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Mr. 168. 27. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Derstag, 21. Juli 1910.

Die Parteipreffe über die Budget­bewilligung.

., Volksfreund"-Karlsruhe  .

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um ein gutes Stüd unseren preußischen Parteigenossen voraus Regierungssystem anerkennen sollen, verneint. Bisher waren find. Beschlüsse der Gesamtpartei bindend für jeden einzelnen Partei Die prinzipielle" Stellung, die der Vorwärts" zu der genossen, sie waren auch bindend für einzelne Teile der Partei. Frage der Budgetabstimmung einnimmt, würde in ihren Konje. Unter dem demokratischen Prinzip, daß die Partei sich selbst ihre quenzen und darauf kommt es bei der Entscheidung über Bahnen weist und bei Meinungsverschiedenheit durch Abstimmung diese Frage an zur Verneinung der parlamenta entscheiden läßt, sind wir mächtig und reif geworden, jedem gegne rischen Arbeit überhaupt führen." raschen Ansturm gewachsen und zur Lösung der schwierigsten gesell­Wir werden auf diese Ausführungen noch zurück- schaftlichen Probleme befähigt zu sein. Unsere schneidigite und von den Gegnern gefürchtetste Waffe war bisher unsere eiserne Dis. zukommen haben. ziplin. Die badischen Parteiführer sind moderner", sie lächeln Wir lassen nun zunächst zwei bayerische Preßstimmen über unsere Grundsäge und tänzeln lächelnd darüber hinweg. Parteitagsbeschlüsse gelten nicht für sie.

folgen.

Wir wünschen dringend, daß in dieser Frage der Parteitag nur so entscheidet, wie es vom Standpunkt des Klassenkampf­charakters der Partei zwingend notwendig ist. Von sentimentalen Anwandlungen irgendwelcher Art muß er sich freihalten."

Fränkische Volkstribüne"-Bayreuth  .

Genosse o Ib beginnt eine Artikelserie zur Verteidigung der Budgetbewilligung. Er erwidert auf unsere Feststellung, daß die Haltung der Fraktion einen Bruch der Parteidisziplin bedeutet, der die Einheit der Partei gefährdet, das Folgende: ,, 1. Nicht die badischen Genossen tragen die Schuld dafür, daß ,, Oberfränkische Volkszeitung"-Hof Sollte das eine generelle Einrichtung der Partei werden, dann wir jest wieder eine Barteifrage" auf de. Tagesordnung haben, sondern die Mehrheit des Nürnberger Parteitages, die allen War­" Es müssen doch in Baden gar besondere politische Verhält. wird die Sozialdemokratie aufhören zu sein, was sie war. Dann nungen um Trok in völliger Verkennung ihrer Aufgaben und niffe" vorherrschen, die es mit sich bringen, daß innerhalb weniger serschlägt sie ihr Schwert, das sie beim Gegner politischen Kompetenzen, den einzelstaatlichen Parteien einen Be- Stunden ein solch gewaltiger Umschwung in der politischen Situas furchtbar machte. Soll die Parteidisziplin wie ein Stoch fchluß aufoftrobierte, den diese in der schematischen Weise, wie das tion eintreten fonnte. Die badische Großblodpolitit topf, der ein Loch hat, in die Rumpelfammer gemorfen werden, in der Nürnberger Resolution festgelegt ist, gar nicht ausführen scheint schon recht eigenartige Wirkungen ausgelöst dann zerfällt die Partei in Teile, von denen jeder auf eigene Faust tönnen, wenn sie die Partei und deren politisches Wirken in den zu haben, so daß die badische Landtagsfraktion lieber einen Stan- Politik macht, und zwar eine Politik, die um so verworrener, fon Einzelstaaten nicht lahm legen und jeden Einfluß auf die Ge- dal heraufbeschwört, indem sie die Parteitagsbeschlüsse einfach fuser werden muß, je länger dieser Zustand anhält. Mit Kleinig ignoriert und dadurch der Einheit der sozialdemokratischen Tattit teiten begibt man sich auf diese Bahn, im Abgrund hört man auf.... staltung der Politik freiwillig preisgeben wollen. einen flatschenden Schlag ins Gesicht versetzt. Ob sich Es unterliegt teinem Zweifel, daß der Parteitag in Magde  2. Für die Politik der Einzelstaaten gibt es schlechterdings die Partei die Seitensprünge solcher revisioni- burg ein noch viel deutlicheres Wort zu solchen Extratouren ein teine einheitliche politische Aktion, weil die politischen Verhältnisse, it ischer Sonderlinge gefallen lassen wird, ist eine zelner Parteiparlamentarier sprechen muß, wie es der in Nürn  die Parteikonstellationen in den Einzelstaaten durchaus verschieden andere Frage. G3 muß klipp und klar ausgesprochen werden, berg getan hat. Es mag für manchen bitter sein, wenn er von gelagert sind. Es ist beispielsweise absolut unmöglich, die politische gelagert sind. Es ist beispielsweise absolut unmöglich, die politische daß dieses parteischädigende Verhalten fein Partei- Geburtstagsfesten des Monarchen weg der Regierung Aftion, wie sie für unsere Partei in Preußen durch die dortigen genosse billigen wird, dem es an der Einheit und Schlagfertigteit eben dieses Monarchen ein starres Nein entgegenseßen soll, aber politischen Zustände bedingt ist, einfach auf Baden übertragen zu der Partei gelegen ist. Im Gegenteil fordert diese unerhörte Pro will man bei uns letzteres nicht tun und ersteres nicht lassen, dann wollen. Wenn also etwas verfehlt ist, so die Methode, Parteitags- vokation der Badenjer die allerschärfste Kritik heraus. Glauben es steht man eben nicht auf einem feiner Ueberzeugung beschlüsse für die einheitliche politische Aktion der Partei zu kon- Parteigenossen nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren zu angemessenen Plaz. Die Sozialdemokratie ist eine Maffen­struieren und aufzuoftrobieren, wo es eine einheitliche politische können, sich den Beschlüssen der Gesamtpartei zu fügen, so sollen sie bewegung. Sie macht sich ihre Grundsäge und zeigt die Bahnen, Aftion nicht gibt und nicht geben kann." auch offen die Konsequenzen ihres Verhaltens ziehen. Aber so- die die Partei gehen muß. Ihre Abgeordneten sind ihre Genosse Kolb bezieht sich dann auf die Erklärung lange sie noch offiziell Vertreter der Partei in den gesekgebenden Beauftragten. Machen diese nach eigenem Ermessen, nach der 66" in Nürnberg  , die bekanntlich dem Parteitag das Recht Körperschaften sind, muß die Disziplin unter allen eigenen Gefühlen Politik, dann entstehen in einer proletarischen absprachen, über die Budgetbewilligung zu entscheiden und Umständen auch von ihnen gewahrt werden. Der Massenpartei Konflikte, weil eben eine solche Partei nicht nach nur die Landesorganisation als zuständig gelten lassen Barteitag in Magdeburg   wird flar auszusprechen haben, was mit Grundsäßen geleitet werden kann, die bei den bürgerlichen Parteien wollten, und zitiert dann verschiedene Aeußerungen aus den solchen absichtlichen Verlegern der einheitlichen Parteitaktit zu ge- selbstverständlich sind." ,, Pfälzische Post- Ludwigshafen  . Reden der Genossen Timm, Frank, Hildenbrand schehen hat. usw. auf dem Nürnberger Parteitage, die die Resolution als um so unverständlicher wird sie. Abgesehen davon, daß die Frafenträge, die nicht ernst zu nehmen seien und sagt dann: Un Je mehr man sich die Handlungsweise der Badenser ansieht, Das Blatt wendet sich heftig gegen alle Ausschlußa unannehmbar bezeichneten. Dann fährt Genosse se o lb fort: tion sich zum Ministerbeschützer aufschwingt, hätte sie sich doch ge ferer Ansicht nach hätte es jedenfalls mehr im Interesse Aus allen diesen Reden klingt immer wieder die Mahnung rade auf Grund dessen, daß die völlige politische Gleich- bes Friedens innerhalb der Partei gelegen, wenn an die Mehrheit: Faßtteinen Beschluß, der unmöglich berechtigung der sozialdemokratischen Staats- sich unsere badischen Genossen, nachdem sie zu ihrem Beschluß, für gehalten werden kann. Und trotzdem hat die Mehrheit bürger noch nicht durchgeführt worden ist, und daß die sich unsere badischen Genossen, nachdem sie zu ihrem Beschluß, für das Budget zu stimmen, gekommen waren, vorher mit dem Diesen Beschluß gefaßt, der in Baden, wenn ihn die Fraktion in Gemeindeordnung ein Dreiklassenwahlrecht enthält, in Parteivorstand in Berlin   in Verbindung gefekt der plöblich eingetretenen politischen Situation gehalten hätte, erster Linie für verpflichtet halten sollen, gegen das Budget und so eine Verständigung herbeigeführt hätten; es unsere ganze politische Arbeit der letzten Jahre, unsere Erfolge, zu stimmen. Das ist eben der Fluch der Opportunitäts  - wäre damit vielleicht mandhe unschöne Aeußerung zu der Streits das Ansehen der Partei und ihrer parlamentarischen Vertretung politik, daß sie Dinge zeitigt, die dem Klassenkampfcharakter der frage unterblieben." mit einem Schlag in Frage gestellt, den mühsam eroberten polis Partei direkt ins Gesicht schlagen. Und das Abweichen von der tischen Einfluß unserer badischen Partei, die Partei- flaren grundsäßlichen Politit bringt dann solche Sackgassen ,, Schwäbische Tagwacht"-Stuttgart  . konstellation gegen den schwarz- blauen Blod, die völlige politische zustande, in denen schon der Liberalismus vor lauter praktischer" Die Zustimmung der großen Mehrheit unserer badischen Lahmlegung derselben vernichtet hätte. Und das alles nur Politik" stecken geblieben ist... Landtagsfraktion zum Budget hat natürlich in den letzten einer bloßen Demonstration wegen, die in schreiendste m Tagen die Parteipresse sehr lebhaft beschäftigt. Im großen und Widerspruch zu der im Parlament geleisteten Arbeit gestanden ganzen ist das in den Formen parteigenössischer Um der bloßen Demonstration gegen den kapitalistischen  Freundschaft geschehen. Nur wenige Parteiblätter, so nas Klassenstaat wegen wählten die badischen Parteigenossen teine mentlich die Leipziger Volkszeitung erlaubten sich wieder starke 20 Abgeordnete in den Landtag. Das wäre noch der Mühe wert, Ausschreitungen in ihren Protesten gegen die Budgetgenehmigung. Zehntausende von Mark für die Landtagswahlen aufzuwenden, -fa- Die deutsche Sozialdemokratie rüstet sich zu einem Bor- durch die Art, in der sie ihren Standpunkt vertreten, die Ans Diese Redaktionen fönnten sich allmählich davon überzeugen, daß seine Zeit und Gesundheit zu opfern, um eine tlerital- konservative Mehrheit zu verhindern, monatelang in den Kommissionen und im stoß, der ihr Erfolge von bisher ungekannter Größe verspricht. hänger der Budgetbewilligung nicht zu Gegnern umgewandelt were Plenum des Parlaments sich abzuarbeiten, um dann hinterher mit Die Gunst der Stunde lacht ihr wie noch taum je vorher. In den und vor allem auch der gesamten politischen Lage, die es für einer symbolischen Demonstration alles wieder über den diese Situation hinein muß nun ein etiiger Parteistandal Haufen zu werfen und der Reaktion damit Gelegenheit zu geben, fallen, der die Gegner froh aufatmen läßt und der nicht ungeeig- uns auszunügen gilt, nicht Rechnung getragen wird. Wir haben nicht die Absicht, den neuen Streitfall breiter zu ihre absolute Unentbehrlichkeit zu befunden. Die badi- net erscheint, die Aufmerksamkeit der Oeffentlichkeit von den Sün- behandeln, als es unbedingt erforderlich ist, und sehen deshalb von schen Barteigenossen haben ihre 20 Abgeordnete nicht nur in den den der bürgerlichen Parteien und den nahenden Wahlen abzu- emer ausführlichen Wiedergabe der Aeußerungen der Parteipreſſe auch um den größtmöglichsten Einfluß auf die politische Entrischen Ratten des Bürgertums Gelegenheit zu geben, fich in fast ein mütig den Verstoß gegen den Beschluß des widelung auszuüben, wovon es nicht zuletzt abhängt, in wel- Sicherheit zu bringen... Wir bedauern und verur Nürnberger Parteitags mißbilligt, besonders chem Maße die Arbeiterklasse bei der Gestaltung der Dinge mitteilen den Schritt der badischen Fraktion entschieden und tief. auch deshalb, weil fein Versuch einer Aussprache wirten fann. Nicht um auf die Eroberung der politischen Macht Ganz abgesehen von der Haltlosigkeit der Gründe, die zur Entschul- mit dem Parteivorstand gemacht wurde, der doch zu verzichten und sich mit der heutigen Gesellschaftsordnung aus digung angeführt werden, muß die staltblütigkeit, mit der bie Durchführung der Parteitagsbeschlüsse au zusöhnen, hat die badische Partei diese unbestritten erfolgreiche die badischen Parteiparlamentarier sich über die Beschlüsse der überwachen hat." Zaftit eingeschlagen, sondern um die Eroberung der politischen Gesamtpartei hinwegsehen, die schärfite Stritit berechtigt Macht und damit die Ueberwindung des tapitalistischen Klassen- erscheinen lassen. Der Nürnberger Parteitag hat mit über­staates zu beschleunigen. Wir sind dabei der unmaßgeblichen wältigender Majorität die Frage, ob Sozialdemokraten Regie- Wie wir schon erklärten, hätten wir im Intereffe Meinung, daß wir bezüglich der Eroberung der politischen Macht rungen des heutigen Staats durch Genehmigung ihrer Budgets ihr der Einigkeit unserer Partei und in Rücksicht auf die Fackeln in das pechgetränkte Reisig geworfen. Wild Toderten die meter ausgleichen. Die fortgefeßte Sentung ist jedenfalls die Ur Flammen gen Himmel, und schon nach wenigen Minuten war alles sache der langdauernden Bauunterbrechung gewesen. Erst 1283 vorüber. fand ein Domiwerkmeister den Mut, das Werk fortzuführen. Er Der Berliner   Judenprozeß vom Jahre 1510. Am Freitag nach Städten besteht ein alter Brauch, der noch heute mit dem glücklichsten sprechende Berlängerung der Säulen auf der überbängenden Seite Städte auf einer Sommerreife. In einer Reihe von englischen stellte auf der Deckung der dritten Galerie einen Höhen- Unterschied Am Freitag nach Städten besteht ein alter Brauch, der noch heute mit dem glücklichsten von 15 Zentimeter her und bewirkte die Ausgleichung durch ent­Margareten im Jahre 1510, der damals auf den 15. Juli fiel, Erfolge innegehalten wird. An einem bestimmten Datum im Sommer sprechende Berlängerung der Säulen auf der überhängenden Seite vollzog sich auf dem Reuen Markte in Berlin   der legte grauen- reift die ganze Stadt in die Sommerfrische. Nicht etwa bloß die ber vierten Galerie. Ale 1350 Tommaso Bisano den Bau vollendete, erregende Aft eines Trauerspiels, das in der Geschichte unter dem vermögenden Bürger, die sich eine Sommerreise leisten können: nein, Seitdem ist dieser Unterschied auf 1,50 Wieter, die Abweichung vom hatte er im Süden 70 Zentimeter weniger Höhe als im Norden. Namen des Berliner Judenprozesses" bekannt ist. In dem havel  - die ganze Stadt bis hinab zu dem kleinsten Arbeiter reist ins See­ländischen Dorfe Knobloch hatte ein Einbrecher aus der Kirche eine bad oder in die Berge. Es ist eine alte Sitte, die diese sommer- Lot auf 4,50 Meter gestiegen. tupferne, vergoldete Monftranz und zwei in einem Messing liche Massenauswanderung möglich macht. Das ganze Jahr über Bauwunder der Welt gemacht, so mußte fie von jeher auch Bedenken Hat diese Seltsamkeit den Bisaner Glockenturm zu einem der büchschen verwahrte Hostien gestohlen. Anstatt anzunehmen, wird von der Stadtbehörde von jedem Familienvater ein besonderer daß die Habgier des Diebes einfach durch die Annahme ge Beitrag erhoben, der als Refervefonds für die Sommerferien gilt. fältige Beobachtungen und Untersuchungen angestellt hat, be erregen. Der Bericht einer technischen Komunission, die sorg. reizt worden sei, daß die gestohlenen Kirchengeräte maffib golden feien, wenn dann die Beit der Reife herannaht, tritt die ganze Betätigt heute wurde sofort von der Geistlichkeit der Verdacht ausgesprochen, daß völkerung diese Bedenken. Es müssen schleunige und ihre Fahrt in die Sommerfrische art. Die es dem Diebe nur um die geweihten Hoftien zu tun gewefen fei Stadt Oldham z. B., ein Mittelpunkt der Baumwollindustrie, erhebt umfassende Borkehrungen getroffen werden, um einer Ge und daß er zu dem Raube nur von den Juden angeftiftet worden im Jahre für rund 4 Millionen Mark solcher Feriengelder, in Black Die nächsten Vorkehrungen werden darin bestehen, daß man fahr wenn sie auch keine unmittelbare ist vorzubeugen. sei, von denen man damals glaubte, daß sie sich um den Preis jedes burn sammelt man jährlich über 3 Millionen. Die Bevölkerung den Erschütterungen durch die schwingenden Glocken ein Biel fetzt. Werbrechens in ihren Besitz zu sehen suchten, um an ihnen ihren wird dann in Reisegesellschaften eingeteilt, die Stadt stellt be- Die beiden größten, je 40 Doppelzentner schwer, werden nicht mehr Haß gegen Jesus Christus   auszulassen. Als die Monstranz bald darauf in Stücke zerschlagen bei Bernau   gefunden wurde, wohin sondere Ferienzüge, die in Abständen von je einer halben Stunde der Dieb sie geworfen haben mochte, nachdem er ihre Wert- abgelassen werden, die Behörden bekümmern sich um die Unterkunft geläutet, die anderen fünf nur noch mit dem Hammer angeschlagen. losigkeit erkannt hatte, richtete fich der Verdacht der Täterschaft auf lich, die Kosten der Sommerreise auf ein Minimum zu reduzieren. in der Nähe befindlichen großen Ausschachtungen und Bisternen am Reiseziel, und durch die große Zahl der Teilnehmer wird es mög und zur Verstärkung des Fundamentes, ferner zur Zuschüttung der Ferner wird man zu stärkeren Verankerungen zwischen den Wänden der in Bernau   in der Nähe des Stadtgrabens wohnte und im oder nach anderen englischen Seebädern. In den letzten Jahren schreiten, Auf die Beſteigung des Turmes werden die Reisenden Ursprünglich reiſten dieſe Städte meistens nach Blackpool   oder Yarmouth Bischofs verhört und darauf hingewiesen, daß es unglaubwürdig fogar in die Schweiz   vorgedrungen. Im vergangenen Jahr z. B. Von einem Delegierten des Brandenburger   aber sind diese reifenden englischen Städte bis nach Frankreich   und nunmehr bermutlich jahrelang verzichten müssen. sei, daß er die Hoftien für sich habe entwenden wollen, gestand er, konnte Präsident Fallières   in Paris   700 Einwohner von Burnley es nach ihrem Namen glauben sollte, in ihrer Seele" aus Blei be Das Ende der Bleistifte. Wenn die Bleistifte wirklich, wie man obwohl seine Täterschaft nicht flipp und flar erwiesen war, daß er Es waren alles Arbeiter mit Frauen und Kindern. der Dieb sei, daß er die eine Hostie gegessen, die andere aber dem während der Ferienzeit bleibt nur die Polizei in den berödeten stünden, so würde man sich um ihre Zukunft nicht zu sorgen brauchen, Spandauer   Juden Salomo   um neun Groschen verkauft habe. Dem Städten zurüd. An allen Aemtern prangt dann die Inschrift: Der aber auch der Graphit, aus dem ihr Inneres hergestellt wird, ist inquisitorischen Verfahren war damit die breiteste Grundlage Ferien wegen geschlossen. noch immer reichlich genug vorhanden. Wenn troßdem forgenbolle gegeben. Salomo   gestand auf der Folter, daß er Teile der von fleinere Städte, in denen eine solche Stockung des Lebens möglich ist. Stimmen sich erheben, die von einer Bedrohung der Bleistiftinduſtrie ihm mit einem Meffer zersplitterten Hostie nach Brandenburg   und Stendal   gesandt habe, und da noch andere feiner Glaubensgenossen Insbesondere find es Gemeinden in Lancashire  , die dem alten sprechen, fo denken sie dabei lediglich an den Bestandteil, der viel Stendal   gesandt habe, und da noch andere feiner Glaubensgenoffen Brauch treu geblieben und ihn den modernen Verhältnissen ent- leicht nicht notwendig zu dem Begriff eines Bleistiftes gehört, aber in Berdacht gerieten, ließ der Kurfürst schließlich sämtliche Juden bisher noch mit ihm verbunden gewesen ist, nämlich das pola. sprechend ausgebaut haben. in der Mark berhaften. Die peinliche Befragung richtete sich auch Seit langem gibt es freilich schon Bleistifte, an denen über­auf die Teilnahme der Festgenommenen am rituellen Kindesmord, Bom schiefen Turm zu Pisa  . Das Wunder von Pisa  , der schiefe haupt kein Holz ist, namentlich die elegante Gruppe der Strayons, und da alle Angeschuldigten unter der Folter gestanden, was man Glodenturm neben dem Dom, wird von einem ähnlichen Schicksale aber das große Heer diefer nüzlichen Soldaten ist doch von ihnen wollte, und ihr Geständnis, um nicht nochmals bedroht wie der Campanile der Markuskirche in Venedig  . Schon lange immer noch mit einer hölzernen Hülle ausgestattet, und gemartert zu werden, nicht widerriefen, hatte man schließlich, nach- munkelte man von Anzeichen, die befürchten ließen, daß die Tage des zwar stammt diese von einer roten Bedernart aus Amerita. Es dem einige an den Folgen der Folter gestorben und andere im Ge- Turmes gezählt sein dürften. Im Interesse des Fremdenverkehrs, der sich hat aber jetzt den Anschein, als ob die Holzbestände, die bisher zu fängnis Selbstmord verübt, 42 Personen beisammen, an denen das ganz vornehmlich auf den einzigartigen stillen Platz mit der Kathedrale, diesem Zweck verwandt worden sind, entweder einer Erschöpfung Todesurteil durch Verbrennen vollstreckt wurde. Auf dem Neuen dem Campanile, dem Battistero und dem Campo Santo konzentriert, entgegengehen oder zu einer anderen besseren Verwendung be Markt, an der Ede der Weber- und Frankfurter Straße, waren drei hat man wenig von der Gefahr verlauten lassen; aber sie hat bei stimmt werden sollen. Jedenfalls will man namentlich in den Ver Schaugerüste mit den Blägen für einheimische und fremde Rechts- nahe noch größere Bestürzung erregt, als die Katastrophe vom einigten Staaten, wo sich infolge der rücksichtslosen Waldverwüftung gelehrte, die Herren vom Gericht mit ihren Gerichtsschreibern und 14. Juli 1902 auf dem Markusplaye; denn an einen Wieder- insbesondere durch die Papierfabrikation, eine fast ängstliche Sorge bie Beugen erbaut. Nachdem die Akten verleien, die Berhand- aufbau des wunderbaren Pijaner Bauwerkes würde nicht zu um die Erhaltung der noch vorhandenen Wälder eingestellt hat, lung erfolgt und das Urteil gesprochen, folgte unmittelbar denken sein. diese roten Zedern nicht länger für das Holz der Bleistifte hergeben. darauf die Vollstreckung der Strafe. Drei von den Berurteilten, Wilhelm von Innsbruck und Bonannus von Pisa  , die im Zunächst hat es eine solche Verteuerung erfahren, daß die Fabrikanten bie die Taufe empfangen, fehlten. Für Fromm und die anderen Jahre 1174 den Bau begannen, wollten ihn natürlich senkrecht auf einen weiteren Zwang gar nicht abwarten werden, ehe sie nach einem 88 Juden war hinter dem Rabenstein ein dreistöckiges Gerüst erbaut führen. Auf dem lofen Boden von Pisa  , altem Meeresgrund, Ersatz fuchen. Es ist ja wohl auch nicht unbedingt nötig, daß ein worden, auf deffen einzelnen Etagen man auf mit Holz, Stroh sentte fich aber schon das unterste Geschoß, so daß die erste Bleistift notwendig einen Rock aus rotem Bedernholz haben muß, und Bech bestreuten Rosten die Verurteilten festband. Nur Fromm Säulengalerie auf der Nordfeite eine um 8 Bentimeter geringere und so werden wir diesen alten Bertrauten bielleicht bald in einer hatte einen eigenen Marterpfahl erhalten. Dann wurden brennende Höhe erhielt. Bei der dritten Galerie mußte man schon 7 Benti anderen Verkleidung erscheinen fehen.

Kleines feuilleton.

einen Refselflicker namens Paul Fromm, einen wüsten Gesellen,

bösesten Rufe stand.

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Natürlich handelt es sich dabei nur um

Oberhessische Volkszeitung"-Gießen  .