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Nr. 168. 27. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dounerstag, 21. Juli 1910.

Partei- Angelegenheiten.

Zweiter Wahlkreis( Friedrichstadt ). 8ahImorgen für Druderei Nachtarbeiter. Sonntag, 24. Juli, bei Jul. Meyer, Oranienstraße 103. Tagesordnung: 1. Geschäftliches. 2. Die Budgetfrage in Baden. Referent Genosse Paul John. Regen Besuch erwarten Die Vertrauensleute.

Stralau. Am Sonntag, den 24. Juli, feiert der Wahlverein sein biesjähriges Sommerfest in den Gesamträumen der Alten Taverne, Alt- Stralau 25/27. Großes Votal- und Instrumentalfonzert. Mit wirkende: Gesangverein Vorwärts- Frohsinn", Stralau( M. d. D. A.-S.-B.), Kraftturnverein Süd- Ost". Voltsbelustigungen aller Art. Große Verlosung. Fackelpolonäfe. Anfang 3 Uhr. Billetts im Vor­verkauf 20, an der Staſſe 25 Pf. Im Saale : Tanz. Herren, die daran teilnehmen, zahlen 50 Pf. nach. Die Genossen Groß- Berlins find herzlich willkommen. Das Komitee.

tannt war.

Berliner Nachrichten.

Bon den Ferienspielplätzen.

Der überwältigende Andrang beweist, wie sehr sich die Ferien- Weshalb haben hier nicht hinreichend starte Bretter aufeinander gelegen? So kann man noch eine Außenspielplätze die Gunst der Bevölkerung errungen haben und Wer hat die schlechte Rüstung gemacht? welchem großen Bedürfnis sie entsprechen. Anzahl Fragen stellen, die, schnell beantwortet, sofort auf die abren Unfallursachen zurückführen. Trotz der kurzen Angaben liegt oder spärliches Ristmaterial handelt. Es sind nicht Bretter die Vermutung nahe, daß es sich wieder einmal um schlechtes genug am Blaze, die Maurer müssen sich vielleicht be. helfen, einer zieht dem anderen Rüstmaterial weg, und so werden dann selbst die notwendigsten Laufbretter geflaut".

Betrug die Gesamtfrequenz im vergangenen Jahre 175 000 Kinder, so wird in diesem Sommer sicher die Zahl 300 000 über­schritten werden.

Die Lehren dieses Jahres aber werden wohl im nächsten Jahre dazu führen, daß solche Mißhelligkeiten nicht wieder vorkommen und Einrichtungen getroffen werden, daß gerade die Aermsten der Armen zu ihrem Rechte kommen."

Soweit die Zuschrift des Genossen Borgmann, die erkennen läßt, daß die Spielleitung allerdings mit recht großen Schwierigkeiten zu fämpfen hat. Wir erkennen gern an, daß nach Lage der Sache die Leitung der Ferienspiele genötigt war, auf eine Einschränkung der Beteiligung Bedacht zu nehmen, um den Betrieb überhaupt aufrecht erhalten zu können. Db aber die getroffenen Maßnahmen gerade die glücklichsten waren, wollen wir heute nicht von neuem er örtern. Fest steht, daß sie große Mißstimmung erregt haben.

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Die neuere Gesetzgebung hat Sicherheiten geschaffen gegen leichtsinnige geschäftsunfundige Bauunternehmer. Dadurch werden iegt Handwerkerforderungen nicht mehr so gefährdet wie früher. Die Arbeiter dagegen bleiben dauernd den alten Gefahren aus geliefert, kein Gesetz und keine Behörde nimmt den Bauarbeiter in einem fortgesetzt gefahrdrohenden Beruf auch nur einigermaßen in Schutz. Die Baukontrollen müssen mit allem Nachdruck gefordert und mit aller Energie erkämpft werden.

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Zulässige Konzessionsbedingung. Der Restaurateur Gräske, der die Stonzession für die Nebenräume des früheren Zentraltheaters in Berlin hatte, erlangte die Konzession auch für den Zuschauerraum, nachdem dieser zu einem Festsaal umgewandelt war. An diese neue Tanzmoral. Konzession wurde aber die Bedingung geknüpft, daß die Bühne zu Ueber den Betrieb der Ferienspielpläge sind uns eine große Das schon mitgeteilte Verbot des sogenannten Apachentanzes" öffentlichen Vorführungen überhaupt nicht und bei Vereinsfestlichkeiten Zahl ven Beschwerden zugegangen, die sich gegen eine Reihe Maß hat bei den Arrangeuren dieses sonderbaren Tanzbeinschwingens nur mit einer, jedesmal einzuholenden polizeilichen Erlaubnis benutzt nahmen der Spielleitung richten, und nicht mit Unrecht als Härten die zu erwartende Entrüstung ausgelöst. Man spottet über die werden dürfe. Wegen Nichtbeachtung dieser Bedingung wurde G. Das Landgericht bezeichnet werden. Wir haben uns infolgedessen an das Mitglied Berliner Tanziaalbefizer, die sich als Sittlichkeitsapostel aufspielen vom Landgericht zu einer Geldstrafe verurteilt. der Deputation für das Turn- und Badewesen, den Genossen Stadt- und sich noch sittlicher geberden als die Sittenpolizei. Es wird erklärte die Konzessionsbedingung im feuerpolizeilichen Interesse für Das Hammergericht stellte berordneten Borgmann, um Aufflärung gewandt, der uns folgendes gesagt: ist dieser aus Paris importierte Tanz wirklich unfittlich, so zulässig. G. hätte sie beachten müffen. wäre die liebe Polizei, die ja in solchen Dingen fir bei der Hand sich auf denselben Standpunkt und verwarf G's. Revision als un schreibt: " Wie der Vorwärts" schon in Nummer 156 berichtete, war der von heute gar zu gern die Schleppe trägt, ganz gewiß schon da ist und den vor lauter gemachter Sittlichkeit triefenden Frommen begründet. Zu den Typhuserkrankungen im Nigdorfer Telegraphenamt er. Ansturm nach den Ferien- Außenspielplägen zu Beginn der Ferien zwischen gefahren. Es ist ja bei manchen Behörden förmlich Sport fahren wir, daß im Rigdorfer Polizeipräsidium täglich Konferenzen ein außerordentlich starker. Wie groß er aber war, geht daraus her- geworden, im harmlosen Volksleben Anstößigkeiten zu entdecken, die der Mitglieder der sanitären Behörden der Stadt stattfinden, in vor, daß an den beiden ersten Tagen 40 000 Kinder hinaus- keine sind, während man zu offenkundigen Sauereien auf den Höhen welchen Besprechungen über die Abwehr- und Vorbeugungsmaß­befördert wurden. Das war ein Andrang über aller des Lebens gehorsamst beide Augen zudrückt. Offen gestanden regeln der Epidemie gepflogen werden. Die bisher getroffenen Erwarten groß und dem die vorhandenen Einrichtungen auch wir, die wir wahrhaftig keine Freunde von Verboten und noch sanitären Maßnahmen werden für hinreichend erachtet, um jeg­in feiner Weise gewachsen waren. Die Ursachen für den starken dazu von solchen bei Volksvergnügungen sind, fühlten uns von den liche etwaige Ausbrechung der Epidemie zu verhindern. Insbe Andrang dürften sein: erstens daß in diesem Jahre das erste Mal Gliederverrenkungen, die als Apachentanz bezeichnet werden, beim fondere sind die Räumlichkeiten des Telegraphenamtes auf das ersten Blick in solchen Tanzsaal angewidert. Die erste Beitungs. Sorgfältigste desinfiziert worden. Weitere Fälle von Typhus­in den Schulen eine ordentliche und rechtzeitige Bekanntgabe erfolgte, nachricht über das Verbot der Saalwirte war so allgemein gehalten, erkrankungen sind bisher in Rigdorf nicht zu verzeichnen, so daß und zweitens, daß die Ausgabe von Freikarten durch die Rektoren als ob alles, was zu den unteren Ständen gehört, an diesen dadurch alle im Publikum herrschenden Besorgnisse hinfällig stattfand. In früheren Jahren war die Bekanntmachung immer modernen Tänzen Geschmad und Genuß findet. Das geht aber weit werden. Die beiden im Rigdorfer Krankenhaus befindlichen, an erst am Schulichlußtage, dabei höchst mangelhaft, zum Teil auch über die Tatsachen hinaus. In allen öffentlichen Tanzjälen finden Typhus erkrankten Telephonistinnen befinden sich auf dem Wege gar nicht erfolgt. Ja, es ist vorgekommen, daß einzelne Neftoren sich gelegentlich oder auch stets, je nach der Bedeutung des Lokals. der Besserung. gar nicht wußten, um was es sich handelt. Die Freifarten sollten Elemente ein, die gewohnheitsmäßig und in besonderer unlauterer In der Elektrischen verstorben ist gestern nachmittag um 1 Uhr ausgegeben werden an alle Kinder, die in den Kindervollstüchen Absicht über die Stränge schlagen. Mit dieſer edlen Sorte, die der Kaufmann Zwidert aus der Veteranenstraße 27. Der 60jährige gespeist werden, an Kinder, an die die Lehrmittel unentgeltlich ver- durchaus nicht durch schlechte Kleidung hervorsticht, vielmehr äußer Mann hatte in der Kniprodeftraße einen Straßenbahnwagen der lich vornehm" auftritt und innerlich auf dem Mist gedeiht, hat abfolgt werden, und an solche, deren Bedürftigkeit dem Rektor be- das schaffende Wolf nichts gemein. Dabei spielt das Verhältnis zwischen Linie 74 bestiegen. Staum hatte er einen Plaz auf dem Vorder­Tanzenden und Tanzleiter eine wichtige, oft ausschlaggegende Rolle. perron eingenommen, als er plöglich leblos zusammenbrach. Von Leider ist anscheinend nur in wenig Fällen nach diesen Vor- In den meisten derartigen Tanzlokalen ist der Tanzsaal für die Fahrgästen wurde der Erkrankte zu einem in der Nähe wohnenden schlägen verfahren worden. Während an einigen Schulen nur 30 ganze Saison an einen Tanzmaitre fest berpachtet. Dieser hat Arzt gebracht, der leider nur den infolge Herafchlages bereits ein bis 40 Karten ausgegeben wurden, stieg sie bei anderen bis zu 400. gewöhnlich auch die Garderobe in Bacht und bezahlt aus feinen getretenen Tod feststellen konnte. Darunter befanden sich, wie oberflächlich festgestellt wurde, Kinder Einnahmen die Musit. Von der gesellschaftlichen Routine des Tanz- Festnahme einer raffinierten Schwindlerin. Die 18 jährige von Eisenbahnassistenten, Schlächtermeistern, Oberpoftfchaffnern und leiters hängt nun fehr viel die Benutzung des Tanzsaals ab. Margarete Weigel, die als Grete von Ecardstein und unter anderen Manche beliebte Tanzmaitres haben einen außerordentlich großen adligen Namen Zimmervermieterinnen und Pensionatsinhaberinnen anderen mehr. Im vergangenen Jahre 1909 waren fünf Pläge vor- Anhang, der treu zu ihnen stebt und selten anderswo tanzen geht. im Westen Berlins seit mehreren Wochen brandschazte, ist gestern handen; während der ganzen freien Zeit sind zirka 175 000 tinder Dafür revanchiert sich der Maitre in der Weise, daß er den jugend- ermittelt und festgenommen worden. Das junge Mädchen war hinausbefördert worden, durchschnittlich pro Tag 6000. Zur Aufsichtlichen Tänzerpaaren gewisse Freiheiten läßt. Es geht nicht auf ihrer Tour" auch nach dem sogenannten Spinathaus" waren 79 Lehrer und Lehrerinnen berufen. In diesem Jahre steif, vielmehr gemütlich zu. Man duldet und versteht an der Ecke der Haupt- und Fregestraße in Schöneberg ge wurde noch ein sechster Blaz bei Wartenberg geschaffen und derbe Epäße, die bon Tanzroheiten weit entfernt find. tommen, wo es sich in einem dort befindlichen Bensionat einquartiert zwanzig weitere Aufsichtskräfte herangezogen. Als vor fünf So wurde feinerzeit der von Amerika aus durch die ganze hatte. Gestern früh las zufällig die Pensionsinhaberin in der Jahren der erste Versuch mit einem Außenspielplaz gemacht Welt gegangene und schnell überlebte Cakewalt, der selbst in den Beitung die Warnung vor der Betrügerin und da ihr das hübsche, wurde, standen als Zuschuß von der Stadt 8000 Mart-feinsten" Birfeln Anklang und Nachahmung fand, überall geduldet adlige Fräulein bereits seit mehreren Tagen den Betrag für Kost als ein derber, gewiß nicht anstößiger Tanzfaalult. So litt man und Logis schuldete, benachrichtigte sie sofort die Polizei, die einen zur Verfügung; heute beträgt derfelbe bereits 60 000 M. und wie anfangs wohl oder übel auch den Apachentanz, bis der Spaß" die Beamten entsandte, der das junge Mädchen verhaftete. Auf dem ich anerkennenswerterweiſe feststellen muß, find die alljährlich ge- Grenze von Anstand und Sitte gründlich überschritt. Schließlich kann Bolizeibureau gestand die Schwindlerin eine ganze Anzahl derartiger forderten Erhöhungen vom Magistrat und der Stadtverordneten doch jeder Tanz, auch ein Walzer, anstößig wirken, wenn man es Betrügereien ein, entschuldigte sich jedoch damit, daß sie die feſte bersammlung ohne weiteres bewilligt worden. darauf anlegen will. Es wird also immer auf die Geschicklichkeit und Absicht gehabt habe, sobald sie zu Geld fomme, ihre Gläubigerinnen Auf jedem Platz befindet sich eine Kochküche, worin zurzeit den Taft der Tanzleitung ankommen, daß sie von einem Tanziaal, u befriedigen. Die W. wurde dem Untersuchungsgefängnis in 16 Stochfrauen beschäftigt werden. Die Unterkunftsräume bei Regen- der als anständig gelten will, frasse Unanständigkeiten fernhält und Moabit zugeführt. wetter faffen auf den einzelnen Blägen 1200 bis im Höchstfalle auf Tänzer, die sich in Boten gefallen, entsprechend einwirkt. Die Besizer jener allbekannten Tanzlokale, die schon immer alles 2500 Stinder. Für größere Maſſen reichten auch die Kocheinrichtungen bulbeten, wenn sie nur ein Geschäft dabei machen, nehmen sich doch 18jährige, bei der Rotophot- Gesellschaft in der Alexandrinenstraße nicht aus. Die größten Schwierigkeiten verursacht aber der Transport, der sich namentlich von Moabit aus so schwierig ge- genau so bei dem Verbot des Apachentanzes, so berechtigt es an sich ist, beschäftigte Meta Jant. Das junge Mädchen klagte seit mehreren aus wie der Teufel, der in die Kirche geht. Lagen über Magenbeschwerden und wollte sich gestern auf den Nat staltete, daß die letzten Kindertrupps erst nach 12 Uhr den Spiel Am Sonntag wurde trotz des Verbotes auf zahlreichen Tanzböden der einer Freundin doppeltkohlensaures Natron holen laffen. Sie be­plaz erreichten, nachdem sie von morgens 18 Uhr auf den Sammel- Apachentanz stürmisch verlangt. Anfangs weigerten sich Tangmaitre auftragte damit ein 14jähriges Laufmädchen, das aber unterwegs höfen und den Abfahrtsstellen gestanden hatten. Das dürfte nicht so und Musit, weil sie ihre Instruktionen hatten und Einfluß auf den vergaß, was es bringen sollte und von dem Drogisten chlorsaures weiter gehen. Bachtvertrag befürchteten, aber zuguterlegt mußte man hier und da Kali forderte und auch erhielt. Kaum hatte die Jank einen halben doch nachgeben, weil viele Tänzer offen erklärten, daß sie sonst den Teelöffel hiervon zu sich genommen, als sie unter schweren Ver giftungserscheinungen erfrankte. Glücklicherweise war der von ansiaal verlassen und nie wieder besuchen würden. In den weitaus der Unfallstation in der Kommandantenstraße telephonisch herbei­meisten Tanzlokalen, wo schon entsprechende Blafate angeschlagen waren und auch nicht mehr chassiert" werden durfte, wurde das gerufené Arzt in wenigen Minuten zur Stelle, der der J. den Berbot mit aller Strenge durchgeführt. Dabei tam es mehrfach zu Magen auspumpte und die Lebensgefahr beseitigte. ernsten Zusammenstößen mit den bezeichneten unfauberen Elementen, Jagd auf Straßenhändler wurde gestern im Tiergarten unter die durch das Hauspersonal oder durch telephonisch herbeigerufene nommen, die anläßlich des Königin- Luife- Tages mit Postkarten Schuyleute mit Gewalt entfernt wurden. Ein großer Tanzfaal im handelten. In einem Falle soll bei dieser Jagd ein Polizeihund Südosten mußte sogar länger als eine Stunde gesperrt werden. Die einem Postkartenhändler S. schwere Bißwunden am Arm beigebracht überwiegende Stimmung war aber doch die, daß man dem energischen haben; außerdem sollen zahlreiche Anzeigen gegen Händler erfolgt Vorgehen der auf guten Ruf haltenden Saalwirte und Tanzleiter sein. Es wäre dringend zu verlangen, daß der Polizeipräsident über Anerkennung zollte. dieses Verfahren sich öffentlich äußert, einmal aus welchem Grunde Bei dieser Gelegenheit gestatten wir uns einen fleinen Vergleich. und mit welchem Rechte die Händler aufs Korn genommen wurden, wie wird bei Hofe getanzt? Die in England mit puritanischer und zweitens, wieso Polizeihunde bei dieser Jagd Verwendung finden Strenge erzogene Kaiserin Friedrich war als Braut empört, nachdem tönnen. Nach der Aeußerung des Ministers des Innern im Land­In Bestätigung der telephonischen Unterredung teilen toir er- fie am preußischen Hofe die durchweg mit halbnacktem Oberförper tage ist eine derartige Berwendung unzulässig. gebenst mit, daß wir aus Betriebsrücksichten die Beförderung der tanzenden weiblichen Mitglieder der Hofgesellschaft, jugendliche und Ein schwerer Straßenbahnunfall ereignete sich vorgestern abend Stinder aus dem Bezirk Moabit nur mit seche Bügen mit einem verdächtig alte, gefehen hatte. Der alte Wilhelm foll damals gefagt in der Hardenbergstraße. Dort versuchte in der Nähe des Steinplates Blazangebot von 6. 3. 45 810 Kinder bewerkstelligen können. haben:" Liebes Kind, du wirst dich bei uns noch an ganz andere Berg 19, wohne Sollten für die Beförderung mehr Züge benötigt werden, müßte die gewöhnen müssen!" Wie es ja dann auch bei der berühmten Halsshaft, einen Straßenbahnwagen der Linie R während der Fahrt zu felbe in zwei Abteilungen derart vorgenommen werden, daß die vergangen, und auf höfischen Festen tanzt man nach den für diese besteigen. Er glitt vom Trittbrett ab und stürzte so unglüdlich, Abfahrt der ersten um etwa 7.30 bis 8 Uhr, die der zweiten um Staste geprägten besonderen Sittlichkeitsbegriffen noch immer mit daß er blutüberströmt und besinnungslos auf dem Fahrdamm liegen 9.30 bis 10 Uhr erfolgen würde, eine Ueberladung darf nicht statt- folcher Unangezogenheit, daß die durchbrochene moderne Bluse mit blieb. Der Verunglückte erlitt mehrere Kopfwunden, eine Gehirn­finden. Oberlicht" dagegen das reine Waisenmädchenkleid ist. Sogar das erschütterung, Quetschung des Rückgrats und anscheinend auch In Moabit hatten sich wie schon gefagt 2800 bis 3000 Kinder Auge eingeladener Konsistorialräte soll sich an solchem wogenden innere Verlegungen. In bedenklichem Zustande wurde M. in das bersammelt, sodaß selbst bei Doppelbeförderung nur die Hälfte Voäbufenmeer mit Wonne weiden. Und auch der königlich preußische Krankenhaus Westend eingeliefert. hinausgebracht werden konnten, wobei der zweite Teil den Spielplatz lichen Balllokalen, wo das Kostüm der Tänzerinnen so ziemlich einer Staatsanwalt in Bivil amüsiert sich ohne Strupel in jenen öffent­erst 12 Uhr erreichte. Aus allen diesen Gründen war die erst 12 Uhr erreichte. Aus allen diesen Gründen war die Badehose gleicht. Ja, Michel, das ist die höhere Sittlichkeit, Deputation gezwungen, fo hart es auch erscheinen mag, die du mit deinem dummen Untertanenverstand niemals begreifen eine Beschränkung vorzunehmen, da ein ordentlicher Betrieb der wirst I Spielplätze anders nicht zu erreichen war. Es wurde angeordnet,

Wenn auch die Beförderung nach Buch am ersten Tage nicht glatt von statten ging, so hat doch die Eisenbahndirektion alles getan, um die Mängel zu beseitigen. Die Kinder brauchen keine Starten mehr zu lösen, es werden Beförderungsscheine ausgestellt, bom Bahnhof Gesundbrunnen wurden Extrazüge eingestellt, ebenso zur Nüdfahrt. Die übrigen Gesellschaften, Hoch- und Untergrundbahn, Siemens u. Halste, Ostbahn leisteten willig das Mögliche. Nicht so die Große Berliner Straßenbahn. Sie hat die allergrößten Schwierig feiten gemacht und sich geweigert, die Massen zu befördern. In Moabit hatten sich bis zu 2800 Kinder auf den Sammelhöfen ein­gefunden. Die Große Berliner erklärt aber in einer Zuschrift an mich folgendes:

Seitdem ist mehr als ein halbes Jahrhundert

Das Opfer einer Medizinverwechselung wurde vorgestern die

feit einiger Zeit wieder überhand. Die Fuhrwerksmarder gehen bei Gestohlene Droschken. Das Entfuycen von Drojaten nimmt ihrem Treiben außerordentlich dreift zu Werte. Von großer Un verfrorenheit zeugt beispielsweise ein Diebstahl, der in der Elsasser Straße berübt wurde. Die dem Unternehmer H., Nazarethkirch straße 40, gehörige Droschke Nr. 1964 hatte etwa zwei Minuten ohne Aufsicht vor dem Hause Elsasser Str. 65 gestanden. Während sich H. im Restaurant einen Schnaps geben ließ, stieg ein un befannter Bursche schleunigst auf den Bod, hieb auf das Pferd ein

daß die Freikarten nur wechselweise zur Teilnahme berechtigten. Die fortgesetzten schweren Bauunfälle, so schreibt man uns, Aber auch die zahlenden Kinder mußten reduziert werden und ist fordern immer von neuem Empörung und Kritik heraus gegen die beswegen der Preis auf 20 Pf. erhöht worden. Wenn in den Zu- schändliche Behandlung der Arbeiter. Leider sind die Zeitungsnach schriften an den Borwärts darauf hingewiesen wird, daß die richten meist dürftig und furz, und selbst wenn man folchen und fuhr davon. etwas Sicheres über den Unglücksbau besucht, ist es schwer, Letztere Maßnahme aus finanziellen Gründen erfolgt sei wie fich Tatbestand zu erfahren, wenn man nicht gerade Augenzeugen Lage wurde gestern abend der Kutscher Ferdinand Friße aus Durch ein wildes Pferd tödlich verlegt. In einer furchtbaren wenigstens bestimmte leitende Lehrer geäußert hätten, so ist das hören fann. falsch. Die Lehrer hatten dazu auch keinen Auftrag. Bei den beiden in Nr. 166 des Bortvärts" gemeldeten schweren Friedenau aufgefunden. F. mußte während der Fahrt vom Bock Bielmehr muß ich konstatieren, daß alle Maßnahmen, die von Unglücksstürzen scheint wieder die übliche Ueberhaftung und die da- heruntersteigen und bei einem der Pferde, das störrisch und auf­geregt war, die Trense in Ordnung bringen. Das wilde Tier ver Der Spielleitung vorgeschlagen wurden, namentlich die Erweiterung mit vebundene leichtfertige Berüftung eine besondere Rolle zu fegte bem Auticher einen so heftigen Fußtritt gegen den Ober­ber Küchen, sofort genehmigt wurden. spielen. Es wird nicht die geringste Rücksicht darauf genommen, fchenfel, daß der Getroffene zu Boden sant. Nun trat das Pferd Auch hat der Oberbürgermeister ohne Zögern erklärt: Wenn daß der Arbeiter durch die Gewöhnung an die Gefahr so leicht dem Aermiten gegen den Kopf. Der Schädel wurde dadurch fast es durchaus nicht anders geht, dann müssen die Mittel schließlich mit seinem Leben spielen läßt. Bei dem zweiten Stura heißt es z. B.: Is N. in der Höhe boständig zertrümmert. In seinem Blute schwimmend wurde der überschritten werden; darüber werden wir auch noch hinwegkommen." des ersten Stodwerts ein Laufbrett überschritt, brach dieses und der Schwerverletzte bald darauf aufgefunden und nach dem Kranken­Außerdem ist seitens des Magistrats bereits im Frühjahr be- Steinträger stürzte mit seiner Last ab." Mit dieser furzen Anhause gebracht, wo er hoffnungslos daniederliegt. schlossen worden, einen weiteren Platz im Grunewald einzurichten deutung wird ein schwerer Unfall abgetan. Wie kann denn ein Bei der Arbeit abgestürzt ist der 57 Jahre alte Puter Louis und sind Berhandlungen mit der königlichen Forstverwaltung bereits Laufbrett, das richtig aufliegt, brechen? Wie ist es nur möglich, Gehrte aus der Strausberger Straße 42. Er war auf dem Neu im Gange. für Steinträger ein Laufbrett so weit frei zu legen, daß es brechen muß? bau Stralauer Platz 32 beschäftigt und fiel aus noch nicht be