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bat deS zweiten KasfiekKS vtlf 2550, und das deS Sekretärs von 2100 auf 2500 M. Zum Internationalen Schuhmacherkongreß, der in Kopen- klagen zur Zeit des Internationalen Sozialistenkongresses statt- findet, wurden, nachdem Simon auf die Bedeutung desselben hin- gewiesen und für eine Beschickung plädiert hatte, sechs Verbands- delegierte gewählt. Ueber den Internationalen Sozialistenkongretz referierte eben- falls Simon. Räch dem zwischen Parteivorswnd und General- kommission getroffenen Ucbereinkommen, stehen dem Schuhmacher- verband drei Mandate zu. die beschlossen wurde auszunutzen. Gewählt wurden Simon, Bock und Haupt. Die Vorstandswahl ergab die Wiederwahl der bisherigen Ver- bandsbeamten wie Redaktion. Der Sitz des Verbandes bleibt Nürnberg , der Sitz des Ausschusses Magdeburg ; Genosse Haupt bleibt Ausschußvorsitzender. Die Berliner Stadtiynode vor dem Schwurgericht. Riesenunterschlagungen bei der Berliner Stadtsynode beschäs tigen seit gestern das Schwurgericht des Landgerichts I unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Lieber. Auf der Anklagebank nehmen Platz: Bureaua sfistrnt Bernhard Bolt, Hilfsarbeiter Albert Bannicke, Oberassistent Johannes Grunack und Bureauassistent Willi Schmidt. Die Angeklagten werden beschuldigt: als Beamte ihnen in amtlicher Eigenschaft anvertraute Urkunden vernichtet bezw. bei- seite geschafft, ferner Gelder, die sie in amtlicher Eigenschaft empfangen, sich rechtswidrig angeeignet und zur Verdeckung dieser Unterschlagung Register und Bücher gefälscht zu haben. Alle vier Angeklagten sind verbeiratet, die beiden ersten haben Kinder, die Kinder des Bannicke stehen im Alter von 30 bis zu 25 Jahren. Bei den Unterschlagungen sollen Bolt und Bannicke einerseits und Grunack und Schmidt anderseits zusammengewirkt haben. Tic Ehefrauen der beiden letzten Angeklagten sind Schwestern. Nach den Feststellungen des geschäftsführenden Ausschusses der Stadt- synode sollen die Unterschlagungen die Gesamtsumme von über 180 000 Mark erreichen. Hierbei ist zu bemerken, daß die Anklage nur die Fälle heranzieht, die in den Zeitraum der letzten 10 Jahre fallen, während die übrigen als verjährt betrachtet werden. Die Art, in welcher die Unterschlagungen vorgenommen worden sind, war nur durch die loddrige Art, die für die Steuereinziehung und »verbuchung bei der Stadtsynode im Schwange war, ermöglicht. Das Material für die Veranlagung zur Kirchensteuer erhielt der geschäftsführende Ausschuß der Stadtiynode vom Magistrat in Listen, die von Magistratsbcamten aufgestellt wurden. Das Formular für diese Listen war nur einseilig mit Kolonnen ver. sehen und war aus jeder Seite für 10 Steuerpflichtige eingerichtet. 20 M. Staatseinkommensteuer veranlagt sind, aufgenommen werden. Während zunächst alle Steuerpflichtigen ohne Rücksicht auf ihre Konfession aufgenommen wurden, sollten später nach 1901 Katho- liken und Dissidenten weggelassen werden. Sobald die Listen vom Magistrat im Bureau der Synode eingingen, wurde zunächst die Zahl der in ihnen aufgenommenen Steuerpflichtigen festgestellt. Dann wurden die Listen lagerweise aufeinander gelegt und in der Kalkulatur in der Weise zerschnitten, daß jede Liste in 10 Teile zerfiel, so daß jeder Teil sich auf einen Steuerpflichtigen bezog. Diese einzelnen Stücke wurden die Steuerextrakte der Steuerpflich- Ilgen. Die vier Angeklagten waren sämtlich vom Eingang der Magistratslisten mit der Bearbeitung derselben befaßt. Bannicke, der bis 1900 als Steuererheber mit dem Einkassieren der Kirchen- steuer befaßt war, erfreute sich des besonderen Vertrauens seiner Vorgesetzten und erhielt auch Sonderaufträge als Rechercheur, wenn es sich um Anstellung von vorsichtigen Ermittelungen einzelner Steuerpflichtiger handelte. Da die Angeklagten den Geschäftsgang deS Bureaus in allen Stadien genau kannten, waren sie bald darauf gekommen, daß es bei dem nicht lückenlosen System der Bearbeitung der Steuerangelegenheiten bei geschicktem Zusammenwirken mehrerer Beamten eS nicht allzu schwierig war, von den Steuer- zahlern die Kirchenstcucrbcträge zu erheben und zu unterschlagen, ohne daß dies bei den vorhandenen Kontrollvorschristcn gemerkt werden konnte. Sie ließen von den zerschnittenen Extrakten einige von besonders hohen Steuerzahlern verschwinden, fertigten dafür solche von fingierten Personen mit einer Einkommensteuer von nicht mehr als 20 M. an und rangierten diese an Stelle der ver- nichteten ein. Sie setzten sich dann in den Blssitz bereits mit faksimi- lierten Unterschriften versehener Steuerquittungen, versahen diese mit den ihnen gleichfalls zugänglichen Stempeln und zogen von den Zensiten die Steuerbeträge ein. Die kontrollierenden Beamten wurden durch ein ganzes System der Fälschung von Kontrollver- merken, Eintragungen auf die Personen-Kontrollblätter, teilweise Vernichtung der Hebelisten, Ersatz der entnommenen Stücke durch fälschlich gefertigte ustv. usw. getäuscht. Die Angeklagten sind im allgemeinen geständig. Der An- gekagte Bolt war bis zum 19. Lebensjahre bei einem Rechtsanwalt beschäftigt und kam dann in das Bureau der vereinigten Kreis- fynoden. Cr hatte sich von dem Angeklagten Bannicke etwa 250 M. geborgt, die er nicht zurückzahlen konnte. Nach seiner Behauptung hat Bannicke ihn darauf hingewiesen, wie leicht es fei, bei dem herrschenden System Unterschlagungen in größerem Umfange zu begehen, ohne daß Entdeckung zu befürchten sei. Aus diesen An, regungen wurden dann verbrecherische Taten. Eannicke kassierte die Beiträge ein und beide teilten die Beträge, die in den 10 Jahren etwa 150 000 M. betrugen. Bolt will den auf ihn entfallenden An- teil zunächst für seine Familie verwendet und sich erst später an Rennen beteiligt, dafür viel Geld ausgegeben und auch Beziehungen zu einem Mädchen unterhalten haben. Auf Befragen des RechtS- anwaltS Dr. Alsberg bestätigt der Angeklagte, daß er als Soldat einmal einen schweren Unfall erlitten habe, wobei ein Geschütz über ihn weggefahren sei; auch sei seine Mutter in einer Landcsirren- anstatt gestorben. Der Vorsitzende weist demgegenüber darauf hin. daß der Angeklagte doch zehn Jahre hindurch bei der Aus- führnng der Unterschlagungen sehr viel Intelligenz bewiesen habe, denn zur Verhütung einer Entdeckung sei doch eine ganze Neben- buchführung nötig gewesen. Auch Angeklagter Bannicke bestätigt, daß die Erkenntnis, wie leicht sich Unterschlagungen ausführen ließen, ihn auf die schiefe Ebene getrieben habe. Borsitzender: Wo ist das viele Geld geblieben? Angeklagter: Ich habe es leichtsinnig durchgebrachti habe viel gewettet und auch viel ge- trunken, um mich zu betäuben. Borsitzender: Sie haben auch eine Geliebte gehabt. Nun konnten Sie aber doch jeden Augen- blick Schluß machen; warum taten Sie das nicht? Angeklagter. Die günstige Gelegenheit verleitete mich immer wieder. Die beiden letzten Angeklagten geben gleichfalls zu, daß die sehr einfache Art. wie die Kontrolle getäuscht werden konnte, sie zu den verbreche. rischen Handlungen verführt habe. Diese beiden Angeklagten haben ihre Veruntreuungen nur in der Zeit von 1901 bis 1900 aus- geführt und konnten etwa 30 000 M. unter sich teilen. Sie wollen beide in einer gewissen Notlage sich befunden haben. Ihnen fallen 7 Fälle der Anklage zur Last, während die beiden ersten Ange- klagten in 17 Fällen beschuldigt sind. Teilweise bestreiten die An- geklagten, daß sie sich als Beamte im Sinne des§ 359 des Straf- gesetzbuchS betrachtet haben. Einzelne Fälle zeigen, wie die Angeklagten bei Ausübung ihrer Unterschlagungen vorgegangen sind. Die größte Steuersumme, nämlich über 64 000 M., haben sie während der Jahre 1902 bis 1909 von dem Bankier v. Schwabach auf Grund der von ihnen ange- fertigten Quittungen eingezogen. Andere hohe Beträge flössen ihnen zu vom Geh. Kommerzienrat Landsberg (13 525 M.), von dem Bankier v. Krause(3990 M.), vom Konsul Staudt(5000 M.), vom Fabrikbesitzer Töbelmann(3900 M.), von Herrn Justizrat Ernst (14 700 M.), vom Kommerzienrat Abel(5997 M.), vom Geh. Kom­merzienrat Caro(11 100 M.) usw. usw. In einzelnen dieser Fälle haben sich die Angeklagten die Sache sehr bequem gemacht, indem sie einfach die Steucrextrakte der betreffenden Personen fälschlich mit der AufschriftMosaisch" versahen und dadurch bewirkten, daß die betreffenden Personen zur Kirchensteuer nicht veranlagt wurden und sie ihr Privat-VeranlagUngs- und Einziehungsgeschäft un« gehindert ausüben konnten. Die Entdeckung der Veruntreuungen geschah erst am 2. De- zember 1909, als eine Unregelmäßigkeit bei Durchsicht der Personal- blätter sich herausstellte. Zunächst blieben Bolt und Bannicke aus dem Bureau weg. Das Finanzbureau übernahm die Leitung der Untersuchung und die Unterschlagungen von Bolt und Bannicke kamen nach und nach zur Entdeckung. Grunack und Schmidt mußten bei dieser Sachlage damit rechnen, daß auch ihre Verfehlungen nicht mehr verheimlicht werden könnten, so blieben auch sie am 10. Dezember vom Bureau weg. Am 12. Dezember haben sie sich dann selbst gestellt und auf dem Polizeipräsidium und später vor dem Untersuchungsrichter ihre Straftaten eingeräumt. Mit welcher Unverfrorenheit die Angeklagten vorgingen, zeigt ein charakteristi» scher Fall, der die beiden letzten Angeklagten angeht. Im �ahre 1905 wurde ein bekannter Geschäftsmann, der früher mosaischen Glaubens gewesen, aber schon seit dem Jahre 1900 evangelisch ge- worden war, bei dem Bureau der Stadtshnode vorstellig, daß er nicht zur Kirchensteuer veranlagt seil Das betreffende Schreiben hatte Schmidt in Empfang genommen und sofort mit dem Ange- klagten Grunack den Plan geschmiedet, die gesamten rückständigen Kirchensteuern von dem Herrn einzuziehen und zu unterschlagen. Auf einem Formular, welches Schmidt mit seiner Unterschrist versah, wurde von Grunack ein Veranlaaungsschreiben angefertigt, das aber nur dadurch ermöglicht wurde, daß sie sich die im Bureau aufbewahrten Extrakte des alsmosaisch" nicht in die Hebelists aufgenommenen Herrn verschafften und danach die Kirchensteuer nach der Einkommensteuer richtig berechneten. ES kam eine sehr stattliche Steuersumme heraus, die nachgezahlt werden mußte. AIS der betreffende Zensit gegen die Höhe der Veranlagung reklamierte, setzten sich die beiden ungetreuen Beamten in den Besitz deS Rella- matiansschreibens und beschiedcn ihn durch ein mittels Schreib- Maschine hergestelltes Schreiben, das mit der Unterschrift des Vor» sitzenden des geschäftsführenden Ausschusses, Generalfuperinten deuten Faber, versehen war. Danach wurden dem Reklamierenden zirka 3100 M. nachgelassen und der sehr stattliche Rest eingezogen und von beiden untereinander geteilt. Nach Beendigung deS Verhörs der Angeklagten gab Bureau» direktor Oehmke eine eingehende Darstellung von dem ganzen System der Steuerveranlagung und-einziehung, welches bei der Stadtsynod« gehandhabt wird. Es handelt sich dabei um eine sehr komplizierte Maschinerie, die der Sachverständige den Geschwo- renen an den verschiedenen in Betracht kommenden Formularen erläutert. Er sucht dabei nachzuweisen, daß diese« außerordentlich umständliche, recht fehlerhafte System durchaus als ein bewährtes anerkannt werden müsse, aber, wie ein jedes System, auch eine Lücke habe und auf der Voraussetzung beruhe, daß man es mit gewissen. haften und redlichen Beamten zu tun habe. Die Arbeit, welche bei der Veranlagung zur Kirchensteuer zu belvältigen sei, fei ungeheuer groß und viel schwieriger als auf anderen Steuergebieten. Auf eine Frage des Landgerichtsdirektors Lieber, wie denn die Unter- schlagungen zur Entdeckung gelangt seien, erklärt der Sachverständige, daß den ersten Anstoß zur Unter- suchung die Unterschlagungen gegeben hätten, die ein inzwischen flüchtig gewordener Supernumerar Schulz im Jahre 1900 begangen habe. In diesem Verfahren seien seinerzeit auch die Angeklagten Schmidt, Boldt und Grunack verwickelt gewesen; das Verfahren sei jedoch eingestellt worden. Seit dieser Zeit hätten die Angeklagten ein völlig verändertes Wesen zur Schau getragen. Die Angeklagten, die früher ganz vorzügliche Menschen gewesen feien, hätten sich im Laufe der Zeit vollkommen verändert und da- durch Verdacht erregt. Es seien wiederholt auch Stichproben ge- macht worden, die jedoch keinen Erfolg gehabt hätten. Rechtsanwalt Dr. Donig macht auf verschiedene erheblich« Mängel in der Verwaltung der Synode aufmerksam. Er legt u. a. dar, daß vor einiger Zeit die Aufnahme der Steuerzahler in die Listen auf folgende Weise stattgefunden habe. Wenn jemand einen jüdisch klingenden Namen hatte, so sei ohne weiteres der Vermerkmosaisch" in die Listen gemacht worden. Wenn jemand einen polnisch klingenden Namen hatte, fo sei einfach der Vermerk katholisch" gemacht worden und der Betreffende sei von der Kirchensteuer befreit gewesen. Wie der Verteidiger behauptet, habe dieser Schlendrian" sogar dazu geführt, daß bei Leuten, die in der Rheingegend geboren waren, einfach angenommen wurde, daß sie katholisch sind. Der Zeuge protestiert gegen den AusdruckSchlendrian", muß aber zugeben, baß ta'tsächlich eine derartige Bestimmung bestanden habe. Dies sei aber nur eine Art Vorarbeit gewesen. Die als nicht« evangelisch angesehenen Namen seien nochmals bei dem Einwohner» Meldeamt kontrolliert worden. Rechtsanwalt Donig weist ferner darauf hin, daß die Folge dieser laschen Methode gewesen sei, daß häufig Leute jüdischen Glaubens mit einem nicht jüdisch klingenden Namen zur evangelischen Kirchensteuer veranlagt worden seien. Wenn diese dann vergaßen, rechtzeitig zu reklamieren, so sei es wiederholt vorgekommen, daß Leute jüdischen Glaubens die evange- lische Kirchensteuer zahlen mußten. Der Zeuge gibt die Möglich- teit zu, daß sich etwas Derartiges ereignet haben könne. Zur Sprache kommt ferner noch, daß der Angeklagte Bannicke beim Militär als Unteroffizier wegen Diebstahls gegen einen Unter- gebenen bestraft and degradiert worden ist. Frau Wolfs, die Schwester des Angeklagten Bannicke, bekundet, daß die Mutter im Wahnsinn in einer Irrenanstalt verstorben sei. Ein Sohn befinde sich noch jetzt in der dlaison de sanic. Der 02jährige Vater deS Angeklagten Grunack, ein mit Orden und Ehrenzeichen geschmückter Veteran, bekundet, daß dieser wiederholt Anfälle krampfartiger Natur gehabt habe. Im völligen Gegensatz zu dieser Angabe steht ein bei Eintritt des Grunack in die Dienste der Synode von einem Arzt ausgestelltes Attest, in welchem G. als ein völlig, sowohl geistig wie körperlich gesunder Mensch bezeichnet wird. Die Verhandlung wurde gegen 7 Uhr abgebrochen und auf heute vertagt._ Vermilektes. Neues Unwetter im Ahrtal. Nachdem erst vor kurzem das Ahrtal von einem schweren Unwetter heimgesucht worden war, ging am Sonntag über das Landgebiet wieder ein schwerer Wolkenbruch, der große Verwüstungen anrichtete, nieder. Häuser wurden beschädigt, Vieh getötet und die ganze Ernte vernichtet. Die Eifelbäche gleichen wilden Gießbächen, die Ahr ist zu einem reißenden Fluß geworden, auf dem Möbel- stücke. Fässer und andere Gegenstände dahintreiben. Die Berwüstungeii durch Hochwasser haben eine ungeheure Ausdehnung an- genommen. 11 Steinbrücken für Fußgänger, sowie mehrere im Bau befindliche Eisenbahnbrücken wurden fortgerissen. Die Ahrtal- bahn hat den Verkehr eingestellt, da der Bahndamm unterspült ist und ein Einsturz weiterer Brücken befürchtet wird. In Schuld sind mehrere Häuser fortgeschwemmt. Zwischen Re- wagen und Neuenahr gleicht das Tal einem ungeheuren See. An mehreren Stellen sind die Telephon - und.Telegraphen« leitungen zerstört. Die Proinzialstraße des Ahrtales steht unter Wasser, an der oberen Ahr sind alle Bahndämme fort- gerissen. Zur Hilfeleistung ist Militär in Automobilen herangezogen worden. Ueber Verluste von Menschenleben ist noch nicht» Be- sttmmleS bekannt._ Die Bergung der Opfer. Noch immer werden die Arbeiten zur Bergung der Leichen aus dem Unterseeboot.Pluviose" fortgesetzt. Von Zeit zu Zeit zwingt die steigende Flut zur Einstellung der Arbeit, aber auch die giftigen Gase, die der BergungSmannschaft auS dem Innern der.Pluviose" entgegendringen, erschweren ein schnelles Vordringen außerordentlich. Am Sonnabend wurde der Leichnam des Schiffs- fähnrichs Engel geborgen. Am Sonntagabend gelangten die Taucher in den Maschinenraum, wo an seiner Arbeits- statte der Mechaniker Brezillon, da» Gesicht nach unten, tot auf dem Boden lag. DaS Gesicht war verzerrt und zeigte, daß der Todeskampf unter großen Schmerzen eingetreten war. Vor der Tür des Maschinenraumes lag eine weitere Leiche, die des Mechanikers Lemoal, wie die deS Brezillon. zusammen« gekrümmt und mit schmerzverzerrten Gesichts« zügen. Zuletzt fand man in der Kabine deS Kommandanten die Leiche desselben, namens C a l i o t. Die Leiche war total schwarz und man hatte große Mühe, sie zu identifizieren. Lediglich an seinen Kleidungsstücken und Uniformabzeichen gelang es, ihn wiederzuerkennen. Auch die Leichname zweier Leute der Besatzung waren so unkenntlich, daß nur an bestimmten Merkmalen ihre Identität festzustellen war. Die Aerzte erklären, daß der Steuermann Lebraton erstickt ist, was darauf hindeutet, daß der Unglückliche die furchtbare Katastrophe von Anfang bis Ende überlebt hat und erst später, als die Luft das Atmen nicht mehr gestattete, erstickte. Lebendig verbrannt. Ein Plantagenbesitzer auS Louisiana war, wie uns ein Telegramm meldet, feit einigen Tagen verschwunden. Die von seinen Freunden vorgenommene Streife nach dem Verbleib des Plantagenbesitzers führte auf eine Waldlichtung, wo man den Ver- mißten an einem Baum angekettet fand. Um ihn herum brannte Feuer. Der Körper wies zahlreiche Wunden von scharfen und spitzen Waffen auf, Haare, Hände und Füße waren verbrannt. Der Unglückliche gab noch Lebenszeichen von sich, doch starb er wenige Stunden nach der Einlieferung in ein Krankenhaus._ Für ihre Kinder in den Tod. In Lommel in Belgien ist am Sonntag ein Ehepaar mit zwei Kindern auf recht tragische Weise ertrunken. Auf einem Teiche in der Nähe des Ortes vergnügten sich die vier Kinder des Ehepaares, indem sie auf einem Floß herumfuhren. Plötzlich kippte das Floß um und die vier Kinder stürzten in das Wasser. Auf das Hilfegeschrei ihrer Lieblinge eilten die Eltern, die in der Nähe weilten, sofort herbei und konnten zwei der Kinder retten. Bei dem Versuch, auch die beiden anderen auS dem Wasser zu holen, verloren sie selbst den Grund und ertranken mit den beiden Kindern. sb Ausverkauf eäratliober Restbestände bestehend in Herreii'Anzug-«. PaIetot=Stoffen, Daraentuchen, Damen-KostQrn- Stoffen wegen Aufgabe unserer Oesohäktsrantae RoßsIlPa 2m Tuchfabrik-Lager Koch- & Seeland-Gesellschaft m. b. H. 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