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6ewerkrcbaftlicbc#k Die bürgerliche presse und die kämpfenden Hrbeiter. Sobald die Arbeiter zur Erlangung besserer Lohn- und Arbeitsbedingungen in eine Bewegung eintreten, sofort sind die bürgerlichen Zeitungen dabei, diesen Arbeitern hindernd im Wege zu stehen und sie zu verdächtigen. Zurzeit stehen, wie wir an anderer Stelle berichten, die Arbeiter der Spe- ditionssirma Thomas in Spandau   im Streik. Sofort er- scheint, zunächst imAnzg. f. d. Havelland" und imSpand. Tageblatt" die Nachricht, daß gegen die arbeitswilligen Hafen- arbeiter von Streikenden Gewalttätigkeiten verübt worden sind und daß den Arbeitswilligen, deren Zahl sich täglich ver- mehrt, verstärkter polizeilicher Schutz gewährt werden soll. Die sogenannte unparteiischeSpandauer Zeitung" tischt ihren Lesern folgende Nachricht über die Streikenden auf: Es ist auch Aussicht vorhanden, daß die Arbeit durch da? dauernde Einstellen fremder Arbeiter bald wieder in vollem Umfange aufgenommen werden kann. Die Strei- kenden sind bisher überhaupt noch nicht mit ihren Forde- rungen an den Unternehmer, den Spediteur Thomas heran- getreten, so daß persönliche Verhandlungen zwischen beiden Parteien bis jetzt noch nicht stattfinden konnten." Das Blatt verschweigt seinen Lesern, daß der Spediteur Thomas verreist ist, daß er schon am vorigen Sonnabend hier sein wollte und heute noch nicht hier ist. Die Arbeiter sollten zweifellos hingehalten werden, bis die Arbeit fertig war. Das haben sie sich nicht gefallen lassen. Auch mit den Ar- beitswilligen ist es so schlimm noch nicht, vorläufig bestehen die Arbeitswilligen Wohl zumeist aus dem Geschäftsführer und dem Kontorpersonal, die im Schweiße ihres Angesichts mit Kragen und Manschetten Streikbrecherdienste leisten. Es ist hohe Zeit, daß die Arbeiter den bürgerlichen Blättern, die sie mit solchen falschen Nachrichten füttern und in ihrem Kampfe entgegentreten, bald den verdienten Fußtritt geben. Hinaus mit den bürgerlichen Zeitungen aus den Wohnungen der Arbeiter._ Berlin   und Umgegend. Achtung, Former und Gießereinrbeiter! Der Streik bei S ch w n r tz k c> p f f ist durch Verhandlungen mit dem Verband der Metallindustriellen beendet. Deutscher   Metallarbeiter-Verband, Ortsverwaltung Berlin  . Zu dem Streik der Schmiede nahm am Mittwochabend eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Zentralverbandes, Ortsverwaltung Berlin  , Stellung. Boele   rS Saal in der Weber straße, wo die Versammlung tagte, war bis auf den letzten Platz besetzt, und S i e r i n g S Referat über den Stand der Lohn- bewcgung der JnnungSgesellen fand die größte Aufmerksamkeit. Der Redner schilderte die Entstehung und den Verlauf des Kampfes. Der Haltung der Streikenden zollte er viel Anerkennung und gab der Erwartung Ausdruck, daß ein günstiger Abschluß zu verzeichnen sein werde, wenn die Streikenden in ihrer Einmütigkeit beharren.(Beifall.) Redner rechtfertigte die Maßnahmen der Verwaltung in bezug auf die Unterstützung der Unorganisierten. Die Versammlung billigte diese Maßnahmen und erkannte an, daß der Stand der Bewegung sie erforderlich machte. In der Dis« kussion wurden die Streikenden von zahlreichen Rednern angefeuert, auszuharren und den Kampf gegen die Streikbrecher unermüdlich fortzuführen. Auf die Kosten dürfe es bei dieser Bewegung nicht ankommen. Di« folgende Resolution wurde einstimmig an- genommen: Die am 20. Juli in BoekerS Festsälen tagende Mitglieder- Versammlung nimmt Kenntnis von dem Stande des Kampfe? der JnnungSgesellen. Die Versammelten sprechen den kämpfen- den Kollegen ihre vollste Sympathie auS und fordern sie auf, in Zukunft ebenso einheitlich zusammmenzustehen wie bisher und nicht eher zu ruhen, bis ihre gerechten Forderungen de- willigt sind. Die Versammelten geloben ihrerseits alles zu tun, um den kämpfenden Kollegen zum Siege zu verhelfen." Verschiedene Anträge in bezug auf die Unterstützung der Streikenden wurden der Verwaltung überwiesen, in der Erwartung, daß diese alle notwendigen Maßnahmen zu rechter Zeit treffen werde. Die Lohnbewegung der VSttcher wurde bekanntlich vor vier- zehn Tagen begonnen. Die hauptsächlichsten Forderungen sind Gewährung eines Wochenlohnes von 35 M. und die neunstündige Arbeitszeit. Wie am Mittwoch in einer Versammlung des Böttcherverbandes berichtet wurde, haben bis jetzt 24 Betriebe mit III Arbeitern die aufgestellten Forderungen, einschließlich der Nebenforderungen, in vollem Umfange bewilligt. In 18 Betrieben mit 83 Arbeitern geschah das ohne Einstellung der Arbeit. Vier Betriebe mit 14 Arbeitern befinden sich noch im Streik. Mit der Innung steht der Verband noch in Verhandlung, um den Tarif für ganz Berlin   auf 3 Jahre festzulegen, was voraussichtlich auch gelingen wird. Es gilt dann noch, den Tarif auch in den chemi- schen Fabriken und Essigfabriken, welche Böttcher beschäftigen, zur Durchführung zu bringen. Es wurde betont, daß man mit diesem Ergebnis der Bewegung durchaus zufrieden sein könne. Die Versammlung nahm eine Resolution an, welche sich mit der Tätigkeit der Kommission einverstanden erklärt, und sie beauf- tr«gt, die etwa noch erforderlichen Verhandlungen in demselben Sinne wie bisher fortzuführen. Die Glaser haben beschlossen, den Arbeitsnachweis der Innung zu sperren. Sie sind es müde, den Nachweis in den Händen der Innung zu lassen, die ihn nach ihrem Belieben verwaltet. Sogar die Arbeitslosen haben in einer Versammlung, die sie am Mittwochvormittag abhielten, einstimmig beschlossen, die Sperre über den Nachweis der Innung zu verhängen. Diesem Beschluß trat eine Versammlung mm Abend desselben Tages bei, die der Zentralverband der Glaser nach dem Gewerkschaftshause ein- berufen hatte. Einstimmig erklärte man sich hier für den pari- tätischen Arbeitsnachweis, der unter allen Umständen wieder- herzustellen sei, denn die Interessen der Arbeiter könnten nur gewahrt werden, wenn die Arbeiter an der Verwaltung des Nach- weises ihren vollberechtigten Anteil haben. Der paritätische Ar- beitSnachweiS ging verloren, als die wirtschaftliche Krise die Stellung der organisierten Glaser schwächte und das Regulativ, das den Organisierten ein Vorzugsrecht einräumte, keine Anerkennung mehr fand, da sogar die Behörden den Innungen verboten hatten, einem solchen Regulativ beizutreten. Die Forderungen, die bisher zurückgehalten werden mußten, sind gegenwärtig aber wieder in den Vordergrund getreten, und die Glaser sind entschlossen, den Kampf um ihren Arbeitsnachweis mit aller Energie aufzunehmen. Achtung, Töpfer! Die Sperre über die Firma Link u. Rothert hat sich erledigt, da die Firma wieder Verbandskollegen beschäftigt und den Tarif bezahlt. Ueber die Firma E n g l e r, Rixdorf, Berliner   Str. 83, mußte wegen Beschäftigung von Wilden die Sperre verhängt werden. In Frage kommt zurzeit der Bau Ofener Straße. . Die VerbandSleitung. Der Streik der Hafenarbeiter bei der Firma KurtTHomaS in Spandau   dauert unverändert fort. Di« Firma versucht den Betrieb mit einigen Arbeitswilligen zweifelhaften Herkommens notdürftig aufrecht zu erhalten, was ihr allerdings auf die Dauer unmöglich sein wird. Ferner versucht die Firma durch Inserate in den bürgerlichen Zeitungen der Mark Brandenburg Arbeits- willige heranzuziehen. So wird dem Transportarbeiterverband von den Ortsverwaltungen in Frankfurt   a. O. und Fürstenlvalde mit- Waggons, die nicht weiter befördert werden können, und verdorbene Nahrungsmittel sammeln sich in den Güterhallen der Bahnhöfe an. Die Zahl der Streikenden wird von beiden Seiten auf 3700 an« gegeben. Die Angestellten der Canadian Pacific Railway ver- weigern den Sympathiestreik. Auch die Bahntelegraphistcn sind vor« läufig nicht in den Ausstand getreten. Sie haben ihre Forderungen einem Schiedsgericht überwiesen, daS von der Bahndirektion als kompetent anerkannt worden ist. Man hofft, in zwei bis drei Tagen den vollen Betrieb wieder ausnehmen zu können, da bis dahin eine Einigung zu erwarten ist._ Hus der frauendenegung. Eine Zurechtweisung. Der gegenwärtig in Stuttgart   tagende Bundestag der deutschen  Gastwirte, eine gut bürgerliche Veranstaltung, aber von Sachkennern inszeniert, beschäftigte sich u. a. auch mit derStellungnahme gegen die Bestrebungen auf Abschaffung der Kellnerinnen", worüber ein Antrag des Badischen Verbandes vorlag. Der Referent F e ch t (Karlsruhe  ) führte hierzu aus, daß die Kellnerinnen in Süd« deutschland   etwas ganz anderes darstellten, als in Norddeutsch- land. Mann müsse zu der Frage Stellung nehmen, nament- lich angesichts der Petition der Frau Professor I e l l i n e k (Heidelberg  ). Gegen diese Petition müsse man lebhaft protestieren und die Kellnerinnen in Schutz nehmen, damit nicht dem süddeutschen Gastwirtsgewerbe das Handwerk unterbunden würde. Von einer Beschlußfassung wurde Abstand genommen, weil die Sache durch eine vorangegangene Besprechung der Abänderung der Gewerbe« Ordnung erledigt sei. Nichtsdestoweniger wirkt diese Erörterung von sachverständiger Seite wie eine klatschende Ohrfeige auf die Be» strebungen, den arbeitenden Frauen aus Voreingenommenheit einen Teil ihrer Erwerbsmöglichkeit zu nehmen. Versammlungen Veranstaltungen. Borsigwalde  . Montag, den 25. d. MtS., Ausflug der Genossinnen nach Papenberge. Treffpunkt vormittag 8>/z Uhr bei Zülke, Ernstraße 5. Für Genossinnen, welche sich der Partie anschließen wollen, Sammelpunkt bis g Uhr an der Dampferhaltestelle Tegel  . Vorverkauf der Billetts in Borsigwalde   beim Genossen K i e n a st, in Tegel   beim Genossen Lauer, Berliner Straße  , im Zigarrengeschäft. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten. Sämtliche Teilnehmer haben Fahrpreisermäßigung. geteilt, daß in den dortigen Blättern nachstehendes Inserat zu lesen ist: Tüchtige Arbeiter, außerhalb des Transport- arbeiterverbandeS stehend, stellt bei lohnendem Ver- dienst sofort ein: Curt Thomas, Spandau  , Stresowplatz 3. Bei Aushalten der Arbeit wird Reisegeld vergütet." Die Parteipresse sowie die örtlichen Funktionäre werden er- sucht, ein wachsames Auge auf eventuelle Arbeitswillige zu haben und die Arbeiter durch Wort und Schrift über die Situation auf- zuklären. Ferner hat sich der Gastwirt Carl Berlin. Spandau  , Stresowplatz 3, als Streikbrecheragent entpuppt, indem er ein Plakat in seinem Lokal zum Aushang brachte, wonach Arbeiter bei hohem Lohn eingestellt werden. Tie Betreffenden, die er dann vermittelt, werden durch eine Hintertür auS dem Lokal geführt und der Firma zur Verfügung gestellt. Auch der Vorarbeiter und ehemaliges Mitglied de? Verbandes Heinrich G e h l i ch, Brüderstraße 28, der vorher in Diensten der Firma als Rangierer stehende Arbeiter L i e r e, Schönwaldcr Straße 26, sind für den Unternehmer Thomas in die Bresche gesprungen und verrichten Streikarbeit. Der Streik selbst steht nach wie vor für die Streikenden günstig und sind bereits Einigungsverhandlungen seitens des Gewerbe- gcrichts angebahnt. Husland, Demonstrierende Meister. In Aussig   an der Elbe, Deutschböhmen, haben die Maler- und Lackiererineister die Gehilfen ausgesperrt. Zwei Unternehmer machten nicht mit. Deshalb zogen die andern demonstrierend vor ihre Werkstätten. Von Polizeiattacken, Verhaftungen und Anklagen ist aber nichts zu hören._ Zum Eisenbahnerstreik in England. Der Streik der Angestellten der Nordostbahn-Gesellschaft hat sich rapide ausgedehnt. Gegenwärtig streiken 25 000 Mann. Einer der Führer der Bewegung hat gestern nach- mittag erklärt, daß der Streik das Resultat einer nationalen Uebereinkunft sei, die seit mehreren Jahren schon zwischen den Mitgliedern der Amalgamated Society der Angestellten der Eisenbahnen besteht. Gestern abend fand eine Konferenz zwischen den Vertretern der Ausständigen und der Direktion der North Eastern Railway Co. statt. Der gesamte Handel hat unter dem Streik schwer zu leiden, die Kohlengruben haben nahezu sämtlich die Arbeit aufgegeben, da ihre Kohlen nicht mehr befördert werden können, die Dockarbeiter in den Häfen sind ohne Beschäftigung. Auch haben eine Anzahl von Eisen- und Stahlwerken in Middlesborough den Betrieb ein- gestellt, da es an Feuerungsmaterial und an Rohstoffen fehlt. Ueber fünftausend Arbeiter sind dadurch beschäftigungslos ge- worden und durchziehen die Straßen. Die Kohlenverschiffun- gen am Tynedock haben vollständig aufgehört. Es ist der Eisenbahnverwaltung gelungen, eine Anzahl Züge abzulassen, trotzdem liegen Hunderte von Gallonen Milch und andere leicht verderbliche Waren unabgeliefert da. Die Durchführung des Eisenbahndienstes gestaltet sich sehr schwierig, nur noch einige große Expreßzüge haben verkehren können, aber auch hier machen sich bereits Schwierigkeiten bemerkbar, die vor- aussehen lassen, daß in kurzem schon der gesamte Verkehr eingestellt werden muß. Alle Bahnhöfe im nordöstlichen und nordwestlichen England sind vollständig leer. Die Fischer im Hafen von Tyne   arbeiten nicht mehr, denn ihre Fische können nicht mehr befördert werden. In Sunderland   sind die Loko- motivfllhrer und Heizer der Eisenbahnzüge abgestiegen und haben den Reisenden ruhig erklärt, daß sie nicht mehr auf die Maschinen zurückkehren würden. Es blieb den Reisenden nichts anderes übrtg'wls mit einem anderen Zuge wieder nach ihrem Herkunftsort zurückzukehren. Die Konferenz zwischen den Delegierten der Ausständigen und der Direktion der Eisen- bahngesellschaft ist ohne Ergebnis geblieben, obwohl die Be- fprechungen volle vier Stunden gedauert haben. Zehntausend Grubenarbeiter feiern infolge des Streiks und ihre Zahl dürfte sich heute verdoppeln. Aus Middlesborough wird ge- meldet, daß die Zahl der streikenden Eisenbahner sich im Laufe des gestrigen Tages um 2000 vermehrt hat. In den Abendstunden fand eine abermalige Konferenz zwischen den Direktoren der North Eastern-Gesellschaft und den Vertretern der Ausständigen statt, aber auch diese Verhandlung verlief resultatlos. Die Direktion der Eisenbahngesellschaft erklärt, daß sie unter folgenden Bedingungen bereit sei, die Vor- schläge der Ausständigen anzunehmen: Alle Ausständigen können die Arbeit sofort wieder aufnehmen: es wird niemand wegen seiner Teilnahme am Streik gemaßregelt und auch nichts darüber in seinem Personalbuch eingetragen. Die Ge- sellschaft verpflichtet sich, in einem von den Ausständigen zu bestimmenden Zeitraum sich mit den Forderungen der Eisen- bahnangestellten zu beschäftigen und eine Deputation der letzteren innerhalb 8 Tagen zu empfangen, um ihre Forde- rungen mit der Direktion der Gesellschaft selbst zu disku- tieren. London  , 21. Juli. Die Angestellten und Arbeiter der Westbahnen hielten heute morgen eine neue Versammlung ab, worin sehr heftige Reden gehalten wurden. Schließlich wurde eine Tagesordnung angenommen, nach welcher sich die Anwesenden verpflichteten, dafür zu sorgen, daß sofort auf das erste Signal des Streikousschusses massenhaft geantwortet werde und worin ferner alle Mittel, selbst die äußersten für recht erklärt und befürwortet werden, um den Streik durch- zusetzen und Genugtuung zu erlangen. Die Versammlung trennte sich ohne Zwischenfall. « Newcastle on Tyne  , 21. Juli.  (W. T. B.) Der Ausstand der Eisenbahner ist beendet. Me Streikenden haben die Vorschläge der Eisenbahngesellschaft angenommen und werden die Arbeit sofort wieder aufnehmen. Der Ausstand in Bilbao  vollzieht sich ofine jeqlickien Zwischenfall. Die Arbeit ist auf allen Graben eingestellt. Die Lokalpresse veröffentlicht ein Dokument. worin die Arbeitgeber erklären, daß sie den Nennstimdentag unter'jeder Bedingung ablehnen müssen. Der General- streik dehnt sich auch auf die Stadt Santander aus. In einer Versammlung in Sapnerta, welche von zirka 5000 Arbeitern besucht war. ist beschloffen worden, den Generalstreik bis zum äußersten durchzuführen und nickt eher nachzugeben, als bis die Forderungen der Arbeiter sämtlich erfüllt sind. Die Infanterie- Regimenter in San Sebastian   und Pampeluna   sind bereits nach Bilbao   abgegangen._ Die Folgen des nordamerikanischen Bahnarbeiterstreiks. Der Schaden, den der Streit der Eisenbahner derGrand Trunk Railway" anrichtet, ist groß, wenn auch die erwartete Beteiligung der Angestellten anderer Gesellschaften ausgeblieben ist. ES ist ein stiller, erbitterter Kampf, der zwischen Arbeitgebern und Arbeitern auSgefochten wird. Während der letzten 24 Stunden hat nur ein einziger Güterzug.,_.,..... den Bahnhof von Montreal   verlassen. Milch und Fleisch wird bereits herausgeschleudert. Zehn Artilleristen wurde» getötet, zwei in' einzelnen Ortschaften knapp. Da» Vieh stirbt in den engen Bahn- schwer und fünf leicht verletzt._ Letzte Nacbncbtcn und Depefcben. Feuer im Viktoria-Speicher. Gestern abend wurden mehrere Züge der Feuerwehr nach der Köpcnicker Straße 24a alarmiert. Dort brannten in der Schmiede der Allgemeinen Omnibus-Gesellschaft Regale mit altem Hausrat und Gerümpel. Es gelang bald, den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Die Entstehung des Brandes wird auf Funkenflug zurückgeführt. Wie erinnerlich sein wird, ist der Viktoria-Speicher schon zweimal von großen Bränden heimgesucht worden. Diesmal ist der Schaden nicht erheblich, auch durch Versicherung voll gedeckt. Die Budgetdebatte im englischen   Unterhaus. London  , 21. Juli.  (W. T. B.) Im Verlauf der allgemeinen Debatte über das Budget im Unterhaus berührte Balfour  die Frage der Vorzugstarife mit den Kolonien. Er kritisierte die FiSlalpolitik der Regierung und wies auf daS selbständige Vor- gehen der Kolonien hin, welche über Verträge mit fremden Ländern verhandelten. England könne sich nicht außerhalb deS Netzwerkes der Verträge halten, welche eine Minderung der Vorteile aus den Vorzugszöllen veranlaßten, die England in dem Handelsverkehr mit seinen Kolonien geKeße. A S q u i t h wies darauf hin, daß Deutsch- land dem höchsten kanadischen Zolltarif unterworfen sei und daß die den Vereinigten Staaten seitens Kanada   gewährten Zugeständ» nisse den britischen   Handelsverkehr mit Kanada   nicht ernsthaft be» rührten. England genieße den Vorzugstarif mit Kanada  . Ein Freihandelssystem innerhalb des Reiches sei unmöglich, Der russisch  -japanische Vertrag. Peking  , 21. Juli.  (Meldung des Reuterscheu BureauS  .) Die chinesische   Regierung hat auf die Mitteilung von dem Abschluß der russisch  -japnnischrn Konvention geantwortet, sie freue sich über daS Festhalten an dem Vertrage von PortSmouth   und an dem statu» guc> in der Mandschurei  . China   werde in Zukunft im Einklang mit dem Vertrage zu PortSmouth   und mit den chinesisch-japanischen Verträgen handeln und seine Bemühungen fortsetzen, in allen An» gelegeuheiten, die sich ergäben aus der Ausübung seiner Hoheit?» rechte und aus der gleichen Gelegenheit zur EntWickelung von Handel und Industrie, damit die Interessen aller Länder aufs beste gefördert würden.__ Schwere Unwetter. Kiew  , 21. Juli.  (W. T. B.) Im Kreise Tscherkassv durch einen mit einem Wolkenbruch verbundenen Orkan 17 bäude zerstört und 8 Mühlen beschädigt worden. sind Ge. Nene Unruhen in Persien  . Teheran  , 21. Juli.  (W. T. B.) In Hamadan   sind große Unruhen ausgebrochen. Muschteid Scheich   ist ermordet worden. Gegen die ausständischen Bengalen. Kalkutta  , 21. Juli.  (W. T. B.) Die Nachforschung nach ver» borgenen Waffen wird von der Polizeibehörde weiter fortgesetzt. Bei einer gestern Nacht in einem Hause von Nordkalkutta vor- genommenen unvermuteten Durchsuchung wurden Revolver, Kisten mit Gewehren und Patronen gefunden. Die Bewohner, zwei junge Bengalen, entkamen. Ein besonderer Ge- richtshof ist nunmehr mit der Führung des Prozesses gegen dreizehn angesehene Bengalen auS Khulna   beauftragt worden, die beschub> digt werden, zum Kriege gegen den König aufgereizt zu haben. Der Gerichtshof wird sich später mit einem Prozeß gegen 45 andere Personen zu befassen haben, unter denen sich einige reiche und angesehene Männer befinden. Die diesen zur Last ge- legten Bergehen sind noch nicht belannt. k.? Arbeiter erstiekt. Johannesburg  , 21. Juli.  (W. T. B.) In der S immer East Deep Mine sind durch Gasbildungen infolge von Entzündung einer Kiste Gelatin   fünfzehn Eingeborene erstickt. Dreizehn Weiße und sechSundsicbzig Eingeborene mußten in das Hospital gebracht werden. Dem Moloch Militarismus zum Opfer gefalle«. Fort Monroe Virginia(Nordamerika  ), 21. Juli. (W.T.B.) Während einer Schießübung der Batterien des Forts wurde der Verschluß bei einem Geschütz nach hinten Lerantw. Redakt.: Richard Barth  , Berlin  . Inseratenteil verantw.l kh. Glocke, Berlin  . Druck».Verlag: Vorwärts Buchdr.u. Verlagsanstall Kaul Singer Sc Co., Berlin   LW. H ierzu 2 Beilagen u. UnterhaltungSbt,