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frag? erleichtern ühb bittet alle, die geneigt sind', eine Mutter mit Kmd gegen Hausarbeit und geringen Entgelt aufzunehmen oder auch nur ein Kind als Pflegling, ihre Adressen und Bedin gungen dem Bureau des Bundes mitzuteilen. Sprechstunden tag lich von 91 Uhr, außerdem Dienstag und Freitag abends von 7 bis 9 Uhr. Briefe sind an Frau Franziska Schulz, Trautenau straße 20, zu richten. Gleichzeitig spricht der Bund für Mutterschutz   die Bitte um Unterstützung an Geld, Wäsche, Kleidung aus. Bei dem großen Andränge der Hilfesuchenden ist jede Gabe sehr willkommen. Emanzipation unter de« türkische« Fraue  «. Konstantinopel  , 19. Juni. Hier hat sich ein Frauenkomitee ae° gründet zu dem Zwecke. Vorträge für die türkischen Frauen über die Frauenfrage zu halten. Der erste Vortrag wurde bereits vor- gestern in der amerikanischen   Schule von Salik Zeky Bey gehalten. Zum ersten Male in der Türkei   dürste es geschehen sein, daß diesem Vortrage auch zahlreiche vornehme türkische   Frauen beiwohnten. Versauimlungen Veranstaltungen. Die Genossinnen der 12. Abteilung des 6. Wahlkreises veranstalten am 13. Juni in Hermsdorf, Forsthaus  . Augusta-Biktoria Straße 18, ein Kaffeekochen. Abfahrt von Bahnhof Gesund brunnen 1.91, 1.26, 1.46, 2.21 Uhr, vom Bahnhof Schönholz 19 Minuten später. Bereu, für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse. Mittwoch, den 16. Juni, abends 1/.ß Uhr, im Neuen Klubhaus, Kommandanten straße 72: Vortrag des Herrn Dr. Röder:Die sozialen Ur fachen und die Verhütung von Verkrümmungen". Gerichts-Leitung. Der allmächtige Herr Landrat. Nach Berleburg   im Sauerlande wird eine Eisenbahn gebaut, nebenbei bemerkt, mit ausländischen Arbeitskräften. Ein gewisser Sleinebach hat die Beherbergung und Bewirtung der Leute über nommen und wollte in seinem Hause eine Kantinenwirtschaft er richten. Hierzu bedarf er aber der Konzession, das Gesuch wurde aber vom Kreisausschutz abgelehnt. Am anderen Tage wurde der Bauführer der Eisenbahngesellschaft, Klein, nach Berleburg   be- ordert, dort wurde ihm nahegelegt, die Konzession zu beantragen, die dem Steinebach abgelehnt worden war. Auf Drängen der Bau- gesellschaft ließ er sich schließlich dazu herbei, die Konzession zu er. werben, an welcher ihm wirklich nicht viel lag. Und das schönste an der Sache ist, daß die Konzession erteilt wurde für das Grund- stück des Steinebach, für das aber der Klein, dem die Konzession er» teilt wurde, nicht das geringste Berfügungsrccht bcsilit. Nun er- gaben sich aber die tollsten Komplikationen. Zunächst klagt Steine- dach gegen den ablehnenden Bescheid beim Bezirksausschutz. Gegen ihn war geltend gemacht worden, daß er nicht die zur Wirtschafts- führung erforderliche Gewähr biete, da er schon zweimal als Wirt bestraft worden sei. Vor dem Bezirksausschutz wurden nun diese Bestrafungen" durch den Vertreter Steinebachs zur Sprache ge- bracht. DieBestrafungen" beruhten aus zwei Strafmandate von je 1 Mark! Wie sie zustande gekommen(so sagre der Vertreter), das sei wohl gerichtsbekannt! Der Gendarm, der die Anzeige ge- macht, habe vor Gericht beschworen, daß ihm der Landvat gesagt habe, er solle aufpassen, ob bei Steinebach auch alles ruhig sei. Darauf habe er, der Gendarm, erwidert:Da muß ich aber auch die anderen Wirte anzeigen."Rein," habe der Landrat gesagt, nur Steinebach!" Und das Resultat waren dann die ominösen zwei Strafmandate von je 1 Mark, die den Steinebach nun zur Wirtschaftsführung unfähig machen sollen. Dieser Fall kam am Dienstag vor dem Bezirksausschutz in Arnsberg   zur Verhandlung, mutzte aber schließlich vertagt werden. Keiner der Herren verzog auch nur die Miene, als die Landrats- geschichte vorgetragen wurde. Man scheint da an allerlei gewöhnt zu sein._ Der Lehrer init dem Rcvolve». Vom Landgerichte Prenzlau   ist am 8. März der Lehrer Wil- Helm Hermann in Zehdenick   wegen gefährlicher Körperverletzung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. H., der nervös und leicht erregbar ist, hatte den neunjährigen Sohn des neben ihm wohnenden Arbeiters W. in der Schule mit einem Stocke ge- schlagen. W. wollte den Knaben vom Arzte untersuchen lassen und ihn deshalb vom Nachmittagsunterricht befreit wissen. Auf dem Gutshofe, wo er arbeitete, traf er den Angeklagten, dessen Schwager dort Statthalter ist. W. hatte eine Dunggabel in der Hand und ging mit dieser auf den Angeklagten zu. Da er sehr schlecht sieht. erkannte er ihn nicht sogleich, dann rief er: Herr Lehrer, bleiben Sie doch einmal stehen! Der Angeklagte will nun einen Angriff befürchtet haben und hat sogleich aus seinem Revolver, den er ständig bei sich führte, vier Schüsse auf W. abgegeben. Der vierte Schuh traf W. unter dem rechten Auge. Nach acht Tagen war die Gefahr für W. beseitigt. Notwehr wurde vom Gerichte nicht an- genommen. Die Revision des Angeklagten wurde am Freitag vom Reichsgericht verworfen._ Das erdolchte K-metengespenst. Als der Vorläufer des Hallehschen Kometen, der Komet 1919 A, Ende Januar in Sicht kam, zog die gesamte Schuljugend des eichs- feldischen Dorfes Desingerode   abends auf einen benachbarten Berg. den Klimp, um das Naturereignis besser beobachten zu können. Ein übermütiger Bursche machte sich den aberglär�ischen Sinn seiner Genossen zunutze, hing sich ein weißes Laken um und er- schien urplötzlich alsGespenst" vor den verdutzten Kometenguckern. Aber der Streich nahm ein übles Ende. Ein Zimmerlehrling griff zum Messer, ging auf das Gespenst los und stach wütend auf das- selbe ein. Das Wehgeschrei, das die Erscheinung anstimmte, und das reichlich fließende Blut verrieten nur zu deutlich die irdische Herkunft der unheimlichen Gestalt. Zwei tiefe, nicht unbedenkliche Wunden, eine im rechten, die andere im linken Arm, waren das Ergebnis der Stecherei. Der erst 15 jährige Messerheld mußte am Freitag vor der Göttinger Strafkammer erscheinen. Diese verwarf seinen Ein- wand, er habe in Notwehr gehandelt, und verurteilte ihn zu der hohen Strafe von 5 Monaten Gefängnis. Die Verurteilung und die Höhe der Strafe erscheint unbegreiflich. Dafür, daß der 15 jährige Mensch an Gespenster  glaubte, ist doch nicht er verantwortlich. Daß er auf ein Gespenst mit einem Messer blindwütig losging, war doch lediglich Folge seiner Furcht und seines Aberglaubens. Ein aus Laien bestehen- des Jugendgericht hätte schwerlich die entsetzlich hohe Strafe dem Opfer seines Aberglaubens auferlegt. Simulierte Krämpfe. Zu einem recht eigenartigen Schauspiel kam eS gestern in einer Sitzung der zweiten Strafkammer des Landgerichts l. Im Wieder- aufnahmeverfahren war der 29jährige Fürsorgezögling Hermann Krüger wegen Diebstahls angeklagt. Der Angeklagte hatte im Jahre 1994 mehrere Diebstähle der- übt, wegen der er seinerzeit zu einer Gefängnisstrafe von 6 Wochen verurteilt wurde. Die Strafverbützung bei dem damals Vierzehn- jährigen wurde jedoch ausgesetzt. Er wurde der Zwangserziehungs- anstatt überwiesen. In der Anstalt spielte er denwilden Mann" und heuchelte so geschickt epileptische Krämpfe vor, daß er nicht nur der Irrenanstalt Wuhlgarten überwiesen, sondern auch in einem anderen gegen ihn anhängig gemachten Strafverfahren aus Grund des§ 51 freigesprochen wurde. Der Angeklagte wurde nach dieser Verhandlung der Irrenanstalt überwiesen. Da die Vermutung auftauchte, daß der Angeklagte schon bei der Begehung der ersten Diebstähle geisteskrank war, leitete die Staatsanwaltschaft ein Wiederaufnahmeverfahren ein, welches auch Erfolg hatte. In- Verantwortlicher Redakteur Richard Barth  , Berlin  . Für den zwischen waren dem Angeklagten wohl von anderenGeistes kranken" über das Schicksal, welches ihm nun blühte, die Augen geöffnet worden. Als er erfuhr, daß er in der Zwangserziehung� anstatt nur bis zum 21. Jahre bleiben, dagegen in einer Jrrenau statt als gemeingefährlicher Geisteskranker ständig interniert werden könne, gab er sein bisheriges Spiel auf. In der gestrigen Verhandlung erklärte er mit verschmitztem Lächeln, daß er damals die Krämpfe simuliert habe, um aus der Erziehungsanstalt herauszukommen. Als von einer Seite Zweifel hiergegen geltend gemacht wurden, mußte der Angeklagte aus der Anklagebank heraustreten und nochmals die Krämpfe simulieren. Im nächsten Augenblick lag er auch schon vor dem Zeugentisch am Boden und bot mit Schaum vor dem Munde und mit Armen und Beinen wild herumschlagend, ganz den Anblick eines sich in epi- leptischen Krämpfen windenden Menschen. Dieses widerwärtige Schauspiel wurde damit beendet, daß der Angeklagte vergnügt lächelnd aufsprang und wieder auf der Anklagebank Platz nahm. Das Gericht nahm an, daß der Angeklagte seinerzeit nur Geistes- krankheit simuliert habe und erkannte wiederum auf 6 Wochen Gefängnis._ Eine turbulente Szene, die sich in dem Hause Swincmünder Straße 192 abgespielt hatte, hatte gestern vor dem Strafrichter ein Nachspiel. Wegen Frei- heitsberaubung, Nötigung und Bedrohung verhandelte die zehnte Strafkammer des Landgerichts I   unter Vorsitz des Landgerichtsrats Kade gegen den Krankenträger Hugo Schöneberg. Wegen der zur Anklage stehenden Straftaten war erst ein Ermittelungsverfahren wegen versuchten Mordes eingeleitet worden, welches jedoch später wieder eingestellt wurde. Der Angeklagte ist seit längerer Zeit verheiratet. Die Ehe, welche von Anfang an nicht sehr glücklich war, erhielt im April dieses Jahres einen nicht mehr heilbaren Riß, als die Frau des Angeklagten für eine in demselben Hause wohnhaste Frau L. Liebesbriefe empfing. Der Angeklagte, der von dieserpostillcm ct'amour-Rolle" seiner Frau nichts wußte, glaubte, daß diese selbst den Pfad der ehelichen Tugend verlassen habe und ein ehebrecherisches Verhältnis unterhalte. Die Folge waren recht kräftige Auseinandersetzungen zwischen den Eheleuten. Als S. eines Tages nach Hause kam, fand er nur noch die Hälfte der Möbel vor. Die andere Hälfte hatte seine Ehefrau auf einen Wagen und zu ihrer Mutter schaffen lassen. Der Angeklagte hatte nun nichts Eiligeres zu tun, als die übrige Hälfte der Möbel schleunigst an einen Trödler zu verkaufen. Mit dem Erlös machte er sich einen vergnügten Tag und zog aus einer Kneipe in die andere. Als dann am anderen Tage dasgraue Elend" kam und er sich recht überlegte, was für einen dummen Streich er begangen habe, überfiel ihn eine recht verzweifelte Stimmung, die sich noch der- stärkte, als er seine Frau auf der Straße traf und diese ihm ver- zieh. Unter den Nachwirkungen beS übermäßigen AlkoholgenuffeS kam der Angeklagte aus den Gedanken, sich das Leben zu nehmen. Er teilte seiner Frau mit, daß er sich durch Oeffnen der Gas- Hähne in der Wohnung das Leben nehmen wolle und forderte sie auf, mit ihm zu sterben. Als sie sich �weigerte, zog er sie mit aller Gewalt die Treppe hinauf in die Wohnung hinein, wo er die laut Schreiende festhielt, nachdem er die Gashähne ge- öffnet hatte. Diese Szene hatte schließlich das ganze Haus alarmiert. Plötzlich stürzte die Frau, der es gelungen war. sich loszureißen, aus der Wohnung heraus und lief in die Wohnung einer Nachbarin. Ehe man es verhindern konnte, sprang sie dann in ihrer Angst aus dem im ersten Stockwerk gelegenen Fenster auf den Hof hinab, ohne sich jedoch größere Verletzungen zuzuziehen. Der Angeklagte wurde aus der schon stark mit Gas gefüllten Wohnung herausgeholt und der Polizei übergeben. Der Staatsanwalt beantragte eine Gesamtstrafe von 4 Jahren Gefängnis. Das Urteil lautete auf 2 Monate Gefängnis unter Anrechnung der vollen Untersuchungshaft, so daß der Angeklagte nur noch 5 Tage zu verbüßen hat. Der Verteidiger Rechtsanwalt Max Gvchochczewer hatte auf eine niedrige Strafe plädiert. Vermischtes. Ver Tragödie letzter Hfit Nach vielen vergeblichen Bemühungen ist es nunmehr gelungen, das Unterseeboot in den Hafen zu schleppen. In der Nacht zum Sonnabend wurde dereiserne Sarg" ins Trockendock gebracht; tageshell war der Hafen durch Scheinwerfer erleuchtet; hinter den Absperrungsmannschaften drängte sich eine nach Tausenden zählende Menschenmenge. Gegen Morgen begann man den Turm desPlu- viose" abzudecken. In dem freigelegten Raum fanden Kranken- Wärter der Marine den Leichnam des Steuermanns Lebreton, sie hüllten ihn in ein Leichentuch und bargen ihn unter allgemeiner Bewegung in einem Boot. Lebreton war auf seinem Posten im Turm vom Tode ereilt worden. Die Leiche war keineswegs ver- unstaltet. Ein Taucher stellte an dem Hinterteil desPluvwse" ein fünf Meter langes und sechzig Zentimeter breites Loch fest. Sonst war alles in dem normalen Zu- stand eines Bootes, das untergetaucht ist; alle Lukendeckel waren geschlossen. Heute abend bei eintretender Ebbe hofft man, den Pluviose" flott zu machen. Man wird dann Löcher in den Ober- bau brechen, um die übrigen Leichen bergen zu können. duktenhandlung. DaS Gebäude brannte fast vollständig nieder. Die Stadt wurde durch die Regenmassen teilweise über- schwemmt, die Keller der Wohnhäuser stehen zum großen Teil unter Wasser. In Langenhagen   schlug der Blitz in das Wohnhaus eines Gärtners ein. Ein Knecht wurde erschlagen, das Wohnhaus brannte vollständig nieder. In Isenhagen schlug der Blitz in eine Personengruppe, die vor einem Hause stand, ein. Ein 29 jähriger Gärtnergehilfe wurde getötet, ein Kind schwer verletzt. In Barntrup   schlug der Blitz in eine Scheune ein, in der 19 Arbeiter vor dem Gewitter Schutz gesucht hatten. Vier Arbeiter wurden verletzt, davon zwei schwer. Auf den Feldern hat das Unwetter unermeßlichen Schaden angerichtet._ Hereingefallen. In derPost" erzählt einalter Offizier" eine geradezu rührende Geschichte, um aller Welt den Terrorismus der Sozial- demokratie zu künden. Bei dem chronischen Abonnentenschwund des Scharfmacherblattes dürfte die Erzählung nicht in allzu weite Kreise dringen, mag sie hier also ein Plätzchen finden. Und das um so mehr, da deralte Offizier" damit beweist, wie einige Ber  - liner Rekruten ihn und seine Vorgesetzten genasführt haben. Es heißt in dem Artikel: Ein preußisches Regiment erhielt bis zum Jahre 1899 an Rekruten nur Berliner   Ersatz. Schreiber dieses war bis zu diesem Jahre Kompagniechef im Regiment. Eines Tages, kurz vor Weih- nachten(?) etwa 1389, kam ein Rekrut zu mir und trug mir fol- gendeS vor:Ich bin als Sozialdemokrat überwiesen, ich bin verheiratet, ich bin kirchlich nicht getauft und meine Ehe ist kirchlich nicht eingesegnet, ich bitte zu Weihnachten um Urlaub nach Berlin  , um das nachholen zu können, ich bin jetzt als Soldat ein freier Mann, die Sozialdemokratie hat mir nichts mehr zu befehlen." Ich trug darauf die Angelegenheit im Einverständnis mit meinem Bataillonskommandeur dem Regi» mentskommandeur vor. Dieser ließ daraufhin bei allen Kom- pagnien Nachfragen nach ähnlichen Fällen anstellen. Soweit mir erinnerlich, ergaben sich ungefähr zwölf gleiche oder ähnliche Fälle. Die Leute erhielten sämtlich zu Weihnachten einen längeren Urlaub und kehrten mit der kirchlichen Bescheini- gung als getaufte Christen bezw. der kirchlichen Einsegnung ihrer Ehe in die Garnison zurück." Die Vaterlandsverteidiger werden auf Urlaub nicht schlecht ge- lacht haben über den Bekehrungseifer ihrer Vorgesetzten. Millionen veruntreut. i Die gestern von uns gemeldeten Veruntreuungen eines Bank- beamten der Brüsseler BankCaisse General de reports et de deportS" nehmen einen viel größeren Umfang an, als die ge- schädigte Bank nach der ersten Durchsicht der gefälschten Geschäfts- bücher gefürchtet hat. Bisher wurden Unterschlagungen in Höhe von 1189 999 M. festgestellt; es ist jedoch sehr wahrscheinlich, daß die Summe der tatsächlich unterschlagenen Gelder noch bedeu- tend höher ist. da die Durchsicht der Geschäftsbücher vor drei Tagen nicht beendet sein kann, und man bestimmt damit rechnet, daß noch weitere Unterschlagungen an den Tag kommen. Die Staatsanwaltschaft sowie die betroffene Bank haben die b e s ä h i g t- sten Kriminalisten mit der Verfolgung des Defraudanten beauftragt. Da derselbe sprachenkundig und ein äußerst gewandter Geschäftsmann ist, dürfte eS keine geringe Arbeit für die Polizei sein, den Flüchtling einzufangen. Dazu kommt, daß er einen Vorsprung von mehreren Tagen hat und wahrscheinlich bereits einen Hafen erreicht hatte, ehe die Verfolgungen einsetzten. Ein Brigantenstreich. Dem kühnen Anschlag eines Banditen sind in der Nacht zum Sonnabend die Passagiere eines Schnellzuges in der Nähe von RobSart(Neumexiko) zum Opfer gefallen. Während der Fahrt stieg der Bandit in einen Schlafwagen ein und forderte die Reisen- den mit dem Revolver in der Hand auf, ihm ihre Schmucksachen und ihr Geld herauszugeben. Auch ein höherer Beamter der Eisen. bahngesellschaft befand sich in dem Wagen. Der Räuber soll für mehrere Millionen Dollar Schmucksachen und Geld erbeutet haben. Dann ergriff er die Flucht, nachdem er durch Revolverschüsse die Lichter des Zuges zum Erlöschen ge- bracht hatte. Polizeiagenten sind zur Verfolgung des Banditen auSgefandt worden. Das Unglück auf ZecheKonsolidation". Die am Freitag bei Gelsenkirchen   verspürte Erd- erschütterung ist auf einen Zusammenbruch auf der fünften Sohle im Schacht drei der ZecheKonsolidation" zurückzu- führen. Wie die Zechenverwaltung bekannt gibt, sind dabei ein Arbeiter schwer und zwei Arbeiter leicht verletzt worden. Zwei Arbeiter wurden durch die nieder- gegangenen Gesteinsmassen verschüttet. Trotzdem die Nettungsarbeiten sofort in Angriff genommen wurden. konnten die eingeschlossenen Bergleute bisher nicht ge- borgen werden. Die Erderschütterung war so stark, daß im Stadtteile Hüllen zwei Schornsteine umfielen. Auch sonst machten sich die Folgen an Häusern bemerkbar, wo vielfach Decken zersprangen und Wände rissm. Sebwerc Unwetter. Das am Freitag über das östliche Frankreich   niedergegangene Unwetter ist eines der schwersten, das in den letzten Jahrzehnten zu verzeichnen ist. Mit dem Gewitter war ein furchtbarer Sturm verbunden, der die Umgegend von M o u l i n heimsuchte und große Verheerungen im ganzen Gebiet anrichtete. Bäume von einem Meter Durchmesser wurden mit der Wurzel aus der Erde gehoben, Telegraphenstangen, Brückenpfeiler und Schornsteine wie dünne Hälmchen geknickt. Der Kanal von B e r r h, der die Wasser- massen nicht fassen konnte, barst an mehreren Stellen und über- schwemmte meilenweit das Land. Wie wir bereits in unserer gestrigen Nummer meldeten, ist in der Nähe von V a l o n ein Zug e n t g l e i st. Die Beschädigungen an dem Bahnkörper traten so schnell ein, daß das Streckenpersonäl nicht mehr Zeit fand, den daherbrausenden Zug rechtzeitig anzuhalten. Die Maschine des Zuges legte sich quer über das Gleis, der Tender und ein schwerer Gepäckwagen fuhren auf die Maschine auf. Der Heizer, der Lokomotivführer und zwei Beamte des Gepäck- Wagens wurden als furchtbar verstümmelte Leichen unter den Trümmern hervorgezogen. In Loudun   wurden durch die Ueberschwemmungen zwei Kinder getötet. Fünf Personen sind schwer verletzt worden. Auch über Norddeutschland sind am Freitagabend an vcrschie- denen Stellen schwere Gewitter niedergegangen. In Hau. nover schlug der Blitz in das vierstöckige Lagerhau» einer Pro- Kleine Notizen. Ei» beutscher Ballon in Frankreich   oelanbet. In Narreh en Ange(Nordfrankreich) landete ein deutscher Ballon, in dem sich ein Offizier des 14. Artillerieregiments in Saarbuvg und ein Student der Universität Bonn befand. Bald nach der Landung wurde der Ballon von französischen   Gendarmen beschlag, nahmt und die Luftschiffer für vorläufig verhaftet erklärt. Nach der Durchsuchung des Ballon? wurden die Luftschiffer wieder freigelassen, der Ballon aber zurückbehalten, da die Luft» schiffer nicht in der Lage waren, die Zollspesen für den Ballon zu entrichten. Einer weitverzweigten Diebesbande ist die Polizei in M a h- schoß(Rheinland  ) auf die Spur gekommen. Bei der Durch. suchung eines Hauses wurden sieben Einbrecher in Kisten versteckt aufgesunden. Sechs davon sind verhaftet, einer ent- kam. Auf das Konto der Bande werden zahlreiche Einbrüche ge, setzt, die in der dortigen Gegend vorkamen. Zugentgleisung. Auf der Brücke bei Lule Burga»(Türkei  ) ist am Sonnabend früh ein Zug entgleist. Verletzt sind neun Personen, drei davon schwer. Die Bubonenpest in Odessa  . Die Obduktion eines im städti- schen Hospital in Odessa   Verstorbenen hat als Todesursache Bu-, bonenpest ergeben. Eine große FeuerSbrnnst vernichtete in Seattle  (V. St. v. N.-A.) zehn Häuserblocks. Der Schaden wird auf eine Million Dollars geschätzt. Nach den bisherigen Feststellungen sind Ver- luste an Menschenleben nicht zu beklagen, wohl aber sind etwa 6 99 Menschen obdachlos. Bei einem Einbruchsdiebstahl in London   erbeuteten die Ein, brecher Juwelen im Werte von über 369999 Mark. Die Ein» brecher hatten sich in den unter dem Juwelierladen gelegenen Räumlichkeiten eingemietet, bohrten einLochindieDecke und gelangten so an die Geldschränke, die sie mit Dynamit zur Explosion brachten. Orts- Krankenkasse to Häbelpoiierer. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß sich die Veschästsräume der Kasse vom Montag, den 13. Juni er., ab in der 276/5« Schönleinstr. 2t, v. HI, bei Volt* befinden. Geschäftszeit 8-1 Uhr. Der Vorstand. «reöit Monatl. 1v M. liefere cleg. Hcrrengarderobe n.Maß(billigste Preise) I. Umpomski, JÄrffi; Kasse 10 Proz. Rabatt Ausgekämmtes Frauenhaar Wirrhaare kaust zu höchsten Preisen jederzeit gegen Kasse. Ausläuser wollen sich melden. 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