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Arbeiter! Parteigenoffen! Gedenkt der kämpfenden Bauarbeiter!

Gewerkschaftliches. Von der Bauarbeiter- Husfperrung. Unter der Ueberschrift: Wird die Aussperrung größer?"

berichtet der Grundstein":

Nach den Bulletins des Arbeitgeberbundes erfährt die Aussperrung eine fortwährende Erweiterung. Von Erfolg zu Erfolg schreiten die Unternehmer. Von München   be­richten sie, daß sich die Zahl der dort ausgesperrten Arbeiter infolge der intensiven Tätigkeit" der Unternehmersekretäre um 1000 erhöht habe. Von andern Orten und Gebieten be­hauptet man ganz allgemein ein ebensolches Wachstum des Umfangs der Aussperrung. Das ist alles nur Stimmungs­mache. Nach den Nachweisungen unseres Verbandes, die nach träglich noch vervollständigt worden sind, meldeten sich am 27. April 53 019 ausgesperrte Mitglieder zur Kontrolle. Diese Zahl war am 5. Mai um 164 gesunken; denn sie betrug nur noch 52 855. Die Berichte von der Kontrolle am 12. Mai ergeben eine abermalige Abnahme um 1240; denn es melde­ten sich nur noch 51 615 Ausgesperrte. Insgesamt hat also die Zahl unserer ausgesperrten und zu unterstützenden Mit­glieder seit dem 27. April, also in zwei Wochen, um 1404 ab­genommen. Das ist der Effekt der Arbeit des Bundes und feines Terrors. Nur so weiter! In einzelnen Gebieten entbehrt die Aussperrung jeder Bedeutung. In Oberschlesien  zählten wir am 12. Mai noch 359 Ausgesperrte, und im Gau Bremen, also am Size der wütensten Heber des Bundes, noch 748. Im Gau Dortmund( Industriegebiet) meldeten sich am 12. Mai noch 1503 ausgesperrte Mitglieder zur Kontrolle. Am schärfsten ist die Aussperrung im Königreich Sachsen durchgeführt worden; in den beiden fächsischen Gauen melde­ten sich am 12. Mai noch 11 414 ausgesperrte Verbandsmit­glieder. Die sächsischen Unternehmer haben also von der

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genommen werden konnten.

Die Zimmerer Berlins  tommandiert. Die bisher am Bau beschäftigten Arbeiter weigerten beschäftigten sich am Mittwoch- und Donnerstagabend ebenfalls in fich indeß, mit den unorganisierten fürstlichen Grubenmaurern zu­acht Versammlungen mit der Aussperrung im Baugewerbe. Vier sammenzuarbeiten, und da diese von der fürstlichen Verwaltung Versammlungen fanden in Berlin   und die vier anderen am nächsten nicht zurückgezogen wurden, traten die übrigen Arbeiter in den Tage in der Umgegend statt. Der Zentralverband hatte alle im Streik. Es gibt ausgesperrte Bauarbeiter genug, die in Arbeit Berliner   Lohngebiet wohnenden Mitglieder eingeladen, zahlreich zu erscheinen, um Referate von Gauleitern aus verschiedenen Aus­sperrungsgebieten zu hören und sich über den Stand der Dinge zu unterrichten. Manche Versammlung hätte besser besucht sein Breslau   haben am Donnerstag morgen die Arbeit niedergelegt. Die Metallgießer der Maschinenfabrik Gutsmann in tönnen, wenn auch im allgemeinen der Besuch zufriedenstellend Eine Anzahl anderer Arbeiter wurde wegen Differenzen ent war. Die Vortragenden, Bergemann Magdeburg, Erd­lassen. Härten, daß der Kampf froß der 14tägigen Karenzzeit überall mit mann- Schwerin, Laue- Leipzig und Rösch- Dresden  , frohem Mute aufgenommen worden sei. Nicht zuletzt werde auf Donnerstag die Arbeit niedergelegt. Die Unternehmer lehnten 120 Scheibentöpfer in Bunzlau   und Tillendorf haben die volle moralische und finanzielle Unterstübung der Berliner   nach mehrfachen Verhandlungen jede Lohnerhöhung bei Erneues Kollegenschaft gerechnet, denn die Ausgesperrten führten den rung des Tarifs ab. Kampf nicht nur für sich, sondern in vollem Umfange auch für die­Ein Streifdenkmal. jenigen, die in Arbeit stehen. Mit großer Genugtuung fönne fon­statiert werden, daß auch in Bezirken, wo die Arbeitslöhne sehr Während des großen Streits in der Nürnberger Arbeitenden bezahlt werden, um die Ausgesperrten nicht in Not am Morgen des 16. Oktober 1909 der Dreher Heinrich niedrig sind, die Extrabeiträge unweigerlich und prompt von den 3elluloid warenfabrik von Gebrüder Wolff wurde und Glend untergehen zu lassen. Ueberall wisse man den Ernst Wendler   von Streitbrechern erstochen. und die Größe des aufgezwungenen Kampfes zu würdigen. Der stalteten das Begräbnis zu einer gewaltigen Rundgebung. Nun 50 000 Menschen ge­Sieg sei aber nur dann möglich, wenn unbedingte Solidarität geübt haben die organisierten Arbeiter der Firma Gebrüder Wolff dem würde. Mehr als 23 000 Zimmerer seien ausgesperrt; da gelte es haben die organisierten Arbeiter der Firma Gebrüder Wolff dem überall die Sträfte anzuspannen und Hilfe zu leisten, damit der Märtyrer ihres Kampfes ein würdiges Grabdenkmal gesetzt, das entbrannte Kampf siegreich und ehrenvoll durchgeführt werde. am Sonntag auf dem Westlichen Friedhof feierlich enthüllt wird. Die Redner ernteten reichen Beifall, und die Diskussion, die den Vorträgen folgte, wurde in einem zustimmenden Sinne ge Der Verband der reichstreuen Arbeiter führt. Ueber die Aussichten der Unterhandlungen äußerte sich kann sich rühmen, im vierten Jahre seines Bestehens 1997 Mits nicht täuschen lassen dürfe, der Kampf könne noch sehr lange noch sein mögen? Mit seinem hochgesteckten Ziel: die deutschen  mancher Redner sehr pessimistisch. Man hob hervor, daß man fich glieder zu zählen. Wieviel papierne Mitglieder" darunter wohl dauern, und jeder müsse zur Unterstützung der Ausgesperrten bei- Arbeiter vom Terrorismus der sozialdemokratischen Gewerkschaften tragen, wenn es auch manchem, besonders den Familienvätern, befreien zu wollen", ist somit nicht viel Staat zu machen. Die recht schwer fallen mag. Man müsse dem Gebaren der Unter- armen Schächer sollten nur ihren Laden zumachen. nehmer und ihrem Machtgelüfte aber entschieden entgegentreten, armen Schächer sollten nur ihren Laden zumachen. und die Opfer, die das foftet, dürften nicht gescheut werden. Es gelte eine große Sache zu verteidigen, und da sollte niemand fierten Arbeiterschaft.

Husland.

Der Wiener Chauffeurstreit

sprichwörtlichen Helligkeit" der Sachsen   nicht viel merken zurückstehen, dem es ernst ist mit den Bestrebungen der organist Dienstag mit einem schönen Erfolg beendet worden. Die von

laffen. Die vom Zentralverbande der Zimmerer festgestellten Bahlen zeigen eine geringe Steigerung. Es meldeten sichy am 14. Mai 17 571, am 21. Mai 17 895 ausgesperrte Verbands­mitglieder zur Kontrolle. Zu unterstüßen waren am 14. Mai 15 814, am 21. Mai 16 377.

Wir können auch nach dem Ergebnis dieser Kontrolle wieder sagen: Der Sieg wird unser sein, wenn die in Arbeit stehenden Mitglieder ihre Schuldigkeit tun. Werden die Be­schlüsse unseres Verbandstages überall durchgeführt, so wird sich der Arbeitgeberbund seinen Schädel einstoßen. Also bliden wir ruhig der Zukunft ins Auge; sie verlangt von uns große Opfer, aber sie gibt uns dafür auch den Sieg."

Die Maurer Berlins Berlin  

und Umgegend.

Achtung, Fleischergesellen! Die Firma Haase u. Holl­michel, Brunnenstraße 76, weigert sich, die Forderung der Organisation, Einführung einer 12stündigen Arbeitszeit und Be­nugung des unentgeltlichen Arbeitsnachweises, anzuer­fennen. Hollmichel, ein früherer Führer der Gelben", er­flärte, obgleich er wisse, wo er wohne, erkenne er die Organisation nicht an. Da sich die Firma auf den Herrenstandpunkt stellt, ist dieselbe für unsere Mitglieder bis auf weiteres gesperrt.

Zentralverband der Fleischer, Ortsverwaltung Berlin  . Lohnbewegung auf den Friedhöfen der Berliner  Kirchengemeinden.

hatten sich am Donnerstag sehr zahlreich in Freyers Festfälen ver- Groß- Berlin, hat im Auftrage der in seiner Sektion der Fried­Der Allgemeine Deutsche Gärtnerverein, Ortsverwaltung fammelt, um wieder einmal zum Stampf im Baugewerbe Stellung hofsarbeiter organisierten Gärtnergehilfen und Arbeiter der Fried. zu nehmen. Als die Versammlung einberufen wurde, wußte man höfe an sämtliche Kirchengemeinden Berlins   und der Vororte eine noch nicht, daß Verhandlungen stattfinden sollten. Daß sie nun Eingabe gerichtet, in der das Begehren einer zeitgemäßen Rege gerade auf den Vorabend der Verhandlungen fielen, war also ganz lung der Arbeits- und Rohnverhältnisse vorgetragen wird. Unter unbeabsichtigt, wie der Referent Redakteur Winnig aus Hamburg   Darlegung der zurzeit bestehenden Verhältnisse in anderen Gärt zu Beginn seines Vortrags bemerkte. Es könne jedoch nichts nereibranchen wird gefordert: 1. neunstündige tägliche Arbeits­schaden, sagte er weiter, wenn die Maurer Berlins   furz vorher zeit, 2. ein Mindestwochenlohn von 30 M. für Gärtner und 28 M. noch einmal Stellung nähmen zu dem Kampf. Der Redner schil­berte dann die gegenwärtige Lage und legte bar, um was es sich für Arbeiter, 3. Einschränkung der Sonntagsarbeit bis auf solche, bei dem großen Kampf handelt, ber, wie er von den Arbeitern ge gleichfalls angeregt wird) nur Aufsichts- und Gießdienst, der von führt wird, nicht auf materielle Vorteile gerichtet ist, sondern auf wenigen Personen verrichtet werden kann, 4. Verbesserungen der die Sicherung der in jahrzehntelanger Organisationstätigkeit ge­schaffenen sozialen und rechtlichen Verhältnisse im Arbeitsvertrag. Unterkunftsräume für die Essenspaufen mit Siz- und Wasch­Die Arbeiterschaft ist bei diesem Kampf, was früher noch nie der gelegenheit, desgleichen zum Kleiderwechsel, verschließbare Gefächer Fall war, gänzlich in die Verteidigungsstellung gedrängt. Das ist zum Aufbewahren der Kleider und der Gßwaren, 5. jedes Jahr aber feineswegs ein Beichen von Rückschritt in der Machtstellung einige Ferientage unter Fortzahlung des Lohnes.- Die Forde der Arbeiterschaft, sondern nur die natürliche Folge der Tatsache, rungen dürfen als bescheiden bezeichnet werden, zumal wenn man daß in den früheren Jahren etwas erkämpft worden ist, was ver: erwägt, daß die überwiegende Mehrzahl der auf den Friedhöfen teibigt werden muß. Es ist die Demokratisierung des Arbeits  - tätigen Arbeiter während der Winterzeit einfach entlassen wird. vertrages, die die Unternehmer wieder aus der Welt schaffen wollen.

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der niederösterreichischen Landesregierung eingeleiteten Verhand lungen führten zu einem Kollektivvertrag, der u. a. Entschädigung Woche bestimmt, alle Betriebsmittel sind vom Unter für über 12stündige Arbeitszeit festsett, einen Ruhetag in der nehmer beizustellen, die Kautionen zinstragend anzu legen und zur Schadendeckung nur dann heranzuziehen, wenn be eidete Schäßmeister grobe Fahrlässigkeit des Chauffeurs festgestellt haben usw. Es wird ein firer Wochenminimallohn von 21 Kronen für sechs Tage eingeführt, die Chauffeure bekommen 10 Proz. der Bruttoeinnahme und sie haben die Hälfte des Benzins zu be zahlen. Entlassungen wegen der Lohnbewegung dürfen erst in sechs Monaten erfolgen. Der Vertrag gilt zunächst bis 15. Mai 1912. Eine Reihe von Maßregeln sichert seine Durchführung. Ein­stimmig nahmen die Chauffeure den vom Verbandsobmann, Ge nossen Forstner, befürworteten Tarif an.

Verfammlungen.

Unternehmertruk- Angestelltenschuh! lautete das Thema einer überaus zahlreich besuchten öffentlichen Versammlung, die von den Organisationen der Handlungsgehilfen und-gehilfinnen, der Bureauangestellten, sowie der Lagerhalter einberufen war. Da Genosse Landtagsabgeordneter Ströbe I am Stücklen das Thema allein. Stürmischer, sich immer wieder. holender Beifall folgte dem Referate. Folgende Resolution wurde einstimmig angenommen:

" Die am 26. Mai cr. in Kellers Neue Philharmonie" ver fammelten freigewerkschaftlich organisierten Privatangestellten Groß- Berlins nehmen Kenntnis von den Beschlüssen der Unter­nehmerorganisationen, insbesondere des Zentralverbandes deuts scher Industrieller und des Deutschen Handelstages zur Sozial­politit.

Diese Beschlüsse beweisen, wie wenig Wert die Unternehmer. organisationen auf die den Privatangestellten aus politischer Bes rechnung abgegebenen Versprechungen legen. Sobald versucht wird, auch nur das kleinste Bersprechen in die Tat umzusehen, laufen die maßgebenden Unternehmerorganisationen dagegen ebenso heftig Sturm wie gegen jede soziale Reform für die Arbeiterklasse. Sie bringen dadurch den Privatangestellten erneut die Solidarität ihrer Interessen mit denen der gesamten Arbeiter­Klasse zum Bewußtsein.

Gegen das immer schärfer hervortretende Bestreben der Unternehmerorganisationen in Wahrung ihrer Klasseninteressen und zu bölligen Stillegung der Sozialpolitit ihre wirtschaftlichen und politischen Machtmittel immer mehr zu erweitern, können die Angestellten nur durch den Anschluß an die politische und gewerkschaftliche Organisation ankämpfen.

Die freien Gewerkschaften der Angestellten werden nach wie bor   mit aller Kraft gegen die scharfmacherischen Unternehmer und für soziale Reformen kämpfen. Von einer durchgreifenden Sozialpolitit verlangen die Angestellten völlige Sicherung der Koalitionsfreiheit, einheitliches Recht des Arbeitsvertrages, ins­besondere einheitlich für alle Privatangestellten, wirksamen Schutz der Arbeitskraft, weitgehenden Ausbau und Vereinheitlichung der sozialen Versicherung unter Einbeziehung aller Angestellten. Diese Forderungen fönnen nicht durch eine Politik der Vera söhnung der aus der kapitalistischen   Wirtschaftsreform ents springenden Klaffengegenfäße errungen werden, sondern nur durch den organisierten Kampf der Angestellten wie der gesamten arbeitenden Bevölkerung gegen den wirtschaftlich und politisch organisierten Kapitalismus  ."

Sie wollen den Grundgedanken des Tarifvertrags, der eine Periode Erfolg eines erfolglosen" Streits in der Späthschen ruhiger Entwickelung des Erwerbslebens schafft, zerstören. Denn Baumschulgärtnerei in Baumschulenweg   bei Berlin  . sobald man an der Gleichberechtigung der Vertragsparteien rüt­telt, verliert der Tarifvertrag feinen Wert. Seit einigen Jahren besteht unter den Arbeitern der Baum­Der Redner zeigte, wie diese Tatsachen in den verschiedenen Forderungen des Unter- schulgärtnerei 2. Späth in Baumschulenweg   bei Berlin  nehmertums hervortreten, die nie und nimmer von der Arbeiter für das ganze Jahr zu erlangen. Es bestand sonst die Gewohnheit, eine Bewegung, um die Einführung der zehnstündigen Arbeitszeit schaft anerkannt werden können. Ueber den gegenwärtigen Stand der Aussperrung führte der Redner aus, daß Ende voriger Woche da wohl während der Wintermonate zehn, in der ganzen übrigen Vor zivei die Zahl der zu unterstützenden Ausgesperrten war: im Maurer- Beit des Jahres aber elf Stunden gearbeitet wurde. verband 52 000, im Bimmererverband 18 000, im Bauhilfsarbeiter- Jahren versuchten die Arbeiter ihr Biel   mit Hilfe passiver Resistenz berband 20 000. Die Zahlen find nach oben abgerundet. Rechnet au erreichen, das heißt, fie arbeiteten auch dann nur zehn Stunden, man die Ausgesperrten der christlichen Organisation und die des als im Frühjahr die Beit der elfstündigen Arbeitszeit in Straft Fabritarbeiterverbandes hinzu, dem ja auch eine Anzahl Bau- treten sollte. Nach einer Woche fügten sie sich aber wieder. Für arbeiter angehören, so fommt man auf eine runde Summe von das diesjährige Frühjahr wurde nun durch den Allgemeinen 110 000 zu unterſtüßenden Ausgesperrten. Die Zahl der von der Deutschen   Gärtnerverein die Bewegung planmäßig vorbereitet, Aussperrung betroffenen Arbeiter ist allerdings größer, da ein obschon erst eine nur geringe Zahl der zirka 280 beschäftigten Teil das Aussperrungsgebiet verlassen und ein Teil andere Arbeit Arbeiter organisiert war. Auch diesmal wurde es zunächst, nach­angenommen hat, aber sie wird alles in allem 150 000 nicht über dem eine Eingabe an die Betriebsleitung keinen Erfolg hatte, mit steigen. Die Aussperrung ist also weit hinter dem zurüdgeblieben, der passiven Resistenz versucht. Dann aber drangen die Ent was die Unternehmer sich dachten; fie ist für sie eine Enttäuschung. schiedeneren auf eine allgemeine Arbeitseinstellung, die in einer Gegenüber ihrer Behauptung, daß es ihnen gelungen sei, in der Betriebsversammlung von 150 Mann auch beschlossen wurde, aber legten Woche noch 10-20 000 auszusperren, ist festzustellen, daß sich insofern mißglückte, als sich außer den Organisierten nur wenige die Zahl der Ausgesperrten im Maurerverband um rund 1400 Leute daran beteiligten. Damit war auch der diesjährige Vorstoß vermindert hat. Es kann natürlich wiederum eine Steigerung ein- erfolglos verlaufen. Die Streifheher" wurden entlassen, während treten, wielleicht um einige Tausend. Aber die Tatsache bleibt be- die anderen wieder in Gnaden aufgenommen wurden. Das war stehen, daß die Aussperrung weit hinter den Hoffnungen der Unter- Mitte März dieses Jahres. Inzwischen hat die Firma sich die nehmer zurückbleibt, obwohl die Unternehmerorganisation mit Sache etwas reiflicher überlegt. Sie tam gewiß zu der Er­einem Terror arbeitet, als ob der§ 153 der Gewerbeordnung gar fenntnis, daß die Bewegung selbst sich nicht mehr bannen lasse, und nicht existierte, und die Behörden ja auch alles tun, um das Unter- daß demgemäß auch die Gefahr bestehe, schon bei nächster günstiger nehmertum in diesem Kampf zu stärken. Die Materialsperre Gelegenheit, etwa in der Herbstversandtzeit, vor einer unliebsamen wirft nicht, wie die Herren dachten. Sie kostet ihnen bloß Geld, Ueberraschung zu stehen. So entschloß sie sich, dem sonst doch un­lungsfähigen Baumaterial genug zu haben wäre. Es ist aber willig" das zu opfern, was doch einmal tommen würde, damit auch gleichwohl nicht angebracht zu glauben, daß die jetzt eingeleiteten gleichzeitig einen Beweis ihrer Arbeiterfreundlichkeit und der Berhandlungen zu einer Einigung führen werden. Wir, sagte der Ueberflüssigkeit gewerkschaftlicher Organisation liefernd. Am Tage Schwerin  , 27. Mai.  ( B. H.  ) Ein verheerendes Großfeuer ist Redner, hatten keinen Einfluß auf die Anknüpfung der Verhand- nach Pfingsten wurde ganz allgemein der Zehnstundentag ein in Parchim   ausgebrochen. Bis jetzt ist ein Straßenzug lungen und hätten es sogar lieber gesehen, wenn sie noch etwas geführt! Das ist sicherlich sehr weise gehandelt. Die Organi­hinausgeschoben worden wären, um den Bersegungsprozeß unter fation ist darob aber nicht neidisch, es kommt ihr in solchen Fällen völlig eingeäschert. Bei dem herrschenden Sturme ist die Feuer­den Arbeitgebern noch erst etwas weiter fortschreiten zu lassen. Die ja weniger darauf an, wie sie gejicgt; sie ist schon zufrieden, daß wehr machtlos und beschränkt sich darauf, die Nachbargebäude zu Unternehmer haben sich zu sehr auf ihre Forderungen versteift, um burch fie unmittelbar eine Verbesserung für die Gehilfen erreicht schüßen. Trotzdem wütet das entfesselte Element noch jetzt mit jetzt schon den Rückzug antreten zu können. Es ist also damit zu wurde. Und die Organisierten wissen die Motive auch richtig zu unverminderter Gewalt fort und drängt die Feuerwehr weiter und rechnen, daß sich der Kampf noch fünf, sechs Wochen, vielleicht auch bewerten. weiter zurück. Falls der Brand nicht nachläßt, ist das ganze west­bis zum Herbst hinzieht. Auch wenn die Unternehmer ihre Aus­liche Viertel der Stadt in Gefahr. sperrung aufheben, kann der Kampf selbst damit ja noch nicht für beendet gelten. Unter diesen Umständen kann natürlich nicht von einer Aenderung der vom Verbandstag beschlossenen außerordent­lichen Maßnahmen die Rede sein und ebensowenig von einer Aenderung der Tattit. Der Nußen der Berliner   Maurer und das Heil der gesamten Bauarbeiterschaft liegt darin, diese Maßnahmen auch weiterhin opferfreudig durchzuführen.

und es ist keine Gegend in Deutschland  , wo nicht für jeden 3ah ausbleiblichen Erfolg der Gewerkschaft vorzugreifen und frei Letzte Nachrichten und Depelchen.

Der Vortrag fand lebhaften Beifall, und in der darauf fol­genden Diskussion wurden Worte gesprochen, die dafür zeugten, baß die Berliner   Maurer ihre kämpfende Kollegenschaft im Reiche nicht im Stiche lassen, sondern gemäß den Beschlüssen ihres Ver­bandstages alles aufbieten werden, um den Kampf zu einem guten Ende, zu einem Siege zu führen, der ja auch ihr Sieg sein wird.

Deutsches Reich  .

Streik der Bauarbeiter in Bad Salzbrunn  .

Großfeuer in Parchim  .

Abgestürzt.

Auf dem gewaltigen Kurhausneubau des Fürsten   v. Pleß Kattowis, 27. Mai.  ( B. H.  ) Auf der Laurahütte stürzte Hans Heinrich XV.   in Bad Salzbrunn   haben mehr als 400 ein Maurer beim Neubau eines Schornsteines von diesem herunter Maurer, Fassadenpuber, Stuffateure, Parkettleger usw. die Arbeit und blieb unten mit gebrochener Wirbelsäule tot liegen. eingestellt. Die Ursache des Streits ist darin zu suchen, daß der

Bergrutsch.

Unternehmer auf seinen anderen Bauten die Arbeiter ausgesperrt hatte. Im Kurhausneubau unterblieb die Aussperrung im Luzern  , 27. Mai.  ( B. H.  ) Am Noßberg beim Schwyzer Dorf Interesse des Fürsten Pleß, der den Bau im Juni eröffnen will, Sattel ist seit gestern abend eine mehrere Tausend Quadratmeter um den Goldstrom der Badesaison voll auffangen zu können. Da große Erdfläche in Bewegung. Die langsam niedergehenden Massen zuletzt auf dem Bau Arbeitermangel herrschte, wurden Gruben- haben bereits mehrere Häuser zerstört. Die Wohnungen werden maurer aus dem fürstlichen Bergwerke nach dem Kurhotel abgeräumt.

Verantw. Redakt.: Nichard Barth, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th, Gløde, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr, u. Verlagsanftals Paul Singer& Co., Berlin   SW, Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.