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Abtrennung der Nationalliberalen von dem in Hessen   mit diesen innig vereinten Zentrum herbeizuführen. Auch eine ganze Anzahl nationalliberaler Parlamentarier beteiligen sich an der mündlichen Agitation.

Politifche Ueberlicht.

fie hiet, ein fonserbatiber Junker Sem Sozialdemokraten gegen. übersteht, da ist es für alle linksstehenden Wähler einfache poli­tische Pflicht, ihre Stimme gegen den konservativen Reaktionär abzugeben.

Ob diese kräftigen und treffenden Worte die fortschritt­liche Parteileitung zu liberalen Handlungen bringen werden? Der Wechsel in den Kolonialämtern.

während Geheimrat Dr. Gleim Gouverneur in Kamarum werden

Schöne Aussichten.

Berlin  , den 11. Juni 1910. Wohnungsgeldzuschuß und Junkerparlament. Wenn in der ersten Zeit des Wahlkampfes der Ton Mit Hängen und Würgen ist am Sonnabend zwischen Abge zwischen den bürgerlichen Gegnern noch recht erträglich war- muß bei der sicher zu erwartenden Stichwahl mit den Sozial- ordnetenhaus und Regierung ein Kompromiß über den Wohnungs­demokraten doch jeder auf die brüderliche Hilfe des andern geldzuschuß erzielt worden. Die Regierung erklärte den Kom­missionsbeschluß, wonach in den deklassierten Orten eine Gehalts- Herr b. Lindequist hat heute sein Amt als Nachfolger Dernburgs rechnen- so hat man jegt längst jede Rücksicht dieser Art erhöhung nicht als Ausgleich für die Verminderung der Bezüge an angetreten. Zum interstaatsjettet är im Reichstolonialamte aufgegeben. Es gilt jetzt für jede der beiden ziemlich gleich wohnungsgeldzuschuß gelten soll und wonach die Frist für diese wurde der bisherige Direktor Dr. Conze ernannt; für den Direktor­starten Parteien nur, zunächst überhaupt erst in die Stichwahl Bestimmng längstens am 1. April 1918 ablaufen soll, für unan- posten kommen die Geheimräte Dr. Schnee und Dr. Gleim in mit dem Sozialdemokraten zu kommen, dem feindlichen nehmbar. Troydem blieb die Mehrheit des Hauses wenigstens in Betracht. Gouvernent v. Sudmann nimmt feinen Abschied; bürgerlichen Bruder also um jeden Preis einen wenn auch ber zweiten Lesung auf ihrem Standpunkt stehen. Herr v. Rhein  - Gouverneur Dr. Seiß von Kamerunt soll nach Südwestafrika kominen, noch so fleinen Vorsprung abzugewinnen. In Flugblättern, baben hatte scheinbar eine Niederlage erlitten, aber nur schein dürfte. Wer nach Togo   tommt, ist noch ganz unbestimmt. Broschüren, Zeitungsartikeln wie in zahllosen Versammlungen bar. Die Komödianten vom Zentrum und von der Rechten waren machen Nationalliberale und Bündler sich daher in der gröblichsten, sich schon bei ihrer Abstimmung Klar, daß fie noch an demselben geradezu schmutzigsten Weise herunter, die gegenseitigen Tage umfallen würden, und tatsächlich war denn auch schon ein von Sprengungen von Versammlungen, selbst austage umfallen würden, und tatsächlich war denn auch schon ein von ihnen gestellter Antrag zur dritten Lesung in Vorbereitung, der Im Reichsschatamt fand am Freitag mittag eine Non­kämpfe zwischen den erbitterten Gegnern sind sehr häufig, wenige Minuten später verteilt und mit großer Mehrheit angenom- ferenz statt, an der neben dem Reichsſchapſekretär Wermuth und besonders hoch gehen die Wogen der Leidenschaft, wenn men wurde. Dieser Antrag stellt die Regierungsvorlage wieder her. und dem Unterstaatssekretär noch mehrere Stäte, sowie zahl­Landbündler und Bauernbündler in den Versammlungen zu- Das Manöver soll dazu dienen, unter den Beamten den Anschein reiche Abgeordnete aus allen Parteien teilnahmen. Es sammentreffen. Wiederholt ist in Versammlungen wie in der bürgerlichen Presse des Wahlkreises ausdrücklich betont worden, zu erweden, als ob der schwarz- blaue Block sich ihrer annimmt, handelte sich um die Beschaffung von Mitteln zur Erweite­rung der Veteranenfürsorge. Nach mehrstündiger Be­daß es in den sozialdemokratischen Wähler- während er in Wahrheit ihre Interessen mit Füßen tritt. Für die Sozialdemokraten hatte Ströbel in der General- ratung wurde die Konferenz bertagt. Eine weitere Sigung bersammlungen biel anständiger zugehe als in debatte das Wort ergriffen. Wer seine Ausführungen liest, der soll im Laufe der nächsten Woche stattfinden. den bürgerlichen. wird sich davon überzeugen, daß es wie stets, so auch jest wieder die Wie der Neue Pol. Tagesdienst" meldet, rechnet man in Um die im Wahlkreise recht zahlreichen einen Hand- Sozialdemokraten gewesen sind, die für die Beamten, insbesondere Regierungskreisen damit, daß die Wertzuwachssteuer, werker einzufangen, versprechen Nationalliberale wie Bündler für die Unterbeamten eintraten. Unbekümmert um lokale Rüd- die in erster Lesung recht erhebliche Abschwächungen erfahren das Blaue vom Himmel. Der Junkerkandidat v. Helmolt ist nichten, die für so viele bürgerliche Abgeordnete maßgebend find, hat, nach ihrer Verabschiedung höchstens 6-7 Millionen Mark natürlich auf das Programm der Agrarier, auf möglichst hohe hob Ströbel die großen allgemeinen Gesichtspunkte hervor, die die einbringen wird. Es käme also nur soviel heraus, um den Lebensmittelsteuern ebenso wie auf Ablehnung aller die Aufbefferung der Beamtengehälter zur unbedingten Notwendigkeit Veteranen, die das 65. Lebensjahr überschritten und nicht deutsche Familie zerstörenden" Besitzsteuern, Erbschafts­steuer usw. verpflichtet. Aber diese Kleinigkeit hinderte ihn machen. Daß er bei dieser Gelegenheit auch mit dem preußischen mehr als 500-600 Mark Jahreseinkommen haben, eine kleine steuer usw. verpflichtet. Aber diese Kleinigkeit hinderte ihn Finanzminister abrechnete und ihm seine grenzenlose Unkenntnis Beihilfe zu gewähren. Da aber die Wünsche des Reichstages nicht, dem Bund der Handwerker schriftlich das gerade Gegen- auf sozialpolitischem Gebiete nachwies, verdient besonders herbor weiter gehen, so reichen die Mittel nicht aus. Deshalb foll gehoben zu werden. Herr v. Rheinbaben, der jetzt in der doch noch in erster Linie die Einführung einer Wehr steuer Erwartung, demnächst auf den Reichskanzlerposten berufen zu wer- erörtert werden. den, ganz besonders in Sozialistenheze macht, zog sich eine neue Blamage zu.

teil zu versprechen. Diese hatten verlangt

bei Einführung neuer Steuern die 8ustimmung zu Verbrauchssteuern zu bersagen und nur die Besteuerung des Besizes zu berlangen". Sollte die Erbanfallsteuer wiederum beantragt werden, so ist neben dieser auch zugleich eine erhöhte Be steuerung des mobilen Stapitals, wie Wertpapiersteuer usw. zu fordern." Flugs fette Herr v. Helmolt unter diese Fordes rungen der Handwerker die schriftliche Versicherung: Vorstehende Forderungen des Bundes der Handwerker" habe ich gelesen und verpflichte mich, für dieselben im Fall meiner Wahl zum Reichstag jederzeit und nach jeder Richtung hin einzutreten."

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In der Gesamtabstimmung stimmten die Sozialdemokraten und das Groß der Freifinnigen gegen das Gesetz, da sie keine Ver. anlassung haben, den schwarz- blauen Komödianten Helfersdienste zu leisten. Zum Schluß erledigte das Haus noch einige fleinere Vor­

lagen.

Die bürgerliche Preffe zur Nachwahl in Pommern  . Bärtliche Sorge um die Konservativen berrät sich in der Als dann dies Stückchen junkerlicher Demagogte selbst kurzen Wahlbetrachtung der Germania  ". Sie tut alles, um den Freunden der Kandidatur Helmolt ein wenig zu start dem Fortschritt recht berbe die Pflicht einzupauten, die Junker erschien, ließ der nicht verlegene Herr v. Helmolt folgende herauszuhauen. Natürlich fehlt auch die Nordd. Aug. 8tg." öffentliche Erklärung los: nicht in diesem Reigen. Sie erklärt, das träftige und ein­hellige Bestreben aller bürgerlichen Elemente" müsse sein, den Wahlkreis vor einer sozialdemokratischen Vertretung zu be­wahren.

Ich erkläre, daß ich nach wie vor Gegner der Aus dehmung der Erbschaftssteuer auf Kinder und Ehegatten bin. Ich halte mich durch die von mir dem Bund der Handwerker gegen über abgegebene Erklärung berpflichtet, im Falle der An nahme der Erbanfallsteuer zugleich eine erhöhte Besteuerung des mobilen Kapitals, wie Wertpapiersteuer usw. zu fordern. Diesen Standpunkt würde ich im Falle meiner Wahl mit Ente schiedenheit vertreten."

Was der biebere Handwerkerbund zu dieser offenbaren Verhöhnung feiner Forderungen sagte, ist nicht bekannt ge­worden. Wahrscheinlich wählen diese Bündler" den bündlerischen Fuchs troy alledem.

Sonst allerdings ist die Stimmung der Wählermassen tweder dem bündlerischen Advokaten, noch dem nationalliberalen Universitätsprofessor sonderlich günstig. Die Versammlungen beider sind meist schwach besucht, dagegen sind die sozialdemo tratischen Versammlungen überall voll, nicht nur von Arbeitern, sondern auch von Kleinbauern. Und solcher Versammlungen finden bei dieser Wahl sehr viele, viel mehr wie je vorher in diesem Wahlkreise, statt, bis in die allerentlegensten Nester kommt diesmal die Sozialdemokratie und überall findet sie freundliche, oft geradezu begeisterte Aufnahme. Alle rednerisch befähigten Sträfte von Frankfurt  , Offenbach  , Mainz   usw. eilten den Friedberger   Genossen zur Hilfe, am kommenden letzten Sonntag bor der Wahl finden im Wahlkreise noch weit über fünfzig fozialdemokratische Wählerversamm­Lungen statt, bie Flugblattverbreitung geht besonders infolge der Mitarbeit der zahlreichen im Wahlkreise wohnhaften, jett aber ausgesperrten Bauarbeiter trefflich vonstatten. Und wenn nicht alles täuscht, dann wird der Wahltag Dienstag, den 14. Juni, der Sozialdemokratie im Friedberg  - Büdinger  Wahlkreise einen Wahlerfolg bringen, der sich den bisherigen Nachwahlerfolgen unserer Partei durchaus würdig anschließt.

Albert Traeger  !

Ganz anderer Ansicht ist die fortschrittliche Breslauer Morgenzeitung", die also schreibt:

Die Zahlen geben zu denken. Sätte der fortschrittliche Be­werber sich auch nur die frühere giffer bon 6353 Stimmen zu erhalten bermocht, so wäre er in der Stichwahl. Er hat sie fich nicht zu erhalten vermocht, weil die fible Taftit in Sachen der Zivilistenerhöhung wie ein Peitschenhieb in die Wählerschaft fiel. Diese Abstimmung hat die belte Empörung aller Unericrodenen und Aufrechten erregt. Sie fam der Sozial demokratie prachtboll zugute. Hatte man schon von vornherein Sorge, ob es gelingen werbe, mit dem Fortschrittler auch diesmal den zweiten Blag zu belegen, nach der Zivilliſtentat hätte Justizrat Herren dorfer refigniert einpaden können.

Sobald also auch nur eine neue verhältnismäßig kleine Ausgabe kommt, langen die durch blauschwarze Reichsfinanz­reform angeblich sanierten Reichsfinanzen schon wieder nicht. Man kann sich danach vorstellen, was an neuen Steuern erst nötig sein wird, wenn die von der Norddeutschen Allge­meinen 8tg." angekündigte. Seeresvermehrung sich vorstellt. Denn dabei kommen ganz andere Summen in Be­tracht, als für die Unterstützung der Beteranen!

König Landrat.

Der Vorwärts" brachte in seiner Freitagnummer den Bericht über eine Beleidigungsklage gegen Genossen 8ielowski von der Frankfurter Volksstimme", in der die dittatorische Amtsführung des Landrats Dr. Schröder ( Streis Wittgenstein) an den Branger geschlagen wurde. Am Freitag wurde das Urteil gefällt: Der Angeklagte 3ielowski wurde wegen Beleidigung in einem Falle zu 300 Mart Geldstrafe berurteilt. Der Redakteur des nationalliberalen Siegener Boltsblatt" erhielt wegen Be­leidigung in zwei Fällen 200 Mart Strafe. Der Bau­unternehmer Rompel und der Gastwirt Achenbach, die die Volksstimme" im Kreise verbreiten, wurden zu je 50 Mart berurteilt. Das Gericht hat als festgestellt er­achtet, daß die Behauptungen der Volksstimme" und des Siegener Volksblatt" im wesentlichen der Wahr. beit entsprechen, namentlich wurde festgestellt, daß Landrat Dr. Schröder sich wiederholt uebertretungen einer Amtsbefugnisse bat zuschulden kommen lassen, daß er wiederholt in dienstlichen Angelegenheiten die unwahrbeit gefagt hat, und daß er seine Beamten in der schroffsten Weise behandelt,

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Ratürlich bedauern wir die giellosigkeit des Groffes, der aus solchem Verhalten spricht, aber als Stimmungssymptom ist die Sonderbarer Weise gelangte aber bas Gericht trotz dieser Bufchrift bemerkenswert. Tausende denten so und sagen den Landrat kennzeichnenden Feststellungen zur Verurteilung. es nicht, stimmen aber banach. Wie ungenau orientiert auf den Prozeß werden wir noch zurückommen. muß eine Parteileitung sein, die bon berartiger Stimmung nichts erfährt, ober fie unterschäßt!

Tue Geld in deinen Beute!!

Run, in Usedom  - Wollin   hat die falsche Tattit eine scharfe Der Treptower Wahlrechtsspaziergang wird bemnächst noch ein Quittung bekommen. Wir bellagen es um der Partei willen, aber wenn die Quittung endlich informatorisch wirkt, mag sie weiteres Nachspiel erfahren. Die bei dem Spaziergange von einem bingenommen werden. Jedenfalls haben wir den Wunsch, Genbarmen übergerittene Frau Schuhe bat bekanntlich gegen baß das Mandat nicht mehr an die Reaktion zurildfalle und die Gemeinde Treptow Schadenersabansprüche erhoben. Der daß eine genügende Anzahl fortschrittlicher Stimmen gegen Gemeindevorstand bon Treptow hat sich mit dieser Angelegenheit b. Boehlendorff Kolpin und für unge abgegeben bereits beschäftigt und beschlossen, den Ansprüchen nicht stattzu­werbe. Wer fich zur Abgabe eines sozialdemokratischen geben, sondern es auf eine gerichtliche Entscheidung ankommen zu Stimmzettels abfolut nicht entschließen fann, follte bei ber Taffen. Auch will die Gemeinde gegen den verantwortlichen Stichwahl mindestens fortbleiben. Die blauschwarze o Rebatteur des Norwärts", Genossen Barth, alition ist ber in der Gegenwart gefährlichste tagbar werden; sie leitet aus der Aufforderung zum Wahl­Feind." rechtsspaziergang Regresansprüche her

Ebenso urteilt die Frankfurter Zeitung  ":

Hier ist die Parole gegeben. Es gilt, ber gegen die Reaktion gerichteten Stimmung Ausdruck zu geben, und darum muß unter allen Umständen verhindert werden, daß die Konservativen ben ihnen das vorige Mal entrissenen Wahlkreis wieder erobern. Wo,

Ein neuer Reinfall der Breslauer Polizei. Der große Wahlrechtsspaziergang der Breslauer Genoffen nach dem Südpart am 10. April, beranlaßt durch den Um­

fiegte scheinbar Traeger, tatsächlich hatte ich gesiegt. Man Traeger ist feine eigentliche Kampf- oder Führernatur. war bei der Auszählung meiner Stimmen fo rigoros Er hat nie den Ehrgeiz beseffen, eine solche Rolle zu spielen. borgegangen, daß meine Mehrheit in eine Minderheit bon Doch gebot ihm der Sinn für Disziplin, fich der Mehrheit 51 Stimmen berwandelt wurde. Alle es dann infolge eines seiner Freunde zu fügen, auch wo er nicht mit ihnen ein­Am heutigen Tage feiert der Reichstagsabgeordnete Albert Protestes gegen die Wahl in der Wahlprüfungskommission verstanden war. Nur in ber legten Session sah man ihn Traeger feinen achtzigsten Geburtstag, eine Feier, die nicht zur Entscheidung kommen sollte, waren die Wahlatten einige Male bei Abstimmungen seiner Freunde, die er nicht vielen Sterblichen zu teil wird und die nur wenige mit verschwunden, eine Abstimmung war nicht mehr möglich. berstehen konnte, mit der Sozialdemokratie stimmen, womit der törperlichen Rüftigkeit und der geistigen Frische begehen, So blieb Traeger Vertreter des vierten Berliner   Wahlkreises, natürlich keine Annäherung an uns ausgedrückt war. die den Achtzigjährigen auszeichnen, dessen ehrenhaftes, freund- eine Würde, bie, wie ich weiß, durch die eigentümliche Art, Eine Eigenschaft, die ihm bis in fein hohes Alter ver­liches und humorvolles Wesen ihn auch dem politischen Gegner wie er sie erhielt, ihm keine besondere Freude bereitete. blieb, ist feine Reigung und Verehrung für bas ewigweibliche. zum Freunde macht. 1884 wurde er für Grünberg Freistadt in den Reichstag   Hier ist die Selte, wo er sterblich ist. Bet allen festlichen Traeger ist am 12. Juni 1880 zu Augsburg   geboren, gewählt und ist seit 1887 Vertreter für Oldenburg  . Dem Zusammenfünften, beren er in seinem langen Leben wohl aber seiner eigentlichen Abstammung nach ist er ein Sohn des preußischen Landtage gehört er mit Unterbrechungen seit dem unzähligen beiwohnte, fiel ber Toast auf die Frauen stets gemütlichen, fangesfrohen Thüringen  . Demgemäß besuchte er Jahre 1879 an. Albert Traeger   zu, eine Aufgabe, ber er sich stets zu all­auch das Domgymnasium zu Halle und zum Studium der Traeger stand alle Zeit auf bem linken Flügel der Fort- feitiger Zufriedenheit unterzog. Liebt er die Frauen, so lieben Rechtswissenschaften die Universitäten Leipzig   und Halle. schrittspartet und hat diesen Standpunkt unentwegt fest bie Frauen thn, er ist eben ein angenehmer Schwerenöter. 1861 ließ er sich als Rechtsanwalt in Kölleda   nieder, gehalten, mochten auch noch so viele seiner alten Freunde eine Bezeichnend für das eigentliche Wesen Traegers ist, daß 1875 fiebelte er nach Nordhausen   über und 1891 nach Berlin  . Schwenkung nach rechts machen. Einer politisch unfairen die einzige größere literarische Produktion, die er beröffent­Noch bevor er in die praktische Politik eintrat, wurde er Handlung bermag ihn niemand zu zeihen. Ausgestattet Itchte, ein Band Gedichte ist, der kürzlich die 18. Auflage in den sechziger Jahren durch Gedichte bekannt, die namentlich mit einer guten Portion Wig und Humor, Eigenschaften, die erlebte.

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in der Gartenlaube" veröffentlicht wurden; in diesen trat er ihn auch in den heißesten politischen Kämpfen nicht verließen, Ist Albert Traeger   kein Rufer im Streit, so ist er doch für eine Einigung Gesamtdeutschlands ein und unterstützte die nimmt er insofern im Parlament eine einzigartige Stellung allegett für seine Gesinnungsgenossen ein guter Stamerad, auf Kämpfe und Bestrebungen der damaligen Fortschrittspartei. Durch ein, als auch seine politischen Gegner ihm persönlich freundlich den sie in jeder Stunde sicher rechnen können. mein Buch Aus meinem Leben" ist weiteren Streisen bekannt ge- gesinnt sind. Ich glaube, er hat keinen persönlichen Feind. Und wir Sozialdemokraten ehren in ihm einen Gegner, worden, daß unsere persönliche Bekanntschaft aus dem Januar Die Art, wie er es bersteht, sich selbst mit einer ihm per- der in all den Stämpfen, die wir seit Jahrzehnten nicht 1869 batiert, wofelbst er mich in meiner Beipziger Wohnung sönlich unangenehmen Handlungsweise seiner politischen zuletzt auch gegen seine Bartel führen, ftets fid) als besuchte, als eben meine Tochter geboren wurde. Freunde abzufinden, zeigte sein Urteil über den Bülow- Gentleman benahm, dem nie ein beletbigenbes

Bon 1874 ab, in welchem Jahre Traeger zum Reichstags- block, von dessen unhaltbarkeit keiner mehr als er überzeugt ort oder eine ungerechtfertigte Anttage abgeordneten für Reuß j. 2. gewählt worden war, wurden wir war. Er nannte bekanntlich das Blockbündnis zwischen über die Bippen tam. Kollegen im Reichstage. Von 1878-80 blieb er dem Reichs- Liberalen und Konservativen eine Paarung zwischen Kaninchen Wir wünschen dem lebensfrohen Alten noch viele Jahre tage fern. In diesem Jahre wurde er bei einer Nachwahl und Starpfen. Aber auf einen Konflikt mit seinen Freunden bie bisher bewährte törperliche und geistige Frische, gestärkt Vertreter von Berlin V und 1881 von Berlin IV. In diesem ließ er es nicht ankommen, das Gefühl der Kamerabschaftlich durch das Bewußtsein, allezeit nach besten Sträften für die Wahlkampf, der in der Hochflut des Sozialistengeseges teit siegte. Schließlich sagte er sich wohl auch: warten wir's Berwirklichung frelerer, menschlicherer Zustände im junterlichen ausgefochten wurde, standen wir beide uns als Gegentandi- ab, und der Gang der Entwickelung bestätigte die Richtigtett Preußen und im Reich gekämpft zu haben. Kämpfe er fröhlich A. Bebel. baten gegenüber. In der engeren Wahl, die eintreten mußte,' seines Urteils.

weiter!