Nr. 111. 27. Jahrgang.
Der Branntweinboykott
Profit des Händlers
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Neue Liebesgabe E
Alte Liebesgabe 5
Steuer incl. Erhebungskosten
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ist eine wirksame Form des Protestes der Arbeiterschaft gegen die Junkerherrschaft, gegen die Plünderung der Volksmassen durch die Reichsfinanzreform des Schnapsblocks und gegen die Alimentierung der junkerlichen Schnapsbrenner durch die Branntweinliebesgabe. Der Leip ziger Parteitag beschloß:
D
„ Die von der agrarisch fleritalreaktionären Reichstagsmehrheit beschlossene Erhöhung der Branntweinsteuer bezweckt, einen großen Teil der durch die wahnsinnige Rüstungspolitik verursachten Einnahmen des Reichs den
Elend weiter Boltsschichten entgegen
foll verhütet werden und dazu verlangt man die Unterstützung der| männischer Vorbildung, die sich auch auf fremde Sprachen erstrede, Staatsbeamten. weit größere allgemeine Kenntnisse als die halbverbrauchten Sehr logisch. Wer von den Beamten gegen die Bierpreis- Militäranwärter, deren Arbeitsfähigkeit im Durchschnitt um 30 erhöhung agitiert, handelt gegen das Staatswohl und ver- bis 40 Broz. niedriger einzuschäßen sei als die der wirklichen Damit die Uebeltäter ihrer ge- Sträfte. Mit Rücksicht auf die vielen Zivilversorgungsberechtigten, leht seine Beamtenpflicht. rechten Strafe nicht entgehen, sollen nach den Zeitungs - die monatelang, oft Jahre auf Einstellung warten müßten, müsse meldungen die Namen der renitenten Beamten der Staats- man eine energische Brotestbewegung einleiten. Es bleibt jetzt nur noch regierung bekanntgegeben werden. Es wäre schon richtiger, die Zünftler beantragten einfach abzuwarten, wann das bayerische Staatsministerium im Inter- Staatspensionierung. Wenn Leute zu ihrem Vergnügen beim esse der Brauereibesißer und im Interesse seiner Steuereinnahmen Militär tapitulieren, dann ist das ihre Sache; das Verlangen, den Staatsbeamten vorschreibt, welches Mindestquantum jeder von andere, bessere Kräfte sollten ihrethalben zurüdstehen, muß ganz ihnen täglich im Interesse der Förderung des Staatswohls ver- entschieden zurückgewiesen werden. Bei den in Frage kommenden
tilgen muß.
Die Wirte in München haben beschlossen, durch Zusammengehen mit den Konsumenten, das heißt durch Boykott, die von den Brauern beschlossene Bierpretserhöhung abzuwehren. Der Boykott soll am 15. Mai in Kraft treten.
Betriebserweiterung. Die Thyssensche Gewerkschaft Deutscher Kaiser" errichtet, nach einer Meldung aus Effen, bei Schwelgern ein neues Walzwerk.
Stellen handelt es sich übrigens nicht um solche, auf die Militäranwärter Anspruch erheben können. Lediglich weil es als sehr bequem gilt, mit einem Zivilversorgungsschein eine mit Pensio nierung verbundene Stellung zu erlangen, haben wir das Heer der Militäranwärter. Für manche Gemeinde bilden diese jetzt schon einen sehr unbequemen Ballast. Für dieselbe Entlohnung, deren sich Militäranwärter erfreuen, könnte man viel leistungsfähigere Privatanwärter bekommen. Wie die Herrschaften be weisen, möchten sie nun auch noch die anderen Stellen, die auch weiblichen Bewerberinnen offen stehen, für sich reklamieren. Dafür
find sie aber auch gesinnungstüchtig!
Segnungen des Gesinderechts!
Schultern der Hermſten aufzuerlegen. Bugleich foll durch die Aufrechterhaltung der Kontingentierungspolitik auch ferner hin dem Großgrundbesitz auf Roſten gesellschaft für Glasindustrie, vormals Friedrich Siemens in Dresden Industrielle Konzentration. Die Generalversammlung der Aktienber Branntweintrinker ein jährlicher beschloß die Erhöhung des Grundkapitals um eine Million auf elf Extraprofit von über 50 millionen Millionen Mark und die Erwerbung sämtlicher Attien der Grazer zählt, hatte sich fürzlich das Oberverwaltungsgericht zu befaffen. Mit der tiefgründigen Frage, ob eine Stüße" zum Gefinde Mark zugesichert werden. Um dieser Glasfabrik im Gesamtnennwert von 1 250 000 kronen. verbrecherischen Boltsausbeutung zu Eine von jenen Herrschaften", die in ihrem Arbeitspersonal nur Gute Ernte. Der Saatenstandsbericht des ungarischen Ader- recht und willenlose Kreaturen sehen, glaubte gang schlau zu han begegnen und zugleich dem durch den bauministeriums vom 9. Mai besagt, daß der Winteranbau bedeln, als sie sich zur Abwechselung eine Stüße" nahm. Es sind Branntweingenuß verursachten und ge- friedigend und der Sommeranbau günstig sei, so daß Weizen, dies die bedauernswerten Geschöpfe, die, ohne Vermögen und Beförderten törperlichen und moralischen Roggen, Gerste und Hafer ein gutes Erträgnis erhoffen lassen. ruf, sich doch zu gut dünten, als Dienstboten zu gehen und sich Der Rost trete sporadisch auf, jedoch ungefährlich. deshalb täglich zu Dußenden in den Zetiungen als Stüßen" für Elektrifizierung der Vollbahnen. Versuche, die den elektrischen eine geringe Entlohnung anbieten. Sie werden mit Fräulein" zuwirken, richtet der Parteitag an alle Betrieb auf Schnellzuglinien betreffen, sollen auf der Strede angeredet, dürfen sich an den Tischecken der Herrschaft herumParteigenossen und Arbeiter die Auf- Dessau- Bitterfeld ausgeführt werden. Zu diesem Zweck läßt die drücken, im übrigen aber werden sie gehörig ausgenützt und sie forderung, den Branntweingenuß zu preußische Regierung ein Straftwerk erbauen. Die Ausrüstung ist den müssen schanzen wie ein gewöhnlicher Dienstbote. Die oben er vermeiden. Die Barteiorganisationen Siemens- Schuckertwerken übertragen. Die Transformatoren werden wähnte Herrschaft hatte sich nun ein 23jähriges Mädchen als bon Brown Boveri u. Co. gebaut, und der Allgemeinen Elektrizitäts- Stübe" genommen, das aber bald wegen fortgesetzter Be und die Parteipresse werden aufge- Gesellschaft ist eine Dampfturbine in Auftrag gegeben, während den schimpfungen seine Stellung plöblich verließ. Und nun tritt die fordert, diesen Beschluß in energischer zugehörigen Generator die Siemens- Schudertwerte liefern. ganze Herrlichkeit unserer mittelalterlichen Gesindeordnung in die Weise zur Durchführung zu bringen." Erscheinung. Auf Antrag der Herrschaft wurde die Stüke Gegen bie Baumwollspekulation. Die amerikanischen Bauma wangsweise durch die Polizei in ihre verlassene Die Schröpfung der Konsumenten wollpflanzer haben mit Unterstübung der Witterung den Preis Stellung zurüdgebracht. Das Mädchen beschritt den Klageweg, durch die Branntweinsteuer zeigt für Rohbaumwolle im letzten Jahre beträchtlich in die Höhe ge- worauf das Oberverwaltungsgericht die polizeiliche Verfügung die nebenstehende Abbildung. Die bracht. Jetzt will die amerikanische Regierung gegen die Baum aufhob, und zwar unter folgender Begründung: Bei einer Stübe wollspekulanten vorgehen. Sie will nicht nur den Termin der Hausfrau" liege kein Gesindedienstvertrag vor, Zahlen sind vom Genossen E. Wurm handel in Baumwolle verbieten, wie dies in Deutschland der Fall die Gesindeordnung könne deshalb nicht zur Anwendung ge berechnet. ist, sondern sie hat auch gegen eine Anzahl von Maklern direkt langen. Giner Stüße komme nicht die Stellung eines Gesindes zu, Jeder klaffenbewußte Arbeiter beachtet den Brannt- Antlage erhoben wegen Berlegung des Shermanschen Antitrust- sondern eine gehobene Stellung im Haushalte. Hier also hat weinboykott und wirbt für ihn! gesetzes, das die Bildung von Monopolen und Vereinigungen mit ein Mädchen gegenüber der Gesindeordnung gefiegt, weil es die Strafe bedroht, die geeignet sind, den freien Wettbewerb zu ver- Bezeichnung Stüße" trug, während bei einem gewöhnlichen" hindern. Daß sie mit dieser Begründung einer Klage gegen die Dienstboten die polizeiliche Maßnahme Geltung behalten hätte. Baumwollmakler nicht durchdringt, ist freilich nicht zweifelhaft. Deshalb steht man auch diesem herrlichen Gefeße in den bürger. Ein Schlag ins Wasser mehr! lichen Kreisen ausnahmslos mit großer Sympathie gegenüber. Selbst die geistigen und geistlichen Leiter der christlichen" Dienst botenvereine fordern durchaus nicht die Abschaffung der Gesinde heitsfehler. Im Kampfe gegen diese Schmach des 20. Jahrhunderts ordnung, sondern nur die Beseitigung einiger allzu frasser Schön steht die Sozialdemokratie vollkommen allein. Pflicht aller unter diesem Gesez schmachtenden Personen ist es, vor allem der Orga nisation beizutreten, die jederzeit in wirksamer Weise für die Rechte und die Lage der Hausangestellten eintritt. Das ist der Zentralverband der Hausangestellten Deutschlands , Sit Berlin SO., Michaeltirchplatz 1.
E.
Profit des Brenners 53 Herstellungskosten 8
Aus Induftrie und Handel.
Der Bierpreis und die bayerische Regierung. Giniges Aufsehen erregt das Bekanntwerden der Tatsache, daß die bayerische Staatsregierung fich wieder einmal zum HandTanger des Rapitals gemacht hat. Auf Veranlassung des Finanz minifters haben die Einzelministerien Erlasse herausgegeben, wonach die Beamten aufgefordert werden, fidh jeder Agitation gegen eine Erhöhung des Bierpreises zu enthalten. Nach offiziösen Erklärungen der Staatsregierung haben die Brauereibefizer dem Finanzminister gegenüber einen dahingehenden Wunsch ausgesprochen und der Finanzminister hat diesen berechtigten" Wunsch erfüllt.
Die Regierungen verlangen von den Beamten die richtige religiöse und staatsbürgerliche Gesinnung; sie mischen sich in die privatesten Angelegenheiten. Dazu gehört natürlich auch das Biertrinken. Daß sich jedoch eine Regierung um das Verhältnis zwischen Bierverkäufer und Trinker fümmert, ist ganz neu. Der bayerische Beamte muß einen höheren Bierpreis zahlen aus Gründen der Staatsgesinnung.
Bei einem Bierkrieg, wie er in einigen Kreisen Bayerns bereits fröhlich im Gange ist, geht natürlich der Biergenuß erheblich zurück und damit erleidet die Staatstaffe einen starten Ausfall an indirekten Steuern und die Brauereindustrie an Dividenden. Das
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Kleines feuilleton.
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Eine Flora- Ausstellung. Im Gegensatz zu den sonstigen Sachs verständigen, die Herr Bode zur Rehabilitierung der Florabüste berief, hat der Berliner Bildhauer Martin Schaub, zugleich der einzige zugezogene Fachmann, von vornherein den wahren Charafter der Büste erkannt. Er hat sich dann aber noch die Mühe genommen, fast in allen europäischen Museen, die Wachsplastiken enthalten, die Frage nach ihrem Ursprunge gründlich zu untersuchen. Herr Schauß, der selber ein bortrefflicher Wachsplastiker ist, hat die Resultate dieser Studien bekanntlich in einer beson deren Schrift niedergelegt( Die Leonardische Flora, eine Fälschung aus dem 19. Jahrhundert, Verlag von Otto Wigand, Leipzig ). Die Untersuchung, die zugleich ein interessanter Beitrag zur Geschichte der Wachstechnik und auch des Bronzegusses ist, und außerdem die chemische Analyse von Dr. Gg. Pintus wiedergibt, führte zu dem Ergebnis, daß die Florabüste ein Wachsguß ist, wie er zu Leonardos Beiten noch unbekannt war, daß dagegen sonstige Wachsarbeiten von R. C. Lutas und zwar nur diese aufs genaueste mit der Technit der Florabüste übereinstimmen. Herr Schauß tam also zu dem mit aller Sorgfalt geführten Schluß, daß Lucas den Wachsguß besorgt habe und die chemische Analyse des Dr. Bintus bestätigte ihn, indem sie die für die Flora nachgewiesene Walratbeimischung auch in anderen Lucasarbeiten nachwies. Als Urheber des( verlorenen) Tonmodells, nach dem die Büfte gegoffen ist, aber glaubte Herr Schauß auf Grund verglei chender Studien den italienischen Bildhauer G. Torrini( † 1853) ansprechen zu können. Der Beweis für diese interessante Hypothese scheint uns trop alles aufgebotenen Scharfsinnes nicht geglückt, und die ganz präzise Aussage von Lucas jun. widerlegt ihn bon vornherein. Aber wie dem immer sei, es war eine verdienst volle Tat, die Herr Schauß als unabhängiger Künstler und durch feine Rücksichten gebundener Forscher unternahm, um so mehr, da er fich natürlich die ganze Bodeclique auf den Hals geladen hat. Das ganze Material nun, das Herr Schauß zusammenbrachte, hat er in einer Ausstellung im Kunstsalon von M. RabI Botsdamerstr. 134c) der Deffentlichkeit zugänglich gemacht. E3 Lohnt sich auch für den Laien, es anzuschauen.
1801
Eine Milliarde neue Schulden.
ihre Not damit, ihre Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen. Die Unsere westlichen Nachbarn haben in gleicher Weise wie wir franzöfifche Regierung will jetzt der Kammer die Aufnahme einer neuen Anleihe in Höhe von nicht weniger als einer Milliarde Franten vorschlagen. Die neue Anleihe soll aur Dedung des Defizits in den Ausgaben und Einnahmen dienen. Also genau wie bei uns.
Aus der Frauenbewegung.
Zünftler.
In den Kreisen der staatlichen und städtischen Kanzleibeamten, die sich aus Militäranwärtern refrutieren, macht sich eine Bewegung bemerkbar, die sich gegen das weitere Eindringen weiblicher Kräfte in Stellungen richtet, die bisher von Militäranwärtern beansprucht wurden. Bei den Verhandlungen, die kürzlich im Bund der Kanzleibeamten" stattfanden, tam zur Sprache, daß bei den Beratungen zur Besoldungsreform von hoher behördlicher Stelle die Absicht ausgesprochen worden sei, in Zukunft mehr weibliche Kräfte einzustellen. Die Erfahrungen, die man im Staats- wie Kommunaldienst mit diesen gemacht habe, seien borzügliche. Sie seien manuell geschickter, hätten auch bei meist kaufalten und neuen Wachsarbeiten verschiedener Technik. Wir finden da die volkstümlichen Arbeiten, die in Holzformen in katholischen Gegenden noch heute gebräuchlich sind, dann interessante Sachen von Rauschner( 1725-93). Ferner sind die Methoden des vers lorenen Guffes und des Wachsgusses in Stückformen( Techmit der Florabüste) in Modellen vorgeführt. Damit kommen wir dann zu der Flora selber. Ein Abguß der antiken Klytiabüste( in London ) zeigt aufs evidenteste, daß sie für die Flora als Vorbild gedient hat. Das Profil und die Haarbehandlung stimmen bei beiden frappant überein. Eine gute Photographie führt uns die Flora angeblich von Pedrini vor, das Bild, nach dem die Büste gearbeitet ist. Als abschreckendes Beispiel für Tendenzmache hängt daneben die Photos graphie, die das Kaiser- Friedrich- Museum auszustellen für gut fand. Eine Reihe von Originalarbeiten von Lucas zeigen, daß der Künstler keineswegs so unbedeutend war( besonders die Büste von Miß Savarin) und vor allem, daß er auch andere Wachsarbeiten in der gleichen Art wie die Flora schuf( dünner Wachsguß in Schichten, der mit Kolophonium, Zon, Beugstoffen gefüllt wird) und Farben mit durchsichtigen Bindemitteln anivandte. Endlich sind da auch Werke von dem Torrini- Schüler Bastianini, die nach Schauß die gleiche Art der Behandlung mit gezahnten Modellierhölzern aufweisen wie die Flora.
Im ganzen: eine sehr instruktive Ausstellung, die allein der Wunsch, der Wahrheit zu dienen, zusammengebracht hat.
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-OW
Das Verbot der industriellen Nachtarbeit der Frauen in Desterreich.
Der sozialpolitische Ausschuß des Abgeordnetenhauses hat an der Regierungsvorlage Aenderungen vorgenommen. Das Schutzalter, bei Ausnahmen vom Verbot, wird von 16 auf 18 Jahre erhöht. Für länger als acht Tage dauernde Ausnahmen soll die vorgängige behördliche Bewilligung erforderlich sein. Die Höchstzahl der Lage, wo in Saisonindustrien und bei außergewöhnlichen Verhältnissen auch in der übrigen Industrie die Nachtruhe der Arbeiterinnen auf zehn Stunden, ihr Beginn auf 10 Uhr abends verlegt werden kann, soll von 60 auf 40 Tage im Jahre herabbis 1918, sondern nur bis 1914 in Straft bleiben. Der Ausschuß gesetzt werden. Die Ausnahme für Rohzuckerfabriken soll nicht hat also die Vorlage wesentlich verbessert.
sprechend gewürdigt und das Bertuschungssystem der mit der Bureaukratie verfippten preußischen Gelehrtenkaste durchschaut wird, hat Herr Bode vollständig abgewirtschaftet. Die erfte eng lische Sunstzeitschrift, zu deren Mitherausgebern Herr Bode zählt, das„ Burlington Magazine" schreibt:" Die Redaktion erklärt ohne Bedenken, daß das bisher von beiden Seiten vorgebrachte Beweis. material fie mit der überwältigenden Ueberzeugung erfüllt hat, daß die Wachsbüste, was auch ihr künstlerischer Wert sein mag, ganz das Wert des Richard Cockle Lucas ist.
Roald Amundsens fiebenjährige Bolaregpedition. Der bekannte Polarforscher Kapitän Roald Amundsen rüstet sich zu einer Nordpolegpedition, auf der er sieben Jahre in den arktischen Gebieten bleiben und sich auf dem Eis zum Pol hintreiben laffen will. Amundsen will im nächsten Jahre mit 13 Begleitern von San Fran aisto aus seine Fahrt antreten, und zwar wird er sich dabei der Fram" bedienen, des berühmten Schiffes, mit dem Nansen seine Forschungsreise ausführte. Die" Fram" wird im nächsten Winter um das Kap Horn herum nach San Franzisko gebracht werden. Ihre Ausrüftung wird eine Summe von mehr als 400 000. er fordern. Die Reiseroute soll durch die Beringstraße nach dem Nord. osten der neufibirischen Inseln führen; dort beabsichtigt der For scher die" Fram" einfrieren zu lassen. Der weitere Plan geht dann dahin, sich auf Eisschollen Winter und Sommer sieben Jahre lang von den Strömungen treiben zu laffen. Amundsen hofft auf diese Weise den Pol zu erreichen; der Hauptzweck der Expedition ist aber, die Weeresströmungen, die Temperaturverhältnisse und das Leben unter Wasser in der Arktis zu studieren.
rohr fichtbar.
Notizen.
Im Kaiser Friedrich Museum ist am Freitag auch eine Flora- Ausstellung eröffnet worden. Alle die Schwarten und Magazinbilder sind dort versammelt, die der internationale Kunsthandel Herrn Bode verehrt hat, um dafür Zeugnis abzulegen, wie beliebt Herr Bode bei seinen Lieferanten ist. Fürwahr eine nachahmenswerte Methode, um wissenschaftliche Streitfragen zu schlich ten! Wir stehen nicht an, es als einen unerhörten Standal zu bezeichnen, daß das Kaiser- Friedrich- Museum sich dazu hergibt. Sollen diese Geschenke" oder besser gesagt Sühneopfer, die Tat- Aachen vor Sonnenaufgang als Stern erster Größe mit bloßem Der Halleysche Komet wurde in In wie in fache aus der Welt schaffen, daß Herr Bode für eine Büste, die Auge gesehen. Der sehr schwache Schweif war nur durchs Ferns einige Monate vorher einige Mart fostete, für 180 000 m. sich von einem Kunsthändler hat aufhängen lassen. Oder wollen die geriebenen Herrschaften des Kunsthandels den Gewaltigen für seine Kunst chronit. In der Künstlerkolonie bei Darm. Blamage beschwichtigen, auf daß er ihnen weiter so schöne Ver- stadt wurde die vom Großherzog von Geffen veranstaltete Aus. dienste zuführe. Diese internationale Solidarität erinnert mert. itellung des deutschen Stünstlerbundes am Donners. Als Einführung in die mehr wissenschaftliche und kunsthisto- würdig an die Judensteuern, die die Vorfahren der heutigen Kunst- tag eröffnet. tische Ausstellung, die selbstverständlich Aufgabe des Kaiser. Fries händler vor Jahrhunderten mehr oder wenig unfreiwillig zu ent Nach berühmten Mustern. Nachdem die Berliner brich- Museums gewesen wäre, dienen einige farbige Wachsbüsten richten pflegten, wenn einer von ihnen den Zorn eines großen Museen mit dem schlechten Beispiel vorangegangen sind, an gewissen bon Schauß selber. Sie zeigen, welch feiner und zarter Wirkungen Herrn erregt hatte. Jedenfalls ist die Sympathiekundgebung des dies schimmernde und durchscheinende Material in Künstlerhand Kunsthandels für eins ihrer Opfer ein ausgezeichneter Wig, dessen fähig ist. Besonders einige Kinderbüsten sind überaus lieblich. Herb Opfer aber wieder dasselbe Opfer ist. und voll unheimlicher Lebenswahrheit ist dagegen die Porträtbüfte In England, wo das Vertrauensvotum des preußischen bon Cäsar Flaischlen . Dann fesseln unser Interesse Proben von Abgeordnetenhauses dem Werte dieses Scheinparlaments ente
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