung geforderte Mehreinstellung von 80 000 Soldaten opfern, ob es die Millionen und aber Millionen neuer Steuern, die zur Unterhaltung des Militärs erforderlich sind, tragen will. Bis zum 15. Juni heißt es sich flar zu sein, nicht allein darüber, ob man opfern und tragen will, sondern ob das Volt, das jetzt bereits durch den Druck der Lasten zu Boden gedrückt ist noch im ftande ist, diese neuen Opfer an Menschen, diese Bertheuerung
feiner Lebensmittel auf sich zu nehmen.
Sonntag, den 4. Juni 1893.
Das betreffende Schreiben hat folgenden Wortlaut: " Sehr geehrter Herren!
10. Jahrg.
Wie der fortschrittliche Verein„ ,, Waldeck" arbeitet, Das Bild lenkt den Blick des den Bilderladen Passirenden durch um Leute zur Heranschleppung von Wählern zu bekommen, zeigt seine packende Natürlichkeit auf sich, denn es ist thatsächlich ein nachstehendes Schreiben, das den Chefs größerer Geschäfte zu- Kunstwerk, trotz des jammervollen Sujets. Es stellt das sich ergeht. Ob die jungen Leute nun wollen oder nicht: Der Bien hebende Proletariat dar. Die Hauptfigur erinnert an die Sans muß", um sich seinem Chef nicht als Gegner zu zeigen. Im fulotten der französischen Revolution, wie sic in dem Hirne eines eigenen Lager finden sich wohl große Herren, aber wenig, die Reaktionärs nicht besser existiren können. Bis an die Zähne be für solche Zwecke freiwillig ihre Beit und Arbeit geben, und so waffnet tritt der Proletar mit dem einen Fuße das Panier des wird's gemacht. Glaubens in den Staub, während er zugleich auf der Göttin der Gerechtigkeit kniet, über deren Rücken er eine furchtbare Geißel schwingt, die aus den Folterwerkzeugen der heil. Inquisition stammen muß; in der andern Hand hält er eine dunkelrothe Fahne, die schon mehr braun ist. Der Tendenz des Bildes nach müßte diese Fahne eigentlich schwarz sein, denn die Macht der Finsterniß Hintergrunde erscheinen noch einige Furien mit Fackeln, um den In anbetracht der außerordentlichen Wichtigkeit Eindruck realistischer Wildheit des Bildes zu vervollkommnen. de: diesmaligen Wahlen dürfen wir wohl auf Er- Und er ist auch thatsächlich überwältigend! Bei dem be= füllung unserer Bitte hoffen, und da wir es auch diesmal über- schränkten Raum und dem großen Andrang konnte ich leider mit nommen haben, die freisinnigen Hilfskräfte zu sammeln und in meinen schwachen Augen nicht alles so genau erkennen. Der geeigneter Weise zu vertheilen, so bitten wir, uns möglichst Titel des Werkes( von Ehrenberg gemalt) Die Gefahr unserer recht baldige Zusage mit Angabe der Zeit und der Namen Beit" war gänzlich unnöthig und hätte passender sein können. der betreffenden Herren zukommen lassen zu wollen. Vielleicht zur Militärvorlage. Der Wauwau." Mit vorzüglicher Hochachtung Ob es wohl Stimmung macht?
Wir gestatten uns mit der ergebenen Bitte an Sie heranzutreten, uns zu den am 15. Juni stattfindenden eine möglichst große Anzahl von Herren Ihres Personals als Reichstagswahlen
Hilfskräfte gütigst zur Verfügung zu stellen.
Der Wahl- Agitations- Ausschuß des Fortschrittlichen Vereins Waldeck".
Paul Troeger."
freisinnigen" Fortschrittlern geradezu als willenlose Sklaven der Man sieht wie das Personal der Unternehmer von den Frauen und Mädchen, schaut um Euch, blickt in Eure Familie, selben angesehen wird. Und das schreit noch über Tyrannei des überall wo Euer Blick hinfällt, seht Ihr schlecht genährte Junkerthums. Die Handlungsgehilfen werden bei den Wahlen überarbeitete und schlecht gekleidete Menschen, überall seht den ihnen von den Freisinnigen" zugefügten Schimpf zu Ihr menschenunwürdige Verhältnisse!- Nun sagt, gebt Antwürdigen wissen.
noch auf sich nehmen?
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scheint angebrochen und das Thier im Menschen entfesselt. I'm
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Die Arbeiter gießen beim Anstaunen dieses so ergreifend geschilderten Werkes ihren beißenden Spott darüber aus, und die Folge ist, daß wir mit dieser neuen Erscheinung zur Bekämpfung der Sozialdemokratie neue Erfolge erzielen werden. Es lebe der Sozialismus!"
Die Schlußbemerkungen des Schreibers zeigen, daß der Vorwärts" gar keinen Anlaß hat, mit dieser Pinselei sich zu beschäftigen. Warum soll er dem Philister sein Vergnügen an der moralischen" Vernichtung der Sozialdemokratie verderben? Der Arbeiter beluftigt sich an dem Bilde ebenso wie an der SparAgnes und der Strampel- Annie.
wort! Können diese Menschen, diese breite Masse das Geforderte Amtliche Wahlagitation. Der Ortsvorsteher von SchmöckFrauen und Mädchen, und fragt Ihr, was sollen wir thun, liegenheiten zu haben. Derselbe läßt nämlich den Gemeindewitz scheint eine etwas eigenthümliche Auffassung von seinen Obwie sollen wir helfen, diese Gut und Blutsteuer vom Volfe ab- gliedern durch den Gemeindediener Wahlflugblätter zustellen. Von Herr Hüzlaff erhalten wir folgende Buschrift: In der Neue Berliner Omnibus und Packetfahrt- Gesellschaft. zuwenden? Nun so geben wir Euch zur Antwort: obwohl die Welcher Art dieselben sind, kann man sich denken. gegenwärtig herrschende Geldsackklasse Euch vom Wahlrecht ausGeneralversammlung habe ich in längerer Ausführung die schließt, Euch von der Wahlurne fernhält, so macht überall Charakterfeste freisinnige Männer in den Reichstag zu Gratifikationen an die Angestellten als berechtigt anerkannt; nur Euren Einfluß auf den Vater, den Gatten und den Bruder senden, hält ein von Herrn Rudolf Isaat in Charlotten- verlangt, daß dieselben nicht von der Willkür des Direktor Starte geltend, damit sie solche Männer wählen, die mit der bisherigen burg herausgegebenes Flugblatt für nothwendig. Aus diesem abhängig blieben, sondern jedem Angestellten eine feste Gewinn und der in Aussicht genommenen Bedrückung des Volfes ernsthaft Grunde empfiehlt er für den Wahlkreis Teltow- Beeskow- Stortow- betheiligung zustehe. Ich wünsche, daß die Angestellten nicht auf brechen wollen. Aber bei diesem Einfluß, den Ihr zu Hause aus- Charlottenburg den freisinnigen Herrn Kreistags Abgeordneten Geschenke, welche später verringert werden können, an üben könnt, darf es nicht bleiben, Ihr müßt weiter und mehr Gustav Müller- Schöneberg. Bei der 3ersplitterung, die gewiesen seien, sondern am Verdienste, welchen sie schaffen helfen, agitiren, deshalb müßt Ihr Euch herauswagen, mal Trepp auf, im konservativ- antisemitischen Lager und bei den Sozial- vertragsmäßig Anrecht bekommen. Mein Protest richtete sich Trepp ab Flugblätter verbreiten, Stimmzettel verbreiten! Und noch demokraten(!?) herrscht", hält er die Wahl des Herrn gegen die statutenwidrige Berechnung der Tanein weiteres legen wir Euch ans Herz: die Führung des Wahl Müller für ganz besonders aussichtsvoll". Troß der Bertième, durch welche der Direktor Starte für sich und den tampfes erfordert Geld. Proletarierinnen, opfert Guer Scherf- plitterung der Sozialdemokratie" ist aber das Aufsichtsrath 17759,96 m. mehr herausrechnete, als ihnen. lein, das Scherflein der Wittwe! Nehmi von Eurer Armuth, Flugblatt, das die Unterschrift des Vorstandes des deutschfrei- zulommt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrathes erkannte die Unsammelt von der Armuth Eurer Schwestern und Brüder der sinnigen Wahlvereins trägt, garnicht im Zweifel, daß jedenfalls richtigkeit der Berechnung an, war willens, sie zu ändern, und es Arbeit und des Elends für die Wahlfonds! Denkt, daß jeder der sozialdemokratische Kandidat in die Stichwahl kommt, und wäre ohne das tattlose Dazwischentreten des Bankiers Kastel Groschen, den Ihr der sozialdemokratischen Bewegung opfert, in giebt nur der Hoffnung Aussicht, daß der freisinnige Kandidat jedenfalls zur Berständigung gekommen. Wie viel Gehalt die Gestalt befferer Lebensverhältnisse mit Zins und Zinseszins mit in die Stichwahl gelangt und mit tonservativ an Angestellten bekommen, wußte ich nicht, da die Direktion dies zurückgezahlt wird, wenn nicht Euch, so Euren Kindern! Mittisemitischer Unterstützung den Sieg davonträgt. Freilich bisher in den Geschäftsberichten verschwiegen, und es erst jezt Freuden sehen wir, wie die Theilnahme der Frauen und Mädchen wäre diese Unterstützung nur der wohlverdiente Dank für die den Zeitungen mittheilt. In den Generalversammlungen bat ich zunimmt, erfreut sind wir, daß die Theilnahme der Frauen an 7000 Stimmen, welche die„ charakterfesten freisinnigen" Männer schon früher vergeblich um mehr Auskunft. Millionär bin ich den Versammlungen, obwohl die Einladung hierzu meistens nur 1890 dem Prinzen Handjery zuwandten, um diesem den Sieg leider noch nicht, aber auf dem Wege dazu, denn ich besitze eine an die Wähler ergeht in größerem Umfange stattfindet. gegen die sozialdemokratischen Abgeordneten zu schaffen. Doch es Aktie der Neuen Omnibus- Gesellschaft über 400 m, und habe Es läßt uns dies hoffen und erwarten, wenn es wahr werden sollte, wird den Konservativen und Antisemiten faum Gelegenheit ge- diese in der Generalversammlung vertreten. Daß der Bankier daß am bisherigen Wahlrecht, das bis jetzt nur die Männer haben, geben werden, diesen Dant abzustatten, da aller Voraussicht nach Schindler als Mitglied des Aufsichtsraths die unrechtmäßige gerüttelt würde, daß dann die Frauen und Mädchen, die gleich bei der Hauptwahl der sozialdemokratische Kan Tantième nicht annehmen wollte, ehrt ihn, wenngleich es ihm ihre Klaffenlage und das Unwürdige der heutigen Verhältnisse i dat als Sieger aus der Urne hervorgeht. Aber, wenn selbst seine Stellung kostete. An seiner Statt wurde Herr Kastel erkannt haben, ihre Stimme erheben und rufen: Keine Schmäle- eine Stichwahl käme, der deutschfreisinnige" Kandidat hätte gewählt." rung des Wahlrechts, nein- Erweiterung verlangen wir, Frauen- freisinns, welcher von Zersplitterung anderer Parteien spricht, daß die Aktionäre nicht wissen, wieviel Gehalt die Angestellten feinen Antheil daran, troß der großen Eselei des Deutsch - Uns interessirt an dieser Zuschrift wesentlich die Mittheilung, Deshalb, Frauen und Mädchen, nochmals, übt Euch im während er selbst eben den jämmerlichsten Zerfall, den jemals Wahlkampfe, damit Ihr auch kampfesfähig seid. Ueberall müßt eine Partei erlitten, erfahren hat. Ihr zugegen sein, überall für die völkerbefreiende Sozialdemokratie thätig sein. Darum, Genossinnen, Proletarierinnen, fordern wir Euch auf, betheiligt Euch recht rege an der Verbreitung von Flugblättern, sowie an der Vertheilung von Stimmzetteln; laßt Euch nichts verdrießen. Der Sieg unserer Männer und Brüder Euch nichts verdrießen. Der Sieg unserer Männer und Brüder ist auch unser Sieg.
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stimmrecht sei dann die Losung.
Mit sozialdemokratischem Gruß
Die Frauen Agitationstommission.
Sonntagsplauderet.
uns:
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der Gesellschaft bekommen und dies erst aus Zeitungsmittheilungen erfahren. Kann wohl krasser das unpersönliche, den Arbeiter zur Waare degradirende Verhältniß zwischen modernem Unternehmerthum und der Arbeiterschaft illustrirt werden? Und das sagt fich vor allem zur Wahlzeit noch mit der Maske der Arbeiterfreundlichkeit zu behängen!
Der rothe Wanwan. Ein Leser unseres Blattes schreibt eines Kunsthändlers am Werderschen Markt die Gemüther der Seit mehr denn einer Woche erregt das ausgestellte Bild denselben passirenden Arbeiter, ohne daß ich von dem Kunſt- Ueber die Kolportage- Litteratur und den Schwindel, fritikus des Vorwärts" auch nur eine Beile darüber lefe. Oder welcher damit getrieben wird, hatte die Papier- Zeitung" wieder sollte die Redaktion des Vorwärts" die Geschmacklosigkeit eines bolt aufklärende und warnende Artikel gebracht. Darauf hat Strebers( ich meine den Maler des Bildes) absichtlich ignoriren? das genannte Blatt von Herrn Otto Wittgenstein( in Firma
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und wie Schuppen fällt es von
machen. Vielleicht hat der Herr Oberstlieutenant die un- Da haben wir's angenehme Erfahrung gemacht, daß es sehr schlecht unseren Augen. Das ist ja ganz richtig, daß die Einigist, mit den Mächtigen dieser Welt unter einer feit der deutschfreisinnigen Partei in den letzten Wochen R. C. Die Cholera hat in der vergangenen Woche ihre Decke Kirschen zu essen doch die Krebsschäden geradezu Wunder gewirkt hat. Eugen Richter hat bekanntVisitenkarte in Hamburg abgegeben. Hengstliche Leute unserer Gesellschaft liegen wohl etwas tiefer und die sonderlich keinen der Wadelstrümpfe zum Tempel hinausgeworfen, schleuderten ihre Reisetasche gleich wieder ins Familien- baren Schwärmer allein haben bisher die Welt noch nicht daß sie sich beinahe Hals und Beine brachen, und die archiv zurück nächst dem Gelde schätzt der Bourgeois aus ihren Angeln gehoben. So ist ist das Schneidigsein Wadelstrümpfe agitiren dafür auch gar nicht gegen den immer noch das Leben am höchsten, obgleich es bekanntlich nicht blos eine feine äußerliche Zucht, es will auch geübt großen Eugen. Wahrhaftig: stände nicht Herr Rudolf der Güter höchstes nicht ist. Der Senat von Hamburg er- sein. Da Herr von Egidy voll und ganz voll und ganz saat als Herausgeber auf dem Flugblatt, man wäre verläßt die allerberuhigendsten Telegramme, und so steht denn macht man in einer Wahlperiode überhaupt alles- für sucht zu glauben, es handele sich um einen schlechten Wizdem Wiederaufleben der Seuche Erhebliches nicht mehr im den Zweikampf eintritt, so ist es auch für diejenigen seiner aber so ist gar nicht daran zu zweifeln, daß die Sache Wege. Zwar vertraut man dem filtrirten Wasser, aber wer Gegenkandidaten, die nicht ganz auf dem Boden des reinen wirklich ernsthaft gemeint ist. Also nicht einmal bis nach diese Flüssigkeit überhaupt für ein Getränk hält, der hat Christenthums stehen, gefährlich, den kriegerischen Welt- Charlottenburg ist die Kunde von dem Krach in der freiBesseres wahrscheinlich noch nicht genossen. Die Beruhigungs- verbesserer zu reizen, weil sich hieraus leicht eine Forderung sinnigen Partei gedrungen: heiliger Eugen und deshalb politik hat immer ihr Gutes; hört man nichts vom Ueblen, entwickeln kann, die unter Umständen nur mit großen Räuber und Mörder und sogar Sozialistenvernichter! so wird das Ueble gewiß nicht vorhanden sein, und schließ Schwierigkeiten verkäuflich ist. Selbstverständlich wird auf diesen genialen Ausspruch hin lich hat man ja immer noch die stille Hoffnung, daß man Gewiß ist dieser Kampf gegen Windmühlen, dieses Herr Gustav Müller gewählt werden und Zubeil wird die selbst verschont bleibt und nur der liebe Nebenmensch der Einrennen offener Thüren für alle Nichtbetheiligte hoch Segel streichen müssen. Das ist das Ende vom Lied, aber Krankheit zum Opfer fällt. So können sich die Schreckens- erfreulich, wenn es auch lange nicht den Grad der Freund die deutschfreisinnige Mache strahlt in ihrer ganzen Glorie Szenen vom vergangenen Jahre ganz ruhig wiederholen: lichkeit erreicht, der sonst in anderen Wahlkreisen geübt und wohl der Partei, die so leichtgläubige Wähler hat, wohl Geld kann heutzutage für solche nebensächliche Dinge doch wird. Mit dem Haß allein kommt man nicht durch die Herrn Rentier Müller, der in den mühevollen Stunden, wo nicht ausgegeben werden, da wir uns alles für unsere Welt, und der Wahlkampf sorgt dafür, daß die Spaß er seine Koupons abschneidet, den Glauben an die MenschBrüder in des Königs Rock" abdarben müssen. vögel nicht aussterben. In Teltow Beeskow Storkow- heit noch nicht verloren hat.
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So giebt es immer noch leichtgläubige und naive Ge- Charlottenburg ist ist von der sogenannten freisinnigen Unter diesen Verhältnissen kann es ja garnicht ausmüther unter uns, welche die Aufgaben des Staates ver- Bolkspartei ein gewisser Herr Müller, Gustav bleiben, daß man in der Freifinnigen Vereinigung zu ähnkennen. Herr von Egidy höchstens ist der Einzige, der das heißt er mit seinem Bornamen, aufgestellt worden. lichen verzwickten Mitteln greift, um Durchfallskandidaten Kunststück entdeckt hat, der Gesellschaft den Pelz zu waschen, Nimmer hat uns das Glück bisher soweit gelächelt, daß der großen Wählermasse angelegentlich zu empfehlen. Wenn ohne irgend jemand oder irgend etwas dabei naß zu machen. uns die Gnade zu theil wurde, diesen Herrn von Angesicht es Eugen Richter schon für nothwendig hielt, seinen Freund Wenn bei uns die Oberstlieutenants bereits mit der be- zu Angesicht schauen zu dürfen, aber wenn irgend Jemand, Baumbach- sie sind einander würdig in den fünften stehenden Staats- und Gesellschaftsordnung unzufrieden so eignet er sich zum deutschfreifinnigen Volksvertreter. Ob Wahlkreis zu begleiten, so läßt das einen Schluß auf alle werden, so muß nach dem Urtheil aller Einsichtsvollen er sonst bedeutende Eigenschaften befißt, kann niemand sagen, möglichen verborgenen Dinge zu; doch die freifinnige Vermanches faul sein im Staate Dänemark ; aber wenn es ein weil solche bisher an ihm noch nicht entdeckt wurden, aber einigung läßt überhaupt nichts mehr von sich hören. Es Oberstlieutenant nicht einmal genau weiß, so dürften die feine Stärke liegt auch nur auf literarischem Gebiet. So sind die Diplomaten des Freisinns, die lieber hinter den jenigen, unter deren Füßen ein Kasernenhof überhaupt nicht erhielten wir ein Flugblatt, welches dringend zur Wahl des Koulissen bleiben und Herrn Eugen Richter mit seiner gedröhnt hat, für alle Zeiten im Dunklen herumtappen Herrn Gustav Müller- Schöneberg aufforderte der Unter- Knüppelgarde ins Vordertreffen schicken. Die Trauben sind müssen. Zwar ist es eine seine und ersprießliche Sache, gang der Welt wird prophezeit, wenn Herr Müller nicht etwas sauer und man tröstet sich, indem man etwas gesich auf das reine Christenthum zu verlassen, aber in der siegreich aus der Wahlurne hervorgeht, und um die ganze zwungen lächelt:„ Wenn nur für den Liberalismus etwas Zeit der Judenheze versagt auch dieses Instrument sehr unerträglichkeit der zukünftigen Verhältnisse bei Nichtwahl bei der Sache herausspringt!" häufig, wenigstens büßt es unter der Aegide derjenigen des Herrn Müller darzustellen, heißt es in seinem Flug- Wenn alle Stricke reißen, hängt man sich auf: wenn Herren, die sich desselben ausschließlich bemächtigt haben, blatt:„ Die Zersplitterung, die im konservativ- antisemitischen nichts mehr verfängt, schickt man den alten Virchow ins bedeutend an Kredit ein. Aber es gehört immerhin ein be- Lager und bei den Sozialdemokraten herrscht, Feuer mehr wie umfallen kann kein Mensch bei jeder deutender persönlicher Muth dazu, sich von allen Parteien läßt den Wahlkampf in unserem Wahlkreise als ganz be- passenden Gelegenheit und- gleichmäßig verlachen zu lassen und die Gegnerschaft gegen sonders aussichtsvoll erscheinen, wenn jeder freisinnige Mann Ein Jeder hat, er sei auch wer er mag, die Militärvorlage allein wird auch keinen Hungrigen satt am Wahltage seine Schuldigkeit thut." Ein letztes Glück und einen letzten Tag...
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