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feien. SanitätZrat Dr.®toIfen5off«ftorT4ü Festreitet entschieden fite Möglichkeit einer Annäherung in Kortau. Sanitätsrat Dr. Lullies-Kortau erklärt, der Pfleger Göbens habe ihm gesagt. Gäben habe sich darüber beklagt, daß die Angeklagte seine Anfangs- buchstaben in den Schnee eingezeichnet hatte. Die Angeklagte er- klärt, sie weiß nur, daß ihre Pflegerin ihr mitgeteilt hat. Gäben habe.To' in den Schnee gezeichnet. Die Verhandlung wird auf heute morgen SU Uhr vertagt. Hu9 Induftne und FtandeL Der nationale Deckmantel. Jnteresienkonflikte bei der Gesellschaft Aschersleben   bildeten die Grundlage der als nationale Tat ausgeschrienen Gesetzgebungsaktion in der Kaliindustrie. Eine Gruppe opponierte gegen die Verkäufe nach Amerika  , angeblich weil dadurch nationale Interessen verletzt würden. Diese Gruppe war stärker als bei Aschersleben   bei anderen Kaliwerken interessiert. Zudem stellte sich noch heraus, daß auch diese Werke gern das amerikanische   Geschäft gemacht hätten. Vielleicht weil das nicht gelang, besann man sich auf nationale Pflichten. Schließlich verfiel man auf den Gedanken, die öffentliche Meinung für sich einzufongen und dem glücklicheren Konkurrenten das Geschäft zu verderben durch den Vorwurf geschäftlich-formaler Verstöße beim Abschluß der Amerikaverträge. Eine Revisions- komnnsfion wurde eingesetzt, die in einer am Mittwoch ab- gehaltenen Generalversammlung Bericht erstattete. Der Verwaltung wurden Verfehlungen nicht nachgewiesen. Als bemerkenS- wertes Vorkommnis verdient aber registriert zu werden, daß Schmidt- mann, der Vertreter von Aschersleben  , nochmals ausdrücklich seststellte, Herr Emil Sauer  , der Führer dar Opposition, habe an Bradley, den Vertreter des amerikanischen   Kalitrusts, seine Beteiligungen an fünf deutschen   Kalilverken angeboten, sich auch bereit erklärt, Vertreter des Herrn Bradley in die Verwaltungen hineinzunehmen oder selbst als Vertrauensmann der Amerikaner zu fungieren. Dies eine Beispiel zeigt deutlich genug, wie wenig die Kaliindustrie nach nationalen Gesichtspunkten handelt, die sie immer so gern in den Vordergrund schiebt. Herr Emil Sauer   hat übrigens seinen Aktienbesitz nicht ver- mindert, waS auch wohl als ein Zeichen dafür ausgelegt werden kann, daß er an dem antinationalen Geschäft seine Freude habe. Die ganze Affäre beweist wieder mal. waS hinter der nationalen Phrase steckt. Sie dient nur als Deckmantel für Portemonnaie- iatereffen. Die Banken überall. Aus Gesundheitsrückfichten lehnte Schmidtmann die Wahl als Vorsitzender des AuffichtSratS ab, an seiner Stelle übernahm der Geschäftsführer der Diskontogesellschaft, Arthur Salomonsohn  . den Posten. Ein Versuch am untauglichen Objekt. Die Schlächterinnung zu Berlin   hat an den Hansabund eine Eingabe gerichtet, um ihn zu veranlassen, eine allgemeine Volksbewegung gegen die Verhinderung der Vieheinfuhr aus Dänemark   zu entfesseln. Das wird der Hansa- bund nicht können und nicht wollen. Das Äohlenkontor als Mittelstandsschützen». Die Rheinische Kohlen-, Handels- und Reedereigesellschast hat nach ihrem Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 1909/1310 einen Ueberschuß von 8 3S7 108 M.(i. V. 9 28S 4S2) und einen Reingewinn von 5 644 604 M.(5 828 810) erzielt. Der Steinkohlen-Handels- vereinigung in Utrecht  (der holländischen Filiale des Kohlenkontors) sei es gelungen, die englische Kohle weiter zu verdrängen. Im ober- rheinischen Gefchäfte sei eine Vermehrung des Absatzes nicht möglich gewesen, weil der niedrige Frachtenstand und der ununterbrochen gute Wasserstand cS den konkurrierenden Firmen ermöglichte, für einheimische und fremde Kohlen mit Preisen an den Markt zu kommen, denen das Kohlenkontor nicht folgen konnte.(!) Das Kohlenkontor werde daher die jüngsten Bestrebungen auf einen Zusammenschluß der Partikularschiffer zur Besserung des Frachten« standes unterstützen. Wenn den Partikularschiffern die Hilfe nur nicht schlecht bekommt. Wenn die Frachten tariflich festgelegt find, dann könnte das Kohlenkontor vielleicht mit einer für die selb- ständigen Schiffer vernichtenden Konkurrenz einsetzen. Städtische Eingangsabgaben. Auf Grund eines in dem Gesetze, betreffend die Einführung der Verfassung des Deutschen Reiches in Elsaß-Lothringen   vom 25. Juni 1873, zugestandenen Vorrechts, haben sich mehrere Städte in Elsaß-Lothringen  . nachdem vom 1. April 1910 ab die Erhebung von städtischen Abgaben auf Getreide, Mehl, Sleisch usw. ausgeschlossen ist, veranlaßt gesehen, ihre bisherigen ingangsabgaben zu erweitern. So umsaßt der am 1. April in Kraft getretene Oktroitarif der Stadt Metz   91 Positionen gegenüber 73 des bisherigen Tarifs, und zwar mit folgenden Ab- tci langen: Getränke und Flüssigkeiten,- und Spezereiwaren, Viehfutter, Brennmaterialien, Baumaterialien und Sonstiges(z. B. Klaviere, Flügel usw., Möbel, Automobile. Spielwaren). Eine größere Anzahl von Handelskammern richtete an den Deutschen HandelStag den Antrag, gegen die Erhebung derarriger städtischen HinganSabgabcn Einspruch zu erheben. In einer AuS» schußsitzung am 14. Juni beschäftigte der HandelStag sich mit der Materie. In der Besprechung wurde an mehreren Beispielen ge« zeigt, in wie hohem Maße besonders die Einfuhr von Musikinstru» menten, Rohrmöbeln und Spielwaren benachteiligt werde, und daß die Belastung zum Teil höber sei, als bei der Einfuhr nach Belgien  . Holland   usw Diele Abgabe brächte zugleich eine unerträgliche Be- lästlgung des Verkehrs mit sich, weil zur Durchführung der Er- Hebung sämtliche Sendungen nach diesen Städten durchsucht werden müßten. Außerdem laufe jeder Gefahr, daß seine Waren konfis- ziert würden, falls er die vorgeschriebenen Förmlichkeiten nicht erfüllt habe. Man sprach sich einstimmig dafür aus, daß in Elsaß  « Lothringen   keine anderen städtischen Eingangsabgaben als im übrigen Deutschen Reiche erhoben werden dürften. Hochwafler und Holzgewerbe. UeberschwemmungSlatastrophen, wie sie jetzt über verschiedene Teile des Reiches hereingebrochen sind, bedeuten für das Holz» gewerbe stets eine lehr anwillkommene Störung des Ge« schästsaangeS. Immerhin findet sich im Frühjahr, wo sie ein» regelmäßige Erscheinung sind und die Bautätjgkeit erst anfängt. der Holzhandel leichter damit ab als jetzt in der Sommerszeit, wo jede Unterbrechung der Zufuhren die Möglichkeit größerer Ve» luste befürchten läßt. Denn nachdem nun der Arbeitskampf im Baugewerbe Wohl als beendet betrachtet werden kann, ist zu er- warten, daß der Holz bedarf in vielen Gegenden wächst. Bisher war allerdings der Einfluß der BauarbeiterauSsperrung auf die Marktlage ,m Holzgewerbe erstaunlich gering gewesen. Nur vereinzelt wurden etwa? niedrigere Preisangebote gemacht, wie z. B. für I, Pitch-Pine am rheinifch-westfälischen Markt, wo breite Ware Mitte Juni 100105 M. kostete, gegen 102110 M. Ende April, und schmale Ware 9095 M. gegen 92 bis 100 M. Dabei ist gerade Rheinland-Westfalen   von dem Bau- arbeiterkampf besonders in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Preise für Hobelholz sind mit dem 1. Juni um 0,20 M. erhöht und sollen im Juli um weitere 0.25 M. erhöht werden. Die Nachfrage der rheinisch-westfälischen Industrie nach Holz und der Möbel» fobriken ist andauernd rege. Da» Arbeiterangebot im Holzgewerbe Rheinland-WestfalenS ist zfix« noch recht umfangreich. doch hängt dies zum Teil mit der ArbeitSruhe im Baugewerbe zu» fammen. Am süddeutschen Holzmarkt hat sich der Geschäfts- gang ebenfalls trotz der Bauarbeiteraussperrung bis in die jüngst» Zeit hinein lebhaft erhalten, so daß im allgemeinen die Preise sogar noch steigende Tendenz verrieten. Die Holzauktionen sind überaus rege verlaufen und PreiSdrückereien kamen so gut wie gar nicht vor. Fast durchweg ist das diesjährige Preisniveau er- heblich höher als das der Vorjahre. Gegen den OUtrust. Ueber die Maßnahmen der österreichischen  Regierung gegen den Oiltrust wird folgendes berichtet: Kündigung aller Ausnahmstarise für den Rohölbezug sowie Verfrachtung der Fertigprodukte und der Schleppaleiseverträge. Hier wird der Um- stand als Handhabe dienen, daß die Vacuum Oil Company   bei Er- richtung ihrer Anlage eine Verarbeitung von 3000 Wagen an- gekündigt, ihre Produktion aber seither auf 14 000 Waggons erhöht hat. Die Staatsbahnverwaltung erklärt nun, daß durch diese Mehr- leistung die Einmündungsstanon der Schleppgleise derart überlastet sei, daß fie den Verkehr nicht bewältigen könne und daher zur Kündigung der Schleppbahnvertrage gezwungen sei. Als dritte Maßnahme ist die Kündigung der Zisternenwagen-Vereinbarungen geplant. Diese Wagen werden zum Teil von den Staatsbahnverwaltungen beigestellt, jeden« falls nehmen sie aber die Gleiseanlagen auf der Ein» mündungsstation stark in Anspruch, und die Staatsbahnen werden erklären, daß sie nickt in der Lage find, eine so große Anzahl von Wagen beizustellen bezw. zu übernehmen. Sckließlich denkt man daran, der Vacuum Oil Co.   Schwierigkeiten insofern zu machen, als sie seinerzeit bei Konzessionierung ihrer Fabrik ihre Produktion mit jährlich 3000 Wagen angegeben hat, während sie jetzt, wie erwähnt, 14 000 Wagen verarbeitet. Wohl sind ihr seither verschiedene Bau- auSführungen gestattet worden, doch wird behauptet, daß dabei nie von einer Vergrößerung der Produktion die Rede war. Handhaben ficherheits- und sanitätspolizeilicher Natur, um gegen diese vergrößerte Produktion aufzutreten, finden sich gewiß. Die ungarische Regierung wird mit denselben Maßregeln gegen die Vacuum-Rasfinerie in Ungarn  vorgehen. DemB. T." wird unterm 17. Juni auS Wien   telegraphiert: Die österreichische Regierung hat der Vacuum Oil Co.   von den 21 Füllständen am Boryslaver Bahnhof 18 mit zweitägiger Frist gekündigt, die restlichen drei mit zweimonatiger Frist. Dies be­deutet einen schweren Schlag für die Vacuum Oil Co.  , die ihre Zisternenwagen in Boryslav   nicht mehr füllen kann und das Rohöl in Fässern von Boryslav   nach Dzieditz   transportieren muß. Huö der frauenbewegung. Abnahme des Frauenüberschusses. Bei der starken Zunahme der weiblichen Erwerbstätigkeit, auf die wir dieser Tage hingewiesen haben, ist es von besonderem Jnter- esse, daß die letzte Berufszählung 1907 zugleich eine deutliche Ab- nähme des Frauenüberschusses gezigt hat. Der Präsident des statistischen Reichsamt. Herr van der Borght, teilt in einem soeben im Druck erschienenen Vortrag mit: Im ganzen haben sich seit 1882 die beiden Geschlechter einander zahlenmäßig genähert. Da- mals waren noch 51,02 Proz. der Bevölkerung weiblichen Geschlechts, 1895 waren es 50,92 Proz., 1907 nur 50,65 Proz. Ein volles Gleichgewicht ist also noch nicht hergestellt, aber wir sind von eine» einfachen Halbierung der Bevölkerung nach den Geschlechtern nicht mehr so weit entfernt wie sonst. Die weibliche Bevölkerung stellt von dem Volkszuwachs seit 1895(9 950 000) nicht ganz die Hälft« (4 900 000) und hat sich seit 1832 langsamer vermehrt als die männ» liche und als das Volk im ganzen. Gegen 1895 ist daS Volk um 19� Proz., der weibliche Bolksteil nur um 18 H Proz. gewachsen. Leseabende. Niederschönhausen  -Nirdend. Montag, den 20. Juni, im Lokal von Radseck. Kaiser-Wilhelm-Straße 10: Vortrag der Genossin Ljtngwitz._ 6erlcht9- Zeitung» Militär gegen einen Fleischerlehrling, Die Sistierung eines Fleischerlehrlings, Schülers der Fach- und Fortbildungsschule der Fleischerinnung, durch einen Offizier de» Alerander-Gardegrenadierregiments Nr. 1 auf dem Berliner  Schlachthof, welche im März d. I. in Fleischerkreisen große? Auf- sehen erregte, hatte jetzt noch ein Nachspiel vor dem Jugendgerichts- Hof, vor dem der Lehrling erscheinen mußte. Der Regiments- kommandeur hatte nämlich Strafantrag gestellt, weil der Lehrling den königliche» Dienst, d. h. den Fleischempfang der Truppen auf dem Schlachthof durch lautes Johlen gestört haben sollte. Zur Ber» Handlung vor dem JngendgcrichtShof, die vergangenen Freitag statt- fand, waren der betreffende Offizier, 4 Grenadiere, 5 Fleischer- lehrlinge geladen. AlS Verteidiger fungierte der Leiter der vor» genannten Schule, Altmeister Burg. Die UrteilSverkiindigung war auf 8 Tage ausgesetzt und erfolgte erst gestern. Sie lautete, wie dieAllgemeine Fleischer-Zeitung" mitteilt, dem Antrage des Amtsanwalts gemäß auf Freisprechung, weil weder von verübtem groben Unfug, noch von Beleidigung hie Rede sein könne; auch Widerstand gegen die Staatsgewalt ist von dem Beschuldigten nicht geleistet worden. Die Kosten wurden der Staatskasse zur Last gelegt._ Wieder ein Reinfall der Spandauer   Polizei. Am Karfreitag(25. März) machten etwa 25 junge Leute, welche zum Teil dem Turnverein Freie Turnerschaft, zum Teil der Jugendorganisation angehörten, einen Ausflug nach Finkenkrug. Mitten im Walde erfreuten sich die Teilnehmer durch Spiele und fangen auch einige Turn- und Arbeiterlieder. Einer der Teil- nehmer, der jugendliche Genosse Paul Steffens, der damals der Jugendorganisation angehörte, hatte eine rote Fahne, die er hoch trug. Dies sah der Gendarm Gellner. Er trat hinzu und verbot das Tragen der Fahne, trotzdem andere Vereinigungen mit schwarz- weih-roten Fahnen unbehelligt blieben. Die Fahne wurde zu- sammengerolli. Als jedoch der Gendarm einige Schritte weg war, entrollte Steffens dir Fahne wieder und trug sie unter Gesang vor sich her, hielt sie jedoch ganz niedrig. Der Gendarm stellte nun- mehr den Namen des Fahnenträgers fest. Es folgte ein Straf- mandat in Höhe von 15 M. wegen groben tlnfugs; hiergegen legte St. Einspruch ein. Die Sache gelangte am Mittwoch vor dem Spandauer   Schöffengericht zur Verhandlung. Wie der als Zeuge vernommene Gendarm auf Befragen des Vorsitzenden erklärte, will er den groben Unfug in dem Tragen der roten Fahne und in dem Absingen sozialdemokratischer Lieder gefunden haben. Als der Angeklagte, der durch den Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht ver- teidigt wurde, erklärte, er kenne leine sozialdemokratischen Lieder. hätte auch keine gesnngen. sondern nur Turner- und Arbeiter- lieber, meinte der Gendarm, eS sei ein..Proletariatslied" gesungen worden. Auf weiteres Befragen des Vorsitzenden, ob denn anderes Publikum da war und sich jemand beschwert hätte, erwiderte der Gendarm, eS seien Leute an ihn mit der Frage herangetreten. Seit wann kommen denn jetzt die Sozialdemokraten mit roten Fahnen hierher?" Der AmtSanwalt beantragte 15 M. Geldstrafe. DaS Gericht folgte jedoch den Ausführungen des Verteidigers, daß der vorgebrachte Tatbestand kein grober Unfug fei und erkannte auf Freisprechung. Dem Antrage des Berte, digerS, auch die not- wendigen Auslagen des Angeklagten auf die Staatskosten zu über- nehmen, lehnte daS Gericht leider ab, wiewohl der Sachverhalt zeigt, daß ein durchaus Schuldloser wegen einer Tat, die nie strafbar sein kann, qngeklagt war. Verrmlcbte9. Das RocbwalTer. In Bayern   und in Tirol scheint da» Hochwasser seinen Höhepunkt überschritte« zu haben. Nach einer telegraphischen Meldung aus Augsburg  erreichte die Ueberflutung des Lech   in der vergangenen Nacht ihren Höhepunkt. Von der auf dem rechten Lechufer befindlichen Häuseriolonie sind zwei Häuser eingestürzt. * Das Hochwasser im Ahrtal  hat nach den neueren Feststellungen«inen Schaden angerichtet, der drei Millionen Mark bedeutend übersteigt. Wie amtlich be- richtet wird, find bisher 53 Leichen angeschwemmt worden. Unter den vermißten Personen befinden sich auch an- scheinend solche, die fortgezogen sind, ohne sich abgemeldet zu haben. Das dürfte namentlich für viele kroatische Arbeiter zutreffen. Der Eisenbahnbetrieb im Ahrtal ist teilweise wieder aufgenommen worden. « Das Hochwasser des Rheins. Sehr bedrohlich ist die Lage am oberen Rhein  . Aus Kon» stanz wird gemeldet, daß der Rhein   rapid e steigt, daß nun- mehr sämtliche Ufergemeinden überflutet sind. Aus Die- b o l s h e i m und Rheinau werden Dammbrüche gemeldet. Die Wasserwehren errichten Notdämme. Bei Markolsheim   und Rheinau   hat der Rhein   Wald und Feld überflutet. Die Ort- schaften sind völlig unpassierbar, da das Wasser etwa VA Meter hoch das Land, bedeckt. Das Ueberschwemmungsgcbiet der Schweiz  . Wie uns unser Baseler Korrespondent meldet, find durch das Hochwasser leider zahlreiche Menschenleben zu beklagen. In Altdorf sind 12 Personen ertrunken, in NäfelS  (Kanton GlaruS  ) ist ein mit Hilfsarbeiten beschäftigter Zimmermann in den Fluten umgekommen. In Die» poldsau(St. Gallen) wurde ein Holzarbeiier vom Strome fortgerissen und ertrank. Bei den Näumungs- arbeiten in Schwende  (Appenzell) ertrank ein Land» Wirt, der einem Verwandten half, seine Habe vor dem Wasser in Sicherheit zu bringen. In Schönenberg   in Thurgau   wurde eine Frau mit ihren drei Kindern und ein älterer Mann von den Fluten fortgerissen und ertranken. Bei Kradolf find sieben Personen in den Fluten umgekommen. Das Elend in den vom Hochwasser betroffenen Bezirken ist ungeheuerlich. Viele Familien haben bei der Katastrophe Hab und Gut verloren. Tau» sende sind an den Bettelstab gebracht worden. » Hochwasser in Schlesien  . AuS verschiedenen Teilen Schlesiens kommen neuerdings Meldungen über schweres Gewitter mit wolkcnbruchartigen Regen, güssen. Mehrere Flüsse führen Hochwasser und sind teilweise über die Ufer getreten. » Die Verheerungen in Ungarn  . Nach amtlichen Meldungen aus dem Komitat LugoS lauft» dort immer schrecklichere Details über die durch Hochwasser und Wolkenbrüche angerichteten Verheerungen ein. Am meisten be- troffen sind die Bezirke Orsowa  , BozovieS und Mol» dova. Ganze Dörfer sind in Trümmerhaufen verwandelt. mehrere find gänzlich verschwunden. Die Saaten sind vollständig vernichtet. Die Straßen sowie die Telegraphen- und Telephon- leitungen sind zerstört, jeder Verkehr ist unmöglich. Der ge- samt« Viehbestand ist zugrunde gegangen. Mehr als 200 Per, fönen find ums Leben gekommen. Die Rache des Kunden. In origineller Weise rächte sich ein junger Mann in Braun, schweig an einem Schneider, der ihm einen schlechtfltzenden Anzug geliefert hatte und sich weigerte, ihn zurückzunehmen. Um dem Publikum zu zeigen, wie sehr er hereingefallen sei, zog er den Anzug an und heftete sich ein großes Plakat auf den Rücken, auf dem geschrieben stand:Dieser schlecht sitzende Anzug ist für 8 8 Mark von der Firma N. N.,.... straße, geliefert." Damit ging er dann auf den belebtesten Straßen der Stadt einher und erregte natürlich großes Aufsehen: Die Bergung desPluviose". Nach zweitägiger Dauer haben die Hebungsarbeiten an dem Pluviose" wieder begonnen. Riesenhafte Pumpen sind angekommen. Zwei Leichter sind in Kreuzform über dem Unterseeboot aufgestellt worden und zwar am Vorderteile das eine und das andere am Back» bord. Die Kotten sind sämtlich befestigt und angezogen. Die Pumpen.. die an Bord de» DampfersGiraffe" augebracht worden sind, pumpen ein ekelerregendes Wasser auS dem Innern desPluviose". Die im Innern des Unterseebootes noch befindlichen Leichen hofft man nun- mehr bald bergen zu können._ Meuternde Matrosen. Au» Philadelphia   wird gemeldet: An Bord de» nach Australien   bestimmten englischen Dampfers.Highland Monarch' griff ein chinesischer Malrose den ersten Offizier mit dem Messer an, weil ihm dieser die Erlaubnis verweigert hatte, bor der Abfahrt noch einmal an Land zu gehen. Er wurde übermannt und in Eisen gelegt. Später unternahmen alle anderen chinesischen   Mitglieder der Besatzung plötzlich den Versuch, zu entweichen, doch wurden sie von den englischen Matrosen zurückgetriehen. Als der Dampfer ab- fuhr, sprangen sieben chinesische Matrosen über Bord. Vier von ihnen ertranken, drei erreichten das Land mit knapper Not. Kleine Notizen. Die Pulverfabrik Junkermühle im Kreise Wipperfürth   flog am Donnerstag abend in die Luft. Ein Arbeiter wurde getötet. ein anderer schwer verletzt. Man vermutet, daß die Achse einer Maschine warm gelaufen und dadurch die Explosion verursacht worden ist. Schwerer Grubrnunfall. Auf der ZecheConkordta" bei Ober- Hausen ereignete sich ein noch nicht aufgeklärter Unglücksfall. Ein Bergmann wurde getötet, ein zweiter schwer und zwei andere leicht verletzt. Ein Lustmord wurde in Königgrätz   an der 17jährigen GrundbesttzerStochter Rosa Barta verübt. Die Leicke, die zwanzig Messerstiche aufwies, wurde in einem Kornfelde aufgefunden. Bei Erdarbeite» in Serajewo wurden 24 Soldaten durch Erbmassen verschüttet. Zwei Soldaten wurden sofort getötet, einer erlitt schwere, drei leichtere Verletzungen. Attentat auf einen Gcndarmericoberst. In R a d o m(Rußland  ) ist der Gendarmerieoberst WonsiatSki in seinem Bureau durch einen Polizeiagenten erschossen worden. Der Mörder und ein Mitschuldiger haben am Talorte Selbstmord verübt. Eine» neuen Höhcurekord stellte der Aviatiker V r o o k i n S bei einem Fluge in Indianapolis   auf. Er erreichte bei einem Fluge eine Höhe von 1700 Meter und hat damit den von ihm auf- gestellten Hohenrekord überboten.