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mit meinen Kameraden von Vtt MDsungSpakrouive Sn dem Schöne- beckschen Hause vorbeikam, sahen wir einen Mann am Zaune stehen. Als wir in seine Nähe kam, drehte er sich um und ging auf die andere Seite, wo es etwas dunkler toar. Bors.: Haben Sie den Mann nicht gefragt, was er da noch so spät mache? Zeuge: Das habe ich nicht gefragt, ich habe nur nachher zu meinen Kameraden gesagt: Was der noch hier rumkreucht. Justizrat Sello: Es mutz v. Gäben doch bewußt gewesen sein, datz am Schlotz ein Posten stand. Staatsanwalt: Es war ein Patrouillierposten, der nicht nur vorn am Schlotz, sondern auch innerhalb zu tun hatte. Justizrat Sello: Herr v. Gäben mutzte doch aber wissen, datz er einer Ablösung be. gcgnen konnte. Zeuge: Ja. Hierauf wurde die Verhandlung auf Dienstag vertagt. Mon- tag soll auf Antrag der Verteidigung mit Rücksicht auf den Gesund- heitszustand der Angeklagten sitzungsfrei bleiben. Soziales. Bundesratsverordnung. Der gestrige Reichsanzeiger veröffentlicht eine Bundes- ratsverordnung vom 4. Juni 1910 über die Beschäfti- gung von Arbeiterinnen in Meiereien (Molkereien) und Betrieben zur Sterili- sierung von Milch. Die Verordnung soll am 1. Juli 1910 in Kraft treten und an Stelle der Bundesratsverord- nung vom 10. Juni 1904 treten. Danach dürfen in Meiereien (Molkereien) und Betrieben zur Sterilisierung von Milch für die Beschäftigung von Arbeiterinnen über sechzehn Jahre die Bestimmungen im 8 137 Abf. 1 der Gewerbeordnnung und unter Ziffer 5 Abs. 1 der Bekanntmachung vom 13. Juli 1900 (Reichsgesetzbl. S. 566) mit folgenden Maßgaben außer An- Wendung bleiben:. 1. die Arbeitsstunden müssen zwischen vier Uhr morgens und neun Uhr abends liegen(bislang 4 bis 10): 2. denjenigen Arbeiterinnen, welche abends nach acht Uhr (bislang SVz) beschäftigt werden, ist an Stelle der nach 8 137 Abs. 3 der Gewerbeordnung und nach Ziffer 5 Abs. 3 der Bekanntmachung vom 13. Juli 1900(Reichsgesetzbl. S. 566) zu gewährenden Pause um Mittag eine mindestens drei- stündige Pause zu gewähren. Die Grubenbaroae im Kampfe gegen Arbeiter mW Beamte«. E» fielen uns soeben zwei Dokumente in die Hand, die zwar schon etwa drei Jahre alt find, aber darum an Wert nichts ein- gebüßt haben, weil sie den Krieg kennzeichnen, den die Herren gegen Arbeiter und Beamte führen. I I» .Gewerkschaft GotteSfegen. LSttinghaufen i. W.. den 17. Sept. 1907. An Herrn Betriebs fühocr Dellmann, Zeche.Glückauf Tfb." Barop  . Werter Kollege!* Im Auftrage des Herrn Bergassessor Kleine die ergebene Litte von unserer Zeche doch keine Schlepper mehr anzunehmen, denn eS haben w diesem Monat 13 Schlepper gekündigt, wobei ich keinen einzigen Schlepper angenommen Hadem Die haben schon laut werden lassen allmählig bei unS abzukehren, so datz wir keinen Mann mehr hielten. Auf diese Art und Weise kämen wir in die grötzte Kalamität. Ich ctppeliere daher an die gute Kollegialität auch diese» Manöver mit verhüten zu helfen. Freundlichen Gruß H. Christ.' II. .Saar- und Mofel-Bergwerksgesellschast. Schacht LVV, Mer­lenbach. i-' Korlingen  , 6. Mai 1007. Herrn Betriebsführer Dellmann, Zeche.Glückauf Tiefbau' w Barop  . Für hiesige Schachtankage ist ein Steiger Heinrich Rütten von Zeche.Glückauf' kommend enkagiert und in Dienst gestellt worden. Da aber der Mann auf mich keinen guten Eindruck macht bitte ich um gütige Nachricht, weshalb Rütten von Rütten von dort abgekehrt ist bezw. weshalb er entlassen wurde. Für Ihre Bemühung im Boraus besten» dankend zeichnet mit Hochachtung I Bernh. Schmidt, (Privatim. Diskretion.) Betriebsführer.' Solche Schreiben fliegen immer von Zeche zu Zeche, wenn man et auch nur gelegentlich, wie das hier der Fall ist, beweisen kann. Entweder werden die Zechen gesperrt oder der einzelne wird verfemt. Was früher noch ziemlich regeilo» geschah, ist jetzt durch den ZwangSarbeitSnachwei» in ein unfehlbar funktionierende» System gebracht worden. Lustig an der Sache ist höchstens, datz die Herren Betriebsführer nicht bloß mit ihren Arbeitern und Be- amten, sondern auch mit der Orthographie und der Grammatik auf dem KriegSfutze stehen._ Der Bocholter Aerztekrieg, der längst zuungunsten der früheren Kassenärzte beendigt ist, zeitigt immer noch merkwürdige Erscheinungen. So hatten kürzlich einige der neuen Aerzve die Absicht kundgegeben, sich in den St. GeorgtuS- Schützenverein und da» Kasino aufnehmen zu lassen. Sie haben dadurch die Vorstände der beiden Vereine in nicht geringe Vcr- legenheit gebracht. Wohl würden manche Mitglieder, einfchlietzltch der Vorstände, die Aufnahme der neuen Aerzte in die Vereinigung gern sehen, nicht aber die den Vereinen bereits angehörenden alten Aerzte und deren Anhang. Es mutz also damit gerechnet werden, datz eine Anzahl Mitglieder aus den genannten Vereinen austreten würden, falls die neuen Aerzte aufgenommen werden. Die Vor- stände haben nun einen originellen Ausweg au» dieser Verlegen- heit gefunden: sie haben den neuen Acrzten, unter denen sich obendrein begehrenswerte Partien befinden, bedeutet, mit ihren Aufnahmegefuckjen noch zu warten. Auch eine Illustration zu dem Bibelwort: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst! Hus Induftnc und ftandd. Petrolenmmonopol. In denJahrbüchern für Nationalökonomie und Statistik' untersucht Dr. Franz Gehrke die Frage, wie den Finanzen des Reiches neue Einnahmequellen erschlossen werden können. Trotz aller drückenden Abgaben, unter denen die deutsche Volkswirtschaft leide, könne der Etat nicht balanziert werden.Im Hintergrund steht drohend das Gespenst des finanziellen Bänke- r o t t s." Auch die neuen Steuern, die man vom Reichstag in 2, höchsten» 3 Jahren wieder verlangen wird, werden daran nichts ändern, weil eine stärkere Heranziehung der besitzenden Klassen einstweilen bei der Zusammensetzung des Reichstages leider nicht zu erwarten ist. Unter diesen Umständen sieht Herr Dr. Gehrke reinen anderen AuSweg, als durch Errichtung einiger crtragsreichcr Monopole dem Reich neue Einnahmen zu schaffen, und schlägt des- halb vor ein Monopol auf Petroleum. Kali und Stein- »ohle. Wa» daS Petroleumgeschäft in Deutschland   anbetrifft, so ist unseren Lesern dessen Lage im ganzen bekannt. ES wird heute fast vollständig vpa tut lwikrikwtischen.Standard�Oil.evMpans' i beherrscht, die iwwrMftgs zwar im österreichischen Petroleum einen beachtlich werdenden Konkurrenten erwachsen sieht. Jedoch sind schon seit über Jahresfrist die Verhandlungen im Gange, die darauf abzielen, sich mit den Oesterreichern in irgendeiner Form zu der- einigen. Da Petroleum in Deutschland   in irgend beachtlichen Mengen nicht gewonnen wird, so könnte es sich nur darum handeln, den Verkauf zu monopolisieren. Einkaufen mützte das Reich aber ebenso gut wie die Privathändler von derStandard-Oil- Eompanh". Wenn diese nun sieht, datz sie aus dem deutschen Handel herausgedrängt werden soll, so wird sie das ist der erste Gedanke, der sich aufdrängt einfach die Preis« exorbitant in die Höhe schrauben oder überhaupt die Lieferung von Petroleum   nach Deutschland   eine Zeit lang sperren und so das Monopol von vorn» herein unmöglich machen. Die Frage, ob sie das tun kann, verneint Dr. Gehrke ganz entschieden, weil sie sich damit selbst lahmlegen würbe. An Leu cht öl werden aus Amerika   insgesamt zirka 20 600000 Fatz exportiert, davon direkt nach Deutschland   rund 2 600 000 Fatz, d. h. ungefähr %.Berücksichtigt man jedoch, datz sehr erhebliche Mengen ameri- konischen Lcuchtöls auf dem Umwege über Belgien  , die Niederlande und England nach Deutschland   eingeführt werden, so ergibt sich nach der Reichsstatistik für 1907 eine Gesamteinfuhr amerikanischen  Ocls von rund 5 500 000 Fatz im Werte von zirka 66 Millionen Mark, d. h. mehr als den vierten Teil des ganzen LeuchtölexporteS Amerikas  ." So grotze Mengen können die Amerikaner nicht ein- fach zurückhalten und aufstapeln. Das würde nicht nur riesige Ka- pitalien festlegen und enormen Zinsverlust bringen, sondern auch den Weltmarktpreis ganz erheblich drücken. Um was für Gewinn- summen es sich dabei handelt, zeigt Dr. Gehrle wie folgt. Die Deutsch  -Amerikanische   Petroleumgesellschaft, die grötzte deutsche  Tochtcrgesellchaft derStandard-Oil-Companh", hatte im Durch. schnitt der zehn Jahre 1896 1905 einen jährlichen Reingewinn von über 2% Millionen Mark trotz ganz autzerordentlich hoher Ab- schreibungen. Aehnlich gewinnreich arbeiten die anderen Tochter. gesellschasten derStandard-Oil-Companh". Die Petroleumraffi- nerie vormals Aug. Korff und die Mannheim  -Bremer A.-G. zahlten z. B. seit 1896 eine durchschnittliche Dividende von 40 bezw. 30 Proz. In Wirklichkeit ist aber der Gewinn noch weit grötzer, weil der Trust selber seinen Tochtergesellschaften schon einen über» mätzig hohen Einkaufspreis anrechnet, damit der Gewinn in den Augen der unbequemen deutschen Kritik nicht gar zu hoch erscheine. In Wahrheit ist also der Gewinn deS Trusts am deutschen Geschäft gleich dem Gewinn seiner deutschen Tochtergesellschaften plus dem Ueberschuh deS für Deutschland   festgesetztenGrundpreises" über den Selbstkostenpreis.Der Trust hatte 1899 110 Millionen Pfund Sterling Kapital. Darauf verteilte er seit 1896 einmal 30 Proz. Dividende, sonst stets mehr(bis mchreremal 48 Proz.) Da gut ein Viertel des Exports nach Deutschland   geht, zieht er allein aus diesem Lande einen Reingewinn von 40 bis 45 Millionen Mark jährli ch. Er kann also nicht daran denken, den Verkauf noch Deutschland   zu sperren, zumal er riS- kieren würde, datz ihm barnp die Konkurrenz von GaS, Spiritus, glühlicht und Elektrizität den deutschen Markt dauernd weg- schnappen würde. Wie aus diesen Schilderungen hervorgeht, haben wir(n Deutschland   tatsächlich schon jetzt ein Petroleummonopol. Nur ist eS ein P r i v a t Monopol zugunsten der amerikanischen   Gesellschaft. Diese» abzulösen durch ei» Reichsmonopol, da» wenigstens einen Teil jener Millwnen, die jetzt als Profit in die Taschen amerika- nischer und anderer Kapitalisten fliehen, in die Rcichskasse lenkt, erklärt Dr. Gehrke für eine Notwendigkeit und eine Pflicht. Er beschreibt dann im einzelnen, wie er sich die Einrichtung und den Betrieb eines solchen Monopols denkt. Von geringerem allgemeinen Interesse sind seine Ausführungen über ein Kali- und ein Kohlenmonopol, da diese Dinge bei den viel- fachen Erörterungen der letzten Monate und Jahre oft berührt worden sind. Doch sei angeführt, datz nach seinen Berechnungen die drei Monopole dem Reich ganz erhebliche Summen liesern mühten. Er berechnet als Mindesteinnahme aus dem Petroleum 24 Millionen Mark, aus dem Kali 55 Millionen, aus der Kohle 100 Millionen. Da» wären schon rund 130 Millionen, die sich aber nach seiner Ansicht zweifellos auf über 250 Millionen jährlich steigern liehen.# In Oesterreich   plant man Maßnahmen gegen den Oeltrust. Eine in diesen Tagen abgehaltene Ministerkonferenz hat folgendes erwogen: Kündigung der Schleppbahnverträge zwischen den Fabriken der Vacuum Oil Co.   und den Staatsbahnen, Aushebung de» er- mätzigten Rohöl- und PetroleumlarisS. Einstellung von Zisternen- wagen unter Berufung auf die Bestimmung, wonach die Fabriken nicht mehr als 8000 Waggons Rohöl verarbeiten dürfen. Die Auf- Hebung der ermätziaten Tarife dürfte im Laufe dieser Woche ver- öffentltcht und in Kürze mit der Kündigung der Schleppbahnverträge vorgegangen werden. Die von feiten der preuhischen Eisenbahnverwaltung erfolgte Kündigung der Vorzugstarife für österreichische» Petroleum wird nicht aufrechterhalten bleiben.__ Kommunale Abhängigkeit vom Privatunteruehmen. Die Stadt Köln   hat mit der Rh. Aktien- G. für Braunkohlen- bergbau und Briketrfavrikation einen Bertrag geschlossen, laut welchem der Gesellschaft auf 30 Jahre allein das Recht auf Lieferung eleliriicher Energie für alle Zwecke der Stadt Köln   innerbalb und autzerhalb ihres Weichbildes zusteht. Im Vertrage sind Höchstpreise vorgesehen, aus welche unter bestimmten Voraussetzimgen Er- mätzigungen eintreten. Formell ist die Abhängigkeit der Stadt etwas gemildert, indem man ihr einen Sitz im AufstchtSrat der Gesellschaft zugesichert hat._ Dir erste Zuwachssteuer auf dem Lande im Osten hat, wie man unS schreibt, der KreiS Osterode   i. Ostpr. eingeführt; sie ist am 15. Mai in Kraft getreten. Erhoben werden 10'/, Proz. bei einem Zuwachs von über 1015 Proz., 11 Proz. bei 1520 Proz. Wertzuwachs und so fort bis 25 Proz. bei einem Wertzuwachs von 155 Proz., die übrigen Bestimmungen schließen sich den bewährten Mustern an. Höhere Schlachtviehpreise. Die auf dem städtischen Biehhos im Monat Mai d. I. erzielten Schlachtviehpreise find bedeutend höher als im gleichen Monat des Borjahre«. ES wurden im Mittel gezahlt für Rinder 132,50 M. (1909: 122,60 M.). Kälber 183, M.,(1909: 150.11 M.), Schafe 136,37'/, M.(131,11 M.) und Schweine 126,- M.(118,33 M). Deutsches Kapital in Ungarn  . Wie au« Budapest   berichtet wird, errichtet die Scheidemandelsche Aktiengesellschaft für chemische Industrie in Berlin   mit einem Kapital von 2 Millionen Kronen eine größere Fnbrik in Budapest  . Die Verhandlungen mit dem ungarischen Handelsministerium sind bereits dem Abschlüsse nahe. Die Fabrik wird die Erzeugung solcher Produlte kultivieren, die bisher tn Ungarn   nicht produziert worden find._ BetrieiSeinschrSnkungea amerikanischer Baiimwollspinnereic». Zwei grotze Daumwollspinnereien, die beide in Fall River   im Staate Massachusets   liegen und über mehr als 500 000 Baumwollspulen verfügen, haben sich entschlossen, die Arbelt auf die Hälfte herab» zusetzen. Vertrustung des Handels in den Bereinigten Staaten. Die Ver« einigte Zigarrenladen-Gestllschaft,«ine Gründung de« TobaktrusteS, die vor einigen Jahren mit einem Kapital von 900000 Dollar er- richtet wurde, hat ihr Kapital auf 9 Millionen erhöht. Sie betrieb im vorigen Jahre 400 Läden, die einen Ueberschuh von 852 500 Dollar ergaben. Jetzt find es schon 300 Läden. Grohreedereie«. Uever die gegenwärttge Grötze des Schiffsbestandes einer Reihe Grotzreedereien gewährt folgende Zusammenstellung, die wir den .Hamburger   Beiträgen' entnehmen, einen Ueberblick: Anzahl der Br.Reg.- Davon w Bau Seedampser Tonnen Schisse Tonnen Hamburg-Amerika Linie.... 168 934 000 6 71 100 Norddeutscher Lloyd  ....... 184 679 000 White Star Line  ......... 30 461000 2 90000 British Jndia Steam Nav. Co. III 452 000 8 15 000 Ellermann Lines(inkl. Bucknall'S) 113 450 000 Peninsular and Oriental St. R.C. 58 412 000 2 25 000 Alfred Holt u. Co......... 65 881000 8 80 600 Elder, Dempster u. Co...... 113 345 000 8 80 000 Nippon Uusen Kaisha(Japan  ), 79 807 000 Union Castle Line........ 41 295 000 8 83 500 Navigazione Generale Jtaliana 108 290000 Deutsche Dampfschiffahrts- Ge» sellschafr Hansa........ 60 272 000 4 21 000 Furnetz Line........... 90 268 000 6 25 400 Lehland u. Co........... 42 249 000 1 6 300 Cunard Line........... 21 234000 1 18000 Demnach steht die Hapag   weitaus an der Spitze. DaS see- männische Personal der Gesellschaft besteht aus 14 200 Mann; an Land find 8500 Personen beschäftigt. Die goldene Internationale. Die Franzvfisch-Rusfischen Gummiwerke Prowodnik in Riga  , an denen auch deutsches Kapital beteiligt ist. haben das abgelaufene Geschäftsjahr bei einer Bruttoeinnahme von 22 864,641(i. B. 21 673 587) Rubel mit einem Reingewinn von 2 210 180(i. V. 1 983 640) Rubel abgeschlossen. Dieser günstige Abschlutz des zweitgröhten Unter- nehmen» dieser Branche in Ruhland ist in der Hauptsache auf die Erhöhung der Fabrikatpreise um 7'/, Proz. zurückzuführen. An die Aktionäre gelangen zur Ausschüttung 1080000 Rubel gegen 840 000 in den beiden Vorjahren, sodatz der Prozentsatz der Dividende, ob- wohl das Aktienkapital in der Zwischenzeil um 2 auf 9 Millionen Rubel erhöht worden ist, mit 12 Proz. der gleiche wie in den Vor- jähren geblieben ist. Da die Rohmaterialpreise von ihrem Höchst- stände wieder herabgekommen sind, jedenfalls auch wohl noch weiter sinken werden, die Gummifabrilen bis in die letzte Zeit hinein die Verkaufspreise erhöhten und mit diesen der rückläufigen Bewegung am Rohgummimarkt nicht folgen, ist für das lausende Jahr mit einer toeiteren Gewinnsteigerung zu rechnen. Huq der frauenben>egung. Die Hauptsache. DaS Organ deS Verbandes süddeutscher katholischer Arbeite- rinnenvereine, da» in streng klerikalem Sinne redigiert wird, ver- öffentlicht,mit besonderer Freude", wie die Redaktion sagt, das Urteil einer Arbeiterin über die Bedeutung des Verbandstages. Dieweiterblickende und in Vereinssachen vielcrfahrene Arbeiterin' schreibt: Ihr alle, die Ihr diese Zeilen leset, dürft ja nicht meinen, datz ich einer oder eine von denG'studierten" bin, die beruss- mätzig in die Zeitung schreiben o nein, ich bin eine ganz ein» fache Arbeiterin aus Südbayern, die aber einen Präses hat, der die Wichtigkeit der Delegiertentage von vornherein richtig er- kannt und mich deshalb 1907 nach Mannheim  , 1908 nach Kempten   und 1909 nach München   geschickt hat.(!) Mir war immer etwas bange bei der Beorderung und hatte Furcht vor der Verantwortlichkeit einer Delegation. Denn wenn man so viel Geld vom Verein mitbekommt, dann mutz man auch den entsprechenden Erfolg für den Verein mit nach Hause bringen. Doch war man mit mir bei meiner Rückkehr immer ganz zu- frieden und darum lade ich von jedem Vereine eine, die einen gesunden Verstand und guten Willen hat, ein, heuer ganz be- stimmt nach Karlsruhe   zu kommen; man wird auch mit Euch zufrieden sein...." Und was weitz die Schreiberin von der praktischen Bedeutung eine? katholischen Verbandstages zu sagen? Man höre: Nun, waS ist und was will der Delegiertentag? Die Ver- banduleitung setzt einen Tag fest, an dem von jedem dem Ver- bände angeschlossenen Vereine ein tüchtiges Mitglied nach einem bestimmten Orte zu gemeinsamen Beratungen und gegenseitiger Aussprache über Verbandsangelegenheiten erscheinen soll. Vor allem lernen sich da die einzelnen Bertreterinnen und somit die einzelnen Vereine näher kennen, als eS durch unser VereinS- organ,Die Arbeiterin" möglich ist. Man erkundigt sich gegen- seitig, wie die verschiedenen Vereine ihre Versammlungen ab» halten, welche Vorträge gehalten werden und welche von ihnen die Mitglieder am meisten begeistern, welche am meisten be- lehren. Man fragt, wie es die verschiedenen Vereine anstellen, um recht viele Mitglieder zu gewinnen, waS sie da tun, um gute und billige Lehrkräfte ftir die einzelnen Kurs« zu erhalten, wie viele und welche Festlichkeiten sie veranstalten. Nament- lich für Festlichkeiten ist der Delegtertentag kostbar. Da kann man sich erkundigen, was für Theater und musikalische Dar- bietungen die Vereine aufgeführt, bei welchen sie den grötzten Erfolg erzielt haben. Die Auswahl von schönen und passenden Festaufführungen ist bekanntlich sehr schwer; darum soll man sie immer zuvvr gesehen haben, oder sie sollen empfohlen werden von solchen, die sie aufgeführt und dabei großen Erfolg erzielt haben. Jede Delegierte hat so viel soziales Verständnis und so viel schwesterliche Liebe, daß sie gerne bereit ist, aus dem Delegierten- tag ihren ganzen Programmreichtum auszukramen und ihn den Kolleginnen des Verbandes mitzuteilen und zu empfehlen. ES wäre ganz gut, wenn die eine oder andere, die mit ganz be- sonders hübschen Sachen aufwarten kann, gleich die Noten oder Heftchen selbst mitbringen würde zur Ansicht. Zum mindesten soll man sich bor der Abreise zum Delegiertentage die Autoren und Komponisten von Theater- und Musikstücken aufschreiben zur Weiterempfehlung. Vielleicht ist gleich gar ein musikalischer Präses da, der die einzelnen mitgebrachten Stückchen gleich vor» spielen kann; das wäre freilich ganz fein!" Also der Präses schickt die Delegiertinnen, und als Hauptsache unterhalten diese sich über Theater, Festlichkeiten usw. Die reinste Kirmes! Da versteht man, datz die geschickte Delcgiertin zum Schluß ihres Lockrufes also sich vernehmen läßt: Drum, meine lieben Kolleginnen, auf nach Karlsruhe  , keine Zeit, kein Geld gescheut, es wird Euch und Euren Verein nicht reuen! Ihr werdet zurückkehren vom Delegicrtentage mit neuem Mute, neuer Begeisterung, neuer Schaffensfreude, mit neuen Vorteilen für den Ausbau Eures Vereines. Adieu! Auf Wiedersehen in Karlsruhe  !" Viel Vergnügen!_ Der Bund für Mutterschutz ruft die Mitglieder der Ortsgruppe Berlin   zu Dienstag abend im Restaurant Tiergartenhof zu frischer Betätigung zusammen. Der Abend wird vorwiegend der Aus- gestaltung des praktischen Mutterschutzes gehören: die Fragen der MutterschastSversicherung, der Erwerbung eines Rentengutes zum Zwecke der Errichtung eines Erziehungsheimes für uneheliche Kinder, ein Bericht über die Petition um Einführung der geschlecht» lichen Belehrung u. a. m. stehen auf der Tagesordnung. Der Bund für Mutterschutz   hat sich die Aufgabe gestellt, ledigen Müttern nicht nur augenblickliche Hilfe angedeihen zu lassen, son- dern vor allem auch ihnen tn jeder Beziehung durch Nachweis von Beschäftigung im Haushalt, Bureau, Fabrik, Filialen, Anfertigung von Schreibmaschinenarbeiten, Erteilen von Unterricht in Sprachen, Malen, Musik, al» Hausdame, Reisebegleiterin usw. bei der Gründung einer neuen Existenz zur Seite zu stehen. Er bemüht M dea Wittern tzj« in Berlin   jq schwierige WohnungS,