Nr. 99. 27. Jahrgang.
Abgeordnetenbaus.
60. Sigung vom Donnerstag, den 28. April, bormittags 11 Uhr.
Am Ministertisch: v. Trott zu Solz, Schwarzkopff. In der Fortsetzung der zweiten Lesung des
Kultusetats
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Freitag, 29. April 1910.
Volkes an dieser Krone der Menschheit gleichen Anteil hat. Es ist Ich komme dann zu den Verhältnissen der Angestellten gefagt worden, die Kulturaufgaben leiden nicht. Wir meinen unter der königlichen Museen. Laut einer Betition vom Kultur natürlich nicht die Kultur einer fleinen Oberschicht der 10. Januar 1907 sollen die Verhältnisse dieser Angestellten schlechter Menschen, sondern die Kultur der gesamten Bevölkerung. Der geistige sein, als die der Angestellten des Zeughauses. Diese bekommen bei Zustand unserer herrschenden Klassen ist durchaus nicht geeignet zur geringerer Arbeitszeit 1200-2000 W. Gehalt, die Angestellten der Entwickelung unserer Kultur. Neben dem ausgeprägten Materialis- Museen 1200-1700 M. bei erheblich längerer Arbeitszeit. Auch sonst mus haben wir in diesen Schichten eine Neigung zum Offultismus, sollen ihre Verhältnisse schlechter sein, nur alle 3 Wochen haben neuestens fogar zur Astrologic, zur Gesundbeterei usw., durchaus sie einen freien Sonntag und sind auf Nebenverdienst andekadente Erscheinungen, die nicht etwa beschränkt sind nur gewiesen. Die Angestellten des Kaiser- Friedrich- Museums klagen wird der Rest des Kapitels Höhere Lehranstalten" nach II nerei auch die Rosenkreuzerei graffierte. auf Deutschland . Jah erinnere daran, daß zur Zeit der darüber, daß sie feinen ordentlichen Raum zum Um Man leiden und Frühstücken haben. Wiederholt habe ich schon unwesentlicher Debatte bewilligt. bat gejagt, daß unsere Kunst amerikanisiert, industrialisiert gefordert, daß eine Krantenversicherung für diese AnEs folgt das Kapitel, Kunst und Wissenschaft". Abg. Graf v. d. Often( f.) erörtert die Frage der Verpachtung sei. In der Tat iſt die Kunst vielfach bei uns direkt abhängig von gestellten eingeführt werden möge. Mancherlei Mißstände herrschen des Restaurationsbetriebes im Landesausstellungspark. dem Kapital, das sie im Interesse der Reklame beschäftigt. Die dann auch in der Königlichen Bibliothet. Die Ventilation Lesesaal läßt biel zu wünschen übrig, die Streit um die Echtheit der Flora büste will ich mich nicht Theater sind meist nichts anderes als Unternehmungen, möglichst im viel Geld herauszuschlagen. Ich erinnere an die ordnung Bücher ist unzweckmäßig, die Zeit, bis einmischen. Ihre Unechtheit geht jedenfalls nicht daraus hervor, daß Gründung der Großen Oper, zu deren Leitung der bedeutende man ein Buch im Lesefaal bekommt, ist neuerdings viel zu lang. der Vorbesizer sie für 3000 m. erworben hat, während wir 160 000 Künstler Angelo Neumann gewonnen ist. Es ist festgestellt, daß der Bekannt sind auch die Mißstände bei unseren Theaterpreisen. Mark gezahlt haben. Im übrigen kaufen wir auch nicht den Namen, eigentliche Grund ein Grundstücksverkauf war, der denn auch mit Für die Arbeiter und den Mittelstand ist unsere Königliche sondern das Wert.( Bravo ! rechts.) einem Gewinn von 600 000 m. erfolgt ist. Es ist bekannt, wie Oper fast gänzlich verschlossen. Soweit es sich um die Förderung Abg. Graf v. Speck( 8.): Die Florabüste hat auf mich als Laien durch den Snobismus in der bildenden Kunst diese auf Abwege der Kunst handelt, sind unsere königlichen Theater in beschämender den Eindruck eines Kunstwerks von hervorragender Schönheit gegerät. Wie unsere Kunst immer mehr byzantinisch wird, beweisen Weise zurückgeblieben, sie sind Null für die Entwickelung der Kunst. macht. Dabei spielt die Preisfrage feine Rolle. Selbst wenn ein die Zustände in Berlin . Irrtum des Herrn Bode vorliegen würde, bleibt die Büste ein
In den
so hervorragendes Kunstwerk, daß uns die Anschaffung nicht zu reuen braucht.
An
( Sehr wahr! links.) Kleinlichkeit in
Gewissermaßen kunsthistorische Reminiszenzen.( Burufe rechts: Sie sind aber anständig!) Wohlanständig sind sie allerdings, und das ist ja für gewisse Kreise die Hauptsache, und wenn auch die größte Ich erinnere auch an den geradezu unglaublichen Bau unserer Blödheit damit verbunden ist, ist es ihnen immer noch lieber, als Abg. Ecker- Winsen( natl.): Auch wir wollen uns die Freude an föniglichen Bibliothek, eine einfache Scheune hätte sicherlich eine gewisse Freiheit der Anschauungen( Lachen dem ausgezeichneten Kunstwerk nicht verderben lassen, selbst wenn mehr Stil gehabt als diese unglaublichen Fassaden, die so titsch im Zentrum), von der gewisse Personen bei ihrer eigenen ein Irrtum in bezug auf die Entstehung vorliegen sollte.( Bravo !) sind wie der Berliner Dom. inneren Unfreiheit unangenehm berührt werden.( Lachen im Zentrum.) Unsere gefeßliche Lage ist auch nicht geeignet, die freie Entwide- All diese 8 otenriecher und Schmuhriecher find gewiß die von außerordentlich großem wissenschaftlichen Intereſſe find, tung der Kunst zu fördern. Ich erinnere an die obrigkeitliche nicht diejenigen, die imstande sind, die Kunst wirklich zn beurteilen. werden hoffentlich in unserem Museum für Bötterkunde Genehmigung für Denkmäler, an die Bensur, an das Auf dem Gebiete der Erotik muß die Kunst eine gewisse BewegungsAufstellung finden. In bezug auf die Uebersichtlichkeit Verbot des Verkaufes von künstlerisch wertvollen, aber miß- freiheit haben, sonst würde ihr der wesentliche Lebensnerv unterder Aufstellung sollten wir uns das Londoner Museum zum Liebigen Zeitschriften, wie des„ Simplicissimus " auf den Bahn- bunden werden.( Gelächter im Zentrum.) Sie wollen, daß die Muster nehmen. Auch der Mann aus dem Volke muß sich sofort höfen. Der Kampf gegen die Unfittlichkeit in der Kunst kann durch Kunst stets mit schwarzen Kutten bekleidet ist. Dabei hat die Kunst über die Bedeutung der ausgestellten Gegenstände informieren können. aus nicht vorbehaltlos als ehrlich gemeint von uns hingenommen ihre lebhaften Antriebe immer aus dem Gebiete der Erotik werden. Unter dem Vorwand der Bekämpfung der Schmuzliteratur im feinsten Sinne des Wortes bis zur derberen Abg. Rewoldt( ft.): Dem Wunsche nach mehr Uebersichtlichkeit geht man gegen politisch mißliebige Schriften vor. Aus Hohensalza Grotit gewonnen. in unseren Ausstellungen kann ich mich nur anschließen; nur dann wird berichtet, daß der Ortsschulinspektor die Lehrer gefragt hat, ob dieser Beziehung heißt, die Kunst zum Leekränzchenkönnen sie erzieheriſch wirken. Die Frage der Florabüste sollte nur ihnen die schädliche Wirkung der Gesellschaft zur Ver- standpunkt herunterschrauben. Denken Sie an die sehr beschränkt Gegenstand unserer Verhandlungen sein. Wir müssen breitung von Volksbildung bekannt fei. Von hoher überschäumende Kraft der Renaissance, das erotische Leben der es den beteiligten Streifen überlassen, den Stampf um die Florabüste Stelle werde der Kampf gegen die Schundliteratur betrieben und damaligen Zeit, gerade auch Leonardo da Vincis und all dieser fachgemäß zu entscheiden. man habe auch auf diese Gesellschaft ein Auge geworfen, weil von Leute. Wenn Sie unserer Kunst heute überall die Badehose Abg. Dr. Pachnicke( Fortschr. Bp.): Auch ich bin der Meinung, ihr antireligiöse und vaterlandsfeindliche Bücher verbreitet würden. anziehen wollen und mit mimosenhafter Sittsamkeit von ihr daß das Parlament sich nicht zum Kunstrichter machen kann, aber es alles fernhalten wollen, was nicht, in Gegenwart eines vierzehnhat die Pflicht der Kontrolle, ob die bewilligten Gelder auch fach( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Ich komme nun auf die Flora büste, die Unfierblichkeit jährigen wohlanständigen Mädchens gesagt werden kann, so gemäß verwaltet werden. Fest steht, daß taum ein aus nicht durch ihren Kunstwert, wohl aber durch den Skandal, der werden Sie nicht weit kommen. Der beste Beweis dafür ist führender Künstler sich mit Geheimrat Bode fich an ihren Ankauf gefnüpft hat, erlangen wird. Der Preis das Königliche Schauspielhaus. Es ist ja kein Wunder, für die Echtheit der Florabüste erklärt hat ist noch niemals offiziell mitgeteilt; bald hieß es weil dort ein preußischer Offizier fommandiert.( Sehr gut! und ebenso wenig die Chemiker. Die Diskussion 160 000 m., bald 180 000 m. Die Anschaffungskommission soll vor links.) Auch im Streit zwischen Bühnenverein und Bühnenist Leider bon beiden Parteien mit allzugroßer Leiden- dem Erwerb Kenntnis von der Büste nicht gehabt haben. Die General- gen offenschaft hat es Herr v. Hülsen bekanntlich nicht verschaftlichkeit geführt worden. Der Nachtveis bon Martin verwaltung der Museen soll sich mit einem gewissen Gretor in Ver- standen, die Contenance zu bewahren. Dieser Streit zivischen Schauß, daß die Büfte aus dem Jahre 1845 stammt, bindung gelegt haben, der in den Kunsthändlerkreisen den denkbar Bühnenverein und Bühnengenossenschaft verdient das lebhafteste erscheint durchaus schlüssig. Der Preis von 160 000 m. erscheint schlechtesten Ruf haben soll und nach Mitteilung einer ihm nahe- Interesse, weil sich in ihm die flare Scheidung zwischen Theateraber nur angemessen, wenn es sich um ein Werk von Leonardo ſtehenden Frau an der Florabüste 40 000 oder 80 000 m. verdient direktoren und Schauspielern und Schauspielerinnen vollzogen hat. Es da Vinci handeln würde, wenn auch das Werk des haben soll. Natürlich werde ich mir ein irgendwie sachverständiges war die höchste Zeit, daß Schauspieler und Schauspielerinnen sich auf Liebreizes nicht entbehrt. Jedenfalls wird die Bedeutung des Herrn Urteil über den fünstlerischen Wert der Büste nicht anmaßen. Mein ihre Interessen besonnen haben angesichts der Sklaverei schlimmster Geheimrat Bode für unsere Museen nicht beeinträchtigt, auch wenn persönlicher Eindruck geht dahin, daß es sich um ein klassizistisches Art, in der sie leben. Hier muß ein Theatergesek einer sich hier geirrt hat.( Sehr richtig!) Ein Mangel ist, daß werk neuerer Zeit handelt. Vor allem intereffiert ja hier die Art, greifen; freilich ist von den Kreisen, die heute dabei ausschlaggebend in der Sachverständigenkommission, die über die Neuerwerbungen zu wie die Büste erworben und wie der Kampf um sie geführt find, nicht viel Gutes zu erwarten.( Sehr wahr! bei den Sozialentscheiden hat, überhaupt kein Bildhauer vertreten ist. Die worden ist.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Ich bin demokraten.) Viel mehr muß geschehen auf dem Gebiete der Verlegung des Völkermuseums nach Dahlem wird gewiß darüber unterrichtet, daß Geheimrat Bode ein feinsinniger Ethnologie. Das einzig Erfreuliche ist die Errichtung einer nicht zu umgehen sein. Wünschenswert wäre ein staatlicher Zuschuß Gelehrter von internationalem Ruf ist, aber er hat aus seinem selbst- Brofessur für Anthropologie in Berlin . Dringend notwendig ist für die von Herrn Stumpf eingeleitete Phonographensammlung. berrlichen Bewußtsein heraus ein System eingeführt, das in weitesten aber der Neubau des Museums für Bötterkunde, Möge der Herr Finanzminister mehr als bisher eine offene Hand Streifen peinlich empfunden wird. Man kann geradezu von mit dem nicht gewartet werden darf bis zum Neubau der anderen Museen. Die ethnologische Forschung muß was er der Kunst, dieser feinsten Blüte der Kultur, schuldig ist. Dynaftie Bode systematisiert werden, sonst besteht die Gefahr, daß unter ( Bravo ! links.) dem Eindringen der europäischen Kultur die alten Gebräuche usw. Stultusminister Trott zu Solz: Ich kann mich der für Herrn sprechen, die sich über Deutschland gelagert hat. In den„ Süd- verloren gehen. In unseren Museen dürfen die Stunstwerke nicht Geheimrat Bode hier ausgesprochenen Anerkennung nur anschließen. deutschen Monatsheften" sind von dem bekannten Münchener Professor einfach wie in einem großen Stapelraum auf. Zur Verständlichmachung der Sammlungen unserer Museen werden Voll die Bedenken gegen dieses System auseinangelegt worden. gespeichert werden, sondern es muß möglich sein, eine Art Führungen durch Sachverständige veranstaltet. Leider werden diese In dem Kampf um die Florabüste hat Geheimrat Bode unter Gesamtkunstwerk zu schaffen, in dem man das Milieu, für welches Beranstaltungen nicht immer sehr besucht, z. B. auch nicht die für Ausnutzung seiner amtlichen Autorität sich bie schlechtesten Manieren das einzelne Kunstwerk ursprünglich geschaffen war, nachzubilden die Mitglieder dieses hohen Hauses berdes Offiziösentums angeeignet. Er hat zuerst die ganze Sache zu anstalteten Führungen.( Heiterfeit.) Che das Bölker- einer Angelegenheit des Patriotismus gemacht und hat versucht. Anfänge dazu find auf dem Gebiete des Kunstgewerbes gemuseum neu gebaut werden kann, müffen die Summen für die sucht, noch dazu in unrichtiger Weise den Kaiser in die Affäre macht, wo man geschlossene Gesamtbilder von ganzen Perioden ge Museumsbauten auf der Museumsinsel vorhanden sein. hineinzuziehen. In den„ Süddeutschen Monatsheften" wird auch schaffen hat.
Abg. Dr. Liebknecht( Soz.):
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Mit Recht hat Herr Bachnide gesagt, Kunst und Wissenschaft find die Krone der menschlichen Kultur. Die Kunst ist der höchste Genuß, den fich die Menschheit selbst zu verfchaffen vermag. Es ist die Frage, ob in der heutigen Zeit die Gesamtheit des
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Kleines feuilleton.
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dargelegt, wie Geheimrat Bode gerade die süddeutschen Sammlungen Auch in der Arbeiterschaft ist das Kunstinteresse un durch sein etwas abenteuerliches flibustierhaftes gemein groß. Aus eigener Kraft hat sie sich Boltschöre, System der Erwerbung von Kunstgegenständen geschädigt habe. Freie Boltsbühnen geschaffen. Ich erinnere auch an die Er soll auch durch Anerbieten von Orden Geschenke für die Museen Ausstellung von Jugendliteratur, von Wandzu erreichen gewußt haben.( Sört! hört! bei den Sozialdemo- fch mud für das Proletarierheim und so weiter. fraten.) Diesen lebhaften Bestrebungen nach Fortbildung von Kunst
Bauernpartei gestellt und mit feiner ganzen gewaltigen Persön- Eines Tages fährt wohl eine ungestümere Kraft in sie hinein, ihre lichkeit den Kampf für nationale Selbständigkeit und politische Stengel füllen sich stroßend an, die Blätter drehen ihr Gesicht ver Freiheit geführt. Jbsen stand diesen Bestrebungen objektiv und liebt nach der Sonne, grüßen fie morgens, grüßen fie abends, wachBjörnson und Jbsen. Wie der leidenschaftlich aktive Schiller fühl gegenüber, und so trat schon 1866 eine Verstimmung ein, die fam wie treue Schildknappen, schlafen und träumen und werden Gelb, den mehr passiven Goethe in stärkerem Maße auregte und an1868 zum Bruch führte. Der Peer Gynt " wurde vielfach als groß und saftig. Eine Knospe schießt auf um die andere. fatt leuchtet die Blumenscheibe, baran eine spornte, so hat auch Björnson, der begeisterte Tatenmensch, der im ein Sohngedicht auf die von Björnson vertretenen nationalen fräftig und Glauben an sich unerschütterlich Feststehende, auf den zweifelnden, Biele aufgefaßt; es war Björnson ein Dorn im Auge, daß Ibsen Biene hängt mit goldenen Stiefeln, und schafft, als gält's Orden annahm und sich immer mehr von dem ihm noch teuren die Seligkeit; immer schwerer werden die Schuhe, wie ein in sich schwankenden Jbsen entscheidender gewirkt, als dieser auf Glauben der Väter entfernte. In dem phrasenhaften Partei- Geizhals fammelt fie den Goldstaub in Stiefel und Höschen und ihn. Schon allein durch seine sonnenhelle, fieghafte Eristenz, durch das starte Priester- und Sängertum jeiner Persönlichkeit half der häuptling Steensgaard im Bund der Jugend" fühlte sich Björn halbtrunken taumelt fte mit ihrem Schage davon. Was für ein lebensfreudige Stalde dem düsteren Grübler, in schwierigen und son persönlich getroffen, während Ibsen nur sein verderblicher, Reichtum ist es zu leben, Honig zu schwigen, eine Königin zu nähren, sie ihr Volt zum gefährlichen Krisen sich selbst zu finden. Brandes hat richtig be- durch und durch verlogener Parteikreis Modell gestanden". Als ihren feinen Geigen zu lauschen, wenn goldbraunem Wirbel zu schwärmen mertt, daß der Gegensatz zu Björnson zweifellos das feinige bei einen Meuchelmord im Opferhain der Poefie" bezeichnete Björn Frühlingsflug ladet, in getragen hat, Jbjens Eigentümlichkeit auf das schärfste zu ent- son das Wert. Zum offenen Bruch war es unterbessen 1872 ge- und als ein summender, leise schwankender Bapfen mit zehnfommen. Damals forderte Björnson Dänemark auf, jeden Ge- taufend Brüdern und Schwestern am nächsten Baume zu hängen. wickeln. Björnson sanguinisch, sonnenheiter, redselig, leutselig, banken an die Wiedereroberung Schleswigs aufzugeben, sich der Eine Biene, eine armselige Biene! Was für ein Himmelreich machte Jbsen doppelt lichtscheu und lärmscheu, doppelt wortfarg und schweigsam." Gleich in ihren Anfängen reicht der jüngere, Ginigung Deutschlands zu freuen und die bisher Frankreich gün- ist die Erde, daß sie uns erlaubt, in jedem Lenz wiedergeboren zu aber schon viel früher berühmt gewordene Björnson Jbsen warm- ftigen Signale" zu verändern. Da veröffentlichte Jbsen, der diese werden, und eine neue Kindheit der Natur durchzuleben. Wie voll herzig die Hand zum Bunde. In Heltbergs Studentenfabrik", Stellungnahme als einen Verrat an der Sache des Skandinavis- ist ein einziger Sommer! Alle Wochen einmal werde ich drei mus empfand und sich erst später mit Deutschland aussöhnte, sein mächtige Sonnenblumen schneiden, und meinen Schaz ins Zimmer wo beide ihre lette Schulbildung erhielten, waren sie sich flüchtig bitteres Gedicht:„ Des Nordens Signale" gegen den Priester des stellen, daß es hell erleuchtet ist. Im Herbst aber will ich die begegnet; bald fand sie der Kampf für Norwegens alte Sage brüderlich Seite an Seite. Björnson begrüßte Ibsens " Fest auf Bangermanismus", diesen Wetterhahn, der an der Wetterfahne großen Sonnenschirme der Blätter holen und meinen Gjelein es fie malmen und rupfen, und einSolhaug als ein in Wahrheit norwegisches Wert und trat eifrig auf dem Dach die Signale verändert". Dennoch vergaß bien nie, fchenken, daß an den Tisch, bie tausend Kerne\ aus für die Aufführung der Helden auf Helgeland" ein. Als fid) was er dieser großen Seele" schuldete. Ende der siebziger Jahre mal fetz ich dann beide Dichter 1859 in Christiania begegneten, entwickelte sich erfolgte denn auch in ihren politischen und dichterischen Anschau- den Fächern herauszubrechen, braun, weiß und schwarz, daß zwischen ihnen bald eine herzliche Freundschaft. Ibsen begründete ungen wieder eine Annäherung; bien folgte Björnson auf das die Finger wund davon werden. Die Hälfte wird aufgespart als damals die„ Norwegische Gesellschaft", deren Borsik Björnson Gebiet des sozialen Dramas, das dieser im" Redakteur" und Vogelmahl für den Winter; zwitschert ihr Buchfinken und Dom übernahm. Als 1864 das dänische Brudervolt im Kampf mit" Fallissement" zuerst betreten; Björnson trat mannhaft für die pfaffen, das übrige fährt den Hühnern in den Schnabel. Das gibt Deutschland unterlag, wurden sie beide von den gleichen Schmer- Gespenster" ein und nannte Jbsen die größte dramatische Straft, Wintereier, und abends, wenn die dürren Stengel im Ofen Inistern, zen durchwühlt, vom Kummer darüber, daß die anderen standi- über die in der Weltliteratur jegt einer gebietet". 1882 fandte fiz ich in der heimeligen Wärme, effe Bratäpfel und erzähl meiner navischen Völker ihren Stammesbrüdern trok heiliger Gelübde Ibsen an Björnson zu seinem 25jährigen Schriftstellerjubiläum Frau liebe Geschichten aus Afrita. Das alles aber stedt in dem nicht zu Silfe tamen. In Jbsens melancholisch- peffimistischem nach langer Zeit wieder den ersten Brief:" In der Literatur. Stern, den ich da in die Erde lege und das Herz wird mir warm Ludwig Finch. Gemüt stiegen damals schwere Zweifel an seinem Talent auf. Da geschichte stehen Deine Werke in erster Reihe und werden immer dabei. Tönende Namen. Daß ein deutscher Dichter Klopstock heißt wurde Björnson sein Retter. Durch seinen unerschütterlichen da stehen. Hätte ich jedoch zu bestimmen, was für eine Inschrift Glauben an sich selbst, durch die lichte Freudigkeit seiner Natur Dein Denkmal einst erhalten soll, so würde ich die Worte wählen: oder Schulze, will uns nicht richtig erscheinen. Man würde dem in seiner Lebensgab er dem Freunde sein Selbstvertrauen wieder. Aber nicht nur Sein Leben war seine beste Dichtung. Und Verfasser des Messias oder der bezauberten Rose einen weniger progeistig, sondern auch materiell förderte er den noch wenig aner- führung sich selbst realisieren, das ist, meine ich, das Höchſte, was faischen Namen wünschen. Anderen Völkern geht es aber ebenso, 1884 saben sie sich nach zwanzigfannten Dichtergenossen. Er verschaffte ihm von Privatleuten ein Mensch erreichen kann." nur, daß uns Deutschen solch prosaische Namen wegen des WohlGeldunterstüßung, half ihm bei der Bewerbung um ein Staats- jähriger Trennung zum erstenmal wieder und nun wurde die lautes der betreffenden Sprache poetisch flingen. Calder de la ftipendium, ermöglichte ihm im März 1864 die Reise ins Aus- alte Freundschaft für immer wieder besiegelt. Barca heißt zu deutsch Schiffsteffel". Torquato Taffo der„ anland und brachte ihn mit Frederik Hegel , dem größten Verleger Sonnenblumensamen. Das Heimweh nach blauen Shringen, das gefettete Dachs". Dante ist soviel wie Hirsch oder Hirschfell. des Nordens, in Verbindung, wodurch die finanzielle Lage Jbfens in unseren noch halbverwinterten Herzen steckt, reckt die Arme und Boccaccio würde sich in deutscher Sprache kaum anders denn als für sein späteres Wirken sichergestellt wurde. Ein Gefühl tiefer weiß sich kaum zu bändigen. Wie ein verlorener Vogelruf in der Großmaul" wiedergeben lassen und Bramante als„ Winsler". Dankbarkeit beseelte den aus engen Verhältnissen Erlösten für Ferne fingt es im Blute. Ich kann mir nicht helfen, ich muß in den Silvio Pellico , der Märtyrer vom Spielberg, hat einen Namen, der Björnson. Aber in der Ferne wuchsen doch auch die Meinungs- Garten, die stille Erde befehen und den besten Rasenplay, worein ledern und rauhhaarig bedeutet, Mar Piccolomini würde viel verschiedenheiten und Gegenfäße, die die beiden so ungleichen ich den Sonnenblumensamen stede mit forgsamen Fingern, mit verlieren, wenn man die richtige Uebersetzung Zwerglein" oder Freunde trennten. Björnson hatte sich, während Ibsen im Aus tausendfältiger Liebe zu den Pflänzlein, die ihre Stöpfe einmal Knirps" dafür gebrauchen würde, und Verdi hat den italienischen land weilte, mit Begeisterung an die Spitze der norwegischen herausstrecken werden, verwundert und findlich in der milden Sonne. Ausdruck für Kreuzschnabel" unsterblich gemacht.
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