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Gewerkschaftliches.

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Aus Induftrie und Bandel. Die Neutabilität der Maschinenbauanstalten. Für die ersten fünf Monate des laufenden Jahres sind bisher

Name der Gesellschaft

Dividende in Prozent 1908 1909

Wichtigkeit, weil die ungefähr 2500 Arbeiter und Arbeiterinnen jenes fich immer stärker entwickelnden Großbetriebes in der Krankenkasse, der sie seit mehr als zwei Jahren angehören, in der Die Regelung der Lohnfrage im Baugewerbe. Eat kein Selbstverwaltungsrecht besißen. Sie haben in der Orts­Dienstag vormittag trat das Schiedsgericht zur Bei- obwohl das Statut der Stasse eine Gruppenvertretung der Mit- die Geschäftsergebnisse von 142 Aktiengeſellſchaften der Maschinen­krankenkasse von Blankenfelde und Umgegend keinerlei Vertretung, legung der örtlichen Differenzen im Baugewerbe im Rathause glieder vorsieht und ausdrücklich bestimmt, daß Fabrikbetriebe bei industrie vergleichbar, und zwar ist ihr gesamtes Nominalkapital in in Dresden zusammen. den Delegiertenwahlen eine besondere Gruppe bilden sollen. Die Laufe des letzten Geschäftsjahres von 278 358 auf 289 154, also um Es kommt zunächst zu einem Meinungsaustausch zwischen Arbeiterschaft der Firma, die den einzigen Fabrifbetrieb im Ge- 10 796 Millionen Mart gestiegen. Die an die Aktionäre zur Ver­ den Parteien über die Zusammensetzung des Schiedsgerichts. müht, ihr Vertretungsrecht geltend zu machen, aber bisher ver- jahre eine Zunahme von 19 995 auf 21 581 Millionen Mark auf, biete dieser Kasse bildet, hat sich schon in verschiedener Weise be- teilung gelangte Dividendensumme weist im Vergleich zum Vors Nach den Bestimmungen des Hauptvertrages soll das Schieds- geblich. Als letthin die 20 Delegierten der Kasse meist kleine so daß im Durchschnitt eine Dividende von 7,5 gegenüber 7,2 Proz gericht aus den drei Unparteiischen und je drei von den Sandwerksleute und Landleute zur Generalversammlung zu im Vorjahre zur Ausschüttung gelangte. Unter der Gesamtzahl der Barteien ernannten Vertretern bestehen. Die Unternehmer fammengetreten waren, sandte die Bergmannsche Arbeiterschaft Gesellschaften, die in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres haben ihrerseits drei Mitglieder der bisherigen Verhandlungs- eine Deputation dorthin, um ihnen und dem Kassenvorstand die ihre Ergebnisse veröffentlicht haben, sind insbesondere die Divi­Unhaltbarkeit des bestehenden Zustandes klarzumachen. Das hatte dendensteigerungen folgender Gesellschaften beachtenswert kommission dazu bestimmt. Demgegenüber vertreten die den Erfolg, daß sämtliche Delegierte ihre Aemter niederlegten. und auf die Gesamtgestaltung der Rentabilität von Einfluß gewesen. Arbeiterdelegierten den Standpunkt, daß die Mitglieder des Nun bestimmt das Statut, daß, wenn Delegierte ausscheiden, die Dividendensumme Schiedsgerichtes anderen Berufen entnommen werden sollen. Neuwahlen sofort angeordnet werden sollen, und dieser Passus Die drei Unparteiischen entscheiden daß den Parteien feine müßte doch offenbar auch jetzt nach der Mandatsniederlegung aller Beschränkung in der Wahl ihrer Vertreter auferlegt werden Delegierten zur Geltung fommen. Aber über jenes Ereignis sind Bielefelder Maschinenfabr. vorm. fönne, sie erhöhen aber die Zahl der Beisitzer von drei wei Monate verflossen, ohne daß es der Vorstand für nötig be- Hallesche Maschinenf. u. Eisengieß. 468 000 funden hätte, die Neuwahlen auszuschreiben. Man könnte auf Singer u. Co., Hamburg auf vier. den Gedanken kommen, daß der Vorstand erst die neue Reichs- Daimler Motoren- Gesellschaft. Von den Arbeitern werden daher Bömelburg gewerbeordnung abwarten wollte. Die Arbeiterschaft will sich ( Maurerverband), Schrader( Bimmererverband), Beh selbstverständlich einen solchen Zustand nicht gefallen laffen. Es Waggon- u. Maschinenfabr. vorm. rens( Bauhilfsarbeiterverband) und Wiedberg( christ. wurde zu dieser Angelegenheit einstimmig folgende Resolution licher Verband) als Beisiger zum Schiedsgericht bestimmt; Die Versammlung der bei der Firma Bergmann beschäftigten die Unternehmer bestimmen die Herren Friz Essen, Mitglieder der Ortskrankenkasse Blankenfelde und Umgegend Lüschen Frankfurt a. M., Enke Leipzig und Beh- nimint Kenntnis von der Tatsache, daß erstens die Kaffenmitglieder aus diesem Betriebe ohne Vertretung auf der Generalversamm­rens Hannover . lung der Kasse waren, und weiter, daß gegenwärtig für sämtliche Kaffenmitglieder keinerlei Vertretung vorhanden ist. Sie erwartet nunmehr, daß der Vorstand der Kaffe unverzüglich die Neuwahlen der Delegierten zur Generalversammlung festsetzt, um so den Mitgliedern Gelegenheit zu geben, das ihnen zustehende Recht aus­zuüben."

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Die Verhandlungen gestalten sich sehr schwierig, da die örtlichen Verhandlungen über die Lohn- und Arbeitszeitfrage überall im Reiche gescheitert sind und daher die Zahl der für das Schiedsgericht zu erledigenden Fälle eine sehr große ist. Zunächst wird über die Differenzen in München ver­handelt. Es wird durch Schiedsspruch entschieden: Der Lohn wird sofort um 2 Pf. pro Stunde erhöht; vom 1. April 1911 ab tritt neben einer Zulage von 4 Bf. auch eine Verkürzung der Arbeitszeit um 12 Stunde pro Tag ein; ab 1. April 1912 wird der Lohn um weitere 2 Bf. erhöht.

Für Nürnberg soll folgende Regelung eintreten: Es tritt eine sofortige Lohnerhöhung um einen Pfennig pro Stunde ein ab 1. April 1911 eine solche um 2 Pf. und ab 1. April 1912 abermals um einen Pfennig.

Das Schiedsgericht verhandelt weiter über das nord­bayerische Lohngebiet Schweinfurt , Würzburg und Regensburg . Die Forderungen der Arbeiter ergingen dahin, den Stundenlohn in drei Etappen bis April 1912 für Maurer und Zimmerer von bisher 48 bezw. 46 Pf. auf 55 Pf. zu erhöhen, für die Bauhilfsarbeiter von 37 auf 44 Bf. Das Schiedsgericht zog sich dann zur Beratung zurück; nach mehr als zwei Stunden verkündete Geheimrat Wied feldt ungefähr folgendes: Ueber die drei Orte find wir noch zu feinem Beschluß gekommen. Nicht, weil es schwer gewesen wäre, auf Grund der vorliegenden Tatsachen zu einer Entscheidung zu kommen, sondern weil wir zunächst zu einer generellen Entscheidung auf Grund einiger typischer Fälle kommen wollen. In einigen Punkten find wir zu einer Ent­scheidung gelangt, in einigen nicht. Es kann deshalb noch feine Mitteilung darüber gemacht werden. Es ist aber kein Zweifel darüber, daß eine Entscheidung gefällt werden muß, denn wenn wir in der bisherigen Weise weiter arbeiten, können wir noch Wochen verhandeln."

Ein Versuch, die Differenzen für das sächsische Lohngebiet zu regeln, zeigte sich ebenfalls als sehr schwierig.

angenommen:

Dürkopp u. Co..

Maschinenbau- A.- G. Balke.

1908

510 000

386 7

1909

600 000

220 005

690 000 540 000 750 000 391 120

17 23 26 30

4

5

6

210 000

320 000

14

16

262 810

827 570

St.-A. 7 B.-A. 12

9

14

.

198 000 960 000

264 000

18 24

6

0

4

Buich Maschinenfabrik Moenus, Frank­ furt a. M.. Gebr. Körting: Arm. u. Maschinenf. vorm. J. A.

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ſichtsratsfizung ab, in der Bericht über das dritte Quartal erstattet wurde. Zum Schluß des Berichtes wird also geflagt: Troz des bei dem gesamten Hüttenbetrieb als Folge der Verbesserungen der Be­triebseinrichtungen erzielten Mehrgewinnes hat der ungünstige Ab­schluß der Gruben bewirkt, daß der Gesamtertrag der Gesellschaft im dritten Vierteljahr 1909/10 hinter dem vorjährigen um rund 236000 Mark zurückbleibt.

1 211 895 150 000 Hilpert. Neben diefen bedeutend günstigeren Gefchäftsergebnissen im Ver­gleich zum Vorjahre sind bei einzelnen Unternehmungen allerdings auch stärkere Gefchäftsverluste als im Vorjahre eingetreten, abgesehen von einer Reihe von Aktiengesellschaften, die zwar feine Verluste erlitten, aber nicht die gleiche Dividende wie im Vorjahre Im weiteren Verlauf der Versammlung wurden verschiedene herauswirtschaften konnten. Die Gesamttendenz der Rentabilität in­arge Mißstände in den Lohn- und Arbeitsverhältnissen des Be- dessen, die ja bei der Beurteilung über die Aenderung in der triebes besprochen. Die Löhne find meist äußerst niedrig, und Geschäftslage eines Industriezweiges allein maßgebend sein kann, dabei wird eine äußerst intensive Arbeit verlangt und die Ar- weist ebenso wie die Wiederzunahme der Maschinenausfuhr auf eine beitszeit ist vielfach auf 12, 13, ja 14 Stunden ausgedehnt. Auch bedeutende Geschäftsbelebung im deutschen Maschinenbau hin. mit den fanitären und sonstigen Einrichtungen soll es sehr schlecht Arme Laura. Dieser Tage hielt die Ver. Laurahütte eine Auf­bestellt sein. So wird berichtet, daß die Bundesratsverordnung gegen die Bleiweißgefahren ganz und gar nicht beachtet wird; daß es den Arbeitern nicht möglich gemacht wird, sich ein eigenes Hand­tuch zu reservieren; daß die Garderobeneinrichtungen so erbärm­lich sind, daß sie den Kleidungsstücken der Arbeiter feinerlei irgend­wie ausreichenden Schutz vor Staub und Schmutz bieten; daß es an den in anderen Großbetrieben längst vorhandenen und namentlich für die Arbeiterinnen so notwendigen Kocheinrichtungen fehlt; daß Aus der Minderverwertung, der Produktionsverringerung und in dem Speiferaum kaum 80 Personen Platz finden können und der Selbstfostenverteuerung ergab sich ein Gewinnausfall der Berg­dergleichen Mebelſtände mehr. Es ist den Arbeitern in verschiede- werke im Berichtsvierteljahr von nicht weniger als 878 000 m. gegen ner Hinsicht wiederholt Besserung der Zustände versprochen wor- den gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die günstige Wirkung der den, aber geschehen ist soviel wie nichts, und der Betriebsleiter Neubauten auf den Hütten tritt in einer Verbilligung der Ge­Hilfebed soll auf das Ersuchen um eine bescheidene Verbesse- stehungskosten in Erscheinung. Die bis jetzt durchgeführten Imbauten rung erwidert haben:" Was denken Sie denn. Wir haben hier haben den Abschluß der schlesischen Hütten um rund 433 000 M. ver behauptet, daß dort, zum Schaden der Firma selbst, eine schlimme genommene Beschäftigungsstand verschafft den schlesischen Walzwerken doch kein Sanatorium!" Von der Abteilung Automobilbau wird mehrt. Der in das legte Viertel des Geschäftsjahres herüber Protettionswirtschaft herrsche. Der Obermeister Bauermeister für etwa 3%, Monate Arbeit, doch liegen die Preise an vielen soll seine Tüchtigkeit besonders dadurch zu beweisen suchen, daß Stellen noch unter den Selbstkosten. Aus diesem Bericht ist zu er Redensarten gebraucht wie: Die Genoffen sind die größten entnehmen, daß die Verhältnisse in der Montanindustrie noch sehr zu umpen" oder" Die organisierten Arbeiter sind Spizbuben". wünschen übrig lassen. Aus allem, was in der Versammlung berichtet wurde, ging deutlich hervor, daß, wenn die Betriebsleitung darüber klagt, daß es ihr so schwer fällt, immer die nötigen Arbeitskräfte zu erhalten, dies feine Ursache vor allem in den schlechten Lohn- und Arbeits­verhältnissen hat. Die Zustände, die dort herrschen, bringen es den Arbeitern immer mehr zum Bewußtsein, daß sie fest in ihrer Organisation zusammenhalten müssen, um gründliche Befferung zu schaffen.

Deutiches Reich.

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Riesenleistung. Fabelhafte Förderleistungen können die neuen Bechen im nördlichen Kohlenbecken aufweisen. So hat z. B. die elek trische Fördermaschine der Zeche Enfcher- Lippe in einem Tage 8350 Tonnen gleich 335 Doppelwagen von einer Bühne abgezogen. u Preisermäßigung. Der Verein deutscher Tafelglashütten in Staffel hat die Verkaufspreise für schlesisches Glas erheblich ermäßigt. Von der Preisherabsetzung hofft man eine Belebung des Absages, der stark zurüdgegangen sein soll. ( Siehe auch 1. Beilage.)

In der Vormittagssigung vom Mittwoch fanden zunächst antworten. Er hatte in einem Artikel gefagt, daß die Berwaltung Letzte Nachrichten und Depefchen.

Einzelberatungen der Arbeitervertreter und der Unternehmer­bertreter statt. Später hatten die Verhandlungen einen er­regten Zwischenfall mit dem Unternehmervertreter Ente, der aus den Verhandlungen herauskam und den Ausspruch tat: Die Unternehmer werden vergewaltigt!" Doch bald legte sich diese Erregung wieder und es wurden die Verhand­Lungen fortgeführt.

Das Schiedsgericht faßte zunächst einen generellen Beschluß in der

Lohnfrage.

Der Schiedsspruch lautet wie folgt:

Wegen Beleidigung der Direktoren des allgemeinen Knappschafts­vereins Bochum hatte sich Montag der Redakteur Wagner von der Bergarbeiter- Zeitung" vor der Bochumer Straffammer zu ver­des Knappschaftsvereins durch schikanöse Auslegung der Statuten die Arbeiter schädige. Dbwohl die Beweisaufnahme ergab, daß in einer ganzen Reihe von Fällen finn oder gefegiidrig vorgegangen wurde, am das Gericht in später Nachtſtunde zu einer Verurteilung des Be­flagten in Höhe von 1000 m. Geldstrafe.

Maßregelung des Vertrauensmannes sämtliche 33 Arbeiter die Ar­In der Offenbacher Schuhfabrik von Aerour haben wegen beit niedergelegt. Darauf ist in allen Offenbacher Schuhfabriken, deren Inhaber dem Offenbacher Fabrikantenverbande angehören, sämtlichen Arbeitern gekündigt worden. Für diese Kündigung kommen über 1000 Arbeiter in Betracht.

Husland.

Das amtliche Wahlresultat in Friedberg - Büdingen . Friedberg , 15. Juni. W. T. B.) Nach dem borläufig feft.

gestellten amtlichen Wahlergebnis wurden bei der gestrigen Reichs. tagserfazwahl im Wahlkreise Friedberg- Büdingen insgesamt 20 347 ( Soz.) 9551, Rechtsanwalt v. Helmolt- Friedberg( Bund der Land­Stimmen abgegeben. Es erhielten Parteisekretär Busold- Friedberg wirte), 6396 und Professor v. Calter- Straßburg i. E.( Natl.) 4397 Stimmen; zersplittert waren drei Stimmen.

Zur Einigung im Baugewerbe. Kassel , 15. Juni. Nach einer W. T. B.- Depesche ist die Aussperrung im hiesigen Baugewerbe mit dem heutigen Tage aufgehoben worden.

Der italienische Marineetat.

Die gegenwärtigen tariflichen Löhne werden während Achtung bei Arbeitsangeboten nach Norwegen ! der Vertragsdauer im allgemeinen um 5 Pf. erhöht. In Orten, die nach der legten Volkszählung weniger als 5000 Arbeiter) hat seit dem vorigen Sommer einen Konflikt mit der Der Verband der norwegischen Arbeitsleute( der ungelernten Einwohner hatten, wird der tarifliche Lohn um 4 Pf. er- Attiengesellschaft Orkna- Gruben in der Nähe von Dront- Rom, 15. Juni. ( W. T. B.) Bei der Beratung des Marine­höht. Gehören solche Orte nach dem legten Tarifvertrag zu heim. Der Direktor der Gruben ist ein Deutscher. In der letzten budgets in der Deputiertenfommer wies Marineminister dem Vertragsgebiet eines größeren Ortes, so tritt auch Woche sind ein Teil Arbeiter aus Deutschland engagiert worden, Leonardi in Beantwortung verschiedener Anfragen auf die hier eine Lohnerhöhung von 5 Pf. ein. Die Anrechnung die der Direktor anscheinend herangezogen hat. Der Verband er- friedliche Richtung der auswärtigen Politik Italiens " hin und bisher gewährter Lohnerhöhung ist technisch schwer möglich, sucht daher die deutsche Arbeiterpreſſe, bekannt zu geben, daß er prach die Ueberzeugung aus, daß durch die in der Ausführung würde zu Ungerechtigkeiten führen und den Abschluß der seit dem vorigen Jahre in Differenzen mit jenen Gruben liegt befindlichen Rüstungen in ausreichender Weise für die Berteidi Bewegung start verzögern und mußte daher abgelehnt und daß Zuzug nach dort deshalb zu vermeiden ist. gung des Landes gesorgt werde. Er gab Aufschluß über die Aus­werden. führung des Flottenprogramms sowie über die geplante Neu­ordnung der Arsenale. Sämtliche Kapitel des Marineetats wurden sodann ohne Diskussion angenommen.

Die Lohnerhöhungen haben in folgender Weise statt­zufinden:

1. Wo 5 Pf. gewährt werden, sofort 1 Bf., am 1. April 1911 2 Bf. und am 1. April 1912 wieder 2 f. 2. Wo 4 Pf. gewährt werden, sofort 1 Pf., am 1. April 1911 2 f. und am 1. April 1912 1 Bf.

Vollzogen von den unparteiischen Herren Oberbürger­meister Dr. Beutler, Geheimer Regierungsrat Wiedfeldt und Regierungsrat Prenner.

Die Beschlüsse über die Abkürzung der Arbeitszeit werden weiteren Verhandlungen überlassen bleiben, ebenso verschiedene andere Punkte, wie die Frage des Teuerungszuschusses usw.

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Aus Köln , Essen, Bochum und Redling hausen wird gemeldet, daß die Unternehmer fast aus­nahmslos ihre Baustellen geöffnet haben, so daß nicht nur feine Ausgesperrten vorhanden sind, sondern allen Nachfragen nach Arbeitskräften kann seitens der Organisationsleitung nicht einmal genügt werden.

Ein fachmännisches Urteil über amerikanische Gewerkschaften.

Das dreisprachig erscheinende Bulletin des Internationalen Bundes der Lithographen, Steindrucker und verwandten Berufe beschäftigt sich jetzt mit den Berufsorganisationen in den einzelnen Staaten. Kürzlich hatte es gegen die zersplitterten belgischen Be­rufsorganisationen geschrieben. In seiner jüngsten Nummer heißt es von Amerika : Genau so, oder noch viel ärger( als in Belgien ) steht es mit den amerikanischen Bruderorganisationen. Da finden wir z. B. eine Lithographenorganisation über die Vereinigten Staatn und Canada ; ncben dieser die New Yorker Merkantillitho­graphenorganisationen auch noch die Plakatlithographen in einer gesonderten Organisation. Als vierte kommen dann die Stein­bruder mit einer Organisation über die Vereinigten Staaten und Canada ; daneben noch die Chemigraphen mit einer solchen und zuletzt die Steindruckereihilfearbeiter( Anleger, Bogenfänger usw.). Daß solche Berriffenheit die Kampfesstellung der Arbeiter nur schwächen muß, dürfte eigentlich jedem klar sein.".

Die Hochwasserkatastrophe.

Ueber Hochwasser und Ueberschwemmungen gehen fortgesetzt neue Hiobsposten ein. Wir registrieren kurz noch folgende Depeschen:

Halle, 15. Juni. Hier ging ein Wolfenbruch nieder. Ver schiedene niedriger gelegene Straßen stehen unter Wasser. Die ichlug mehrfach ein. Ein Bliß, der in die Crösizer Papierfabrik Feuerwehr wurde insgesamt 51mal zu Hilfe gerufen. Der Blitz schlug mehrfach ein. Ein Bliß, der in die Cröfizer Papierfabrik einschlug, zündete 6000 Zentner Stroh an.

Weilheim ( Oberbayern ), 15. Juni. ( W. T. B.) Die ganze untere Stadt ist überflutet. Schon während des ganzen Vormittags wurden die Einwohner aus den Häusern zum Teil durch die Fenster herausgeschafft. Feuerwehr und Pioniere sind aus München zur Hilfeleistung eingetroffen. Die Eisenbahnsignalmaften und die Telegraphenstangen sind fortgespült, der Bahndamm ist vollständig Die Zimmerer und Bautischler in Philadelphia traten Anfang weggeschwemmt. Das Wasser steigt noch immer und die Häuser Juni in einen Streit, den sie nach kurzem Kampfe gewannen. in der unteren Stadt stehen jetzt ganz unter Wasser. 4000 Mann waren im ganzen daran beteiligt und 3000 erhielten Garmisch , 15. Juni. ( B. H. ) Das Hochwasser hat sich noch in den ersten Tagen schon die gewünschten Bewilligungen. Die vergrößert. In Garmisch wurden sämtliche Brücken weggerissen. Der Ort Einmütigkeit der Arbeiter zwang die Unternehmer zu einem Pioniere mußten aus München requiriert werden. Kein Sanatorium! schnellen Nachgeben. Die Zimmerer berlangten als Minimallohn steht 80 Zentimeter unter Wasser. Die Bewohner leiden Mangel Die Arbeiterschaft der Firma Bergmann in Rofenthal 50 Cent( 2,10 m.) pro Stunde, bisher erhielten fie 45 Cent. Die an Lebensmitteln. hielt am Dienstag im Saale Zur Wartburg " in Wilhelmsruh Tischler verlangten 35 Cent( 1,50 M.) statt der bisherigen 30 Cent. Kochel , 15. Juni. ( B. H. ) Aus dem Orte Kochel wird ge= eine Betriebsversammlung ab, um zunächst einen Vortrag über Ein sehr wichtiges Zugeständnis, besonders für die Tischler, be- meldet, daß die Kochel - und Walchenstraße von der Murr teilweise das Selbstverwaltungsrecht der Krantentassen zu hören. Die lehr steht darin, daß auf den Bauten in Philadelphia nur Material zerstört worden sind. reichen Ausführungen des Reichstagsabgeordneten Robert zur Verwendung kommen darf, das von gewerkschaftlich organi In Oberammergau sind durch das Hochwasser alle Häufer der Schmidt über dieses Thema waren hier von ganz besonderer fierten Arbeitern hergestellt worden ist. Bahnhofstraße für das Frembenpublikum unbewohnbar geworden. Verantw. Redakt.; Nichard Barth, Berlin . Inferatenteil verantw.: Ch. Glode, Berlin , Dryd u. Verlag: Vorwärts Buchdr, u. Verlagsanftals Baul Singer& Co., Berlin SW, Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl

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Berlin und Umgegend.