Einzelbild herunterladen
 
Belm Experimentlere» Verunglückt ist Vorgestern Ser Ingenieur Emil Loetv aus der Knesebeckstraße 93. Ms L. in seineni Labo- ratorium tätig war. stieß er versehentlich eine große Flasche mit Salpetersäure um, deren Inhalt sich ihm über Gesicht und Hände ergoß. Der Ingenieur erlitt schwere Brandwunden und wurde in besinnungslosem Zustande nach der nächsten Unfallstation und von dort, nachdem ihm die erste Hilfe zuteil geworden war. nach dem Krankenhause überführt. Rtxdorf. Die Sonntagsruhe ist eine Frage, die die Gemüter aller Handelsangestellten bewegt, da ein großer Teil derselben immer noch gezwungen ist, an den Sonntagen 4 bis 5 Stunden zu ar- beiten. Um der Forderung nach gesetzlicher Einführung der voll- ständigen 36stündigen Sonntagsruhe erneut Nachdruck zu ver- leihen, veranstaltet der Zentralverband der Hand- l u ngs g e h i l fe n und-gehilfinnen Deutschlands  Margen, Freitag, abends 8% Uhr, in denBürgersälen", Bergstraße 147, eine öffentliche Versammlung, in der Genosse Georg Ucko über das Thema:Her mit der Sonntags- ruhe" sprechen wird. Es wäre zu wünschen, daß die beteiligten Kreise für Massenbesuch Sorge tragen. Britz  -Bnckow. Heute nachmittag von 3 bis 7 Uhr findet bei Raddatz, Chaussee- straße 89, die Gemeindenachwahl statt. Es ist Pflicht aller Wähler, p ii n k r l i ä all3 Uhr im Wahllokale anwesend zu sein. Kandidat der Sozialdemokratie ist Genosse Franz Heintz e, Putzer, Werder Str  . 62. Alle mit Britzer   Wählern beschäftigten Arbeiter werden aufgefordert, dieselben auf ihre Wahlpflicht aufmerksam zn machen. Nieder-Schöneweide  . Ein frecher Ueberfall wurde vorgestern gegen ein Dienstmad» dien verübt. In der Wohnung des Ingenieur Knopfe, Berliner- straße 8, wurde gegen 3 Uhr abeirds geklingelt, und als das allein anwesende Dienstmädchen öffnete, sah sie sich einem gut gekleideten fremden Mann gegenüber. Als sie den Fremden nach seinem Be­gehr fragte, preßte er das Mädchen an sich und hielt ihr ein Tuch vor das Gesicht. Dann hatte das Dienstmädchen das Bewußtsein verloren und kam erst wieder zu sich, als ihre Herrschaft eine halbe Stunde später von einem Ausflug zurückkehrte. Das Mädchen lag regungslos auf dem Korridor. Das Wohnzimmer und ebenso das Schlafgemach der Knopfeschen Eheleute befand sich in größter Un- ordnung, auch waren eine Menge Wertsachen, Kleider, Wäsche, Silbergerät gestohlen worden. Von dem Täter fehlt bisher jede Spur. Weistensee. Die EtatSberätungen fanden in zlve? aufeinanderfolgenden ausgedehnten Sitzungen ihre Erledigung, Bürgermeister Dr. Woelck erstattete zunächst den Jahresbericht. Trotz der bewilligten Er- höhungen der Beamten- und Lehrergehälter sowie der Einsetzungen frößerer Summen in den Armen- und Wohlfahrtsetat, so betonte er Redner, sei eS noch möglich gewesen, bei den bisher bestehenden Steuersätzen den Etat zur Balanzierung zu bringen. Er ersuchte die Gemeindevertreter, das angegebene Maß einzuhalten, da sonst der Einkommensteuerzuschlag erhöht werden müsse. Diese Aus- führungen wären wohl stillschweigend hingenommen worden, wenn nicht Genosse Taubmann die Diskussion eröffnete. Redner betonte unter anderem: Die im Armenetat aufgeführten höheren Summen seien lediglich durch die höheren Sätze der Kurkosten in den Kranken- Häusern, sowie durch die Steigerung der Zahl der Hilfsbedürftigen notwendig geworden; die Armenunterstützungen entsprächen jedoch den schon vor 19 Jahren geleisteten Sätzen, trotzdem die Lebens- mittel, Mieten usw. um fast das Doppelte gestiegen seien. Weiter nahm Taubmann Gelegenheit, den Grundbesitzern und Mieterver- cinlern ihre ausgesprochene Parole, Halt zu machen mit Sozial- Politik und Wohlfahrt, ins rechte Licht zu rücken. Des weiteren wies Redner darauf hin, daß die Petitionen der Gastwirte auf Aufhebung der kommunalen Biersteuer, sowie die der Gewerbe- treibenden auf Ermäßigung der Gewerbesteuer gar nicht erwähnt seien. Die Vertreter der dritten Abteilung würden weitere Anträge auf Erhöhungen der einzelnen Ansätze in den Armen- und Wohl- fahrtSetats stellen; sie erwarten aber auch die Zustimmung der übrigen Vertreter. Die führenden Geister der bürgerlichen Herren taten jetzt wirklich so, als ob sie stets ein warmes Herz für die niederen Volksschichten gehabt hätten. Herr Könitz sagte:Unsere Rachbarorte bersten vor Neid über unsere sozialen Einrichtungen." Bei der Beratung des Wohlfahrtsetats kam es zu langen Aus- einandersetzungen. Schöffe Dr. Pape wünschte die Einsetzung weiterer 2999 M. für Unterbringung Lungenkranker in Heil- und Erholungsstätten. Nach seiner Erfahrung als Armendezernent ist die eingesetzte Summe von 2699 M. zu niedrig. Weiter bemerkte er, daß in der Ferienkolonie auch lungenkranke Kinder unter- gebracht waren, was vom Gemeindearzt bestritten wurde. Im Be- schwerdewege habe er die Sache bereits weitergegeben. Auch sei das Kind eines gutbezahlten Gemeindebeamten in der Ferienkolonie gegen eine Entschädigung von 19 M. aufgenommen worden, wäh. rend dafür wirklich bedürftige Kinder zu Hause bleiben mußten. Diese Darstellungen veranlaßten eine ausgedehnte Debatte. Herr MeweS bemerkte, daß Herr Dr. Pape wohl nur die Absicht habe, diese Einrichtung in Mißkredit zu bringen, wogegen sich Dr. Pape energisch verwahrte. Seme Anträge fanden nur die Unterstützung unserer Genossen. Beim Armenetäd begründete Genosse Frentz unsere Forderungen. Seine schon vor fünf Fahren gegebene An- regung auf Reorganisation des Armenwesens liege immer noch bei den Akten, trotz aller Versprechungen des Gemeindevorstandes, bal- digft eine Aenderung vorzunehmen. Vom Vorstandstisch bekam er wieder die Zusage, daß schon in den nächsten Wochen eine Vorlage zur Beratung komme. Für eine Trinkersürsorge wollte Herr Dr. Pape 599 M. bewilligt erhalten. Dabei fand er aber wieder nur die Unterstützung unserer Genossen. Der Zerpenschleuser Land- brotbäcker Köhler erlaubte sich hierbei einen Witz, er wolle nicht den schon bedrückten Gastwirten die Trinker wegnehmen. Ohne erhebliche Diskussionen wurden dann die Etats des RieselguteS Birkholz, Stiftungen, Elektrizitätswerk, gewerbliche und kauf- männische Fortbildungsschulen, Leihamt, Fleischschauamt. Ge- meindegrundstücke, Friedhöfe, Straßen und Plätze, Wasserversor» Eg erledigt. Die dann noch nicht erledigten Etats wurden für den enden Tag reserviert. Der größte Teil der bürgerlichen Ver- er hatten die Sitzung verlassen; nur die Anwesenheit unserer Genossen machte die Sitzung noch beschlußfähig, Königs-Wnsterhausen. Auf zur heutigen Stichwahl! Bei der am 22. d. Mts. stattgesundenen Ergänzungswahl der dritten Klasse zur Gemeindevertretung erhielt Genosse Louis 'Deutschmann als angesessener Kandidat 158 und Genosse Wilhelm Pl ei lies als nicht angesessener Kandidat 154 Stimmen; zwei angesessene Bürgerliche erhielten zusammen 178 und drei nicht angesessene Bürgerliche zusammen 199 Stimmen. Trotzdem unsere Kandidaten 33 Stimmen mehr auf sich vereinigten wie vor zwei Jahren, war es uns nicht möglich, den Sieg bei der Hauptwahl davonzutragen. Dazu beigetragen hat. daß verschiedene Kategorien von Arbeitern geschlossen vor den Wahltisch geführt wurden, die ihre Stimme unter Aufsicht ihrer Arbeitgeber abgeben mußten. Auch hat es an Forensenstimmen nicht gefehlt; hat doch Töpfermeister Brunner allem 16 solcher Vollmachten aus der Westentasche hervorgeholt. Heute. Donnerstag, den31. März d. I.. findet eine Stich« Wahl zwischen unserem Genossen Louis Deutsch mann und dem bürgerlichen Kandidaten Schicke sowie zwischen dem Genossen Wilhelm P l e i l i e s und dem bürgerlichen Kandidaten Sauer im Pfuhlschen Hotel am Bahnhof von 9»/z Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags und von S 7 Uhr nachmittags statt. Kein Arbeiter, der mit KönigS-Wasterhausener Wählern in Be- rührung kommt, versäume, diese auf den heutigen Entscheidungs- kämpf hinzuweisen und sie zu veranlassen, rechtzeitig zur Wahl zu gehen. Parteigenossen wird zur Pflicht gemacht, sich nachmittags um 3 Uhr im Lokale von Ludwig Ferstl(Stehbierhalle), Bahnhof- straße 1, dem Wahlkomitee zu Wahlarbeiten zur Verfügung zu stellen._ Nieder-Schönhausen. lieber das Thema:Die hiesigen bürgerlichen Parteien im Schlepptau des Reichsverbandes zur Bekämpfung der Sozial- demokratie. und wie stellen sich die Wähler dazu?" referierte am Dienstag der Reichstagsabgeordnete Genosse K u n e r t in einer gutbesuchten öffentlichen Versammlung. In ihrem Wahlflugblatt hatten es die Gegner als einen Vorzug ihrer Kandidaten bezeichnet, daß dieselben keiner politischen Richtung angehören und somit die Interessen aller Wähler vertreten könnten. Dieses sei, so betonte der Referent, in heutiger Zeit ein Nonsens; nur der Reichsverband bringt eS fertig, heute für Konservative und morgen für Demo- kraten zu arbeiten. Da er aber selbst nicht über genügend Streiter verfügt, so gründet er gelbe Vereine und zieht Militärvereine oder, wie bei uns, Jünglingsvereine zur Hilfe heran. Die Geld- mittel sind Subventionen von solchen, denen er ihre Macht erhalten soll. Redner weist an der Hand eines reichen Tatsachenmaterials nach, daß der Reichsverband die gröbsten Lügen über die Sozial- demokratie in Zeitungsnotizen. Flugblättern und Broschüren ver- breitet. Diesem unehrlichen Gegner stellte der Referent die So- zialdemokratie gegenüber, deren Ziele und Bestrebungen er in begeisterten Worten schilderte. In der Diskussion machte Hellrich darauf aufmerksam, daß der Gegenkandidat Krause in Reichs- Verbandsmanier als Uhrmacher angepriesen wird, während er im neuen Adreßbuch als Rentier verzeichnet ist. Weiter berichtete Hellrich über die Stellungnahme der Gemeindebeamten bei der Wahl. Genosse Joachimsthal   schilderte das Wirken des Reichs- Verbandes bei der Vermehrung der Forensen. In seinem Schluß- wort wies der Referent auf das Vorwärtsschreiten der Sozial­demokratie bei allen stattgefundenen Wahlen hin und forderte die Wähler auf, bei der Stichwahl die Bemühungen desReichs- Wahrheitsverbandes" dadurch illusorisch zu machen, daß der sozial- demokratische Kandidat gewählt werde. Pankow  . I« der außerordentlichen Bezirkögencralversammlung am letzten Dienstag gab zunächst Genosse Schindler den Bericht von der Verbandsgeneralversammlung. Dann legte der erste Be- zirksleiter, Genosse Schmidt, in längeren Ausführungen die Gründe dar. welche ihn sowie den zweiten Bezirksleiter, Genosse L e s s e r. zur Amtsniederlegung veranlaßt haben. Bei der hier- auf vorgenommenen Neuwahl wurde Genosse Spiekermann zum ersten, Genosse Kreßmann zum zweiten Bezirksleiter be- stimmt. Ferner wurden die Genossen M eitzner und Hirsch- meier als Delegierte für die Kreisgeneralversammlungen gc- wählt. Weiter nominierte die Versammlung den Genossen B r a l l für die Vorschlagsliste zur Wahl von Delegierten für den Internationalen Kongreß zu Kopenhagen   durch die am 10. April dieses Jahres stattfindende Kreisgeneralversammlung. Nachdem noch eine Reihe örtlicher Angelegenheiten unterVerschiedenem" erledigt worden waren, nahm noch Kreissekretär. Gen. Bühl   er, das Wort zu einer kurzen Ansprache, in der er den soeben neugewählten Be- zirksleitern sowie den Mitgliedern warm ans Herz legte, in der- selben befriedigenden Weise wie in dem verflossenen Jahre unter den seitherigen Bezirksleitern weiter zu arbeiten zum Segen der Pankower   Parteibewegung wie zum Wohle der Gesamtpartei. Mit einem begeisterten Hoch auf die Partei erfolgte sodann Schluß der Versammlung. Spandau  . Bei der Fußpartie am Karfreitag noch Bötzow- Velten ist in Velten   im Restaurant von August Paris   ein Winterübcrzieher ver- tauscht worden. Es wird gebeten, denselben in der«Vorwärts"- Spedition, Spandau  , Jagowstr. 9. abzugeben. Ardeiter- Samariterkolonne. Heute abend 3>/ Uhr findet eine außerordentliche Sitzung im Lokale von Böhle, Havelstr. 20, statt. Die Uebungsstunde fällt aus._ Wahlergebnisse. Rieder-Schönhaufen. Bei der Stichwahl zwischen Krause (bürgerl. Mischmasch) und Maurer Adolf W o s ch k e(Soz.) siegte unser Genosse Woschke mit etwa 60 Stimmen Majorität. Damit zieht der zweite Sozialdemokrat ins Dorfparlament. Vermischtes. Eine Gifenbahnftataftrophe in Mülhctin a. Rh. Ein folgenschweres Eisenbahnunglück hat sich gestern nachmittag 2 Uhr in Mülheim   a. Rh. ereignet. Wie hoch die Zahl der Getöteten und schwer Verletzten ist, geht au? den augenblicklich vorliegenden Meldungen noch nicht mit Bestimmibeit hervor. Anfangs meldete der Telegraph, daß die Zahl der Getöteten fünfzig betrage; diese Angabe erweist sich glücklicherweise, wie au? späteren Meldungen hervorgeht, als unzutreffend. Immerhin dürfte das Unglück über 29 Tote und ebensoviel Schwerverletzte gefordert haben. Wir registrieren über die Katastrophe folgende Telegramme: Mülheim   a. Rh.. 39. März. Heute nachmittag 2 Uhr fuhr der Luxuszug 174(Lloyd-Expreß Hamburg-Bremen nach Genua  ) auf den hinteren Teil eines Militärzuges auf. Fünfzig Personen, meist Soldaten, sind getötet oder schwer verletzt. Einzelheiten fehlen noch. Von amtlicher Seite wird mitgeteilt: Heute nachmittag gegen 2 Uhr fuhr der LuxuSzug 174 in Bahnhof Mülheim a. Rh. infolge UeberfahrenS des Haltesignals auf den Militärurlauberzug 49 auf. Bon den MUitärPrrsonea find verschiedene tot sowie eine Anzahl mehr oder weniger schwer verletzt. Der Betrieb wird über die Güterzuggleise geleitet. Die Umleitung der Schnellzüge von Düffel« dorf nach Köln  -Hauptbahnhof erfolgt über Neuß. Vier Wagen sind stark, die Lokomotive und zwei Wagen find leicht beschädigt. Wie von anderer Seite mitgeteilt wird, sind über zehn Personen tot, gegen dreißig mehr»der weniger schwer verletzt. Das Unglück ereignete sich an dem Uebergang der Gladbacher Straße in Mül­heim. Der Militärzug wollte über Köln  , Koblenz   nach Straßburg  im Elsaß  . Eine spätere Meldung aus Mülheim   a. Rh. lautet: Im hiesigen städtischen Krankenhause befinden sich sieben Tote, in der Leichenhalle dreizehn. Femer befinden sich im städtischen Krankenhause etwa dreißig Brrwundetc, darunter zwanzig Schwerverletzte, im Hospital sieben Verwundete, darunter vier Schwerverletzte. Unter den Verwundeten befindet sich ein Bahnbeamter. Eisenbahnminister Breitenbach, der zur Besichtigung der neuen Strecke Köln  -SüdbrückS-Kalk zufällig hier war, weilt an der UnglücksstStte. Mülheim   a. Rh. Das Eisenbahnunglück ereignete sich nachmittags gegen 2>/z Uhr. Im Luxuszuge befanden sich 13 bis 16 Paffagiere. von denen niemand verletzt wurde. Der Oberkellner des LuxuSzugeS hat eine Verletzung am Kopfe erhalten. Der Speisewagen ist be- schädigt. Der LuxuSzug hat heute nachmittag 5 Uhr die Fahrt nach Genua   fortgesetzt. Der Militärzug war heute vormittag 9 Uhr 55 Min. in Dortmund   abgelösten. Eine weitere amtliche Meldung besagt: Soweit bi» abends festgestellt, sind IS Soldaten getötet und SS sowie zwei Schaffner des Militärzuges verletzt worden. Schuld trifft den L oko motiv- f ü h r e r. Mülheim  . Die Angaben über die Zahl der Verunglückten schwankt beständig, da sich nachträglich noch leicht Verwundete meldeten, die im Bahnhofshotel in Mülheim   verbunden wurden. Ihre Zahl soll sich gegen 100 belaufen. Die verunglückten Soldaten gehören den in Straßburg   bezw. Metz   garnisoniercnden Regimentern 130 und 144 an und wollten sich aus Wanne, Hamm   und Soest   in ihre Garnisonen begeben._ Ein Knabenmord in der Kaserne. Aus Bautzen   wird vom gestrigen Tage gemeldet: Hier wurde am zweiten Osterfeiertage in einem Offizierszimmer der alten Kaserne des 193. Jnfanterie-Rcgimentö an dem 13jährigen Schulknabcn Willi Kaiser ein grausamer Mord verübt, indem ihm nach vorangegangenem Sittlichkeitsverbrechen der Hals durch- schnitten wurde. Kurz darauf erschoß sich in der Nähe der Stadt ein Soldat namens Rösner, der Bursche bei dem Leuino-nt gewesen war. in dessen Zimmer das Verbrechen verübt wurde. Da der Leutnant auf Urlaub war, so wurde das scheußliche Verbrechen erst gestern entdeckt._ Eine schwere Explosion. Breslau  , 39. März. In dem Hause Einbaumstraße 4 erfolgte beute abend gegen 8 Uhr eine schwere Gasexplosion. Sämtliche Türen und Fenster wurde» herausgerissen. Einem Herrn, der gerade am Hause vorüberging, wurde von der herausstürzenden Haustür der Kopf zerschmettert. Das Haus ist eingestürzt. Die Feuerwehr arbeitet fieberhast an der Rettung! der Ver« schütteten. Bis 19 Uhr abends wurden 8 Tote und Schwer« verwundete geborgen._ Bilder vom Ausbruch des Aetna  . Vom jüngsten Ausbruch des Aetna   gibt Luigi Barzini  , der Korrespondent desEorriere della Sera", der sofort an die Stätte der großen Katastrophe geeilt ist, eine erschöpfende Schilderung des gewaltigen Naturschauspiels. Von weitem ist der mächtige Berg in dichte Rauchwolken eingehüllt, nur der feurige Widerschein am Himmel läßt die Stätte ahnen, aus der Feuer und Zerstörung ihren Weg nchn,en.«Während wir auf den schmalen Bergpfaden emporklimmen, haben wir fast den Eindruck, als ob der große Ausbruch verschwunden und als ob alles nur eine große, furchtbare Täuschung gewesen sei. Die herrliche Landschaft unter uns, die im Mondlicht gebadet silbern flimmert, nimmt die ganze Arlfinerksamleit gefangen.... Aber plötzlich bricht ein hohleS Brausen loS wie hundert Donnerschläge, die Luft wird erschüttert und von Hügel zu Hügel pflanzt sich daS Echo fort. Dann erstirbt dies zornige, majestätische Tosen und wir fiihlcn die Erde unter unseren Füßen beben. Das ist der grollende Aetna, der sich in seinen Tiefen reckt. Hin und wieder schießen seltsame, durchsichtige Farbengarben enipor wie Massen rotglühenden Eisens; plötzlich werden fie von dem Hauptsttom ausgestoßen; un- willkürlich entsteht der Eindruck, als sähe man große Ströme von Blut. Und man denkt sich den Aetna   verwundet, man sieht ihn sein Blut verlieren und hört ihn in Zorn und Wut grollen. .' Nach einer gestrigen Meldung aus Catania   hat der Ausbruch deS Aetna   im Laufe der letzten Nacht einen neuen großen Umfang angenommen. Die verschiedenen Krater haben starke LavaauSwürfe zu verzeichnen. Die umliegenden Ortschaften sind wieder in großer Gefahr. Professor Ricco hat sich auf die Unglücksstelle begeben und konstatiert, daß die Schnelligkeit des LavaauSwurfeS sich seit 24 Stunden bedeutend erhöht hat und daß die kleinen Krater, die bis dahin wenige Lava ausgeworfen hatten, sich in reger Tätigkeit befinden. Die leichten Erdstöße dauern fort, der Verkehr ist be« hindert, die Bevölkerung ist andauernd in großer Erregung. Zum New-Iorker Mädchenmord. Wie aus New Uork gemeldet wird, ist es der Polizei bisher nicht gelungen, irgendein Geständnis von dem Mörder der löjah» rigen Rutb Wheeler herauszubekommen. Man glaubt, durch die Aussagen der verschiedenen Zeugen auf die Spur gekommen zu sein, daß Wolter mit mehreren Komplicen den Mädchenhandel betrieben hat._ 50 Zigeuner ertrunken. AuS Petersburg   wird gemeldet: 29 Kilometer von tzer Stadt Luga liegt das Mönchskloster deS heiligen Johanne» am Tschermensee. Dort ereignete sich vorgestern nacht eine entsetzliche Katastrophe, der 59 Menschen zum Opfer fielen. Ueber den See fuhren sieben Zigeunerkibitken(zweispännige geschlossene Schlitten) zum Pferdcmartt nach Luga. Obgleich die Zigeuner wußten, daß das Eis des Sees nicht mehr haltbar war. und daß der See außer- dem warme Quellen besitzt, wählten sie den Weg über da« Eis. um einen Umweg zu sparen. Mitten auf dem See brach die erste Kibitke ein. Dadurch entstand, da der Vorfall sich in dunkler Nacht ab» spielte, eine Panik im ganzen Zuge. Die Zigeuner glaubten, daS Geschrei in der ersten Kibitke deute auf einen Ueberfall durch Räuber und hieben auf die Pferde ein, um schneller vorwärts zu kommen. So fanden sie alle ihr Grab in den Fluten des Sees. Nur vier Zigeunern gelang es, sich zu retten. Sie brachten die Nachricht von dem Unglück nach Luga._ Ein Aviatiker ins Meer gestürzt. Einer Meldung aus San Sebastian   zufolge stürzte der Aviatiker Leblon bei einem Flug» mit seinem Einflächer ins Meer. Es gelang ihm. sich mit dem Aeroplan so lange über Wasser zu halten, bis er von einem Schleppdampfer an Bord genommen wurde. Lese- und DiSkutierklub«Wilhelm Liebknecht  ». Heute Donners- tag. abends s Uhr. Sitzung bei K. Eichhorn, Danziger Straß» SS. Vortrag. Gäste willkommen. ßrUfhaften der Redaktion. vi«(tttiflUdte eprcchkt-nde findet Lindenftratze 8,««eltee Hos. dritter Eingang, vier Treppen, y a d r st» h l«»dentigllch adendS von 7 Vi dt» 0t» Uhr statt,«evflnr« 7 Ul>r. e»»«ade«d» beginn« die vprechiinnde um 6 Uhr. Jeder Anfrag« ist rl» Buchstabe»ud eine Zahl als Mertzelchen hrijusstgrn. Briefliche Antwort wird nicht erteU». Bio»»» Brantwortung im Briefkasten lönncn 1t Tage vergehen. Eilige yragen trag« «au tu»er Sprechftnnde vor. S' t. NmtSgerlcht Bertln-Weddina. Am Brunnenplatz. C. H. 108. 1. In der Regel ja. 2. Bei zwei Kindern erfolgt Ermäßigung um eine Steuer stufe. 3. Die Beiträge zur Hllsstrankenkasse sind abzugSIähig. 4. Auch Fahrgeld von und zur Arbeitsstelle sowie die Kosten für Instand- baltung und Erneuerung deS Handwerkszeugs halten wir sür abzugSlähig; der Standpunkt der Steuerbehörden in dieser Hinsicht ist schwankend. A. B. lO. Wenden Sic sich an den AnnenrominissionSvorstchcr. N. R. SS. Die Ehrensoldempfänger lönnen ungehindert der Organi» sation angehören. Lux 1. 1. und 2. Ein bestimmter Betrag ist nicht gesetzlich festgelegt. Die Höhe bestimmt sich nach der Lebensstellung der Mutter. ES sind der Mutter die Kosten der Entbindung sowie di« Kosten deS Unttrhalt» für die' ersten sechs Wochen nach der Entbindung neben etwaigen weiteren infolge der Schwangerschaft oder Entbindung gemachten Ausivendungen zu erstatten. Außerdem hat natürlich da» Kuid Anspruch aus Unterhalt. 3. Die Karte kann schon jetzt, muß aber spätestens bis zum 39. Dezember 1919 emgetaulcht werden. Geschieht daS letztere nicht. so erlöschen die Ansprüche. 4. Mindestens 29 innerhalb zweier Jahre. R. P.   71. In der Angelegenheit läßt sich nichts ttm. Eine Ilm« schulimg ist nur gegen Zahlung von Schulgeld möglich. No. S A. Sch. Die Kinder haben Anspruch aus den gesetzlichen Pflichtteil, da» wäre, wenn kein weiterer als der angegebene Nachlaß vorhanden ist, für jedes der Kinder»in Betrag von etwa SN R. T« D. 45. Das Attest he»