frag? erleichtern ühb bittet alle, die geneigt sind', eine Muttermit Kmd gegen Hausarbeit und geringen Entgelt aufzunehmenoder auch nur ein Kind als Pflegling, ihre Adressen und Bedingungen dem Bureau des Bundes mitzuteilen. Sprechstunden taglich von 9—1 Uhr, außerdem Dienstag und Freitag abends von 7bis 9 Uhr. Briefe sind an Frau Franziska Schulz, Trautenaustraße 20, zu richten.Gleichzeitig spricht der Bund für Mutterschutz die Bitte umUnterstützung an Geld, Wäsche, Kleidung aus. Bei dem großenAndränge der Hilfesuchenden ist jede Gabe sehr willkommen.Emanzipation unter de« türkische« Fraue«.Konstantinopel, 19. Juni. Hier hat sich ein Frauenkomitee ae°gründet zu dem Zwecke. Vorträge für die türkischen Frauen überdie Frauenfrage zu halten. Der erste Vortrag wurde bereits vor-gestern in der amerikanischen Schule von Salik Zeky Bey gehalten.Zum ersten Male in der Türkei dürste es geschehen sein, daß diesemVortrage auch zahlreiche vornehme türkische Frauen beiwohnten.Versauimlungen— Veranstaltungen.Die Genossinnen der 12. Abteilung des 6. Wahlkreises veranstaltenam 13. Juni in Hermsdorf, Forsthaus. Augusta-BiktoriaStraße 18, ein Kaffeekochen. Abfahrt von Bahnhof Gesundbrunnen 1.91, 1.26, 1.46, 2.21 Uhr, vom Bahnhof Schönholz19 Minuten später.Bereu, für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse. Mittwoch, den16. Juni, abends 1/.ß Uhr, im Neuen Klubhaus, Kommandantenstraße 72: Vortrag des Herrn Dr. Röder:„Die sozialen Urfachen und die Verhütung von Verkrümmungen".Gerichts-Leitung.Der allmächtige Herr Landrat.Nach Berleburg im Sauerlande wird eine Eisenbahn gebaut,nebenbei bemerkt, mit ausländischen Arbeitskräften. Ein gewisserSleinebach hat die Beherbergung und Bewirtung der Leute übernommen und wollte in seinem Hause eine Kantinenwirtschaft errichten. Hierzu bedarf er aber der Konzession, das Gesuch wurdeaber vom Kreisausschutz abgelehnt. Am anderen Tage wurde derBauführer der Eisenbahngesellschaft, Klein, nach Berleburg be-ordert, dort wurde ihm nahegelegt, die Konzession zu beantragen,die dem Steinebach abgelehnt worden war. Auf Drängen der Bau-gesellschaft ließ er sich schließlich dazu herbei, die Konzession zu er.werben, an welcher ihm wirklich nicht viel lag. Und das schönstean der Sache ist, daß die Konzession erteilt wurde für das Grund-stück des Steinebach, für das aber der Klein, dem die Konzession er»teilt wurde, nicht das geringste Berfügungsrccht bcsilit. Nun er-gaben sich aber die tollsten Komplikationen. Zunächst klagt Steine-dach gegen den ablehnenden Bescheid beim Bezirksausschutz. Gegenihn war geltend gemacht worden, daß er nicht die zur Wirtschafts-führung erforderliche Gewähr biete, da er schon zweimal als Wirtbestraft worden sei. Vor dem Bezirksausschutz wurden nun diese„Bestrafungen" durch den Vertreter Steinebachs zur Sprache ge-bracht. Die„Bestrafungen" beruhten aus zwei Strafmandate vonje 1 Mark! Wie sie zustande gekommen(so sagre der Vertreter),das sei wohl gerichtsbekannt! Der Gendarm, der die Anzeige ge-macht, habe vor Gericht beschworen, daß ihm der Landvat gesagthabe, er solle aufpassen, ob bei Steinebach auch alles ruhig sei.Darauf habe er, der Gendarm, erwidert:„Da muß ich aber auchdie anderen Wirte anzeigen."„Rein," habe der Landrat gesagt,„nur Steinebach!" Und das Resultat waren dann die ominösenzwei Strafmandate von je 1 Mark, die den Steinebach nun zurWirtschaftsführung unfähig machen sollen.Dieser Fall kam am Dienstag vor dem Bezirksausschutz inArnsberg zur Verhandlung, mutzte aber schließlich vertagt werden.Keiner der Herren verzog auch nur die Miene, als die Landrats-geschichte vorgetragen wurde. Man scheint da an allerlei gewöhntzu sein._Der Lehrer init dem Rcvolve».Vom Landgerichte Prenzlau ist am 8. März der Lehrer Wil-Helm Hermann in Zehdenick wegen gefährlicher Körperverletzungzu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. H., der nervösund leicht erregbar ist, hatte den neunjährigen Sohn des nebenihm wohnenden Arbeiters W. in der Schule mit einem Stocke ge-schlagen. W. wollte den Knaben vom Arzte untersuchen lassen undihn deshalb vom Nachmittagsunterricht befreit wissen. Auf demGutshofe, wo er arbeitete, traf er den Angeklagten, dessen Schwagerdort Statthalter ist. W. hatte eine Dunggabel in der Hand undging mit dieser auf den Angeklagten zu. Da er sehr schlecht sieht.erkannte er ihn nicht sogleich, dann rief er: Herr Lehrer, bleibenSie doch einmal stehen! Der Angeklagte will nun einen Angriffbefürchtet haben und hat sogleich aus seinem Revolver, den erständig bei sich führte, vier Schüsse auf W. abgegeben. Der vierteSchuh traf W. unter dem rechten Auge. Nach acht Tagen war dieGefahr für W. beseitigt. Notwehr wurde vom Gerichte nicht an-genommen. Die Revision des Angeklagten wurde am Freitag vomReichsgericht verworfen._Das erdolchte K-metengespenst.Als der Vorläufer des Hallehschen Kometen, der Komet 1919 A,Ende Januar in Sicht kam, zog die gesamte Schuljugend des eichs-feldischen Dorfes Desingerode abends auf einen benachbarten Berg.den Klimp, um das Naturereignis besser beobachten zu können.Ein übermütiger Bursche machte sich den aberglär�ischen Sinnseiner Genossen zunutze, hing sich ein weißes Laken um und er-schien urplötzlich als„Gespenst" vor den verdutzten Kometenguckern.Aber der Streich nahm ein übles Ende. Ein Zimmerlehrling griffzum Messer, ging auf das Gespenst los und stach wütend auf das-selbe ein. Das Wehgeschrei, das die Erscheinung anstimmte, unddas reichlich fließende Blut verrieten nur zu deutlich die irdischeHerkunft der unheimlichen Gestalt. Zwei tiefe, nicht unbedenklicheWunden, eine im rechten, die andere im linken Arm, waren dasErgebnis der Stecherei.Der erst 15 jährige Messerheld mußte am Freitag vor derGöttinger Strafkammer erscheinen. Diese verwarf seinen Ein-wand, er habe in Notwehr gehandelt, und verurteilte ihn zu derhohen Strafe von 5 Monaten Gefängnis.Die Verurteilung und die Höhe der Strafe erscheintunbegreiflich. Dafür, daß der 15 jährige Mensch an Gespensterglaubte, ist doch nicht er verantwortlich. Daß er auf ein Gespenstmit einem Messer blindwütig losging, war doch lediglich Folgeseiner Furcht und seines Aberglaubens. Ein aus Laien bestehen-des Jugendgericht hätte schwerlich die entsetzlich hohe Strafe demOpfer seines Aberglaubens auferlegt.Simulierte Krämpfe.Zu einem recht eigenartigen Schauspiel kam eS gestern in einerSitzung der zweiten Strafkammer des Landgerichts l. Im Wieder-aufnahmeverfahren war der 29jährige Fürsorgezögling HermannKrüger wegen Diebstahls angeklagt.Der Angeklagte hatte im Jahre 1994 mehrere Diebstähle der-übt, wegen der er seinerzeit zu einer Gefängnisstrafe von 6 Wochenverurteilt wurde. Die Strafverbützung bei dem damals Vierzehn-jährigen wurde jedoch ausgesetzt. Er wurde der Zwangserziehungs-anstatt überwiesen. In der Anstalt spielte er den„wilden Mann"und heuchelte so geschickt epileptische Krämpfe vor, daß er nicht nurder Irrenanstalt Wuhlgarten überwiesen, sondern auch in einemanderen gegen ihn anhängig gemachten Strafverfahren aus Grunddes§ 51 freigesprochen wurde. Der Angeklagte wurde nach dieserVerhandlung der Irrenanstalt überwiesen. Da die Vermutungauftauchte, daß der Angeklagte schon bei der Begehung der erstenDiebstähle geisteskrank war, leitete die Staatsanwaltschaft einWiederaufnahmeverfahren ein, welches auch Erfolg hatte. In-Verantwortlicher Redakteur Richard Barth, Berlin. Für denzwischen waren dem Angeklagten wohl von anderen„Geisteskranken" über das Schicksal, welches ihm nun blühte, die Augengeöffnet worden. Als er erfuhr, daß er in der Zwangserziehung�anstatt nur bis zum 21. Jahre bleiben, dagegen in einer Jrrenaustatt als gemeingefährlicher Geisteskranker ständig interniert werdenkönne, gab er sein bisheriges Spiel auf.In der gestrigen Verhandlung erklärte er mit verschmitztemLächeln, daß er damals die Krämpfe simuliert habe, um aus derErziehungsanstalt herauszukommen. Als von einer Seite Zweifelhiergegen geltend gemacht wurden, mußte der Angeklagte aus derAnklagebank heraustreten und nochmals die Krämpfe simulieren.Im nächsten Augenblick lag er auch schon vor dem Zeugentisch amBoden und bot mit Schaum vor dem Munde und mit Armen undBeinen wild herumschlagend, ganz den Anblick eines sich in epi-leptischen Krämpfen windenden Menschen. Dieses widerwärtigeSchauspiel wurde damit beendet, daß der Angeklagte vergnügtlächelnd aufsprang und wieder auf der Anklagebank Platz nahm.—Das Gericht nahm an, daß der Angeklagte seinerzeit nur Geistes-krankheit simuliert habe und erkannte wiederum auf 6 WochenGefängnis._Eine turbulente Szene,die sich in dem Hause Swincmünder Straße 192 abgespielt hatte,hatte gestern vor dem Strafrichter ein Nachspiel. Wegen Frei-heitsberaubung, Nötigung und Bedrohung verhandelte die zehnteStrafkammer des Landgerichts I unter Vorsitz des LandgerichtsratsKade gegen den Krankenträger Hugo Schöneberg. Wegen der zurAnklage stehenden Straftaten war erst ein Ermittelungsverfahrenwegen versuchten Mordes eingeleitet worden, welches jedoch späterwieder eingestellt wurde.— Der Angeklagte ist seit längerer Zeitverheiratet. Die Ehe, welche von Anfang an nicht sehr glücklichwar, erhielt im April dieses Jahres einen nicht mehr heilbarenRiß, als die Frau des Angeklagten für eine in demselben Hausewohnhaste Frau L. Liebesbriefe empfing. Der Angeklagte, der vondieser„postillcm ct'amour-Rolle" seiner Frau nichts wußte, glaubte,daß diese selbst den Pfad der ehelichen Tugend verlassen habeund ein ehebrecherisches Verhältnis unterhalte. Die Folge warenrecht kräftige Auseinandersetzungen zwischen den Eheleuten. AlsS. eines Tages nach Hause kam, fand er nur noch die Hälfte derMöbel vor. Die andere Hälfte hatte seine Ehefrau auf einen Wagenund zu ihrer Mutter schaffen lassen. Der Angeklagte hatte nunnichts Eiligeres zu tun, als die übrige Hälfte der Möbel schleunigstan einen Trödler zu verkaufen. Mit dem Erlös machte er sicheinen vergnügten Tag und zog aus einer Kneipe in die andere.Als dann am anderen Tage das„graue Elend" kam und er sichrecht überlegte, was für einen dummen Streich er begangen habe,überfiel ihn eine recht verzweifelte Stimmung, die sich noch der-stärkte, als er seine Frau auf der Straße traf und diese ihm ver-zieh. Unter den Nachwirkungen beS übermäßigen AlkoholgenuffeSkam der Angeklagte aus den Gedanken, sich das Leben zu nehmen.Er teilte seiner Frau mit, daß er sich durch Oeffnen der Gas-Hähne in der Wohnung das Leben nehmen wolle und forderte sieauf, mit ihm zu sterben. Als sie sich �weigerte, zog er sie mit allerGewalt die Treppe hinauf in die Wohnung hinein, wo erdie laut Schreiende festhielt, nachdem er die Gashähne ge-öffnet hatte. Diese Szene hatte schließlich das ganze Hausalarmiert. Plötzlich stürzte die Frau, der es gelungen war. sichloszureißen, aus der Wohnung heraus und lief in die Wohnungeiner Nachbarin. Ehe man es verhindern konnte, sprang sie dann inihrer Angst aus dem im ersten Stockwerk gelegenen Fenster auf denHof hinab, ohne sich jedoch größere Verletzungen zuzuziehen. DerAngeklagte wurde aus der schon stark mit Gas gefüllten Wohnungherausgeholt und der Polizei übergeben.— Der Staatsanwaltbeantragte eine Gesamtstrafe von 4 Jahren Gefängnis. DasUrteil lautete auf 2 Monate Gefängnis unter Anrechnung dervollen Untersuchungshaft, so daß der Angeklagte nur noch 5 Tage zuverbüßen hat. Der Verteidiger Rechtsanwalt Max Gvchochczewerhatte auf eine niedrige Strafe plädiert.Vermischtes.Ver Tragödie letzter HfitNach vielen vergeblichen Bemühungen ist es nunmehr gelungen,das Unterseeboot in den Hafen zu schleppen. In der Nacht zumSonnabend wurde der„eiserne Sarg" ins Trockendock gebracht;tageshell war der Hafen durch Scheinwerfer erleuchtet; hinter denAbsperrungsmannschaften drängte sich eine nach Tausenden zählendeMenschenmenge. Gegen Morgen begann man den Turm des„Plu-viose" abzudecken. In dem freigelegten Raum fanden Kranken-Wärter der Marine den Leichnam des Steuermanns Lebreton,sie hüllten ihn in ein Leichentuch und bargen ihn unter allgemeinerBewegung in einem Boot. Lebreton war auf seinem Posten imTurm vom Tode ereilt worden. Die Leiche war keineswegs ver-unstaltet. Ein Taucher stellte an dem Hinterteil des„Pluvwse"ein fünf Meter langes und sechzig Zentimeterbreites Loch fest. Sonst war alles in dem normalen Zu-stand eines Bootes, das untergetaucht ist; alle Lukendeckel warengeschlossen. Heute abend bei eintretender Ebbe hofft man, den„Pluviose" flott zu machen. Man wird dann Löcher in den Ober-bau brechen, um die übrigen Leichen bergen zu können.duktenhandlung. DaS Gebäude brannte fast vollständig nieder.Die Stadt wurde durch die Regenmassen teilweise über-schwemmt, die Keller der Wohnhäuser stehen zum großen Teilunter Wasser. In Langenhagen schlug der Blitz in dasWohnhaus eines Gärtners ein. Ein Knecht wurde erschlagen,das Wohnhaus brannte vollständig nieder. In Isenhagenschlug der Blitz in eine Personengruppe, die vor einem Hause stand,ein. Ein 29 jähriger Gärtnergehilfe wurde getötet, ein Kindschwer verletzt. In Barntrup schlug der Blitz in eineScheune ein, in der 19 Arbeiter vor dem Gewitter Schutz gesuchthatten. Vier Arbeiter wurden verletzt, davon zweischwer. Auf den Feldern hat das Unwetter unermeßlichen Schadenangerichtet._Hereingefallen.In der„Post" erzählt ein„alter Offizier" eine geradezurührende Geschichte, um aller Welt den Terrorismus der Sozial-demokratie zu künden. Bei dem chronischen Abonnentenschwunddes Scharfmacherblattes dürfte die Erzählung nicht in allzu weiteKreise dringen, mag sie hier also ein Plätzchen finden. Und dasum so mehr, da der„alte Offizier" damit beweist, wie einige Ber-liner Rekruten ihn und seine Vorgesetzten genasführt haben. Esheißt in dem Artikel:„Ein preußisches Regiment erhielt bis zum Jahre 1899 anRekruten nur Berliner Ersatz. Schreiber dieses war bis zu diesemJahre Kompagniechef im Regiment. Eines Tages, kurz vor Weih-nachten(?) etwa 1389, kam ein Rekrut zu mir und trug mir fol-gendeS vor:„Ich bin als Sozialdemokrat überwiesen, ichbin verheiratet, ich bin kirchlich nicht getauft und meine Ehe istkirchlich nicht eingesegnet, ich bitte zu Weihnachten umUrlaub nach Berlin, um das nachholen zu können, ich binjetzt als Soldat ein freier Mann, die Sozialdemokratie hatmir nichts mehr zu befehlen." Ich trug darauf die Angelegenheitim Einverständnis mit meinem Bataillonskommandeur dem Regi»mentskommandeur vor. Dieser ließ daraufhin bei allen Kom-pagnien Nachfragen nach ähnlichen Fällen anstellen. Soweit mirerinnerlich, ergaben sich ungefähr zwölf gleiche oder ähnliche Fälle.Die Leute erhielten sämtlich zu Weihnachten einenlängeren Urlaub und kehrten mit der kirchlichen Bescheini-gung als getaufte Christen bezw. der kirchlichen Einsegnung ihrerEhe in die Garnison zurück."Die Vaterlandsverteidiger werden auf Urlaub nicht schlecht ge-lacht haben über den Bekehrungseifer ihrer Vorgesetzten.Millionen veruntreut.i Die gestern von uns gemeldeten Veruntreuungen eines Bank-beamten der Brüsseler Bank„Caisse General de reports etde deportS" nehmen einen viel größeren Umfang an, als die ge-schädigte Bank nach der ersten Durchsicht der gefälschten Geschäfts-bücher gefürchtet hat. Bisher wurden Unterschlagungen in Höhevon 1189 999 M. festgestellt; es ist jedoch sehr wahrscheinlich, daßdie Summe der tatsächlich unterschlagenen Gelder noch bedeu-tend höher ist. da die Durchsicht der Geschäftsbücher vor dreiTagen nicht beendet sein kann, und man bestimmt damit rechnet,daß noch weitere Unterschlagungen an den Tag kommen. DieStaatsanwaltschaft sowie die betroffene Bank haben die b e s ä h i g t-sten Kriminalisten mit der Verfolgung des Defraudantenbeauftragt. Da derselbe sprachenkundig und ein äußerst gewandterGeschäftsmann ist, dürfte eS keine geringe Arbeit für die Polizeisein, den Flüchtling einzufangen. Dazu kommt, daß er einenVorsprung von mehreren Tagen hat und wahrscheinlichbereits einen Hafen erreicht hatte, ehe die Verfolgungen einsetzten.Ein Brigantenstreich.Dem kühnen Anschlag eines Banditen sind in der Nacht zumSonnabend die Passagiere eines Schnellzuges in der Nähe vonRobSart(Neumexiko) zum Opfer gefallen. Während der Fahrtstieg der Bandit in einen Schlafwagen ein und forderte die Reisen-den mit dem Revolver in der Hand auf, ihm ihre Schmucksachenund ihr Geld herauszugeben. Auch ein höherer Beamter der Eisen.bahngesellschaft befand sich in dem Wagen. Der Räuber soll fürmehrere Millionen Dollar Schmucksachen undGeld erbeutet haben. Dann ergriff er die Flucht, nachdemer durch Revolverschüsse die Lichter des Zuges zum Erlöschen ge-bracht hatte. Polizeiagenten sind zur Verfolgung des BanditenauSgefandt worden.Das Unglück auf Zeche„Konsolidation".Die am Freitag bei Gelsenkirchen verspürte Erd-erschütterung ist auf einen Zusammenbruch auf der fünftenSohle im Schacht drei der Zeche„Konsolidation" zurückzu-führen. Wie die Zechenverwaltung bekannt gibt, sind dabeiein Arbeiter schwer und zwei Arbeiter leichtverletzt worden. Zwei Arbeiter wurden durch die nieder-gegangenen Gesteinsmassen verschüttet. Trotzdem dieNettungsarbeiten sofort in Angriff genommen wurden.konnten die eingeschlossenen Bergleute bisher nicht ge-borgen werden. Die Erderschütterung war so stark, daßim Stadtteile Hüllen zwei Schornsteine umfielen.Auch sonst machten sich die Folgen an Häusern bemerkbar,wo vielfach Decken zersprangen und Wände rissm.Sebwerc Unwetter.Das am Freitag über das östliche Frankreich niedergegangeneUnwetter ist eines der schwersten, das in den letzten Jahrzehntenzu verzeichnen ist. Mit dem Gewitter war ein furchtbarerSturm verbunden, der die Umgegend von M o u l i n heimsuchteund große Verheerungen im ganzen Gebiet anrichtete. Bäume voneinem Meter Durchmesser wurden mit der Wurzel aus der Erdegehoben, Telegraphenstangen, Brückenpfeiler und Schornsteine wiedünne Hälmchen geknickt. Der Kanal von B e r r h, der die Wasser-massen nicht fassen konnte, barst an mehreren Stellen und über-schwemmte meilenweit das Land. Wie wir bereits inunserer gestrigen Nummer meldeten, ist in der Nähe von V a l o nein Zug e n t g l e i st. Die Beschädigungen an dem Bahnkörpertraten so schnell ein, daß das Streckenpersonäl nicht mehr Zeitfand, den daherbrausenden Zug rechtzeitig anzuhalten. DieMaschine des Zuges legte sich quer über das Gleis, der Tender undein schwerer Gepäckwagen fuhren auf die Maschine auf.Der Heizer, der Lokomotivführer und zwei Beamte des Gepäck-Wagens wurden als furchtbar verstümmelte Leichenunter den Trümmern hervorgezogen. In Loudun wurden durch dieUeberschwemmungen zwei Kinder getötet. Fünf Personensind schwer verletzt worden.Auch über Norddeutschland sind am Freitagabend an vcrschie-denen Stellen schwere Gewitter niedergegangen. In Hau.nover schlug der Blitz in das vierstöckige Lagerhau» einer Pro-Kleine Notizen.Ei» beutscher Ballon in Frankreich oelanbet. In Narrehen Ange(Nordfrankreich) landete ein deutscher Ballon, in demsich ein Offizier des 14. Artillerieregiments in Saarbuvg und einStudent der Universität Bonn befand. Bald nach der Landungwurde der Ballon von französischen Gendarmen beschlag,nahmt und die Luftschiffer für vorläufig verhaftet erklärt.Nach der Durchsuchung des Ballon? wurden die Luftschiffer wiederfreigelassen, der Ballon aber zurückbehalten, da die Luft»schiffer nicht in der Lage waren, die Zollspesen für den Ballon zuentrichten.Einer weitverzweigten Diebesbande ist die Polizei in M a h-schoß(Rheinland) auf die Spur gekommen. Bei der Durch.suchung eines Hauses wurden sieben Einbrecher in Kistenversteckt aufgesunden. Sechs davon sind verhaftet, einer ent-kam. Auf das Konto der Bande werden zahlreiche Einbrüche ge,setzt, die in der dortigen Gegend vorkamen.Zugentgleisung. Auf der Brücke bei Lule Burga»(Türkei)ist am Sonnabend früh ein Zug entgleist. Verletzt sind neunPersonen, drei davon schwer.Die Bubonenpest in Odessa. Die Obduktion eines im städti-schen Hospital in Odessa Verstorbenen hat als Todesursache Bu-,bonenpest ergeben.Eine große FeuerSbrnnst vernichtete in Seattle(V. St. v.N.-A.) zehn Häuserblocks. Der Schaden wird auf eine MillionDollars geschätzt. Nach den bisherigen Feststellungen sind Ver-luste an Menschenleben nicht zu beklagen, wohl aber sind etwa 6 99Menschen obdachlos.Bei einem Einbruchsdiebstahl in London erbeuteten die Ein,brecher Juwelen im Werte von über 369999 Mark. Die Ein»brecher hatten sich in den unter dem Juwelierladen gelegenenRäumlichkeiten eingemietet, bohrten einLochindieDecke undgelangten so an die Geldschränke, die sie mit Dynamit zurExplosion brachten.Orts- Krankenkasseto Häbelpoiierer.Den Mitgliedern zur Nachricht, daßsich die Veschästsräume der Kassevom Montag, den 13. Juni er., abin der 276/5«Schönleinstr. 2t, v. HI,bei Volt* befinden.Geschäftszeit 8-1 Uhr.Der Vorstand.«reöitMonatl. 1v M. lieferecleg. Hcrrengarderoben.Maß(billigste Preise)I. 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