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»Ferienspiele' kenntlich. Die Beteiligung ist mit keinerlei Kosten verbunden.. Um den Genuß von Wasser möglichst zu vermeiden, er- sucht der Jugend-Ausschuß die Eltern, den Kindern Kaffee, Milch oder ähnliches mitzugeben; ebenso dürfte etwas Mundvorrat am Platze sein. Es soll strilte darauf gesehen werden, dah die Kinder um 6»/« Uhr wieder an den Sammelorten eintreffen. Diese danlenswerte erfreuliche Veranstaltung des Jugend-AuS- schusses für unsere Schuljugend ist durchaus zu begrüßen. Wir raten deshalb den Genossen und Genossinnen, die Kinder den geplanten fröhlichen und der Gesundheit förderlichen Spielen zuzuführen. Treptotv-Baumschulentveg. Ei» geheimnisvoller Kiiidesmord beschäftigt die hiesige Polizei behörde. Auf einem Grundstück an der Baumschulenstraße wurde vorgestern ein Paket gefunden, das die Leiche eines Knaben enthielt. Am Hals des toten Kindes wurden mehrere Verletzungen, die zweifellos mit einem Messer beigebracht worden sind, entdeckt Mehrere Soldaten des Pionierbataillons hatten kurz vor der Auf- ftiidnug der Leiche beobachtet, wie ein mit zwei Segeln versehenes Segelboot dicht an der Fundstelle vor Anker gelegen hatte. Beim Abfahren des Fahrzeuges kam am Steuer ein Paket zum Vorschein und wurde schnell ans Land geworfen. Es war aber zu kurz ge- warfen worden und fiel noch ins Wasser. Bald darauf wurde eS gelandet und die Leiche darin vorgefunden. Die Polizei sucht nun aufzuklären, in welchem Zusammenhang das Segelboot mit dem KindeSmord steht. Das Segelboot hatte blauen Anstrich und an vielen Stellen Messingbeschläge. Steglitz  . Die LieveStragödie, bei der, wie wir berichteten, der Chauffeur Richter auf die 16 jährige Träger schoß und sich selber verletzte, hat jetzt ein Opfer gefordert. DaS junge Mädchen ist gestern früh, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben, im Krankenhaus gestorben. Steglitz  -Friedenau  . Nach einem dem Gewerkschaftskartell zugegangenen Schreiben des Amtsvorstehers von Friedenau   erhalten jetzt die Arbeiter am Bau der höheren Mädchcnichule den tarifmäßigen Lohn. Danach hatte die seinerzeit eingereichte Beschwerde ihre volle Schuldigkeit getan. Den wackeren JnnungSbrüdern der löblichen Schneiderzunft zu Steglitz   hat ein landrätlicher Ukas grausam die Bude verhagelt. Spindler, Schönert, Weißenfcld, Vogt, Böse und noch ein Paar Miniaturscharfmacher führen bekanntlich immer noch einen gewaltigen Krieg mit der Gehilfenorganisation. DemVorwärts" und der VollSzeitung" wurde laut richterlichem Urteil untersagt, ihren Lesern die Tatsache bekannt zu machen, daß obengenannte Herren den Tarif nicht anerkennen und minderwertige Löhne zahlen. Damit gab sich aber der Tatendrang unserer Ritter von Schere und Nadel durch aus noch nicht zufrieden. Ihr Rachedurst soll erst noch durch verschiedene Privatklagen gestillt werden. Nun kostet aber das Klagen wie dos Kriegsühren nach Montecoculi Geld. Woher nehmen und nicht stehlen? Ha die JunungSkasse! Schon standen die Helden an der heiligen Truhe, den Schatz zu heben, da verbot der Landrat die Verwendung von Jnnungsgeldern zu Privatzwecken. Wie verlautet, soll das zum Feuerwerk nötige Pulver durch Umlageverfahren von den Gesellen beschäftigenden Bundesbrüdern eingetrieben werden. Gut Zwirn I Bezüglich des Anschlusses an die Gcwerkschafts- kommission soll die Meinung unter den Mitgliedern der dem Kartell zugehörigen Organisationen eingeholt werden. Die Protest- Versammlung gegen die neue Reichsversicherungsreform findet ain 6. Juli statt. Es fehlen die Vertreter der Schuhmacher und der Maschinisten und Heizer. Britz  . AuS der Gemeindevertretersitzung. Der KasscnrevifionSbericht vom 3l. Mai wies bei einer Einnahme von 642263,32 M. und einer Ausgabe von 792 682,44 M. einen Befrand von 143 689,88 M. auf. DaS Gemeindcgrundstlick an der Trifrstraße südlich vom Kirchhof wird auf 5 Jahre zum Preise von jährlich 66 M. und daS von Rix- dorf erworbene Gelände am Teltolvcr Kanal zwischen Chaussee und RungiuSstraße auf ein Jahr zum Preise von 600 M. verpachtet. Die Große Berliner Straßenbahn hat die Absicht, zur Verbindung des neuen Straßenbahn- Depots mit dem Gleise der Südlichen Berliner   Vorortbahn einen Schienenstrang durch die Wilhelm- und Geradestraße zu legen. Die schlechte Lage der Wilhelmstraße bedingt cS, daß im Interesse des Verkehrs das Gleise aus eine Seite gelegt wird. ES soll von der Direktion gefordert werden, daß in Ergänzung dcö Z 6 des Kontraktes die Kosten für die Herstellung des Damm- Pflasters in der Geradeftraße in Frontlinie des Depots sicher zu stellen sind. Die Gesellschaft hat zur Unterhaltung deS Pflasters der Straßen innerhalb des Ortes, in denen Schienenstränge der Wüsten- bahn liegen, einheitlich für im Gleise laufendes Meter jährlich 70 Pf. pro laufendes Meter zu zahlen. Mit Einführung des Winterplanes sollen die Wagen der. Linie 47, während der Dauer des Betriebes abwech- selnd je einer bis zur Jahnstraße und der andere bis zum Buschkrug, die Wagen der Linie 29 bis 12 Uhr nachts nach der Triflstraße fahren. Der Bürger- sowie der Grundbcsitzcr-Verein des OrteS haben angeregt, in Anbetracht der Verdienste, die sich der ver- ftorbene Landrat des Kreises um den Ort erworben hat, die Ring- Chanssee in Stubenrauch-Straße abzuändern. Nach längerer Debatte wurde gegen die Stinimen unserer Genoffen demgemäß beschlossen. Ein Antrag des Vorsitzenden, die bisherige Neu- Britzer- Straße in Franz Körner- Straße umtaufen zu wollen, wurde einstimmig angenommen. Zum kürzeren und schnellereu Ver- kehr von Nixdorf nach Britz   wurde einstimmig beschlossen, die Asphaltierung der Verbindungsstraße zwischen Werder- und Bruno Bauerstratze sofort in Angriff zu nehmen. AuS Anlaß deS Festes zum 26 jährigen Bestehen der freiwilligen Feuerwehr wurde die Gemeindevertretung ersucht, 1000 M. zu bewilligen. Ge­nosse Kitzing bemerkte hierzu, daß er sowie seine Parteigenossen der Meinung seien, daß zu Festlichkeiten aus öffentlichen Mittel» keine Gelder bewilligt werden tollen. Da man aber andererseiis dem uneigennützigen Walten der Feuerwehr die Anerkennung nicht ver- sagen könne, schlage er vor, am Gedenktage der Wehr zur Bc- schaffung eines AutolöschzugeS eine Rate von 3000 M. zu über- geben, die spater wiederholt werden kann, bis die nötige Summe dazu erreicht ist. Der Vorsitzende betont hierzu, daß für die Schnelligkeit der Wehr nach Maßgabe der Entwicklung des OrteS ohne weiteres Sorge getragen wird. DaS Gesuch wurde, nachdem dasselbe durch Herrn Zickert begründet worden war, gegen die Stimmen unserer Genossen angenommen. In geheimer Sitzung behandelte die Vertretung noch Grundstückssachen. Wilmersdorf  . Die städtischen Rechtsauskunftsstellen gehören vielfach zu den Einrichtungen, die nicht lebe» und nicht sterben können. Sie ver- danke» ihre Existenz dem Streben, es den Arbeiterfekrstariaten gleich zu tun, wobei" vielfach offen oder versteckt der Winifch maßgebend est, die auSknnftsbedürftigen Personen demEinflüsse der Sozial- demokratie" zu entziehen. Da nun aber die Arbeiterschaft den von ihr geschaffenen Einrichtungen mehr Vertrauen schenkc, als den in solcher Absicht eingerichteten Konkurrenzunternehmen, so fristen diese im Gegensatz zu den Arbeitersekretariatcn zumeist ein kümmerliches Dasein. Diese Beobachtung kann man auch an der städtischen Rechtsauskunftsstelle in Wilmersdorf  machen, die seit dein 1. Dezember 1903 in> Ralhause funktioniert. Sie ist geöffnet Dienstags, nachmittags von 5 bis 7 Uhr; die Auskunft wurde im Anfang durch informatorisch be- schästigte Gerichtsassessoren erteilt, während neuerdings ein besoldeter juristiicher Magistratshilfsarbeiter mit Hilfe eines Bureauassistenten hier seines AinleS waltet. In den ersten zwölf Monaten erhielten im WilmerSdorser Rathansc 302 Personen 430 Auslünfte; mithin entfiel auf jeden Tag ein Besuch von nicht ganz sechs Personen. Nun ist aber bezeichnend, daß daS städtische Institut von der Bevölkermigsschicht, für die es allem Anschein nach geschaffen wurde, nur unerheblich benutzt worden ist. Unter den Auskmistsuchenden waren 17,66 Proz. gewerbliche Arbeiter und Arbeiterinnen, Gesellen und Lehrlinge, 30,13 Proz. andere Arbeitnehmer und Beamte und 3,64 Proz. Dienstboten, hingegen 43.68 Proz. selbständige Personen. Außer der kleinen Zahl gewerb- licher Arbeiter fällt besonders die sehr geringe Zahl der auSlunftsuchenden Dienstboten auf, vor allem, wenn man erfährt, daß das weibliche Geschlecht unter den Besuchern init 62,32 Proz., daS männliche hingegen nur mit 47,63 Proz. vertreten war. Auch die Art der erbetenen Auskünfte gibt Kunde davon, daß die Arbeiterschaft die städtische Einrichtung nur in geringem Maße in Anspruch nahm. Auf die Arbeiterversicherung entfielen nur 8,37 Proz. Auskünfte, auf den Arbeits- und Lehr- vertrag 3,49 Proz. und auf andere Angelegenheiten der Gewerbeordnung gar nur 0,46 Proz. Hingegen kanien aus MietS- und WohnungS   fachen 17,21 Proz., auf Forderungen ebenfalls 17,21 Proz., ans Familien- und Erbrecht 16,4 Proz., auf Zivilprozeß und Mahn- verfahren 12,79 Proz., auf Strafsachen 8,84 Proz. der AuSkunftertcilungcn. AuS diesen Zahlen ergibt sich, daß die Arbeiter- schast, wie dies ja auch erst gelegentlich der Beratung der Reichs- Versicherungsordnung im Reichstag zur Sprache gekommen ist, in ihren Angelegenheiten den Arbeiterseiretären mehr Vertrauen und Ncchtskemitnis beimißt als den Fachjuristen, und daß hingegen die städtischen Auskunftsstellen zu Einrichtungen werden,' in denen der Mittelstand, wenn nicht gar die besitzenden Schichten der Bevölkerung, sich unentgeltlich Rat holen. Diese Erscheinung verdient besonders für den Fall Beachtung, daß bürgerliche Kommunalpolitiker die städtische AuSknnftSstelle als Einrichtung zur Fürsorge für die arbeitenden Bevöllerungsschichten preisen sollten. Ober-Schönekueide. Mit Gas vergiftet hat fich das 19 Jahre alte Dienstmädchen Martha S., das bei dem Gastwirt W. in der SicmenSstraße seit zwei Monaten in Stellung war. Das Mädchen zeigte, ohne sich über die Ursache auszulassen, ein niedergeschlagenes Wesen und kündigte den Dienst zum 1. Juli. Gestern nachmittag öffnete eS die Hähne der Kochmaschine, um sich mit GaS zu vergiften. Als man eS auf dem Fußboden liegend fand, lebte eS noch. Man brachte eS nach Berlin  in die Charilö, wo eS noch bedenklich darniederliegt. Weisteusee. Ein eigenes Genesungsheim beabsichtigt der Vorstand der hiesigen Ortskrankenkasse für die Mitglieder zu errichten. Ein 10 Morgen große« Grundstück in Groß-Besten bei Königs-Wusterhausen   ist für den Preis von 36 000 M. bereits angekauft. Das Grundstück ist mit Nadel- und Laubwald versehen und liegt mit einer Front von 160 Metern an den 200 Morgen großen See der Hofkammer. Als Anzahlung sind 10000 M. aus dem Betriebsfonds der Kasse ent- nommen. Die Baulosten inkl. Einrichtung sollen 90 000 M. betragen. Die LandeSversicherungSanstalt wird wahrscheinlich die erste Hypothek im Betrage von 60 000 M. übernehmen. Die Zeichnungen deS BaneS liegen bereits vor; danach sollen 32 Rekonvaleszenten Auf- nähme finden, außerdem bleibt noch genügend Raum für das Warte- personal, für Bad, zwei Tagesräume und sonstiges Zubehör. Soweit der Raum es gestattet, ist der Vorstand gewillt, daS Heim auch fremden Kassen für den TageSfatz von 3 M. zur Verfügung zu stellen. Herzfelde  . Die Generalversammlung des WahlvereinS wählte zum Leiter des Bezirks wiederum de» Genoffen Friedrich W i S l a n g, Kassierer ist wie bisher Genosse Otto N e u m a n n, zum Schriftführer wurde Genosse Albert Schulz gewählt. Jugendveranstaltungen. Boxhagen. Nummelsbnrg- Stralau. Der JugendauZIchuß ver. anstaltet am Sonntag, den 9. Juli, einen Spictnachmittag im Freien. Tresfpunkt 2 llir im Fugendheim, Mt-Boxhagen 56 I. Die Jugendlichen aus vorbenannten Orten werden ersucht, sich zahlreich daran zu beteiligen. Auch die Beteiligung Erwachsener an diesen Spielen ist erwünscht. Des weiteren richtet der Jugcndausschuß an die Genossen und Arbeiter von Boxhagen-Nummelsburg, welche Kinder im Altec von 1418 Jahren haben, das Ersuchen, dieselben aus das von der organisierten Arbelterschast er- richtete Jugendheim binzuweile». Den Jugendlichen steht kostenlos außer einer reichhaltigen Zeitungstcklüre eine eigens für Jugendliche eingerichtete Bibliothek sowie GesellschasiSspicle(Schach usw.) zur Verfügung. I» den Sommermonaten sindcn jeden Abend bei genügender Belcilignng mit den zu diesem Zweck angeschaßtcn Utensilien Spiele im benachbarten Treptower Park unter sachgemäßer Leitung statt. Abmarsch 7'/, Uhr abends vom Jugendheim. I» den Wintcrmonaten werden bildende Veranstaltungen getrosten. Der Jugendausschnß. BSeitzcnsee. Am Sonntag, den 3. Juli, veranstaltet die hiesige Freie Jugendorganisation unter fachmännischer Leitung eine Spiclpartie nach Heiligensee  . Trcstprmkt morgen» Sy, Uhr Langhansstraße. Ecke Friedrich. straße. Fahrgeld 40 Pf. Die Arbeiterschaft wird gebeten, ihre erwachsene» Söhne und Töchter recht zahlreich beteiligen zu lassen. Versammlungen. Freie Volksbühne  " und LustbarkeitSsteuer. Ueber die Stellungnahme derFreien Volksbühne  " zur Lust- barkeitssteuer des Magistrats berichteten wir bereits in der gestri- gen Nummer desVorwärts". Wir tragen zunächst noch die Briefe nach, welche außer der neulich veröffentlichten gutachtlichen Er» klärung dem Vorstande derFreien Volksbühne  " von hervorragen- den Schriftstellern zugegangen sind. Tie an, Dienstag abgehaltene Generalversammlung des Vereins nahm mit großer Genugtuung Kenntnis von der Stellungnahme des Vereins i» der Frage der Lustbarkeitssteucr und von diesen Briefen: Mir scheint dieFreie Volksbühne" mehr für Kultur im höchsten Sinne geleistet zu haben, als alle anderen deutschen Bühnen zusammen, und sie bedroht zu sehen, bedeutet mir eine Gefahr, die wir mit allen Kräften abzuwehren trachten müssen. Hermann Bahr  , Wien  ." Ein tapferes und großartiges Bildungsunternehmcn ist dieFreie Voltsbühne". Ein Liberalismus, der sie besteuert, reicht sein Abschiedsgesuch ein. Alfred Kerr  , Berlin  ." Ich halte dieFreie Volksbühne" zurzeit für das einzige sozial fruchtbare, kulturell hoffnungsvolle Element unseres ganzen Theaterbetriebes, ich halte deshalb jede sie bedrohende Maßregel für ein Verbrechen an unserer Zukunft. Julius Bab  , Grunewald  ." In Oesterreich   würde ein Versuch, die Tätigkeit derFreien Volksbühne  " durch Steuern zu knebeln, nicht gemacht werden, weil sich alle Parteien schämen würden, dazu ihre Hilfe zu leihen; übrigens auch deshalb, weil die österreichische Regierung die Kulturmission erkannt hat. Die Wiener  Freie Volksbühne" hat ihre staatliche Unterstützung(die nun schon im dritten Jahre prozentual zur Mitgliedersteigerung erhöht wird) über Anregung eines bürgerlichen Budgetreferenten, des Abg. Dr. Kramer, erhalten, und in dem Dekret, das uns die Subvention zuspricht, wird die Bedeutung unserer Aufgabe vollauf aner- könnt. Obwohl ja, weil wir uns als dasTheater der organi- sierten Arbeiter" offen deklarierten. Wir Oesterreichcr können nicht glauben, daß der Berliner   Magistrat nicht soviel Einsicht haben sollte wie das österreichische Unterrichtsministerium. Uebrigcns ist in aller Welt, dank der internationalen Theater- krise, gerade jetzt der denkbar ungünstigste Zeitpunkt für eine solche Kultursteuer; die Lage der Theater ist durch das Ueber- handnehmen des kulturwidrigen Tingeltangels und der Kino- theater überall miserabel. Darum kann dieses Attentat nicht ausgeführt werden. Stefan Großmann, Wien  ." Die Tätigkeit einer Organisation wie dieFreie VolkS� Bühne" halte ich für ebenso nützlich und notwendig in unserer Zeit, wie etwa die nächtliche Beleuchtung unserer Straßen. Die kostbaren Schätze der Kunst und Literatur erhalten ihren Wert .erst p.Mrck,, dgß fie per Mxnfchheit und Mar nicht»»r tvenkgen Wohlhabenden zugänglich gemacht werden. Da der Staat und-die Gemeinden vorläufig auf diesem Geöiete noch völlig versagen, so müssen auf diesem Wege, dem derFreien Volksbühne  ", gewissermaßen Leitungsrohre geschaffen werden, die auch die breiten Massen des Volkes mit den Schätzen der von Dichtern und Künstlern aufgespeicherten Kultur speisen.> Berlin läßt sich gern den schmeichelhaften TitelSpreeathen" gefallen. Aber eine unüberbrückbare Kluft trennt seine Be- Hörden von den Anschauungen der Athener  . In jenem geistigen Mittelpunkt der hellenischen Welt wurde bekanntlich durch das Theorikon, ein vom Staate gegebenes Theatergeld, auch dem ärmeren Bürger der Zutritt zu den Thoateraufführungen er- öffnet, ja, es galt als erste Pflicht, der dramatischen Poesie einen Teil seiner Zeit zu widmen. Bei uns wird dem Aermeren ohnehin der Weg zu Kunst und Literatur durch hohe Kosten er- schwert(z. B. an den Hofbühnen; Staatsbühnen haben wir über- Haupt noch nicht!). Aber nicht genug mit diesem völligen Ver- sagen von Staat und Gemeinde auf dem so wichtigen Gebiet den Volksbildung nein: jetzt kommt auch noch der Berliner   Magi- strat und legt eine Pön auf diese Kulturpflicht. Wie? Du Ar- beiter bist so vermessen, Beethoven   und Mozart hören zu wollen? Du gehst in Deiner übertriebenen Genußsucht so weit, Shake» speare, Schiller, Goethe, Hebbel und Ibsen   kennen zu lernen? Diese schnöden Lüste wollen wir Dir verkürzen die Lust« barkeitssteuer soll Dich lehren, wie man in Spreeathen die Kulturaufgabe der Kunst einschätzt. Es würde zur Er- Weiterung des ästhetischen Horizonts bei den Behörden Spree  » a t h e n s   erheblich beitragen, wenn sie das Land der Griechen etwa im Zeitalter des Plerikles einmal mit der Seele suchen wollten. Dies Zurückgehen um 2300 Jahre würde für sie einen Fortschritt bedeuten! Karl Strecker  . Berlin  ." Nach Erleoigung des ersten Punktes der Tagesordnung er- statteten der Vorsitzende und der Geschäftsführer den Jahres- Bericht, der die Zeit vom Juli 1909 bis Juni 1910 umfaßt. Der Verein vermehrte seine Mitgliederzahl im abgelaufenen Spieljahre um annähernd 2000 Personen, aus eine Gesamtzahl von etwa 17 600. Die Abschlüsse für den nächsten Winter rechnen diesmal mit keiner neuen Erweiterung. Einstweilen heißt es, den gc- wonncnen Bestand erhalten und Lücken in den letzten Abteilungen auszufüllen. Im neuen Spielsemester sind 189 ordentliche Ver- einsvorstellungen gepachtet worden. Außerdem sind wiederum Extravorstellungen im Lessingtheater vorgesehen. Die Aufführun. gen der Abendabteilungcn finden im bisherigen Umfang im Neuen Schauspielhause statt. An Aufführungen für das nächste Jahr sind geplant:Ueber unsere Kraft" von Björnson  ;AgneS Bernauer  " von Hebbel  ;Die Welt, in der man sich langweilt" von Pailleron  . Für das Lessingtheater sind geplant: Hermann BahrsKonzert": HartlebensRosenmontag" und HauptmannsVor Sonnenauf» gang". Im Thaliatheater wird unter anderemKampf", ein Schauspiel aus den englischen Gewerkschastskämpfen, gegeben wer» den; außerdem eine Operette von Offenbach   usw. Die Gesamt­einnahme betrug im vcrfldssenen Jahre 134 821,26 Mk., die Ge» samtausgabe 178 241,04 Mk. Am 30. Juni war ein Bestand von 6680,21 M. vorhanden. Vorstand und Geschäftsführer wurden entlastet. In den Vorstand gewählt wurden wieder: Dr. C. Schmidt. 1. Vorsitzender; Kurt Vaake. 2. Vorsitzender; Sasse n b ach, 1. Schriftführer; K a l i s k i. 2. Schriftführer; Winkler. Geschäftsführer. Ter Ausschuß setzt sich wieder zu- sammen aus Frau Julie Zadel und den Herren Dr. I. Bloch« Stampfer, Dr. SchikowSki, Dr. Lindheimer. R. S ch in i d t und Willi W ach. Zu Revisoren wurden gewählt H. Königs, G u t sch m i d t und G. Jonas. Die Ordner­obleute sind auch wieder die bisherigen, mit Ausnahme von Karl (8. Abteilung), an dessen Stelle Karpe tritt. Zrntralverband der Maschinisten und Heizer. Die VerwaltungS- stelle Berlin   nahm in zwei Versammlungen den Bericht von der Generalversammlung in Hamburg   entgegen. Schwittau und K n tz n e r erstatteten als Delegierte Bericht. Die Diskussionsredner übten an manchen Punkten scharfe Kritik, so an der Art der GchaltS. und Spesenregelung. Eine heftige Debatte löste die Frage des BestätigungsrechtcS des Haupt- Vorstandes gegenüber den Lokalbeamten, auS. Es wurde gesagt, dieser Paragraph sei hauptsächlich auf Berlin   gemünzt. ES brauche nur ein vorgeschlagener Kollege dem Hauptvorstande nicht angenehm zu sein, dann könne derselbe auf seine Bestätigung warten wie weiland Kirschner. In die Parteischule müßten auch Kollegen geschickt werden; sie werde jedoch hinter die Gewerkschaftsschule zurückgesetzt. Ein, zelne Redner sprachen die Zuversicht aus, daß der BeswtigungS- Passus seitens des Hauptvorstandes nicht mißbraucht, sondern loyal gehandhabt werde. Einig waren sich alle Redner darin, daß der ewige Streit zwischen der Zahlstelle Berlin   und dem Hauptvorstande aufhören müsse. Ein Redner forderte, daß in Zukunft zu den Generalversammlungen weniger Beamte und mehr Kollegen aus der Reihe geschickt werden sollen. Zrntralverband der freien Händler. Hanfierer«nd ver- wandten BernfSgenofie« Deutschlands  . Sitz Essen, Verwaltung»- stelle Berlin  . Bezirl VII. Heute abend 8>/, Uhr Versammlung bei Göltling, Prenzlauer Str. 2». Gaste willkomme». P r e u ß l e r: Erinnerungen auS der Arbeiterbewegung. r: Martin Eden. Bücherjchan: Deutsche Partei- Eingegangene Dnickrcbnften. VomKampf-, der Monatsschrift der deutsch  . österreichischen Sozial- demolratle, erschien soeben Hest 10(Juli). ES hat solgende» Inhalt: Otto Bauer  : Der Weg zum Frieden.   Adolf Braun  : Aelteste und neueste So»ialistenbclämpsu»g. Emmv Freundlich: Noch eine Lücke. Karl Renner  : Politische und ökonomische Solidarität. Paul Hirsch  : Die Rechtlosigkeit ausländischer Arbeiter in Preußen. Odon P o r: Die italienischen Glasarbeiter und die Krise in der Glasindustrie. AwbroS H r u f ch k a: Die Transportarbeiter und die Organisation.   I. F. A n k e r I m i t �Amsterdam  ): Gewerllchastlicher Anarchismus in Jolland. Franz Schramm  : Die Revolution der Kunst und die Bild- auer. Robert P Julie R o m m: literatur. Tschechische Parteiliteratur. J'acciiMC(Ich klage an). Enthüllunaen über den Kiel« Werst. Prozeß von S. Jacvbsohn. 64 Seiten. Selbstverlag, Hamburg  , Schäser- lamvallee 43 Im eigenen Haus« nicht teurer als in einer Mietswohnung. Bon F. Fl ur. 1 M. Westdeutsche VerlagSgesellschast, Wiesbaden  . Hörner trägt der Ziegenbock. Roma» von St. v. Persall. E. Flelschel u. Co.. Berlin   Vf. 4 M. Die«xistcuzarnndlagen der Mittelbetriebe in der Berliner  Maschinenindustric. Bon Dr. rer. pol. W. Niefind. 75 Ps. Metallarbeiter- verband, Berlin   blIV. S.__ Amtlicher Marktbericht der städtischen Marktballen-DtrekNon üb« den Großhandel w den Zentral-Marktballen. Marktlage: Fl ei Ich: Zulubr schwach, Geschält sehr still, Preis« unverändert. Wild  : Zusubr genügend. Geschält rege, Preite gut. Geflügel: Zusuhr genügend, Geichält schleppend, Preise wenig verändert. Fische: Zusuhr mäßig, Geichäst ruhig, Preise weuig verändert. Butter und Käse: Ge- Ichäst ruhig, Preise unverändert. Gemüse. Oda und Süds r achtet Zusuhr meist über Bedarf. Geschäft schleppend. Preise gedrückt. «vitternnftsfederfUb» vom 89. Juni 1010. morgen« 8 Udr. Statt»»«, Swinemd». 763 SW 752 SS trftn". 755@SB Franst.-«. 757 SW München   76lSS Wien 1762® £- = a if » Veit« 4 wolkig 6 dedeckt 3 bedeckt 4 Reg«» 4 bedeckt 1 bedeckt »B ua 5« t? M« «Z «>§ | I Haparanda 752 3 Petersburg 757 S Sem» 756 W Werde«, Pari» 747 WNW 760 SW veUct 2 Haid bd. 1 heiter 5 wolkig 3 halb bd 3 bedeckt >. c- 13 18 13 11 18 «cttervrognofe für Donnerstag, den 30. Juni 1910. Zunächst kühler, zeitweise heil«, jedoch sehr unbeständig mit einzelne« Regeiischaucru und srischen westlichen Winden, später wieder etwa» wärmer. vsrltner Betterbureau.